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Aktuell rekrutiert sich die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 bis 12

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Academic year: 2022

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Begabtenkreis

Dossenberger-Gymnasium Günzburg

Hintergrund und Genese

Für einzelne Schülerinnen und Schüler erfolgt die Förderung ihrer speziellen Begabungen und Interessen seit Jahren hausintern durch Pluskurse. Dies ist beispielsweise in Mathematik, Geschichte und in den Sprachen der Fall. Darüber hinaus wird den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an Wettbewerben, Ferienakademien und die Möglichkeit zum Frühstudium angeboten.

Es zeigt sich aber, dass die speziellen Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler, die uns die Notwendigkeit einer Begabtenförderung ins Bewusstsein gerufen haben, so verschieden und dabei oft auch so tief ausgeprägt sind, dass eine zielgerichtete fachliche Förderung im Rahmen des Schulbetriebs bestenfalls für einzelne, nicht aber für alle Interessierten und Begabten möglich ist. Es ist zu beobachten, dass sich in nahezu jeder Klasse einzelne sehr herausragende Schülerinnen und Schüler befinden, diese sich aber je nach Persönlichkeitsstruktur, Klassenzusammensetzung und Leistungsklima mehr oder weniger stark öffnen und ihre Fähigkeiten teilweise nur sehr zurückhaltend einsetzen.

Ausgehend von der Idee der bereits seit über 20 Jahren von den Dienststellen der Ministerialbeauftragten durchgeführten Ferienseminare für vielseitig interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler entstand vor diesem Hintergrund der Gedanke, unsere eigenen herausragenden Schülerinnen und Schüler aus den höheren Jahrgangsstufen hausintern in einer Gruppe zusammenzuführen und ihnen ein zusätzliches Programm anzubieten.

Diese Gruppe nennen wir „Begabtenkreis“. Das Konzept des Begabtenkreises wurde erstmalig im November 2011 in Augsburg vorgestellt bei der Fortbildung zur Begabtenförderung der MB-Dienststelle für Schwaben (s. Material 1).

Aktuell rekrutiert sich die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 bis 12. Damit erhalten die entsprechenden Schülerinnen und Schüler eine Plattform zum gegenseitigen Austausch und zur gegenseitigen Inspiration. Viele der Mitglieder des Kreises haben sehr spezielle Interessen und verfügen in ihren Fachgebieten über außerordentlich tiefe Kenntnisse, so dass sich für die anderen Gruppenmitglieder zum einen vielfältige Möglichkeiten zur Erweiterung des eigenen Horizonts ergeben und zum anderen ganz einzigartige Gelegenheiten zum Austausch von Spezialwissen entstehen.

Für Schülerinnen und Schüler, die sich bislang durch ihre speziellen Interessen und / oder ihre schnelle Auffassungsgabe in irgendeiner Form als Sonderlinge gefühlt haben, ergibt sich eine völlig neue, sehr attraktive Situation, die sie als außerordentlich motivierend empfinden. Darüber hinaus stellt die Aufnahme in den Kreis für sie eine Anerkennung ihrer Leistungen dar.

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Programm

Die oben beschriebene - vorwiegend auf nicht von außen gesteuerter Interaktion unter den Kursmitgliedern basierende - Förderung geschieht in vielen Fällen „en passant“. Parallel dazu bieten wir der Gruppe auf verschiedenen Schienen Möglichkeiten zur Horizonterweiterung an. Im Hinblick auf die Erweiterung der individuellen Interessen und Kenntnisse haben die Mitglieder der Gruppe die Möglichkeit zur Teilnahme an Vorträgen, Diskussionsrunden und Exkursionen. Hierzu nutzen wir die Gelegenheiten, die sich uns vorzugsweise in der näheren Umgebung bieten, Exkursionen durchzuführen, interessante Vorträge zu besuchen oder für die Schülerinnen und Schüler attraktive und gleichzeitig für die Schule bezahlbare Referenten einzuladen.

Mit Hilfe dieser Angebote haben sich die Schülerinnen und Schüler des Begabtenkreises in den vergangenen Jahren unter anderem mit folgenden Themen beschäftigt, deren vertiefte Behandlung im Unterricht aus Zeitgründen - in manchen Fällen aber auch wegen ihrer speziellen Ausrichtung - nicht möglich wäre:

 Finanz- und Schuldenkrise

 Energieproblematik

 Umwelt- und Gesundheitspolitik

 Gesundheit und Ernährung

 China

 Verfassungskonvent

 30-jähriger Krieg

 Rundfunk und Fernsehen am Beispiel des BR

 Biodiversität

 Organische Photovoltaik

 Hirnforschung

 Neurochirurgie

 Forensische Psychiatrie

 „Digitale Demenz“

 Traveling-Salesman-Problem

 Spezielle Teilbarkeitsregeln

 Mathematik der digitalen Medien

 Sicherheit im Internet

 Albrecht Dürer

 Dialektforschung in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

 Gestik und Mimik der Italiener

Über den kognitiven Zugewinn hinaus profitieren die Schülerinnen und Schüler von den eingeladenen Referenten auch dahingehend, dass diese ihnen Einblick in ihren persönlichen Werdegang (Studiengänge, Stipendien und Auslandsaufenthalte) und ihren Berufsalltag geben. Auch hier wird vorhandenes Interesse unterstützt und die Begegnung mit noch nicht vertrauten Berufsfeldern ermöglicht.

Für die Referenten ist es häufig zunächst etwas befremdend, dass wir uns einen genaueren Blick auf ihren Werdegang und ihren Berufsalltag wünschen, da viele ihre Person nicht in

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den Vordergrund stellen möchten. Für die Förderung der Schülerinnen und Schüler bieten diese oft sehr anregend präsentierten Einblicke in Lebensläufe aber sehr wertvolle Gelegenheiten, mehr Klarheit über die Möglichkeiten, die das eigene Potenzial ihnen bietet, zu erlangen.

In den letzten Jahren erhielt die Gruppe beispielsweise Einblick in den Alltag von Vertretern folgender Berufe: Arzt, Professor (verschiedene Fachrichtungen), Bankvorstand, Unternehmensberater, Minister und Opernsängerin. Außerdem hatten die meisten Schülerinnen und Schüler erstmalig Berührung mit Vertretern aus den Berufsfeldern Hirnforschung und Dialektforschung sowie dem Diplomatischen Dienst.

Diese tendenziell eher auf Rezeption ausgerichteten Elemente werden ergänzt durch Programmpunkte, die die Aktivität der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund stellen.

Die Gruppe aus Jahrgangsstufe 9 führt z. B. ein selbst gewähltes Projekt im Rahmen des Jahresthemas der Schule durch. Für dieses Projekt recherchieren die Schülerinnen und Schüler, sie sammeln und strukturieren Informationen und präsentieren schließlich in der jeweils selbst gewählten Form die Ergebnisse ihrer Arbeit der jeweiligen Zielgruppe. Bislang war das Projekt jeweils eine Exkursion für Klassen der Unterstufe, deren organisatorische und inhaltliche Vorbereitung und Durchführung in den Händen der Schülerinnen und Schüler des Begabtenkreises lag.

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 bis 12 beschäftigen sich von Zeit zu Zeit vertieft mit einem durch eine vorausgehende Veranstaltung angestoßenen Thema. Dies waren zuletzt die Themenkreise China, Bayerische Akademie der Wissenschaften und Gesundheit und Ernährung. Hierzu werden zu speziellen Punkten, wie zum Beispiel der Entwicklung des chinesischen Reiches oder den Leistungen der Mitglieder der Akademie der Wissenschaften Rechercheaufträge vergeben, deren Ergebnisse dann in Kurzvorträgen der Gruppe präsentiert werden. In diesem Zusammenhang ist auch geplant, gezielt auf Rhetorik und Präsentationstechniken einzugehen.

Auswahl

Ausgewählt werden Schülerinnen und Schüler, die entweder im Gesamtnotenbild (Schnitt ca. 1,50; stimmige Zusammensetzung der Noten in den Kernfächern) herausragen oder durch besondere Begabung in einzelnen Gebieten auffallen. Eine zusätzliche Nebenbedingung ist ein insgesamt gutes Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler.

Diese Notwendigkeit ergibt sich durch die exponierte Stellung des Kreises im Gesamtgefüge der Schule. Das Etikett „Begabtenkreis“ ermöglicht der Gruppe den Zugang zu speziellen Einrichtungen und die Gewinnung besonderer Referenten. Für eine längerfristige Zusammenarbeit mit diesen externen Partnern ist ein angemessenes Verhalten der Schülerinnen und Schüler unabdingbar. Vorgeschlagen werden die Schülerinnen und Schüler durch die Klassenkonferenz oder durch Lehrkräfte, die eine besondere Begabung erkennen. Die endgültige Auswahl erfolgt dann durch den Schulleiter und die Leiter des Kreises.

Mit Blick auf die vergangenen sechs Jahre ist festzustellen, dass die bisherige Auswahl insbesondere insofern stimmig war, als die Mitglieder des Begabtenkreises vorwiegend hervorragende Abiturergebnisse verzeichnen und einzelne Mitglieder ihre besondere Leistungsfähigkeit als sehr erfolgreiche Frühstudenten oder durch außerordentlich beeindruckende Erfolge bei Teilnahmen an Wettbewerben (bis hin zu Siegen bei Bundeswettbewerben) zusätzlich unterstreichen.

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Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten

Durchschnittlich einmal im Monat kommen die Gruppen zu Vorträgen, internen Sitzungen oder Exkursionen zusammen. Die Veranstaltungen sind in der Regel zwei- oder mehrstündig und finden teils außerhalb, teils auch während der Unterrichtszeit statt. Um die regelmäßige Kollision mit bestimmten Stunden oder feststehenden privaten Terminen der Schülerinnen und Schüler zu vermeiden, variieren die Termine hinsichtlich Wochentag und Tageszeit. Die Vielzahl von Klassen und Kursen, aus denen sich der Kreis rekrutiert, macht insbesondere eine kurzfristige Planung von Exkursionen schwierig. Dagegen bereitet der großen Mehrheit der Schülerinnen und Schüler die zusätzliche zeitliche Belastung keine Probleme. Eine Schwierigkeit stellt auf den ersten Blick die Gewinnung geeigneter Referenten bei gleichzeitig geringen finanziellen Mitteln auf Seiten der Schule dar. In unserem Fall wurde die Einladung der Referenten bislang ausnahmslos aufgrund bereits bestehender beruflicher oder privater Kontakte zu den entsprechenden Personen möglich.

Auch die Kollegen an der Schule stellen eine wichtige Ressource hinsichtlich Fachwissen und Kontaktmöglichkeiten zu potenziellen Referenten dar.

Für die Leitung des Begabtenkreises hat sich in unserem Fall ein zweiköpfiges gemischt- geschlechtliches Team in enger Kooperation mit dem Schulleiter bewährt. Als Ausgleich für ihren Einsatz erhielten die Lehrkräfte bislang Anrechnungsstunden ausschließlich aus schulinternen Mitteln (FSF). Ab dem Schuljahr 2013/14 werden hierfür auch Stunden aus dem Budget für die Individuelle Lernzeit verwendet. Die mit dieser Aufgabe betrauten Lehrkräfte sollten in jedem Fall hundertprozentig von Notwendigkeit und Wert einer schulinternen Begabtenförderung überzeugt sein.

Soziales Engagement

Von Zeit zu Zeit gibt es in der Schulgemeinschaft einzelne Schülerinnen und Schüler, die aufgrund einer längerfristigen Erkrankung oder aufgrund eines Schulwechsels aus dem Ausland in größerem Umfang Stoff nachzuholen haben. Hierfür bitten wir einzelne Schülerinnen und Schüler des Begabtenkreises für einige Wochen um unentgeltliche Unterstützung. Das Einfordern dieses sozialen Engagements sehen wir ebenso wie das gesamte Förderprogramm „Begabtenkreis“ unter dem Motto „Intelligenz verpflichtet“. Die Intelligenz unserer Schülerinnen und Schüler verpflichtet uns als Schule, unsere Schülerinnen und Schüler im Rahmen unserer Möglichkeiten zu fördern. Umgekehrt verpflichtet sie auch unsere intelligenten Schülerinnen und Schüler, aus diesem Potenzial für sich und für die Gesellschaft etwas zu machen.

fachliche und pädagogische Auswirkungen

 Die Mitglieder des Begabtenkreises zeigen eine erhöhte Motivation für Wissenserwerb und Anwendung von Wissen und geben diese Motivation auch an andere Schülerinnen und Schüler weiter.

 Eine Erweiterung des Horizonts in fachlicher und sozialer Hinsicht, aber auch im Hinblick auf Studien- und Berufswahl ist bei den Teilnehmern des Kreises spürbar.

 Die Selbstwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler ist durch die Interaktion mit anderen sehr interessierten und begabten Schülerinnen und Schülern sowie Vertretern

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diverser Berufsfelder erkennbar verändert.

 Die große Mehrzahl der ausgewählten Schülerinnen und Schüler nimmt diese Möglichkeiten mit Freude an. Die Mitgliederzahl des Kreises steigt zunehmend.

 Allmählich beginnt sich ein Netzwerk zu bilden. Die ehemaligen Mitglieder des Kreises fühlen sich der Gruppe über das Abitur hinaus verbunden und stellen sich als

Referenten und Ansprechpartner bezüglich Fragen zu Studienwahl und Stipendien zur Verfügung oder nehmen an Veranstaltungen des Kreises als Besucher teil. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch der Aufbau eines Ehemaligenkreises.

 Durch den regelmäßigen Kontakt mit den einzelnen Schülerinnen und Schülern des Kreises bekommen die Leiter des Begabtenkreises auch einen guten Überblick, welche Programme externer Anbieter (Ferienseminar, Akademien, Stipendien, Wettbewerbe) zur Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler geeignet sind. Hier leistet die Existenz des Begabtenkreises wiederum einen Beitrag zu einer gezielten und

persönlichkeitsorientierten Förderung.

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