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ieselmotoren werden salonfähig. Die Zeiten, in denen die Selbstzün- der laut nagelnd vor einer Ampel warteten oder bei Bergfahrten auf der rechten Spur weit zurückfielen, sind lange vorbei. Die Turboaufla- dung und eine ausgefeiltere Einspritztechnik verleihen dem Diesel entschieden mehr Dynamik. Das Ergebnis: Die Selbstzünder finden sich jetzt zunehmend auch in der obe- ren Mittelklasse und der au- tomobilen Oberklasse.Leiser Motor Jüngster Vertreter dieser Spezies ist der Audi A8 mit dem neuen 2,5-Liter-V6-TDI.
Nur beim Kaltstart ist noch etwas von seinem Dieselcha- rakter zu hören. Nach kurzer Fahrt herrscht „Ruhe“, und auch in der Leistung steht er seinen benzinkonsumieren- den Kollegen in nichts nach.
Denn nur auf den ersten Blick scheinen die 150 PS (110 kW) ein wenig leistungs- schwach. Dank eines enor- men Drehmoments von 310
Nm, das bereits bei 1 500 Um- drehungen pro Minute an- liegt und bis 3 200 U/min konstant bleibt, ist das Be- schleunigungspotential be- eindruckend. In 9,9 Sekun- den bringt das Triebwerk die
gut 1,6 Tonnen des A8 auf 100 km/h. Die Endgeschwindig- keit beträgt dann immerhin 220 km pro Stunde.
Der Wagen wird serien- mäßig mit einem Sechsgang- getriebe ausgeliefert und läßt sich sehr schaltfaul fahren. Er erfüllt die Euro-2-Norm in puncto Schadstoffarmut und hält damit die Steuerlast mit
725 DM in erträglichen Gren- zen.
Die große Stunde des 2,5 TDI schlägt aber an der Tankstelle, an der dieser Wa- gen freilich selten zu sehen sein wird: Mehr als 1 000 km
legt der A8 ohne Tankstopp zurück. Grund dafür sind der 90-Liter-Tank sowie der mit 7,3 Litern äußerst moderate Durchschnittsverbrauch – für ein Fahrzeug dieser Größe al- lemal bemerkenswert.
Wie das von einer großen Reiselimousine erwartet wer- den darf, gibt es im Innen- raum viel Platz und Beinfrei-
heit für alle fünf Passagiere.
Die Sitze vermitteln genü- gend Seitenhalt. Das Cockpit ist übersichtlich. Nur die vie- len Bedienungselemente von Radio und Klimaautomatik wirken etwas überfrachtet.
Für noch mehr Sicherheit bei einem Auffahrunfall soll die steifere Aluminiumkaros- serie sorgen. Airbags für Bei- fahrer und Fahrer sowie Side- bags auf allen Außenplätzen leisten den passiven Insassen- schutz. Alle Türen verfügen über Rückleuchten. Außer- dem gehören ABS, EDS (elektronische Differential- sperre) und ASR (Antriebs- schlupfregelung) zur Serie.
Eine Fahrdynamikregelung (FDR beziehungsweise ESP) ist gegen Aufpreis erhältlich.
Gute Ausstattung Bereits die Standardausstat- tung des Audi A8 läßt kaum Wünsche offen. Wurzelholzap- plikationen in der Armaturen- tafel, der Türverkleidung und der Mittelkonsole gehören ge- nauso zur Serie wie Bordcom- puter, Diebstahlwarnanlage mit Ultraschall und Wegfahr- sperre, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Aluräder, elektrische Fensterheber und die Klimaautomatik, die eine getrennte Temperatureinstel- lung für Fahrer und Beifah- rer ermöglicht. Der Preis:
83 500 DM. Marc Seidel
A-486 (54) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 9, 27. Februar 1998
V A R I A AUTO UND VERKEHR
Mit weniger Diesel mehr Kilometer
Bereits seit Jahren ist Audi ein führender Hersteller bei direkteinspritzenden Pkw-Dieselmotoren.
Mit dem neuen 2,5-Liter in 6-Ventil-Technik wollen die Ingolstädter ihren Vorsprung ausbauen.
Wer braucht eigentlich Schnee- ketten? Vor allem Menschen, die häu- figer in den Skiurlaub fahren. Der TÜV hat für den Einsatz und die Pfle- ge von Schneeketten praktische Tips parat:
l Das Aufziehen unbedingt einmal üben, damit es in Schnee und Eis wirk- lich klappt.
l Auf Straßen ohne Schnee- und Eisdecke nur kurze Strecken zurückle- gen, um Verschleiß vorzubeugen. Da- bei 50 km/h nicht überschreiten und beim Bremsen und Kurvenfahren be- sonders vorsichtig sein.
l Ketten gleich nach Gebrauch mit lauwarmem Wasser durchspülen, gut trocknen lassen und sorgfälig entwirrt in genügend langen Stoffstreifen ein- rollen. So lassen sie sich bei Bedarf schnell auslegen.
l Zum Winterende die Ketten noch einmal gründlich reinigen und mit einem hauchdünnen Ölfilm schützen, ehe man sie einlagert.
Schneeketten, die in besserer Aus- führung je Stück etwa 120 DM kosten, haben dennoch keine übertrieben hohe Lebenserwartung, vor allem, wenn man sie zu oft auf trockener Straße
fährt. Testserien mit Stahlketten erga- ben maximal 450 Kilometer, die Mehr- zahl kam über 200 bis 250 Kilometer nicht hinaus.
Lockeres Montieren verlängert die Lebensdauer. Bei eisiger Fahrbahn al- lerdings muß straff gezogen werden.
Markenhersteller bieten an, Ketten zu überholen und bei Fahrzeugwechsel zu verlängern oder zu kürzen. Eine gute Kette muß man wenden können.
Einzelne Teile müssen austauschbar sein. Nur feingliedrige Ketten sind rei- fenschonend.
Ketten auf allen vier Rädern sind nicht notwendig, sie erhöhen jedoch die Brems- und Fahrsicherheit um rund 20 Prozent bei den empfohlenen Geschwindigkeiten. Rolf Combach
Schneeketten: Der TÜV gibt Tips zu Einsatz und Pflege
Audi A8 2,5 TDI
Der Audi A8 TDI: Ein genügsamer Dieselmotor mit starker Leistung Foto: Marc Seidel