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3.3.1 Plasma

Die Auswertung der Analyseergebnisse erfolgte mit der Software WinNonlin® (Phoe-nix 64) mittels nicht-kompartimenteller Analyse. Im Plasma wurden für Enrofloxacin die folgenden Parameter bestimmt: Maximale Plasmakonzentration (cmax), Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration (Tmax), terminale Eliminations-halbwertszeit (t1/2), die Fläche unter der Plasmaspiegelkurve (area under the curve, AUC) vom Zeitpunkt der Gabe von Enrofloxacin bis zum letzten Messpunkt (AUClast), die Eliminationskonstante (kel), die totale extrapolierte AUC (AUCINF), die Clearance (Cl) und das Verteilungsvolumen (V). Die Ergebnisse für die inhalative und orale Ap-plikation sind in Tab. 3.15 dargestellt. Die dermale ApAp-plikation konnte aufgrund der Ergebnislage (sämtliche Werte < BG) nicht ausgewertet werden.

Tab. 3.15 Pharmakokinetische Parameter nach inhalativer oder oraler Gabe von 250 µg Enrofloxacin an 6 Probanden. Die Plasmakonzentration von Enro-floxacin wurde über 24 Stunden verfolgt. Die Berechnung erfolgte mittels Phoenix WinNonlin®.

* Für die Berechnung wurde die gemittelte Plasmakonzentration aus allen Probanden eingesetzt.

Fazit: Maximale Plasmakonzentrationen wurden im Mittel nach 10 min (inhalativ) bzw.

30 min (oral) erreicht. Nach oraler Exposition wurden höhere cmax Werte gefunden als nach Inhalation von Enrofloxacin. An der Spitze lag jeweils Proband 5 mit cmax Werten von 0,68 ng/mL (inhalativ) und 3,32 ng/mL (oral).

Die Abb. 3.3 illustriert die Ableitung der Eliminationskonstante aus der Plasmaspie-gelkurve.

A

B

Abb. 3.3 Plasmaspiegelkurve nach inhalativer Applikation von 250 µg Enrofloxacin, erstellt aus den gemittelten Plasmakonzentrationswerten aller 6 Proban-den. Grün: Funktion zur Bestimmung der Eliminationskonstante Kel und zur Berechnung der Halbwertzeit (t1/2, hier: HL_Lambda_z). Die Auswertung erfolgte mit Phoenix® WinNonlin®.

A: Inhalative Applikation B: Orale Applikation

3.3.2 Urin

Zur Abschätzung der Gesamtausscheidung von Enrofloxacin und seinem Metaboliten Ciprofloxacin im Urin wurden die Absolutwerte (siehe Tab. 3.8 und Tab. 3.10) zu-nächst in Molaritäten umgerechnet und anschließend addiert (Tab. 3.16). Durch Be-zug auf die applizierte Dosis konnte die Ausscheidung in Prozent berechnet werden.

Tab. 3.16 Ausscheidung von Enrofloxacin und Ciprofloxacin im Urin

Enrofloxacin im Urin [nmol] pro Sammelzeitpunkt Orale Applikation Inhalative Applikation

Zeit Mean SD Mean SD

Ciprofloxacin im Urin [nmol]pro Sammelzeitpunkt Orale Applikation Inhalative Applikation

Zeit Mean SD Mean SD

Ausscheidung gesamt im Urin [nmol]

Enrofloxacin + Ciprofloxacin

Orale Applikation Inhalative Applikation

Zeit Mean SD Mean SD

Ausscheidung gesamt im Urin [%]*

Enrofloxacin + Ciprofloxacin

Orale Applikation Inhalative Applikation

Zeit Mean SD Mean SD

Wie aus Tab. 3.16 ersichtlich ist, wurde nach oraler Applikation ein höherer Prozent-satz renal ausgeschieden als nach inhalativer Verabreichung (im Mittel 19 % ±6 % vs 6 % ±2 %).

Kreatinin gilt als geeignete Bezugsgröße für die Normierung von Stoffgehalten im Urin, um den Einfluss unterschiedlich konzentrierten Urins zu kompensieren. Auch diese Betrachtung weist auf eine größere renale Ausscheidung nach oraler Applikati-on im Vergleich zur InhalatiApplikati-on hin (Tab. 3.17)

Tab. 3.17 Normierung der Enrofloxacin-Ausscheidung (gesamt Enrofloxacin + Ciprofloxacin innmol) im Urin auf den Kreatiningehalt [mmol].

Ratio Enrofloxacin-Ausscheidung/Kreatinin in nmol Enrofloxacin gesamt pro mmol Kreatinin

Orale Applikation Inhalative Applikation

Zeit Mean SD Mean SD

0–4 h 12,8 2,9 3,2 1,7

4–8 h 10,5 5,8 3,5 1,1

8–12 h 10,4 4,3 2,7 0,6

12–24 h 6,7 1,6 2,0 0,7

Total 9,3 1,8 2,6 0,8

Abkürzungsverzeichnis

ADR unerwünschte Arzneimittelreaktion (engl. adverse drug reaction) AE unerwünschtes Ereignis (engl. adverse event)

aq (aqua) wässrig

AUC area under curve

AUCINF total extrapolierte AUC

BG Bestimmungsgrenze

CE collision energy

Cipro Ciprofloxacin

Cl clearance

Cps counts per second

CXP cell exit potential DP declustering potential

Enro Enrofloxacin

ESI engl. electro spray ionisation FA Ameisensäure (engl. formic acid)

g Gramm

h Stunde (engl. hour)

ID Identifikation

ISTD Interner Standard

Kal. Kalibration

KS Kalibrationsstandard

L Liter

LC Flüssigkeitschromatographie (engl. liquid chromatography)

MeOH Methanol

MRM multiple reaction monitoring

MS Massenspektrometrie

QC Qualitätskontrolle (engl. quality control) Rel. STABW Relative Standardabweichung

RT Retentionszeit (engl. retention time)

SAE schweres unerwünschtes Ereignis (engl. serious adverse event) SOP Standard-Arbeitsanweisung (engl. standard operation

procedure)

SPE Festphasenextraktion (engl. solid phase extraktion)

STABW Standardabweichung

Std. Standard

SUSAR Verdachtsfall einer unerwarteten schwerwiegenden Nebenwir-kung (engl. suspected unexpected serious adverse reaction)

T Temperatur

U/min Umdrehungen pro Minute

Abbildungsverzeichnis

Seite

Abb. 1.1 Übersicht über die Projektphasen 7

Abb. 2.1 Dermale Applikation in der Praxis (Nachstellung mit Lebensmittelfarbe).

Oben: Pipettier-Schema für die dermale Applikation; Mitte: 5 min nach der Applikation über Mull-Material. Unten: Haut nach 30 min

Applikationsdauer 12

Abb. 3.1 Konzentrationsverlauf Enrofloxacin in Urin-Proben für Probanden P1–P6. Oben: Konzentrationsangabe in µg/g Kreatinin. Unten:

Konzentrationangabe in µg/L Urin. 31

Abb. 3.2 Konzentrationsverlauf Ciprofloxacin in Urin-Proben für Probanden P1–P6. Oben: Konzentrationsangabe in µg/g Kreatinin. Unten:

Konzentrationsangabe in µg/L Urin 32

Abb. 3.3 Plasmaspiegelkurve nach inhalativer Applikation von 250 µg Enrofloxacin erstellt aus den gemittelten

Plasmakonzentrationswerten aller 6 Probanden. Grün: Funktion zur Bestimmung der Eliminationskonstante Kel und zur Berechnung der Halbwertzeit (t1/2, hier: HL_Lambda_z). Die Auswertung erfolgte mit

Phoenix® WinNonlin®. A: Inhalative Applikation B: Orale Applikation 36

Tabellenverzeichnis

Seite

Tab. 2.1 Prozedurenplan 9

Tab. 2.2 Parameter Sicherheitslabor 14

Tab. 2.3 Enrofloxacin: Validierungsparamater und Ergebnisse 16 Tab. 2.4 Ciprofloxacin: Validierungsparamater und Ergebnisse 17

Tab. 3.1 Probandendemographics Visite 1 18

Tab. 3.2 Durchschnittswerte Vitalzeichen, Lungenfunktionsdaten und

Kreatininwerte an Visite 1 (Probanden 1–6) 19

Tab. 3.3 Trink- und Urinmenge Visite 2 bis 4 21

Tab. 3.4 Durchschnittswerte Vitalzeichen Visite 2, 3, 4 (alle sechs Probanden) 23 Tab. 3.5 Enrofloxacingehalte der verwendeten Applikationslösungen der

Probanden (P1–P6) für die dermale, orale und inhalative Exposition 24 Tab. 3.6 Absolute Urinmengen [mL] der Probanden (P1–P6) für die dermale,

orale und inhalative Exposition zum jeweiligen Beprobungszeitpunkt 25 Tab. 3.7 Kreatiningehalte [g/L] der Probanden (P1–P6) für die dermale, orale

und inhalative Exposition zum jeweiligen Beprobungszeitpunkt. Werte die unter- bzw. oberhalb des von der WHO empfohlenen Bereichs

von 0,3–3,0 g/L liegen sind in der Tabelle rot hervorgehoben. 26 Tab. 3.8 Absolute Menge Enrofloxacin [µg] im Urin der Probanden (P1–P6)

für die orale und inhalative Exposition zum jeweiligen

Beprobungszeitpunkt. Für die dermale Exposition lagen alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze (100 ng/L Urin) und sind daher

nicht in der Tabelle aufgeführt. 27

Tab. 3.9 Konzentration Enrofloxacin [µg/L] im Urin der Probanden (P1–P6) für die orale und inhalative Exposition zum jeweiligen

Beprobungszeitpunkt. Für die dermale Exposition lagen alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze (100 ng/L Urin) und sind daher

nicht in der Tabelle aufgeführt. 27

Tab. 3.10 Absolute Menge Ciprofloxacin [µg] im Urin der Probanden (P1–P6) für die dermale, orale und inhalative Exposition zum jeweiligen

Beprobungszeitpunkt 28

Tab. 3.11 Konzentration Ciprofloxacin [µg/L] im Urin der Probanden (P1–P6) für die dermale, orale und inhalative Exposition zum jeweiligen

Beprobungszeitpunkt 29

Tab. 3.12 Enrofloxacin-Konzentration im Urin, normalisiert auf den Kreatinin-Gehalt, [µg/g Kreatinin] für die orale und inhalative Exposition zum jeweiligen Beprobungszeitpunkt. Für die dermale Exposition lagen alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze (100 ng/L Urin) und sind daher

nicht in der Tabelle aufgeführt. 30

Tab. 3.13 Ciprofloxacin-Konzentration im Urin, normalisiert auf den Kreatinin-Gehalt [µg/g Kreatinin], für die dermale, orale und inhalative Exposition zum

jeweiligen Beprobungszeitpunkt. 30

Tab. 3.14 Enrofloxacinkonzentrationen [ng/mL] im Blutplasma der Probanden (P1–P6) für die orale und inhalative Exposition (Werte in Rot < BG). Nach der dermalen Applikation konnte kein Enrofloxacin quantitativ im Plasma nachgewiesen werden. Daher sind die Daten hier nicht aufgeführt. 34 Tab. 3.15 Pharmakokinetische Parameter nach inhalativer oder oraler Gabe

von 250 µg Enrofloxacin an 6 Probanden. Die Plasmakonzentration von Enrofloxacin wurde über 24 Stunden verfolgt. Die Berechnung erfolgte mittels Phoenix WinNonlin®. *Für die Berechnung wurde die gemittelte Plasmakonzentration aus allen Probanden eingesetzt. 35 Tab. 3.16 Ausscheidung von Enrofloxacin und Ciprofloxacin im Urin 37 Tab. 3.17 Normierung der Enrofloxacin-Ausscheidung (gesamt Enrofloxacin +

Ciprofloxacin in nmol) im Urin auf den Kreatiningehalt [mmol]. 38

Anhang

Anhang 1 Validierungsbericht:

Bestimmung von Enrofloxacin und Ciprofloxacin