512 Notizen und Correspondenzen.
Berichti gnng.
Von Prof. Fleiseher.
In dem mir so eben zugekommenen Werke : Muslich-eddin
Sa'di's Aphorismen und Sinngedichte, von Dr. W. Bacher, stehen
S. 199 zwei vor längerer Zeit auf Ersuchen des Herm Heraus¬
gebers von mir behandelte arabische Verse. In der zweiten Zeile
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derselben verwandle man (,(5^1^11 in und schreibe in der
üebersetzung Leibeigner oder Sciave st. „ztlm Tode bestimmter*.
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Jenes uS^JL^i vom transitiven (i5ÜLS> = uSül*! ist zwar sprachhch möghch, aber ...<jl, [t vfird, was ich damals übersehen habe, durch
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den Gegensatz zu ti3Jj-w ausser allen Zweifel gesetzt, ünd so
3 J <l.
lässt sich das unmittelbar darauf folgende gJuj zwar ebenfalls
erklären: (möchte darum kein Sciave damach streben) an Herrscher¬
macht einzig dazustehen! aber nach meiner dort gegebenen üeber¬
setzung: „Herrschaft zu erlangen' kann ich nur — jedenfalls
3 3 O
richtig — j-'^-i'^ gelesen und geschrieben haben. Zwei andere
Correcturversehen auf derselben Seite sind Z. 5 v. u. „Prefler'
* ». O«.— , - ü/O
st. Prevler und Z. 2 v. u. „^^^^!' st. ^i"'A .
Za Boehtlingk's Indischen Sprüchen (2).
Von H. Vhle.
3165 ist in a nach vier Handschriften der Vetälap., die den
Vers in der fünften Erzählung haben, statt mitre zu lesen malle
„einem Athleten'. In c bieten drei Handschriften caura-cärana-
ca^däle, bezw. "candebhyo, und in einer, Halls d, lautet cd folgen¬
dermassen :
mürkha-cärana-väditraväde kä i;isht.atä bhavet:
„was gäbe es bei einem Dummkopf, einem bemmziehenden Schau¬
spieler und einem Musikanten für Gelehrsamkeit?' "väde kä ist
meine Aenderang statt "vädake. Die Worte väditraväda und
fishtatä sind noch imbelegt.
4118. Die Handschrift der Subhäsh. bietet in c: vinäsakäle,
womach Boehtlingk vinä9a'' schrieb. Besser liest man mit Hall's
Handschrift e der Vetälapaftcaviinijati (Bl. 16 r, Z. 2) viläsakäle ,zur Zeit der Fröhhchkeit'.
513
Bibliographische Anzeigen.
Sindban oder die sieben weisen Meister. Syrisch und
deutsch. Von Friedrich Baethgen. Leipzig 1879.
(38 Tind 26 S. in Octav.)
Der älteste Text des Sindbäd - Buches war bis jetzt der
griechische *), welcher nach den Einleitungsversen aus dem Syrischen
übersetzt ist. Hier erhalten wir nun dies syrische Original, das
tms, wenn auch arg verstümmelt, eine jetzt in Berlin befindliche
Handschrift aufbewahrt hat. Hr. Dr. Baethgen hätte keinen zweck¬
mässigeren Gegenstand für seine Erstlingsarbeit finden können.
Denn dies syrische Buch nimmt in der Sindbäd-Literatur eine
ähnlich bedeutende Stelle ein wie das syrische Kalllag w Damnag
in seinem Kreise. Es ist erfreulich, dass das an syrischen Manu¬
scripten so arme Deutschland grade diese beiden, in der noch
vorhandenen syrischen Literatur fast ganz vereinzelt dastehenden,
Werke handschriftlich besitzt.
Dass unser syrisches Buch eben das ist, welches Michael
Andreopolos in's Griechische übersetzt hat , unterliegt keinem
Zweifel. Nicht bloss stimmen beide Texte im allgemeinen Gange
der Erzählung, namentlich auch in der starken Verkürzung der
Einleitung überein, sondem auch in den Einzelheiten erweist sich
.2" als eine zwar nicht wörtliche, aber ziemlich sinngetreue Ueber¬
setzung des Syrers. Wir müssen daher annehmen, dass auch die
in der syrischen Handschrift verlorenen Stellen, — zwei in der
Mitte und der ganze Schluss vom Anfang der letzten Schelmen¬
geschichte an — in ihr wesentlich so standen , wie sie .S giebt.
Sehr verschieden ist aber die Ausdmeksweise von .2" und
dem Syr. Dieser erzählt schlicht und natürlich, jener weitschweifig,
geziert und schwülstig. Wo im Syr. ein paar Worte , steht im
.2 oft ein weitläufiger Satz , der aber nur eine phrasenhafte Aus¬
führang der Vorlage ist. Nicht selten hat der Grieche eine Mo¬
tivierung, welche in dem oft wirklich etwas zu knappen Syrer
1) Ich bezeichne diesen griechischen Text {^vvtinae) durch £.