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JEHOVAS ZEUGEN UND SCHULBILDUNG

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Academic year: 2022

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(1)

J EHOVAS

Z EUGEN

UND S CHULBILDUNG

(2)

DER niederlandische Philosoph Spinoza schrieb: „Ich habe mich eifrig bem¨ uht, der¨ Menschen Tun weder zu belachen noch zu beweinen, noch zu verabscheuen, sondern es zu begreifen.“ Als Lehrer stehen Sie vor der schwierigen Aufgabe, Verst¨

andnis f¨ ur die Ansichten und ¨

Uberzeugungen Ihrer Schuler zu zeigen, zu denen auch Kinder von¨ Zeugen Jehovas gehoren, sowie ihr famili¨ ares Umfeld zu ber¨ ucksichtigen. Manchmal¨ m¨

ogen solche Kinder zu gewissen Fragen einen scheinbar unkonventionellen Stand- punkt vertreten. Erklart sich dieser jedoch eindeutig aus ihrer religi¨ osen und¨ sittlichen ¨

Uberzeugung, dann verdient er Ihre Beachtung. Diese Broschure wird¨ von der Watch Tower Bible and Tract Society (der Verlagsgesellschaft von Jehovas Zeugen) herausgegeben und soll dazu beitragen, dass Sie Kinder von Zeugen Jehovas besser verstehen. Wir wurden uns freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, sie auf-¨ merksam zu lesen.

Jemandes religiose¨ ¨

Uberzeugung zu verstehen erfordert nicht, dass man sie akzeptiert oder ¨

ubernimmt, und sich dar¨

uber zu informieren kommt keiner Bekehrung gleich. Diese Brosch¨

ure will weder Ihnen noch Ihren Sch¨

ulern die reli- giosen Ansichten von Jehovas Zeugen aufzwingen. Wir m¨ ochten Sie lediglich mit¨ den Grundsatzen und Glaubensansichten bekannt machen, die einige Ihrer Sch¨ uler¨ von ihren Eltern vermittelt bekommen, damit Sie diese Kinder besser verstehen und die Zusammenarbeit erleichtert wird. Das, was ein Kind zu Hause lernt, und das, was es tut, muss naturlich nicht immer¨ ubereinstimmen, denn jedes Kind lernt, sein¨ Gewissen selbst zu scharfen.¨

Wie die meisten Eltern w¨

unschen auch Eltern, die Zeugen Jehovas sind, dass ihre Kinder den gr¨

oßtm¨

oglichen Nutzen aus der Schulzeit ziehen. Zu diesem Zweck halten sie sie dazu an, mit den Lehrern zusammenzuarbeiten. Zeugen Jehovas und ihre Kinder schatzen es wiederum, wenn Lehrer ihnen mit Verst¨ andnis und Achtung¨ begegnen.

Jehovas Zeugen sind Christen und man kennt sie in der ganzen Welt. So manches Mal werden sie allerdings missverstanden. Wir hoffen daher, dass diese Broschure¨ Ihnen hilft, Kinder von Zeugen Jehovas besser zu verstehen. Vor allem aber ist es unser Anliegen, dass Sie die Grunde erfahren, warum diese Kinder in bestimmten¨ Situationen das Recht geltend machen, anders zu sein.

Der Zweck dieser Brosch ¨ ure

TITELSEITE: Pharao:The Complete Encyclopedia of Illustration/J. G. Heck. R¨

UCKSEITE: Pyramiden: aus dem BuchThe Pictorial History of the World;

Schmetterling:The Complete Encyclopedia of Illustration/J. G. Heck

(3)

˘Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft, Selters/Ts.

Made in Germany

Inhalt

SEITE4

Wie Jehovas Zeugen zu Schulbildung stehen

SEITE10

Wie Jehovas Zeugen Bildung vermitteln SEITE14

Die vielen religi¨ osen Anschauungen – eine Heraus- forderung

SEITE19

Moralische Werte, die Achtung verdienen

SEITE27

Die Rolle der Eltern

SEITE31

Schluss

Diese Brosch¨ ure ist nicht zum Verkauf bestimmt.

Unser gottesdienstliches Werk wird weltweit durch freiwillige Spenden finanziert

(siehe dazu auch donate.jw.org).

Die verwendete Bibelubersetzung ist,¨ wenn nicht anders angegeben, Die Bibel. Neue-Welt-¨

Ubersetzung.

Jehovas Zeugen und Schulbildung Jehovah’s Witnesses and Education Auflage Mai 2019

German (ed-X)

˘1995, 2002, 2019 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania Verlag:

(4)

Wie Jehovas Zeugen zu Schulbildung stehen

Eltern, die Zeugen Jehovas sind, machen sich genau wie andere Eltern Gedanken ¨

uber die Zukunft ihrer Kinder. Darum messen sie der Schulbildung großen Wert bei. „Bildung sollte Menschen helfen, n¨

utzliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Sie sollte ihnen auch helfen, Wertschatzung f¨ ur ihr¨ kulturelles Erbe zu entwickeln und ein befriedigenderes Leben zu fuhren.“¨

(5)

WIE dieses Zitat aus der World Book Encyclopedia andeutet, besteht eines der Hauptziele des Schulunterrichts darin, Kinder f¨

ur das gesellschaftliche Leben auszur¨

usten, was einschließt, sie darauf vorzubereiten, sp¨

ater einmal ei- ne Familie zu ern¨

ahren. Nach Ansicht von Jehovas Zeugen ist es eine heili- ge Pflicht, f¨

ur die eigene Familie zu sorgen. Die Bibel sagt: „Bestimmt hat jemand, der f¨

ur die Seinigen und be- sonders f¨

ur seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungl¨

aubiger“ (1. Ti- motheus 5:8). W¨

ahrend der Schulzeit werden Kinder auf k¨

unftige Pflich- ten vorbereitet. Folglich meinen Jeho- vas Zeugen, dass die Schulbildung sehr ernst genommen werden sollte.

Sie bem¨

uhen sich, in Einklang mit folgendem biblischen Gebot zu leben:

„Tut alles mit ganzem Herzen, als ob ihr f¨

ur den Herrn und nicht f¨ ur Men- schen arbeitet“ (Kolosser 3:23, Gute Nachricht f¨

ur Sie). Dieser Grundsatz findet in allen Bereichen des t¨

aglichen Lebens Anwendung, auch in der Schu- le. Aus diesem Grund ermuntern Jeho- vas Zeugen ihre Kinder, fleißig zu ler- nen und schulische Aufgaben ernst zu nehmen.

Ferner gebietet die Bibel, die Staats- gesetze einzuhalten. Wenn daher ein Mindestschulbesuch gesetzlich vorge- schrieben ist, halten sich Jehovas Zeu- gen daran (R¨

omer 13:1-7).

Die Bibel setzt die Wichtigkeit der Vorbereitung auf das Alltagsleben zwar nicht herab, zeigt aber, dass es sich da-

bei weder um den einzigen noch um den wichtigsten Zweck der Erziehung von Kindern handelt. Eine erfolgreiche Erziehung muss bei Kindern die Freu- de am Leben f¨

ordern und ihnen helfen, ausgeglichene Menschen zu werden, die sich in die Gesellschaft einf¨

ugen. Des- wegen meinen Jehovas Zeugen, dass die Wahl außerschulischer Aktivit¨

aten von einiger Bedeutung ist. Ihrer Ansicht nach spielen vern¨

unftige Entspannung, Musik, Hobbys, Sport, der Besuch von Museen und Bibliotheken und anderes bei einer ausgewogenen Erziehung ei- ne große Rolle. Außerdem bringen sie ihren Kindern bei, ¨

altere Menschen zu achten und nach Gelegenheiten Aus- schau zu halten, diesen behilflich zu sein.

Wie sieht es mit Weiterbildung aus?

Der Arbeitsmarkt ist aufgrund neuer Technologien st¨

andig in Bewegung. Vie- le Jugendliche werden daher in einem Gesch¨

aftszweig arbeiten oder einen Be- ruf aus¨

uben, f¨

ur den sie nicht spezi- ell ausgebildet sind. In solch einem Fall wird ihnen eine gute Arbeitsmoral und die personliche Schulung, vor al-¨ lem die F¨

ahigkeit, sich Ver¨

anderungen

„Tut alles mit ganzem Herzen, als ob ihr f ¨

ur den Herrn und nicht f ¨

ur Menschen arbeitet“

(Kolosser 3:23,Gute Nachricht fur Sie).¨

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 5

(6)

anzupassen, besonders zugutekommen.

Demzufolge ist es w¨

unschenswert, dass aus einem Sch¨

uler ein Erwachsener wird, der, wie sich der Renaissancees- sayist Montaigne ausdr¨

uckte, einen klu- gen statt einen vollgepfropften Kopf hat.

In reichen und in armen L¨ andern sind es h¨

aufig junge, unzureichend qualifizierte Arbeitskr¨

afte, die Gefahr laufen, arbeitslos zu werden. Wenn der Arbeitsmarkt eine zus¨

atzliche Qualifi- kation erforderlich macht, weil der ge- setzlich vorgeschriebene Mindestschul- besuch nicht ausreicht, ist es Sache der Eltern, ihren Kindern bei der Entschei- dung f¨

ur oder gegen Weiterbildung zu helfen, indem sie den voraussichtlichen Nutzen zusatzlichen Lernens gegen die¨ Opfer abw¨

agen, die man daf¨

ur bringen muss.

Indes werden Sie wahrscheinlich zu- stimmen, dass Erfolg im Leben mehr einschließt als Wohlstand. In letzter Zeit ist f¨

ur M¨

anner und Frauen, die v¨

ollig in ihrer Karriere aufgingen, eine Welt zusammengebrochen, als sie ihren Arbeitsplatz verloren. Einige Eltern op- fern ihr Familienleben und die Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen k¨

onn- ten; die Kinder m¨

ussen ohne die Un- terst¨

utzung der Eltern aufwachsen, die ganz und gar von ihrer Arbeit in An- spruch genommen werden.

Offensichtlich sollte bei einer ausge- wogenen Erziehung in Betracht gezo- gen werden, dass mehr als Wohlstand n¨

otig ist, um einen Menschen wirk- lich gl¨

ucklich zu machen. Jesus Chris- tus sagte: „Es steht geschrieben: ‚Nicht

„Bildung sollte Menschen helfen, n ¨

utzliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden.

Sie sollte ihnen auch helfen, Wertsch ¨

atzung f ¨

ur ihr kulturelles Erbe zu entwickeln und ein befriedigenderes Leben zu f ¨

uhren“

(The World Book Encyclopedia).

Galleria degli Uffizi (Florenz)

6 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(7)

von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht‘ “ (Matth¨

aus 4:4, revidierte Elberfelder Bibel). Als Christen sind sich Jehovas Zeugen be- wusst, wie wichtig es ist, sich sittliche und religi¨

ose Wertmaßst¨

abe anzueig- nen und zu lernen, f¨

ur materielle Be- d¨

urfnisse zu sorgen.

Vern ¨

unftige Entspannung,

Musik, Hobbys, Sport,

der Besuch von Museen und

Bibliotheken und anderes

spielen bei einer ausgewogenen

Erziehung eine große Rolle

(8)

DIE Bibel lehrt, dass Bildung von großer Bedeutung ist. Sie beschreibt Gott als den

„Großen Unterweiser“ seines Volkes und ladt¨ seine Diener wiederholt ein, ihr Wissenuber¨ ihn zu vertiefen (Jesaja 30:20).

In biblischer Zeit konnten lediglich gewis- se privilegierte Klassen lesen und schreiben, zum Beispiel die Schreiber in Mesopotamien und in ¨

Agypten. In krassem Gegensatz dazu wurde im alten Israel jeder ermutigt, lesen und schreiben zu lernen. „Der Unterschied war zweifellos auf die einfacheren alphabe- tischen Schriftzeichen der Hebraer zur¨ uck-¨ zuf¨

uhren. . . . Die Bedeutung der Alphabet- schrift fur die Geschichte der Bildung darf¨ nicht außer Acht gelassen werden. Sie be- wirkte eine Abkehr von den traditionellen Schreiberkulturen, wie sie in ¨

Agypten und Mesopotamien sowie bis zum zweiten Jahr- tausend in Kanaan existierten. Lesen und schreiben zu konnen war nicht l¨ anger das¨ Erkennungsmerkmal und das Privileg einer Klasse von berufsm¨

aßigen Schreibern und Priestern, die die komplizierte Keil- bezie- hungsweise Hieroglyphenschrift beherrsch- ten“(Encyclopaedia Judaica).

Lehrmethoden

In Israel wurden Kinder schon in sehr jun- gem Alter vom Vater und von der Mutter be- lehrt (5. Mose 11:18, 19; Spruche 1:8; 31:26).¨ Der Bibelgelehrte E. Mangenot schreibt in dem BuchDictionnaire de la Bible:„Sobald das Kind sprechen konnte, lernte es einige Passagen aus dem Gesetz. Die Mutter wie- derholte einen Vers immer wieder; wenn das Kind ihn auswendig konnte, sagte sie ihm ei- nen weiteren vor. Spater gab man dem Kind¨

den schriftlichen Wortlaut der Verse, die es bereits aus dem Ged¨

achtnis hersagen konn- te, in die Hand. Auf diese Weise fing man an, den Kindern das Lesen beizubringen, und als sie alt genug waren, konnten sie diese re- ligiose Unterweisung fortsetzen, indem sie¨ selbst im Gesetz des Herrn lasen und daru-¨ ber nachsannen.“

Verschiedene Gedachtnisst¨ ¨

utzen wurden verwendet, um Jung und Alt zu helfen, sich an etwas zu erinnern. Dazu gehorten alpha-¨ betische Akrostichen (Gedichte, bei denen die aufeinanderfolgenden Verse jeweils mit dem n¨

achsten Buchstaben des Alphabets be- ginnen), Stabreime und die Verwendung von Zahlen. Interessanterweise halten einige Ge- lehrte den Kalender von Geser (Archaologi-¨ sches Museum in Istanbul) – eines deraltes-¨

Bildung in

biblischer Zeit

(9)

ten Beispiele der althebraischen Schrift –¨ f¨

ur die Gedachtnis¨ ¨

ubung eines Sch¨ ulers.

Lerninhalte

Die elterliche Unterweisung beinhal- tete auch praktische Schulung. M¨

ad- chen wurden h¨

ausliche Fertigkeiten beigebracht. Das letzte Kapitel des Bi- belbuches Spr¨

uche zeigt, dass dazu viele unterschiedliche Dinge geh¨

orten – die Abwicklung von Grundst¨

ucksan- k¨

aufen und -verk¨

aufen und die Unter- haltung eines kleinen Gesch¨

aftes sowie Spinnen, Weben, Kochen, Handeln und allgemeine Haushaltsf¨

uhrung. Jungen lernten meist den Beruf ihres Vaters, sei es die Landwirtschaft, ein Gewerbe

oder ein Handwerk. In j¨

udischen religi-

¨osen Kreisen war folgender Ausspruch

¨ublich: „Wer seinen Sohn kein n¨ utz- liches Handwerk lehrt, erzieht ihn zu einem Dieb.“

Das zeigt also, dass Bildung in biblischer Zeit hoch angesehen war.

Tafel eines Sch¨

ulers:˘British Library Board/Robana/Art Resource, NY; Schriftrolle: Bibelmuseum (M¨ unster)

(10)

DA SIE der Vermittlung biblischer Bildung große Wichtigkeit beimes- sen, mag manch einer denken, sie seien nicht an weltlicher Bildung in- teressiert. Dem ist aber nicht so. Um andere unterrichten zu k¨

onnen, muss jemand zun¨

achst selbst lernen, das heißt, er ben¨

otigt eine entsprechende Ausbildung und Unterweisung. Jeho- vas Zeugen machen daher nicht nur

Wie Jehovas Zeugen Bildung vermitteln

Jehovas Zeugen sind weltweit daf¨

ur bekannt, dass sie biblische Bildung vermitteln.

10 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(11)

guten Gebrauch von der M¨

oglichkeit ei- ner Schulbildung, sondern sie ziehen seit vielen Jahren Nutzen aus verschie- denen Kursen und Schulen der Watch Tower Society. Dadurch wird ihnen und anderen geholfen, sich in mentaler, mo- ralischer und religi¨

oser Hinsicht wei- terzuentwickeln.

Beispielsweise stellen sich Jehovas Zeugen in etlichen L¨

andern einer be- sonderen Herausforderung: Menschen zu unterrichten, die kaum oder keine Gelegenheit hatten, eine Schulbildung zu genießen, und demnach weder le- sen noch schreiben k¨

onnen. Zu diesem Zweck hat die Watch Tower Society f¨

ur Lese- und Schreibkurse gesorgt.

In Nigeria zum Beispiel erteilen Je- hovas Zeugen den Lese- und Schreib- unterricht seit 1949. Durch solche Kurse haben Zehntausende von Nige- rianern lesen gelernt. Wie eine Um- frage ergab, k¨

onnen ¨

uber 90 Prozent der Zeugen Jehovas in Nigeria lesen und schreiben – im Vergleich zu we- niger als 50 Prozent bei der ¨

ubrigen Bev¨

olkerung. In Mexiko geben Jehovas Zeugen seit 1946 Lese- und Schreib- kurse. In einem Jahr wurden mehr als 6 500 Personen unterrichtet. Alles in allem wurde mehr als 100 000 Teil- nehmern das Lesen und Schreiben bei- gebracht. ¨

Uber die Jahre gab es den Lese- und Schreibunterricht auch in vielen anderen L¨

andern, unter ande- rem in Bolivien, Kamerun, Nepal und Sambia. Jehovas Zeugen haben ¨

uber sieben Millionen Exemplare des Lehr- buchs Widme dich dem Lesen und

Schreibenin ¨

uber 100 Sprachen ver¨ of- fentlicht.

Diese Lese- und Schreibkurse sind schon des ¨

Ofteren von Schulbeh¨ or- den lobend erw¨

ahnt worden. In Mexiko zum Beispiel schrieb ein Beamter der Schulbeh¨

orde: „Ich bin f¨

ur Ihre Mit- arbeit dankbar und m¨

ochte Ihnen im Namen der Regierung des Bundesstaa- tes zu Ihrem edlen, dem Fortschritt dienenden Werk, das Sie im Interes- se der Bev¨

olkerung durchf¨

uhren und durch das Sie die Alphabetisierung er- m¨

oglichen, aufrichtig gratulieren. . . . Ich w¨

unsche Ihnen zu Ihrem Bildungs- werk viel Erfolg.“

Zus¨

atzliche Schulung

Da Jehovas Zeugen dem Vermitteln biblischer Bildung großen Wert bei- messen, arbeiten sie an ihrer Lehrf¨

a- higkeit, damit sie anderen die bi- blischen Lehren noch wirkungsvoller erkl¨

aren k¨

onnen. Aus diesem Grund werden in jeder der weltweit ¨

uber 119 000 Versammlungen Zeugen Jeho- vas im Lesen und Reden in der ¨

Of- fentlichkeit geschult. Selbst die J¨

ungs- ten d¨

urfen, sobald sie lesen k¨ onnen, mitmachen, was sich zum Beispiel in der Schule vorteilhaft auswirkt. Viele P¨

adagogen haben sich schon dahin ge- hend ge¨

außert, dass sich Sch¨

uler, die Zeugen Jehovas sind, im Allgemeinen sehr gut ausdr¨

ucken.

Außerdem ist jede Versammlung von Jehovas Zeugen angehalten, in ihrem K¨

onigreichssaal oder Versammlungs- ort eine Bibliothek einzurichten, die

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 1 1

(12)

Bibelstudienhilfsmittel, W¨ orterb¨

ucher und andere Nachschlagewerke umfasst.

Die Bibliothek ist jedem zug¨

anglich, der die Zusammenk¨

unfte in einem K¨ onig- reichssaal besucht. In den Versammlun- gen wird das Lesen w¨

armstens empfoh- len, und jede Familie wird ermuntert, eine eigene Bibliothek mit einer großen

Auswahl an Ver¨

offentlichungen zu ha- ben, sodass der Wissensdrang der Kin- der und Erwachsenen gestillt werden kann.

Spezielle Schulung

Die Watch Tower Society betreibt außerdem Schulen, in denen M¨

anner und Frauen zu Missionaren ausgebil-

Schulung im Lesen und Reden in der ¨

Offentlichkeit

(13)

det werden, sowie Schulen, wo M¨

anner, die in den Orts- versammlungen von Jeho- vas Zeugen geistliche Aufga- ben ¨

ubernehmen, Schulung erhalten. Diese Schulen sind ein weiterer Beweis daf¨

ur, dass Jehovas Zeugen der Bil- dung große Wichtigkeit bei- messen.

In den Versammlungen wird das Lesen w ¨

armstens empfohlen, und jede Familie wird ermuntert, eine eigene Bibliothek mit einer großen Auswahl an Ver ¨

offent- lichungen zu haben

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 1 3

(14)

IM Mittelalter geh¨

orten die B¨

urger ei- nes Landes gew¨

ohnlich ein und dersel- ben Religion an. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts kannte man in Europa nur wenige große Religionen: den Ka- tholizismus und den Protestantismus im Westen, die orthodoxe Kirche und den Islam im Osten sowie den Judais- mus. Heute existieren zweifellos nicht nur in Europa, sondern auf der gan- zen Erde weit mehr Glaubensrichtun- gen. Unbekannte Religionen haben Fuß gefasst – entweder wurden sie von der einheimischen Bev¨

olkerung eines Lan- des angenommen oder von Immigran- ten oder Fl¨

uchtlingen mitgebracht.

Daher leben heute in L¨

andern wie Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten Muslime, Buddhisten und Hin- dus. Jehovas Zeugen, die Christen sind, sind in ¨

uber 230 L¨

andern und Territo- rien eifrig t¨

atig. In 14 L¨

andern gibt

es jeweils ¨

uber 150 000 aktive Zeugen.

(Siehe Kasten auf Seite 15.) Die Vielfalt des religi¨

osen Brauch- tums mag f¨

ur Lehrer eine Herausfor- derung darstellen. In Verbindung mit beliebten Festen tauchen wom¨

oglich ei- nige wichtige Fragen auf: Sollte von jedem Sch¨

uler, ungeachtet seiner Re- ligion, verlangt werden, sich an al- len Festen zu beteiligen? Die Mehr- heit der Sch¨

uler hat gegen solche Feste vielleicht nichts einzuwenden. Sollte jedoch der Standpunkt von Familien, die einer Minderheit angeh¨

oren, nicht ebenfalls respektiert werden? Und noch etwas sollte man ber¨

ucksichti- gen: W¨

urden es einige nicht f¨

ur einen Widerspruch halten, wenn in L¨

andern, in denen Religion und Staat gesetzlich voneinander getrennt sind und Religi- onsunterricht im Lehrplan nicht vor- gesehen ist, an den Schulen religi¨

ose Feste vorgeschrieben werden?

Die vielen religi ¨

osen Anschauungen – eine Herausforderung

Als Lehrer sehen Sie sich einer Herausforderung gegen ¨ uber, der sich Lehrer in vergangenen Jahrhunderten kaum zu stellen brauchten – die Vielfalt an religiosen Anschauungen.¨

1 4 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(15)

Geburtstage

Es kann auch in Verbindung mit Festen, die scheinbar wenig oder ¨

uber- haupt nichts mit Religion zu tun ha- ben, zu Missverst¨

andnissen kommen.

Das trifft auf Geburtstage zu, die in vielen Schulen gefeiert werden. Jeho- vas Zeugen achten zwar das Recht an- derer, Geburtstag zu feiern, aber wie Sie bestimmt wissen, feiern sie selbst nicht mit. M¨

oglicherweise kennen Sie die Gr¨

unde nicht, warum sich Zeu- gen Jehovas und ihre Kinder daf¨

ur ent- schieden haben, keinen Geburtstag zu feiern.

In dem WerkLe livre des religions (Das Buch der Religionen), einem in Frankreich weitverbreiteten Lexikon, wird das Feiern von Geburtstagen ein Ritual genannt und in die Kategorie

„weltliche Br¨

auche“ eingeordnet. Ob- wohl es heute als harmloser weltlicher Brauch gilt, wurzelt es doch eigentlich im Heidentum.

In der Encyclopedia Americana (Ausgabe 1991) heißt es: „Die alte Welt ¨

Agyptens, Griechenlands, Roms und Persiens feierte die Geburtstage von G¨

ottern, K¨

onigen und Adligen.“

Die Autoren Ralph und Adelin Linton machen deutlich, was dem in Wirklich- keit zugrunde lag. In ihrem BuchThe Lore of Birthdaysschreiben sie: „Me- sopotamien und ¨

Agypten, beides Wie- gen der Zivilisation, waren die ersten L¨

ander, in denen die Menschen ihres Geburtstages gedachten und ihn ehr- ten. Die Aufzeichnungen ¨

uber Geburts-

tage waren im Altertum wichtig, weil man das Geburtsdatum zum Stellen ei- nes Horoskops brauchte.“ Die direkte Verbindung zur Astrologie ist f¨

ur je- den, der sich aus biblischen Gr¨

unden von Astrologie fernh¨

alt, ein Grund zu großer Besorgnis (Jesaja 47:13-15).

Es ¨

uberrascht daher nicht, dass es in der World Book Encyclopedia (Band 3, Seite 416) heißt: „Die ersten Christen feierten die Geburt [Christi]

Aktive

Land Zeugen

Argentinien 150 171 Brasilien 794 766 Demokratische

Republik Kongo 216 024 Deutschland 166 262

Italien 251 650

Japan 215 703

Kolumbien 166 049

Mexiko 829 523

Nigeria 362 462

Philippinen 196 249

Sambia 178 481

Ukraine 150 906

Vereinigte

Staaten 1 243 387

Jehovas Zeugen

Eine weltweit vertretene Glaubensgemeinschaft

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 1 5

(16)

nicht, weil sie jede Geburtstagsfeier als heidnischen Brauch betrachteten.“

Angesichts all dessen nehmen Jeho- vas Zeugen nicht an Geburtstagsfeiern teil. Gewiss ist die Geburt eines Kindes ein gl¨

uckliches und wunderbares Er- eignis. Und bestimmt freuen sich al- le Eltern, wenn ihr Kind mit jedem Jahr gr¨

oßer und erwachsener wird.

Auch Jehovas Zeugen bringen sehr gern ihre Liebe zu ihren Angeh¨

origen und zu Freunden zum Ausdruck, in- dem sie Geschenke machen oder sch¨

one

Stunden miteinander verleben. Wegen des Ursprungs von Geburtstagsfeiern tun sie das jedoch nicht an Geburtsta- gen, sondern zu anderen Zeiten w¨

ah- rend des Jahres (Lukas 15:22-25; Apos- telgeschichte 20:35).

Weihnachten

Weihnachten wird weltweit gefeiert, selbst in vielen nicht christlichen L¨

an- dern. Da dieses Fest von den meis- ten Glaubensrichtungen innerhalb der Christenheit gutgeheißen wird, mag es ziemlich ¨

uberraschen, dass Jehovas

Zeugen Jehovas finden Freude an gemeinsamen Unternehmungen

(17)

Zeugen kein Weihnachten feiern. Wa- rum nicht?

Die eindeutige Aussage vieler Lexi- ka ist, dass der Geburtstag Jesu eigen- m¨

achtig auf den 25. Dezember gelegt wurde, damit er mit einem heidnischen Fest der R¨

omer zeitlich zusammenfiel.

Beachten Sie bitte folgende Erkl¨ arun- gen verschiedener Nachschlagewerke:

„Das Datum der Geburt Christi ist unbekannt. Die Evangelien geben we- der einen Hinweis auf den Tag noch auf den Monat“ (New Catholic Encyclope- dia,Band III, Seite 656).

„Sowohl die meisten der heutigen Weihnachtsbr¨

auche in Europa als auch die Br¨

auche, die aus fr¨

uheren Zei- ten bekannt sind, sind keine christ- lichen Br¨

auche, sondern stammen aus dem Heidentum und sind von der Kir- che ¨

ubernommen oder geduldet wor- den. . . . Die in Rom gefeierten Sa- turnalien sind das Vorbild der meisten Lustbarkeiten der Weihnacht gewe- sen“ (Encyclopædia of Religion and Ethics,herausgegeben von James Has- tings, Edinburgh 1910, Band III, Sei- te 608, 609).

„Seit dem vierten Jahrhundert wird Weihnachten in allen christlichen Kir- chen am 25. Dezember gefeiert. Da- mals fiel auf dieses Datum das heidni- sche Fest der Wintersonnenwende, das

‚Geburt (lateinisch:natale) der Sonne‘

hieß, da es den Anschein hatte, als w¨ ur- de die Sonne mit wieder zunehmen- der L¨

ange der Tage wiedergeboren. Die Kirche in Rom ¨

ubernahm diesen au- ßerordentlich beliebten Brauch . . ., in-

dem sie ihm eine neue Bedeutung ver- lieh“ (die franz¨

osische Encyclopædia Universalis von 1968, Band 19, Sei- te 1375).

„Bei der Entstehung des Weih- nachtsfestes wirkte der Gegensatz zu den heidn. Feiern des 5Sol Invictus (5Mithras). Andererseits wurde der 25. Dezember als Tag der Winterson- nenwende auf das in Christus angebro- chene Weltenlicht gedeutet und so die Symbolik des Sol Invictus auf Chris- tus ¨

ubertragen“ (Brockhaus Enzyklo-

adie,1974, Band 20, Seite 125).

Wie reagierten manche, als sie die Fakten ¨

uber Weihnachten erfuh- ren? Die Encyclopædia Britannica berichtet: „1644 ließen die Puritaner in England jegliche Lustbarkeiten und Gottesdienste gesetzlich verbieten, mit

˘Mary Evans Picture Library

„Die in Rom gefeierten

Saturnalien sind das Vorbild der meisten Lustbarkeiten der Weihnacht gewesen“

(Encyclopædia of Religion and Ethics)

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 1 7

(18)

der Begr¨

undung, dass es [Weihnach- ten] ein heidnisches Fest sei, und ord- neten anstelle dessen ein Fasten an.

Charles II. rief die Festlichkeiten ins

Leben zur¨

uck, die Schotten aber hiel- ten an dem Standpunkt der Puritaner fest.“ Die ersten Christen feierten kein Weihnachten, und Jehovas Zeugen fei- ern es ebenfalls nicht, noch beteiligen sie sich an irgendetwas, was mit Weih- nachten zu tun hat.

Die Bibel spricht jedoch positiv vom Schenken und davon, Angeh¨

orige oder Freunde bei anderen Anl¨

assen zu ei- nem gem¨

utlichen Essen einzuladen.

Eltern werden ermuntert, ihre Kin- der dazu zu erziehen, gern zu geben, statt nur dann Geschenke zu machen, wenn das von ihnen erwartet wird (Matth¨

aus 6:2, 3). Kinder von Zeugen Jehovas lernen, tolerant zu sein und andere respektvoll zu behandeln, was einschließt, anderen das Recht zuzu- gestehen, Weihnachten zu feiern. Sie selbst sch¨

atzen es, wenn ihre Entschei- dung, nicht an Weihnachtsfeiern teil- zunehmen, ebenfalls respektiert wird.

Andere Feste

Den gleichen Standpunkt nehmen Jehovas Zeugen gegen¨

uber anderen re- ligi¨

osen oder halbreligi¨

osen Feier- tagen ein, die im Laufe eines Schul- jahres in den verschiedenen L¨

andern gefeiert werden – die Festas Juninas in Brasilien, der Karneval in Deutsch- land, das Dreik¨

onigsfest in Frankreich, Setsubun in Japan und Halloween in den Vereinigten Staaten. Zeugen Je- hovas oder ihre Kinder w¨

urden sich freuen, Ihnen Fragen, die Sie zu den genannten oder zu anderen Feiertagen haben, zu beantworten.

Aussagen von Kindern

„Zum Geburtstag bekomme ich keine Ge- schenke, aber meine Eltern schenken mir zu anderen Gelegenheiten etwas. Das fin- de ich gut, weil sie mich dann ¨

uberraschen“

(Gregory, 11 Jahre alt).

„Fur die meisten Kinder hat Weihnachten¨ doch nur was mit vielen Geschenken zu tun.

Ich bekomme das ganze Jahruber etwas ge-¨ schenkt und mache auch Reisen. Meine El- tern waren mit mir schon auf den Fidschi- Inseln, in Neuseeland und in Brasilien“

(Caleb, 10 Jahre alt).

„Meine Freunde und ich haben Spaß zu- sammen, und ab und zuuberraschen wir uns¨ gegenseitig mit Geschenken“ (Nicole, 14 Jah- re alt).

„In der Schule fragen mich viele, wie ich es ohne Weihnachten und die anderen Feiertage bloß aushalte. Mir geht aber kein Spaß ab. Oft unternehmen wir als Familie etwas gemein- sam. Wir haben auch nette Freunde, mit de- nen wir gern zusammen in den Urlaub ge- hen. Wir zelten oder fahren Ski, und bei uns zu Hause haben wir oft ein geselliges Bei- sammensein. Die anderen wurden staunen,¨ wenn sie w¨

ussten, wie viel Spaß wir haben“

(Andriana, 13 Jahre alt).

„Ich bin mir noch nie als Außenseiter vor- gekommen, weil ich kein Weihnachten feiere und auch bei den anderen Festen nicht mit- mache. Wahrend der Feiertage, wenn wir Kin-¨ der keine Schule haben und Vati auch freihat, spielen wir Spiele, gehen ins Kino oder gu- cken Fernsehen. Wir machen eine Menge als Familie“ (Brian, 10 Jahre alt).

1 8 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(19)

DIE ersten Christen waren besonders mutig. W¨

ahrend der schweren Verfol- gungen in den ersten drei Jahrhunder- ten wurden viele Christen von den heid- nischen R¨

omern umgebracht, weil sie

sich weigerten, den Kaiser anzubeten.

Manchmal wurde in einer Arena ein Al- tar aufgestellt. Um ihre Freiheit wieder- zuerlangen, h¨

atten die Christen ledig- lich eine Prise Weihrauch verbrennen

Moralische Werte,

die Achtung verdienen

Im Laufe der Geschichte haben tapfere Manner und Frauen¨ dem Zeitgeist widerstanden. Sie wurden aus politischen, religi¨

osen oder rassischen Gr¨

unden unterdr ¨ uckt, und nicht selten opferten sie ihr Leben f¨

ur ihre Sache.

Jehovas Zeugen bem¨

uhen sich, ihren Kindern christliche Werte zu vermitteln

(20)

ussen, wodurch sie das g¨ ottliche Wesen des Kaisers anerkannt h¨

atten.

Doch nur wenige machten Zugest¨ and- nisse. Die meisten waren eher bereit

zu sterben, als ihrem Glauben abzu- schw¨

oren.

In der Neuzeit nehmen Jehovas Zeu- gen einen ahnlichen Standpunkt hin-¨ sichtlich politischer Neutralit¨

at ein.

Zum Beispiel ist ihre Standhaftigkeit zur Zeit des Nationalsozialismus ge- schichtlich verb¨

urgt. Vor und w¨ ahrend des Zweiten Weltkriegs verloren sch¨

at- zungsweise ein Viertel aller deutschen Zeugen Jehovas ihr Leben – vorwiegend in Konzentrationslagern –, weil sie neu- tral blieben und den Hitlergruß ver- weigerten. Kinder von Zeugen Jehovas wurden gewaltsam von ihren Eltern ge- trennt. Trotz des Drucks, der auf diese jungen Menschen ausge¨

ubt wurde, blie- ben sie eisern und ließen sich nicht von den unbiblischen Lehren, die andere ih- nen aufzwingen wollten, vergiften.

Der Fahnengruß

In der Regel sind Jehovas Zeugen heu- te nicht die Zielscheibe so grausamer Verfolgung. Dennoch kommen manch- mal Missverst¨

andnisse auf, wenn sich junge Zeugen Jehovas aus Gewissens- gr¨

unden nicht an patriotischen Zeremo- nien wie dem Fahnengruß beteiligen.

Kinder von Zeugen Jehovas lernen, andere nicht vom Gr¨

ußen der Fahne ab- zuhalten; jeder muss f¨

ur sich selbst ent- scheiden, ob er die Fahne gr¨

ußen will oder nicht. Ihre eigene Ansicht ¨

uber die- sen Punkt steht jedoch fest: Sie gr¨

ußen die Fahnekeines Landes. Das soll aber keinesfalls ein Zeichen von Respekt- losigkeit sein. Sie achten immer die Fah- ne des Landes, in dem sie leben, was da- durch zum Ausdruck kommt, dass sie die

Respekt, aber keine Anbetung

Eines Morgens merkte Terra, eine elfj¨ ahri- ge junge Zeugin Jehovas in Kanada, dass der Lehrer mit einer ihrer Mitschulerin-¨ nen wahrend des Unterrichts f¨ ur einige Mi-¨ nuten den Klassenraum verließ. Kurz da- rauf forderte der Lehrer Terra leise auf, mit ihm zum Rektor zu kommen.

Als sie ins Rektorat kamen, bemerk- te Terra sofort die auf dem Schreibtisch des Rektors ausgebreitete kanadische Fah- ne. Dann wies der Lehrer Terra an, auf die Fahne zu spucken. Er meinte, da sie die Nationalhymne nicht singe und die Fah- ne nicht gr¨

uße, gebe es eigentlich keinen Grund, nicht darauf zu spucken, wenn sie dazu aufgefordert werde. Doch Terra wei- gerte sich und erkl¨

arte, dass Jehovas Zeu- gen die Fahne zwar nicht anbeten, sie aber dennoch respektieren.

Als sie wieder im Klassenzimmer waren, sagte der Lehrer vor der ganzen Klasse, er habe soeben zwei Sch¨

ulerinnen einem Test unterzogen. Obwohl die erste Sch¨

ulerin an patriotischen Zeremonien teilnehme, habe sie, als sie dazu aufgefordert worden sei, auf die Fahne gespuckt. Im Gegensatz dazu habe sich Terra, die zwar nicht die Nationalhymne singe und auch nicht die Fahne gr¨

uße, geweigert, diese zu entehren.

Der Lehrer sagte, dass Terra diejenige sei, die der Fahne die geb¨

uhrende Achtung ent- gegengebracht habe.

2 0 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(21)

„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“

(Matthaus 22:21,¨ Jerusalemer Bibel)

(22)
(23)

Staatsgesetze einhalten. Jehovas Zeu- gen beteiligen sich niemals an irgend- welchen staatsfeindlichen Umtrieben.

ur sie sind die gegenw¨

artigen mensch- lichen Regierungen eine „Anordnung Gottes“, da er sie duldet. Daher f¨

uhlen sie sich vor Gott verpflichtet, Steuern zu zahlen und die „obrigkeitlichen Ge- walten“ zu respektieren (R¨

omer 13:1-7).

Das ist mit den bekannten Worten Je- su in Einklang: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Matth¨

aus 22:21,Jerusalemer Bibel [katholisch]).

Einige mogen fragen, warum Jehovas¨ Zeugen dann die Fahne nicht durch den Fahnengruß ehren. Dem ist so, weil sie den Fahnengruß fur einen Akt der An-¨ betung halten, und Anbetung geb¨

uhrt Gott; sie k¨

onnen aus Gewissensgr¨ unden nichts und niemand außer Gott anbeten (Matth¨

aus 4:10; Apostelgeschichte 5:29).

Deswegen sch¨

atzen sie es, wenn Leh- rer ihre ¨

Uberzeugung respektieren und Sch¨

ulern, die Zeugen Jehovas sind, zuge- stehen, ihrem Glauben treu zu bleiben.

Es verwundert nicht, dass Jehovas Zeugen nicht die Einzigen sind, die im Fahnengruß eine Form der Anbetung se- hen; das zeigen folgende Kommentare:

„Die fr¨

uhesten Fahnen waren fast ausschließlich religi¨

oser Art. . . . An- scheinend suchte man sogarstets,durch kirchliche Zeremonien den National- flaggen sakralen Charakter zu verlei- hen“ (Encyclopædia Britannica; Kur- sivschrift von uns).

„So wie das Kreuz ist auch die Fahne heilig. . . . Die Vorschriften und Bestim-

mungen ¨

uber die Haltung der Menschen den Landesfahnen gegen¨

uber enthalten gewichtige, ausdrucksvolle Worte, wie zum Beispiel‚Dienst an der Fahne‘, . . .

‚Ehrfurchtvor der Fahne‘ und‚Hinga- be an die Fahne‘ “ (The Encyclopedia Americana;Kursivschrift von uns).

„Die Christen lehnten es ab, . . . dem Genius des [r¨

omischen] Kaisers zu op- fern – was ungef¨

ahr der heutigen Ver- weigerung des Fahnengrußes oder der Weigerung, das Treuegel¨

obnis nachzu- sprechen, entspricht“ (Daniel P. Mannix, Those About to Die, 1958, Seite 135).

Es sei noch einmal betont, dass Jeho- vas Zeugen durch die Verweigerung des Fahnengrußes keine Missachtung gegen-

¨uber einer Regierung oder einem Staats- oberhaupt zum Ausdruck bringen wol- len. Sie werden sich nur nicht in einem Akt der Anbetung vor einem Hoheits- zeichen verbeugen oder dieses gr¨

ußen.

Sie sehen darin eine Parallele zu der entschlossenen Haltung, die drei jun- ge Hebr¨

aer in biblischer Zeit einnah- men; sie beugten sich nicht vor dem Standbild nieder, das der babylonische K¨

onig Nebukadnezar in der Ebene Du- ra hatte aufstellen lassen (Daniel, Kapi- tel 3). W¨

ahrend daher andere den Fah- nengruß leisten oder das Treuegel¨

obnis

Drei junge Hebr ¨ aer beugten sich nicht vor einem Standbild nieder, das der babylonische K ¨

onig Nebukadnezar hatte

aufstellen lassen

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 2 3

(24)

sprechen, lernen Kinder von Zeugen Je- hovas, ihrem biblisch geschulten Gewis- sen zu folgen. Deswegen verhalten sie sich bei einer Fahnengrußzeremonie ru- hig und respektvoll, nehmen aber nicht daran teil. Aus ¨

ahnlichen Gr¨

unden wie den zuvor genannten enthalten sich Kin- der von Zeugen Jehovas jeglicher Betei- ligung, wenn die Nationalhymne gesun- gen oder gespielt wird.

Das Recht der Eltern In den meisten L¨

andern wird Eltern heutzutage das Recht zugestanden, ihre Kinder entsprechend ihrer eigenen re- ligi¨

osen ¨

Uberzeugung zu erziehen. Die- ses Recht wird auch von allen Religio- nen anerkannt, wie es das noch heute in der katholischen Kirche geltende Kir- chenrecht verdeutlicht: „Da die Eltern ihren Kindern das Leben geschenkt ha- ben, haben sie die sehr schwerwiegen- de Pflicht und das Recht, sie zu erzie- hen; daher ist es vor allem Aufgabe der christlichen Eltern, f¨

ur die christliche Erziehung ihrer Kinder gem¨

aß der von der Kirche ¨

uberlieferten Lehre zu sor- gen“ (Canon 226).

Mehr verlangen Jehovas Zeugen gar nicht. Als liebevolle Eltern bem¨

uhen sie sich, ihren Kindern christliche Werte zu vermitteln, in ihnen Liebe zum N¨

achs- ten zu f¨

ordern und ihnen Achtung vor dem Eigentum anderer einzusch¨

ar- fen. Sie mochten gern den Rat befol-¨ gen, den der Apostel Paulus den Chris- ten in Ephesus gab: „Eltern! Ihr sollt eure Kinder nicht so behandeln, dass sie widerspenstig werden. Vielmehr sollt ihr sie in christlicher Ordnung und Un- terweisung erziehen“ (Epheser 6:4,Gute Nachricht f¨

ur Sie).

Konfessionsverschiedene Familien

In einigen Familien ist nur ein El- ternteil Zeuge Jehovas. In solch ei- nem Fall sollte dieser seinem Ehepart- ner, der kein Zeuge Jehovas ist, auch das Recht einr¨

aumen, die Kinder gem¨ aß sei- ner eigenen religi¨

osen ¨

Uberzeugung zu

Einige moralische Grunds ¨

atze, die Jehovas Zeugen befolgen

Was moralische Grundsatze angeht, so leh-¨ ren Jehovas Zeugen ihre Kinder, von Ver- haltensweisen, von Praktiken und sogar von Anschauungen Abstand zu nehmen, die sich – obwohl heute gang und g¨

abe – auf sie selbst oder auf andere sch¨

adlich auswir- ken k¨

onnen (Jakobus 1:27). Sie kl¨

aren ihre Kinder ¨

uber die Gefahren des Drogen- und Alkoholmissbrauchs auf sowie ¨

uber die des Rauchens (Spr¨

uche 20:1; 2. Korinther 7:1).

Sie halten Ehrlichkeit und Fleiß f¨ ur wich- tig (Epheser 4:28). Jehovas Zeugen ach- ten darauf, dass ihre Kinder keine schmut- zige Sprache sprechen (Epheser 5:3, 4).

Außerdem lernen die Kinder, an den bibli- schen Grunds¨

atzen ¨

uber die Geschlechts- moral festzuhalten, Autorit¨

atspersonen zu respektieren sowie ihren N¨

achsten und sein Eigentum zu achten (1. Korinther 6:9, 10;

Titus 3:1, 2; Hebr¨

aer 13:4). Jehovas Zeu- gen sind aufrichtig davon ¨

uberzeugt, dass es ihren Kindern nur zum Besten gereicht, wenn sie diese Grundsatze befolgen.¨

2 4 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(25)

erziehen. Wenn Kinder mit unterschied- lichen Glaubensansichten aufwachsen, hat dies kaum, wenn ¨

uberhaupt, nachtei- lige Auswirkungen auf sie.1In Wirklich- keit muss schließlich jedes Kind selbst entscheiden, zu welcher Religion es sich bekennt. Nat¨

urlich folgen nicht alle Kin- der den religi¨

osen Maßst¨

aben ihrer El- tern, seien diese nun Zeugen Jehovas oder nicht.

Das Recht des Kindes auf Gewissensfreiheit Man sollte auch wissen, dass Je- hovas Zeugen dem Gewissen des einzel- nen Christen große Bedeutung beimes- sen (R¨

omer, Kapitel 14). Die Konvention

¨uber die Rechte des Kindes, die 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, erkennt das Recht des Kindes auf „Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“ an und gesteht ihm auch das Recht zu, seine

„Meinung in allen das Kind ber¨

uhrenden Angelegenheiten frei zuaußern“.¨

Keine zwei Kinder sind vollkom- men gleich. Deswegen kann man ver- n¨

unftigerweise davon ausgehen, dass die Entscheidungen junger Zeugen Jehovas

1Dr. phil. Steven Carr Reuben schreibt in sei- nem BuchRaising Jewish Children in a Con- temporary World Folgendes ¨

uber Kinder aus konfessionsverschiedenen Ehen: „Es verwirrt ein Kind, wenn seine Eltern religiosen Fragen¨ ablehnend gegenuberstehen, keine klare Mei-¨ nung daruber haben, dazu schweigen und ihnen¨ aus dem Weg gehen. Sprechen Eltern dagegen offen und ehrlich ¨

uber ihre religi¨

osen Anschau- ungen, ihre Wertvorstellungen und den Ablauf religi¨

oser Feiern, dann w¨

achst ein Kind in sei- nem religiosen Umfeld geborgen auf und be-¨ sitzt Selbstwertgefuhl, was entscheidend daf¨ ur¨ ist, dass es Selbstachtung entwickelt und seinen Platz in der Gesellschaft findet.“

oder anderer Sch¨ uler m¨

oglicherweise et- was voneinander abweichen, was gewis- se schulische Aktivitaten und Aufgaben¨ betrifft. Wir sind sicher, dass auch Sie das Recht auf Gewissensfreiheit achten.

Kinder von Zeugen Jehovas werden dazu angehalten, Interesse f¨

ur andere zu zeigen

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 2 5

(26)
(27)

DAS US-Institut f¨

ur Psychohygie- ne ver¨

offentlichte die Ergebnisse ei- ner Umfrage unter Eltern, die in der Kindererziehung als erfolgreich ein- gestuft wurden – ihre Kinder, alle

¨uber 21 Jahre alt, waren „t¨ uchtige Erwachsene, die sich offensicht- lich gut in die Gesellschaft ein- f¨

ugten“. Die Eltern wurden gefragt:

„Was ist der beste Rat, den Sie an- deren Eltern, gest¨

utzt auf personli-¨ che Erfahrung, geben k¨

onnen?“ Die

Die Rolle der Eltern

Ohne Zweifel ist es keine leichte Aufgabe, in unserer Gesellschaft Kinder zu ausgeglichenen Erwachsenen zu erziehen.

(28)

aufigsten Antworten lauteten: „Kinder mit Liebe ¨

ubersch¨

utten.“ „Konstruktiv in Zucht nehmen.“ „Zeit miteinander ver- bringen.“ „Den Kindern beibringen, Recht von Unrecht zu unterscheiden.“ „Gegen- seitige Achtung f¨

ordern.“ „Richtig zuh¨ o- ren.“ „Anleitung geben, statt Gardinen- predigten zu halten.“ „Realistisch sein.“

Die Eltern sind jedoch nicht die Einzi- gen, die sich bem¨

uhen, aus einem Kind ei- nen anpassungsf¨

ahigen Erwachsenen zu machen. Lehrer spielen dabei ebenfalls ei-

ne Schl¨

usselrolle. Ein erfahrener Schul- berater sagte: „Das Hauptziel einer or- dentlichen Schulbildung besteht darin, die Eltern zu unterstutzen, ihre Kin-¨ der zu verantwortungsbewussten Erwach- senen zu erziehen, die geistig, k¨

orperlich und emotionell gut entwickelt sind.“

Eltern und Lehrer verfolgen also das- selbe Ziel – dass aus Jugendlichen rei- fe und ausgeglichene Erwachsene werden, die Freude am Leben haben und ihren Platz in der Gesellschaft finden.

Lehrer spielen eine Schl ¨

usselrolle dabei, aus einem Kind einen anpassungsf¨

ahigen Erwachsenen zu machen

2 8 Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g

(29)

Miteinander, nicht gegeneinander Probleme entstehen indes, wenn El- tern nicht mit den Lehrern zusam- menarbeiten. Einige Eltern stehen der Schulbildung ihrer Kinder beispielsweise vollig gleichg¨ ¨

ultig gegen¨

uber; andere ver- suchen, mit den Lehrern in Konkurrenz zu treten. In einer franzosischen Zeit-¨ schrift wurde zu diesem Thema Folgen- des gesagt: „Der Lehrer ist nicht mehr der alleinige Kapitan an Bord. Eltern, be-¨ sessen von dem Wunsch nach guten schu- lischen Leistungen ihrer Kinder, zer- pflucken Schulb¨ ucher, urteilen hart¨ uber¨ Lehrmethoden und kritisieren diese, und wenn ihr Nachwuchs die erste schlechte Note nach Hause bringt, reagieren sie un- verz¨

uglich.“ Dadurch k¨

onnten sie in die Zust¨

andigkeiten der Lehrer ¨

ubergreifen.

Zeugen Jehovas sind der Meinung, dass ihren Kindern besser gedient ist, wenn Eltern und Lehrer zusammenarbeiten, wenn die Eltern reges Interesse an der Schulbildung ihrer Kinder zeigen und ih- nen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Diese Zusammenarbeit ist ihrer Ansicht nach besonders wichtig, weil der Beruf des Lehrers zunehmend schwieriger wird.

Aktuelle Probleme an Schulen Da die Schule ein Spiegel der Gesell- schaft ist, ist sie in der Regel nicht von den gesellschaftlichen Problemen ausge- schlossen. Im Laufe der Jahre haben die Probleme im sozialen Bereich rapide zu- genommen. DieNew York Timesberich- tete ¨

uber die Zust¨

ande an einer Schule in den Vereinigten Staaten: „Die Sch¨

uler schlafen im Unterricht, Sch¨

uler bedro- hen sich gegenseitig in den mit Graffi- ti verunstalteten Korridoren, gute Sch¨

u-

ler werden schlechtgemacht. . . . Fast jeder Sch¨

uler muss sich mit Problemen herumschlagen: Babysitting, Eltern, die im Gef¨

angnis sitzen, Gewaltt¨

atigkeiten innerhalb von Jugendbanden. An jedem x-beliebigen Tag fehlt beinahe ein F¨

unf- tel aller Sch¨

uler.“

Besonders alarmierend ist die weltweit zunehmende Gewalt an Schulen. Kam es

Zeugen Jehovas sind der Meinung, dass ihren Kindern besser gedient ist, wenn Eltern und Lehrer zusammenarbeiten, wenn die Eltern reges Interesse an der Schulbildung ihrer Kinder zeigen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen

Je h o v a s Z e uge n u n d S c h u l b i l d u n g 2 9

(30)

bisher gelegentlich zu Streitereien, bei denen geschubst und gestoßen wurde, finden heute immer h¨

aufiger Schieße- reien und Messerstechereien statt. Mehr und mehr j¨

ungere Kinder wenden im- mer schneller Gewalt an, es gibt immer mehr Waffen an Schulen, und die Aus- einandersetzungen werden immer hef- tiger.

Bestimmt herrschen nicht in jedem Land solche schlimmen Zustande. Doch¨ weltweit werden viele Lehrer mit einer

Tatsache konfrontiert, die in der franzo-¨ sischen Wochenzeitschrift Le Pointan- gesprochen wurde: „Der Lehrer wird nicht mehr respektiert; er besitzt keine Autorit¨

at.“

Diese Missachtung von Autorit¨ at stellt f¨

ur alle Kinder eine echte Gefahr dar.

Deswegen bemuhen sich Zeugen Jehovas,¨ ihren Kindern Gehorsam und Achtung vor Autoritat beizubringen, Eigenschaf-¨ ten, die im heutigen Schulalltag haufig¨ fehlen.

Erfolgreiche Eltern verbringen mit ihren Kindern Zeit

(31)

DIESE Brosch¨

ure sollte keine ausf¨

uhrliche Abhandlung ¨

uber die religi¨ osen Anschauungen von Jehovas Zeugen sein. Vielmehr wurde versucht, einige der Grunds¨

atze, die Jehovas Zeugen vertreten, zu erl¨

autern und das famili¨

are Umfeld des Sch¨

ulers zu umreißen, dessen Eltern – oder auch nur ein Elternteil – Zeugen Jehovas sind.

Jehovas Zeugen legen großes Gewicht auf die religi¨

ose Entwicklung ihrer Kinder. Und sie sind zuversichtlich, dass das auch auf anderen Gebieten der Ent- wicklung eines Kindes f¨

orderlich ist. Die religi¨ ose ¨

Uberzeugung dieser Kinder und die Grunds¨

atze, die sie befolgen, geben ihrem Leben einen Sinn und helfen ihnen bei der Bew¨

altigung der allt¨

aglichen Probleme. Außerdem motivieren sie sie dazu, heute fleißige Sch¨

uler und morgen gute B¨

urger zu sein.

Jehovas Zeugen bem¨

uhen sich, das Leben realistisch zu sehen, und sie messen der Schulbildung gro-

ßen Wert bei. Daher m¨

ochten sie nach bes- ten Kr¨

aften mit Ih- nen zusammenarbeiten.

Jehovas Zeugen wer- den ihre Kinder zu Hau- se und in ihren Zu- sammenk¨

unften ¨ uberall auf der Erde weiter da- zu anhalten, ihren Bei- trag zu dieser frucht- baren Zusammenarbeit zu leisten.

Schluss

Mehr Informationen erhalten Sie aufwww.jw.org oder von einem Zeugen Jehovas.

(32)

ed-X 190722

s

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