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GLETSCHERIERICHT
1999/2000
U11iv.-Proj Dt: Genwt Patzelt, l11stitut ftb-Hochgebirgsjorschu11g undAlpe11- lä11dische Land- u11d Forstwirtscbajt, Innsbruck
V
on der Eisfront nichts Neues: anhal- tender Gletscherschwund ohne An- zeichen einer Trendwende. Der ro- mantische Mythos vom „Ewigen Eis" verliert eindrucksvoll seine Grundlagen! Ein Trauer- spiel? Nein - das Gegenteil: Es ist ein aufre- gendes Erlebnis, alljährlich Neuland zu be- treten im frisch eisfrei gewordenen Gelände und Zeuge zu sein von den dynamischen Vor- gängen im Naturraum, die noch niemand vor uns wahrnehmen konnte. Jede einzelne Be- obachtung und die einfachste Messung ist, so- ferne sie gut und nachvollziehbar doktl1llen- tie1t ist, ein Beitrag zu dem Bemühen, diese Vorgänge besser verstehen zu lernen. Die große Zahl der jährlichen Beobachtungen und die lange Kontinuität der Beobachhmgs- reihen macht diese besonders we1tvoll. Und sie werden mit jedem Jahr, das dazu kommt wertvoller!Seit 1891, somit seit 110 Jahren, organisiert der Alpenverein mit seinen Mitarbeitern den Glet- schermessdienst und stellt mit den Mess- belichten eine wesentliche Grundlage für die Erforschung der Gletscherschwankungen zur Ve1fügung. Getragen wird dieser Dienst aber von den Mitarbeitern, den „Gletscherknech- ten", die sich alljährlich tmd oft über Jalu·- zehnte hinweg der Mühe der Nachmessungen unterziehen und die erhobenen Daten tmd Be- obacl1h111gen sorgfältig in ihren Belicl1ten do- kumentieren.
WOCHENENDSEMINAR AUF DER RUDOLFSHÜTTE
Den Gletschermessern war das am 2.4.2000 abgehaltene Wochenendseminar auf der Ru- dolfshütte gewidmet. Es fi.ilute den Großteil
Sammelbericht über die Gletschermessungen des Oesterreichischen Alpenvereins im Jahre 2000.
Letzter Bericht: Mitteilungen des Oesterreichischen Alpenvereins, Jg. 55 (125), Heft 2, S. 13 - 20
der aktiven Mitarbeiter zusammen, diente dem fachlichen Erfalmmgsaustausch und der Klärung von organisatorischen Fragen. Es wurde dabei aber vor allem aud1 den langjähri- gen Mitarbeitern gedankt. Als Senior der Grup- pe konnte Herr HR Dr. Roman Moser begrüßt werden, der seit 1951 mit den Dachstein- gletschern ein Naheverhältnis pflegt und von 1956 bis 1997 durch 40 Jahre hindurch von den Nachmessungen berichtet hat.
DER KEESDOKTOR LOUIS OBERWALDER
Dem „Keesdoktor" Prof. Louis Oberwalder wurden 1963 noch von Prof. Hans Kinzl mit väterlicher Strenge die Gletscher der Venedi·
gergruppe anve1traut. Er hat die Große Run- de bis 1999 betreut und 36 Mal davon be- richtet.
Dipl.-Ing. Helmut Lang ist jeweils mit einer großen Schar j1111ger Helfer von 1973 -1997 24 Jahre lang in die Ankogel Hochalmspitzgrup- pe gezogen und hat seine Begeistenmg zahl- losen j1111gen Menschen auf diese Weise mit- geben können.
40 Jahre im Messdienst tätig sind die Brüder Werner und Heinz Slupetzky, deren Haus- und Hofgletscher vor der Rudolfshütte lie- gen. Es war schön, mit dieser kleinen Ge- meinschaft Gleichgesinnter langes Glet- schergarn zu spinnen.
Durch notwendig gewordene Umstrukturie- nmgen hat die Gruppe drei neue Berichts- mitarbeiter gewonnen. Herr Mag. Roland Lu- zian hat die Aufgabe von Lois Oberwalder übernommen, Mag. Peter Schießling teilt sich die Betremmg der Sh1baier Gletscher mit Nor- bert Bschaden, der als langjähriger Begleiter
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Zungenrückgang am Börenkopfkees (Granatspitzgruppe) - 14. September 1985 29. September 1990
von Günter Groß den westlichen kühlen und neuschneereichen Vorjahr, die höher gelegenen we- 30 m kürzer geworden. An allen Stubaiern erhalten bleibt. Gün- Juli wurde die Ausaperung zwar niger. eingemessenen Profillinien (Hin- ter Groß konzentriert nunmehr längere Zeit unterbrochen und tereis Ferner, Pasterze, Hochalm- seine Tätigkeit auf den Familien- insgesammt verzögert, doch ha-
9S GLETSCHERENDEN
und Großelend Kees) wurden besitz der Silvrettagletscher. ben die warmen, trockenen Au-WURDEN NACHGEMESSEN
Einsinkbeträge der Eisoberfläche Der Messdienst hat jetzt 17 stän- gustwochen die Eisschmelze sta.tk gemessen. Die Fließgeschwin- dige Mitarbeiter, die aus 19 Teil- in Gang gebracht. Der wechsel- Von den 108 derzeit unter Beob- digkeit hat am Hintereis Ferner gebieten die Berichte vorgelegt hafte September mit mehreren achtung stehenden Gletschern weiter abgenommen, dagegen in1 haben und eine große Zahl, meist Neuschneefällen hat bewirkt, dass konnten 95 Gletscherenden nach- Firngebiet des Kesselwand Fer- gar nicht genannter Helfer bei die Ausaperung und der Massen- gemessen werden. Von 10 nicht ners und in allen 3 Zungenprofi- den Messarbeiten im Gelände. verlust der Gletscher nid1t überall zugänglichen Gletschern ließ sich len der Pasterze leicht zugenom- Ihnen allen sei gedankt für ihr das Ausmaß des Vorjahres er- die Tendenz durch Fotoverglei- men.Engagement, das nicht nur Mühe reicht haben. Die Eisschmelze im ehe feststellen. Nur von 3 Glet- Die Messergebnisse an einzelnen
)
sondern wohl auch Freude be- Bereich der Zungenenden und schern liegen keine auswertba- Gletschern und in den Gebirgs- reitet. tiefer liegender Gletscherberei- ren Ergebnisse vor. Die Einzeler- gruppen sind sehr unterschied- ehe erreichte zwar überdurch- gebnisse sind in der Tabelle 1 auf- lieh. Die größten Rückschmelz-
DIE BEOBACHTUNGS·
schnittliche Beträge. Das Aus- gelistet, in Tabelle 2 zusammen- beträge waren am ZettalunitzUND MESSERGEBNISSE
dünnen der Gletschemmgen 1md gefasst und im Diagramm der Kees (südliche Venedigergruppe) das verstärkte Ausschmelzen von Abb. 1 dargestellt. mit -31,5 m, am Niede1joch Ferner In den Nordstaulagen sind wieder Felsshuen und Felsinseln kenn- An 3 Gletscherenden (3 %) wur- (Ötztaler Alpen) mit -30,8 m und überdurchschnittliche, südlich zeichnen die Sih1ation. In höher den geringe Vorstoßbeträge ge- an der Pasterze (Glocknergrup- des Alpenhauptkammes deutlich gelegenen Firngebieten ist dage- messen, 2 Eisränder wurden als pe) mit -30,6 m zu verzeichnen.zu geringe Wmtersdmeemengen gen mehr Altschnee übrig ge- stationär eingeshJft. 100 von 105 Die stärkste Verändenmg hat sich gefallen, wobei der große Schnee- blieben als in den vergangenen beobachteten Gletschern (95 %) an der Hauptzunge des Klimmler deckenzuwachs erst im März er- Jalu·en. Dieser steilere Gradient sind zmi.ickgeschmolzen, das sind Keeses (Venedigergruppe) ereig- folgte. In den 2 bis 3° zu warmen der Abschmelzung hat sich a1u um 6 % melu· als im V01jalu-. Die net, wo durch das Aussclunelzen Frühsommermonaten Mai und die Längenändenmgen der Z1m- mittlere Längenändenmg ist mit einer breiten Felspartie die steile Juni ist die Sclmeedecke auf den genenden ausgewirkt. Die tiefer -10,70 m gegenüber dem Vorjahr Flankenvereis1mg von der schutt- Gletschern nicht mehr erhöht, herabreichenden Gletscherenden (-9,82 m) nur ge1ingfügig erhöht, bedeckten Gletschemmge jetzt sondern ungewöhnlich fii.ih 1md der größeren Gletscher sind stär- jedoch sind 15 Gletscherenden getre1mt ist und diese mm eine rasch abgebaut worden. Im ker zmiickgesclunolzen als im um mehr als 20 m und 3 mehr als große Toteismasse ohne Nach-
2 4 ALPENVEREIN + 2 / 01
21. September 1994
schub aus dem Nährgebiet bildet.
Die kleinen, aber eindeutigen Vor- stoßbeträge der Pirchelkar Fer- ner an der Hohen Geige (Ötztaler Alpen) lassen sich aus der be- sonderen Geländesituation er- klären und haben wohl keine Sig- nalfunktion einer beginnenden Trendumkehr. Aber sie zeigen, so wie die beiden stationären Zungen und die 5 Gletscheren- den mit geringen Längenverlusten Üzwischen -1 und -2 m, dass eini-
ge Gletscher von einem ausge- glichenem Ernährungszustand nicht weit entfernt sind. Diese sollte man in nächster Zeit be- sonders sorgfältig beobachten.
Einzelberichte DACHSTEIN
Berichter:
DI Michael Weichinger (seit 1987)
tober mit großen Blankeisflächen im Nährgebiet erreicht worden.
Am Gjaidsattel sind mehrere Fels- köpfe ausgeape1t, wie das nach Erinnerung älterer Bergsteiger schon in den 1950er Jahren der Fall war. Der Schladminger Glet- scher hat trotz starker Ausape- rung die Randlage mit vereistem Firnkragen wenig verändert.
Berichter:
Franz Schö.ffmann (seit 1997) Die Rückschmelzbeträge von Gr.
Gosau und Schneeloch Gletscher waren bis Anfang September et- was geringer als der Durchschnitt des letzten Jahrzehntes, jedoch ist der Eisrand auffallend dünner geworden und zeigt teilweise Zer- fallserscheinungen. Auffallend ist bei beiden Gletschern eine starke Zerklüftung im Zungenbereich.
SILVRETTAGRUPPE
Die Abschmelzung am Hallstät- B_e_r_ic_h_te_r: _ _ _ _ _ _ _ ter Gletscher war deutlich größer Mag. Günther Groß
als im Vorjahr. Trotz des Neu- Die 10 gemessenen Gletscheren- schnees vom September ist die den ergaben einen mittleren maximale Ausaperung Mitte Ok- . Rückgang von 5,8 m, der durch
Zungenende des Bärenkopfkees, aufgenommen am 2 8. September 2000
den nahezu 4fach größeren Rück- schmelzbetrag des Ochsentaler Gletschers (-20,5m) erhöht wird.
Insgesamt waren die Rück- schmelzbeträge deutlich gerin- ger als der Durchschnitt der letz- ten 10 Jahre (-6,7 m). Ausge- dünnte Eisränder und teilweiser Eiszerfall kennzeichnen die Si- tuation. Verstärkt ausapernder Schutt erschwert vielfach die Eis- randfestlegung und Nachmes- sung.
ÖTZTALER ALPEN
Gurgler Tal
Berichter:
Dr. Gernot Patzelt (seit 1990) Die Abschmelzung an allen 4 ge- messenen Gletschern war deut- lich stärker als im Vorjahr, nur der Messwert am Langtaler Ferner erscheint durch einen zufällig er- haltenen Eissporn untypisch ver- mindert. Am Gurgler Ferner ha- ben sich die Eiseinbrüche im un- tersten Ztmgenteil verstärkt, der darübetführende markierte Weg zum Ramolhaus musste deshalb
verlegt werden. Die Ausaperung in den höher gelegenen Glet- scherbereichen hat das Ausmaß des Vorjahres nicht erreicht. Es hat in den Firngebieten deutlich mehr Schnee übersommert als in den letzten beiden Jahren.
Niedertal, Vente1tal, Geigenkamm
Berichter:
Rudolf Schöpf (seit 1990) Von den 12 unter Beobacl1hmg stehenden Gletschern konnte der Mutmal Ferner wegen akuter Steinschlaggefahr nicht gemes- sen werden, der Fotovergleich ergibt eindeutig Rückgang. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen die großen Gletscher verstärkten, die kleineren verringerten Längen- verlust. Die beiden Pirchlkar Fer- ner an der Hohen Geige reagieren wegen ihrer besonderen Lage (Steilheit, Beschattung, Schutt- bedeckung) rasch auf verringerte Abschmelzung mit Vorstoßbe- trägen am Ztmgenende. Der Vor- stoßbetrag des Mittelberg Ferners überrascht.
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Rofental
wegung 7,8 m (Mittel aus 16 Stei-STUBAIER ALPEN
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nen) gegenüber 8,0 m im Vor-Berichter: jahr. Dickenänderung im Quer-
Gschnitz-, Stubai- tmd
-~ ~ Dt: Hercllt Schneider (seit 1968) profil vom 19. 8. 1999 bis 23.
LisenerTal
C,.) Die 5 vermessenen Gletscher im 8. 2000: 4,6 m (Vmiahr-3,4 m)~
inneren Rofental ergaben im Ver- Steinlinie 1 (2 445 m): Jahresbe- Berichter:„
gleich zum Vorjahr etwas größe- wegung 2,9 m (Mittel aus 2 Stei- Mag. Peter Schießling, (seit•
re Rückschmelzbeträge, den größ.- nen) gegenüber 3,3 m im Vor- 2000)~
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ten mit-28,8 m wieder der Hoch-joch Ferner, der orografisch rechts jahr. Das umfangreiche Beobach-tungsgebiet der Stubaier Alpen"'
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großflächig eingebrochen ist. DasPitz- und Kaunertal
wurde heuer auf 2 Berichtgmp-•
Zungenende des Kesselwandfer- pen aufgeteilt. Für die 12 Glet-m
ners liegt jetzt über 400 m hinter Berichter: scher in den Tälern der Nord- dem Vorstoßendstand von 1986 Mag. Bernd Noggler ostabdachung der Gebirgsgmppe und ca. 85 m hinter dem Stand Alle 4 in diesen beiden Tälern ergab sich mit -5,6 m ein ge- von 1966 am Beginn der letzten unter Beobachtung stehenden genüber dem Vorjahr (-11,9 m) Vorstoßperiode. Im Firngebiet Gletscher sind zmückgeschmol- nahezu halbierter Gebietsmittel- dieses Gletschers wurde eine wei- zen, gegenüber dem Vorjahr ver- wert. Alle Gletsd1er sind zuriick- tere leichte Zunalune der Fließ- stärkt der Gepatschferner mit gesclunolzen, die Einzelwerte lie- geschwindigkeit gemessen. -24, 1 m (Vorjallf-20,4 m). Am Ta- gen aber durchwegs m1ter -10 m.Die beiden Steinlinien auf der schachferner ist vor allem das Ab- Für die immer noch tmzugängli- Zunge des Hintereis Ferners er- flachen und Ausdünnen des Z1m- eben Zungenenden von Griinau- gaben eine weitere Abnalune der genendesauffallend. tmd Alpeiner Ferner wurde der
Fließgeschwindigkeit: Rückgang aus Fotovergleichen
Steinlinie 6 (2615 m): Jahresbe- festgestellt.
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Ötztaler Seite
Berichter:
Norbert Bschaden
Diesen Bereich der Stubaier Al- pen haben die langjährigen Be- gleiter von Mag. G. Groß in ihrer Obhut behalten. Unter der Lei- tung von Dr. Werner Aberer wur- den die 6 Gletscher des Beob- ad1tungsnetzes besucht und an 5 Gletscherenden die Nachmes- sungen durchgefiilirt. Beim Bach- fallen Ferner ist das Zungenende durch eine vorgelagerte Seebil- dung derzeit nicht erreichbar.
Der mittlere Rückschmelzbetrag
der 5 Gletscher beträgt 11,3 ~
und ist damit nahezu doppelt so groß als im Vorjahr (-6, 1 m). Der Gegensatz Zlun vorstehenden Be- riebt ist bemerkenswert.
ZILLERTALER ALPEN
Gerlostal
Berichter:
Dt: Werner Slupetzky, (seit 1979)
Am Wildgerloskees setzt sich mit deutlich vergrößertem Rück- sd1111elzbetrag (-12,2 gegenüber- 5,3 m im Vorjahr) und flacher werdender Gletscherzunge der negative Trend verstärkt fort.
Schlegeis -Zemmgnmd e
Berichter:
DI Dt: Reinhold Friedrich (seit 1979)
Der Fotovergleich zeigt für alle Gletscherteile des Schlegeis- und Furtschagl Keeses klaren Rück- gang. Hervorzuheben ist die end-
Abb. 1:
Die mittlere Längenände- rung (oben) und die Anteile der vorstoßenden (Blau), stationären (gerastert) und zurück- geschmolzenen Gletscherenden von der Anzahl der beobachteten Gletscher
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8. 2000: -4,6 m (Vorjahr -3,4 m) Steinlinie 1 (2 445 m): Jahresbe- wegung 2,9 m (Mittel aus 2 Stei- nen) gegenüber 3,3 m im Vor- jahr.
Pitz- und Kaunertal
Berichter:
Mag. Bernd Noggler
Alle 4 in diesen beiden Tälern unter Beobachtung stehenden Gletscher sind zuri.ickgeschmol- zen, gegenüber dem Vorjahr ver- stärkt der Gepatschferner mit -24, 1 m (Vmiahr-20,4 m). Am Ta- schachferner ist vor allem das Ab- flachen und Ausdünnen des Z1m- genendes auffallend.
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Gsclmitz-, Stubai- und LlsenerTal
Berichter:
Mag. Peter Schießling, (seit 2000)
Das umfangreiche Beobach- tungsgebiet der Stubaier Alpen wurde heuer auf 2 Berichtgrup- pen aufgeteilt Für die 12 Glet- scher in den Tälern der Nord- ostabdachung der Gebirgsgruppe ergab sich mit -5,6 m ein ge- genüber dem Votiahr (-11,9 m) nahezu halbierter Gebietsmittel- wert. Alle Gletscher sind zurück- geschmolzen, die Einzelwerte lie- gen aber durchwegs tmter -10 m.
Für die immer noch tmzugängli- chen Z1mgenenden von Grünau- und Alpeiner Ferner wurde der Rückgang aus Fotovergleichen festgestellt.
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Ötztaler Seite
Berichter:
Norbert Bschaden
Diesen Bereich der Snibaier Al- pen haben die langjährigen Be- gleiter von Mag. G. Groß in ihrer Obhut behalten. Unter der Lei- tung von Dr. Werner Aberer wur- den die 6 Gletscher des Beob- achtungsnetzes besucht und an 5 Gletscherenden die Nachmes- sungen durchgeführt. Beim Bach- fallen Ferner ist das Zungenende durch eine vorgelagerte Seebil- dung derzeit nicht erreichbar.
Der mittlere Rückschmelzbetrag der 5 Gletscher beträgt 11,3, und ist damit nal1ezu doppelt so groß als im Vorjahr (-6,1 m). Der Gegensatz zum vorstehenden Be- richt ist bemerkenswert.
ZILLERTALER ALPEN
Gerlostal
Berichter:
Dt: Werner Slupetzky, (seit 1979) Am Wildgerloskees setzt sich mit deutlich vergrößertem Rück- schmelzbetrag (-12,2 gegenüber - 5,3 m im Vorjahr) und flacher werdendet Gletscherzunge der negative Trend verstärkt fort.
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Sch1egeis -Zemmgrnnd
Berichter:
DI Dr. Reinhold Friedrich (seit 1979)
Der Fotovergleich zeigt für alle Gletscherteile des Schlegeis-und Furtschagl Keeses klaren Rück- gang. Hervorzuheben ist die end-
Abb. 1:
Die mittlere Längenände- rung (oben) und die Anteile der vorstoßenden (Blau), stationären (gerastert) und zurück- geschmolzenen Gletscherenden von der Anzahl der beobachteten Gletscher
;
Profilmessungen auf der Pasterzenzunge (Berichter: G. Lieb) die schuttbedeckte Haupt- zunge durch das Ausapern eines 150 m breiten Fels- a) Höhenänderung der Gletscheroberfläche
Profillinie Fixpunkthöhe Änderung 1998/99 (m)
Änderung 1999/00 (m)
(m) tiegels die Verbindung zur
18.9.
20.9.
20.9.
19.9.
19.9.
Freiwandlinie Seelandlinie Burgstalllinie Hoher Burgstall Firnprofil
2152,56 2294,51 2469,34 2845,94 3060,38
-4,69 -4,83 -2,26 -0,23
·-0,38
-5,18 Flankenvereisung verloren -3,87 und bildet jetzt eine iso- -1,07 lierte Toteismasse.
-0,23 Im Vergleich der konkre- -0,41 ten Messwerte ist der Ge- b) Fließbewegung
18.9. Freiwandlinie 20.9. Seelandlinie 19.9. Burgstallinie 19.9. Hoher Burgstall
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=schneebedecktgültige Trennung des Furtschagl Keeses vom Schlegeis Kees im Talschluss durch das Ausschmel- zen einer breiten Felsrippe.
Das Waxegg Kees Zungenende zeigt weiter Auflösungserschei- mmgen auf breiter Front. Die ge- schlosseneren Eisränder vom Horn-und Schwarzenstein Kees sind auch stark zuri.ickgeschmol- zen.
VENEDIGERGRUPPE
Berichter:
Mag. Roland Luzian (seit 2000)
bietsmittelwert mit -12,0 m getinger als im Votiahr (- Mittlere Jahreswege (m) 18,5 m). Umbal-Obersulz- 1998/99 1999/00 bach- und Untersulzbach
4,69 14,39 26,03 2,45
5,19 14,84 26,68 sn
Kees sind fust 20 m zuri.ick- geschmolzen, am stärksten mit -31,5 m jedoch das Zettal1mitz Kees.
Die Berichterstattlmg hat heuer Lois Oberwalder an Roland Lu- zian übergeben, die Nachmes- sungen erfuhren mit Oberwal- der'scher Unterstützung eine un- gestörte Fortsetzung.
Bei 9 der 12 Gletscher des Beob- achtungsnetzes waren Nach- messungen möglich. Beim Mau- rer Kees war der schutt- und schneebedeckte Eisrand nicht feststellbar, das jetzt steil auf der Ostflanke des Gr. Geiger endende Dorferkees ist nicht zugänglich und beim Krimmler Kees 1 hat
GRANATSPITZGRUPPE
Berichter:
Dr. Heinz Slupetzky, (seit 1960) Die 4 beobachteten Gletscher des Gebietes schmolzen im Mittel stärker zrni.ick als im Vorjahr. Für das Sonnblickkees wird ein leicht negativer Massenhaushalt festge- stellt, das Ende des Haushaltsjah- res ist jedoch erst spät, am 17. Ok- tober eingetreten. Am Sonnblick Kees sind neue Felsinseln ausge- apert und die Fläche des Zun- genendsees ist seit 1998 doppelt so groß geworden.
riffig
Sottline
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GLOCKNERGRUPPE
Westliche Glocknergruppe
Berichter:
Dr. Heinz Slupetzky (seit 1960) Alle 8 Gletscher sind zurück- geschmolzen, am stärksten mit - 10,6 m das Brennkogel Kees.
Das Ödenwinkel Kees hält sich trotz tiefer Zungenlage erstaun- lieh gut (R
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-4, Im), wofür die Be- schattung, die Schuttbedeckung und günstiger gewordenen Gelän- deverhältnisse im Bereich des Zungenendes die Begründung liefern.KapmnerTal
Berichter:
Dt: Gernot Patzelt, (seit 1980) Die Zerfallserscheinungen am Schwarzköpfl Kees setzen sich fort. Der Rückschmelzbetrag (-14,2 m) am Bärenkopf Kees hat sich gegenüber dem Vorjalu· (-7,0 m) verdoppelt. Die Rückzugs- tendenz von Wielinger- und Kar- linger Kees war durch Fotover- gleiche eindeutig festzustellen.
In höheren Lagen waren die Glet- scher im Kapruner Tal deutlich weniger ausgeapert als im Vor- jahr.
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Pasterze tmd Umgebung
Berichter:
Dr. Gerhard Kati Lieb (seit 1991) Der Rückgang des Zungenendes der Pasterze hat sich gegenüber dem Vorjahr (-25,8 m) nochmals verstärkt und beträgt im Mittel - 30,6 m, wobei der schuttfreie, linke Zungenteil ca. 55 m zurück- geschmolzen ist. Die ausapern- den Felsfenster im Hufeisenbruch zeigten sich nur wenig größer geworden, jedoch hat die Eisla- winentätigkeit im Bruch zuge- nommen.
Die Profillinien ergaben verrin- gertes Einsinken im mittleren Zungenbereich und wenig Ver- änderung im höher gelegenen Teil. Die Fließbewegung hat ge- ringfügig, aber nicht signifikant zugenommen.
SCHOBER GRUPPE
Berichter:
D1: Gerhard Lieb (seit 1982) Am Gössnitz Kees ergab sich ein nur geringfügig höherer, am Horn Kees mit-10,5 m jedoch ein dop- pelt so großer Rückzugsbetrag als im Vorjahr. Die Ausaperung
war deutlich stärker, Altschneerücklagen be- schränkten sich auf sehr kleine Flächen am Wand- fuß.
Profilmessungen Hochalm- und Großelend Kees
Profil Höhenänderung (m)
Hochalm Kees
A -3, 11 (1999/00) B -3,86 (1999/00) G -4,20 (1999/00) Steinreihe -6, 18 /1997 /00)
GOLDBERGGRUPPE
Großelend Kees Berichter:Dt: Ingeborg Aue1; Dr.
Reinhard Böhm (seit 1996) Das Schlappereben Kees kotltlte wegen der Schneeverhältnisse zum Begehungszeitpunkt nicht nachgemessen werden. Die übri- gen 3 Gletscher sind starl<: zuri.ick- geschmolzen, das Goldberg Kees mit-28,2 m rekordverdächtig. Am Kl Feiß Kees wird das Zungeneis im Bereich der Felsstufe sehr dünn. Es ist zu erwarten, dass die Felsstufe in absehbarer Zeit eisfrei wird.
ANKOGELGRUPPE
Berichter:
DI Andreas Knittel (seit 1999) Mäßige Winterschneemengen und früh einsetzende Schnee- schmelze hatten deutlich ver- größerte Rückzugsbeträge zur Folge. Das Gebietsmittel der 6
z
3 -6,90 (1998/00)Gletscher der Gruppe ergab-7,6 m gegenüber -3,5 mim Vo1jalu·.
Beim Kleinelend Kees hat sich die Vorstoßtendenz ( +4,9 m im Vorjahr) in diesem Sommer wie- der zu klarem Rückgang gewen- det. Beim Westlichen Tripp Kees ergaben sich nur mehr an 2 votA 5 Marken deutliche Vorstoßbe•
träge und im Mittel stationäres Verhalten. An allen gemessenen Profillinien waren Dickenverluste zu verzeichnen.
KARNISCHE ALPEN
Berichter:
Mag. Gerhard Hohenwarter (seit 1992)
GEBIRGSGRUPPE sn n V
s
REin überaus niederschlagsar·mer Winter mit ersten stärkeren Schneefällen in der letzten März- woche im Gletscherbereich und der sehr warme Mai und Juni hat- ten zur Folge, dass schon Mitte Ju- li -ein Monat früher als normal
e
70 % der Gletscherfläche schnee-
Dachstein Silvretta ötztaler Alpen Stubaier Alpen Ziliertaler Alpen Venedigergruppe Granatspitzgruppe Glocknergruppe Sehobergruppe Goldberggruppe
Ankogel-Hochalmspitzgruppe - Karnische Alpen
Summen
PROZENTWERTE
1994/95 (n= 96) 1995/96 (n= 76) 1996197 (n= 103) 1997/98 (n= 91) 1998199 (n= 103) 1999/00 (n=105)
10 25 18
11 4 15
105
100
12 0
16
3 10 22 18 6 11
15 2 3
100
90 96 72 100 89 95
frei war und bis zum Messtag (9.9.) der Winterschnee zur Gän- ze abgeschmolzen war.
Entsprechend stark war der Eis- verlust und der Rückgang-5,5 m fünf Mal größer als im Vorjahr (-1,1 m).
Tabelle 2:
Anzahl der beobachteten (n), vorstoßenden (V), stationären (5), zurückgeschmolzenen (R) Gletscherenden. Unter sn steht die Anzahl der Gletscher, die we·
gen Schneebedeckung nicht ge- messen werden konnten.
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Pasterze und Umgebung
Berichter:
Dr. GerhardKatiLieb (seit 1991) Der Rückgang des Zungenendes der Pasterze hat sich gegenüber dem Vorjahr (-25,8 m) nochmals verstärkt und beträgt im Mittel - 30,6 m, wobei der schuttfreie, linke Zungenteil ca. 55 m zuriick- geschmolzen ist. Die ausapern- den Felsfenster im Hufeisenbruch zeigten sich nur wenig größer geworden, jedoch hat die Eisla- winentätigkeit im Bruch zuge- nommen.
Die Profillinien ergaben verrin- gertes Einsinken im mittleren Zungenbereich und wenig Ver- änderung im höher gelegenen Teil. Die Fließbewegung hat ge- ringfügig, aber nicht signifikant zugenommen.
SCHOBERGRUPPE
Berichter:
Dr: Gerhard Lieb (seit 1982) Am Gössnitz Kees ergab sich ein nur geringfügig höherer, am Horn Kees mit -10,5 m jedoch ein dop- pelt so großer Rückzugsbetrag als im Vorjahr. Die Ausaperung
war deutlich stärker, Altschneerücklagen be- schränkten sich auf sehr kleine Flächen am Wand- fuß.
Profilmessungen Hochalm- und Großelend Kees
Profil Höhenänderung (m)
Hochalm Kees
A -3, 11 (1999/00) B -3,86 (1999/00) G -4,20 (1999/00) Steinreihe -6, 18 /1997/00)
GOLDBERGGRUPPE
Großelend KeesBerichter:
Dr. Ingeborg Auer, Dr.
Reinhard Böhm (seit 1996) Das Schlappereben Kees konnte wegen der Schneeverhältnisse zum Begehungszeitpunkt nicht nachgemessen werden. Die übri- gen 3 Gletscher sind stuk zuriick- gesclunolzen, das Goldberg Kees mit-28,2 m rekordverdächtig. Am Kl. Feiß Kees wird das Zungeneis im Bereich der Felsstufe sehr dünn. Es ist zu erwarten, dass die Felsstufe in absehbarer Zeit eisfrei wird.
ANKOGELGRUPPE
Berichter:
DI Andreas Knittel (seit 1999) Mäßige Winterschneemengen und früh einsetzende Schnee- schmelze hatten deutlich ver- größerte Rückzugsbeträge zur Folge. Das Gebietsmittel der 6
Z3 -6,90 (1998/00)
Gletscher der Gruppe ergab -7,6 m gegenüber -3,5 m im Vorjahr.
Beim Kleinelend Kees hat sich die Vorstoßtendenz ( +4,9 mim Vorjahr) in diesem Sommer wie- der zu klarem Rückgang gewen- det. Beim Westlichen Tripp Kees ergaben sich nur mehr an 2 vo 9 5 Marken deutliche Vorstoßbe- träge und im Mittel stationäres Verhalten. An allen gemessenen Profillinien waren Dickenverluste zu verzeichnen.
KARNISCHE ALPEN
Berichter:
Mag. Gerhard Hohenwarter (seit 1992)
Ein überaus niederschlagsarmer Winter mit ersten stärkeren Schneefällen in der letzten März- woche im Gletscherbereich und der sehr warme Mai und Juni hat-
GEBIRGSGRUPPE sn n V S R ten zur Folge, dass schon Mitte Ju-
li -ein Monat früher als normal
e
Dachstein Silvretta ötztaler Alpen Stubaier Alpen Zillertaler Alpen Venedigergruppe Granatspitzgruppe Glocknergruppe Sehobergruppe Goldberggruppe
Ankogel-Hochalmspitzgruppe - Karnische Alpen
Summen
PROZENlWERTE 1994/95 (n= 96) 1995196 {n= 76) 1996197 (n=103) 1997198 (n= 91) 1998199 (n= 103) 1999/00 (n=105)
10 25 18
11 4 15 2 3
105
100
12 16
0
10 22 18 6 11
15 2
100
90 96 72 100 89 95
70 % der Gletsche1fläche schnee- frei war und bis zum Messtag (9.9.) der Winterschnee zur Gän- ze abgeschmolzen war.
Entsprechend stark war der Eis- verlust und der Rückgang -5,5 m fünf Mal größer als im Vorjahr (-1,1 m).
Tabelle 2:
Anzahl der beobachteten (n), vorstoßenden (V), stationären (5), zurückgeschmolzenen (R) Gletscherenden. Unter sn steht die Anzahl der Gletscher, die we- gen Schneebedeckung nicht ge- messen werden konnten.
•
,
Nr. Gletscher Änderung 99/00 ZM T Datum d.
TR1 TR2 TR3 TR4
SN19 SN21 SN28a SN28b IL7 IL8 IL9 IL 13 IL 14 IL21
Oe60 Oe63 Oe72 Oe74 Oe97 Oe100 Oe107
~108
~=110 Oe111 Oe121 Oe125 Oe129 Oe132 Oe133 Oe135 Oe136 Oe137 Oe150 Oe163 Oe164 PI 7 PI 14 PI 16 FA22 FA23
Sl14 Sl27 Sl30 Sl32 Sl34 SI 35 SI 36b SI 55
- 156
• 158
,AE2 ME4 OE12 OE17 OE22 OE39 OE40 OE41
Zl3 ZI 73 ZI 75 ZI 76 ZI 86 Zl87
SA 123 SA 129 SA 141 SA141 IS40 IS45 IS48 IS52 IS54 IS66 IS77 IS78
DACHSTEIN Schladminger G.
Hallstätter G.
Schneeloch G.
Gr.GosauG.
SILVREITAGRUPPE Jamtal F.
Totenfeld Bieltal F. Mitte Bieltal F. West VermuntG.
Ochsentaler G.
Schneeglocken G.
Nördl. Klostertaler G.
Mittl. Klostertaler G. LitznerG.
ömALER ALPEN Gaißberg F.
RotmoosF.
Langtaler F.
Gurgler F. Spiegel F. Diem F.
Schall F.
Mutmal F MarzellF.
Niederjoch F.
Hochjoch F.
Hintereis F.
Kesselwand F.
GuslarF.
Vemagt F.
MitterkarF.
RofenkarF.
in Metern Messung
-0,2 -5,5 -3,6 -5,7
-7,3 -2,2 -4,6 -4,2 -8,7 -20,5 -2,3 -1,3 -5,2 -1,7
-13,5 -21,2 -14,0 -7,2 -5,6 -11,1 -29,6 -9,2 -30,8 -28,8 -19,5 -14,3 -18,1 -21,7 +2,4 -8,5
3 11 6 9
2 3 2 2 1 F 1 2 23 11 24 19 22 2 3
s 14.10.
R 26.9.
R 10.9.
R 9.9.
R 10.9.
R 10.9.
R 30.8.
R 30.8.
R 10.9.
R 10.9.
R 10.9.
R 10.9.
R 10.9.
R 12.9.
R 27.9.
R 27.9.
R 1.10.
R 1.10.
R 23.9.
R 23.9.
R 24.9.
R 24.9.
R 24.9.
R 24.9.
R 24.8.
R 23.8.
R 24.8.
R 22.8.
R 22.8.
V 10.9.
R 10.9.
Taufkar F (98/00) -12,8 2 R 10.9.
Rettenbach F. -8,8 3 R 14.10.
Innerer Pirchlkar F. +5,5 2 V 30.9.
Äußerer Pirchlkar F. +3,3 1 V 30.9.
Karles F.
Taschach F. -18,9 R 30.9.
Sexegerten F. -10,6 R 30.9.
Gepatsch F. -24,0 R 24.9.
Weißsee F. -7,7 R 24.9.
STUBAIER ALPEN
Simming F. -15,3 R 26.9.
Freiger F. -3,7 R 27.9.
Grünau F. R 27.9.
Sulzenau F. -7,4 3 R 27.9.
Fernau F. -8,0 3 R 28.9.
Schaufel F. -24,9 1 R 28.9.
Daunkogel F. -13,0 4 R 28.9.
Alpeiner F. F R 12.9.
Vert:Jorgenberg F. -12,6 4 R 12.9.
Berglas F. -10,2 6 R 12.9.
Lisenser F. -9,0 3 R 13.9.
Längentaler F. -16,0 2 R 25.9.
Bachfallen F. F R 10.9.
Schwarzenberg F. -10,2 R 9.9.
Sulztal F. -27,0 R 9.9.
Gaißkar F. -9,8 R 12.9.
Pfaffen F. -1,1 R 12.9.
Triebenkartas F. -8,4 R 12.9.
ZILLERTALER ALPEN
WildgerlosK. -12,2 R 15.9.
Schwarzenstein K. -5,0 R 3.9.
HomK. -23,0 R 2.9.
WaxeckK. -24,0 R 2.9.
Furtschagl K. R 2.9.
Schlegeis K. R 2.9.
VENEDIGER GRUPPE
Untersulzbach K. -19,3 3 R 21.10.
Obersulzbach K. -18,0 2 R 23.10.
KrimmlerK. I -3,5 5 R 25.9.
KrimmlerK.11 F R 25.9.
Umbal K. -18,8 4 R 29.10.
SimonyK. -8,0 6 R 9.9.
MaurerK. 10.9.
Dorter K. R 10.9.
Zettalunitz K. -31,5 R 10.9.
Frosnitz K. -6,5 R 14.9.
Schlaten K. -8,0 R 14.9.
Viltragen K, -11,5 R 15.9.
Nr. Gletscher Änderung 99/00 ZM T Datum d.
in Metern Messung
- -- - - GRANATSPITZGRUPPE
Sonnblick K. -1,4 17 R 19.9.
Landeck K. -6,9 5 R 28.9.
Prägrat K. -3,2 6 R 28.9.
Kaiser Bärenkopf K. -2,6 4 R 14.9.
GLOCKNERGRUPPE
Pasterze -30,6 R 18.9.
Wassertallwinkel K. -1,5 R 19.9.
Freiwand K. -2,2 R 18.9.
Brennkogl K. -10,6 R 15.9.
WielingerK. R 28.9.
Bärenkopf K. -14,2 R 28.9.
Schwarzköpft K. -25,0 2 R 28.9.
Karlinger K. F R 28.9.
Schmiedinger K. -3,4 5 R 15.9.
MaurerK. -2,2 10 R 29.9.
Schwarzkarl K. -7,5 6 R 13.9.
Kleineiser K. -2,3 7 R 29.9.
Unteres Riffl K. -4,7 10 R 11.9.
Totenkopf K. -7,0 8 R 12.9.
Ödenwinkel K. -4,1 10 R 10.9.
SCHOBERGRUPPE
HomK. -10,5 9 R 8.9.
GößnitzK. -7,9 13 R 8.9.
GOLDBERGGRUPPE
KI. Fleiß K. -12,5 R 15.9.
ö. Wurten-Schareck -7,4 R 4.10.
Schlappereben K.
Goldberg K. -28,2 R 5.10.
ANKOGEL-HOCHALMSPITZGRUPPE
WinkelK. -7,1 3 R 30.8.
Westl. T ripp K. +0,7 5 s 25.8.
Hochalm K. -8,0 12 R 27.8.
Großelend K. -12,7 3 R 30.8.
Kälberspitz K. -12,3 4 R 29.8.
Kleinelend K. -8,8 4 R 29.8.
KARNISCHE ALPEN
EiskarG. -5,5 R 9.9.
Mittelwert {n = 95) -10,7 ·
Tabelle 1: Längenänderungen der Gletscher 1999 /2000; (ZM: Zahl der Marken, T: Tendenz, V: Vorstoß, S: stationär, R: Rückgang, sn: neuschneebedeckt, F: Foto, B: Beobachtung)
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