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Titel Papiere zur elektromagnetischen Abschirmung

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Academic year: 2022

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Titel

Papiere zur elektromagnetischen Abschirmung

D. Fiedler, M. Kleebauer, B. Halbedel

Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Zusammenfassung ...2

2 Einleitung ...3

2.1 Elektromagnetische Felder... 3

2.2 Technische Basis... 3

2.2.1 Modifizierung von Bariumhexaferritpulvern ... 3

2.2.2 Streichen von Papier... 3

2.2.3 Dispergierung von Streichpigmenten... 3

3 Vorgehensweise...3

4 Durchgeführte Untersuchungen und Ergebnisse...3

4.1 Synthese von ausgewählten BHF-Laborchargen und deren Charakterisierung ... 3

4.2 Modifizierung der Pigmente hinsichtlich Dispergierbarkeit... 3

4.2.1 Verbesserung des Deagglomerationsverhaltens... 3

4.3 Optimierung der Pigmentdispergierung sowie Herstellung und Charakterisierung der Slurrys ... 3

4.3.1 Vorversuche ... 3

4.3.2 Dispergierversuche mit der Kugelmühle... 3

4.3.3 Weiter führende Dispergierversuche mit der Kugelmühle... 3

4.4 Herstellung sowie Charakterisierung von gestrichenen Mustern... 3

4.4.1 Abschirmtests an Papiermuster ... 3

4.4.2 Untersuchungen zum Schichtdesign ... 3

4.5 Versuche mit der Laborstreichmaschine und Charakterisierung der Muster anhand von Feldversuchen ... 3

(2)

1 Zusammenfassung

Zielstellung Ziel dieses Forschungsvorhabens war die Erarbeitung der optimalen Vorge- hensweise zur Erzeugung eines Spezialpapiers, das in der Lage ist, hochfre- quente elektromagnetische Strahlung zu absorbieren, vorrangig im Bereich von 1 bis 10 GHz.

Dies sollte durch

• Verwendung von speziell dotierten nanoskaligen Bariumhexaferritpulvern entwickelt werden,

• Entwicklung eines stabilen und streichfähigen Slurry aus diesen Bariumhe- xaferritpulvern,

• Anpassung etablierter Beschichtungsverfahren zur Beschichtung von Roh- papieren mit diesem Slurry sowie

• Applikationsuntersuchungen zur Reduzierung von HF-Feldern erreicht werden.

Ergebnisse Im Forschungsprojekt wurden Papiermuster hergestellt, die selektiv signifikante Schirmdämpfungen von > 1 dB aufweisen:

Diese Muster besitzen vergleichweise geringe Strichauftragsgewichte und Schichtdicken

Die ermittelten Schirmdämpfungseffekte machen Anwendungen im F- und L- Band (Mobilfunk, WLan-Technik) sowie im C- und X- Band (Satellitenkommuni- kation, Radar) möglich.

Die erforschten Zusammenhänge zeigen, dass es gelingt, dafür mit der Glas- kristallisationstechnik im ternären System BaO-B2O3-Fe2O3 durch Steuerung der Keimbildung und des Kristallwachstums sowie durch Dotierung mit anderen Kationen Co2+/Ti4+, Mn2+/Ti4+, Zn2+/Ti4+, Zn2+/Ru4+ und Fe2+/Ti4+ verschieden modifizierte, vorrangig phasenreine, nanoskalige bis submikrogroße Bariumhe- xaferritpulver herzustellen.

Erfolgreiche in-situ Oberflächenmodifizierungen sind möglich, indem der B2O3- Anteil in der Schmelze partiell durch SiO2 oder ZrO2 substituiert werden. Stell- schrauben für die massgeschneiderte Anpassung an die Applikation sind

• die Höhe der Substitutionsrate selbst und

• der Lösungsprozess (Konzentration der Essigsäure, Verhältnis Pulver/ Lö- sungsmittel).

Es konnte gezeigt werden, dass das Material mit gängigen Papierbeschich- tungsverfahren appliziert werden kann. Desweiteren wurde nachgewiesen, dass die BHF-Pulver aus den beschichteten Papieren mit papiertechnisch übli- chen Technologien wiederverwendungsfähig recycliert werden können.

(3)

Jedoch durfen die für Schirmdämpfungsmaterialien entwickelten Pulver nicht in Mikrowellenöfen verascht werden.

Ebenfalls wird sich das in Tapeten-Rohpaieren befindliche Papierpigment Cal- zitbei beim wiederholten Recycling aufkonzentrieren und die elektromagneti- schen Eigenschaften der Beschichtung verändern. Es erscheint deshalb zu- künftig erforderlich, den Einfluss dieses Aufkonzentrationsprozesses zu beach- ten und gegebenenfalls mit systematischen Untersuchungen zu quantifizieren.

Danksagung Das Forschungsvorhaben IGF 200 ZBGder Forschungsvereinigung PTS wurde im Programm zur Förderung der „Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)“

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über die AiF finanziert.

Dafür sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

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2 Einleitung

2.1 Elektromagnetische Felder

Elektromagneti- sche Felder im Mikrowellenbe- reich

Hochfrequente (HF) elektromagnetische Felder im Mikrowellenbereich sind als Folge notwendiger Kommunikationstechniken (Satellitenfernsehen 2,7 –6 GHz, Mobilfunk 900 MHz (D1/D2-Netz), 1,8 GHz (E-Netz), 2 GHz (UMTS) , WLAN – Technologien 2,4 GHz [1]), Messtechniken (Radar für Verkehrs- und Luftüber- wachung, 9,41 – 36 GHz) und nicht verhinderbarer Abstrahlungen von Mikro- wellentechniken (Mikrowellenerwärmung, Mikrowellentrocknung, Mikrowel- lensintern, Mikrowellenkleben 2,45 GHz, bis hin zu medizinischen Anwendun- gen, [2]) in unserer Umwelt mit unterschiedlicher Intensität und Frequenz vor- handen. Diesen Feldern sind alle biologische Systeme (Menschen, Tiere) aus- gesetzt. Des Weiteren hat die verbreitete Anwendung von Elektronik zum effi- zienteren Betrieb (Steuerung/Regelung) industrieller Verfahren, von Medizin- technik, Bürotechnik, Kraftfahrzeugen bis zu Haushaltgeräten deutlich zuge- nommen. Die Elektronik enthält Baugruppen, deren elektromagnetische Emp- findlichkeit (EMV) mit zunehmender Leistungsfähigkeit und Miniaturisierung stark zunimmt und die infolge der hohen Datenübertragungsraten und/oder Schaltfrequenzen selbst HF-Leistungen abstrahlen [3]. Um einerseits die Im- missionen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf biologische Systeme einzugrenzen und andererseits einen sicheren Betrieb der Elektronik zu ge- währleisten, wurden in vielen Industrieländern einzuhaltende Grenzwerte für maximale Leistungsdichten von Strahlungsquellen gesetzlich fixiert. Diese Fest- legungen werden immer wieder überarbeitet, sobald neue wissenschaftliche Er- kenntnisse zu negativen Wirkungen vorliegen.

Exemplarisch sind für die BRD die 26. BImSCHV (Verordnung über elektro- magnetische Felder [4]) und die DIN VDE 0848 (Sicherheit in elektromagneti- schen Feldern [5]) zu nennen. Diese Verordnungen bzw. Richtlinien stützen sich auf internationale Empfehlungen, wie z. B. die ICNIRP (Internationale Kommission für den Schutz vor nichtionisierbarer Strahlung [6]) und der WHO (Weltgesundheitsorganisation).

Abschirm-

materialien Um diese Grenzwerte einzuhalten, sind geeignete Abschirmmaterialien erfor- derlich. Verfügbare Abschirmmaterialien sind u. a. Drahtgewebe, metallgefüllte Lacke, leitfähige Klebebänder, edelmetallbeschichtete Folien ([7] bis [15]) und metallisch beschichtete Abschirmtapeten. Zur großflächigen Abschirmung elekt- romagnetischer Felder werden auch Abschirmtapeten angeboten [16]. Es sind flexible, rollbare Faservliese mit metallischer, nichtferromagnetischer Beschich- tung erhältlich. Sie sollen eine Schirmdämpfung von 34 – 25 dB bei 200 MHz bis 10 GHz aufweisen. Auch Glas- und Fensterflächen sind in eine Raumab- schirmung einbeziehbar. Hierzu werden innen verlegbare Hochfrequenz- Abschirmfolien in Form von edelmetallbeschichteten, selbstklebenden, UV- beständige Spezialfolien (Materialstärke 37,5 µm) angeboten, [17]. Für die Transmission im sichtbaren Bereich werden 22 % angegeben.

Bekannt sind ebenfalls elektrisch leitfähige Papiere, bei denen metallisierte Po- lyesterfasern (Ni-Cu-PET) in Papier eingelagert werden [13]. Diese leitfähigen

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dämpfung von 40 dB besitzen. Ein anderer Vorschlag bezieht sich auf die Be- schichtung von Tapetenpapieren mit leitfähigen Polymeren (Polyanilin, Polypyr- rol, Polythiophen oder deren Derivate), die zusätzlich leitfähigen Ruß enthalten können [18]. Beschichtet wird das Rohpapier. Dazu geeignet sind Streich-, Roll- oder Tauchverfahren. Auch Multilayer-Beschichtungen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen werden in Fachpulblikationen aufgezeigt. Die Schichtdi- cken betragen insgesamt bis zu 70 µm. Für die ausgeführten Beispiele werden elektromagnetische Schirmwirkungen von bis zu (13 ± 5) dB angeben.

Bei Verwendung dieser Abschirmmaterialien bleiben die elektromagnetischen Felder jedoch erhalten. Es entstehen sogar neue Reflexionen und Interferen- zen, da die Abschirmung mit elektrisch leitfähigen Materialien hauptsächlich auf Reflexionsdämpfung beruht. Weiterhin müssen die elektrisch leitfähigen Ab- schirmmaterialien bei Auskleidungen von Räumen, Anlagen und Geräten aus Sicherheitsgründen und zum Potentialausgleich immer zusätzlich geerdet wer- den und/oder einen Berührungsschutz besitzen.

HF-Felder absor- bierende Ab- schirmmateria- lien

Deshalb sind auch Verbundmaterialien mit Ferriten verfügbar bzw. werden ent- wickelt ([18] bis [24]). Als Ferrite werden Mn-Zn-Ferrite, Ni-Zn-Ferrite, Barium- bzw. Strontiumferrite, Sc-, Co- oder Ti -substituierte Hexaferrite und/oder Ferrite mit Granatstruktur verwendet. Sie sollen die HF-Felder absorbieren und da- durch dämpfen. Allerdings ermöglichen die mit konventionellen Compoundier- techniken hergestellten Ferrit-Polymer-Verbunde nur unzureichende Füllgrade.

Die Ferritpartikel sind polykristallin und relativ groß (bis zu 45 µm), da sie kera- misch (Mischoxidtechniken) hergestellt werden. Somit betragen die Foliendi- cken minimal 0,2 bis 0,5 mm. Die Flexibilität der Folien ist begrenzt. Einsetzbar scheinen die keramisch hergestellten Ferritpulver als Füllstoffe in Baustoffen ([22] - [24]). Solche Verbundmaterialien sollen eine Schirmdämpfung von ca. 1- 3 dB/cm im Frequenzbereich von 100 MHz bis 10 GHz aufweisen. Die realisier- baren Schichtdicken können hier zwar relativ groß sein, trotzdem sind die er- reichbaren Schirmdämpfungen aufgrund der kleinen machbaren Füllgrade ge- ring. Weiterhin ist in Baustoffen aufgrund des hohen Alkaligehaltes eine geringe chemische Beständigkeit der eingebrachten Ferritverbindungen zu erwarten.

Gerade die Ferritart (Verbindung und Struktur) bestimmt aber das elektromag- netische Dämpfungsverhalten hinsichtlich Frequenz und Intensität [25], so dass mit abnehmenden Wirkungen zu rechnen ist.

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2.2 Technische Basis

2.2.1 Modifizierung von Bariumhexaferritpulvern Bariumhexafer-

ritpulver (BHF) Herkömmlicherweise werden Bariumhexaferritpulver (BHF) keramisch herge- stellt durch Aufbereitung der Rohstoffe BaCO3 und Fe2O3, Mischen im stöchio- metrischen Verhältnis (ca. 1 : 6), Granulieren, Sintern und mehrstufiges Zerklei- nern [26]. Im Ergebnis entsteht ein polykristallines Bariumferritpulver mit einer mittleren Partikelgröße von 1 - 40 µm, je nach weiterer Verwendung. Die untere Abb. 1 zeigt ein polykristallines BHF-Pulver, das keramisch hergestellt wurde [27].

Abb. 1: Polykristallines BHF-Pulver, keramisch hergestellt [27]

Durch die unregelmäßige Orientierung der einzelnen Weißschen Bezirke hebt sich ihr magnetisches Verhalten zunächst teilweise oder ganz gegenseitig auf.

Es bedarf eines äußeren Magnetfeldes zur magnetischen Ausrichtung dieser Bezirke. Trotzdem erreichen solche Werkstoffe niemals die theoretischen mag- netischen Eigenschaften sog. Einbereichsteilchen.

Glaskristallisati-

onstechnik Die zur Herstellung von einkristallinen Oxidpulvern entwickelte Glaskristallisati- onstechnik geht von der Idee aus, dass Einkristalle nicht nur aus übersättigten Lösungen, sondern auch aus geeignet zusammengesetzten, unterkühlten Schmelzen entstehen können. An dem Verfahren wurde in den 80er Jahren zeitgleich bei Toshiba/Japan, dem IPHT in Jena und dem Fachgebiet Glas- und Keramiktechnologie (ab 01.04.07 Fachgebiet Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe, FG ANW) der TU Ilmenau gearbeitet. Die Ziele waren unterschied- lich. Bei der Anmeldung eines Basispatentes war 1980 Toshiba erfolgreich [28].

Es ging ihnen in erster Linie um hochkoerzitives Magnetpulver, während am IPHT in Jena hartmagnetisches, dotiertes Hexaferritpulver mit relativ niedriger Koerzitivfeldstärke angestrebt wurde [29]. Der Einsatz der Pulver wurde für Tin- te und Ferrofluide [30], aber auch als in den Blutkreislauf gezielt einzubringen- des Agens für die Krebszellenzerstörung untersucht [31]. Während Toshiba das Pulver in einer kleintechnischen Anlage erzeugt, erlangte die IPHT-Entwicklung

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setzen. Weil die technische Entwicklung andere Speichermedien bevorzugt hat, ist diese Anwendung nicht zum Tragen gekommen. Da aber weitere Applikatio- nen denkbar waren, wurden Werkstoff und Verfahren bis zu einer ersten klein- technischen Fertigung bei der JSJ Jodeit GmbH in Jena-Maua betrieben.

In dem vom FG ANW entwickelten Verfahren werden Eisenoxid, Bariumkarbo- nat und Boroxid als Rohstoffe ausgewählt [33], [34]. Wichtig ist, dass die Schmelze beim Abkühlen zunächst nicht kristallisiert. Im Ergebnis des rapid quenching liegen als Zwischenprodukte Glasflakes vor. Durch gezielte Tempe- rung oberhalb der Transformationstemperatur entstehen in ihnen die gewünsch- ten Kristalle. Nun kann man die umgebende, z. B. in Essigsäure lösliche Bari- umboratphase entfernen. Es bleibt BHF-Pulver separiert übrig. Es wird nach- gewaschen und getrocknet.

Die Teilchen lassen sich durch Wahl der

• Ausgangszusammensetzung der Schmelze

• Tempertemperatur und

• Temperzeit

in ihrer Kristallgröße einstellen.

Zum technologischen Ablauf und den Bedingungen zur Einstellung einer hohen Koerzitivfeldstärke für dauermagnetische Anwendungen (hartmagnetische Strukturen zur Flusserzeugung in Mini- und Mikroaktuatoren [34]) wurde 1997 ein Patent [35] angemeldet.

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Massgeschnei- derte modifizierte Ferritpulver

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten konzentrierten sich auf massge- schneiderte modifizierte Ferritpulver

• für multifunktionale Magnetobeads, die für Trenn- und Stoffumwand- lungsprozesse in der chemischen und biologischen Technik (Absorben- tien für die Abgasreinigung [36], Aufwuchsträger für die Abwasserreini- gung [37]) vorteilhaft angewendet werden können sowie

• für flexible ferrimagnetische Formkörper als EMV-Materialien und Ar- beitsschutzmaterialien für Höchstfrequenzbereiche [38].

Die Realisierbarkeit der sehr unterschiedlichen Eigenschaften der monokristalli- nen Bariumhexaferritpulver beruht darauf, dass das elektromagnetische und chemische Verhalten durch

• Änderung der Stöchiometrie BaO:Fe2O3,

• Dotierungen zur partiellen Substitution von Fe3+ und/oder Ba2+ sowie

• Variation der Kristallisationsbedingungen

mit der Glaskristallisationstechnik in breiten Grenzen geändert werden kann.

Die maßgeschneiderte Anpassung an EMV-Applikationen ermöglicht die Fe3+- Substitution mit A2+/B4+-Dotierungen (Co2+/Ti4+, Mn2+/Ti4+, Co2+/Ru4+) und die daraus folgende Mischkristallbildung BaAxBxFe12-2xO19.

Diese nanoskaligen Ferritpulver bilden nach der Synthese infolge magnetischer und Van-der-Waals´scher Anziehung sehr feste und relativ große Partikelag- glomerate (vgl. untere Abbildung), die in Materialverbunden zu qualitätsmin- dernden Inhomogenitäten im Gefüge, in der Morphologie und in der Eigen- schaftsverteilung führen. Für die Realisierung von homogenen Materialverbun- den sind werkstoffliche (bezüglich Verbesserung des Deagglomerationsverhal- tens) und technologische Lösungen (hinsichtlich Dispergierung) zu erarbeiten.

In der Abb. 2 ist eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von in eine cel- lulosische Matrix eingebundenen monokristallinen Bariumhexaferritpartikeln mit deutlich erkennbaren Agglomeraten aus Primärpartikeln infolge magnetischer und Van-der-Waals´scher Anziehung [39] zu sehen.

Abb. 2: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von in eine cellulosische Matrix eingebundenen monokristallinen Bariumhexaferritpartikeln mit deutlich erkennbaren

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2.2.2 Streichen von Papier

Streichfarben Das Streichen von Papier und Karton ist maßgeblich abhängig von den rheolo- gischen Eigenschaften der Streichfarben. Die Verfahrenstechnik der Herstel- lung gestrichener Papiere unterscheidet sich grundsätzlich in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit. Man kann unterscheiden zwischen „Commodi- ties“, also Massenpapieren – hier werden bis zu 10 m breite Papierbahnen bei Geschwindigkeiten von 2200 m/min (ca. 130 km/h) und darüber gestrichen - und Spezialpapieren, die häufig nur bei Geschwindigkeiten von 60 m/min und darunter bei sehr geringer Arbeitsbreite hergestellt werden. Die Feststoffge- haltsbereiche der Streichpigmentaufbereitungen reichen von unter 20 % bis zu über 65 % bei Massenpapieren.

Streichfarben sind üblicherweise wasserbasierte Gemische aus Pigmenten, v.a.

CaCO3 oder Kaoline einer bestimmten Korngröße mit Bindemitteln, die häufig auf Styrol - Butadien - oder Acrylsäureester - Polymeren basieren. Weitere Ad- ditive zur Verbesserung von Laufeigenschaften beim Streichen sowie zur ge- zielten Steuerung von Qualitätsmerkmalen gestrichener Papiere sind in gerin- gen Mengen in den Streichfarben enthalten. Die Auswirkungen z. B. von sol- chen Verdickern sind immens. Die Viskosität einer Streichfarbe wird bereits bei geringen Zugabemengen entscheidend erhöht.

Auftrags- systeme:

Walzen- oder Düsenauftrag

Bei Massenpapieren wird heute üblicherweise die Streichfarbe im Überschuss mit Hilfe von Walzen- oder Düsenauftragssystemen auf die Papierbahn aufge- bracht und anschließend durch ein Blade, also ein Streichmesser, auf das ge- wünschte Auftragsgewicht reduziert und egalisiert.

Auftragssyste- me:

Filmpressen- auftrag

Ebenfalls relativ verbreitet ist der so genannte Filmpressenauftrag, bei dem ein Farbfilm auf einer Auftragswalze vordosiert wird, also ohne die Papierbahn zu beanspruchen, und anschließend in einem Nip möglichst vollständig auf die Papierbahn übergeht.

Bei der Herstellung von Spezialpapieren werden auch andere Auftragsprinzi- pien und Dosiertechniken eingesetzt, wobei das Spektrum sehr weit reicht von Gravurwalzen ähnlich dem Tiefdruck bis zur Direktdosierung mittels Curtain- oder Spraycoatern.

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Kritische Para-

meter Scherbeanspruchungen von mehreren Millionen reziproken Sekunden und das Kurzzeit - Entwässerungsverhalten beim Kontakt der Farbe mit dem Papier wer- den als kritische Parameter für Streichfarben und Papiere angesehen. Umfang- reiche Charakterisierungen von Streichfarben über den gesamten Scherbe- reich, manchmal auch bei unterschiedlichen Feststoffgehalten, bezüglich Scherviskosität, Viskoelastizität, Strukturerholung und Entwässerungsverhalten werden häufig durchgeführt.

Übliche Streichfarben sind strukturviskos und thixotrop. Das bedeutet, dass es sich um scherverdünnende Systeme handelt. Allerdings gilt, dass gerade bei Streichfarben für Spezialpapiere teilweise erhebliche Abweichungen von die- sem „idealen“ Verhalten auftreten. Deshalb muss in diesem Projekt mit großer Sorgfalt an den rheologischen Eigenschaften der BHF-Pigmentzubereitungen gearbeitet werden.

2.2.3 Dispergierung von Streichpigmenten Grundsätzliche

Anforderungen Als Streichpigmente kommen fast ausschließlich weiße Pigmente zum Einsatz.

Am häufigsten werden Mineralien wie z. B. Kalziumcarbonat und Kaolin einge- setzt. Gebräuchlich sind aber auch Titandioxid, Bariumsulfat und Kieselsäuren.

Ebenso gibt es synthetische Hohlpigmente, z. B. auf Basis von Polystyrol.

Beim eigentlichen Streichvorgang besteht durch die relativ großen Partikelag- glomerate die Gefahr der Bildung von Rakelstreifen. Auch auf die Standzeiten der Egalisierelemente (z. B. Blade) wirken sich Agglomerate negativ aus. Alle diese Störungen summieren sich zu allgemein unvorteilhaften Fließeigenschaf- ten und verschlechtern die Eigenschaften der gestrichenen Papiere. Es kann zu folgenden Qualitätseinbußen kommen:

• Glanzverlust,

• rauer Strich – geringe Glätte,

• verschlechterte Bedruckbarkeitseigenschaften,

• schlechte Rohpapierabdeckung,

• Strichfehler, z. B. Rakelstreifen,

• Ausbrechen von Strichfehlern (Rupfen).

Eine annähernd vollständige Dispergierung ist also Grundvoraussetzung für die Herstellung von gut zu verarbeitenden und wirtschaftlichen Streichfarben. Erst die Abnahme der Teilchengröße bis hin zu den Primärteilchen ermöglicht hohe Feststoffgehalte, Stabilität und die geforderten Fließeigenschaften der Dispersi- on.

Wirkungsweise der Dispergier- mittel

Dispergiermittel wirken nach unterschiedlichen Mechanismen, die sich in vielen Fällen überlagern. Sie haben den Zweck, die Zerstörung der Agglomerate durch das Dispergieraggregat zu unterstützen und die Pigmentpartikel durch Schwä- chung der interpartikularen Kräfte daran zu hindern, sich wieder zu gröberen Agglomeraten zu vereinigen. Je nach Pigmentcharakter überwiegen dabei die Van-der-Waals’ schen Kräfte (Adsorptionskräfte) oder elektrostatische Kräfte,

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schungsprojekt kam als erheblich größere zu überwindender Kräfte noch die magnetische Anziehung hinzu.

Die folgende Abb. 3 stellt schematisch die Mechanismen dar, die eine solche Stabilisierung bewirken können.

Gegenseitige Abstoßung Dispergiermittel mit stark ionischem Charakter

Schutzkolloid hydrophile Polymere

Sterische Hinderung nichtionische längerkettige Polymere

- - - +

+ + + + +

+ -+ -

- - -- -- -- - - -- -- -----

- -

-- - -

- - -- --

- - - +

+ + + +

+

+ -+ -

- - -- -- -- - - -- -- -----

- -

-- - -

- - -- --

Abb. 3: Prinzipien möglicher Stabilisierungsmechanismen

Im ersten Fall wird ein Dispergiermittel mit stark ionischem Charakter an der Teilchenoberfläche adsorbiert, und das bewirkt eine hohe elektrostatische Auf- ladung der Teilchen, die sich dann gegenseitig abstoßen. Je nach Ladungscha- rakter wird die Pigmentoberfläche umgeladen oder die vorhandene Oberflä- chenladung erhöht.

Ein Schutzkolloid ist ein hydrophiles Polymer, das an die Pigmentoberfläche gebunden wird. Es stabilisiert Pigmente in der dispergierten Form durch Aufbau einer Gelstruktur in der flüssigen Phase. Als Schutzkolloide, die die mechani- sche Stabilität und Verträglichkeit der Dispersionen gegenüber Elektrolyten und anderen Zusatzstoffen steigern, dienen Gelatine, Casein, Stärken, Alginate, Cellulosederivate (wie z. B. Carboxymethylcellulosen), Polyvinylalkohole, Poly- acrylate, u. a.. Schutzkolloide werden im Allgemeinen in Systemen eingesetzt, in denen sich gegenseitig leicht abstoßende Partikel vorhanden sind, um diese zu stabilisieren.

Die dritte Möglichkeit der Stabilisierung stellt die sterische Hinderung dar. Sie wird durch die Adsorption nichtionischer längerkettiger Polymere hervorgerufen, die wie Abstandshalter wirken.

Entflockungsme-

chanismus Der Entflockungsmechanismus mit negativ geladenen Dispergiermitteln dürfte so vor sich gehen, dass das Dispergiermittel an der Oberfläche adsorbiert wird und positiv geladene Pigmente - wie z. B. Satinweiß, TiO2, evtl. Kreide - umlädt, bzw. bei allen Pigmenten eine beträchtliche Zunahme des negativen Zetapoten- tials bewirkt. Die Teilchen stoßen sich dann aufgrund der wirkenden elektrosta- tischen Kräfte ab. Die Partikelwechselwirkung (stabilisierende elektrostatische Abstoßung und destabilisierende Van-der-Waals´sche Anziehung) ist als Funk- tion des Partikelabstandes mit der DLVO-Theorie quantifizierbar.

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Die abstoßenden Kräfte werden umso höher, je höher das Zetapotenzial der Teilchen ist. Die Abb. 4 zeigt dies am Beispiel von Kaolin:

Abb. 4: Veränderung der Anordnung von Kaolinpartikeln durch Dispergierung mit geeigneten Dispergiermitteln

Aufgrund seiner mineralogischen Struktur besitzt Kaolin bei neutralem pH-Wert negativ geladene Flächen und positiv geladene Kanten. Diese Ladungsvertei- lung führt dazu, dass sich Flächen und Kanten elektrisch anziehen und sich die sog. Kartenhausstruktur bildet. Daraus resultieren eine hohe Viskosität und ein ungünstiges Fließverhalten der Pigmentaufschlämmung sowie ein limitierter Feststoffgehalt.

Werden jetzt anionische Gruppen, herrührend von einem Dispergiermittel oder OH- (bei einer pH-Wert-Erhöhung) in das System eingebracht, ändert sich die Ladungsverteilung.

Die Polyacrylate als Dispergiermittel besitzen eine hohe anionische Ladungs- dichte und können aufgrund ihrer kettenartigen Struktur gut an den Oberflächen der Kaolinteilchens adsorbiert werden. Dort bewirken sie dann eine Erhöhung der anionischen Ladung der Flächen und eine Umladung der Kanten, was durch eine Erhöhung des Zetapotenzials sichtbar wird. Die Abstoßung zwischen den Teilchen wird wirksam, und die Kartenhausstruktur bricht zusammen.

3 Vorgehensweise

Das Projekt wurde innerhalb eines erfolgs- und phasenorienerten Ablaufsche- mas bearbeitet das in Arbeitspaketen mit genau festgelegten Zuständigkeiten unterteilt war. Die Ergebnise verschiedener Arbeitspakete wird in den nun fol- genden Kapiteln beschrieben.

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4 Durchgeführte Untersuchungen und Ergebnisse

4.1 Synthese von ausgewählten BHF-Laborchargen und deren Charakterisierung

Einleitung Es wurden 6 verschiedene, für die HF-Absorption geeignete modifizierte Bari- umhexaferritpulverchargen von je mindestens ca. 100 g mit der zur Verfügung stehenden Synthesetechnik im Labor der Forschungsstelle 2 für die notwendi- gen Untersuchungen hergestellt.

Die Pulverauswahl erfolgte auf Basis der aus der Fachliteratur bekannten Tat- sachen und eigenen Untersuchungen [38]:

• Die partielle AII/BIV-Substitution von Hexaferriten stellt eine gute Möglichkeit zur Reduzierung der ferromagnetischen Resonanzfrequenz (FMR) dar – bis in die Frequenzbereiche, die für die hier zu entwickelnden funktionalen Pa- piere interessant sind.

• Diese gelingt maßgeschneidert mit der Glaskristallisationstechnik durch Do- tierung der Schmelze mit geeigneten Oxiden ausgehend von der Zusam- mensetzung (mol-%)

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2 3 2 3

40 BaO+33 B O +27 Fe O ⋅ ⋅ ⋅

.

Darüber hinaus gewährleistet diese Grundzusammensetzung [34], [38], dass

• sie einerseits bei technisch akzeptablen Temperaturen (1200 –1400 °C) schmilzt,

• sich die Bariumhexaferrite bei ihrem Wachstum nicht behindern und andererseits

• die Matrix (Bariumborate), die die entstehenden Ferritkristalle umgibt, leicht lösbar ist, so dass die gewünschten Bariumhexaferrite als Pulver zurück- bleiben sowie

• die Ausbeute an Hexaferritpulver maximal ist.

Die Ausgangsstoffe (BaCO3 für BaO, Fe2O3 und H3BO3 für B2O3) wurden auf einer Rollenbank homogenisiert, in Pt-Tiegeln (Tiegelgröße je nach Materialbe- darf: 100 ml für Untersuchungen zu stofflichen Zusammenhängen, 600 ml für Musterchargen) bei 1350 °C 2 Stunden in einem Superkanthal-Laborofen ge- schmolzen, dann in eine Stahlform ausgegossen, natürlich abgekühlt, auf < 125 µm zerkleinert, in dem Pt-Auslauftiegel bei 1350 °C wieder aufgeschmolzen, 30 min die Schmelztemperatur gehalten, gegebenenfalls mit einem Pt-Drahtrührer gerührt und nach dem Austropfen mit der Doppelwalzenanlage gequencht, da sonst die Schmelze spontan und nicht gesteuert kristallisieren würde.

Deshalb werden die Schmelzen schnell gekühlt, so dass sich keine Keime bil- den können und eine spontane Kristallisation unterbunden wird.

Die benutzte Anlagentechnik zum Wiederaufschmelzen und Rapid Quenching der Schmelzen zeigt Abb. 5.

Sie besteht aus

+ (1) einem elektrisch beheizten und Temperatur geregelten (4) Rohrofen, in dem sich der Pt-Auslauftiegel befindet [38],

+ (2) einer Walzenanlage, die aus zwei gegenläufigen, gleich großen Walzen besteht, in dessen Spalt (60 µm) das schmelzflüssige Material tropft und gequencht wird,

+ (3) einer Drehzahlsteuereinheit für die Walzenanlage und

+ (5) einem Thermostat mit Umlaufkühlung (8 °C), womit ein Aufheizen der Walzen verhindert wird.

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Abb. 5: Laboranlage zum Wiederaufschmelzen und Rapid Quenching der Schmel- zen, 1 – Rohrofen,2 – Doppelwalze,3 – Drehzahlstellung für die Doppelwalze, 4 - Steuerung des Rohrofens, 5 – Kühlung der Doppelwalze

Dadurch entstehen röntgenamorphe Flakes [38]. Diese werden gesteuert über ein aus DSC-Analysen (STA 409 PC/4/H luxx®, Netzsch) und röntgenografi- schen Untersuchungen her bekanntes [38] Temperatur-Zeit-Programm kristal- lisiert. Die dabei entstehenden mehrphasigen kristallisierten Flakes werden zerkleinert (< 63 mm), in Essigsäure (30 min / 20% CH3COOH) gegeben, die unter Rühren erhitzt wird (ca. 95 ºC). Während sich die essigsäurelöslichen Phasen (Borate) auflösen, bleiben die Ferrite bestehen. Abschließend werden die Bariumhexaferrite aus der Lösung mit einer Zentrifuge separiert, gewa- schen und getrocknet.

Zur partiellen AII/BIV-Substitution der Bariumhexaferrite wurden der Grundzu- sammensetzung statt 27 mol-% Fe2O3 [27-(x+y)] mol-% Fe2O3 und (x+y) mol-

% der Oxidpaare Co3O4/TiO2, MnO/TiO2, ZnO/RuO2, ZnO/TiO2, oder nur TiO2

zugegeben, wobei die Teilmengen der Oxide nach den Metallionenanteilen, die sie in der Schmelze einbringen, gemäß AII : BIV = 1 : 1 berechnet wurden.

1

2 4

5 3

(16)

4.2 Modifizierung der Pigmente hinsichtlich Dispergierbarkeit

4.2.1 Verbesserung des Deagglomerationsverhaltens

Einleitung Durch das Syntheseverfahren, das über mehrere Stufen basiert, entstehen die Einkristalle [38], die nach dem Ablösen der Bariumboratphase infolge der mag- netischen und van-der-Waals`schen Kräfte agglomerieren (s. Abb. 6).

Abb. 6: REM-Aufnahme von Bariumhexaferritpartikeln nach der Synthese als Geld- röllchenstruktur

Die Größe und Stabilität der Agglomerate hängt von der Größe der Partikel- Partikel-Wechselwirkungen ab. Die Partikelagglomerate führen zu instabilen Suspensionen und in Materialverbunden zu inhomogenen Eigenschaftsvertei- lungen. Es ist deshalb von großer Bedeutung, die Partikel ohne ihre funktiona- len Eigenschaften zu verändern, zu vereinzeln, d. h. antragsgemäß ihr Deagglomerationsverhalten zu verbessern.

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Fazit Erfolgreiche in-situ Oberflächenmodifizierungen sind möglich, indem der B2O3- Anteil in der Schmelze partiell durch SiO2 und ZrO2 substituiert wird.

Eine ZrO2-Substitution verändert zwar die magnetischen Eigenschaften des Bariumhexaferrites, jedoch für Mikrowellen-Applikationen in der gewünschten Richtung - Verringerung der Koerzitivfeldstärke, was auf einen Einbau im BHF- Kristall schließen lässt, vergrößert aber den Aufbau von Partikelladungen im basischen und sauren Bereich. Dadurch sind elektrostatisch besser stabilisierte wässrige Slurries mit derart modifizierten Pulvern herstellbar.

Mit der SiO2-Substitution verändern sich nicht nur die chemischen Verhältnis- se an den BHF-Kristalloberflächen (Verschiebung des Startpotenziale in den negativen Bereich und Vergrößerung auf -35 mV), sondern es bleibt nach dem Löseprozess eine aus „Tröpfen“ zusammengesetzte SIO2-Schicht auf den Kris- tallen zurück. Diese bewirkt zusätzlich eine Verbesserung des Deagglomerati- onsverhaltens, da sie die Partikel auf Abstand hält und dadurch kleinere Anzie- hungskräfte (vgl. Abbildung 23) wirksam werden können.

Stellschrauben für die massgeschneiderte Anpassung an die Anwendung sind

• die Höhe der Substitutionsrate selbst und

• der Lösungsprozess (Konzentration der Essigsäure, Verhältnis Pulver/ Lö- sungsmittel).

Um dafür Zusammenhänge nutzen zu können, sind weiterführende Untersu- chungen erforderlich.

Trotzdem wurde auf Basis der vorliegenden Ergebnisse das Pulver P1-Si3 zum Test hergestellt.

Eine Übertragung der SiO2-Substitution auf das CoTi -dotierte Pulver P2a-Si3 scheint möglich. Das Startpotential verschiebt sich wie erwartet. Das Verhältnis MS/JHc wird sogar gegenüber dem des Pulvers P2a größer. Die Partikelgrößen- kennwerte a10*, a50* und a90* werden allerdings kleiner, so dass hier eine größe- re Beeinflussung der Kristallisation (Keimbildung) nicht auszuschließen ist.

(18)

4.3 Optimierung der Pigmentdispergierung sowie Herstellung und Charakterisierung der Slurrys

4.3.1 Vorversuche Verwendete

Dispergiermittel Als Dispergiermittel wurden sowohl für die in der Papierindustrie typische Dispergiermittel, als auch Chemikalien aus anderen Bereichen verwendet:

• Na-Polyacrylat in wässriger Lösung (POL)

• Polycarboxylat in wässriger Lösung (COA)

• Lösung eines modifizierten Harnstoffes (BK)

• Lösung eines Polyvinylpyrrolidon (PVP)

• modifiziertes Na-Citrat (CIT)

• Polyvinylalkohol (PVO)

• Carboxymethylcellulose (FIN)

• synthetischer Polyelektrolyt (DOL)

Verwendete

Dispergiergeräte Für die Dispergierungen wurden insgesamt drei verschiedene Dispergiergeräte eingesetzt:

• Highspeed Disc Disperser (HSD),

• Ultraturrax und eine

• Kugelmühle.

Sie wurden wegen ihrer unterschiedlichen Scherspannung ausgewählt, wobei der HSD die niedrigste und die Kugelmühle die höchste Scherspannung er- zeugten. Obwohl der HSD keine guten Erfolgsaussichten besaß, wurde er den- noch mit einbezogen, da er das typische Dispergiergerät in der Papierindustrie darstellt.

Fazit der

Vorversuche Anhand der Vorversuche konnten insgesamt folgende Ergebnisse erzielt wer- den:

• Die BHF-Partikel (P0-2) wurden von den Streichpigmenten (CaCO3) partiell umgeben, wobei kleinere Agglomerate immer noch vorhanden waren.

• Die in den Streichfarben eingesetzten Standard-Dispergiermittel wiesen in den ersten Vorversuchen hinsichtlich der Dispergierung des BHF- Pulvers keine signifikanten Unterschiede auf.

• Einsatz des Labordispergers und des Ultraturrax führten zu keiner

(19)

• Die Vorversuche mit der Kugelmühle zeigten die besten Ergebnisse be- züglich Deagglomeration der BHF-Partikel.

• Im gemischten Streichfarbensystem war eine Unterscheidung der Parti- kel im Rahmen der Zetapotentialmessungen nicht möglich. Zudem wa- ren die Dispersionen zu dickflüssig und opak. Ein Verdünnen der Dis- persion führte zu einem sofortigen Absinken der BHF- Partikel.

• Die Bewertung der Dispergier-Qualität über die Bestimmung der Teil- chengrößenverteilung der dispergierten BHF-Partikel unter Einsatz ei- nes MasterSizers war ebenfalls nicht zielführend. Bei dieser Untersu- chungsmethode muss die zu prüfende Probe (hier: Dispersion aus BHF-Partikeln und Dispergiermittel) mit destilliertem Wasser verdünnt werden, wodurch eine sofortige Reagglomeration der BHF-Partikel stattfand.

• REM-Aufnahmen waren im System BHF/Streichpigment nicht zielfüh- rend, da eine Unterscheidung zwischen den Streichpigmenten und BHF-Partikeln nicht möglich war.

Daraus wurden folgende Schlussfolgerungen abgeleitet:

• Da mit den Streichpigmenten immer noch Agglomerate vorhanden wa- ren, wurde das BHF-Pulver bei den weiteren Streichversuchen ohne Streichpigment-Zusatz dispergiert. Damit sollte auch die Analyse der Dispergier-Qualität mittels REM-Aufnahmen ermöglicht werden.

• Bei den weiterführenden Dispergierversuchen wurden ausschließlich die Kugelmühle und später die Rührwerkskugelmühle verwendet.

• Zusätzliche Dispergiermittel sollten ausgewählt werden, um die Disper- gierung weiter zu optimieren.

4.3.2 Dispergierversuche mit der Kugelmühle

Allgemein In den Vorversuchen hat sich gezeigt, dass mit der Kugelmühle zum Dispergie- ren von BHF-Partikeln (P0-2) die besten Ergebnisse erzielt wurden, weshalb sie für die weiteren Versuche genutzt wurde.

Alle Dispergierversuche wurden ohne Zusatz von Streichpigmenten durchge- führt. Die Mahlkörper für die Kugelmühle waren aus ZrO2 und hatten einen Durchmesser von 1,4 mm. Die Dispersionen wurden jeweils für 15 min disper- giert.

(20)

Fazit Anhand der erzielten Ergebnisse konnte folgende Erkenntnisse gewonnen wer- den:

• Die ionischen Dispergiermittel führten zu einer nicht ausreichenden Dispersionsstabilität, die anhand der geeigneten Untersuchungsmetho- den „Zeitabhängiges Sedimentationsverhalten“ und „Relatives Sedi- mentvolumen“ eindeutig analysiert werden konnte.

• Die Schutzkolloide, die kationischen Polymere und die Kieselsäure führ- ten zu guten Dispersionsstabilitäten. Die langkettige Stärke mit mittlerer Kationisierung zeigte die beste Dispersionsstabilität.

• Anhand der Viskositätsmethoden konnte festgestellt werden, dass im Hochscherbereich (>10000 1/s) sich die Viskositätswerte aller unter- suchten Dispersionen im Bereich von 3 – 60 mPas bewegten. Damit besaßen alle Dispersionen in diesem Bereich eine Viskosität <100 mPas und können somit als Streichfarben problemlos verarbeitet wer- den. Im mittleren Scherbereich (100 – 10000 1/s) zeigten alle Dispersi- onen ein stark abfallendes Viskositätsniveau bis <100 mPas. Damit liegt kein außergewöhnliches Viskositätsverhalten vor, das bei einer Verar- beitung als Streichfarbe Probleme verursachen könnte. Im niedrigen Scherbereich (<100 1/s) sind keine ausgeprägten Fließgrenzen zu beo- bachten. Es ist ein gradueller Abstieg der Viskosität festzustellen. Ins- gesamt waren somit alle untersuchten Dispersionen hinsichtlich ihres Viskositätsverhaltens und damit ihrer Verarbeitbarkeit im Streichprozess als unproblematisch einzustufen.

• REM-Aufnahmen haben sich als eine sehr effiziente und aussagekräfti- ge Analysemethode zur Bewertung der BHF-Partikel-Vereinzelung er- wiesen.

Für die nächste Optimierungsreihe wurden aufgrund der bisher erzielten Ergeb- nisse vier Dispergiermittel auserwählt:

• carboxylierter Polyvinylalkohol (PVA)

• Polycarboxylat in wässriger Lösung (COA)

• langkettige Stärke, mittlerer Kationisierung (ST1)

• Kieselsäure (AE)

• Mischung Schutzkolloid mit anionischem Dispergiermittel.

(21)

4.3.3 Weiter führende Dispergierversuche mit der Kugelmühle

Einleitung Folgende weiterführende Strategien wurden aufgestellt, um die Dispergierquali- tät zu verbessern:

• Erhöhung des Anteils des Dispergiermittels PVA von 2 auf 10 Teile (Musterbezeichnung: PVA1 und PVA1.2).

• Einsatz von PVA und COA in Kombination (Musterbezeichnung: Kombi1)

• Einsatz von AE und COA in Kombination (Musterbezeichnung: Kombi2)

• Einsatz von ST1 (langkettige Stärke mit mittlerer Kationisierung) in un- terschiedlichen Anteilen und Feststoffgehalten

(Musterbezeichnung: ST1 5%ig / 50 Teile

ST1.2 5%ig / 2 Teile

ST1.3 5%ig / 10 Teile

ST1.4 10%ig / 10 Teile

ST1.5 10%ig / 25 Teile)

Für die Kombinationsversuche gab es zwei Angriffspunkte:

Kombi 1: Kombination eines Schutzkolloids mit einem anionischen Disper- giermittel im Verhältnis 1:1. Die Dispersion wurde mit 1 Teil PVA und 1 Teil COA hergestellt, wobei das BHF-Pulver zuerst mit PVA dispergiert wurde und nach 10 min COA hinzu gegeben wird.

Kombi 2: Kombination Kieselsäure (AE) mit einem anionischem Disper- giermittel. Das BHF-Pulver wurde in AE dispergiert. Nach 10 min wurde COA dazugegeben.

Die Idee dazu war, dass nachdem sich die Kieselsäure bzw. das Schutzkolloid an die BHF-Oberfläche angelagert hatte, das anionische Dispergiermittel helfen sollte, die Dispergierung noch besser zu stabilisieren.

Fazit Anhand der dargestellten Ergebnisse sind folgende Schlussfolgerungen zuläs- sig:

• Anhand der REM-Aufnahmen konnte aufgezeigt werden, dass die langket- tige Stärke mit mittlerer Kationisierung die besten Resultate hinsichtlich der Dispergierung des BHF-Pulvers (P0-2) lieferte.

• Diese Systeme haben auch eine signifikante Änderung der Steigung der Viskositätskurven gezeigt. Dies weist auf eine verringerte Partikel-Partikel- Wechselwirkung hin.

• Die beste Dispergierqualität wurde mit der 10%-igen kationischen Stärke mit 25 Teilen erzielt.

Aus verarbeitungstechnischen Gründen wurde jedoch die Einsatzmenge der kationischen Stärke für die Herstellung von Papiermustern für die ersten Feld- versuche auf 15 Teile reduziert.

(22)

4.4 Herstellung sowie Charakterisierung von gestrichenen Mustern

Labor-

Handrakelgerät Alle im Labormaßstab hergestellten und anschließend untersuchten Musterpa- piere wurden im Rahmen dieses Forschungsprojekts mit dem Laborhandrakel- gerät gestrichen.

So wurden die hergestellten Dispersionen (z.T. auch mit synthetischen Bindern versetzt) mittels dieses Laborhandrakelgeräts auf ein Rohpapier (holzfrei, 60 g/m², 110 µm) aufgetragen. Mit geeigneten Rakelstäben sowie mit der Variation der Auftragsgeschwindigkeit wurde das Auftragsgewicht optimal eingestellt. Ziel war ein möglichst hohes Auftragsgewicht unter Sicherstellung eines optimalen Trocknungsprozesses. Die Trocknung der gestrichenen Laborpapiere erfolgte stets in einem Trockenschrank bis zur vollständigen Trocknung der Strich- schicht.

Diese Einstellungen wurden bei der Herstellung von gestrichenen Papiermus- tern stets beibehalten, um alle im Verlauf des Forschungsvorhabens untersuch- ten Papiermuster untereinander vergleichen zu können.

Charakterisie-

rung In den bisherigen Arbeitsschritten wurden an den gestrichenen Papiermustern REM-Aufnahmen gemacht, um die Vereinzelung der BHF-Partikel - als wich- tigstes Ziel - analysieren bzw. bewerten zu können. Die REM-Aufnahmen wur- den an der Forschungsstelle 1, die über eine entsprechende Anlage verfügt, durchgeführt.

Um auch hier die Möglichkeit zu schaffen, alle untersuchten gestrichenen Pa- piere untereinander vergleichen zu können, wurden die REM-Einstellungen op- timiert und für alle Aufnahmen konstant gehalten. Für eine aussagekräftige Be- wertung der Vereinzelung der BHF-Partikel wurde eine 15000-fache Vergröße- rung bei 20 kV Beschleunigungsspannung definiert.

Neben den REM-Aufnahmen wurden zur weiteren Charakterisierung der gestri- Abb. 7: Laborhandrakelgerät

(23)

• Flächenbezogene Masse nach DIN EN ISO 536

• Dicke nach DIN EN 20534

• Glätte (Parker Print Surf) nach DIN ISO 8791-4

• Oberflächenfestigkeit (Tesatest)

Die Bestimmung der flächenbezogenen Masse wurde in erster Linie zur Be- stimmung des Strichauftragsgewichts durchgeführt. Analog wurde die Bestim- mung der Dicke zur Berechnung der Strichdicken durchgeführt.

Die Prüfung der Glätte sowie der Oberflächenfestigkeit mittels Tesatest wurden erst bei den gestrichenen Papiermustern durchgeführt, die für die Feldversuche zur Ermittlung der elektromagnetischen Abschirmeigenschaften hergestellt wur- den.

4.4.1 Abschirmtests an Papiermuster Schirmdämpfung

und elektrische Bewertung

Die hergestellten Papiermuster wurden hinsichtlich ihrer elektromagnetischen Abschirmeigenschaften sowie ihrer werkstofflichen und elektrischen Eigen- schaften geprüft. Die durchgeführten Prüfungen sowie die Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt.

Die HF-Charakterisierung erfolgte nach EN 50147-1, MIL-STD 285 mit Hilfe ei- ner elektromagnetisch ausreichend dichten Abschirmkammer (lybyh=2,5 my2,5 my2,5 m),

• die nur eine Öffnung, die auf den Wellenlängenbereich des zu bewertenden Frequenzbereiches abgestimmt ist (hier: 30 cm *30 cm), besitzt,

• vor der die zu charakterisierende Probe so montiert wird,

• dass das von der Sendeantenne abgestrahlte elektromagnetische Feld nur durch das zu bewertende Material in die Kammer eintreten kann und

• hier von einer Empfangsantenne erfasst wird (s. Abb. 8 und Abb. 9).

Aus der logarithmischen Differenz des abgestrahlten Leistungsspektrum (P1, hier 10 mW) und des empfangenen (P2) ergibt sich die Schirmdämpfung S ge- mäß Gl. 1

1 2

10 lgP

S = ⋅ P Gl. 1

(24)

Abb. 8: Prinzipieller Messbau zur Bewertung der Schirmdämpfung ausgewählter Muster nach EN 50147-1, MIL-STD 285

Abb. 9: Blick auf die Abschirmkammer mit einem unbeschichteten Muster, das über einen Metallrahmen mit der Ab- schirmkammerwand verschraubt ist -von der Sendeseite

Abb. 10: Für Schirmdämpfungsmessun- gen mit der Abschirmkammer präparier- tes Muster „Papier 5a“

Die Schirmdämpfung S wird mit Netzwerkanalysatoren, die mit den Antennen gekoppelt sind, frequenzabhängig erfasst.

Wenn das Probenmaterial nicht reflektiert (elektrische Leitfähigkeit → 0), dann ist die ermittelte Schirmdämpfung gleich der Absorptionsdämpfung.

Der messbare Frequenzbereich wird von den technischen Daten des Netzwerk- analysators und der Antennen bestimmt. Er beträgt hier 1 GHz bis 3,8 GHz.

Die Messproben sind 36 cm x 36 cm groß, um eine ausreichend elektromagne- tisch dichte Verbindung zur Messkammer zu gewährleisten. Sie werden aus den von der Forschungsstelle 1 zur Verfügung gestellten A4-Mustern stoßüber- lappend 10-lagig zusammengeklebt (s. Abb. 10). 10 Lagen sind erforderlich um ausreichende Beschichtungen (> 200 m2/g) zu simulieren.

(25)

Die Bewertung des Reflexionsvermögens der beschichteten Papiere erfolgte durch Messung des elektrischen Durchgangswiderstandes RD nach IEC 93/1980 (DIN VDE 0303, Teil 30/02.91) mit einer Aufsetzelektrode, Durchmes- ser 50 mm, mit Schutzring bei einer Prüfspannung von 20 V und Messung des Stromes (Keithley 237) nach 60 s. Dann ergibt der spezifische elektrische Durchgangswiderstand ρD aus der Gleichung

E

D D

P

R A

ρ = ⋅ s , Gl. 2

wobei AE die Fläche der Aufsetzelektrode und sP die Dicke des Papiers be- zeichnet.

Ergebnisse Ein Überblick zu den Ergebnissen der Schirmdämpfungsmessungen sowie An- gaben zu werkstofflichen und elektrischen Eigenschaften der beschichteten Pa- piermuster sind der Tab. 1 zu entnehmen.

Tab. 1: Zusammenstellung der Ergebnisse von Schirmdämpfungs- und elektrischen Messungen an den beschichteten Mustern

Signifikante Schirmdämpfungen in Höhe von 2 bis 3 dB (= Reduzierung der Sendeleistung durch Absorption auf ca. 50%) im Frequenzbereich 2,4 bis 3,5 GHz wurden nur bei Papier 3a (P11 (SQ-BASF)) gemessen.

Ausreichend hohe spezifische elektrische Durchwiderstände ρD (> 109 Ωm) be- sitzen alle Papiere (s. Tab. 1, so dass

+ einerseits keine nennenswerte Dämpfung durch Reflexion auftritt und + andererseits das elektromagnetische Feld das Schichtvolumen hinreichend

durchdringt.

(26)

Die Papiermuster 4 und 5a wiesen nur geringere Schirmdämpfungswerte (ca.

13%-tige Leistungsreduzierung) in dem Frequenzbereich auf, obwohl die Er- wärmungskurve in der Mikrowelle von P13a höher lag als die von P11.

Für die Ursachensuche wurden

a) von auf dem Markt erhältlichen Absorbermaterialien und Abschirmtapeten Muster erworben und diese als Vergleichsmuster werkstofflich, elektrisch und HF-technisch (Schirmdämpfung) charakterisiert, um die Aussagefähig- keit der verwendeten Messtechnik zu bewerten,

b) die Schirmdämpfungsmessungen mit den verfügbaren technischen und fi- nanziellen Mitteln auf einen höheren Frequenzbereich ausgedehnt, da die ferromagnetische Resonanzfrequenz des undotierten Bariumhexaferrits bei 47,6 GHz [38] liegt, und die realisierten Dotierungen eventuell keine ausrei- chende Absenkung bewirken,

c) die im Labor entwickelten Pulver mit denen bei der JSJ Jodeit GmbH her- gestellten werkstofflich und physikalisch verglichen und unter Berücksichti- gung der gegebenen Rahmenbedingungen korrigiert und

d) der Einfluss der Laminierung der Proben (Multilayereffekt) mit einem ko- axialen Messrohr der Firma CE-Lab untersucht.

Ursachensuche Vergleichsmuster

Wie bereits aus Recherchen hervorgeht, bietet die Fa. Laird Technologies Ro- senheim flächige Absorbermaterialien [90] und die Marburger Tapetenfabrik EMV-Tapeten [91] an. Aus den Angeboten und zugänglichen technischen Da- ten wurden geeignete Produkte ausgewählt, käuflich erworben, auf die Mess- bedingungen angepasst und analog zu den Papiermustern charakterisiert. Die Ergebnisse sind in Tab. 2 zusammengefasst dargestellt.

Tab. 2: Zusammenstellung der Ergebnisse von Schirmdämpfungs- und elektrischen Messungen an aus- gewählten Vergleichsmustern

(27)

Beide Vergleichsmuster VGLM02 und VGLM03 von der Fa. Laird und das Ver- gleichsmuster VGLM05 von der Marburger Tapetenfabrik zeigten mit dem Pa- piermuster 3 vergleichbare Schirmdämpfungen S.

Die Laird-Produkte haben auch einen mit den Papiermustern vergleichbaren hohen spezifischen elektrischen Durchgangswiderstand ρD, obwohl die Füllstof- fe wahrscheinlich ferromagnetische Carbonyleisen-/ Eisensilicid-Pulver- gemische sind. Die großen spezifischen elektrischen Durchgangswiderstände werden durch verwendete Matrixmaterial (Naturkautschuk) und die hohen Di- cken > 1 mm gewährleistet. Infolge der verwendeten Pulver und der Dicken be- sitzen diese Produkte aber auch wesentlich größere Flächengewichte >> 1 kg/m2, vgl. Angaben in Tab. 1 und Tab. 2.

Fazit Zusammenfassend zu den untersuchten Vergleichsmustern ist festzuhalten:

• Die hier verwendete Messtechnik zur Bewertung der Schirmdämpfung lie- fert vergleichbare Werte. Abweichungen resultieren aus der Probengröße und der Messmethode. Da es in diesem FuE-Projekt um die Entwicklung von Schirmdämpfungsmaterialien infolge Absorption geht, wird die Mess- methode nicht auf Reflexionsmodus umgestellt, obwohl damit an den Pa- piermustern höhere Dämpfungswerte (mindestens eine Verdoppelung) messbar wären.

• Für weiterführende FuE-Arbeiten sind aber, wie bereits in [92] beschrieben, die Hinterlegung der absorbierenden Schicht mit einer elektrisch leitfähigen Schicht zur Erzielung größerer Dämpfungseffekte zu nutzen.

• Vergleicht man darüber hinaus die Preise der Laird-Produkte, dann lassen sich für die BHF-Pulver Preise bis zu 1700 Euro/kg bei Flächengewichte der beschichteten Papiere von 500 g/m2 wertschöpfend umsetzen. Der Preis des vergleichbaren Marburger Produktes lässt allerdings nur maximal 44 Euro/kg zu.

Pulvereigen- schaften Aspektverhältnis

Bestimmend für die elektromagnetischen Absorptionseigenschaften der BHF- Pulver sind neben dem MS/JHc-Verhältnis, die Partikelmorphologie und die che- mische Zusammensetzung.

Die Partikelmorphologie beeinflusst über das Aspektverhältnis a*/d die Oberflä- chenanisotropiefeldstärke ΔN.MS und damit die Koerzitivfeldstärke JHC.

(28)

JHC ergibt sich nach der Stoner-Wohlfarth-Beziehung, Gl. 3, für eindomänige Partikel aus der Überlagerung von ΔN.MS und der Feldstärke Hk infolge magne- tokristalliner Anisotropie [26]:

0,48 ( )

J

H

c

= ⋅ H

k

− Δ ⋅ N M

S Gl. 3

Hk wiederum bestimmt nach Gl. 5 die ferromagnetische Resonanzfrequenz fR:

R

2

k S

f = γ H M

π

, Gl. 4

wobei γ den gyromagnetischen Faktor bezeichnet.

Somit kann eine erzielte Verringerung von JHc eine Reduzierung von fR vortäu- schen, wenn sich infolge einer Vergrößerung des Aspektverhältnisses die Oberflächenanisotropiefeldstärke ΔN.MS erhöht.

Die Ergebnisse der rasterelektronenmikroskopischen Bewertung der Kristall- größen a* und d von P2a und P4b sind als Partikelgrößenverteilungsfunktionen (Anzahl gewichtet)in Abb. 11 und Abb. 12 gegenübergestellt.

Abb. 11: Größenverteilungen der Diagonale F0(a*) der Kristalle der BHF-Pulver P4b und P12 im Vergleich zu denen , die im Labor der Forschungsstelle 2 hergestellt wurden

Man erkennt, dass das BHF-Pulver P4b, hergestellt mit der Syntheseanlage bei der JSJ Jodeit GmbH deutlich kleiner sind als die Laborchargen und größere Aspektverhältnisse a*/d besitzen.

Das bestätigt, dass bei P4b ein Teil der gemessenen Verringerung von JHc

(bzw. Vergrößerung von MS/JHc durch die erhöhte Oberflächenanisotropie her- vorgerufen wird.

(29)

Abb. 12: Größenverteilungen der Dicke F0(d) der Kristalle der BHF-Pulver P4b und P12 im Vergleich zu denen , die im Labor der Forschungsstelle 2 hergestellt wurden

Chemische Zu-

sammensetzung Aus der chemischen Zusammensetzung der Pulver kann zwar nicht die Gitter- platzbelegung abgeleitet werden, sie charakterisiert aber ob die Dotierungsio- nen nicht nur in der Schmelze waren, sondern im Pulver verblieben sind.

In der folgenden Tab. 3 sind die aus ICP-Analysen berechneten chemischen Zusammensetzungen der Pulver gegenübergestellt.

Tab. 3: Gegenüberstellung der chemischen Zusammensetzungen des im Labor (P2a) und bei der JSJ Jdeit GmbH hergestellten Co/Ti-dotierten BHF-Pulvers (P4b), ermittelt mit ICP-Analysen

Es wird ersichtlich, dass

a) an beiden Pulvern noch BaB2O4-Reste vorliegen, die jedoch durch Verbes- serung des Lösungsprozesses verschwinden werden und für elektromagne- tische Absorption nicht maßgebend sind,

b) in beiden Pulvern Chromionen eingebaut sind, die die angestrebte Gitter- platzbelegung sicher beeinflussen und mit den verwendeten Eisenrohstoff eingetragen wurden und

c) in P4b zu viele Titanionen (y= 0,75 statt ca. 0,6) sind.

(30)

Fazit Um Kristallgröße, Aspektverhältnis und chemische Zusammensetzung zu korri- gieren, wurde von der JSJ Jodeit GmbH eine 3. Schmelze angesetzt und dar- aus das Pulver P12 synthetisiert.

Die Eigenschaften von P12 veränderten sich wie gewünscht, jedoch die Schirmdämpfungsmessungen an damit hergestellten Papiermustern „Papier 4“

zeigten keine signifikante Vergrößerung von S.

4.4.2 Untersuchungen zum Schichtdesign Optimierung der

Strichschicht – Strichhaftung

Parallel zu Prüfung der elektromagnetischen Absorptionseigenschaften der hergestellten Papiermuster wurden Optimierungsarbeiten am Schichtdesign der Papiermuster vorgenommen. Die gestrichenen Muster wurden hinsichtlich Strichauftragsgewicht, Strichdicke, Oberflächenglätte, Weißgrad und Strichhaf- tung untersucht und bewertet.

Zunächst wurde festgestellt, dass die Strichhaftung an allen bisher hergestellten Papiermustern, die mit der Suspension aus BHF-Pulver und kationischer Stärke gestrichen wurden, mangelhaft war. Deshalb wurde nach dem Dispergierpro- zess mit der Rührwerkskugelmühle der hergestellten Suspension aus BHF- Pulver (P4b) und kationischer Stärke zusätzlich 10 Teile eines Styrol-Acrylat- Binders (Tg=5°C) zugegeben. Anschließend wurden Papiermuster mit Einfach- strich (ES) und Doppelstrich (DS) sowie mit und ohne Binder im Strich herge- stellt und die Strichhaftung der Papiermuster mittels TESA-Filmtest geprüft. Da- bei wurde ein Streifen eines Tesa-Films auf die Papieroberfläche geklebt und anschließend abgezogen. Bei einer mangelhaften Strichhaftung werden Partikel von der Papieroberfläche abgezogen.

Als Rohpapier wurde das Tapeten-Rohpapier Nr.1 (90 g/m² und 125 µm) ver- wendet.

Im folgenden Diagramm, Abb. 13, sind die erzielten Ergebnisse zu sehen.

0 1 2 3 4

RP-Nr.1 ohne Strich

P4b_ES P4b_DS P4b_ES mit

Binder

P4b_DS mit Binder Papiermuster

Strichhaftung

(31)

Bewertungsskala: 0: keine Strichhaftung

1: schlechte Strichhaftung 2: mittelmäßige Strichhaftung 3: gute Strichhaftung 4: sehr gute Strichhaftung

Anhand der Bewertungsskala und den erzielten Ergebnissen konnte die Strich- haftung durch Einsatz eines Binders in der Streichmasse optimal eingestellt werden. Bei der Herstellung von Papiermuster mit der kleintechnischen Streich- anlage wurden daher die Streichmassen stets mit Binder verarbeitet.

Optimierung der Strichschicht – Weißgrad

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Optimierung des Schichtdesigns für spätere Anwendungen war die Farbe der Streichmasse aus BHF-Pulver und kationi- scher Stärke. Das BHF-Pulver hat eine dunkelbraune Eigenfarbe, so dass auch die gestrichenen Papiere in dieser Farbe erschienen. Durch einen geeigneten Deckstrich mit hoher Abdeckung sollte die braune Farbe der BHF-Schicht über- deckt werden, so dass ausreichend hohe Weißgradwerte erzielt werden konn- ten.

Anhand des Know-hows über Papierstreichfarben an der Forschungsstelle 1 sowie mehreren Versuchen im Labormaßstab konnte eine Papierstreichfarbe mit hoher Abdeckung hergestellt und auf die braune Papieroberflächen appli- ziert werden, so dass höhere Weißgradwerte erreicht wurden.

Beispiel für ein

Schichtdesign Die folgende Abb. 14, REM-Aufnahme im Rückstreuelektronenkontrast, zeigt ein Beispiel für ein typisches Schichtdesign, das für eine spätere Anwendung relevant sein wird. Bei diesem Muster handelt es sich um das Tapeten- Rohpapier Nr.1 und um das BHF-Pulver P4b.

(32)

Rohpapier-Rückseiten- beschichtung, ca. 22 µm Rohpapier, ca. 102 µm BHF-Schicht (Doppelstrich), ca. 30 µm

Deckstrich (Doppelstrich), ca. 50 µm

Rohpapier-Rückseiten- beschichtung, ca. 22 µm Rohpapier, ca. 102 µm BHF-Schicht (Doppelstrich), ca. 30 µm

Deckstrich (Doppelstrich), ca. 50 µm

Abb. 14: REM-Aufnahme (Rückstreuelektronenkontrast) für ein späteres typisches Schichtdesign

4.5 Versuche mit der Laborstreichmaschine und Charakterisierung der Muster anhand von Feldversuchen

Feldversuche Für die Feldversuche wurden anstatt eines Wohnraums die alternative Variante in Form einer Abschirmkammer mit den Abmessungen (lybyh= 3,20 my3,20 my3,0 m) und einer Messfläche von 4 m² ausgewählt. Hier bestand die Mög- lichkeit, mit Papier beschichtete Wandelemente von 2m x 2m anzubringen. Sol- che Abschirmkammern haben gegenüber Freifeldmessungen den Vorteil, dass Störeinflüsse aus der Umgebung, wie z. B. Rundfunksender) vermieden wer- den. Ebenso spielt der Einfluss von Fenster- und Türanordnungen keine Rolle.

Trotzdem ist die Nachbildung realer Verhältnisse gegeben.

Die Abschirmkammer wird zurzeit auch vom Bundesamt für die Sicherheit der Informationstechnik (BSI) zur Bewertung von Baustoffen genutzt.

Mit dieser Anordnung reduzierte sich die notwendige Menge an BHF-Pulver er- heblich. Damit war es möglich, an der Forschungsstelle 2 die „geringere erfor- derliche“ Menge am BHF-Pulver P13b (2,5 kg) im Labormaßstab herzustellen.

Herstellung der Beschichtungs- masse mit P11

Um die erforderlichen Mengen an Papier mit der kleintechnischen Streichanlage herstellen zu können, waren somit auch größere Mengen an Beschichtungs- massen erforderlich. Mit der Laborrührwerkskugelmühle konnte pro Ansatz eine Streichmasse aus BHF-Pulver und kationischer Stärke von maximal 300 ml her- gestellt werden. Um die Menge in Kilogramm-Chargen herstellen zu können,

(33)

Technikums-Rührwerkskugelmühlen der Firma Netzsch Feinmahltechnik GmbH, Selb verwendet.

Um auch bei den Feldversuchen das an der Forschungsstelle 2 entwickelte BHF-Pulver P13b mit einem Referenzpulver vergleichen zu können, wurden zusätzlich das auf dem Markt erhältliche Carbonyleisenpulver (P11) als Refe- renzmuster verwendet.

Unter Einsatz der Rührwerkskugelmühle LMZ 10 der Fa. Netzsch Feinmahl- technik GmbH wurden im ersten Schritt 7 kg des Pulvers P11 mit der kationi- schen Stärke dispergiert.

Die hergestellte Slurry aus dem Pulver P11 und der kationischen Stärke (15 Teile, 9,0 % Feststoffgehalt) hatte einen pH-Wert von 8,8 und einen Feststoff- gehalt von 25,6 %. Anschließend wurde in diese Slurry ein Styrol-Acrylat-Binder (Tg=5°C) mit 10 Teilen zugegeben. Die fertige Streichmasse hatte am Ende ei- nen pH-Wert von 8,8 und einen Feststoffgehalt von 26,8.

Herstellung der Beschichtungs- masse mit P13b

Wie bereits erwähnt, standen „nur“ 2,5 kg des BHF-Pulver P13b zur Verfügung, weshalb die Dispergierversuche in der Fa. Netzsch Feinmahltechnik GmbH bei dieser Menge an einer nächst kleineren Rührwerkskugelmühle mit der Be- zeichnung Labstar LS1-LMZ stattfanden.

Die hergestellte Slurry aus dem Pulver P13b und der kationischen Stärke (15 Teile, 10,8 % Feststoffgehalt) hatte einen pH-Wert von 8,4 und einen Feststoff- gehalt von 28,3 %. Anschließend wurde in diese Slurry ein Styrol-Acrylat-Binder (Tg=5°C) mit 10 Teilen zugegeben. Die fertige Streichmasse hatte am Ende ei- nen pH-Wert von 8,4 und einen Feststoffgehalt von 30,4.

Streichversuche mit P11-Streich- masse

An der kleintechnischen Streichmaschine wurde mittels Blade-Auftragswerk das Tapeten-Rohpapier Nr.2 gestrichen. Die erforderlichen Papierrollen mit einer Breite von 30 cm und einem Rollendurchmesser von 50 cm wurden von einem Tapetenhersteller in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt.

Es wurde ein Strichauftragsgewicht von 32,5 ± 3,1 g/m² und eine Strichschicht- dicke von 21,1 ± 6,7 µm erreicht.

Um die Wandelemente (2m x 2m) der bereits genannten Abschirmkammer für die elektromagnetischen Schirmdämpfungsmessungen (Feldversuche) mit bis zu 10 Lagen belegen zu können, wurden mehrere hundert Meter der Papier- bahn gestrichen.

Streichversuche mit P13b-Streich- masse

Analog zur Vorgehensweise der Streichversuche mit der P11-Streichmasse wurde unter Verwendung der P13b-Streichmasse das Tapeten-Rohpapier Nr.2 – ebenfalls an der kleintechnischen Streichmaschine – gestrichen.

Bei diesem Streichversuch wurde ein Strichauftragsgewicht von 24,2 ± 1,8 g/m² und eine Strichschichtdicke von 17,2 ± 4,5 µm erreicht.

Auch hier wurde die Papierbahn - für die Realisierung der Feldversuche an der Abschirmkammer - in ausreichender Länge gestrichen.

(34)

Abschirmtests an der Abschirm-

kammer Die Messmethode ist analog dem Abschirmtest an den kleineren Papiermus- tern, die Probenpräparation erfolgte allerdings durch stoßüberlappendes Auf- kleben (10 Lagen) der zuvor auf 2,50 m zugeschnittenen Papierbahnen mit handelsüblichen Tapetenkleber auf der an den Metallrahmen der Abschirm- kammer befestigten, zuvor mit Tapetenwechselgrund behandelten und von hin- ten mit trockenen Kanthölzern stabilisierten Gipskartonwand.

Die Trocknung der präparierten Messfläche wurde mit Dämpfungsmessungen kontrolliert. Erst als sich keine nennenswerten Änderungen der Schirmdämp- fung ergaben, wurden die eigentlichen Messkurven aufgenommen. Die Trock- nung dauerte in der Regel mindestens 14 Tage.

Zeitnahe Referenzmessungen nach dem trockenen Entfernen der Musterbah- nen gewährleistete, die Einflüsse von eventuellen äußeren Fremdfeldern, der Gipskartonwand und des Tapetenrohpapiers sowie des gesamten Messaufbaus zu berücksichtigen.

Die verwendeten Antennen und der Netzwerkanalysator erlaubte eine Ermitt- lung der Schirmdämpfungen im Frequenzbereich 1 bis 7 GHz.

Die Ergebnisse der Schirmdämpfungsmessungen an den Papiermustern 3c und 5d mit diesem Messaufbau sind in Abb. 15 und Abb. 16 dargestellt.

Ergebnisse und Fazit

Abb. 15: Schirmdämpfung in Abhängigkeit der Frequenz von Papier 3c, 10-lagig stoßüberlappend auf das Messfenster geklebt, bei horizontaler Wellenausbreitung

(35)

Abb. 16: Schirmdämpfung in Abhängigkeit der Frequenz von Papier 5d, 10-lagig stoßüberlappend auf das Messfenster geklebt, bei horizontaler und vertikaler Wel- lenausbreitung

(36)

Es wird ersichtlich (s. auch Anhang 1, Fehler! Verweisquelle konnte nicht ge- funden werden.), dass

• beide Papiermuster selektiv signifikante Schirmdämpfungen von > 1 dB auf- weisen:

+ Papier 3c: 2,5 dB bei 1,8 GHz und 3,6 dB bei 6,5 GHz, + Papier 5d: 4,8 d bei 1,8 GHz 11,4 dB bei 6,5 GHz,

• die Schirmdämpfungswerte des Papiers 5d mit dem entwickelten Ti- dotierten BHF-Pulver P13b deutlich höher liegen, obwohl das Strichauf- tragsgewicht der 10 Lagen nur 172 g/m2 bei 172 µm Gesamtschichtdicke gegenüber 325 g/m2 bei 210 µm bei Papier 3c beträgt,

• es eine Abhängigkeit von der Wellenausbreitungsrichtung gibt.

Leider war die Bewertung der vertikalen Wellenausbreitungsrichtung bei Pa- pier 3c nicht mehr möglich, da die Messfläche der Abschirmkammer zuerst mit diesem Muster präpariert worden war und für die Bewertung von Muster 5d entfernt werden musste.

Der Einfluss der Wellenausbreitungsrichtung auf die Schirmdämpfung entsteht vermutlich durch die Probenpräparation und die örtlichen Messbedingungen.

Die magnetische Anisotropie der Pulver kann solche Effekte nicht hervorrufen, da durch die Dispergierung ein magnetisch isotroper Slurry entsteht. Aller- dings ist durch den Blade-Auftrag eine Texturierung wieder möglich. Dabei spielt aber neben der Höhe der Scherkräfte vor allem das Verhältnis Schicht- dicke/ Partikelgröße eine entscheidende Rolle.

Die Effekte im Frequenzbereich 5 bis 7 GHz machen Anwendungen im C- und X- Band (Satellitenkommunikation, Radar) möglich.

Auf Basis dieser Ergebnisse wird empfohlen zukünftig

• den Frequenzbereich nach oben zu erweitern,

• den Einfluss der Wellenausbreitungsrichtung/Texturierung der Materialien systematisch zu untersuchen.

Als unabdingbar erscheint es auch,

• die Ti-Dotierung von Bariumhexaferriten weiter zu optimieren und

• Auftragstechniken, die höhere Auftragsgewichte zulassen, in die FuE- Arbeiten einzubeziehen.

Die elektromagnetische Absorption ist ein Volumeneffekt !

(37)

Dirk Fiedler Dr. Bernd Halbedel

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