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Archiv "X. Interdisziplinärer Seminar- und Praktikum-Kongress in Meran" (24.03.2000)

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Die AkdÄ möchte Sie im Folgenden über Publikationen und Meldungen aus dem internationalem Raum informieren und hofft, Ihnen damit nützliche Hinwei- se auch für den Praxisalltag geben zu kön- nen.

Noch einmal:

Johanniskrautpräparate – Gefährliches Interaktionsrisiko

Interaktion Ciclosporin und Hypericum perforatum

Von akuten Abstoßungsreaktionen bei zwei transplantierten Patienten wird berichtet. Die Abstoßungsreaktion wird auf eine metabolische Interaktion von Hypericum perforatum und Ciclosporin zurückgeführt (1).

Im ersten Fall handelt es sich um ei- nen 61-jährigen herztransplantierten Patienten, der mit Ciclosporin, Azathio- prin und Corticoiden immunsuppressiv behandelt wurde. Wegen einer leich- ten Depression behandelte sich der Patient selbst(!) mit einem Hyperi- cumpräparat. Drei Wochen später tra- ten erste Symptome einer Absto- ßungsreaktion auf, was erst durch das Absetzen von Hypericum und einer intensiven immunsuppressiven Stoß- therapie erfolgreich therapiert werden konnte.

Bei dem zweiten Fall handelt es sich um einen 63-jährigen Patienten, der sich vor 20 Monaten einer Herztransplantati- on unterzogen hatte und unter einer im- munsuppressiven Therapie mit Ciclospo- rin, Azathioprin und Corticoiden stand.

Nach einer durch den Psychiater wegen Angst und Depressionen initiierten Be- handlung mit Hypericum zeigte sich eine Abstoßungsreaktion des Herztransplan- tates.

In beiden Fällen war die Ciclosporin- Plasmakonzentration kurz nach Beginn der Johanniskraut-Behandlung auf ca.

die Hälfte der bestehenden Plasma-Spie- gel abgefallen. Nach Absetzen des Hy- pericum kehrte die Plasma-Ciclosporin- Konzentration zu den Ausgangswerten zurück.

Interaktion Indinavir und Hypericum perforatum

Hypericum reduzierte die Fläche un- ter der Plasmakonzentration-/Zeitkurve (AUC) des HIV-1-Protease-Inhibitors Indinavir um mehr als die Hälfte. Eine Reduktion der Indinavir-Konzentration von derartiger Größenordnung kann zum Therapieversagen aufgrund einer sub- optimalen antiviralen Plasmakonzentra- tion führen (2).

Die vermehrten Hinweise auf Wech- selwirkungen von Hypericum mit ande- ren Arzneimitteln (3, 4), die zu schwer- wiegenden therapeutischen Konsequen- zen führen können, lassen nach Auffas- sung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft nunmehr die Fra- ge dringlich werden, ob Johanniskraut- haltige Arzneimittel nicht der Verschrei- bungspflicht unterstellt werden müssen.

Literatur

1. Ruschitzka F, Meier PJ, Turina M, Lüscher TF, Noll G: Acute heart transplant rejection due to Saint John’s wort, The Lancet, Vol 355, February 12, 2000.

2. Piscitelli SC, Burstein AH, Chaitt D, Alfaro RM, Falloon J: Indinavir concentrations and St. John’s wort, The Lancet, Vol 355, February 12, 2000.

3. „UAW-News“ – International, Dt Ärztebl 2000; 97: A-274 [Heft 5].

4. Johanniskraut – Einfluss auf andere Arz- neimittel, Dt Ärztebl 2000; 97: A-4 [Heft 1–2].

Erratum:

„UAW-News“ – International, Johan- niskrautpräparate – Gefährliches Inter- aktionsrisiko, Dt. Ärztebl., Heft 5 vom 4. Febr. 2000

Die AkdÄ hatte über das gefährliche Interaktionsrisiko mit Johanniskraut- präparaten berichtet. Unter anderem hatte sie geschrieben: So können unter Umständen durch eine gleichzeitige Ein- nahme von Johanniskrautpräparaten die Plasmakonzentrationen folgender Thera- peutika vermindert werden: Cumarin, Warfarin, einige Antikonvulsiva, orale Kontrazeptiva oder Antiinfektiva.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) machte uns auf ein mögliches Missverständnis aufmerksam, das wir an dieser Stelle kor- rigieren wollen. Richtig muss es heißen:

So können unter Umständen durch eine gleichzeitige Einnahme von Johannis- krautpräparaten die Plasmakonzentra- tionen folgender Therapeutika vermin- dert werden: Medikamente vom Cuma- rintyp wie Phenprocoumon und War- farin, einige Antikonvulsiva, orale Kon- trazeptiva oder Antiinfektiva.

Arzneimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft, Aachener Straße 233–237, 50931 Köln, Tel 02 21/40 04-5 19, Fax -5 39, E-Mail: akdae@t-online.de ✮

A-796

B E K A N N T G A B E N D E R H E R A U S G E B E R

Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 12, 24. März 2000 B U N D E S Ä R Z T E K A M M E R

Mitteilungen

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

„UAW-News“ – International

X. Interdisziplinärer Seminar- und Praktikum-Kongress in Meran

Deutsche Akademie für medizinische Fortbildung und Umweltmedizin e.V.

in Zusammenarbeit mit der

Deutschen Akademie für Ärztliche Fortbildung e.V.

der Bundesärztekammer und der Österreichischen Ärztekammer 2. bis 10. September 2000

Bewährtes und Neues in Diagnostik und Therapie:

Qualitätssicherung / Wiederauffrischung des Wissensstandes für Praxis und Klinik in Kursen und Seminaren.

Information und Anmeldung:

Deutsche Akademie für Medizinische Fortbildung und Umweltmedizin e.V., Sekretariat (Frau M. Fausel), Carl-Oelemann-Weg 7, 61231 Bad Nauheim, Telefon 0 60 32/22 14, Fax 0 60 32/22 16.

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