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Optimierung der Pigmentdispergierung sowie Herstellung und Charakterisierung der

4.3.1 Vorversuche Verwendete

Dispergiermittel Als Dispergiermittel wurden sowohl für die in der Papierindustrie typische Dispergiermittel, als auch Chemikalien aus anderen Bereichen verwendet:

• Na-Polyacrylat in wässriger Lösung (POL)

• Polycarboxylat in wässriger Lösung (COA)

• Lösung eines modifizierten Harnstoffes (BK)

• Lösung eines Polyvinylpyrrolidon (PVP)

• modifiziertes Na-Citrat (CIT)

• Polyvinylalkohol (PVO)

• Carboxymethylcellulose (FIN)

• synthetischer Polyelektrolyt (DOL)

Verwendete

Dispergiergeräte Für die Dispergierungen wurden insgesamt drei verschiedene Dispergiergeräte eingesetzt:

• Highspeed Disc Disperser (HSD),

• Ultraturrax und eine

• Kugelmühle.

Sie wurden wegen ihrer unterschiedlichen Scherspannung ausgewählt, wobei der HSD die niedrigste und die Kugelmühle die höchste Scherspannung er-zeugten. Obwohl der HSD keine guten Erfolgsaussichten besaß, wurde er den-noch mit einbezogen, da er das typische Dispergiergerät in der Papierindustrie darstellt.

Fazit der

Vorversuche Anhand der Vorversuche konnten insgesamt folgende Ergebnisse erzielt wer-den:

• Die BHF-Partikel (P0-2) wurden von den Streichpigmenten (CaCO3) partiell umgeben, wobei kleinere Agglomerate immer noch vorhanden waren.

• Die in den Streichfarben eingesetzten Standard-Dispergiermittel wiesen in den ersten Vorversuchen hinsichtlich der Dispergierung des BHF-Pulvers keine signifikanten Unterschiede auf.

• Einsatz des Labordispergers und des Ultraturrax führten zu keiner

• Die Vorversuche mit der Kugelmühle zeigten die besten Ergebnisse be-züglich Deagglomeration der BHF-Partikel.

• Im gemischten Streichfarbensystem war eine Unterscheidung der Parti-kel im Rahmen der Zetapotentialmessungen nicht möglich. Zudem wa-ren die Dispersionen zu dickflüssig und opak. Ein Verdünnen der Dis-persion führte zu einem sofortigen Absinken der BHF- Partikel.

• Die Bewertung der Dispergier-Qualität über die Bestimmung der Teil-chengrößenverteilung der dispergierten BHF-Partikel unter Einsatz ei-nes MasterSizers war ebenfalls nicht zielführend. Bei dieser Untersu-chungsmethode muss die zu prüfende Probe (hier: Dispersion aus BHF-Partikeln und Dispergiermittel) mit destilliertem Wasser verdünnt werden, wodurch eine sofortige Reagglomeration der BHF-Partikel stattfand.

• REM-Aufnahmen waren im System BHF/Streichpigment nicht zielfüh-rend, da eine Unterscheidung zwischen den Streichpigmenten und BHF-Partikeln nicht möglich war.

Daraus wurden folgende Schlussfolgerungen abgeleitet:

• Da mit den Streichpigmenten immer noch Agglomerate vorhanden wa-ren, wurde das BHF-Pulver bei den weiteren Streichversuchen ohne Streichpigment-Zusatz dispergiert. Damit sollte auch die Analyse der Dispergier-Qualität mittels REM-Aufnahmen ermöglicht werden.

• Bei den weiterführenden Dispergierversuchen wurden ausschließlich die Kugelmühle und später die Rührwerkskugelmühle verwendet.

• Zusätzliche Dispergiermittel sollten ausgewählt werden, um die Disper-gierung weiter zu optimieren.

4.3.2 Dispergierversuche mit der Kugelmühle

Allgemein In den Vorversuchen hat sich gezeigt, dass mit der Kugelmühle zum Dispergie-ren von BHF-Partikeln (P0-2) die besten Ergebnisse erzielt wurden, weshalb sie für die weiteren Versuche genutzt wurde.

Alle Dispergierversuche wurden ohne Zusatz von Streichpigmenten durchge-führt. Die Mahlkörper für die Kugelmühle waren aus ZrO2 und hatten einen Durchmesser von 1,4 mm. Die Dispersionen wurden jeweils für 15 min disper-giert.

Fazit Anhand der erzielten Ergebnisse konnte folgende Erkenntnisse gewonnen wer-den:

• Die ionischen Dispergiermittel führten zu einer nicht ausreichenden Dispersionsstabilität, die anhand der geeigneten Untersuchungsmetho-den „Zeitabhängiges Sedimentationsverhalten“ und „Relatives Sedi-mentvolumen“ eindeutig analysiert werden konnte.

• Die Schutzkolloide, die kationischen Polymere und die Kieselsäure führ-ten zu guführ-ten Dispersionsstabilitäführ-ten. Die langkettige Stärke mit mittlerer Kationisierung zeigte die beste Dispersionsstabilität.

• Anhand der Viskositätsmethoden konnte festgestellt werden, dass im Hochscherbereich (>10000 1/s) sich die Viskositätswerte aller unter-suchten Dispersionen im Bereich von 3 – 60 mPas bewegten. Damit besaßen alle Dispersionen in diesem Bereich eine Viskosität <100 mPas und können somit als Streichfarben problemlos verarbeitet wer-den. Im mittleren Scherbereich (100 – 10000 1/s) zeigten alle Dispersi-onen ein stark abfallendes Viskositätsniveau bis <100 mPas. Damit liegt kein außergewöhnliches Viskositätsverhalten vor, das bei einer Verar-beitung als Streichfarbe Probleme verursachen könnte. Im niedrigen Scherbereich (<100 1/s) sind keine ausgeprägten Fließgrenzen zu beo-bachten. Es ist ein gradueller Abstieg der Viskosität festzustellen. Ins-gesamt waren somit alle untersuchten Dispersionen hinsichtlich ihres Viskositätsverhaltens und damit ihrer Verarbeitbarkeit im Streichprozess als unproblematisch einzustufen.

• REM-Aufnahmen haben sich als eine sehr effiziente und aussagekräfti-ge Analysemethode zur Bewertung der BHF-Partikel-Vereinzelung er-wiesen.

Für die nächste Optimierungsreihe wurden aufgrund der bisher erzielten Ergeb-nisse vier Dispergiermittel auserwählt:

• carboxylierter Polyvinylalkohol (PVA)

• Polycarboxylat in wässriger Lösung (COA)

• langkettige Stärke, mittlerer Kationisierung (ST1)

• Kieselsäure (AE)

• Mischung Schutzkolloid mit anionischem Dispergiermittel.

4.3.3 Weiter führende Dispergierversuche mit der Kugelmühle

Einleitung Folgende weiterführende Strategien wurden aufgestellt, um die Dispergierquali-tät zu verbessern:

• Erhöhung des Anteils des Dispergiermittels PVA von 2 auf 10 Teile (Musterbezeichnung: PVA1 und PVA1.2).

• Einsatz von PVA und COA in Kombination (Musterbezeichnung: Kombi1)

• Einsatz von AE und COA in Kombination (Musterbezeichnung: Kombi2)

• Einsatz von ST1 (langkettige Stärke mit mittlerer Kationisierung) in un-terschiedlichen Anteilen und Feststoffgehalten

(Musterbezeichnung: ST1 5%ig / 50 Teile

ST1.2 5%ig / 2 Teile

ST1.3 5%ig / 10 Teile

ST1.4 10%ig / 10 Teile

ST1.5 10%ig / 25 Teile)

Für die Kombinationsversuche gab es zwei Angriffspunkte:

Kombi 1: Kombination eines Schutzkolloids mit einem anionischen Disper-giermittel im Verhältnis 1:1. Die Dispersion wurde mit 1 Teil PVA und 1 Teil COA hergestellt, wobei das BHF-Pulver zuerst mit PVA dispergiert wurde und nach 10 min COA hinzu gegeben wird.

Kombi 2: Kombination Kieselsäure (AE) mit einem anionischem Disper-giermittel. Das BHF-Pulver wurde in AE dispergiert. Nach 10 min wurde COA dazugegeben.

Die Idee dazu war, dass nachdem sich die Kieselsäure bzw. das Schutzkolloid an die BHF-Oberfläche angelagert hatte, das anionische Dispergiermittel helfen sollte, die Dispergierung noch besser zu stabilisieren.

Fazit Anhand der dargestellten Ergebnisse sind folgende Schlussfolgerungen zuläs-sig:

• Anhand der REM-Aufnahmen konnte aufgezeigt werden, dass die langket-tige Stärke mit mittlerer Kationisierung die besten Resultate hinsichtlich der Dispergierung des BHF-Pulvers (P0-2) lieferte.

• Diese Systeme haben auch eine signifikante Änderung der Steigung der Viskositätskurven gezeigt. Dies weist auf eine verringerte Partikel-Partikel-Wechselwirkung hin.

• Die beste Dispergierqualität wurde mit der 10%-igen kationischen Stärke mit 25 Teilen erzielt.

Aus verarbeitungstechnischen Gründen wurde jedoch die Einsatzmenge der kationischen Stärke für die Herstellung von Papiermustern für die ersten Feld-versuche auf 15 Teile reduziert.