baua: Bericht
toxikokinetischer Daten für die
Beurteilung von Stoffaufnahmewegen
am Beispiel von Enrofloxacin
Forschung Projekt F 2430
S. Schuchardt J. Hohlfeld P. Badorrek K. Blümlein B. Ellinghusen M. Müller T. Hansen A. Casper S. Gerling
Metabolismus-Studie zur Gewinnung toxikokinetischer Daten für die Beurteilung von Stoffaufnahmewegen am Beispiel von Enrofloxacin
1. Auflage 2019 Dortmund/Berlin/Dresden
Beispiel von Enrofloxacin“ im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedi- zin. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
Autorinnen/Autoren: Dr. rer. nat. Sven Schuchardt Prof. Dr. med. Jens Hohlfeld Dr. med. Philipp Badorrek Dr. rer. nat. Katharina Blümlein Birthe Ellinghusen
Dr. rer. nat. Meike Müller Dr. med. vet. Tanja Hansen Anja Casper
Susanne Gerling
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM)
Nikolai-Fuchs-Straße 1, 30625 Hannover Fachliche Beratung: Dr. rer. nat. Roland Paul
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doi:10.21934/baua:bericht20190131 (online) www.baua.de/dok/8813350
Seite
Kurzreferat 4
Abstract 5
1 Einleitung und Zielsetzung 6
2 Studienplan und Validierung 8
2.1 Studienplan 8
2.2 Validierung der Analytik 15
3 Ergebnisse 18
3.1 Klinischer Teil der Studie 18
3.2 Messergebnisse Analytik 23
3.3 Auswertungsergebnisse Toxikokinetik 35
Abkürzungsverzeichnis 39
Abbildungsverzeichnis 40
Tabellenverzeichnis 41
Anhang 43
Anhang 1 Validierungsbericht: Bestimmung von Enrofloxacin und Ciprofloxacin
in Blutplasma (human) bei LC-MS/MS 43
Anhang 2 Standardarbeitsanweisung (SAA): Bestimmung von Enrofloxacin und Ciprofloxacin in der Applikationslösung und den dermalen
Wischproben mittels LC-MS/MS 76
Anhang 3 Standardarbeitsanweisung (SAA): Bestimmung von Enrofloxacin
und Ciprofloxacin in Urin und Plasma mittels LC-MS/MS 84
Metabolismus-Studie zur Gewinnung toxikokineti- scher Daten für die Beurteilung von Stoffaufnahme- wegen am Beispiel von Enrofloxacin
Kurzreferat
Antibiotika, wie zum Beispiel Enrofloxacin, werden in der Tierhaltung zur Bekämpfung und Vorbeugung bakterieller Infektionen eingesetzt. Verabreicht werden sie zumeist über das Futter oder das Tränkwasser. Eine Vorstudie (Federal Institute for Occupati- onal Safety and Health (BAuA) project No. 2344; Title: „Pilotprojekt zur Erfassung der Antibiotikaexposition von Beschäftigten in der Tierhaltung mit Biomonitoringmetho- den“) konnte zeigen, dass bei der Untersuchung von Arbeitern in Tiermastbetrieben signifikante Konzentrationen des eingesetzten Antibiotikums in deren Urin nachge- wiesen werden konnten.
Um die Aufnahmewege besser zu verstehen, wurden im jetzt durchgeführten For- schungsprojekt sechs gesunde männliche Probanden beispielhaft mit Enrofloxacin exponiert. Die Konzentration des Antibiotikums entsprach in etwa der Umgebungs- konzentration, die in den Tiermastbetrieben in der o. g. Vorstudie gemessen werden konnte. Es wurden drei verschiedene Expositionsszenarien getestet: dermal, oral und inhalativ. Bei jedem der drei Szenarien wurden nach der Exposition zu vorgegebenen Zeitpunkten Blut- und Urinproben gesammelt und die Konzentration von Enrofloxacin und des Hauptmetaboliten Ciprofloxacin wurde mit Hilfe der zuvor validierten Analy- senmethoden bestimmt.
Es konnte gezeigt werden, dass die unterschiedlichen Aufnahmewege jeweils mit ei- ner charakteristischen Pharmakokinetik verbunden waren, deren Interpretation an anderer Stelle erfolgen muss.
Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kann diese Studie die Grundlage bilden, um nach Antibiotikaanwendung in Tiermastbetrieben die Expositionsbelastung von Be- schäftigten besser zu beurteilen und Wege zu entwickeln, um die Antibiotikaexpositi- on in den Ställen zu minimieren.
Schlagwörter:
Humanexposition, Antibiotikabelastung in der Tierhaltung, Enrofloxacin, Ciprofloxacin, Biomonitoring, Toxikokinetik
Can toxicokinetic data be used for the assessment of routes of uptake in occupational environments? – Case study with enrofloxacin
Abstract
Antibiotics like enrofloxacin are widely used in animal farming to treat and prevent bacterial infections. They are administered for example via food and water. A previous study (Federal Institute for Occupational Safety and Health (BAuA) project No. 2344;
Title: “Pilotprojekt zur Erfassung der Antibiotikaexposition von Beschäftigten in der Tierhaltung mit Biomonitoringmethoden”) in poultry farms has shown that yardmen show significant concentrations of administered antibiotics in their urine. It is currently unclear how poultry yardmen are exposed to the administered antibiotics. It could be via the oral, inhaled or even dermal route.
To investigate the route of administration further, in the current research project, car- ried out at Fraunhofer ITEM, 6 study subjects were exposed to enrofloxacin at a con- centration level representative for occupational exposure of yardmen at poultry farms.
As three uptake-routes (dermal, inhalation and oral) have been identified to be con- ceivable all three cases were investigated. After each administration blood and urine samples have been analysed by validated methods for enrofloxacin and its main me- tabolite ciprofloxacin at several time points. The objective of this exemplary study was to obtain information on the pharmacokinetics of the different uptake routes. In this study it was shown, that different exposure routes are characterized by different pharmacokinetics, whose interpretation have to be made elsewhere.
The conclusion is, that such studies could be used to obtain a better understanding of general routes of exposure in occupational environments. On the basis of the results mitigation strategies could be developed, reducing the risk of exposure.
Key words:
human exposure, occupational exposure to antibiotics in animal husbandries, enrofloxacin, ciprofloxacin, biomonitoring, toxicokinetics
1 Einleitung und Zielsetzung
Antibiotika sind in der Tiermast weit verbreitet, um bakterielle Infektionen zu bekämp- fen und diesen vorzubeugen.
Der zunehmende Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung und Veterinärmedizin hat dazu geführt, dass auch die Belastung der Beschäftigten in diesem Umfeld als kritisch betrachtet werden muss. Das betrifft einerseits die Aufnahme der Antibiotika über den inhalativen, dermalen oder ggf. oralen Pfad, die zu einem vermehrten Auftreten von antibiotikaresistenten Keimen bei den Betroffenen führen kann. Andererseits betrifft dies auch die Aufnahme antibiotikaresistenter Bakterien selbst, die über den Stall- staub eingeatmet werden.
Was die Aufnahme der Antibiotika durch die Beschäftigung in der Tierhaltung betrifft, so fehlen gegenwärtig Informationen, um die Expositionsbelastung und die möglichen Aufnahmepfade sicher abschätzen zu können. Auch die Metaboliten der Wirkstoffe können ggf. noch antibiotisches Potential aufweisen und zur Problematik beitragen.
Aus diesem Grunde wurden in dieser klinischen Studie beispielhaft für das Antibioti- kum Enrofloxacin (ein Fluorchinolon, welches in der Tiermast weit verbreitet ist) toxi- kokinetische Messdaten aus Humanexpositionen generiert, um eine mögliche ge- sundheitliche Gefährdung für den Menschen durch Antibiotika und deren Metaboliten erkennen zu können.
Für das Antibiotikum Enrofloxacin und den zugehörigen Metaboliten Ciprofloxacin wurden in diesem Forschungsvorhaben bei sechs gesunden Männern die Eliminati- onskinetiken bei dermaler, inhalativer und oraler Aufnahme ermittelt. Die eingesetzte Dosis wurde in Anlehnung an die im oben genannten BAuA-Projekt F 2344 gemesse- nen Luftkonzentrationen gewählt und lag im subtherapeutischen Bereich (250 µg En- rofloxacin pro Applikationsart).
Ziel dieser jetzigen klinischen Studie war es, die Antibiotika-Belastung von in land- wirtschaftlichen Betrieben potenziell exponierten Beschäftigten zu untersuchen. Die Ergebnisse sollten dazu dienen, die Expositionsbelastungen besser beurteilen zu können und mögliche Gefährdungen zu erkennen. Empfehlungen zu geeigneten Schutzmaßnahmen sollten auf eine bessere Datenbasis gestellt werden.
Das Gesamtprojekt wurde in 4 Arbeitsphasen und zugehörige Arbeitspakete unter- teilt, welche graphisch in Abb. 1.1 dargestellt und im Einzelnen im Hauptteil dieses Berichts vorgestellt und beschrieben werden.
Abb. 1.1 Übersicht über die Projektphasen
bericht
2 Studienplan und Validierung
2.1 Studienplan
2.1.1 Studiendesign, Population und Studienmedikation
An dieser Studie haben sechs gesunde männliche Probanden teilgenommen.
2.1.1.1 Einschlusskriterien
• Männer im Alter von 18 bis 55 Jahren
• Freiwillige, die im Ermessen des Prüfarztes gesund waren (unter der Beurtei- lung von Anamnese, körperlicher Untersuchung, Laborergebnissen, EKG, Vitalzeichen und Lungenfunktion)
• Normale Lungenfunktion (FEV1 ≥ 80 % of predicted, FEV1/FVC ≥ 70 %) am Screening-Tag
• Nichtraucher (seit mindestens einem Jahr), nicht mehr als 5 PY in der Vorge- schichte
[PY = (Anzahl der Zigaretten pro Tag/20) x Anzahl an gerauchten Jahren]
• Körpergewicht: ≥ 50 kg, BMI: 20,0 bis 24,9 kg/m²
• Größe: 170 bis 195 cm 2.1.1.2 Ausschlusskriterien
• Signifikante Vorgeschichte oder aktuelle Anzeichen für kardiovaskuläre, respi- ratorische (z. B. Asthma, COPD (chronic obstructive pulmonary disease), Bronchiektasien, aktive Tuberkulose), hepatische, renale, gastrointestinale, endokrine, hämatologische, autoimmune oder neurologische Erkrankungen
• Hautläsionen im Bereich des Unterarms, der für die dermale Applikation ge- nutzt wurde (z. B. Dermographismus, Dermatitis oder Ekzeme)
• Einnahme von Begleitmedikation (hierbei eingeschlossen auch Vitaminpräpa- rate, Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmittel), die nach Ermessen des Prüfarztes einen Einfluss auf die Studienprozeduren hatte oder die Sicherheit des Studienteilnehmers beeinträchtigte
• Vorgeschichte einer allergischen Reaktion auf Enrofloxacin, Ciprofloxacin oder andere Fluorchinolone sowie weitere Medikamentenallergien oder andere Allergien, die nach Ermessen des Prüfarztes gegen eine Studienteilnahme sprachen
• Teilnahme an einer klinischen Prüfung mit Medikamententestung im Zeitraum von 30 Tagen (oder 5 Halbwertszeiten des getesteten Medikaments) vor der Studie
• Regelmäßiger Drogenmissbrauch oder positiver Drogentest am Screening- Tag, positiver Cotinintest (Nachweis auf Nikotinabbauprodukte) am Screening-
• Regelmäßiger Alkoholkonsum von mehr als 21 Units (Männer) bzw. 14 Units Tag (Frauen) pro Woche über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Eine Unit entspricht 8 g Alkohol.
• Unterer oder oberer Atemwegsinfekt 4 Wochen vor dem Screening-Tag
2.1.1.3 Studiendesign
Die Studie wurde monozentrisch am Fraunhofer ITEM durchgeführt. Es handelte sich um ein nicht-verblindetes Cross-over-Design. Jeder Studienteilnehmer hat in einem festgelegten Abstand alle drei Applikationsarten (dermal, inhalativ, oral) durchlaufen.
Ein Einschluss der Probanden, mit Vergabe einer fortlaufenden Probandennummer (beginnend mit 101) zur Kennzeichnung der Proben, erfolgte an Visite 2. Am Scree- ning-Tag (Visite 1) erhielten alle Teilnehmer eine Run-in-Nummer. Screening failures nach Visite 1 wurden ersetzt.
Die Übersicht über den Ablauf der Studie ist in der Tab. 2.1 (Prozedurenplan) darge- stellt. Der Prozedurenplan beschreibt die einzelnen Visiten. Eine genaue Beschrei- bung der Abläufe folgt im anschließenden Abschnitt.
Tab. 2.1 Prozedurenplan
Prozeduren
Screening Behandlungstage Follow-up-
Anruf Visite 1 Visite 2 Visite 3 Visite 4
Bis 28 Tage vor Visite 2
Mindestens 7 Tage nach Visite 2
Mindestens 7 Tage nach Visite 3
3–7 Tage nach Visite 4 Aufklärung und
Einverständnis X
Demographische Daten X
Krankengeschichte X
Körperliche Untersuchung X X
Größe, Gewicht X
Blutdruck, Puls, Temperatur4 X X X X
EKG X
Lungenfunktion X
Uringewinnung/Blutentnahme für das Sicherheitslabor X Urin Drogen- und Cotinintest X Blutentnahmen für
Pharmakokinetik1 X X X
Sammelurin für
Pharmakokinetik2 X X X
Dermale Dosierung von
250 µg Enrofloxacin X
Inhalative Dosierung von 250 µg Enrofloxacin mittels
Ultraschallvernebelung X
Orale Dosierung von 250 µg
Enrofloxacin X
Aktivkohleblock vor
inhalativer Dosierung3 X
Erkundigung nach
Beschwerden und Verände- rungen der Krankengeschich- te und Begleitmedikation
X X X X
1 PK-Blutproben zu den Zeitpunkten pre-dosing und 5, 10, 15, 20, 30, 45 Minuten sowie 1, 1,5, 2, 3, 4, 6, 8, 12, 24 Stunden post-dosing
2PK-Proben aus Sammelurin in den Zeiträumen pre-dosing, 0–4, 4–8, 8–12, 12–24 Stunden
3Gastrointestinaler Aktivkohleblock, um eine orale Aufnahme des inhalativ applizierten Enrofloxacins zu verhindern
4 An Visite 2, 3 und 4 vor Dosierung
2.1.1.4 Restriktionen
Alle Probanden wurden an der Screening-Visite darauf hingewiesen, dass sie 24 Stunden vor jeder Visite keinen Alkohol trinken dürfen und keinen anstrengenden Tätigkeiten nachgehen sollen. An allen Visiten sollten die Probanden ein leichtes Frühstück zu sich nehmen. Während der Visiten erhielten die Probanden ein norma- les Mittag- und Abendessen im Studienzentrum.
Alle Probanden wurden angewiesen, während der Studienvisiten mindestens 1,5 Liter Wasser verteilt auf 24 Stunden zu trinken, aber nicht mehr als 3 Liter. Eine Restriktion bezüglich der Trinkmenge, den Zeitraum vor den Visiten betreffend, gab es nicht.
Auch bezüglich bestimmter Nahrungsmittel gab es keine vorgegebenen Einschrän- kungen.
2.1.1.5 Sammlung von Blut-PK-Proben
Zu spezifischen Zeitpunkten (siehe Prozedurenplan) wurden Blutproben von den Pro- banden gewonnen, um pharmakokinetische Untersuchungen (PK-Proben) durchzu- führen. Hierfür wurde zu jedem Zeitpunkt jeweils ein etikettiertes 7,5-mL-K3-EDTA- Röhrchen gefüllt, anschließend langsam gedreht und im Anschluss bei 4 °C und 2000 G für 15 Minuten zentrifugiert. Die Zentrifugation und anschließendes Abpipet- tieren sowie die Lagerung auf Trockeneis erfolgte bis spätestens 1 Stunde nach Ab- nahme der Proben.
Das so gewonnene Plasma wurde dann bei ca. −75 °C oder auf Trockeneis gelagert.
2.1.1.6 Sammelurin
Auch die Sammlung des Urins erfolgte zu vorgegebenen Zeitpunkten. Die Pre-Probe (vor der Applikation des Enrofloxacins) wurde als erstes gewonnen. Die Pre-Probe wurde in einem Standardurinbecher (Fassungsvermögen maximal 100 mL) gesam- melt. Direkt vor der Applikation wurde der Proband gebeten seine Blase vollständig zu entleeren. Nun folgte die Sammlung des gesamten Urins in 3-L-Sammelbehältern über definierte Sammelzeiträume hinweg (0–4 h, 4–8 h, 8–12 h, 12–24 h). Auch die Sammelbehälter wurden etikettiert. Während des Tages und bis zum Zeitpunkt 12 h nach der Applikation wurde der Urin in Kühlboxen, die Kühlakkus enthielten, gelagert.
Im Anschluss erfolgte die endgültige Lagerung bei −20 °C.
2.1.1.7 Visite 1 (Screening-Tag)
An Visite 1 wurde nach ausführlicher Aufklärung von allen Studienteilnehmern die Einwilligungserklärung unterschrieben. Es folgte die Erfassung der medizinischen Vorgeschichte sowie demographischer Daten. Nach einer körperlichen Untersuchung und der Ermittlung von Größe und Gewicht wurden die Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Körpertemperatur) gemessen und es wurde ein EKG geschrieben sowie eine Lungen- funktionsmessung (Spirometrie) durchgeführt. Es folgte die Abnahme von Blut- und Urinproben für Sicherheitslaboruntersuchungen sowie ein Drogen- und Cotinintest im Urin. Die Probanden wurden auf die einzuhaltenden Restriktionen hingewiesen. Nach Vorliegen aller Ergebnisse konnten die Probanden in die Studie eingeschlossen wer- den.
2.1.1.8 Visite 2 (dermale Applikation)
Nach Abfragen von Befindlichkeit sowie Messung der Vitalparameter erfolgte die Vergabe der Patientennummer (aufsteigend von 101 bis 106) zur Identifikation der Proben. Dann folgte die Abnahme der Blut- und Urinproben für die pharmakokineti- schen Untersuchungen vor dem Applizieren der Enrofloxacin-Lösung zu festgelegten Zeitpunkten wie im Prozedurenplan dargestellt. Der Urin vor Applikation wurde in ei- nem Standardurinbecher (Füllmenge maximal 100 mL) gesammelt.
Für die Visite 2 (und auch Visite 3 und 4) wurden die Teilnehmer angewiesen, min- destens 1,5 Liter Wasser und nicht mehr als 3 Liter Wasser zu trinken bis zum Zeit- punkt 24 Stunden post applicationem und die Trinkmenge auf einem Formblatt zu dokumentieren. Abweichungen wurden auf diesem Formblatt erfasst und bei Abwei- chungen wurden die Probanden erneut auf die Begrenzung der Trinkmenge auf min- destens 1,5 Liter und möglichst nicht mehr als 3 Liter hingewiesen. Der Wassergehalt fester Nahrungsmittel wurde nicht erfasst und nicht berücksichtigt bei der Obergrenze der erlaubten Trinkmenge und ging nicht in die Betrachtung der Wasserbilanz ein. Die Blase sollte direkt vor der Applikation des Enrofloxacins noch einmal komplett entleert und der Urin verworfen werden.
Für die dermale Applikation wurden 0,5 mL Enrofloxacin in wässriger Lösung mit ei- ner Konzentration von 500 µg/mL auf einer Fläche von 20 cm² auf einem Unterarm der Probanden verteilt und für 30 Minuten dort belassen. Um eine gleichmäßige Ver- teilung zu erreichen, wurde für die Auftragung ein 2 x 10 cm großer Gazestreifen auf die Haut aufgelegt und das Enrofloxacin nach einem vorher ausgetesteten Pipettier- Schema mit einer Eppendorfpipette (Multipette E3) in 50x10-µL-Tropfen aufgetragen (Abb. 2.1).
Nach der Einwirkzeit von 30 Minuten wurde das Mull-Material mit einer Pinzette von der Haut entfernt und in einen 100-mL-Erlenmeyerkolben überführt. Im Anschluss wurde die behandelte Haut mit feuchten (400 µL Wasser je Zellette) Zelletten (2 x 5 cm) abgewischt, um etwaige Wirkstoff-Rückstände von der Haut zu entfernen.
Insgesamt wurde die behandelte Haut 3x mit je einer Zellette abgewischt. Mull- Material und Zelletten-Tupfer wurden je Proband in mit Stopfen verschlossenen 100- mL-Erlenmeyerkolben aufbewahrt und analysiert.
Die weitere PK-Probennahme erfolgte ebenfalls wie im Prozedurenplan dargestellt.
Die Urinmenge wurde zu den spezifischen Zeitpunkten erfasst und auf einem Form- blatt dokumentiert.
12 Stunden nach der letzten PK-Probennahme wurden die Studienteilnehmer entlas- sen und angewiesen, ihren Urin auch zuhause bis zum Zeitpunkt 24 Stunden post applicationem weiter zu sammeln und sich möglichst an die vorgegebene Trinkmenge zu halten. Am nächsten Morgen wurden die Urinproben eingesammelt und die letzte PK-Blutentnahme erfolgte zum Zeitpunkt 24 Stunden post applicationem.
Abb. 2.1 Dermale Applikation in der Praxis (Nachstellung mit Lebensmittelfarbe).
Oben: Pipettier-Schema für die dermale Applikation; Mitte: 5 min nach der Applikation über Mull-Material. Unten: Haut nach 30 min Applikationsdauer 2.1.1.9 Visite 3 (inhalative Applikation)
Wie an Visite 2 erfolgten zunächst die Messung der Vitalparameter und das Befragen des Befindens. Auch der Ablauf der Blut- und Urinentnahmeprozeduren sowie das Dokumentieren von Trink- und Urinmengen für die Analyse der PK-Proben entspra- chen dem Vorgehen bei Visite 2.
15 Minuten vor Beginn der Inhalation der Enrofloxacin-Lösung tranken alle Stu- dienteilnehmer 400 mL Ultracarbone-Lösung. Hierbei handelte es sich um eine medi- zinische Aktivkohlelösung, die die Aufnahme von Enrofloxacin über den oralen Weg verhindern sollte. Die Ultracarbone-Lösung wurde zu der erfassten Trinkmenge bei allen Probanden addiert, aber nicht auf die maximal erlaubte Trinkmenge angerech- net.
Die Inhalation des Enrofloxacins erfolgte mit Hilfe des Pariboys, einer mechanischen Inhalationshilfe, die mit Hilfe von Druckluft Flüssigkeiten in Tröpfchenform vernebelt.
5 mL wässrige Enrofloxacin-Lösung mit einer Konzentration von 50 µg/mL wurden inhaliert. Start- und Stoppzeit der Inhalation wurden dokumentiert, da die Dauer der Inhalation unter anderem vom Atemzugvolumen der Probanden abhängig war. Der weitere Ablauf des Tages entsprach der Visite 2.
2.1.1.10 Visite 4 (orale Applikation)
An Visite 4 wurden die Teilnehmer aufgefordert, 20 mL wässrige Enrofloxacin-Lösung mit einer Konzentration von 12,5 µg/mL zu trinken und anschließend 250 mL Wasser zu trinken, um Reste der Lösung aus der Mundhöhle und dem Speiseröhrentrakt zu
entfernen. Der weitere Ablauf des Tages entsprach bis zum Zeitpunkt 12 Stunden post applicationem der Visite 2 und 3 (mit Ausnahme der Ultracarbone-Gabe).
24 Stunden post applicationem erfolgte die letzte Blutentnahme in dieser Studie, die Probanden wurden körperlich untersucht und konnten anschließend das Haus verlas- sen.
2.1.1.11 Visite 5 (Follow-up-Telefonanruf)
Visite 5 diente der Abfrage nach dem Befinden. Anschließend war die Studie been- det.
2.1.1.12 Studienmedikation: Enrofloxacin
Bei dem eingesetzten Enrofloxacin handelte es sich um „Baytril® 100 mg/mL Lösung zum Eingeben für Hühner, Puten und Kaninchen“. Die Lagerung erfolgte nach Anga- be des Herstellers in einem nur für Studienpersonal zugänglichen Prüfpräparateraum.
Die Lösung wurde tagesfrisch für jede einzelne Visite nach einem festgelegten Pipet- tierschema verdünnt, um die Konzentrationen für die drei unterschiedlichen Applikati- onsarten zu erhalten (dermal: 0,5 mL mit einer Konzentration von 500 µg/mL; inhala- tiv: 5 mL mit einer Konzentration von 50 µg/mL; oral: 20 mL mit einer Konzentration 12,5 µg/mL). Die Verdünnung erfolgte im Vier-Augen-Prinzip unter sterilen Bedingun- gen durch Mitarbeiter der Abteilung Biomarkeranalytik und -entwicklung. Direkt nach dem Ansatz wurden die Lösungen verwendet, eine Rückstellprobe wurde jeweils zur späteren Analytik aufbewahrt.
2.1.1.13 Aktivkohleblock
An Visite 3 (inhalative Applikation) sollten die Probanden nach Prüfplan 400 mL Ak- tivkohlelösung und anschließend 250 mL klares Wasser trinken, um Rückstände aus Mundhöhle und Speiseröhrentrakt zu entfernen. Bei der Aktivkohle wurde das Pro- dukt „Ultracarbon®“ eingesetzt. 50 g Kohle wurden mit 400 mL Trinkwasser gelöst und dem Probanden direkt nach Ansatz zum Trinken gegeben. Die Lagerung erfolgte nach Angabe des Herstellers in einem nur für Studienpersonal zugänglichen Prüfprä- parateraum.
2.1.1.14 Begleitmedikation
Während der gesamten Studie war nur Paracetamol als mildes Analgetikum bei Schmerzen erlaubt. Weitere Medikamente waren nur nach Rücksprache mit dem Studienarzt erlaubt und mussten dokumentiert werden.
2.1.2 Studienprozeduren
2.1.2.1 Sicherheits- und Screeninguntersuchungen
Alle Untersuchungen wurden von qualifiziertem und geschultem Personal am Fraun- hofer ITEM durchgeführt.
Vitalzeichen, Größe/Gewicht, medizinische Vorgeschichte und körperliche Untersu- chung:
Blutdruck und Herzfrequenz wurden in sitzender Position am linken Arm gemessen, nach spezifischer SOP des Studienzentrums. Auch die anderen genannten Untersu- chungen wurden nach spezifischen SOPs des Studienzentrums durchgeführt.
Spirometrie:
Eine komplette Spirometrie wurde nach den aktuellen ATS/ERS-Vorgaben am Scree- ning-Tag durchgeführt nach spezifischer SOP des Studienzentrums. Als Referenz- werte wurden die Normalwerte nach der Global Lung Initiative (GLI, Quanjer 2012) verwendet.
Elektrokardiogramm:
Ein EKG wurde nach spezifischer SOP des Studienzentrums am Screening-Tag durchgeführt.
Urin-Drogen- und Cotinintest:
Urin-Drogen- und Cotinintest wurden nach spezifischer SOP des Studienzentrums am Screening-Tag durchgeführt.
Blutentnahme für Sicherheitslabor:
Am Screening-Tag wurde eine Blutentnahme nach spezifischer SOP des Studien- zentrums durchgeführt und das Ergebnis wurde von einem Studienarzt befundet.
Folgende in Tab. 2.2 dargestellte Parameter wurden untersucht:
Tab. 2.2 Parameter Sicherheitslabor
Hämatologie Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozyten, MCV, MCH, Leukozyten, Differen- tialblutbild, Thrombozyten
Klinische Chemie Gesamtbilirubin, Alkalische Phosphatase, ALT, AST, γ-GT, LDH, Harnstoff, Kreatinin, Glukose, Gesamtprotein, Kalium, Natrium
Urinuntersuchung Teststreifen: spezifisches Gewicht, Leukozyten, Nitrit, pH, Protein, Glukose, Ketone, Urobilinogen, Bilirubin, Blut, Hämoglobin
Mikroskopie, wenn Teststreifen positive ist für Leukozyten, Nitrit, Protein oder Blut
Serologie HIV-I- und HIV-II-Antikörper, HBsAg und HCV-Ab
2.1.2.2 Unerwünschtes Ereignis (Adverse event)
Ein unerwünschtes Ereignis (AE) ist definiert als jedes unerwünschte medizinische Ereignis, einschließlich einer Exazerbation einer bereits bestehenden Erkrankung, bei einem Patienten, der an einer klinischen Untersuchung teilnimmt und ein pharmazeu- tisches Produkt erhalten hat. Das Ereignis muss nicht unbedingt in einem kausalen Zusammenhang mit dieser Behandlung stehen.
Ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (SAE) ist definiert als jedes uner- wünschte Ereignis, das zum Tod führt, lebensbedrohlich ist, einen Krankenhausauf- enthalt oder eine Verlängerung der bestehenden Hospitalisation erfordert, zu einer anhaltenden oder erheblichen Behinderung oder Unfähigkeit führt oder eine angebo- rene Anomalie oder einen Geburtsfehler darstellt.
Eine unerwünschte Arzneimittelwirkung (ADR) ist definiert als Reaktion auf ein phar- mazeutisches Produkt, die schädlich und unbeabsichtigt ist und die bei Dosen auftritt, die normalerweise beim Menschen zur Prophylaxe, Diagnose oder Therapie von Krankheiten oder zur Veränderung der physiologischen Funktion verwendet werden.
Der Ausdruck "Reaktion auf ein pharmazeutisches Produkt" bedeutet, dass ein kau-
saler Zusammenhang zwischen dem Medikament und einem unerwünschten Ereignis zumindest eine annehmbare Möglichkeit ist.
Eine vermutete unerwartete schwere Nebenwirkung (SUSAR) ist eine Nebenwirkung, deren Art oder Schwere nicht mit den geltenden Produktinformationen vereinbar ist (z. B. Prüferinformation für ein nicht zugelassenes Prüfpräparat oder Packungsbeila- ge/Zusammenfassung der Produkteigenschaften für ein zugelassenes Produkt).
Alle unerwünschten Ereignisse, schwerwiegende und nicht-schwerwiegende, wurden vollständig dokumentiert und gemäß studienzentrumsspezifischer SOP verwaltet. Für jedes unerwünschte Ereignis wurden der Beginn, die Dauer, die Intensität, die erfor- derliche Behandlung und das Ergebnis berichtet.
Befragungen zu unerwünschten Ereignissen fanden bei jedem Besuch vor der Durch- führung der Prozeduren und auch vor der Entlassung aus dem Studienzentrum statt.
Die Probanden sollten AEs zu jedem Zeitpunkt des Auftretens oder einer Änderung des AEs melden. Das Follow-up der laufenden AEs wurde bis zur Auflösung beibe- halten oder angemessen charakterisiert.
Alle Probanden erhielten eine Notfall-Kontakttelefonnummer zu einem Studienarzt, der 24 Stunden am Tag erreichbar war.
2.2 Validierung der Analytik
2.2.1 Zielsetzung
Im Rahmen des Projekts „Metabolismus-Studie zur Gewinnung toxikokinetischer Da- ten für die Beurteilung von Stoffaufnahmewegen am Beispiel von Enrofloxacin“ wurde eine für Urin schon validierte Multi-Analyt-Methode zur Bestimmung der Antibiotika Enrofloxacin sowie dessen Hauptmetaboliten Ciprofloxacin mittels LC-MS/MS in Urin und Blut aufgesetzt.
2.2.2 Ergebnisse Validierung Urin
Die Validierung der Methoden zur Bestimmung von Enrofloxacin und Ciprofloxacin wurde schon im Rahmen des BAuA-Projekts „Pilotprojekt zur Erfassung der Antibio- tikaexposition von Beschäftigten in der Tierhaltung mit Biomonitoringmethoden – Validierung der Antibiotika-Analytik“ durchgeführt. Die dort validierte Methode kommt hier auf den gleichen Geräten zur erneuten Anwendung. Die Bestimmungsgrenze (BG) wurde aktuell mit 100 ng/L Urin bestimmt. Es wird daher auf den zugehörigen Validierungsbericht Seite 188 verwiesen.
2.2.3 Ergebnisse Validierung Blut (Plasma)
Die für Urin-Matrix aufgesetzte und validierte LC-MS/MS-Methode wurde auf An- wendbarkeit für humane Blutplasma-Proben getestet, entsprechend adaptiert und im Anschluss validiert. Die Validierung wurde in Anlehnung an die Richtlinie für die Vali- dierung bioanalytischer Methoden der Europäischen Arzneimittelagentur (engl. Euro- pean Medicine Agency, EMA) durchgeführt. Vorgehensweise sowie die Validierungs- ergebnisse sind im Validierungsbericht detailliert dargestellt (Anhang 1). Die Ergeb- nisse der Validierung sind für Enrofloxacin in Tab. 2.3 aufgeführt und für Ciprofloxacin in Tab. 2.4.
Tab. 2.3 Enrofloxacin: Validierungsparamater und Ergebnisse Theoretische Bestimmungsgrenze (BG):
(in Signal-Rauschverhältnis)1 0,04 ng/mL bzw. 0,08 ng/2 mL Plasma (bezogen auf den Quantifier)
Praktische Bestimmungsgrenze:
(kleinster Kalibrierstandard) 0,25 ng/mL bzw. 0,5 ng/2 mL (bezogen auf den Quantifier)
Wiederfindung: Entfällt, da alle Standards wie die Proben aufgearbeitet wurden
Richtigkeit (in Serie): 0,5 ng/mL Plasma: 95,2–109 % 7,5 ng/mL/Plasma: 91,2–106 % 15 ng/mL Plasma: 103–106 %
(n = 5 je Konzentrationsstufe pro Tag;
an 4 Tagen ermittelt)
Präzision (in Serie): 0,5 ng/mL Plasma: 11,4–15,8 % 7,5 ng/mL/Plasma: 4,6–12,8 % 15 ng/mL Plasma: 2,1– 5,5 %
(n = 5 je Konzentrationsstufe pro Tag;
an 4 Tagen ermittelt)
Richtigkeit (Tag-zu-Tag): 100 bis 105 % im Konzentrationsbereich von 0,5–15 ng/mL (n = 59 über 4 Tage) Präzision (Tag-zu-Tag): relative Standardabweichung zwischen
4 und 14 % im Konzentrationsbereich von 0,5–15 ng/mL (n = 59 über 4 Tage) Präzision des LC-MS/MS Systems: relative Standardabweichung zwischen
1,6 und 1,8 % im Konzentrationsbereich von 0,5–15 ng/mL (n = 6)
Stabilität im Extrakt bei −20°C: Mindestens 31 Tage Stabilität in der Matrix bei −80°C: Mindestens 28 Tage
1 𝐵𝐵𝐵𝐵 =𝑥𝑥𝑥𝑥𝐵𝐵
𝑘𝑘∙ 𝑦𝑦𝑘𝑘; xB – Grundrauschen + 10x STABW; xk – Analyt-Signalhöhe im kleinsten Kalibrierstan- dard; yk – Analytkonzentration des kleinsten Kalibrierstandards
Tab. 2.4 Ciprofloxacin: Validierungsparamater und Ergebnisse Theoretische Bestimmungsgrenze (BG):
(in Signal-Rauschverhältnis)2 0,2 ng/mL bzw. 0,4 ng/2 mL Plasma (bezogen auf den Quantifier)
Praktische Bestimmungsgrenze:
(kleinster Kalibrierstandard) 0,25 ng/mL bzw. 0,5 ng/2 mL (bezogen auf den Quantifier)
Wiederfindung: Entfällt, da alle Standards wie die Proben aufgearbeitet wurden
Richtigkeit (in Serie): 0,5 ng/mL Plasma: 92,2–112 % 7,5 ng/mL/Plasma: 92,0–113 % 15 ng/mL Plasma: 102–116 %
(n = 5 je Konzentrationsstufe pro Tag;
an 4 Tagen ermittelt)
Präzision (in Serie): 0,5 ng/mL Plasma: 5,9–13,0 % 7,5 ng/mL/Plasma: 2,7–11,6 % 15 ng/mL Plasma: 1,0–4,2 %
(n = 5 je Konzentrationsstufe pro Tag;
an 4 Tagen ermittelt)
Richtigkeit (Tag-zu-Tag): 103 bis 111 % im Konzentrationsbereich von 0,5–15 ng/mL (n = 59 über 4 Tage) Präzision (Tag-zu-Tag): relative Standardabweichung zwischen
5 und 13 % im Konzentrationsbereich von 0,5–15 ng/mL (n = 59 über 4 Tage) Präzision des LC-MS/MS Systems: relative Standardabweichung zwischen
1,1 und 2 % im Konzentrationsbereich von 0,5–15 ng/mL (n = 6)
Stabilität im Extrakt bei −20°C: Mindestens 31 Tage Stabilität in der Matrix bei −80°C: Mindestens 28 Tage
2 𝐵𝐵𝐵𝐵 =𝑥𝑥𝑥𝑥𝐵𝐵
𝑘𝑘∙ 𝑦𝑦𝑘𝑘; xB – Grundrauschen + 10x STABW; xk – Analyt-Signalhöhe im kleinsten Kalibrierstan- dard; yk – Analytkonzentration des kleinsten Kalibrierstandards
3 Ergebnisse
3.1 Klinischer Teil der Studie
3.1.1 Probandendemographics
In die Studie wurden 6 Probanden eingeschlossen. Alle Probanden haben die Ein- schlusskriterien erfüllt, die Ausschlusskriterien nicht erfüllt und die Studie bis zum En- de durchlaufen. 2 der 6 Probanden haben sich teilweise nicht an die vorgegebene Menge der maximal erlaubten 3 Liter Wasser in 24 Stunden gehalten. Die Probanden wurden entsprechend nachgeschult und die Abweichungen wurden dokumentiert.
Zwei Probanden erlitten ein unerwünschtes Ereignis. In Tab. 3.1 sind die Probanden- demographics an der Screening-Visite (Visite 1) zusammengefasst. Alle Probanden haben die Einschlusskriterien bezüglich Alter, Gewicht, Größe, und BMI erfüllt.
Tab. 3.1 Probandendemographics Visite 1
Variable Alter [Jahre]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
33 [14,2]
19–51 27 6 Körpergewicht [kg]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
77,5 [6,9]
69–89 77 6 Körpergröße [cm]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
187 [4,4]
183–195 188 6 BMI [kg/m²]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
22 [1,0]
20,6-23,4 22,2 6
In der nachfolgenden Tab. 3.2 sind die Durchschnittswerte der Vitalparameter (systo- lischer und diastolischer Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur) sowie der Lun- genfunktionsparameter FEV1 und FEV1/FVC und der durchschnittliche Blut- Kreatininwert im Blut aller 6 Probanden am Screening-Tag (Visite 1) aufgeführt. Der Kreatininwert im Blut lag bei allen Patienten im Normalbereich. Alle Probanden hatten eine normale Lungenfunktion. Fünf von sechs Probanden hatten eine Herzfrequenz von unter 60 Schlägen pro Minute. Da es sich um junge, gesunde, sportliche Proban- den handelte, wurden diese Werte als klinisch nicht signifikant bewertet. Der Blut- druck war bei allen Probanden normwertig.
Tab. 3.2 Durchschnittswerte Vitalzeichen, Lungenfunktionsdaten und Kreatininwerte an Visite 1 (Probanden 1–6)
Variable
Systolischer Blutdruck [mmHg]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
123 [10,6]
110–136 123 6 Diastolischer Blutdruck [mmHg]
Mittelwert ±SD Min–Max Median n
70 [8,6]
59–80 71 6
Herzfrequenz [BPM]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
52,3 [5,4]
45–60 51,5 Körpertemperatur [°C] 6
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
36,3 [0,7]
35,4–37,3 36,3 FEV1 [L] 6
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
4,90 [0,8]
3,89–6,07 4,96 FEV1 [L] % (B/S) 6
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
100,1 [11,2]
84,4–110,1 103,5 FEV1/FVC % 6
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
81,6 [5,4]
74,2–89,6 81,9 Kreatinin [mg/dl] 6
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
0,82 [0,09]
0,67–0,95 0,82 6
Abweichungen der am Screening-Tag erfassten weiteren Laborparameter (Blutunter- suchung und Urinuntersuchung) waren bei keinem Probanden klinisch signifikant. Die durchgeführten Drogen- und Cotininteste waren negativ, alle EKG-Befunde unauffällig ebenso wie die körperliche Untersuchung.
3.1.2 Begleitmedikation
Keiner der Probanden hat während der Studienteilnahme nicht-erlaubte Begleitmedi- kation eingenommen.
3.1.3 Behandlungs-Compliance
Die Behandlungs-Compliance betrug 100 %. Alle Applikationen (dermal, inhalativ, oral) des Enrofloxacins wurden unter Aufsicht des Studienpersonals durchgeführt und die jeweils vorgeschriebene Methode wurde eingehalten.
3.1.4 Trink- und Urinmenge an Studienvisite 2, 3 und 4
In Tab. 3.3 sind für jeden Probanden (bezeichnet mit der Patientennummer 101–106) die Trinkmenge über 24 Stunden sowie die Urinmengen zu den festgelegten Sam- melperioden an den einzelnen Visiten (2–4) aufgelistet. In der Spalte „Bemerkungen“
wurden Abweichungen dokumentiert. Proband 101 hat an Visite 1 eine Tasse Kaffee getrunken, er wurde diesbezüglich nachgeschult, dass nur Wasser erlaubt ist wäh- rend der Studienvisiten. Die Aktivkohlelösung an Visite 3 wurde nicht auf die maximal erlaubten 3 Liter Wasser angerechnet.
Proband 103 hat während der Sammelperiode 4–8 h 0 mL Urin abgegeben, deswe- gen konnte aus dieser Probe keine Analytik durchgeführt werden.
Im Mittel tranken die Probanden 3169 mL im Zeitraum 0–24 Stunden. An Visite 3 wurde zu den vorgegebenen 3 Litern die 400 mL Ultracarbone-Lösung hinzugerech- net. Die produzierte Urinmenge lag im Mittel bei 2990 mL im Zeitraum 0–24 Stunden.
Diese Menge liegt im Mittel 169 mL über der vorgegebenen maximalen Menge von 3 Litern. Proband 101 liegt mit allen Werten im Rahmen. Proband 102 zeigt außer der zusätzlichen Ultracarbone-Lösung an Visite 3 keine Abweichungen. Proband 103 hat an allen Visiten mehr als die vorgegebenen 3 Liter getrunken, obwohl auch er bei je- der Visite auf die Restriktionen hingewiesen und geschult wurde. Proband 104 hat an Visite 4 mehr getrunken als 3 Liter. Er wurde ebenfalls erneut geschult bezüglich der Restriktionen. Proband 105 und Proband 106 zeigen keine Abweichungen außer der zusätzlichen 400 mL Ultracarbone-Lösung an Visite 3.
Diese leichten Abweichungen hatten aus wissenschaftlicher Sicht keinen Einfluss auf die Berechnung der PK-Werte.
Auffällig war, dass Proband 101 und Proband 105 an allen 3 Applikationstagen eine negative Bilanz bei der Differenz aus Trinkmenge und Urinmenge zeigten. Bei den anderen 4 Probanden war die Bilanz bis auf eine Ausnahme immer null bzw. positiv.
Tab. 3.3 Trink- und Urinmenge Visite 2 bis 4
Patienten-
Nr. Visite Sammel- periode [h]
Urin [mL] Trink- menge [mL]
Summe Urin/24h [mL]
Differenz Trinkmenge
− Urin
Bemerkung
101 2 0–4 700
2700 3120 −420
inkl. 1 Tasse Kaffee mit Milch, 200 mL
(Nachschulung erfolgt)
101 2 4–8 810
101 2 8–12 910
101 2 12–24 700
101 3 0–4 800
2900 3600 −700 inkl. 400 mL Ultracarbo- ne-Lösung
101 3 4–8 650
101 3 8–12 950
101 3 12–24 1200
101 4 0–4 650
3000 3270 −270
101 4 4–8 850
101 4 8–12 1000
101 4 12–24 770
102 2 0–4 500
3000 3600 −600
102 2 4–8 900
102 2 8–12 500
102 2 12–24 1700
102 3 0–4 1250
3400 3400 0 inkl. 400 mL Ultracarbo- ne-Lösung
102 3 4–8 350
102 3 8–12 550
102 3 12–24 1250
102 4 0–4 500
3000 2700 300
102 4 4–8 400
102 4 8–12 700
102 4 12–24 1100
103 2 0–4 580
3500 3140 360
103 2 4–8 800
103 2 8–12 410
103 2 12–24 1350
103 3 0–4 300
3900 2905 995
inkl. 400 mL Ultracarbo- ne-Lösung, Zeitpunkt 4–
8 h: keine Urinprodukti- on, daher keine Probe gesammelt
103 3 4–8 0
103 3 8–12 820
103 3 12–24 1785
103 4 0–4 375
4250 3235 1015 inkl. 250 mL Leitungs- wasser nach Dosing
103 4 4–8 280
103 4 8–12 880
103 4 12–24 1700
104 2 0–4 300
2500 2150 350
104 2 4–8 400
104 2 8–12 550
104 2 12–24 900
104 3 0–4 350
2900 2530 370 inkl. 400 mL Ultracarbo- ne-Lösung
104 3 4–8 280
104 3 8–12 1100
104 3 12–24 800
104 4 0–4 650
3200 2800 400 inkl. 1 Glas Wasser zusätzlich
104 4 4–8 200
104 4 8–12 750
104 4 12–24 1200
105 2 0–4 1300
3000 3150 −150
105 2 4–8 600
105 2 8–12 450
105 2 12–24 800
Patienten-
Nr. Visite Sammel- periode [h]
Urin [mL] Trink- menge [mL]
Summe Urin/24h [mL]
Differenz Trinkmenge
− Urin
Bemerkung
105 3 0–4 1540
3400 3990 −590 inkl. 400 mL Ultracarbo- ne-Lösung
105 3 4–8 950
105 3 8–12 850
105 3 12–24 650
105 4 0–4 1400
3000 3480 −480
105 4 4–8 580
105 4 8–12 1150
105 4 12–24 350
106 2 0–4 850
3000 2350 650
106 2 4–8 700
106 2 8–12 100
106 2 12–24 700
106 3 0–4 800
3400 2370 1030 inkl. 400 mL Ultracarbo- ne-Lösung
106 3 4–8 220
106 3 8–12 650
106 3 12–24 700
106 4 0–4 350
3000 2030 970
106 4 4–8 500
106 4 8–12 800
106 4 12–24 380
Min 0 2500 2030 −700
Max 1785 4250 3990 1030
Mittelwert 748 3169 2990 179
Stabw 383 419 549 604
MEDIAN 700 3000 3130 325
3.1.5 Sicherheitsparameter an Visite 2, 3 und 4
Alle Studienprozeduren wurden von allen sechs Studienteilnehmern sehr gut vertra- gen. Die an Visite 2, 3 und 4 gemessenen Vitalzeichen zeigten keine signifikanten Veränderungen zu den Untersuchungen am Screening-Tag (siehe Tab. 3.4). Die kör- perliche Untersuchung am Ende von Visite 4 war bei allen Probanden unauffällig.
Tab. 3.4 Durchschnittswerte Vitalzeichen Visite 2, 3, 4 (alle sechs Probanden)
Variable
Systolischer Blutdruck [mmHg]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
126 [10,1]
104–143 127,5 Diastolischer Blutdruck [mmHg] 6
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
67 [9,5]
57–90 67 6 Herzfrequenz [BPM]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
59 [6,4]
44–70 60 6 Körpertemperatur [°C]
Mittelwert ±SD Min–Max Median N
36,1 [0,4]
35,2–36,6 36,2 6
3.1.6 Unerwünschte Ereignisse (AE)
Während der gesamten Studie trat bei zwei Probanden jeweils ein adverse event (AE) auf.
Der Proband mit der Run-in-Nummer 3 hatte während der Studie einen Zeckenbiss.
Das AE war mild, ist abgeschlossen und steht nicht in Zusammenhang mit den Studi- enprozeduren.
Der Proband mit der Run-in-Nummer 4 klagte am Tag nach der inhalativen Applikati- on des Enrofloxacins über sehr leichtes Nasenbluten beim Schnäuzen. Das AE war mild, ist abgeschlossen und steht Möglicherweise in Zusammenhang mit den Studi- enprozeduren.
3.1.7 Bewertung des klinischen Teils
Fasst man die Ergebnisse des klinischen Teils dieses Forschungsvorhabens zusam- men, kann man sagen, dass alle Studienprozeduren sehr gut verträglich waren und sich die eingesetzten Methoden zur Applikation des Enrofloxacins als gut durchführ- bar dargestellt haben.
3.2 Messergebnisse Analytik
3.2.1 Applikationsmengen
Die Applikationslösungen wurden vor der Verwendung auf ihre tatsächlichen Enroflo- xacingehalte für die dermale, orale und inhalative Applikation untersucht (Tab. 3.5).
Bei der dermalen Applikation wurde zusätzlich die nach der Expositionsdauer ge- sammelte Applikationslösung (Wischprobe) auf ihren Enrofloxacingehalt untersucht.
Tab. 3.5 Enrofloxacingehalte der verwendeten Applikationslösungen der Probanden (P1–P6) für die dermale, orale und inhalative Exposition
Probanden ID P1 P2 P3 P4 P5 P6
Anwendung Dermale Applikation
Enrofloxacin
Ist-Konzentration [µg/mL] 431 309 454 454 454 425 Enrofloxacin
Soll-Konzentration [µg/mL] 500
Enrofloxacin Wischprobe [µg] 61,4 90,4 66,3 111 99,4 58,6 Enrofloxacin Aufgenommene
Menge* [µg] 154 64,1 161 116 128 154
Anwendung Orale Applikation
Enrofloxacin
Ist-Konzentration [µg/mL] 10,1 15,8 12,3 12,3 12,3 18,1 Enrofloxacin
Soll-Konzentration [µg/mL] 12,5
Anwendung Inhalative Applikation
Enrofloxacin
Ist-Konzentration [µg/mL] 45,2 48,3 44,9 44,9 44,9 47,9 Enrofloxacin
Soll-Konzentration [µg/mL] 50,0
* berechnet; nicht experimentell bestimmt
3.2.2 Analytik Ergebnisse Urin
Zu den geplanten Sammelzeitpunkten wurden von den sechs Probanden (P1–P63 – die Endziffer entspricht der fortlaufenden Nummer, die an Visite 2 vergeben wurde) die in Tab. 3.6 zusammengestellten Urinmengen erhalten. Die zugehörigen Krea- tininwerte zur Normierung sind in Tab. 3.7 angegeben. Die Tab. 3.8 gibt die absolute Enrofloxacin-Menge und die Tab. 3.9 die Konzentration von Enrofloxacin in µg/L an.
In der Tab. 3.10 und in der Tab. 3.11 sind die gleichen Angaben für den Metaboliten Ciprofloxacin gegeben.
3 In der Analytik wurde anstatt der dreistelligen Probanden-Nummer eine einstellige Nummer (P1–P6) vergeben, welche identisch mit der jeweilig letzten Ziffer der in der Klinik vergebenen Probanden- Nummer ist.
Um die Validität der Daten zu gewährleisten wurden QC-Standards in die Proben- Sequenz integriert. Bei der Analyse der Urin-Proben erfolgte keine strikte Abtrennung nach Probanden und/oder Applikation. Die Konzentration der QC-Standards (nomina- le Konzentration: 5; 20; 25; 50; 100 bzw. 400 ng/0,1 L Urin) wurde den Analyt- Konzentrationen in den Real-Proben angepasst. In Summe wurden 26 QC-Standards in den Proben-Sequenzen integriert, wobei die mittlere Richtigkeit für Enrofloxacin bei 98 ±12 % lag und Ciprofloxacin bei 98 ±10 %.
Von den insgesamt für die Analytik zur Verfügung stehenden 89 Urin-Proben, über- bzw. unterschritten 7 den von der WHO empfohlenen Kreatinin-Bereich von 0,3–
3 g/L4. Die vergleichsweise hohen Kreatinin-Werte in den Pre-dose-Proben werden mit den frühen Morgenstunden, in denen der Pre-dose-Urin gesammelt wurde, und die damit geringe Menge an zugeführter Flüssigkeit erklärt. Das Gesamt-Ergebnis wird dadurch nicht beeinflusst.
Tab. 3.6 Absolute Urinmengen [mL] der Probanden (P1–P6) für die dermale, orale und inhalative Exposition zum jeweiligen Beprobungszeitpunkt
Sammel- zeitpunkt
Menge Urin [mL]
P 1 P 2 P 3 P 4 P 5 P 6
Dermale Applikation
pre-dose 10 50 50 75 70 40
0–4 h 700 500 580 300 1300 850
4–8 h 810 900 800 400 600 700
8–12 h 910 500 410 550 450 100
12–24 h 700 1700 1350 900 800 700
Gesamt 3130 3650 3190 2225 3220 2390
Orale Applikation
pre-dose 30 40 30 40 90 80
0–4 h 650 500 375 650 1400 350
4–8 h 850 400 280 200 580 500
8–12 h 1000 700 880 750 1150 800
12–24 h 775 1100 1700 1200 350 380
Gesamt 3305 2740 3265 2840 3570 2110
Inhalative Applikation
pre-dose 35 28 35 30 75 50
0–4 h 800 1250 300 350 1540 800
4–8 h 650 350 k.P. 280 950 220
8–12 h 950 550 820 1100 850 650
12–24 h 1200 1250 1785 800 650 700
Gesamt 3635 3428 2940 2560 4065 2420
k.P. keine Probe vorhanden
4 Empfohlen für Biomonitoring im arbeitsmedizinischen Bereich.
Tab. 3.7 Kreatiningehalte [g/L] der Probanden (P1–P6) für die dermale, orale und inhalative Exposition zum jeweiligen Beprobungszeitpunkt.
Werte, die unter- bzw. oberhalb des von der WHO empfohlenen Bereichs von 0,3–3,0 g/L liegen, sind in der Tabelle rot hervorgehoben.
Sammel- zeitpunkt
Kreatinin-Gehalt [g/L]
P 1 P 2 P 3 P 4 P 5 P 6
Dermale Applikation
pre-dose 2,8 1,7 2,6 1,8 0,9 3,2
0–4 h 0,6 0,6 0,7 1,1 0,3 1,0
4–8 h 0,3 0,3 0,3 0,4 0,5 0,3
8–12 h 0,4 0,7 0,5 0,8 0,6 0,8
12–24 h 1,0 0,5 0,7 1,0 1,2 1,2
MW 1,0 0,8 1,0 1,0 0,7 1,3
Orale Applikation
pre-dose 2,3 1,5 3,9 2,9 0,4 1,1
0–4 h 0,3 0,6 0,9 0,4 0,1 1,3
4–8 h 0,5 0,7 1,3 1,3 0,7 0,6
8–12 h 0,3 0,4 0,4 0,4 0,2 0,4
12–24 h 0,7 0,7 0,5 0,5 1,3 2,0
MW 0,8 0,8 1,4 1,1 0,5 1,1
Inhalative Applikation
pre-dose 1,6 2,0 3,7 3,7 0,6 1,6
0–4 h 0,2 0,3 1,2 1,0 0,3 0,6
4–8 h 0,6 0,8 k.P. 1,0 0,3 0,9
8–12 h 0,3 0,7 0,8 0,3 0,5 0,3
12–24 h 0,7 0,6 0,5 0,9 1,0 0,8
MW 0,7 0,9 1,5 1,4 0,6 0,8
k.P. keine Probe vorhanden