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Archiv "Anils Geist" (08.01.2001)

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Berliner Museen

Übersichtlich

Anke Küpper: Berliner Museen.

Texte in Deutsch und Englisch, L & H Verlag, Hamburg, 2000, 80 Seiten, Softcover, 12,80 DM

Wer zwischen Berliner Reise- führern auswählen muss, hat es längst schwer, denn es gibt reichlich dünne und dicke Bände. Dieser ist handlich, preisgünstig und praktisch, wenn man selbst oder der Be- such gern in ein Berliner Mu- seum möchte und noch nicht entschieden ist. Mehr als eine Übersicht darf man allerdings nicht erwarten. Zudem täuscht der bunte Einband: Die Fotos im Inneren sind schwarz-weiß und leider nicht immer die be- sten. Sabine Rieser

Geschichte

Natur und Würde der Geschlechter

Gisela Bock: Frauen in der eu- ropäischen Geschichte.Vom Mit- telalter bis zur Gegenwart. Verlag C. H. Beck, München, 2000, 393 Seiten, Leinen, mit Schutzum- schlag, 48 DM

Ausgehend vom Geschlech- terdiskurs ab dem Spätmittel- alter („Ob die Weiber Men- schen seyn oder nicht?“), geht die Autorin der Frage nach der Natur und Würde der Ge- schlechter, ihrem Verhältnis und ihrem Platz in der Ge- sellschaft nach. Da sich vie- le Jahrhunderte europäischer (Frauen-)Geschichte nicht in einem Buch erschöpfend dar- stellen lassen, wählte sie als roten Faden die so genannte

querelle des sexes, also die

„Debatte über die Frage, was Frauen, Männer, Geschlech- ter und was Menschen über- haupt sind“. Dabei be- schränkt sie sich aber keines- wegs auf das Nachzeichnen eines literarischen Diskurses.

Vielmehr wird dieser in an- schaulicher Weise an die hi- storische Realität angebun- den. Ausführlich befasst sie sich mit den Entwicklungen im Zeitalter von Amerikani- scher (ab 1776) und Französi- scher Revolution (ab 1789), denn „mit dem Wandel und der Eskalation der männ- lichen Bestrebungen verän- derten sich auch die weibli- chen Hoffnungen, Forderun- gen, Visionen“.

Im 19. Jahrhundert ist die Geschichte der Frauen un- trennbar mit der Geschichte der Frauenbewegung verbun- den. Die diese Zeit prägende strikte Trennung von männli- cher und weiblicher Sphäre, eine ausgeprägte Polarisie- rung der Geschlechterrollen, drückte sich eindrucksvoll in dem Spruch „Dem Mann der Staat, der Frau die Familie“

aus. Nun wurde die Frau nicht mehr als „minderwertiger Mann“, sondern als essenziell anderes Wesen betrachtet, eine Auffassung, die nicht zuletzt die expandierenden Wissenschaften (Anatomie, Gynäkologie, Anthropologie) stützten. Dieses Modell war aber nicht allgemein akzep- tiert, was sich schon aus der Fülle der Schriften zur „Frau- enfrage“ ablesen lässt, welche die Autorin vor dem Hinter- grund der sozio-ökonomi- schen Umwälzungen der Zeit (Pauperismus, Verstädterung, Industrialisierung, Verände- rung der Familie und der Sozialbeziehungen) und für die unterschiedlichen Gesell- schaftsschichten interpretiert.

Die Erörterung neuer De- batten um „bürgerliche, po- litische und soziale Rech- te“ nach 1945 in West und Ost (Bildung, Erwerbstätig- keit, Feminismus, Frauenge- schichtsforschung) schließt dieses sehr anschaulich ge- schriebene Buch ab.

Hedwig Herold-Schmidt

Roman

Helfen und Heilen

Michael Ondaatje: Anils Geist.

Roman. Carl Hanser Verlag, München, 2000, 320 Seiten, ge- bunden, 39,80 DM

Anil kehrt nach vielen Jah- ren, die sie in Europa und Amerika verbracht hat, in ih- re Heimat Sri Lanka zurück.

Sie ist Rechtsmedizinerin und arbeitet für eine Menschen- rechtsorganisation, in deren Auftrag sie politische Morde in ihrem Heimatland auf- decken soll. Sie soll beweisen,

dass nicht nur aufständische Rebellen, sondern auch die Regierung an Tötungen, Fol- terungen und Verschleppun- gen beteiligt ist. Gemeinsam mit dem Archäologen Sarath versucht die Ärztin anhand eines gefundenen Skeletts, ein Einzelschicksal zu rekon- struieren. Es ging Ondaatje dabei offenbar nicht nur dar- um, einen Bürgerkriegsro- man zu schreiben, sondern er will vor allem zeigen, wie man in einer unmenschlichen Um- gebung menschlich bleiben kann. Seine Romanhelden folgen alle eigenen Wert- und Moralvorstellungen: Es geht ihnen jedoch immer darum, zu helfen, zu heilen, Miss- stände aufzudecken und ge- gen sie anzukämpfen.

Der Roman ist wegen sei- ner vielen Erzählschichten nicht leicht zu lesen. Doch die Mühe lohnt sich nicht nur we- gen seiner sprachlichen Bril- lanz und der spannenden Handlung. Dem Leser offen- bart sich ein Weltbild, über das es sich lohnt nachzuden- ken. Gisela Klinkhammer

A

A50 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 1–2½½½½8. Januar 2001

V A R I A

Thriller

Rasantes Tempo

Paul Carson: Das Skalpell.

Thriller. Aus dem Englischen von Lore und Hubert Straßl, Ehren- wirth Verlag, München, 432 Seiten, 39,80 DM

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite ist das Erst- lingswerk des irischen Arztes Paul Carson, Leiter einer Spe- zial-Kinderklinik in Dublin.

Und nichts für schwache Ner- ven! Mit einer atemrauben- den Zangengeburt beginnt der Thriller. Die schwangere Frau eines irischen Schwerreichen droht ihr Baby zu verlieren.

Die Ereignisse überschlagen sich, in letzter Sekunde rettet Dr. Dean Lynch das Kind.

Dieser hat allerdings ganz andere Dinge im Kopf als die Geburt des Babys. Dr. Lynch ist drogenabhängig und hat Aids. Um zu verhindern, dass eine Laborantin sein positives Testergebnis publik macht,

bringt er sie auf brutale Wei- se um. Das ist sein erster Mord . . .

Während die Polizei nach dem Krankenhaus-Mörder mit dem Skalpell fahndet, wird das Neugeborene ent- führt. Der Thriller legt ein ra- santes Tempo vor, das bis zum Ende durchgehalten wird.

Geschickt verknüpft Carson

die Handlungsstränge so mit- einander, dass der Leser kei- nen Augenblick zur Ruhe

kommt. Dirke Köpp

Bücher

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