Nach großen chirurgischen Eingriffen, besonders im Abdominalbereich, stellt das Auftreten einer Sepsis noch immer eine gefürchtete Komplikation dar.
PMN Elastase ist die kausale endogene Noxe, die bei einer Sepsis den Organis- mus direkt schädigt. Sie zerstört Gewebe, greift in die Homöostase der Gerinnung ein und aktiviert Comple- mentfaktoren.
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Jetzt ist es möglich, durch Messung der PMN Elastase den Sepsispatienten früh- zeitig zu erkennen und den Verlauf der Sepsis direkt zu überwachen.
PMN Ekstase — die neue Dimension in der Entzündungsdiagnostik.
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,So erkennen Sie
Ihren Sepsispatienten.
Diag nos tica MERCK
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BUCHMAGAZIN
Ludwig Marcuse: Der Phi- losoph und der Diktator, Plato und Dionys, detebe Taschenbuch Nr. 21159, Diogenes Verlag, Zürich, 1984, 194 Seiten, karto- niert, 14,80 DM
Ludwig Marcuse (nicht zu verwechseln mit dem Phi- losophen der Neuen Lin- ken, Herbert Marcuse) hat mit Plato und den siziliani- schen Tyrannen hart ge- rungen, aber er hat sie nicht geschafft. Manche Abgründe zwischen Macht und Geist, die keiner ihrer großen Repräsentanten, wenn sie ehrlich vor sich sind, überspringen kön- nen, sind treffend ausge- leuchtet: „Dionys ... woll- te von seinem Philosophen Sensationen; denn sie sind genau das, was Kurzsichti- ge brauchen, um sehen zu können. Statt dessen aber gab es nichts als diese Fi- belsprüche des Guten"
(Seite 145/46). Die Tragö- die des Denkers, der den Mißbrauch der Macht nicht verhindern, dem Tyrannen höchstens gut zureden kann, ist auch in den we- sentlichen Strecken der vi- ta Platos genau herausge- arbeitet. Und sein Stil blitzt gelegentlich luzide, wie z.
B. bei der Schilderung der Taten, die nie die Folge von Festreden sein wer- den, weil nichts „die Le- benden so sehr wie der festliche Wortschatz der Zeit verödet".
Die Pferdefüße der Darstel- lung liegen in der Einsei- tigkeit Marcuses, die Plato (und andere Philosophie- und Religionsstifter) als Utopisten der klassenlosen Gesellschaft sehen will. So ist die noch keinesfalls ausgeschöpfte Tiefe des platonischen Werks nicht zu fassen. Plato, dem in seinen geistigen Gesellen- jahren der Lehrer Sokrates
durch Todesurteil genom- men wurde und der in der korrupten athenischen Re- publik lebte, bekam schon früh den Unterschied zwi- schen „Machbarkeit" und Phantasie zu spüren. Auch ist nicht jeder Weise, der mit Diktatoren spricht, ein Utopist. Die Darstellung krankt ferner daran, daß Platos Werk allein unter dem Spannungsbogen der Auseinandersetzung mit den syrakusanischen Herr- schern gesehen wird. Da- für ist das Leben des gro- ßen Atheners zu differen- ziert. Die Schilderung des gesellschaftlichen und gei- stigen Fluidums in Syrakus und Athen ist außerdem zu
Hitler und Röhm im alten Syrakus
glatt und versackt strek- kenweise in oberfläch- licher Flottheit. Durch das Rhetorik- und Lust-Toben der sizilianischen Gewalt- herrscher dröhnen Hitlers Reden; durch die Räder der zu ihrer Zeit modern- sten Belagerungsmaschi- nen der Armee des Dionys klirren die Panzerketten der Wehrmacht; und wenn die Tyrannen zu Platos Zei- ten gegen ihre Nebenbuh- ler wüten, sieht man Röhm und Konsorten fallen. Je- dem Historiker führt der Duktus seiner eigenen Zeit die Feder, aber auch die Erfahrungen des urteilen- den Chronisten sind nicht immer Hilfsmittel der Er- kenntnis, eher das Gegen- teil.
Immerhin: der Autor hatte Mut zur Wertung und ei- gensinniger Darstellung, zu der klassische Philolo- gen wie etwa Wilamowitz- Möllendorf keine Courage hatten.
Ekkhard Häussermann