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Archiv "Corticoide bei rheumatoider Arthritis: Stellenwert der Low-dose-Therapie belegt" (25.12.2000)

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Bei der rheumatoiden Arthri- tis (RA) handelt es sich um ei- ne entzündliche Autoimmun- erkrankung, die in den mei- sten Fällen einen chronischen Verlauf aufweist. Eine The- rapie mit niedrig dosiertem Prednisolon® ist offenbar in der Lage, insbesondere das Fortschreiten der Gelenkde- struktionen bei der frühen RA signifikant zu verringern. Dies wurde bei einem Symposium der Firma Merck KGaA wäh- rend der Tagung der Deut- schen Gesellschaft für Rheu- matologie in Aachen deutlich.

Fünf Milligramm Prednisolon sind bereits ausreichend Glucocorticoide haben we- gen ihrer immunsuppressiven und antiphlogistischen Eigen- schaften nahezu immer einen positiven Effekt auf die syno- vialistischen und extraarti- kulären RA-Manifestationen.

Wie PD Frank Buttgereit (Ber- lin) betonte, sollte im Rahmen einer Glucocorticoidtherapie stets die kleinste, eben noch wirksame Dosis eingesetzt werden. Bereits mit 5 mg Prednisolon pro Tag würden die Mechanismen der chroni- schen Inflammation wirkungs- voll unterdrückt. Andererseits habe eine Therapie mit nied- rig dosiertem Prednisolon ein vergleichsweise geringes Ne- benwirkungspotenzial.

In der multizentrischen Low-Dose-Prednisolon-The- rapie-Studie wurden Patien- ten mit einer frühen RA, also

mit einer Erkrankungsdauer von mindestens sechs Wochen und höchstens zwei Jahren, aufgenommen. Alle Patienten erhielten eine standardisierte Therapie mit einem Basis- therapeutikum, also entweder Methotrexat (MTX) oder par- enteralem Gold. Insgesamt wurden 196 Patienten mit ak- tiver RA über zwei Jahre ran- domisiert und doppelblind mit entweder 5 mg/die Predniso- lon oder Placebo behandelt.

Zu Beginn der Studie – und danach alle sechs Monate – wurde eine standardisierte kli- nische Untersuchung durchge- führt. Ebenfalls vor Beginn der Studie – und dann nach sechs, zwölf und 24 Monaten – wurden Röntgenbilder der Hände angefertigt und mit dem Ratingen-Score wie auch mit dem modifizierten Sharp- Score nach van der Heijde be- urteilt.

Wie Dr. Siegfried Wassen- berg (Ratingen) erklärte, sei- en von den 196 einbezogenen Patienten 166 für die inten- tion to treat-Analyse (ITT) auszuwerten gewesen. 76 Pa- tienten beendeten die Studie nach dem Studienprotokoll (PP). 80 Patienten aus dem ITT-Kollektiv und 34 Patien- ten aus der PP-Gruppe wa- ren mit Prednisolon behandelt worden. „In allen Gruppen besserten sich die klinischen Aktivitätskriterien signifikant im Vergleich zum Beginn“, so Wassenberg. Die Besserung in der Prednisolongruppe war allerdings nur in den ersten

sechs Monaten größer, später war kein Unterschied zwi- schen den Gruppen mehr zu erkennen.

Der Zuwachs der Röntgen- scores war in der Prednisolon- Gruppe allerdings signifikant geringer als in der Placebo- Gruppe, und zwar sowohl im Sharp- als auch im Ratingen- Score. Die Studienergebnisse belegen auch, dass eine niedrig dosierte Prednisolontherapie in Kombination mit einer Ba- sistherapie nicht nur einen kurzzeitigen Vorteil für den Patienten mit sich bringt, son- dern auch auf lange Sicht zu ei- ner Verbesserung der Krank- heitsaktivität und -symptoma- tik führt. Dies, so der Rheuma- tologe, zeigt sich unter ande- rem in den ACR-Remissions- kriterien, bei denen die Patien- ten der Verum-Gruppe deut- lich besser abschnitten als die der Placebo-Gruppe.

Auch die Knochendichte wurde im Rahmen der LDPT- Studie untersucht. Wie Was- senberg folgerte, kann ei- ne kontinuierliche Low-dose-

Therapie mit 5 mg Prednisolon pro die über zwei Jahre zusätz- lich zur konventionellen Basis- Behandlung (mit Methotrexat oder Goldsalzen) die radiogra- phische Progression der frü- hen rheumatoiden Arthritis deutlich vermindern. Aus kli- nischer Sicht ist wichtig, dass der therapeutische Effekt der Prednisolontherapie während der ersten sechs Monate am ausgeprägtesten ist.

Grund: Eine Basistherapie mit Methotrexat oder Gold benötigt in der Regel einige Monate, bis die klinisch nach- weisbare Wirkung einsetzt.

Die Verträglichkeit der Pred- nisolontherapie war gut. In der Verum-Gruppe brachen zehn Patienten, in der Place- bo-Gruppe zwölf Patienten die Teilnahme an der Studie wegen unerwünschter Wir- kungen ab. Allerdings erfolg- ten die Therapieabbrüche we- gen Nebenwirkungen der be- gleitenden Basistherapie und waren nicht auf die Corti- coidbehandlung zurückzufüh-

ren. Alexander Wehr

V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 51–52½½½½25. Dezember 2000 AA3517

Corticoide bei rheumatoider Arthritis

Stellenwert der Low- dose-Therapie belegt

Quarantäne aufgehoben – Die Untersuchungen auf eine mögliche Kontamination des Produktes Hydrocortison 100- Rotexmedica (Charge: 90115, Verfallsdatum: 03/2003) mit Herzglykosiden sind abge- schlossen worden. Weder die amtlichen noch die Unter- suchungen bei einem unab- hängigen Laboratorium ha- ben den Verdacht einer Konta- mination bestätigt. Nachdem die amtliche Warnmeldung des Gesundheitsministeriums des Landes Schleswig-Hol- stein vom 7.November bereits am 8. November wieder zu- rückgenommen wurde, hat

Rotexmedica nunmehr die über die Restbestände der Charge 90115 verhängte Qua- rantäne wieder aufgehoben.

Der ursprüngliche Ver- dacht einer Kontamination mit Herzglykosiden beruhte nach Kenntnisstand des Herstellers auf einer Fehlinformation über die Behandlung des Patienten mit Herzglykosiden sowie auf der Anwendung ungeeigne- ter und nicht validierter ana- lytischer Verfahren bei der Untersuchung der dem Pati- enten applizierten Infusions- lösung sowie des Arzneimit- tels Hydrocortison 100-Rotex-

medica. EB

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