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Globale Trends und Strukturbrüche Weltmodelle als Forschungsinstrumente

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P 90-307

Globale Trends und Strukturbrüche Weltmodelle als Forschungsinstrumente

W olf-Dieter Eberwein

Oktober 1990

Publication Series o f the International Relations Research Group Reichpietschufer 50

D 1000 Berlin 30

(2)

The views expressed in this paper are those o f the author and not necessarily those of the International Relations Research Group.

(3)

Weltmodelle und die Verabschiedung des Sozialismus... 1

Globale Entwicklungen als Problem ... 3

Zur Entwicklung von Weltmodellen ... 4

Simulation und Experiment... 10

Szenario-Analyse: Abrüstung in Ost und West ... 12

Theorie-Experiment: Macht und Stabilität ... 13

Zusammenfassung und Ausblick... 15

Literatur... 20

(4)

und die Theoriebildung im Bereich internationaler Beziehungen wird in diesem Aufsatz untersucht. Die zwei Entwicklungslinien, die vom Club o f Rome initiierte Weltmoldellentwicklung einerseits, der von Harold Guetzkow initiierte Inter- Nation-Simulation Ansatz für den Bereich Internationaler Beziehungen anderer­

seits, werden dargestellt. An Hand von zwei Beispielen wird der Nutzen derartig komplexer Analyseverfahren aufgezeigt. Der Analyse vorangestellt sind Überle­

gungen, inwieweit der Umbruch in Mittel- und Osteuropa zu der Schlußfolgerung berechtigt, Weltmodelle seien damit überholt. In den Schlußfolgerungen wird darauf noch einmal speziell eingegangen und angedeutet, wie dieser Ansatz produktiv zur Analyse der Transformationsprozesse zu demokratischen und marktwirtschaftli­

chen Systemen in Osteuropa eingesetzt werden kann.

ABSTRACT

The use o f the simulation approach for analyzing global developments and for theory building in international relations is evaluated in this paper. The two origins o f this approach, globald modeling als initiated by the Club o f Rome, and the Inter- Nation-Simulation approach originally developed by Harold Guetzkow for inter­

national relations, are described. The use of this type o f approach is illustrated with two applications. In the introduction the problem is raised to what extent the upheavals in Central and Eastern Europe justify the conclusion that these deve­

lopments have made global models obsolete. In the summary conclusions this issue is raised once again by giving a first provisional answer to what extent global models can productively be used to analyze the transformation processes to democratic systems and market economies in Eastern Europe.

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Theorieentwicklung im Bereich der internationalen Beziehungen wurde just zu dem Zeitpunkt abgeschlossen, als die Ereignisse in Mittel- und Osteuropa ihrem Höhepunkt zustrebten. In Anbetracht der inzwischen eingetretenen Entwicklungen erscheint es mir gerechtfertigt, diese Analyse in ihrer ursprünglichen Fassung vorzulegen, zumal ich davon ausgehe, daß der generelle Tenor keiner grundlegenden Revision bedarf. Gleichzeitig erscheint es m ir aber notwendig, eine Reihe ergänzender Überlegungen voranzustellen, die darauf Bezug nehmen. Darüber hinaus werden am Ende dieses Beitrag weiterführende Überlegungen angestellt, warum es gerade jetzt durchaus sinnvoll sein könnte, verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, mit dem komplexen Aussagesystem, wie es insbesondere das W eltmodell GLOBUS darstellt, neue - und wie man zugeben muß, zusätzliche - global relevante Probleme zu analysieren.

Über den vielen Unsinn, der meist aus nachweisbarer Inkompetenz zum Thema Weltmodelle geschrieben wird1 2), lohnt es sich kaum, nachzudenken, geschweige denn darauf einzugehen. Em st genommen werden müssen dagegen reale globale Entwick­

lungen, wenn sie aller Voraussicht nach durch grundlegende innerstaatliche und inter­

nationale Strukturbrüche gekennzeichnet sind, die sich scheinbar oder tatsächlich nicht m ehr m it den in diesen Modellen abgebildeten langfristigen und mehr oder weniger kontinuierlichen Prozessen in Übereinstimmung bringen lassen. So weist Professor Schoeck (1990) aus Mainz nicht etwa in einer Fachzeitschrift, sondern in einer W ochenzeitung - vordergründig zu Recht - darauf hin, daß man für politische Prognosen sehr viel Nase brauche, am allerwenigsten ein Modell im Computer, wobei in diesem Falle das GLOBUS-W eltmodell gemeint war.

1) Der nachfolgende Aufsatz wurde ursprünglich vor den grundlegenden Veränderungen in Mittel- und Osteuropa geschrieben. Der Verfasser geht davon aus, daß die grundlegende Argumentation dadurch nicht irrelevant geworden ist. Allerdings haben diese neue Entwicklungen weitreichende Konse­

quenzen, für die Sozialwissenschaften im allgemeinen, die Weltmodellentwicklung im besonderen.

Diesem Umstand tragen sowohl die ergänzende Einleitung Rechnung als auch die Schlußfolgerungen, in denen speziell auf diese Umbrüche Bezug genommen wird. Ansonsten ist der Text im wesentlichen unverändert belassen worden.

Für die konstruktive Kritik an der ursprünglichen Faßung bin ich meinen Kollegen Volker Prittwitz und Peter Rindfuß vom Wissenschaftszentrum Berlin dankbar. Sie hat zu einer notwendigen und wie ich hoffe auch erfolgreichen Überarbeitung geführt, für die ich selbstverständlich alleine verantwortlich bin.

2) Das mir bekannte herausragendste Beispiel ist das von Emenlauer-Blömers et al. veröffentlichte Referat in Wechselwirkung, das nur so von Fehlem strotzt. So wird dort etwa behauptet, das demo­

graphische Teilmodell sei endogenisiert, was falsch ist. Die Unkenntnis wird aber in diesem Falle, was häufig für derartige Kritiken typisch ist, durch das ideologische Engagement der Verfasser mehr als wett gemacht, leider auf Kosten des Informationsgehaltes.

(6)

Was die begrenzte Prognosefähigkeit der Sozialwisenschaften betrifft, soweit die Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa angesprochen sind, hat Schoeck durchaus Recht.

Die logische Implikation ist, daß Weltmodelle gleichermaßen dieser Prognoseunfähigkeits-Vorwurf trifft, vorausgesetzt er w ird wird als Ziel derartigen Modellen unterstellt. Daß von allen Geruchssinngeistem offenbar alle diejenigen verlassen waren, die Osteuropa-Forschung, theoretisch fundiert und empirisch gut informiert, betrieben haben und betreiben, hat von Beyme (1990) kürzlich selbstkritisch dargelegt.

Von Beyme verschiebt das Problem nicht, wie Schoeck, auf den instrumentellen Aspekt der Simulation, sondern stellt es in den Kontext, in den es gehört, nämlich in den der Aussagekraft und Reichweite der verfügbaren Theorien. So gesehen, trifft natürlich die Kritik, daß durch die dramatischen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa sowie die inzwischen vollzogene deutsche Einigung Weltmodelle jetzt endgültig archiviert wenn nicht sogar kompostiert gehörten, ins Leere.

Keine Theorie, erst recht nicht Weltmodelle, sind in der Lage, singuläre und fun­

damentale historische Brüche, z. T. repräsentiert durch einzelne Personen wie Adolf Hitler oder Khomeini, die die W elt von Grund auf verändern, vorherzusagen. Betrachtet man die Philosophie der verschiedenen Weltmodelle, so gehen diese zunächst davon aus, daß sie, wenn überhaupt, einen lohnenswerten Versuch darstellen, die reale Komplexität weltweiter, die nationalen Grenzen sprengender Prozesse, abzubilden. Diese Abbildungen stellen die Antithese zu den fortschrittsgläubigen und voluntaristischen M achbarkeitsi­

deologien dar, eine Art wohlvestandener Bescheidenheit, die so manchem "Macher" in W issenschaft und Politik wohl anstünde.

Das bedeutet a priori, was in jedem Falle für diejenigen gilt, die an der Entwicklung des am W issenschaftszentrum Berlin entstandenen GLOBUS-W eltmodells beteiligt waren, den Verzicht auf Prognosen. Dieser Prognoseverzicht schließt aber keineswegs die Erstellung und Berechnung von Szenarien alternativer Entwicklungen aus. Da aber, so könnte man nun weiter argumentieren, die Welt nach der Verabschiedung des real existierenden Sozialismus nun auf einmal so eine völlig andere ist, taugen folglich auch die W eltmodelle für die Analyse alternativer Szenarien nicht mehr. Das beinhaltet eine starke Annahme, die nämlich, daß die globalen Probleme und W irkungszusammenhänge auf einmal völlig andere seien. Daß diese Annahme etwa für den W elthandel völlig unplausibel ist, scheint mir außer Frage zu stehen.

Anders formuliert, die Veränderungen in Mittel- und Osteuropa, so weitreichend sie auch sein mögen, haben nicht grundsätzlich über Nacht globale Wirkungszusammenhänge außer Kraft gesetzt. So wie die empirische Osteuropa-Forschung beispielsweise durch die eingetretenen Entwicklungen keineswegs in Bausch und Bogen auf die Müllhalde der Geschichte gekippt werden darf, so wenig gilt dies für Weltmodelle. Was erhaltenswert und entwicklungsfähig ist, ist weniger sinnlich durch das Herumschnuppem in der Luft der aktuellen Ereignisse herauszufinden, sondern nur durch das sprichwörtliche Bohren harter Bretter im Sinne Max Webers zu klären.

(7)

Nachfolgend zeichnen wir die Entwicklung der Weltmodelle nach und versuchen dabei, ihre Bedeutung für die Theorieentwicklung im Bereich internationaler Beziehungen herauszuarbeiten. Die aufgestellte These lautet, daß Simulation eine wichtige Rolle für die Theoriebildung spielt, die bei weitem noch nicht erkannt, geschweige denn ausgenutzt wird. In der abschließenden Bewertung dieser Entwicklung wird ansatzweise aufgezeigt, wie durch entsprechende Modifikationen von Modellstrukturen reale Probleme für die Forschung fruchtbar gemacht werden können.

Globale Entwicklungen als Problem

Armut, Umweltverschmutzung und Krieg sind Donella Meadows (1989:69) zufolge drei der wichtigsten Probleme globalen Ausmaßes der Gegenwart. Ob man dieser spe­

ziellen Aufzählung zustimmt oder nicht, sicher dürfte jedenfalls sein, wie es in dem von Präsident Carter in Auftrag gegebene Bericht GLOBAL 2000 (1980: 32) heißt, daß auf Grund der vorliegenden Informationen kein Zweifel darüber bestehe, daß die W elt in den unmittelbar bevorstehenden Jahrzehnten mit ungeheuer dringlichen Problem en von großer Komplexität zu kämpfen haben werde. "Prompte und mutige Wandlungen in der Politik auf der ganzen W elt sind erforderlich, um diese Probleme zu umgehen oder zu reduzieren, bevor sie sich nicht m ehr bewältigen lassen."

M ut zum W andel alleine, wie sich heute zeigt, genügt noch nicht. Michael Gor- batschov hat überragenden Mut zum Wandel gezeigt, als er sein Programm der Perestroika und Glasnost in die Tat umzusetzen begann. Damit hat er nicht nur den Umbruchprozess in Mittel- und Osteuropa ermöglicht, sondern zugleich globale Probleme nicht über­

schaubaren Ausmaßes ausgelöst. Gewissermaßen über Nacht hat sich die bipolare Struktur des internationalen Systems verflüchtigt, die immer wieder als Garant für den Frieden angesehen wurde. Damit ist aber nicht der Ausbruch des Weltfriedens vorprogrammiert.

Die Einsicht in notwendige Veränderungen und der Mut, diese Veränderungen voran­

zutreiben bedeutet deswegen nicht eine automatische Verringerung der Problemlast. Wenn überhaupt, dann werden dadurch vielleicht manche Probleme hinfällig werden, völlig neue dagegen auftreten. Und das zeichnet die jetzige Phase der Transformationsprozesse aus.

Zum Verständnis der Komplexität dieser globalen Probleme haben die im Laufe der vergangenen zwei Dekaden entwickelten W eltmodelle zweifelsohne beigetragen. Diese Modelle sind als Teiltheorien globaler Entwicklungen interpretierbar, die m it Hilfe der Simulation analysiert werden.3’ Aus der Sicht der Internationalen Beziehungen dagegen ist erst injüngster ZeiteineEntwicklungeingetreten, die zur theoretischen und empirischen

3) Die Bewertung dieser Bemühungen erfolgte im Laufe der vergangenen Jahre in einer Reihe von Veröffentlichungen u.a. von Cole (1987), Eberwein (1984), Eberwein/Siegmann (1987), Meadows (1985), Meadows et al. (1982), Richardson (1982; 1984; 1985) und Siegmann (1987).

(8)

Forschung in dieser Disziplin beitragen kann. Diese Entwicklung beruht auf der Kon­

vergenz von zwei Entwicklungssträngen. Für den ersten steht der Club o f Rome, der Forrester m it der Entwicklung des ersten Weltmodells, World Dynamics (1971), auf der Grundlage seines Programms The Predicament o f M ankind beauftragte. Für den zweiten Entwicklungsstrang steht der Bereich der Simulation internationaler Beziehungen, den Harold Guetzkow (vgl. Ward, 1985; s. a. Guetzkow/Valadez, 1981a; Hübner-Dick, 1981) entscheidend prägte.4) Ausdruck dieser Konvergenz ist das GLORC/5-Modell (Bremer, 1987a), das am W issenschaftszentrum Berlin in den Jahren 1980-87 entwickelt worden ist.5)

D er W eltmodellansatz stellt eine Synthese von Inhalt, der Darstellung komplexer globaler W irkungszusammenhänge, und Methode, der Computersimulation, dar. Die mit diesen M odellen geschaffene Ersatzrealität (Kern und Rönsch, 1971b: 12) ist zugleich ein Labor, das für die Analyse komplexer dynamischer Systeme im allgemeinen, des internationalen Systems im besonderen, geeignet ist.6) 7 Um diese These zu belegen, wird zunächst ein selektiver Überblick über die Weltmodelle, die im V erlauf der vergangenen zwei Jahrzehnte entwickelt worden sind, gegeben. Dabei wird geklärt, welche Bedeutung diese Modelle für die Disziplin der Internationalen Beziehungen spielen oder spielen könnten. Im Anschluß daran wird die Verwendung solcher Modelle für die Erforschung internationaler Beziehungen an Hand von zwei spezifischen Modellen illustriert.

Abschließend erfolgt eine kritische Bewertung dieses Ansatzes.

Zur Entwicklung von Weltmodellen

W eltmodelle sind laut Alker (1985:13) Simulationsmodelle zur selektiven Analyse mittelfristiger globaler Probleme. Cole (1987: 403) verweist auf zwei unterschiedliche Traditionen der globalen M o d e llie ru n g ,d ie Club o f Rome Tradition und die politik-

4) Es war ein Zufall, daß Kern und Rönsch (1971a) im gleichen Jahr, in dem Forrester das erste vom Club of Rome in Auftrag gegebene Weltmodell veröffentlichte, das Sonderheft der Politischen Vierteljahresschrift über Simulation Internationaler Prozesse herausgaben. So irrelevant diese zeit­

liche Koinzidenz ist, so relevant ist das methodologische Bindeglied der Simulation, über die die Konvergenz im Bereich der Weltmodellbildung erfolgte.

5) Stuart Bremer war verantwortlich für die Gruppe, die GLOBUS entwickelte, zuerst im Rahmen des Internationalen Instituts für Vergleichende Gesellschaftsforschung, Bereich globale Entwicklungen, unter ihrem Leiter K. W. Deutsch (1976-85), später als Leiter der Forschungsgruppe GLOBUS (1985-87) selbst.

6) Siehe hierzu die grundlegenden Erörterungen von Cselaw Mesjasz (1988). Vergleiche hierzu Meadows et al., 1982, sowie Siegmann, 1987, zwei Publikationen, in denen die vergleichsweise umfaßendsten Überblicke über die Entwicklung in diesem Bereich vermittelt werden.

7) Die Modellierung in der Politikwissenschaft ist nicht nur im Bereich der Internationalen Beziehungen üblich, sondern auch in verschiedenen anderen Bereichen wie etwa in der Vergleichenden Politik­

wissenschaft oder in der Wahlforschung.

(9)

wissenschaftliche Tradion.8* Die erstgenannte ist politisch-praktisch motiviert. Sie wurde von Forrester mit dem ersten Weltmodell World 1 als Beitrag zur World Problematique des Club o f Rome begründet.9* Die zweite Richtung wird durch das GLOBUS-Modell repräsentiert, das, wenn auch keineswegs exklusiv, im Bereich der Internationalen Beziehungen angesiedelt ist. Harold Guetzkow (1950) hat diese Tradition wesentlich mitgeprägt in der Hoffnung, die Verbindung empirisch fundierter "theoretischer Inseln"

im Bereich der Internationaler Beziehungen herzustellen.

Ausgangspunkt für die Weltmodellierung ist die World Problematique, wie sie der Club o f Rome formulierte. Sie besteht in der Begrenztheit der Ressourcen, dem Bevöl­

kerungswachstum und den damit verbundenen Folgeproblemen wie Verknappung der Rohstoffe und der Nahrungsmittel bei steigender Umweltbelastung. Unschwer erkennbar sind die Anleihen bei Malthus. Diese Problematique löste in den siebziger Jahren die Entwicklung einer ganzen Reihe von Weltmodellen aus, beginnend mit der W eiterent­

wicklung von World 1 von Forrester zu World 2 und 3 (Meadows et al., 1972; Mea- dows/Meadows, 1974).

Diese erste M odellgeneration berücksichtigt nur eine Analyseebene, die Aggrega­

tebene der Welt. Die Modellstruktur ist dahingehend interpretierbar, daß mit ihr die Ursachen und Folgen der kumulierten Handlungen sämtlicher Akteure in dem spezifisch definierten Problemkontext "Grenzen des Wachstums in einer endlichen W elt"10* abge­

bildet werden. Die Modellberechnungen belegen die darin enthaltenen Annahmen: die Modellwelt bricht spätestens im Jahre 2100 zusammen. Doch dieser Zusammenbruch ist keineswegs zwingend, wie die auf den Plan gerufenen Kritiker dieser ersten Weltmodellgeneration (vgl. Cole et al., 1973) betonten. Die Experimente von Bremer (1980) zur Rolle des Faktors Technologie zeigten sogar, daß der Zusammenbruch nicht einmal modellimmanent zwingend ist. Derartig hochaggregierte Modelle sind auch kontraproduktiv für die praktische Nutzanwendung, da sie keine Anahltspunkte dafür liefern, welche Handlungsoptionen über moralische Appelle hinaus den konstitutiven Akteuren zur Verfügung stehen.

Die Kritik (vgl. Cole et al., 1973) an der Struktur der ersten Weltmodelle wurde produktiv in den Modellen der zweiten Generation aufgegriffen. Das von Mesarovic und Pestei entwickelte World Integrated Model (Mesarovic/Pestel, 1974) WIM disaggregierte

8) Alker (1985:27) unterteilt diese "politologische Tradition" in fünf verschiedene Entwicklungsstränge:

die Richardsonschen Rüstungswettlauf-Prozesse, die psychologischen Modelle außenpolitischer Entscheidungen, die Arbeit über kollektive Sicherheitssysteme, erweiterte Input-Output Modelle und neuere Entwicklungen verknüpfter nationaler ökonometrischer Planungsmodelle.

9) Es gibt natürlich die ökonometrische Modellierungstradition. Der Weg, der hier beschritten wurde, bestand in der Koppelung verschiedener nationaler ökonometrischer Modelle. Wegen der disziplinären Ausrichtung werden diese Modelle in der folgenden Diskussion nicht berücksichtigt. Dazu gehören u. a. das Projekt LINK (Hickmann und Klein, 1985) sowie das Interfutures Projekt der OECD (1979).

10) So der Titel der wissenschaftlichen Veröffentlichung von Meadows et al., 1972.

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das internationale System in regionale Einheiten. Es wurde gemaäß der Theorie hierar­

chischer Mehrebenen-Systeme aufgebaut. Substantiell die gleichen Phänomene erfaßend wie die Forrester-Modelle schließt es aber ein sogenanntes Entscheidungsmodul m it ein.

Es gibt dem Benutzer die Möglichkeit, seine eigenen normativen Annahmen und Präfe­

renzen in das Modell exogen einzuführen und deren Auswirkungen in Szenarien nach­

zuvollziehen.

Die normative Dimension globaler Interdependenz steht im Vordergrund des in Argentinien, später Brasilien, weiter entwickelten lateinamerikanischen Bariloche Modells (Herrera/Scolnic, 1976). Dieses Modell "verlängert" nicht einfach die vergan­

genen Entwicklungstrends sondern will die Frage beantworten, wann in der Zukunft die Befriedigung der Grundbedürfnisse in den verschiedenen unterentwickelten Regionen der W elt erreicht werden könne. Die Logik für dieses Vorgehens, dem ein Optimierungsal­

gorithmus zugrunde liegt, begründete Herrera, der Leiter der Bariloche-Gruppe, damit, daß es immer genügend Freiheitsgrade gebe, um politisch wünschenswerte Entwicklungen zu verwirklichen. E r lehnte damit zugleich den W eltuntergangs-Determinismus der models o f doom von Forrester ab. Das Bariloche-Modell wurde im späteren Verlauf für spezifische Studien von der ILO eingesetzt.

In Japan enstand unter der Leitung von Kaya und Onishi (Kaya/Onishi, 1977) das FUGI-M odell über the Future o f Global Interdependence. Im Gegensatz zu den anderen bislang genannten Modellen enthält es neben einzelnen Regionen auch spezifische Nationen als Akteure. Es besteht aus drei Modulen, dem globalen makroökonomischen Modell, dem globalen Input-Output Modell und dem globalen Metall-Ressourcen Modell.

Onishi ist heute alleiniger Leiter der Gruppe und hat das Modell auf rund 150 Nationen ausgeweitet (Onishi, 1986). Im Vordergrund stehen ökonomische Probleme. Die Gesamtstruktur des Modells läßt dessen praktische Bedeutung für die japanische W irt­

schaft erahnen.11’

Die Systems Analysis Research Unit des Britischen Umweltministeriums wollte mit ihrem SARU-Modell (Roberts, 1976; Roberts et al., 1978) weniger ein praktisch ver­

wertbares Instrument erstellen, als vielmehr Möglichkeiten und Grenzen von W eltmo­

dellen ausloten (vgl. Roberts, 1982) SARUM umfaßt mehrere Produktions Sektoren und Regionen. Weiterführende Entwicklungen, die auf SARU aufbauen sind AREAM ( Mula et al., 1982; Siegmann, 1987: 117-22), das zusätzlich Neuseeland und Australien als spezifische Nationen enthält, sowie G-MAP (vgl. Siegmann, 1987: 151-56), mit dem die bestehenden globalen Modelle AREAM und FUGI verknüpft und ausgewietet wurden, um sie für die Analyse der spezifischen Probleme im Bereich des Indischen Ozeans anzuwenden.

11) FUGI ist insofern interessant, als es immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wird. Eine immer wieder auf den neusten Stand gebrachte Datenbank wird zur Schätzung der einzelnen Parameter des Modells verwendet, die dann automatisiert in das bestehende Modell eingelesen werden.

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Im Zusammenhang mit der 1970 begonnenen zweiten Entwicklungsdekade wurde Leontief (Leontief et al., 1977) von den Vereinten Nationen mit der Entwicklung eines Weltmodells zur Evaluierung der damit gesteckten Ziele beauftragt. W ie FUGI handelt es sich um ein Input-Output Modell. Es basiert auf 15 Regionen und bildet insgesamt 45 Sektoren ab. Im Gegensatz zu den anderen Modellen muß der Benutzer eine ganze Reihe von Vorgaben machen, bevor das Modell berechnet werden kann. Es handelt sich um kein voll endogenisiertes dynamisches Modell, weil die Ergebnisse auf Grund der für 1970 geschätzten Param eter und exogen vorgegebener W erte für spezifische Variablen nur punktartig berechnet werden und nicht völlig durch die modellimmanente Struktur im Zeitablauf determiniert sind.12’

M it MOIRA, dem Model o f International Relations in Agriculture, das die For­

schungsgruppe um Linenmann13’ in Holland entwickelte, entstand ein Modell, das sich das Postulat von Meadows et al. (1982:197) zu eigen machte: je problemspezifischer ein Modell, desto besser die Resultate. MOIRA deutet bereits auf einen erheblichen Ent­

wicklungsprozess innerhalb dieses Forschungsfeldes hin, denn dieses Modell war erstens nationenspezifisch fundiert, zum zweiten beschränkte es sich auf einen eng umrissenen Problembereich, auf die Produktion und Verteilung von Nahrungsmitteln im Kontext von W elthandelt und Protektionismus.

In der Sowjetunion bemühte sich eine Forschergruppe in der Akademie der W is­

senschaften in Moskau, den Weltmodellansatz weiterzuentwickeln. So entstand SIM-GDP (Gelovani, 1980), ein Modell, das sich von anderen insofern unterscheidet, als es sich um ein System fo r Interactive Modeling - Global D evelopment Processes, handelt. Die Studie von Gelovani und Dubovski (1989) zeigt, daß damit ein Weltmodell entwickelt wurde, das mehrere Sektoren umfaßt und z. T. nationenspezifisch, z. T. regional aufgebaut ist.

Bekannt ist darüber hinaus, daß an der Akademie der W issenschaften in Novosibirsk ein weiteres sowjetische Weltmodell entwickelt worden ist.14’

Ungeachtet der erkennbaren Fortschritte zeichnen sich diese Modelle der zweiten Generation alle durch ihre politische Enthaltsamkeit aus. Anders ausgedrückt, sieh ent­

halten politische Prozesse bestenfalls implizit. Das ist deswegen verwunderlich, weil alle Modellberechnungen immer wieder zeigten, daß die noch im ersten Weltmodell berechneten Katastrophen weder vorprogrammiert noch unvermeidbar sind. A uf den einfachsten Nenner gebracht zeigten die verschiedenen Szenario-Analysen immer wieder, daß die jeweils analysierten Probleme weniger auf Knappheit beruhten als auf Mängeln in der Verteilung und Umverteilung. Verteilungsprobleme ergeben sich aber auf Grund von Mängeln der bestehenden Ordnungsstruktur. Und das bedeutet, daß die Ursachen in

12) Es gibt allerdings auch die Möglichkeit der dynamischen Modellierung mit dem Input-Output Ansatz.

13) Für die detaillierte Darstellung dieser Modelle ist das Buch von Meadows u. a. (1982) am besten geeignet.

14) Es erscheint in der von Meadows (1985) zusammengestellten Liste.

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der Politik liegen, die dafür mitverantwortlich ist. W egen des Ausschlusses der Politik erlauben daher alle diese Modelle auch keine konkreteren Einschätzungen, ob bzw. welche denkbaren und zugleich realistischen Handlungsoptionen welchen Akteuren zur Verfü­

gung stehen, die zu einer Änderung der berechneten Trends führen könnten.

Erst die dritte Generation von W eltmodellen enthält die explizite Verknüpfung von Politik und Wirtschaft. Das GLOBUS-Modell (Bremer, 1987a) sowie, weit weniger ambitioniert, SIMPEST (Luterbacher/Allan, 1982) bzw. SIMSWISS (Luterbacher et al., 1983) stellen nicht nur substantiell die Verbindung von Politik und W irtschaft her, sondern zugleich auch die Verbindung zwischen den zwei oben angesprochenen Entwicklungs­

strängen der Modellierung globaler Probleme: zwischen dem Simulationsansatz in den Internationalen Beziehungen und der Weltmodellentwicklung im engeren Sinne.

Bereits in den fünfziger Jahren setzte die Erforschung internationaler Beziehungen, speziell für Konflikt- und Krisenprozesse, mit Hilfe der Simulation ein.15) Ausgangspunkt ist INS, die Inter-Nation-Simulation, die Guetzkow entwickelte. INS ist eine Mensch- Maschinen-Simulation. Sie enthält zwar theoretisch formalisierte Bestandteile, Menschen als "Spieler" oder Entscheidungsträger sind aber konstitutive Elemente. Die W eiterent­

wicklung von INS zu IPS, der International Processes Simulation, von Smoker (1981)16) stellte einen konzeptionellen Fortschritt dar, aber auch damit konnte die grundlegende Problematik der Mensch-Maschinen-Simulation nicht umgangen werden. Die Mensch- Maschinen-Simulation ist nicht nur sehr viel aufwendiger als die reine Computersimu­

lation, sondern wirft auch unlösbare Probleme der Validierung auf (Chadwick, 1972; s.

a. Guetzkow/Valadez, 1981b, 1981c). So nützlich sie aus pädagogischer Sicht ist, so begrenzt ist ihre Reichweite für Forschungszwecke. Heuristisch durchaus brauchbar eignet sich diese Kombination von M ensch und Maschine nicht für die systematische Theorie­

bildung bzw. für den Theorievergleich.

Diese Begrenzung trifft für vollcomputerisierte Simulationsmodelle nicht zu. Den ersten Schritt, der zur Konvergenz der beiden Weltmodelltraditionen führte, hat Bremer (1977) m it SIPER, Simulated International Processer, vollzogen. Dieses reine Simulati­

onsmodell geht von der kybernetischen Konzeption aus, die die Staaten des im Modell abgebildeten internationalen Systems als zielsuchende, anpassungsfähige Akteure, die gleichzeitig politische und wirtschaftliche Ziele, national wie international,zu verwirk­

lichen suchen (vlg. hierzu Mesjasz, 1989; Hübner-Dick, 1980) konzeptualisiert. Das

15) Guetzkow (1981:334-37) hat die wichtigsten Modelle tabellarisch aufgefuhrt. Diese Liste ist allerdings unvollständig, sowohl im Hinblick auf die Weltmodelle im engeren Sinne, als auch bezüglich der Simulationsmodelle aus dem Bereich der Internationalen Beziehungen, selbst. So sind etwa die von Ruloff (1974; 1975) und Hübner-Dick/Seidelmann (1978) entwickelten Modelle nicht enthalten.

16) Im Gegensatz zu INS enthält IPS auch nichtstaatliche Akteure.

(13)

unterscheidet SIPER von anderen politikwissenschaftlich fundierten Simulationsmodel­

len, die zuvor entwickelt worden waren wie etwa Nations-in-Conflict von Choucri und North (1975), das Krisenmodell von R uloff (1974; 1975) oder die World Politics Sim u­

lation von Bennett und Alker (1975).

A uf dem Konzept von SIPER aufbauend entstand das W eltmodell der dritten Generation, GLOBUS. Seine Entwicklung ist u. a. Karl Deutsch zu verdanken. Als Direktor des Internationalen Instituts für Vergleichende Gesellschaftsforschung am W issenschaftszentrum Berlin stellte er die Entwicklung eines empirisch fundierten W eltmodells unter Einschluß von Politik und Wirtschaft an die oberste Stelle der Prio­

ritätenliste seines Forschungspgrogramms. Deutsch hat darüber hinaus die makroquan­

titative Forschung, auf der GLOBUS aufbaute, wesentlich mit vorangetrieben (vgl.

Deutsch, 1989; Russet et al., 1964; Taylor/Hudson, 1972; Taylor/Jodice, 1983).

M it dem GLOBUS-Modell wurde erstmals der erfolgreiche Versuch gemacht, das Phänomen der Interdependenz von Politik und W irtschaft, national und international zu modellieren.17) GLOBUS setzte damit die Forderung von Guetzkow um, empirisch fun­

dierte theoretische Inseln im Bereich der internationalen Politik miteinander zu ver­

knüpfen.18’ Im M ittelpunkt stehen die Staaten als die relevanten Akteure der nationalen und internationalen Politik. Das M odell enthält vier Handlungsfelder, mit denen die Strukturbedingungen abgebildet werden sollen, innerhalb derer die Regierungen handeln.

D iese Strukturbedingungen ergeben sich aus den nationalen und internationalen wirt­

schaftlichen und politischen Handlungsumfeldem. Die monolithische Struktur des Staats als Akteur wird durch die Strukturierung in seine funktionalen Komponenten aufgelöst,19’

um die Dynamik kollektiven Handelns zu analysieren.

Eine ganz andere Richtung, die ebenfalls aus der Guetzkow-Tradition hervorging, und eine Neuerung der Modellierung globaler Entwicklungstrends darstellt, entwickelte sich unabhängig davon. Bremer und Mihalkas (1977) Modell Machiavelli in Machina"

bildet einige Kernthesen des Machtpolitik-Paradigmas der realistischen Schule für ein pluralistisches Staatensystem ab, um die dynamischen Implikationen dieses Ansatzes nachzuvollziehen. Es handelt sich um ein Modell, das ausschließlich für die Theoriebil­

dung geeignet ist. Cusack und Stoll (1988,1989; s. a. Cusack/Zimmer, 1989) haben dieses M odell zu dem EARTH-Modell weiterentwickelt. Damit wurde der Schritt vom Gedan­

kenexperiment theoretischer Problemstellungen globaler Reichweite zum Experim ent mit Hilfe der Computersimulation vollzogen.

17) Das bedeutet zugleich, daß die immer wieder vielbeschworene interdisziplinäre Forschung mit GLOBUS konkret umgesetzt worden ist (vgl. Bremer, 1987b).

18) Das ist punktuell der Fall. Bremer (1987b:) weist auf den ekklektischen Ansatz von GLOBUS hin.

Das Modell ist keineswegs als eine umfaßende Theorie interpretierbar, sondern als ein erster Versuch in diese Richtung.

19) Nähere Einzelheitem zum Modell sind in der ausführlichen Dokumentation, in der die theoretische Grundstruktur, die empirische Fundierung und die einzelnen Gleichungen aufgeführt sind, enthalten (Bremer, 1987a).

(14)

Im nächsten Abschnitt werden einige ausgewählten Experimente vorgestellt, die mit den beiden Modellen GLOBUS und EARTH bislang durchgeführt wurden. Damit soll der Nutzen von Experimenten m it Hilfe des Simulationsansatzes zur Analyse globaler Probleme und Entwicklungstrends illustriert werden.

Simulation und Experiment

Die Bedeutung von Simulationsmodellen für die Analyse globaler Entwicklung­

strends besteht darin, daß sie ein Labor für die theoretische und empirische Forschung darstellen. Simulationsmodelle lassen sich gleichermaßen für die Validierung vergangener Entwicklungen als auch für systematische Experimente einsetzen. Experimente können in Szenario-Analaysen und in theoretische Experimente weiter unterteilt werden. Zur Illustration dieser experimentellen Möglichkeiten werden zwei Modelle herangezogen, GLOBUS und EARTH. GLOBUS ist das Akronym für Generating Longterm Options By Using Simulation, EARTH steht für Evaluating Alternative Realpolitik THeses. Beide wurden am W issenschaftszentrum Berlin entwickelt.

W ährend GLOBUS zur Analyse und Evaluation alternativer Handlungsoptionen entwickelt wurde, ist EARTH in seiner derzeitigen Faßung ein rein theoretisches M odell zur Analyse der Implikationen des Realpolitik-Paradigmas. GLOBUS stellt seinem Anspruch nach eine empirisch fundierte Teiltheorie zur globalen Interdependenz von Politik und W irtschaft dar, EARTH dagegen ist die explizite Rekonstruktion von Theo­

remen und Hypothesen des Realpolitik-Paradigmas.

Ohne hier das GLOBUS-Modell in seiner Gesamtbreite darzustellen,20) werden in aller Kürze seine wesentlichen Strukturmerkmale dargestellt. Die zentralen Akteure in GLOBUS sind die Staaten. 25 konkrete Nationen werden in diesem Modell abgebildet, sieben westliche Industrienationen, vier östliche Nationen, fünf erdölexportierende Staaten der südlichen Hemisphäre und neun weitere Staaten der Dritten Welt.20 21’ So gering die Zahl der Staaten ist, so überwältigend ist deren Gewicht im Hinblick auf die W elt­

produktion (75 Prozent), die Weltrüstung (85 Prozent), Weltexporte ( 67 Prozent) oder W eltbevölkerung (74 Prozent). Diese Staaten stehen konzeptionell im Mittelpunkt des Modells. Sie sind in dem innerstaatlichen und internationalen Umfeld eingebettet, das jeweils in Politik und W irtschaft unterteilt ist. Im Gegensatz zu den Regierungen sind die diese Umfelder konstituierenden Akteure selbst nicht direkt erfaßt, sondern mit Hilfe aggregierter Größen dargestellt.

20) Die ausführliche Dokumentation wurde veröffentlicht (Bremer, 1987a). Eine PC-Version, die u. a.

den Quellcode nebst dem compilierten Programm und das Benutzerhandbuch umfaßt, ist ebenfalls verfügbar (Bremer/Gruhn, 1988).

21) Es handelt sich dabei um die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien und Japan, um die CSSR, die DDR, Polen und die UdSSR, um Indonesien, Iran, Nigeria, Venezuela und Saudi-Arabien, sowie, schließlich, um Argentinien, Brasilien, die Volksre­

publik China, Ägypten, Indien, Mexiko, Pakistan, Südafrika und die Türkei. Diese regionale Kate- gorisierung ist pragmatischer Ärt.

(15)

Die jeweilige GLOBUS-Regierung reagiert simultan auf die innerstaatlichen und internationalen Entwicklungen, sei es über die budgetären Entscheidungen (Cusack, 1987), sei es durch konkrete politische Maßnahmen, etwa Repression im innerstaatlichen Bereich (Eberwein, 1987), sei es in Form der Kooperation oder des Konflikts im außen­

politischen Bereich (vgl. Smith, 1987). Die Regierung greift regulierend in die nationale Volkswirtschaft (Hughes, 1987) und in den Außenhandel (Pollins/ Brecke, 1987) ein.

Diese Struktur wird an Hand von Abbildung 1 deutlich. Sie enthält aber nicht die darüber hinaus bestehenden direkten und indirekten Verknüpfungen zwischen den einzelnen Handlungsfeldem. Diese sind in einer zweidimensionalen Grafik nicht darstellbar.

Abb. 1: Die GLOBUS-Struktur

Keine Theorie erhebt den Anspruch, alle Phänomene gleichzeitig erfassen zu wollen oder gar zu können. Die erkenntnisleitenden Interessen bestimmen den Selektionsvorgang, der zu theoretischen Formulierungen führt. Damit werden zugleich Möglichkeiten und Grenzen der Analyse festgelegt. Im Falle von GLOBUS besteht das Erkenntnisinteresse darin, längerfristige globale Auswirkungen verschiedener Handlungsoptionen vor dem Hintergrund der Interdependenz von Politik und W irtschaft zu analysieren (Bremer,

(16)

1987b). In der Politik sind Experimente unmöglich. Aus einer Fülle von Handlungs­

optionen kann immer nur eine ausgewählt und implementiert werden. Ex post kann zwar politisch darüber debattiert werden, ob die getroffene(n) Entscheidung(en) richtig war(en) oder nicht. Mit GLOBUS können dagegen ex ante unter kontrollierten Bedingungen die Auswirkungen verschiedener Handlungsoptionen systematisch evaluiert werden, wofür das Modell auf Grund seiner multifunktionalen Struktur besonders geeignet ist.22>

Szenario-Analyse: Abrüstung in Ost und West

Zu dem Zeitpunkt, als die nachfolgend beschriebenen Abrüstungs Szenarien entwickelt und analysiert wurden, konnte noch nicht davon ausgegangen werden, daß sie inzwischen in dieser Form überholt wären. W enn wir dennoch auf deren Darstellung nicht verzichten, dann geschieht dies aus drei Gründen. Erstens bestätigen sie indirekt die Vermutung, daß der Rüstungswahnsinn vor allem für die UdSSR auf die Dauer nur unter extrem hohen Kosten aufrecht zu erhalten gewesen wäre. Indirekt wird damit auch bestätigt, betrachtet man die heute wirtschaftliche Lage der USA, daß Reagans mehrjährige Politik der Hochrüstung seinen Nachfolgern ein folgenschweres Erbe hinterlassen, hat. Zweitens wird deutlich, daß die naive Hoffnung, m it der jetzt begonnenen Abrüstung würde vor allem im W esten eine zusätzliche Friedensdividende verfügbar, so nicht haltbar ist. Drittens schließlich wird deutlich, daß Abrüstung per se noch keineswegs zu einer Verringerung des Nord-Süd Gefälles führt. Doch selbst wenn dies der Fall wäre, garantierten erhöhte Entwicklungshilfe-Anstrengungen des W estens noch keineswegs eine grundlegende Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in der südlichen Hemisphäre.

Abrüstung stellt ein Problem dar, dessen praktische Implikationen außer Frage stehen. Bislang wurden mehrere Studien mit GLOBUS zu dieser Thematik durchge­

führt, deren Ergebnisse im folgenden dargestellt werden. Smith (1988) analysierte die langfristigen Auswirkungen einer ideal typischen Reagan-Politik von Hochrüstung und Konfrontation mit der Sowjetunion. Dabei stellte sich heraus, daß die USA auf die Dauer eine Politik des "Todrüstens" der UdSSR nicht durchhalten können. Darüber hinaus ist längerfristig eine solche Politik sogar konterproduktiv. Nach 30 Jahren stünden die USA militärisch sogar schlechter dar als zuvor.

Bremer und Hughes (1990; 1987; 1988), die den Zusammenhang von Abrüstung und Entwicklungshilfe analysierten, fanden heraus, daß Abrüstung alleine keineswegs zur generellen Entspannung des Ost-W est Verhältnisses führt. Zwar wird das Ver­

hältnis zwischen den beiden Supermächten kooperativer, doch die Spannung zwischen einzelnen Staatenpaaren nimmt zu, u. a. zwischen der Bundesrepublik und der DDR.

22) Beispiele hierfür sind die Studien von Brecke (1985) oder Pollins (1987) über die Auswirkungen protektionistischer Maßnahmen, oder Cusack und Hughes (1986) über die Konsequenzen einer kon­

sequenten fiskalischen Politik der Reduzierung der Staatsverschuldung.

(17)

Die Auswirkungen auf die Höhe der Entwicklungshilfe können vernachlässigt werden.

W ird die Erhöhung der Entwicklungshilfe im Modell erzwungen, so profitieren die westlichen Industrienationen im Modell darüber hinaus davon längerfristig sogar binnenwirtschaftlich. Ein ungewünschter und sicher unbeabsichtigter Nebeneffekt besteht in der Ausweitung des Rüstungsexports durch die abrüstenden Nationen. Damit tragen sie zum Militarisierungsprozess im Süden bei.

Unilateralismus in der Abrüstung zahlt sich, wie die Analyse zu alternativen Abrüstungsstrategien im Ost-West Kontext von Eberwein und Groenen (1989) zeigt, nicht aus. Bilaterale Abrüstungsmaßnahmen führen nicht etwa zur Verringerung der Spannung zwischen den Blöcken, sondern werden statt dessen durch erhöhte Kon­

flikttätigkeit zwischen ihnen "kompensiert". Einseitige Abrüstung dagegen erhöht die Spannung innerhalb der Blöcke selbst. Wenn überhaupt, dann ist eine generelle gemeinsame Änderung der außenpolitischen Verhaltensweisen der Blöcke unterein­

ander am erfolgversprechendsten. Eine solche Politik bewirkt neben der generellen Entspannung zugleich eine wenn auch nur minimale Verringerung des Rüstungsni­

veaus beider Blöcke.

Am erfolgversprechendsten ist den verschiedenen Einzelszenarien zur Folge dasjenige, das bilaterale Entspannung mit Abrüstung kombiniert. Substantielle Abrüstungsmaßnahmen werden durch eine generelle Entspannung vervollständigt.

Das wirkt sich darüber hinaus positiv auf den Ost-West Handel aus, der dieser gene­

rellen sicherheitspolitischen Umorientierung folgt. Die Hoffnung dagegen, daß Abrüstung innerstaatlich ein substantiell höheres Wirtschaftswachstum bewirkt, bestätigt sich nicht. Die zusätzlichen Wachstumseffekte liegen weit unterhalb eines Prozentes. Im Osten ist dieser Effekt aber vergleichsweise stärker als im Westen zu spüren.

Theorie-Experiment: Macht und Stabilität

D iese Art von Experiment unterscheidet sich von dem grundlagentheoretischen.

Dafür w ird zur Illustration das EARTH (Exploring Alternative Realpolitik Theses) M odell herangezogen, das Cusack und Stoll (1988; 1989; 1990) entwickelt haben.

Dieses Modell ist eine Erweiterung des ursprünglich von Bremer und Mihalka (1980) entwickelten Machiavelli in Machina Modells. Dieses Modell ist die explizite Aus­

formulierung einer Reihe zentraler Hypothesen des Realpolitik-Paradigmas. Der Prozess des Machterhalts bzw. der Machtausweitung im internationalen System wird in stilisierter Form abgebildet. Ausgangsbasis ist ein pluralistisches Staatensystem, das 98 Einheiten umfaßt. Sie sind räumlich in Form von Hexagonen angeordnet. Jeder dieser 98 Staaten kontrolliert ein Staatsgebiet. Jeder dieser Staaten verfügt über M achtressourcen, um deren Erhalt bzw. Ausweitung er bemüht ist.

(18)

Jeder Staat beobachtet seine Umwelt und trifft daraufhin die Entscheidung, ob er sich in einen militärischen Konflikt mit einem seiner Nachbarstaaten einlassen soll, um seine M achtbasis auszuweiten, und dafür notfalls sogar Krieg zu führen. Gleich­

zeitig kann er versuchen, Verbündete zu gewinnen, ebenso wie die Staaten, die möglicherweise angegriffen werden. Entscheidet sich ein Staat oder ein eine ver­

bündete Gruppe von Staaten für den Krieg, wird vom Modell bestimmt, wer ihn gewinnt23’ und welche Konsequenzen dies hat, sei es in Form von Reparationen (Übertragung der Machtressourcen), sei es in Form territorialer Gewinne. In der neuesten Version wird bei sogenannten Empires, d. h. Staaten, die sich bereits andere einverleibt haben, vorab entschieden, ob es zum Bürgerkrieg kom m t und eventuell zur Abspaltung kleinerer territorialer Einheiten, d. h. zur Staatenneugründung.24’

In einer umfangreichen Untersuchungsreihe haben Cusack und Stoll (1988) das Rationalitätsprinzip, das ja eine so entscheidende Rolle im Realpolitik-Paradigma spielt, näher untersucht. Sie gingen dabei von der Unterscheidung in einen sophisti­

cated und in einen primitive pow er seeking Ansatz aus. Im ersten Falle kalkulieren die Entscheidungsträger sehr genau die W ahrscheinlichkeit des Kriegsgewinns. Sie ver­

gleichen die erwarteten Kriegskosten mit dem erwarteten Gewinn, der dann mit dem Gewinn ihrer M acht verglichen wird, der ohne Krieg zustande kommt. Die primitiven pow er seekers dagegen berechnen nur die W ahrscheinlichkeit des Kriegsgewinns, der dann die Entscheidung, Krieg zu führen oder nicht, determiniert.

Für diese Experimentenreihe wurden zusätzliche Ausgangsbedingungen for­

muliert: die Machtverteilung im System, die Mäßigung der Kriegsgewinner in ihren Reparationsforderungen von den Verlieren, die durch die Übertragung von M ach­

tanteilen erfolgt, die Fehleinschätzung der Macht des oder der potentiellen Gegner, die Kriegskosten, die niedrig oder hoch angesetzt werden können, und die Rolle des

"Zufalls" beim Kriegsausgang. Diese Bedingungen werden im Verlaufe der einzelnen Simulationsläufe systematisch variiert. Variiert wird ebenso der Anteil der zwei Arten von Akteuren, der sophisticated und primitive pow er seekers.

Das ergab insgesamt 224 Simulationsläufe. In einer Regressionsanalyse wurde der Erfolg der rationalen Staaten im Sinne ihres Überlebens ermittelt. Das Ergebnis ist überraschend. Die primitiven pow er seekers sind auf die Dauer erfolgreicher als die sogenannten sophisticated pow er seekers. Dieser individuelle Erfolg des Überlebens der Einzelstaaten kontrastiert mit der Dauer des Überlebens eines pluralistisches Systems. Je größer die Anzahl der rational pow er seekers desto länger bleibt das internationale System pluralistisch. Interessanterweise (Cusack/Stoll, 1988:25) tragen

23) Dafür wird ein Entscheidungsallgorithmus verwendet, der für den Ausgang des Krieges die Relation der Machtressourcen zwischen den Kontrahenten zugrunde legt.

24) Diese neue Version ist beschrieben in Cusack und Stoll (1989). Auf die Details kann hier allerdings nicht eingegangen werden. Das Papier ist als Discussion Paper von der Forschungsgruppe Interna­

tionale Beziehungen am Wissenschaftszentrum Berlin erhältlich.

(19)

sowohl die Fehlperzeption, d. h. die inkorrekte Einschätzung der Machtverhältnisse, als auch die Schwere der kriegerischen Auseinandersetzung positiv zur Erhaltung des pluralistischen Staatensystems bei.

In einer anderen Versuchsreihe hat Cusack (1988) die von den Realisten immer wieder betonte Unmöglichkeit der von den sogenannten Idealisten betonte Tragfä­

higkeit kollektiver Sicherheitssysteme analysiert. Eines der zentralen Ergebnisse dieser Simulations serie ist, daß aus der Sicht der Einzelstaaten diese Strategie erfolgreicher ist als die parallel dazu analysierten anderen Verhaltensoptionen des laissez-faire bzw.

des power-balancing. Das System bleibt eher pluralistisch, wenn kollektive Sicherheit zum Handlungsprinzip gewählt wird. Das widerspricht ganz eindeutig der Annahme der Realisten, die power balancing für die erfolgreichste Strategie halten.

Einwände gegen eine solche Form der theoretischen Analyse lassen sich beliebig formulieren, sei es von der realitätsfernen Spezifizierung der einzelnen Akteure, der simplifizierten Darstellung der Entscheidungsprozesse, oder der grob vereinfachten Struktur der Staaten im internationalen System. Doch diese Einwände treffen nicht zu, weil m it diesem Modell ja nichts anderes gemacht wird als logisch postulierte Zusammenhänge des Realpolitik-Paradigmas abzubilden. Dabei stellt sich heraus, daß bereits in simplifizierter Form die dynamischen Implikationen der abgebildeten Hypothesen zu ganz anderen Resultaten führen als die logischen Deduktionen. Damit stellt sich die Frage nach den Konsequenzen. Entweder ist die zugrunde liegende Theorie zu einfach und muß revidiert werden, oder das M odell ist zu einfach, oder aber die Theorie selbst ist falsch.

Durch die Erforschung der Gesamtproblematik mit Hilfe eines solchen Modells wie EARTH ist es auf die Dauer durchaus vorstellbar, daß eine Entscheidung getroffen werden kann. Dazu reichte dann ein rein theoretisch fundiertes M odell nicht mehr aus.

Es müßte schrittweise empirisch fundiert werden. Ohne eine solche Fundierung bliebe es auf die Dauer, wie alle Theorie, fruchtlos.

Zusammenfassung und Ausblick

In dieser Zusammenfassung gehe ich in zwei Schritten vor. In einem ersten Schritt ist die Argumentation genereller Natur. Ausgeblendet bleibt dabei die Frage, inwieweit die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen der vergangenen M onate den Ansatz per se in Frage gestellt haben könnten. Erst in einem zweiten Schritt wende ich mich diesem Problem zu. Dabei geht es darum, was in die neue Zeit von diesen M odellen hinüber gerettet werden kann.

Rene König hat von der Umfrageforschung behauptet, sie stelle den Königsweg der empirischen Sozialforschung dar. Ich möchte keineswegs die analoge Schlußfolgerung ziehen, daß die Simulation die gleiche Bedeutung für die Erforschung der internationalen Politik hat. Ich gehe aber davon aus, daß sie ein unverzichtbarere Instrument neben anderen

(20)

für die Analyse internationaler Politik darstellt. D er Rückblick auf zwei Jahrzehnte glo­

baler M odellierung belegt aus meiner Sicht, daß in diesem Bereich vielversprechende Fortschritte erzielt worden sind, an denen anzuknüpfen sich lohnt.

Simulationsmodelle zu globalen Problemen und Entwicklungstrends tragen erstens zur theoretisch fundierten empirisch-systematischen Forschung in Form der Validierung bei. Zweitens tragen Weltmodellanalysen in Form der Durchführung von Szenarien dazu bei, auf die Schwierigkeiten bei der Lösung praktisch relevanter Probleme, deren Erklä­

rung wissenschaftlich umstritten ist, aufmerksam zu machen. Drittens sind derartige Modelle für die grundlagentheoretische Diskussion unersetzbar. Sie erlauben es, kom ­ plexe theoretische Aussagesysteme explizit und widerspruchsfrei zu formulieren. Damit wird nicht nur der Anspruch der Intersubjektivität erfüllt, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, die theoretischen Aussagen im dynamisch-komplexen Kontext zu analysieren.

Zwei Barrieren stehen der weiteren Entwicklung im Wege, technische und sub­

stantielle. Was die technische Barriere betrifft, so ist sie heute weitgehend irrelevant geworden. Die technischen Voraussetzungen für die Simulation globaler Entwicklung­

sprozesse sind heute besser denn je. Die Entwicklung der Microcomputer-Technologie hat dazu geführt, daß die Simulation heute an jedem Ort zu jeder Zeit ohne großen Kostenaufwand möglich geworden ist.25' Die noch vor zehn Jahren bestehende

"Hardware-Barriere" in Form des Zugangs zu Großrechnern gibt es in dieser Form nicht mehr. Einige W eltmodelle sind als PC-Versionen verfügbar (vgl. Siegmann, 1987), wobei etwa EARTH in absehbarer Zeit und GLOBUS bereits seit einiger Zeit als gut doku­

mentierte PC-Versionen zu geringen Kosten verfügbar sind. Damit ist es auch möglich, den von Guetzkow (1988) kritisierten ethnozentrischen Bias der Modelle zu korrigieren.

Die eigentliche Schwierigkeit, die auf Dauer überwunden werden muß, besteht in der substantiellen Barriere. Diese Barriere ist durch drei unterschiedliche Elemente gekennzeichnet. Das erste Element ist methodologischer Natur. Nach wie vor bestehen insbesondere im deutschsprachigen Raum erhebliche Vorbehalte gegenüber der makro­

quantitativen Forschung im allgemeinen, gegenüber der Simulation im besonderen (vgl.

Czempiel, 1986). Ungeachtet der individuellen Präferenzen für oder gegen bestimmte methodologische Ansätze kann erst die praktische Erfahrung erweisen, wie fruchtbar die Simulation ist. Ein ideologisches a priori ist kein rationales Entscheidungskriterium.

Daraus folgt, daß dieser Bereich in den Ausbildungsgängen der Politologen institutio­

nalisiert werden muß. Gelingt das nicht, wird sich dieser Ansatz auf die Dauer selbst überleben. Das gilt im übrigen für die W eltmodellierung generell, die bis heute institu­

tionell heimatlos geblieben ist.

25) Es gibt auch relativ einfache Simulationssprachen wie DYNAMO, die ohne große Schwierigkeiten erlernbar sind.

(21)

Das zweite konstitutive Element der substantiellen Barriere besteht in der verfüg­

baren Datenbasis. Simulationsmodelle sind auf die Dauer nur dann sinnvoll, wenn sie auf empirisch fundierten Hypothesen beruhen. Trotz der Fülle der Daten, die heute verfügbar sind, sind deren Mängel unübersehbar. Entweder sind viele dieser Daten selbst mit großen Fehlem behaftet, was ihren Nutzen für die empirische Analyse erheblich einschränkt, oder aber die erforderlichen Daten für die Analyse vieler Probleme sind gar nicht vorhanden oder zugänglich. Auch wenn wir voraussichtlich nie einen Idealzustand erreichen werden, ist dieser Mangel im Prinzip überwindbar. Was speziell die Osteuropa-Forschung betrifft, so sind vielleicht in absehbarer Zeit wirkliche Daten erhältlich, auf Grund derer der Zusammenbruch ex-post rekonstruiert und systematisch analysiert werden kann.

Das dritte konstitutive Element der substantiellen Barriere betrifft die Modellie­

rungsstrategie selbst. Damit ist die Entscheidung für oder gegen komplexe Modelle gemeint. Je komplexer ein Modell ist, was aus technischer Sicht das geringste Problem darstellt, desto geringer ist dessen Nutzen für die Analyse, denn desto weniger durch­

schaubar wird das Verhalten des Modells selbst. Je einfacher dagegen die Struktur eines Modells ist, desto weniger wird es der in der Realität vorherrschenden Komplexität gerecht. Eine eindeutige Lösung wird es nie geben. Die Entscheidung ist vom jeweiligen Einzelfall abhängig, weil die Lösung nämlich davon abhängt, welche Aspekte aus theo­

retischer Sicht sinnvollerweise berücksichtigt werden müssen und welche vernachlässigt werden können.

Der W eg, der mit GLOBUS beschritten wurde, eröffnet die Möglichkeit, die beiden letztgenannten Elemente der substantiellen Barriere zu überwinden. Grundvoraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit des Quellcodes. Zwecks Komplexitätsreduktion können aus dem Gesamtmodell einzelne Module herausgelöst, getrennt weiterentwickelt und analy­

siert werden. Aber ebenso kann die Komplexität erhöht werden, indem das bestehende Modell um zusätzliche Elemente wie weitere Nationen oder zusätzliche Faktoren ergänzt wird. Diese Thematik ist Gegenstand der von der Volkswagen-Stiftung finanzierten Pilotstudie, die derzeit an der Forschungsgruppe Internationale Beziehungen durchgeführt wird.

Zugegebenermaßen ist die Erfahrung mit der Modellierung komplexer Phänomene im Bereich der internationalen Politik gering. Die Situation, und damit komme ich zum zweiten Teil der Zusammenfassung, ist dadurch zusätzlich erschwert, daß einzelne Bereiche der in GLOBUS abgebildeten Strukturen, national und international, in der ursprünglichen Form nicht mehr zutreffen. Es gibt inzwischen nur ein Deutschland, die in GLOBUS abgebildeten Staaten Polen, CSFR und UdSSR sind strukturell nicht mehr die, die sie noch vor wenigen Jahren waren. Allerdings gilt im Umkehrschluß ebenso, daß viele Probleme, denen sich Weltmodelle angenommen haben wie etwa weltwirtschaftliche Entwicklung, internationale Ungleichheit, W elthunger usw. nichts von ihrer Brisanz eingebüßt haben.

(22)

W ir gehen davon aus, daß die Veränderungen in Europa die Grenzen und M ög­

lichkeiten der Bewältigung globaler Belastungen verschoben und daß sie darüber hinaus die globale Problemliste erweitert haben. Eine der grundlegenden Schwierigkeiten besteht folglich darin, daß die bestehende Modellstruktur von GLOBUS, w orauf wir uns hier argumentativ beschränken, genau genommen um zwei völlig unterschiedliche Dimen­

sionen ergänzt werden müßte: zum einen um die Komponente der Transformationspro­

zesse selbst, zum anderen um deren strukturrelevanten Ergebnisse, die sie nach sich ziehen.

Diese zwei komplementären Aspekte dieser Veränderungen sind weder kurzfristig noch vermutlich längerfristig in einer einzigen M odellstruktur zu integrieren. Ein solches Maximalprogramm ist aber keineswegs die einzige denkbare Option.

Eine bescheidenere Option besteht darin, neu auftretende Probleme längerfristiger Reichweite systematisch in die bestehende Modellstruktur zu integrieren. Kein W elt­

modell konnte den Gemeinsamen Markt 1992 vorhersehen. Dennoch ist es möglich, wie die Analyse von ten Brink et al. (1990) zeigt, diesen internationalen Strukturwandel problemspezifisch m it Hilfe alternativer Szenarien mit GLOBUS, zu analysieren. Der unbezweifelbare Vorteil eines solchen Vorgehens besteht darin, daß diese selektiven Aspekte des gemeinsamen Marktes in einem hoch reaktiven, interdependenten und komplexen Umfeld evaluiert werden können, so daß sowohl die internationalen als auch die nationalen Auswirkungen selektiv ins analytische Blickfeld geraten.

Was den internen Aspekt der Transformationsproblematik betrifft, so hat hierzu eine Gruppe des Instituts für W irtschaftswissenschaften der Akademie der W issenschaften in Berlin einen ersten Versuch unternommen, ein Simulationsmodell für alternative Szenario-Analysen zu entwickelen. Aufbauend auf dem Modell von Peter Fleissner (Bruckmann und Fleissner, 1989) wurde erstmalig der Versuch unternommen, den Übergang zu marktwirtschaftlichen Bedingungen für den Bereich der ehemaligen DDR zu simulieren (Ludwig, 1990). Gerade weil der Gemeinsame Markt als auch die Trans­

formation eines plan wirtschaftlichen in ein marktwirtschaftliches System Veränderungen bedeuten, deren Auswirkungen weitgehend unbekannt sind, bietet sich die Simulation als exploratives Analyse-Instrument an.

Geht man nun von dem komplexen Analyseumfeld aus, wie es GLOBUS darstellt, dann bietet es sich geradezu an, Fragestellungen zu alternativen Strategien der Trans­

formationsbewältigung zu entwickeln, wie sie Ludwig und seine Kollegen im Kleinen zu analysieren versuchen. Im GLOBUS-Modell sind Koppelungen der Teilmodelle enthal­

ten, etwa die des Staatssektors, der diese Übergänge u. a. sozialpolitisch (Stichwort:

Arbeitslosigkeit) auffangen kann und muß, mit der Volkswirtschaft ebenso wie deren Anbindung an die Weltwirtschaft, in die Systeme wie Polen oder die CSFR integriert werden.

Über die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Transformations­

prozesse in Osteuropa und in Deutschland wird derzeit viel spekuliert. Konsens besteht darüber, daß der Erfolg oder Mißerfolg dieses langwierigen Prozesses nicht nur die innerstaatliche Entwicklung dieser Länder sondern ebenso die internationale Sicherheit

(23)

und Stabilität mitbestimmen wird. Dies gilt für die Staaten Mittel- und Osteuropas ins­

gesamt, für das geeinte Deutschland dagegen etwas anders. Die Transformation der DDR ist durch die verfaßungsrechtliche Eingliederung in die Bundesrepublik rechtlich, wirt­

schaftlich und politisch zu einem regionalen Problem umdefiniert worden.

Doch trotz dieser Unterschiede kann man insgesamt davon ausgehen, daß in allen Fällen ökonomische und haushaltspolitische Probleme im Vordergrund stehen. Sie lassen sich vermutlich auch besser analysieren als die Problematik politischer Stabilität, die theoretisch bei weitem nicht so aufbereitet ist wie die ökonomischen Zusammenhänge.

Die Analyse solcher Zusammenhänge in einem Simulationsmodell wie GLOBUS ist keineswegs illusorisch. Der Konzeption insbesondere von GLOBUS lag die Annahme zugrunde, daß die Qualität derartiger Modelle darin besteht, daß sie neuen Entwicklungen angepaßt werden können. Dies ist durchaus möglich und wird im Rahmen einer Eva­

luationsstudie, die von der Volkswagen-Stiftung finanziert wird, derzeit geprüft. Das kann natürlich nicht m it der Absicht geschehen, die Entwicklung zu prognostizieren. Vielmehr geht es darum, längerfristige W irkungszusammenhänge über alternative Szenarien auf­

zudecken, die sonst möglicherweise übersehen würden. Denn nach wie vor gilt: die Zukunft w ird in der Gegenwart entschieden.

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Referenzen

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