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Auch Schalenwickler lassen sich verwirren!

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 18/08

8

HEINRICHHÖHN, FORSCHUNGSANSTALTAGROSCOPECHANGINS- WÄDENSWILACW UNDDANIELZINGG, ANDERMATTBIOCON-

TROL, GROSSDIETWIL

heinrich.hoehn@acw.admin.ch

P

aarungsbereite Schmetterlingsweibchen senden Sexualduftstoffe (Sexualpheromone) aus, um art- gleiche Männchen anzulocken. Dies wurde bereits vor über 100 Jahren beobachtet. Aber erst vor gut 40 Jahren gelang es, die Pheromone chemisch zu analy- sieren und im Labor «nachzubauen». Diese Pheromo- ne kamen vorerst vor allem in Pheromonfallen zur Verwendung, um die Flugaktivität der männlichen Falter zu beobachten. Bereits in den 70er Jahren wur- den an den Forschungsanstalten Changins und Wä- denswil Versuche mit der Pheromon-Verwirrungs- technik durchgeführt (Arn et al. 1976). Das Ziel die- ser Anwendungen war, Pheromon während der Flug- periode in so hoher Menge in den Kulturen auszu- bringen, dass die Duftspuren der Weibchen über- deckt werden und sie demzufolge von den Männchen nicht geortet und nicht begattet werden können.

1988 wurden die ersten Produkte auf Basis der Phero- mon-Verwirrungstechnik gegen Apfelwickler im Obstbau und gegen Traubenwickler im Weinbau in der Schweiz bewilligt.

Anlaufschwierigkeiten …

In der Obstbaupraxis war das Interesse an dieser mo- dernen, sehr spezifischen und selektiven Apfelwick- ler-Bekämpfungsmethode vorerst aber eher gering.

Bereits nach zwei Jahren wurde der Verkauf des da- maligen Produkts Bocep Carpo (Dispenser der Firma Hercon) wegen mangelnden Umsatzes eingestellt.

Erst 1995 wurden wieder Verwirrungsprodukte der Firma Isagro, nämlich Ecopom (gegen Apfelwickler) und Ecopom Combi (gegen Apfel- und Schalenwick- ler) bewilligt, die aber gar nie richtig in den Verkauf gelangten und deshalb kaum eingesetzt wurden. En- de 1995 konnte dann, nach mehrjährigen Versuchen mit Isomate-C Plus gegen den Apfelwickler, erstmals ein «Spaghetti-Dispenser» (Abb. 1) der Firma Shin- Etsu bewilligt werden. Obwohl in den umfangrei- chen Versuchen mit dieser Methode recht gute Resul- tate erzielt wurden, ging die Einführung im Obstbau weiterhin nur zögernd voran (Höhn et al. 1998). In der Folge wurden trotzdem weitere Isomate-Produk- te gegen Apfelwickler, Pflaumenwickler und Kleinen PFLANZENSCHUTZ

Auch Schalenwickler lassen sich verwirren!

Der Schalenwickler Adoxophyes orana und ihm verwandte Arten gehören zu den Hauptschädlin- gen im Obstbau. Sie werden oft im Sommer zusammen mit dem Schlüsselschädling, dem Ap- felwickler bekämpft. Seit vielen Jahren wird gegen diesen die Pheromon-Verwirrungstechnik eingesetzt, sodass der Wunsch aufkam, die Verwirrung auch gegen Schalenwickler einzuset- zen. Ein Einsatz der kombinierten Pheromon-Verwirrungstechnik mit Isomate-CLR gegen Apfel- und Schalenwickler zeigte denn auch in langjährigen Versuchen und in vielen Praxisanwendun- gen eine gute Wirkung gegen beide Arten.

Apfelwickler Schalenwickler Kleiner Fruchtwickler 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Bocep Carpo Ecopom Ecopom Combi Isomate-C Plus Isomate-M Plus Isomate-OFM Rosso Conscent CP Isomate-CTT Isomate-CLR Isomate-C/OFM Isomate-CLR/OFM

RAK 3 Abb. 1: «Spaghetti-Dispenser» Isomate-CLR. (Foto: Andermatt

Biocontrol) Tab. 1: Handelsprä-

parate mit ihrem Ein- satzspektrum und der jeweiligen Zeit der Empfehlung und des Verkaufs (grün) be- ziehungsweise der Bewilligung und der Empfehlung ohne we- sentliche Verkäufe (gelb).

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 18/08 9 Fruchtwickler entwickelt und bewilligt. 1997 wurde

mit Isomate-C Special auch ein Kombi-Dispenser ge- gen Apfelwickler und Schalenwickler (Abb. 2) bewil- ligt und auf einigen Hundert Hektaren eingesetzt.

Aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Wirk- samkeit von Isomate-C Special wurde dieses 2003 durch das verbesserte Isomate-CLR ersetzt. Eine Übersicht über die verschiedenen bisher im Obstbau bewilligten und eingesetzten Pheromon-Produkte fin- det sich in Tabelle 1.

Erfahrungen beim Apfelwickler

1996 berichteten Mani et al. in dieser Zeitschrift über die mehrheitlich positiven Resultate der Ostschwei- zer Verwirrungsversuche gegen Apfelwickler (Cydia pomonella) der Jahre 1979 bis 1994. Ähnliche Erfah- rungen aus den Jahren 1982 bis 1991 präsentierten Charmillot und Pasquier (1992) aus der Westschweiz.

Bis Mitte der 90er Jahre wurde die Verwirrungstech- nik allerdings fast ausschliesslich versuchsweise und mit Unterstützung von Forschungsanstalten und Fir- men eingesetzt. Mit der Bewilligung der Isomate-Dis- penser und dank einer konsequenten technischen Betreuung der Anwendungsbetriebe durch die For- schungsanstalten und die Firma Andermatt Biocon- trol fasste die Verwirrungstechnik dann aber langsam Fuss in der Praxis. Trotz der guten Erfahrungen hat sich die behandelte Fläche anfangs aber nur zögernd ausgedehnt. Die Resistenzentwickungen des Apfel- wicklers gegenüber chemischen Bekämpfungsmit- teln (Charmillot et al. 2005) förderten in der Folge je- doch den Einsatz der Verwirrungstechnik, sodass die verwirrte Fläche ab dem Jahr 2000 deutlich anstieg (Abb. 3).

Eine starke Zunahme gab es vorerst in der West- schweiz, insbesondere wegen der dort auftretenden Resistenzentwicklung, aber auch aufgrund der güns- tigen Betriebsstrukturen mit grossen Anlagen und eher geringen Streuobstbeständen, die die Verwir- rungstechnik beeinträchtigen. Die grossen, relativ gut zusammenhängenden Flächen in den Kantonen Waadt und Wallis begünstigten die Verwirrungsme- thode. In der Deutschschweiz ging die Entwicklung etwas schleppender voran. Die Resistenz-Problema- tik war weniger ausgeprägt und es gab mehr kleinere Parzellen, die von Hochstammbäumen umgeben und

somit eher ungeeignet für den Einsatz der Verwir- rungstechnik waren. Zunehmende Bekämpfungs- schwierigkeiten mit den üblichen Mitteln und insbe- sondere das starke Befallsjahr 2003 bewog in den letz- ten Jahren aber auch viele Ostschweizer Betriebe zum Wechsel.

Erfreuliche Zwischenbilanz

Blickt man jetzt auf die bald 15-jährige Praxisanwen- dung der Apfelwicklerverwirrung zurück, darf man mit der Wirkung dieses modernen und selektiven Ver- fahrens sehr zufrieden sein. Über den erfolgreichen Einsatz der Apfelwickler-Verwirrungstechnik wäh- rend 25 Jahren in einer Westschweizer-Apfelanlage berichteten Charmillot et al. (2007). Gute Wirkungen wurden auch in weiteren Betrieben erzielt, die wir in den letzten Jahren intensiver überwachten (Abb. 4).

Meistens konnte auf zusätzliche Behandlungen gegen Apfelwickler verzichtet werden. Zusatzbehandlun- gen waren jedoch teilweise gegen den Kleinen Fruchtwickler und den Schalenwickler notwendig.

PFLANZENSCHUTZ

Abb. 2: Schalenwickler. (Foto: Hans Ulrich Höpli, ACW)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008

Apfelwickler Schalenwickler

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

% befallene Früchte

Schadenschwelle Abb. 3: Entwicklung der mit der Verwirrungstechnik behandelten Fläche in den letzten zwölf Jahren (in % der gesamten Kernobstfläche).

Abb. 4: Durchschnittlicher Apfelwicklerbefall bei der Ernte während der letzten neun Jah- re in zehn Parzellen mit Apfelwickler-Verwirrung (ohne Zusatzbehandlungen).

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 18/08

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Es erstaunt deshalb kaum, dass rasch der Wunsch nach Kombiprodukten aufkam. Aufgrund der Erfah- rungen war man aber beim Schalenwickler vorerst eher zurückhaltend.

Probleme beim Schalenwickler

Das weibliche Pheromon des Schalenwicklers (Ado- xophyes orana) enthält die zwei Hauptkomponenten Z9-14Ac und Z11-14Ac im Verhältnis 9:1 (Tamaki et al. 1971), daneben in geringen Mengen noch ver- schiedene Nebenkomponenten. Z11-14Ac ist auch bei anderen Schalenwicklerarten (Archips podana, Pandemis heparana) als Hauptkomponenten enthal- ten (Tab. 2). Frühere Versuche zeigten, dass der Scha- lenwickler A. oranaund andere Schalenwicklerarten auch verwirrt werden können, wenn nur eine Phero- monkomponente (z.B. Z11-14Ac) eingesetzt wird (Charmillot 1989, Charmillot und Pasquier 1992). Je- denfalls konnten damit die Fallenfänge in behandel- ten Anlagen gleichermassen reduziert werden wie in den Anlagen, die mit dem «richtigen» Pheromon be- handelt wurden. In den damaligen Praxisanwendun- gen war die Methode jedoch bezüglich Schadensver-

hinderung trotzdem nicht immer erfolgreich. In ei- nem mehrjährigen Versuch in der Ostschweiz in ei- ner gut isolierten, langgestreckten Parzelle von knapp 4 ha wurden 1998 erneut zwei verschiedene Pheromone Isomate-C Spezial (nur Z11-14Ac) in Block A-C und Isomate-C Super Plus = Isomate-CLR (Z11-14Ac + Z9-14Ac) in Block D geprüft. Zwischen den beiden Verfahren wurden in jenem Versuch grös- sere Unterschiede gefunden (Abb. 5).

Kombiprodukt setzt sich durch

Dies führte dazu, dass anschliessend vorwiegend das Kombiprodukt Isomate-CLR (beide Schalenwickler- pheromon-Komponenten + Apfelwicklerpheromon) vergleichend mit Isomate-C Plus (nur Apfelwickler- pheromon) in je zwei Blöcken von etwa einer Hekta- re über mehrere Jahre eingesetzt wurde. In den ein- zelnen Versuchsjahren wurden mehrere Befallserhe- bungen vorgenommen, wobei die Fruchtschäden bei der Vorerntekontrolle als wichtigstes Mass für die Eig- nung berücksichtigt wurden (Abb. 5). Unmittelbar vor Blühbeginn im Frühjahr 1999 und 2003 wurde die ganze Anlage mit Lufenuron (Match) gegen über- winternde Schalenwickler behandelt. Diese Behand- lung zeigte bereits in früheren Jahren eine sehr gute Wirkung. Erst nach etwa zwei Jahren konnte wieder ein Befallsanstieg des Schalenwicklers festgestellt werden. Ein solcher Anstieg konnte auch nach diesen Behandlungen wieder beobachtet werden, aber vor allem in den Blöcken B und D, wo nur der Apfel- wickler verwirrt wurde. Wo hingegen Isomate-CLR (Block A und C), also die kombinierte Apfelwickler-/

Schalenwicklerverwirrung zum Einsatz kam, fiel die- ser Anstieg deutlich geringer aus (Abb. 5). In vielen weiteren Praxisanwendungen konnten ähnliche Ef- fekte beobachtet werden. In verschiedenen Anlagen im Kanton Thurgau, wo sonst immer wieder Scha- lenwickler stärker auftreten, konnte der Schädling seit der Anwendung von Isomate-CLR in den letzten Jahren dauernd unter der Schadenschwelle gehalten werden, ohne dass eine spezielle Bekämpfung durch- geführt werden musste, wie das vorgängig nötig war.

In diesen Anlagen traten jetzt auch keine Schalen- wicklerprobleme mehr an Kirschen auf, wie sie sonst in den letzten Jahren vielerorts beobachtet wurden.

Dass die kombinierte Apfelwickler-/Schalenwickler- verwirrung ein interessantes Potenzial aufweist, spricht sich langsam herum, was auch bei diesem Produkt zu einer langsamen Flächenzunahme auf heute rund 200 ha führte (Abb. 3).

Nachhaltige Bekämpfung möglich

Aufgrund der Resultate und der langjährigen Erfah- rung sind wir überzeugt, dass mit der Verwirrungs- technik bei der richtigen Pheromonmischung eine gute und nachhaltige Bekämpfung von Apfelwickler und Schalenwickler erzielt wird. Für eine gute Wir- kung sind aber neben der Pheromonzusammenset- zung und -qualität auch eine genügend hohe Phero- monmenge und eine gleichmässige Abgabe über die ganze Saison wichtig, ebenso eine angepasste Dichte PFLANZENSCHUTZ

Tab. 2: Pheromonkomponenten bei verschiedenen Schalenwicklerarten, in Pheromonfalle für Adoxophyes orana und in verschiedenen «Verwirrungs- produkten».

Pheromon- A. orana P. hep. A. pod. Falle Isomate- Isomate-C

komponente CLR Spezial

Z9-14Ac 90 5 50 90 15-20

Z11-14Ac 10 90 10 80-85 100

E11-14Ac 50

Z9-14OH (10)

Z11-14OH 5

I.-CLR I.-CLR

I.-CLR I.-CLR

I.-C Spezial I.-C Spezial

I.-C Spezial I.-C Spezial I.-C Spezial I.-C Spezial

I.-C Spezial I.-CLR

I.-CLR I.-CLR I.-CLR

I.-CLR I.-CLR

I.-CLR I.-CLR I.-CLR

I.-CLR

I.-CLR I.-CLR

1997 1998 1999

2000 2001 2002 2003

2004 2005 2006 2007

I.-CLR I.-CLR I.-CLR I.-CLR I.-CLR

I.-CLR I.-CLR

I.-CLR I.-C Plus I.-C Plus

I.-C Plus

I.-C Spezial I.-C Spezial

I.-C Spezial I.-C Spezial

I.-C Plus

I.-C Plus

I.-C Plus

I.-C Plus I.-C Plus

I.-C Plus

Block A Block B Block C Block D

0 2 4 0 2 4 0 2 4 0 2 4

% beschädigte Früchte (Schalenwickler) Match (Lufenuron)

Match (Lufenuron)

Reldan (Chlorpyrifos-methyl)

Abb. 5: Befallsent- wicklung des Scha- lenwicklers (% ge- schädigte Früchte) über mehrere Jahre in vier Parzellen- blöcken bei der An- wendung von Isoma- te-C Spezial (hell- grün), Isomate-C Plus (blau) und Iso- mate-CLR (dunkel- grün). Die Querbal- ken in den einzelnen Blöcken zeigen die Befallsstärke des Schalenwicklers (gelb = 0-1% befal- lene Früchte, orange

= 1-2%, rot = > 2%).

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 18/08 11 und gleichmässige Verteilung der Pheromondispen-

ser. Für den erfolgreichen Einsatz der Verwirrungs- technik sind daneben unbedingt die Anwendungs- vorschriften und Hinweise genau zu befolgen (siehe Kästchen und Abb. 6).

Literatur:

Arn H., Delley B., Baggiolini M. und Charmillot P.J.: Communicati- on disruption with sex attractant for control of the plum fruit moth, Grapholitha funebrana: a two-year field study. Ent.exp. & appl. 19, 139–147, 1976.

Charmillot P.J.: Technique de confusion contre la tordeuse de la pe- lure Adoxophyes orana F.v.R.: étude du comportement des papil- lons et essais de lutte. Revue suisse vitic. arboric. hortic. Vol. 21 (6): 337–346. 1989.

Charmillot J.P. und Pasquier D.: Comparaison de trois diffuseurs pour la lutte par la technique de confusion contre la tordeuse de la pelure Adoxophyes orana F.v.R. Mitt. Schweiz. Entomol. Gesell- schaft, 65, 107–113, 1992.

Charmillot J.P. und Pasquier D.: Lutte par confusion contre le car- pocapse Cydia pomonella L. Revue suisse vitic. arboric. hortic. 24 (4): 213–220, 1992.

Charmillot P.J., Pasquier D. und Briand F.: Résistance du carpocap- se Cydia pomonella aux insecticides. Revue suisse vitic. arboric.

hortic. Vol. 37 (2): 123–127. 2005.

Charmillot P.J., Pasquier D., Perrot J. und Widmer F.: 25 ans de lutte par confusion contre le carpocapse Cydia pomonella dans un verger à Allaman. Revue suisse vitic. arboric. hortic. Vol. 39 (4):

237–243. 2007.

Höhn H., Höpli H.U. und Graf B.: Verwirrungsmethode im Kernobst- anbau der Schweiz. In Kienzle J. und Zebitz C.P.W. (Hrsg.): Biolo- gische Pflanzenschutzverfahren im Erwerbsobstbau. Diss. Univer- sität Hohenheim, Stuttgart, 193–197, 1998.

Mani E., Schwaller F. und Höhn H.: Bekämpfung des Apfelwicklers mit der Verwirrungsmethode in der deutschen Schweiz. Schweiz. Z.

Obst-Weinbau 132 (27), 718–722, 1996.

PFLANZENSCHUTZ

Abb. 6: Hinweise für das Ausbringen der Pheromondispenser in einer Obstanlage und Berücksichtigung des Umfelds.

Wichtige Hinweise zur Anwendung der Verwirrungstechnik

Parzellengrösse bei guter Isolation und hoher Dispenserdichte mindestens 1 bis 2 ha; bei schlechter Isolation oder geringer Dispenserdichte mindestens 5 ha.

Tiefe Ausgangspopulation (weniger als 1% Fruchtbefall im Vorjahr), ansonsten sind allenfalls anfangs Unterstützungsbe- handlungen mit Insektiziden vorzusehen.

Gute Isolation beachten (mind. 100 bis 150 m zu unbehan- delten Beständen); auch Waldränder, Hecken und Hochstäm- me sind insbesondere auch beim Schalenwickler zu berück- sichtigen.

Anlageform und Baumbestand möglichst uniform, ohne Lücken und möglichst quadratisch.

Hagelnetze sind vorteilhaft für die Verwirrung (weniger Einflug, hält Pheromon).

Regelmässige Befallsüberwachungen sind auch beim Einsatz der Verwirrungstechnik zu empfehlen.

Auch Schalenwickler lassen sich verwirren!

Der Schalenwickler Adoxophyes orana gehört zu den Hauptschädlingen im Obstbau und wird häufig zusammen mit dem Apfelwickler Cydia pomonella bekämpft. Gegen Apfelwickler wird seit über zehn Jahren die Verwirrungstechnik eingesetzt, die heute fast 50% der Kernobstfläche abdeckt. In der Folge wurde auch die kombinierte Verwirrungstechnik geprüft, die gleichzeitig gegen beide Arten wirkt.

Mehrjährige Anwendungen mit einem Produkt, das Codlemone und die beiden Schalenwickler-Phe- romonkomponenten (Z9-14Ac und Z11-14Ac) enthielt, zeigte eine sehr gute Wirkung. Allerdings müs- sen dazu die allgemeinen Anforderungen erfüllt sein, die an den Einsatz der Verwirrungstechnik ges- tellt werden.

R

ÉSUMÉ

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