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Glasfaserverstärkte direkte Kompositbrücken – ein Gewinn für die Praxis?

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Academic year: 2022

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THEMA DES MONATS

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SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 130 12P 2020 LITERATUR

Ahmed K E et al.: Longevity of fiber-reinforced composite fixed partial dentures (FCR FDP) – Sys- tematic Review. J Dent 61: 1–11 (2017)

Vallittu P, Özcan M: A Clinical Guide to Fiber-Reinforced Composites in Dentistry. ISBN: 9780081006078, Elsevier, London, United Kingdom (2017)

Perrin et al.: Die Stempeltechnik für direkte Komposit-Versorgun- gen. Schweiz Monatsschr Zahnmed 123: 111–120 (2013)

Fehlende Zähne in einer Sitzung kosten- günstig und substanzschonend zu ersetzen, gehört auf jede Wunschliste in der Zahn- medizin. Genau diese Möglichkeit bieten direkt im Mund hergestellte, faserverstärk- te Kompositbrücken. Bei jungen Patienten kann damit Zeit bis zu einer definitiven Versorgung gewonnen werden. Bei älteren Patienten oder bei unsicherer Prognose steht eine kostengünstige Lösung ohne Präjudiz im Vordergrund. Als besonders attraktive Indikation erweist sich der not- fallmässige, reversible Lückenschluss in der Front.

Faserbündel sind ausschliesslich auf Zug belastbar, entsprechend richtet sich ihre Lage nach Lokalisation und Form der Brü- cke (Abb. 1–3). Die Stempeltechnik mit Silikon- Dublierformen erleichtert den Umgang mit den eher widerspenstigen Faserbündeln massiv und kann als Voraus- setzung für einen stressfreien Umgang mit direkten, noninvasiven Brücken angesehen werden.

Im Rahmen unserer Privatpraxis haben wir in den vergangenen neun Jahren eine grosse Anzahl von Lücken auf diese Weise versorgt und dokumentiert. Alle Brücken wurden mit vorsilanierten, imprägnierten Everstick®-Fasern verstärkt. Die Haltbar- keit dieser Brücken hat unsere Erwartun- gen bei weitem übertroffen und scheint unabhängig von der Lokalisation oder der Art der Verankerung. Von 80 Arbeiten mit Nachkontrollen zwischen 12 Monaten und 9 Jahren (mittlere Beobachtungszeit 4,5 Jahre) sind 66% ohne Probleme in situ, 25% mussten ersetzt werden. Der Ersatz einer bestehenden Brücke ist mit der Stem- peltechnik in rund einer Stunde machbar.

Nur sieben Brücken wurden nach Verlust nicht ersetzt. Damit sind über 90% dieser 80 Lücken immer noch mit Kompositbrü- cken versorgt.

Direkte, verstärkte Kompositbrücken stellen deshalb aus unserer Sicht eine her- vorragende Erweiterung des Behandlungs- sspektrums im Sinne einer minimalinter- venierenden Zahnerhaltung dar.

SCHLÜSSELWÖRTER: Minimal intervenierende Zahnmedizin, Klebebrücken, silanisierte Glasfasern

Philippe Perrin

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinder- zahnmedizin, Zahnmedizini- sche Kliniken der Universität Bern

KORRESPONDENZ Philippe Perrin

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinder- zahnmedizin

Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern Freiburgstrasse 7 CH-3010 Bern Tel. +41 31 632 25 70 E-Mail:

philippe.perrin@zmk.unibe.ch LAYOUT

Ressort für Multimedia, zmk bern

Glasfaserverstärkte direkte

Kompositbrücken – ein Gewinn für die Praxis?

Abb. 1 Die Lage der Faserbündel richtet sich nach Loka- lisation und Form der Brücke. Bei Schaltlücken werden 1 bis 2 Fasern bogenförmig auf Zug belastet.

Abb. 2 Wichtig ist das Auffangen der Verwindungskräfte im Seitenzahngebiet, hier mit seitlichen Faserbündeln (Positionierung mit Stempel). Scherkräften auf Höcker und Seitenwände kann mit horizontalen Faserbündeln im koronalen Bereich entgegengewirkt werden.

Abb. 3 Die Kippkräfte von Extensionsbrücken werden als Zugkräfte auf hochliegende Fasern übertragen.

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THEMA DES MONATS

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SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 130 12P 2020 Abb. 4 Gut erhaltene Seitenzahnbrücke nach 7 Jahren

Abb. 6 Zeitgewinn bei unsicheren Pfeilern (nach 4 Jahren)

Abb. 8 Notfallsituation: Sensibel reagierender Zahn 21, teilweise obliterierte Pulpa, benachbarte Keramik-Kronen.

Abb. 10 Fraktur, Herstellung eines Silikonstempels zur Form-Übertragung in die Reparaturbrücke

Abb. 5 Stark abradierte Seitenzahnbrücke nach 7 Jahren

Abb. 7 Zeitgewinn bei Nichtanlagen (nach 7 Jahren)

Abb. 9 Notfallbehandlung ohne Präjudiz: Wurzel 21 mit Komposit abgedeckt, Keramikfläche 11 konditioniert, Flieger 21 stützt sich ungeklebt auf der Kom- positfläche ab (Isolation mit Teflonband bei Modellation)

Abb. 11 Silikonstempel in situ. Mit dieser Gussform kann die neue Brücke in rund einer Stunde hergestellt werden.

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Referenzen

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