Wasserwirtschaftliche Planungsmethoden
Em.o.Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. H.P. Nachtnebel
Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiver Wasserbau
5. Wasserwirtschaftliche Planung
Wasserwirtschaftliche Planung
Ziele:
optimaler Ausgleich zwischen Bedarf und Vorkommen
Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Gewässer
Nachhaltige Nutzung der Wasservorkommen
Wasserwirtschaft ist die zielbewusste Ordnung aller menschlichen Einwirkungen auf das ober- und
unterirdische Wasser
Ursachen
Nutzungsansprüche an die Gewässer
Ursachen
Wasserwirtschaftliche Planung entsteht als Folge - von Ansprüchen Einzelner,
- von Interessensgruppen oder - der Gesellschaft insgesamt an die Umwelt
diese Ansprüche konkretisieren sich in Form von Zielsetzungen
Planungsziele
generelles gesellschaftliches Leitbild in der
wasserwirtschaftlichen Planung ist die Verbesserung der Lebensqualität
Verbesserung der volkswirtschaftlichen Effizienz
Verbesserung der Umweltqualität
Förderung der Regionalentwicklung
Verbesserung der Sozialstruktur
Aufgaben der Wasserwirtschaft
Konflikte zwischen öffentlichen und privaten Interessen lösen
private Nutzungsansprüche aufeinander abstimmen
einen rationellen Umgang mit mengen- und qualitätsmäßig begrenzten Wasservorkommen bewirken
die verschiedenen Sparten der Wasserwirtschaft
(Wasserversorgung, Gewässerschutz, …) koordinieren
Gefahren für die Wasservorkommen abwehren
Gefahren für die Bevölkerung reduzieren
Missstände vermeiden und sanieren
Planungsmethode
größte Bedeutung bei der Bewertung bestmögliche Variante aus mehreren Handlungsalternativen
ermitteln
im Planungsprozess sind dafür funktionelle Arbeitsschritte von besonderer Bedeutung
Planungsmethode
Funktionelle Schritte im Planungsprozess:
Problemanalyse
Zielformulierung
Definition von Maßeinheiten zur Quantifizierung der Ziele Definition von Effizienzkriterien zur Quantifizierung der Zielerfüllungsgrade
Alternativenformulierung
Analyse der Auswirkungen (Wirkungsanalyse)
Bewertung
Planungsmethode
Abb.: Prozess des Flussraummanagement
Planungsmethode
Planungs- Entscheidungsinstrumente
Kosten-Nutzen Analyse
Nutzwertanalyse
Kostenwirksamkeitsanalyse
Entscheidung bei mehrfacher Zielsetzung (offene Planung, Multiobjective Decisions Making)
Grundgedanken der monetären
Bewertungsansätze
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Inputorientierte Verfahren
Basieren auf Vermeidungskostenansätzen, Alternativkosten bzw. auf Inputkosten des öffentlichen Gutes
Nachfrageorientierte Verfahren
Setzen die Kenntnis einer Nachfragefunktion, die Kenntnis der Zahlungsbereitschaft der Einzelnen voraus
Marktorientierte Ansätze
Verwendet für die Festlegung des Nutzens und der Kosten Marktpreise
Wirkungsbereiche der Wasserwirtschaft
Wirkungsbereiche wasserwirtschaftlicher Maßnahmen
Hochwasserschutz
Wasserversorgung
Be- und Entwässerung
Wasserkraftnutzung
Binnenschifffahrt
Freizeit und Erholung
Gewässerreinhaltung
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Hochwasserschutz
Verhinderte Schäden
Gebäude (Wohngebäude, Gewerbe, Landwirtschaftl. Gebäude, öffentliche Geb.)
Infrastruktur (Straßen, Bahn, Energie, Wasser, Kommunikation)
Schäden an der Ausstattung
Pruduktionsverluste
Bodenwertsteigerung
- Kommunaler Bereich: bebaute Flächen, Neubauflächen
- Landwirtschaft: intensive Nutzung, Nutzungsänderung
Induzierte Einkommenswirkung
Einsatz während und nach dem Ereignis
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Wasserversorgung
Nutzwirkungen in Haushalten und öffentlichen Einrichtungen
- Konsumnutzen
- Verhinderte Verluste und sonstige Kostenersparnis
- Ersparte Aufbereitungskosten
Nutzwirkungen in Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft
- Produktionsnutzen
- Entwicklungsnutzen
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Be- und Entwässerung
Nutzwirkungen im landwirtschaftlichen Bereich
- Einkommensverbesserungen
- Freizeitgewinne
Nutzwirkungen im nichtlandwirtschaftlichen Bereich
- Erhaltung der Kulturlandschaft
- Freisetzung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte
- Bodenwertseigerung
- Indirekte und induzierte Einkommenseffekte
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Wasserkraftnutzung
Alternativkosten
Strompreis
Verhinderte Verluste
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Binnenschifffahrt
Direkte verkehrliche Nutzen
- Kostenersparnis
- Verbesserung der Erreichbarkeit
Indirekte Nutzwirkungen
- Beschäftigungseffekte während der Maßnahmedurchführung
- Entwicklungsnutzen
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Freizeit und Erholung
Erlebnisnutzen
- Einheitswert
- Effektivausgaben
- Zahlungsbereitschaft
Optionsnutzen
Fremdenverkehrswirtschaftliche Nutzen
- Primäre Einkommenseffekte
- Induzierte Einkommenseffekte
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Gewässerreinhaltung
Kostenorientierte Bewertung
Ökonomischer Nutzen
- Verhindere Schäden
- Ersparte Aufbereitungskosten
- Entwicklungsnutzen
Erholungsnutzen
- Aktivitäten mit Wasserkontakt
- Sportfischerei
Ökologischer Nutzen
- Ästhetik
- Umweltnutzen an sich
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Schäden an der Infrastruktur (km, Anzahl)
Verluste in der Produktion (% )
Schutz von
Menschenleben (Anzahl potentiell Betroffener)
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Schäden an der
Infrastruktur (km, Anzahl) Verluste in der Produktion (% )
Schutz von Menschenleben (Anzahl potentiell Betroffener)
Grundgedanken der monetären Bewertungsansätze
Schäden an der
Infrastruktur (km, Anzahl)
Verluste in der Produktion (% )
Schutz von
Menschenleben (Anzahl potentiell Betroffener)
Grundgedanken der monetären
Bewertungsansätze
Zusammenfassung
• Breite Wirkung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen
• Lange Lebensdauer wasserwirtschaftlicher Einrichtungen
• Verschiedene Bewertungsverfahren
Monetär
Erweiterte Verfahren