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Weltmodelle I:Friedmann-Modell des Universums

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Academic year: 2022

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(1)

Weltmodelle I:

Friedmann-Modell des Universums

Markus Kromer

(2)

Gliederung

Einführung

Hubble-Gesetz

Grundgedanken der ART

Grundlagen

Kinematik

Dynamik

Lösungen der Friedmann-Gleichung: Vortrag Weltmodelle II

(3)

Hubble-Gesetz

Spektrallinien entfernter Galaxien (Abstand d) sind rotverschoben

Deutung als Dopplereffekt

Fluchtgeschwindigkeit

das Universum expandiert

Hubble 1929: z ~ d

Hubble-Gesetz:

mit Hubble-Konstante H0 = (72±8) km s-1 Mpc-1

Hubble-Zeit „definiert“ Weltalter

z=observed−emitted

emitted =observed

emitted 1

z=observed−emitted

emitted =v v=cz c

v=cz=H0d

0=d

v = 1

H d [Mpc]

z

013,6109a

(4)

Grundgedanken der ART

Wie in der SRT: vierdimensionale Raum-Zeit

physikal. Ereignisse werden durch Punkte x=xa in diesem 4-dimensionalen Raum beschrieben

Linienelement legt die Geometrie fest

Neu: Energie krümmt die Raum-Zeit

Wechselwirkung beschrieben durch Einsteinsche- Feldgleichungen

Einstein-Tensor

Ricci-Tensor Rab

Ricci-Skalar R

Energie-Impuls-Tensor Tab

Bewegung in der gekrümmten Raum-Zeit entlang Geodäten

Bezeichnungen x=xa

Vierervektor a,b,...=0,1,2,3

=xα

Dreiervektor

α ,β,...=1,2,3 gab

Metrischer Tensor

Λ

Kosmologische Konst.

GravitationskonstanteG

x

ds2=gabdxadxb

Gab−gab=8G Tab

Gab=Rab12 R gab

Funktionen von gab

(5)

Gliederung

Einführung

Grundlagen

Galaxiengas & Kosmologisches Prinzip

Kosmologisches Prinzip in der ART

Mitbewegtes Koordinatensystem

Skalenfaktor

Robertson-Walker-Metrik

Kinematik

Dynamik

(6)

Galaxiengas & Kosmologisches Prinzip

Betrachtung des Universums als Ganzes

Galaxien sind „Elementarteilchen“ eines Gases

Galaxienverteilung durch ausgeschmierte Dichte ρ beschrieben

Forderung: Galaxiengas soll eine ideale Flüssigkeit sein

mit dem Gas bewegter Beobachter (Geschwindigkeit u) sieht die Galaxien in seiner Umgebung in Ruhe

einfache Form des Energie-Impuls-Tensor Tab

Weitere Forderung: sog. kosmologisches Prinzip (KP)

Friedmann-Modell beruht allein auf diesen Annahmen!

Das Universum bietet zu jedem Zeitpunkt von jedem Punkt aus den gleichen Anblick Homogenität und Isotropie des Raumes.

(7)

Kosmologisches Prinzip in der ART

Betrachte raumartige Hyperflächen t=const. der Raum-Zeit

KP: jede raumartige Hyperfläche muss homogen und isotrop sein

Isotropie Weltlinien des

Galaxiengases müssen raumartige Hyperflächen orthogonal schneiden

Geometrie des Raumes durch Massenverteilung bestimmt

Massen müssen homogen und isotrop verteilt sein

Ist dies tatsächlich erfüllt?

E F

t=t1 t=t2

(8)

Galaxienverteilung

2dF Galaxy Redshift Survey

(9)

Diffuser Röntgenhintergrund

ROSAT (MPE)

(10)

Isotropie der 3K-Hintergrundstrahlung

NASA/WMAP Science Team

(11)

Mitbewegtes Koordinatensystem

mit dem Galaxiengas bewegter Beo- bachter bleibt für beliebige t=const.

am selben Ort auf der Hyperfläche

Wahl der Zeitkoordinate t als Eigen- zeit entlang Weltlinie eines Teilchens

Wegen folgt dann

und g00=1

⇒ Metrik der Raum-Zeit zerfällt in

gab=xa xb

ds2=gabdxadxb ds2=dt2− g dxdx

g0= ∂

x0

x= ∂

t

x=0

Misner, Thorne, Wheeler

(12)

Skalenfaktor I

Betrachte die zeitliche Entwicklung des Raumanteils der Metrik

Eigenentfernung benachbarter Weltlinien (x1,x2,x3) und (x1+x1,x2+x2,x3+x3) auf beliebiger Hyperfläche mit t=t*

Eigenentfernung auf Hyperfläche t=t dann

Verhältnis unabh. von

„Richtung“ zwischen den Punkten (Isotropie)

Ausgangsposition (Homogenität)

Zeitabhängigkeit der 3-Metrik steckt allein im Skalenfaktor a(t)

d s2 = g t , x dxdx

 st

 st* =

g t*, x xx

x1

x1x1

x2 x2x2

 st* x1

x1x1 x2

x2x2

 st

at= st/ st*

d s2 = a2t⋅g x dxdx

(13)

Skalenfaktor II

(14)

Robertson-Walker-Metrik

Forderung nach Homogenität und Isotropie schränkt die 3-Metrik des Raumanteils weiter ein ⇒ insbesondere sphärische Symmetrie

Linienelement der Raum-Zeit

Robertson-Walker-Metrik (RWM)

r,θ,φ sind die mitbewegten Koordinaten

k ∈ {-1,0,1} legt die Krümmung der Hyperfläche fest

k= 0: ebene euklidische Geometrie

k= 1: geschlossener Fall

k=-1: offener Fall ds2=dt2a2t⋅[ dr2

1kr2r2d2sin2d 2]

Strobel

(15)

Gliederung

Einführung

Grundlagen

Kinematik

Lichtausbreitung

Rotverschiebung

Relativistisches Hubble-Gesetz

Dynamik

(16)

Lichtausbreitung

ART: Photonen propagieren entlang Nullgeodäten ds2=0

Isotropie ⇒ Einschränkung auf radiale Bewegung dθ=dφ=0

Lichtausbreitung

Galaxie E (Weltlinie rE) sendet zu t=tE Photon

Beobachter O (Weltlinie rO=0) empfängt es zu t=tO

Analog für einen späteren Zeitpunkt

Also: O E

tO tO+tO

tE

tE+tE

0=dt2a2t⋅[1−krdr2 2r2d2sin2d 2]

dt

at= ±dr

1−kr2

tE tO dt

at=−

rE

rO dr

1−kr2=

0

rE dr

1kr2=fkrE

tEtE tOtO dt

at=

0

rE dr

1−kr2=fkrE

0=

tO

tOtO dt

at

tE

tEtE dt at

(17)

Rotverschiebung

Für ausreichend kleine ∆tO und ∆tE gilt dann

Falls νO=1/∆tO und νE=1/∆tE folgt also

Rotverschiebung

Kosmologische Rotverschiebung beruht allein auf der Ausdehnung des Raums!

z=O−E

E =O

E 1 1z=atO

atE

0= tO

atO tE atE

tO

tE =atO atE

E

O=O

E =atO atE

(18)

Relativistisches Hubble-Gesetz

Experimentelle Evidenz: v=z=H0D (klass. Hubble-Gesetz)

Betrachte wie beim Skalenfaktor den Eigenabstand zwischen zwei Weltlinien zu verschiedenen Zeiten

Differenzenquotient von D(t)

Grenzübergang ∆t → 0 liefert v

relativistisches Hubble-Gesetz mit Hubble-Funktion

Identifiziere Hubble-Konstante H0=H(t0).

Dt=at⋅d

x1

x1x1

x2 x2x2 Dt

x1

x1x1 x2

x2x2

Dtt

t

Dtt=att⋅d

D

t =att⋅dat⋅d

t

v=d D

d t = ˙atd=a˙ t

atDt=HtDt

Ht=a˙ t at

(19)

Gliederung

Einführung

Grundlagen

Kinematik

Dynamik

Friedmann-Gleichung im Rahmen der ART

Friedmann-Gleichung im Rahmen der Newtonschen Gravitation

(20)

Friedmann-Gleichung im Rahmen der ART

Lösung der Einsteinschen-Feldgleichungen:

KP vereinfacht die Metrik und damit auch den Einstein-Tensor

Tab hat die Form einer idealen Flüssigkeit.

Exakte Rechnung liefert Friedmann-Gleichungen

k {-1,0,1} Krümmung

ρ Energiedichte von Materie und Strahlung

p Druck von Materie und Strahlung

Λ kosmologische Konstante Vakuumenergie

Zeitliche Entwicklung der Hubble-Funktion

Gab−gab=8G Tab

a˙2=8G

3 a2

3 a2k a¨

a=4G

3 ⋅3 p 3

H2t=a˙ t

at2=8G

3

3 k a2t

(21)

„Friedmann via Newton“

Newton: Grenzfall der ART für kleine Massen und Skalen

KP ⇒ Skaleninvarianz ⇒ Newton auf große Skalen übertragbar

Expandierende Kugel mit Radius und Masse

Gravitationskraft auf Galaxie (Masse m) an der Kugeloberfläche

Multiplikation mit und Integration liefert die Energiegleichung

Rt=at⋅r M=43 t⋅[at⋅r ]3

m d2[adtt2⋅r]=[−GMmat⋅r]2 a¨ t

at=−4G

3 t

a˙2t=−8G

3 t⋅a2tconst.

a˙ t

M

m

a(t)·r

(22)

Literatur

M. Camenzind: From Big Bang to Black Holes (http://www.lsw.uni-heidelberg.de/users/mcamenzi/) R. d'Inverno: Einführung in die Relativitätstheorie (VCH, 1995)

L.D. Landau, E.M. Lifschitz: Lehrbuch der theoretischen Physik, Bd. II - Klassische Feldtheorie (Verlag Harri Deutsch 1997)

C.W. Misner, K.S. Thorne, J.A. Wheeler: Gravitation (Freeman 1973)

T. Padmanabhan: Theoretical Astrophysics, Vol. III - Galaxies and Cosmology (Cambridge University Press 2002)

A. Unsöld, B. Baschek: Der neue Kosmos (Springer 2002)

2dF Galaxy Redshift Survey, http://magnum.anu.edu.au/~TDFgg/

ROSAT (MPE), http://wave.xray.mpe.mpg.de/rosat/survey N. Strobel, http://www.astronomynotes.com/

NASA/WMAP Science Team, http://map.gsfc.nasa.gov/

Referenzen

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