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Etwas über das Manna

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Notizen, Correspondenzen und Vermischtes.

Etwas über das Manna.

In BttcRner'« Repertorium f. d. Pbarmacie, 3te Reihe, 3t*r Band S. 179 giebt Dr. X. Lnnderer in Athen einige besonders von 2 Geistlichen aus dem Kloster am Sinai eingezogene Nachrichten iiber das Manna. Sie bestätigen das? das Manna eine duftende Ausschwitzung aus den jüngsten Zweigen der sonst geruchlosen Tamarix mannifera oder Tarfä ist, erzeu^gt durch den Stich eines 3 Linien langen Insects , des Coccus manniparug\ welches nur in der Region des Sinai , nicht aber in anderen Gegenden Arabiens oder Aegyptens, angetroffen wird. Das Erscheinen des Insects, folglich auch der Ertrag der Mannaärnte , hängt von der Feuchtigkeit des Jahres ab. Ist diese gross, so gewinnen die Tarfä - Zweige ein warziges Ansehen, und aus den Millionen von Insectenstichen perlt der Honigsaft ( der seinem Hauptbestand- theile nach amorpher Zacker ohne eigentlichen Mannitgehalt zu sein scbeint)

hervor. Ein Zweig von 2 — 3 Zoll Länge giebt dann 16 — 20, ein Baum

mittlerer Grosse an 80,000 Tropfen. Im Juni wird es von den 'Arabern ge¬

sammelt, durch ein grobes wollenes Zeug gedrückt, um es von Sand u. dgl.

zu reinigen, und in ledernen Schläuchen aufbewahrt zu verschiedenen Zwecken verwandt. In trockenen Jahren dagegen kommt der Honigsaft gar nicht zum Fluss. Die Zweige bleiben aber mit Zuckergehalt so sehr gesättigt, dass sie den eigentlichen Mannaduft und Mannageschmack behalten , von Beduinen

alsdann roh gegessen oder in Wasser ausgekocht werden. Das Manna in

festen Stücken , welches im Sinaikloster als Delicatesse aufbewahrt oder auf den Bazars zu Cairo seiner Seltenheit wegen zu hohen Preisen verwerthet wird , unterscheidet sich von jenem nur durch seine Consistenz. Es ist der¬

selbe Honigsaft der Tarfä, nur in der Nacbtkühle erstarrt und vor Sonnen¬

aufgang von den Zweigen abgelesen. Der hauptsächlichste Fundort des Manna für die Mönche ist der bekannte Tarfawald des Wädl Sheikb, 4 Stunden

vom Sinai. Dr. Tuch.

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Claude Visdelou und das Verzeichniss seiner Werl{«.

Von Prof. nreumann.

Vorwort.

Claude Visdelou wurde 1656 in der ehemaligen französischen Provinz Bretagne geboren und in frühen Jahren von seinen Eltern zum geistlichen Slande bestimmt. Die Jesuiten erkannten bald die Fähigkeiten ihres Zöglings und suchten ihn, wie sie diess bei begabten jungen Männern zu thun pfleglen, für den Orden zn gewinnen. Visdelou ward später für die chinesische Mis¬

sion bestimmt, wohin nur solcbe Sendboten gingen, die sich in irgend einem Zweige menschlichen Wissens auszeichneten. Der Pater schiffte sicb auf demselben Fahrzeuge ein , welches (1685) die Gesandtschaft Ludwig XIV.

nach Siam brachte; es befanden sich hier, ausser Visdelou, noch fünf andere Jesuiten, die Herren Fontenei, Tacliard, Gerbillon , Lecomle und Bouvet, welche sich sämmtlich dureh lillcrarische Arbeiten bekannt gemacht bab.!n.

P. Bouvet, der in den Grundbüchern des .Mittelreicbs die Religion der Pa¬

triarchen finden wollte , stand mit Leibniz in vielfachem brieOlichen Ver¬

kehr

Visdelou widmete alle Zeit, die seine mannichfachen geistlichen Berufsge- schäfte ihm übrig Hessen , dem Studium der chinesischen Sprache und Literatur.

Mit welch' einem grossen Erfolge diess geschehen , zeugen seine zahlreichen gründlichen Werke , wovon bier zum erstenmal ein vollständiges Verzeichniss erscheint. Ich verdanke es der gütigen Millheilung des Herrn Professor Kunstmnnn , welcher seinen längern Aufenthalt in Portugal zu mannichfachen and fruchtreichen literarischen Arbeiten benutzte. Man kannte bis jetzt von Visdelou nur drei Schriften : die Uebersetzung und Erläuterung der Trug- inscbrift von Singan ; die Zusätze und Verbesserungen zu mebreren Artikeln des Herbelot; dann die Gescbichte der tatarischen Völkerschaften, welche der berühmte Verfasser der Geschichte der Hunnen ohne Zweifel gekannt und vielfach benutzt hal. Man ersieht diess aus der sebr vorsichtig gehaltenen Bemerkung des Deguignes zu dem Schreiben Visdelou's an die Propaganda über den I-king, am Ende der Uebersetzung des Annalenbuches von Gaubil Visdelou war nämlich seit dem Jahre 1712 in häufigem schriftlichen Verkehre mit dieser Hauplschule der römisch-katholischen Missionen.

Die Stellung, welche Visdelou in den Streitigkeiten über die chinesi¬

schen und brähmanischen Gebräuche eingenommen hat, zeugt von seiner

1) Leibnilii Epistt. ad diverses nl, '^l.

2) Le Chouking, traduit par Gaubil, revu et corrige par Deguignes.

Paris 1770, 401. Deguignes ist sehr vorsichtig, um sicb nicbt zu verrathen, dass er die Geschichte der Talarei von Visdelou benutzt bat. Er erwähnl bloss fünf Cahiers Bemerkungen zu Herbclot; vnn ihrem Inhalte sagt er kein Wort.

IV. Bd. 15

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