Aus Bund und Ländern
Bundesregierung beschließt Entwurf zum Arbeitsschutz
BONN. Die Bundesregie- rung hat den Entwurf einer Verordnung zur Umsetzung von EG-Einzelrichtlinien zur EG-Rahmenrichtlinie „Ar- beitsschutz“ verabschiedet.
Ziel ist es, vier EG-Einzel- richtlinien zu speziellen Sach- gebieten des betrieblichen Arbeitsschutzes in nationales Recht umzusetzen. Die ge- setzliche Grundlage dafür wurde durch das im August dieses Jahres in Kraft getrete- ne Arbeitsschutzgesetz ge- schaffen. Die Richtlinien ent- halten Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesund- heitsschutz bei der Benut- zung persönlicher Schutzaus- rüstungen, bei der manuellen Handhabung von Lasten, bei der Arbeit an Bildschirm- geräten und in Arbeitsstät- ten. Die Verordnung bedarf noch der Zustimmung des
Bundesrates. EB
Health Professional Cards für Ärzte
KÖLN. Im Juni 1996 kon- stituierte sich die gemeinsa- me Arbeitsgruppe „Health Professional Cards für Ärzte“
der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Bundesver- einigung, die im Auftrag bei- der Organisationen ein Kon- zept erarbeiten soll, wie die bisherigen Funktionen des Arztausweises und die neuen Möglichkeiten einer HPC für Ärzte (eindeutige Identifika- tion, elektronische Unter- schrift und Verschlüsselung) zusammengeführt werden können und welche Infra- struktur bei den Ärztekam- mern für das dann notwendi- ge Beglaubigungsverfahren (öffentlicher und geheimer Schlüssel) geschaffen werden müßte. Dazu werden unter Vorsitz von Dr. med Otfrid P.
Schäfer, Internist aus Kassel, 1. Vorsitzender der Kas- senärztlichen Vereinigung Hessen, und Dr. med. Ingo
Flenker, Präsident der Ärzte- kammer Westfalen-Lippe, Münster, zunächst das Regi- strierungsverfahren bei den Ärztekammern und Kas- senärztlichen Vereinigungen sowie die technischen Vor- aussetzungen (Kryptoprozes- sorkarte) erörtert. Diese Überlegungen werden mit den Arbeiten bei der Arbeits- gemeinschaft „Karten im Ge- sundheitswesen“ und der ge- meinsamen G 7-Aktion „Eu- rocards“ abgestimmt. EB
Betriebskrankenkassen wollen Reha-Beratung ausbauen
ESSEN. Die Betriebs- krankenkassen wollen ihre Rehabilitationsberatung aus- bauen. Wie der Bundesver- band der Betriebskranken- kassen (BKK) mitteilt, werde künftig der Reha-Berater der jeweiligen Kasse „die Bera- tung über geeignete Behand- lungsmaßnahmen und deren Koordination in Absprache mit dem behandelnden Arzt und dem Versicherten über- nehmen“.
Mit dem Ausbau der Re- habilitationsberatung, so der BKK-Bundesverband, stel- len sich die Betriebskranken- kassen auf die Spargesetze der Bundesregierung ein. JM
Ausland
Gabun: Zehn
Menschen starben an Ebola-Infektion
GENF. Im Nordosten Ga- buns sind zehn Menschen an einer Infektion mit dem Ebola-Virus gestorben. Wie die Weltgesundheitsorganisa- tion (WHO) Mitte Oktober mitteilte, traten in der Re- gion insgesamt 14 neue Fälle der Krankheit auf. Die WHO hat Experten nach Gabun geschickt, die die ört- lichen Behörden unterstüt- zen sollen.
Bereits im Februar waren 21 Menschen an der Infek- tion gestorben, nachdem sie einen Affen verzehrt hatten,
der vermutlich mit dem Vi- rus infiziert war. Im letzten Jahr starben in Zaire 245 Menschen an der Virus- erkrankung, die in rund 80 Prozent aller Fälle tödlich
endet. afp
Vatikan: Konferenz für Mitarbeiter im Gesundheitswesen
VATIKANSTADT. Un- ter dem Titel „In the Image and Likeness of God: Al- ways? Disturbances of the Human Mind“ wird vom 28.
bis 30. November 1996 die elfte Internationale Konfe- renz des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Kranken- dienst im Vatikan stattfinden.
Ärzte, Naturwissenschaft- ler, Psychologen, Theologen und Soziologen werden sich auf der Konferenz mit Ursa- chen und Folgen geistiger Störungen sowie mit Fragen der Pflege beschäftigen.
Informationen über die Veranstaltung erteilt The Pontifical Council for Pasto- ral Assistance to Health Care Workers, 00120 Vatican City, Tel 00 39/6/69 88/47 20 oder 47 99, Fax 69 88/31 39. EB
WHO-Charta über die Reformierung der Gesundheitsversorgung
LJUBLJANA. Die Mit- gliedstaaten der europäi- schen Region der Weltge- sundheitsorganisation haben sich auf die Charta von Ljubljana zur Reformierung der Gesundheitsversorgung verpflichtet. Die Charta be- faßt sich mit Gesundheitsre- formen im spezifisch europäi- schen Kontext und fußt auf dem Prinzip, daß Gesund- heitsversorgung in erster Li- nie den Menschen zu besse- rer Gesundheit und Lebens- qualität verhelfen sollte.
Unter anderem wollen die Unterzeichner sicherstellen, daß Ressourcen gerecht ver- teilt werden und die gesamte Bevölkerung Zugang zu ge- sundheitlichen Leistungen hat. Die Qualität der Versor- gung, Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung sollen Bestandteil der Ausbil- dung werden. Außerdem müsse das Management ge- fördert werden, um die Ge- sundheitsversorgung wirk- samer und effizienter zu ge-
stalten. EB
A-2838 (22) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 44, 1. November 1996
P O L I T I K NACHRICHTEN
Weltweit arbeiten mehr als 13 Prozent aller Zehn- bis Vierzehnjährigen. In Asien sind es rund 44,6 Millionen, in Afrika rund 23,6 Millionen Kinder, die mit ihrer Ar- beitskraft zum Familieneinkommen beitragen. Sie sind vor allem in der Landwirt- schaft, als Hausangestellte oder Verkäufer beschäftigt. In geringerem Umfang ar- beiten sie auch in der Industrie, beispielsweise in Textilfabriken oder Bergwerken.
Zu schwere oder zu einseitige Arbeit sowie Übermüdung führen bei den Kindern langfristig zu Gesundheitsschäden. Außerdem setzen sie ihre Chancen auf Bildung und einen erlernten Beruf aufs Spiel. Doch auch für die Gesellschaft entste- hen Nachteile, weil die Kinderarbeit oft Erwachsenen-Arbeitsplätze vernichtet.