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Zahnentwicklung

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Academic year: 2022

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THEMA DES MONATS

726

SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 131 9 P 2021

Markus Schaffner Herrmann Stich Adrian Lussi

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahn- medizin, Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern

KORRESPONDENZ Markus Schaffner Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahn- medizin

Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern Freiburgstrasse 7 CH-3010 Bern Tel. +41 31 632 25 70

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Ressort für Multimedia, zmk bern

Die Zahnentwicklung beginnt beim menschli­

chen Embryo 28 bis 40 Tage nach der Ovula­

tion. Epitheliale Zellen wachsen in die ekto­

mesenchymalen Anteile des Kiefers. Es ent­

steht eine epitheliale Ausstülpung. Durch das weitere Eindringen der epithelialen Zellen in das Ektomesenchym wird die Zahnpapille ge­

bildet (Abb. 1, 2 und 3). Zu diesem Zeitpunkt werden die Zellen für die Bildung der Zahn­

hartsubstanz differenziert.

Aus den ektodermalen Zellen entstehen die Ameloblasten, aus den angrenzenden ektomesenchymalen Zellen der Zahnpapille die Odon to blasten, wobei eine gegenseitige Induktionskette besteht. Die Zahnhartsub­

stanzbildung beginnt nicht gleichzeitig an der gesamten Berührungsfläche der ektodermalen Anteile und der Zahnpapille. Bei Frontzähnen entstehen die ersten Schmelz­ und Dentin­

schichten in der Mitte der späteren Inzisalkan­

te, bei Seitenzähnen im Bereich der späteren Höckerspitzen. Mit zunehmendem Wachstum verschmelzen die verschiedenen Zentren der Zahnhartsubstanzbildung und bilden so die Okklusalfläche.

Durch weiteres Eindringen der epithelialen Zellen ins Ektomesenchym entsteht die nur zweischichtige Hertwig’sche Epithelscheide.

Sie bestimmt die Grösse, Form und die Anzahl der entstehenden Zahnwurzeln. Bei mehr­

wurzligen Zähnen wachsen aus dem zirkulä­

ren Rand der Hertwig’schen Epithelscheide zungenartige Fortsätze über den apikalen Rand der Zahnpapille. Diese Fortsätze schmelzen zu der Bi­ oder Trifurkation zusammen (Abb. 4a bis 5b).

Die dort entstehenden Dentinschichten bilden den späteren Boden des Kronenka­

vums.

Die Hertwig’schen Epithelscheiden prolife­

rieren nach apikal und sind an der Wurzelbil­

dung beteiligt (Abb. 6a bis 7b). Persistierende Zellen der Hertwig’schen Epithelscheide kön­

nen zur Entstehung von Schmelzperlen oder zementfreien Wurzelanteilen führen. Die Reste der Hertwig’schen Epithelscheide, Malas­

sez’sche Epithelreste genannt, verbleiben im Desmodont und sind für die Entstehung von Zysten verantwortlich.

LITERATUR

Lussi A, Schaffner M: Fortschritte der Zahnerhaltung. Quintessenz Verlag Berlin, pp 3–5 (2010) Schroeder H E: Orale Strukturbio- logie. Georg Thieme Verlag, Stutt- gart, pp 4–37 (2000)

SCHLÜSSELWÖRTER: Zahnpapille, Ameloblasten, Odontoblasten, Hertwig’sche Epithelscheide

Zahnentwicklung

Wurzelentwicklung

Abb. 1 Schnitt durch einen Zahnkeim im Glockensta- dium. Durch das Eindringen der epithelialen Zellen ins Ektomesenchym entsteht die Zahnpapille. Links oben ist die Ersatzzahnleiste sichtbar.

Abb. 2 Zahnkeim ohne sichtbare Zahnhartsubstanz- bildung

Abb. 3 REM-Bild des Zahnkeimes von Abb. 2 (5000- fache Vergrösserung). Gut erkennbar ist das Kollagen- netz des Zahnkeimes mit Kalziumphosphatkristallen (Pfeile), die mit der Röntgenstrukturanalyse nachge- wiesen wurden.

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THEMA DES MONATS

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SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 131 9 P 2021

4 a 4 b

Abb. 4a und 4b Blick von apikal und von der Seite auf den Zahnkeim. Die Zahnentwicklung ist über die Schmelz-Zement-Grenze fortgeschritten.

5 a 5 b

Abb. 5a und 5b Die zungenartigen Fortsätze der Hertwig’schen Epithelscheide treffen sich im Bereich der späteren Bifurkation.

6 a 6 b

7 a 7 b

Abb. 6a bis 7b Die Hertwig’schen Epithelscheiden der beiden Zahnwurzeln wachsen nach apikal. Mit fortschreitender Wurzelentwicklung kommt es zu einer Verengung der Wurzelkanäle, bis der Apex erreicht ist. Das Wurzelwachstum beschleunigt den Zahndurchbruch.

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