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Archiv "Antibiotika in der Tiermast: Resistente Erreger in Fleisch und Geflügel" (09.11.2001)

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Geburtshäuser

Kasse zahlt nur Hebamme

Bundessozialgericht lehnt weitere Ansprüche ab.

B

ei einer ambulanten Geburt in einem Geburtshaus müs- sen die gesetzlichen Kranken- kassen nur die Hebamme be- zahlen. Weitere Leistungsan- sprüche, etwa für Unterbrin- gung und Verpflegung, beste- hen nicht, urteilte das Bundes-

sozialgericht (BSG (Az.: B 1 KR 15/00 R und 1/01 R).

Nach den Urteilen bleiben die rund 100 Geburtshäuser in Deutschland weitgehend auf Zuzahlungen der Mütter an- gewiesen. Zur Begründung verwies das BSG auf die Ge- bührenordnung für Hebam- men, in der Gebühren für Unterkunft und Verpflegung nicht vorgesehen sind. Offen blieb, ob solche Leistungsan- sprüche bestehen könnten, wenn aus medizinischen Gründen der Aufenthalt über die Geburt hinausgeht.

In den konkreten Fällen wies das BSG die Klagen der Mütter schon deshalb ab, weil einem Geburtshaus in Thü- ringen die gewerberechtliche Zulassung fehlte. Der Betrieb sei daher nicht rechtmäßig ge- wesen und dürfe somit nicht von den Kassen finanziert werden. Offen blieb, ob zu- sätzlich eine Kassenzulassung notwendig ist. Ein solcher Versorgungsvertrag mit Ge- burtshäusern ist bislang un- üblich, dennoch bezahlen die Krankenkassen teilweise frei- willig Zuschüsse.

D

r. med. Frank Ulrich Montgomery (49), Ober- arzt an der Radiologischen Klinik des Universitätskran- kenhauses Hamburg-Eppen- dorf, wurde am 3. Novem- ber bei der 100. Hauptver- sammlung des Marburger Bundes (Verband der ange- stellten und beamteten Ärz- tinnen und Ärzte Deutsch- lands) in Berlin mit 108 von

113 Stimmen wiedergewählt.

Er ist seit 1989 Vorsitzender des Marburger Bundes (MB) und von dessen Tarifkommis- sion. Seit 1983 ist er Vorsit- zender des MB-Landesver- bandes Hamburg, seit 1987 Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer und seit 1994 Präsident der Ärzte- kammer Hamburg.

Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes wurde er- neut Rudolf Henke (47), MdL, Internist und Oberarzt an der Abteilung für Hämato- logie/Onkologie des St.-Anto- nius-Hospitals in Eschweiler.

Henke erzielt 105 von 113 Stimmen. Er ist seit 1989 Zweiter Vorsitzender des MB- Bundesverbandes und seit 1991 Erster Vorsitzender des MB-Landesverbandes Nord- rhein-Westfalen/Rheinland- Pfalz. Seit 1995 ist er Mitglied des Vorstandes der Bundes- ärztekammer.

Dr. med. Heidrun Gitter (41), Oberärztin in der Kin- derchirurgie in Bremen, seit 1996 Vorsitzende des dorti- gen Landesverbandes, schied aus dem Bundesvorstand aus.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 45½½½½9. November 2001 AA2913

Antibiotika in der Tiermast

Resistente Erreger in Fleisch und Geflügel

D

ie gegenwärtige Milzbrand-Angst droht andere „Bio-Risiken“ in den Hintergrund zu drängen. Dabei ist für die US-Bevölkerung der Griff in die Tiefkühltruhe des Supermarktes ver- mutlich weitaus gefährlicher als das Öffnen der Briefpost. So enthielten 20 Prozent aller Hackfleischproben, die Mikrobiologen 1998 in Supermärkten in Washington erwarben, Salmonellen.

Von denen waren 84 Prozent gegen Antibiotika resistent – die Hälfte da- von gegen drei oder mehr Mittel. Ei- nige Isolate waren sogar gegen Cef- triaxon resistent, das in der Pädiatrie Mittel der ersten Wahl bei Salmonello- sen ist. Auch der in der Intensivmedizin gefürchtete Serotyp Typhimurium DT 104 wurde gefunden (N Engl J Med 2001; 345: 1147–1154).

S

treng genommen beweist dies nicht, dass die Erreger, die durch die Mast- beschleuniger selektioniert werden, auch nur für eine von 1,4 Millionen jährlichen Salmonellosenerkrankun- gen in den USA verantwortlich sind.

Auch eine weitere Studie von den Cen- ters for Disease Control and Prevention in Atlanta belegt keine Kausalität, selbst wenn der Nachweis von Entero- kokken in 86 Prozent aller in US-Super- märkten gekauften Hähnchen nicht gerade den Appetit anregt (Seiten 1155–1160). Mehr als das: Die meisten Proben enthielten Quinupristin-Dalfo- pristin-resistente E. faecium. Dieser Er- reger war auch in einem Prozent von menschlichen Stuhlproben vorhanden – obwohl das Medikament zum Untersu- chungszeitpunkt noch nicht für die Hu- manmedizin zugelassen war.

D

ie US-Agrarindustrie, die Antibioti- ka noch ungehindert einsetzen darf, vermag dies sicher nicht zu überzeugen.

Sie fordert den stichhaltigen Beweis

dafür, dass die in geringer Konzentrati- on in Fleisch enthaltenen Erreger für den Menschen gefährlich werden kön- nen. Doch die Experimente von Niels Frimodt-Møller vom Statens Serum In- stitut in Kopenhagen zeigen, dass Anti- biotika-resistente E. faecium aus dem Supermarkt nach einmaliger Ingestion noch bis zu 14 Tage im Stuhl nachweis- bar sind (Seiten 1161–1166). 18 Proban- den hatten die Erreger in zehnfacher Verdünnung mit einem Glas Milch ge- trunken. Zwar erkrankte niemand, doch ein Kommentator der Tufts-Universität hält auch für die USA den Zeitpunkt für gekommen, die Mastbeschleuniger wie in Europa zu verbieten (Seiten 1202–

1203). In Deutschland sind mit Avilamy- cin, Flavomycin, Salinomycin und Mo- nensin noch vier Antibiotika als Lei- stungsförderer erlaubt. EU-weit verbo- ten sind dagegen Avoparcin, Bacitracin, Spiramycin, Tylosin und Virginiamycin.

Das Avoparcin-Verbot hat bereits nach eineinhalb Jahren zu einem Rückgang von Resistenzen geführt. Rüdiger Meyer Akut

Marburger Bund

Montgomery wiedergewählt

Eindeutiges Votum für den Hamburger Radiologen

Frank Ulrich Montgomery ist seit 1989 MB-Vorsitzender.

Foto: Bernhard Eifrig

Wer im Geburtshaus entbindet, muss in der Regel zuzahlen.

Foto: epd

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