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(1)484 Ueber Ni'met-ullah's persisch - türkisches Wörterbuch

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484

Ueber Ni'met-ullah's persisch - türkisches

Wörterbuch.

Von Dr. 0. Blau.

Bei Durchmusterung des persisch-türljischen Glossars, das ich

in der Ueberschrift genannt habe, trat mir der Gedanke an die

Vergänglichkeit litterariscben Verdienstes wieder einmal recht vor

Augeu.

Ni'met-ullab ist einer der fleissigen Schachtgräber, deren

saure Arbeit und grosses Verdienst von denen vergessen worden

ist, die das blanke Gold in Händen habeu.

Seiner Zeit war sein Buch unübertroffen und für ein Jahr¬

hundert und länger wirklich berühmt — ^y^J:^. Nachher ist es

durch eine fashionablcre Richtung der Lexikographie überflügelt

worden, die den Ansprüchen der Roccoco-Litteraturepothe besser zu

huldigen verstand; Ni'met-ullab war den Munschi's und Kjatib's zu

simpel. Die neuere Schule hat ihn gar nicht uach seinem wahren

Werthe zu würdigen gewusst. Gegenwärtig ist er auch iu der

Türkei nur wenig verbreitet, noch weniger in Europa bekannt.

Wenn nun vollends die gelehrte Lexikographie einem gewissen

Abschlüsse entgegenstrebt und durch Publikationen, wie Vullers'

Werk für das Persische, Zenkers jetzt vollendetes Handwörter¬

buch für das Türkische sind , das lexikalische Kapital zum Ge¬

meingut der europäischen Orientalisten macht, ohne dass auf jene

Grundwerke zurückgegangen wird , zu denen das des Ni'met-uUah

gezählt werden muss, so läuft der Autor Gefahr, gar eutbehrlich zu

scheinen uud der Vergessenheit anheimzufallen.

Es müsste denn sein , dass wir recht bald in die Wege ein¬

lenken, die neuerlich in der Zeitschr. der D. M. G. (XXX, S. 158)

als diejenigen bezeichnet worden sind, welche allein zur eingehen¬

deren Kenntniss des Türkischen führen werdeu, nämlich die Er¬

forschung der volksthümlichen Dialekte.

Geschieht dies, so werden vor allem diejeuigen Glossare und

Lexika, welche die Vulgärsprache berücksichtigen, wieder in die

3 5

(2)

Blau, über Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbuch. 485

Rechte eingesetzt werden, welche ihnen nur vorenthalten sind, weil

seit dem Erwachen der orientalischen Studien in Europa bisher der

grössere Werth auf die sogenannte Klassizität gelegt wurde und

gelegt werden durfte, weil der akademische Orient selbst in einer

300jährigen Litteraturepoche über der Sucht, klassisch zu werden,

das vorklassische und nebenklassische Element fast vergessen hat.

Wie ein Dictionnaire de l'Academie mit einer Sammlung von

Idioticis nicbts gemein hat, so haben auch die Meninski und

Zenker wohl ihre vollste Berechtigung, — aber für andre Zwecke.

Für die türkische Volkssprache, ihre Geschichte und ihr Ver-

stäudniss bedarf es noch ganz andrer Hülfsmittel.

Anfänge, wie ich sie iu meinen Arbeiten über das Albanesische,

das Bosnische, das Kumanische und das Mariupoler Türkische ge¬

macht habe, befestigen je länger je mehr in mir die Ueberzeugung,

dass es an Materialien , besonders auch an handschriftlichen Ma¬

terialien in europäischen Bibliotheken nicht mangelt, um nach

landschaftlichen Gruppen und innerhalb derselben nach gewissen

Zeitabschnitten den Stoff zu ordnen, aus dem sich ein Lehrgebäude

der türkischen Sprache aufbauen lässt.

Von dera Baumeister bleibt freilich zu verlangen, dass er durch

längeren Aufeuthalt unter türkischem Volke sich der Sprache wirk¬

lich mit dem Ohr und nicht bloss rait dera Auge bemächtigt habe.

Auf die Nothwendigkeit und Nützlichkeit der Quellenforschung

aufs neue aufmerksam zu machen, mögen die folgenden Zeilen

dienen.

Das vor mir liegende Manuscript aus der Sammlung Fon ton,

welche durch mich für die Kais. Akademie in St. Petersburg er¬

worben wurde (,s. Bulletin, T. XXIII, p. 279—283), ist ein 272

Blatt 8* starker Band, sehr ordinär geschrieben und trägt die

folgeude Unterschrift :

^j^K>^\Ji^yii\\ Li! e)W**~ CT'? j-f^^ *~yy

Lj-Jij \j.JS xjAJIJ^ jJ iJÜ! jÄi-

,% ^Jl. ,., ».iii. <_k.v- sJ^ .i.-o.Lj iü ^jväJ! s.jSO' ,../0

v-^ > L.>^ ^ C '^-^ * ^ ' ^

t.t^v i-Lw /JJ^! >ii^i j lj. !♦!_—-

') ^^^'SS ^A

LäLj >X*^

i^irSl^ ^ d-

1) rectius .

(3)

486 Blau, über Ni'met-ullah's persiseh-türläsches Wörterbuch.

Es ward sonach geschriehen im Muharrem 1037 H. (= Sept.

1627) von einem Bosnialten, Chalil h. Scha'han Agha aus

Kost aini tza, für die Bihliothek des Serails des Mehmed

Pascha in Banjaluka, der Hauptstadt von Türkisch Kroatien.

Auf dem Schnitt und Schmutztitelblatt steht jJiJ! KiJ .

In Fluegels Hadji Khalfa findet sich das Werk und der Verfasser

unter No. 13892 erwähnt. Dort steht bloss iUjü. Den Titel

*JU1 civ*jü ÄjiJ gibt der Schluss der Vorrede fol. 2 a au die Hand,

und der Narae des Verfassers lautet im Texte derselben vollständig

Ni'met-ullah ben Ahraed b. Mubarek el-Rümi, ^JU! K^jii

^^Jl i^jLy« uUi>! ^.

Nach längerem Suchen habe ich eine biographische Notiz über

den Verfasser in 'Ata'i's Zeil-es-Schaka'ik II, S. 75 unter der schlichten Ueberschrift iJÜ! >^:/,4Jtj gv^v^Jt gefunden.

Hiernach war er aus Sofia der damaligen Hauptstadt

von Rumelien ^.^^^ wo er sich als Emailleur den Ruf eines ge¬

schickten und kunstverständigen Mannes erworben hatte; von da

kam er nach Konstantinopel und trat in den Nakschibendi-

Orden, ward dort ein Bücherfreund und Curiositäten-Saramler uud

— heisst es weiter — „verfasste das berührate persische

Wörterbuch," i^oJJi «-vr^jH o*^-*' •

„erzählt davon, dass Sururi Tschelebi einmal behauptete: der

„Stoff dieses Wörterbuchs sei ihra entlehnt, und dass ein ärgerlicher

„Streit entstand, als der Verfasser mit Gegenbeweisen dawider

„Einspruch erhob." Ni'met-ullah starb ura die Mitte d. J, 969 H.

und liegt auf dera Klosterhofe ara Adrianopler Thore begraben.

Der erwähnte Sururi kann, wenn anders die Geschichte richtig

ist, nicht der Verfasser des unter dera Namen Loghat-Sururi

bekannten persischen Wörterbuchs, Muhammed Kasim b. Hadji

Muharamed Kaschani Sururi sein, da dessen Werk (H. Chalfa

No. 11147) erst nach 1008 II. erschien; sondern rauss der be¬

rührate Commentator des Hafiz, Mustafa ben Scha'han sein,

der ein Zeitgenosse von Ni'met-ullah war uud in dem gleichen Jahre,

wie dieser, 969 H. starb.

Ueber seine sonstigen persönlichen Beziehungen erfahren wir

nur, dass er Gehülfe eines Abdullatif Effendi im Kloster des Emir

Buchäri war; an einigen Stellen des Wörterbuchs werden mündliche

Erklärungen von »oljLiLj JUS' \Siy> , d.i. Schemseddin Ahmed

b. Suleiman b. Keraal-Pascha (t 940 H.) angeführt, so dass

er dessen Schüler gewesen zu sein scheint.

(4)

Blau, über Ni'met-ullah's persisch-türkischea Wörterbuch. 487

üeber die Quellen seiues Wörterbuebs gibt Ni'niet-uUaL selbst

in der Vorrede die Auskunft, dass er sechs ältere lexikographische

Werke benutzt habe:

1. f^^^ (T^-^') worunter wohl nichts anderes zu verstehen ist,

als das vou H. Chalfa No. 1084 aufgeführte persische Wörterbuch

iUJü! |._j-üt;

t-

2. ^j*-!^ ^äiJ x*jLä, die Kaime desLutf-nllah Ha¬

li mi, s. H. Chalfa No. 9364;

£■

3. iAasLäI! »JUwj, ein Werk über persische Lexikologie, das

nach H. Ch. No. 14239 an 10000 Nomina und 1095 Verba um¬

fasste, von Rustem el-Mewlewi;

4. ^jUa.»- ».i oo«J, Wörterbuch des Karahissari, eine mir

unbekannte Schrift;

5. den älteren, sogenannten Diri neh-Auszug des ^ihah-

adjem, >J^^ ^ (sic!) ^L^i; s. H. Ch. 7712 uud 5152.

^6. den neue grosseu Qihah-adjem a-^^L^.

Wie viel dem einen oder dem andern entnommen, oder wie

weit auf Anordnung des Stoffes ein direkter Einfluss der Quellen

stattgehabt, ist nicht leicht zu beurtheilen. Während z. B. der

^ihah-adjem voran die Nomina stellt (s. Pertsch, Goth. Haudschr.

I, S. 37), gehen hier die Verba vorauf Die persischen Wörter

sind nach der alphabetischen Ordnung des Anfangsbuchstabens der

Art geordnet, dass innerhalb jedes Buchstaben wieder drei ünter¬

abtheilungeu , je nach dem Vokal der ersten Silbe , — X.r>j.ÄÄ/i ,

j>w«^.*Äix — geschaffen sind.

An dichterischen Citaten für persische Wörter ist reichlicher

Ueberfluss. Am häufigsten angeführt wird ^^i^ ^^i^ (t 744 II.);

die andern sind etwa folgende: ^^Lj^-i ^jyJs\,

^y^y., ^j-ri-^, {^'^ LiV). ^y'ij o-^-^^

(lSt^-*, iJi>V L5y-''^). »^j-^, ^jl-^ h.sl^, |yi^«J>,

^'^ij' lJ^-^"^. L5'->^-f-=. L?^^^' i^i'-L-* >

£

i^*^, e5j*^, ^ij'^C^)

Der compilatorische Charakter seiner Arbeit bringt es mit sich,

dass Ni'met-ullah in vielen Dingeu dieselben Worterklärungen ent¬

hält, welche im Ferhengi-Schu'üri vorkommen, der zum Theil die¬

selben älteren Lexika mit denselben Citaten verarbeitet hat; in

Bd. XXXI. 32

3 S *

(5)

488 Blau, über Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbuch.

vielem aber weicht Ni'met-ullah ab, und beansprucht selbständiges

Verdienst.

So ist ihm z. B. manche ethnographische Notiz eigen , im

Vergleich mit dem , was die geläufigen Wörterbücher bieten :

jjIjs;! jjCi ^JLT ^^JULjtbj jOjJ'LÄi siAÄjLi xS'jj lyjj j.

ob Namdschin? Dorn, Ausz. XIV, S. 693.

_ ijw>^ jj jJjj >-^J^)^ ii^-^».i>Ü3 /^L"* ^t^)

^mAIo jy^i^ öblb! J.i'! ».J^! ^Uij^ ».iXs jj^y

..-jO J.J »Jk^Äij (j^^.Jli^JU^ i^-a-j'^ — b jj! i./ jJjJ jJj.J j^.,l\-.>._a...w ^3•l ' ^j>-^\ idj jJ.

^jUiJ — ^'!ijt ^^L**Jj «.-A-X-j ^—S". ^^>^x*i» lij^jjjjj

v:i^*j l53'^-a.^ Jaib» >^!^i> jjJjl ö^LL! isJLjj..^.:^?

at-^- ^-J-^' :^i> ^'^ ^'-»^

IjUij Ql>i> (jj'^y *^ r^ e''"^

Ueber ""'^ l?^-' ^- insbesondere Gr. Gohineau's

pers. Studien in Z. D. M. G. XI, S. 689; auch Vambery,

Oagataische Sprachstudien Art. ^ ^^^Ij-i ""d j^y> ■

_Li*j Uii» y) jjj ^iXa**»! iiisÄ«.j QiXi-i^l—iijiLj jLjLj

,.,a*.,5Ü' J.jJ woJi ä..^La (Khitai).

L ) ^ • ■ '

^^j,JiyJ\ z^-'^— ?■ j"* Irlr^ ^"^ »iAjLÄ.v*-o>- .

Bei Vullers nur aus Castellus.

Bemerkenswerth sind einzelne Glossen aus Dialekten, z. B. :

^ijt Argan: ^ji'^..*^ i^äj «J^Lot* j-Jo *J-v.'uouo

^j»-yjü „in der Bedeutung Tochter, Mädchen, Jungfrau, im Dialekt

„vou Descht-i-Kiptschak".

, Rokh: ^s.J^JJLA \Ji*v.ij o«Jii »ein Pehlewi-Wort,

O '

..bedeutet Eingeweide". — Bei Vullers s. v. nur aus Castellus.

Siw er: sOj».c ^.^^i '•H^J^J. «^^^ »^'" Pehlewi-

,.Wort, bedeutet 10000; z. B. bei Schems-Fakhri :

3 S *

(6)

Blau, über Ni'met-ullah'ii perdsch-türlcincheis Wörterbuch. 4g9

h^)

jyi^ ■) OJJ-*'

Vgl. Vullers s. v.

Zundsch : >JLoi iwi*~Lt«/i iAa«.tc k^^_.s^ sS oi

^.jO j-t^ »JULj Q^fiAot jiAÄ>yo „Gehacktes Fleisch, arah.

„'A^id, eigentlich die Wurst, die im Isfahanischen Dialekt

„M u m h a r heisst". — Vgl. ^Lojj „Wurst" in meinen hosn.-türk.

Sprachdenkm. S. 208; J^y^ Bianchi I, 411.

a5-i;j;-»_i; Scheftireng: y Lit^ jJUa.i iß

L5y=^ ^J«.4-ii jJj>.> jJ-oliiAsI ^,Ait ^^.^Lj. e^'j'^

►i li^-jJjJ Js^ Lf^'-** oi^v^-t ij^yia,ii i,!5o »s;>- »jLaJo x=f-

Aehnlich hei Vullers s. v. ,i<;j.xa.Ä und uJÜ":ij ohne Citat

und ohne Angahe des isfahanischen Dialektes.

Ganz eigenthümlich ist es, dass der Autor hin und wieder

Kenntniss von slavischen Wörteru hat, die er möglicherweise

von Bulgaren oder auch von Russen gehört haheu muss. Z. B.

vü^wx-j, rnss. HiTi: u-^Low Jj'oj ^iJwijj. „uje

„bedeutet nicht und nein und überhaupt die Negation".

Unter Art. \,,*^>..ä heisst es: y ^^»Sjm. oj \_Ä_iij_j

„die Nisse", russ. uoiUKa, südslav. uschka; vgl. meine bosn.-türk.

Sprachd. S. 292 s. a. Sirke; Vull. .

Bulgarisches steckt vielleicht auch in folgenden Glossen :

O J ^

^^^Jiji.-^ o-^J ^" bulgarisches und bosnisches

sirwatka „Buttermilch" (s. meine bosn.-türk. Sprachd. S. 7)

erinnert; cerwisch ist bei Zenker s.v. erklärt (cerevisia?).

jJjj l ""^j^r^- o'^i j^j^ '^j-^ ^s'j^- t^f^ ^^J"^

-B*n!

• KJ^

Jj ^bL-As!

(7)

490 Blaii, üher Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbuch.

Eine Variante des Citates bei Vullers s. v. j^jJi ohne die

Interpretation durch und i die mir beide unver¬

ständlich sind.

Fränkisches oder griechisches Sprachgut läuft zuweileu uuter,

so z. B. wenn nnter _bL^._ii „Februar-raonat" hinzugefügt wird:

jJjj U-;'^ '''^''sj, i° <ie° corrupten, bei Vullers als falsa

)0, J--(j-

lectio aus Castellus verzeichneten Glosse : (j*.^>_c>. (j*jJlj\5>. ».^LjCw

JjJ die Bedeutung scheint „Alp" oder „Gespenst" sein

<J-^" ' zu sollen.

Gewöhnlich bedient sich Ni'met-ullah zur Erklärung der per¬

sischen Vocabeln seiner Muttersprache, des Vulgärtürkischen,

und zwar mit unverkennbarem Anfluge osttürkischen Dialektes, so

z. B. wird iji,js>-y^ erklärt durch ^^jij i^^.*«!; üsrük ist

osttürkisch. — Die Erklärung der Monatsnamen, soweit sie über¬

haupt gegeben wird, fällt fast ganz mit der Nomenklatur zusammen,

die ich Z. D. M. G, XXIX, S. 573 aus Klaproths kumanischem

Glossar besprochen habe, und nach welcher je drei Monate als

Anfang, Mittel, Ende einer Jahreszeit zusamraengruppirt werden:

Kumanisch heissen:

Martius

L5t

Majus jL) yjsj^^w

Junius

Jh^

Julius

l5 T jj_r *.jjjt

Augustus L55 '^y^ i£^»J^j«w

September l5'

October ^

bei Ni'met-ullah kommen vor:

Heziran (Juni) jb (1. ^Lj)

Temmnz (Juli) ^\ »jj^t

Ab (August) ^\ ^^Lj ^^ya

Ejlul (September) ^\ .2j.J\j.J> (sic!)

(8)

Blau, über Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbuch. 491

Kanun I (Dezember) ^Ji^ tj5J|

Kanun II (Januar) ^jUi >J,jt

Schubat (Februar) ij^v* '^y-o .

Ich habe bei der Durchsicht das Augenmerk vorwiegend auf

naturwissenschaftliche Realien gerichtet und bin da auf eine ganze

Reihe von Artikeln gestossen, die zur Vervollständigung

unsrer Wörterbücher aus Ni'met-ullah dienen können.

^^.,'*-w«Ai>j_j'! Variante v. ^.jLJL^^ ßovykuaoov s. Vullers s. v.

LA«j-i=vj! .

j

^.^yjJJ>\ wird erklärt durch JJsT ^J^, ^^y^y l?*^'^"

Vgl. Z. D. M. G. XXVII, 523.

ui^l^T = ^J^^^t fehlt bei Vullers; bei Zenker ohne

Quelle; s. Kamus s. v. und Sprenger, Post- und Reise-Routen

S. 125, Z. D. M. G. XVIII, 530 u. a.

(jij= ^y>-ls! ^ojT, der Wachholder.

^.,y^t = Jwo^-ui^ % 1^-^ Pflaume, und

der bunte Steinadler (?).

^Lj . Dieser Artikel lautet voller und besser als in den Lexicis :

^L_j {Jj^ i^-j^Xüit >^ j'-^-^' jH lT-*^ r>^J "J^

osaj e5j=^ ^J*.*■*i

^^iJ^'Lts>- sL«'w I*g w j»l « J c^«_ÄCOj ^

^Lj v»Jj_:;?-j lXj! ai«-«^ 3! J*^

Ä^^Jj* j^^jJa iJlft^ j^Jj.*« Si'^S^ j*-^^' r^J

ot^l ^_^jtj ^_^r»'b•t ^_}^—^! »js\.JLi;LLj ;iA.;f^i j^-is /^-^

ta? i^^b! oLsu-wj ijr?"^^'

kjIo, vielleicht irrig st. »^b, = ^^^.wjJs \«aJj.=»: culuk oder

cunluk „Schnepfe" fehlt auch bei Zenker noch.

[^y^ßi s. Vullers s. v. iX^U*», hier: gji ^

(9)

492 lilau, über Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbvch.

si\j't gsAj Ii! jU.! „eine Art Zizyphus, die keine Früchte

„trägt und daher Bastard-Zizyphus heisst".

^) — "'^j^i A-^ ol-'j"^ y '-^ ly^"'* »^J^^*-:

Vullers qIjOIj ^O; „Geier", nach Zenker.

(j-^L_«, _ ^.jLitj^ ^j*" y ; Freytags L. A.

\_Ä.Ajt .

«5o^L- _ uiyj ^jr-i/joo Q<JiJ.l ; Oetlegen, eigentl. „Sänger"

als Eigenname eines Vogels fehlt bei Bianchi und Zenker.

)

gjJL, wird erklärt ^^jjjt ^jj^slo^b \^ i^'^y i>eine

Krankheit der Lippen, die Jalama(?) heisst".

i ,

ijy , s 0 z e ; unter diesem Artikel heisst es : ^i<^s^,^, ^yb^-i jißJ) ii>5^jI:>- jJjjjJj vjj~*o iS SjLj J.J eJsß'_j.i j . Wegen

«iJu.J' s. meine bosn.-türk. Sprachd. S. 235, No. 41; wegen

üXjIjs- vgl. ^.,LjLs- Lappen; »^i^ ist deutlich geschrieben, aber

unverständlich.

(vgl. Pertsch, Goth. Handsch. I, S. 33) = '

,_5A^'yij y J,'^.

jLsÜÄ ist: erL-^-^ iry /^^'V' y ^-y^ ^ i^j-^ «'ii^!

^^Lj_^j äJ^!; »die Asche von Eklik(?), eine rothe Farbe, mit der

„die Lichtzieher die untern Enden der Kerzen färben". Zu iJ>Jli ! ist osttürkisch u5ülXaj! „Röthe", jakut. in, viell. auch osmanisch

„bräunlich" zu vergleichen.

3 m

Ȁi d. i. tiXf^jJ |^^jL>j i^^aj ^^Jsls^^ ij5^.Ju;SUL>,j.j

.! iiU«l*.l „das grosse Messer der Messerschmiede und Buch-

„binder". Vullers hat vJjX aus F., als türkischer Terminus

technicus fehlt es bei Zenker.

j

,ü!c. anders als Vull. s. v. übereinstimmend mit dem Kamus:

( cl-Ata» ->Lti ^.i>» \^L>wct .

^ > , V' ■ ^

(10)

Blau, über Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbuch. 493

J3i, Falar ^„jj l-i>.A^^I ü^^su^-ty ^j.^ ^\ ß „eine weisse

..Wurzel, die arabisch A rti scha heisst". (?)

u5s.Jli, bei V. nur aus C. und M. , wird erklärt: ^^»y jLL)

»^i' f^y^i, iiO <^'e Schlehe, 2) Bezeichnung

.,der Magier oder feneranbetenden Guebern".

L^w-jJlyi — bei Zenker bloss ans Wickerhauser's Manuscript —

^} sJ-Hi viW iJ^^} y^-:s^_^ ^J^.jO sA^j'J'

*~A-S}, d. i. „Kawanos, auch türkisch Kawanoz, ein

„kleineres Gefäss, in das man Honig oder Gel thut; auch bedeutet

„es als Maass 1 ^2 Ocka".

Unter dem Art. ^ steht neben anderm Interessanten der

Zusatz: ^1X15! (^^.J-i'tX.jj^o jJLcUi^' jJj^l^j »ein Kraut, das die

,,Herolde an ihren Schlägel stecken" (oder ^j^'^).

o

(_^wU<>»o „Nisnas ist eine Affenart, die häufig auf dem Dat-el- j

.,howam ^\y^\ oü genannten Gebirge auf der Insel Serendib

„vorkommt; sie sind lang gewachsen, das Hintertheil ist struppig

„und von blauer Färbung, die Behaarung röthlich ; auf beiden Seiten

„des Kopfes haben sie Augen und Stirnen ; jeder einzelne ist zugleich

., männlichen und weiblichen Geschlechts und gebiert Junge; ihrer

„zwei vermögen einen Elephanten (^^^Jui ? ^Ji^) zu packen und

„zu fressen und werdeu doch nicht satt; besonders sind sie sehr

„behende im Klettern".

vjt. öij Wak-wak, „ein Baum, der auf einer Insel von

„Hindustän wächst; er wird 100 Ellen hoch, seine Blätter sind

„schildförmig breit und gross und rostfarben ; der Kopf dieser Blätter

.,ist wie ein Menscbenkopf geformt, mit Augen, Ohren und Nase;

„wenn Wind geht, stöhnen die Aeste und biegen sich zum Stamme

„hinab und geben den Ton Wak-Wak von sich. — Esedi sagt :

Ju .Xj 1 f iAj;» «XiJ4j>-

j .. . ^ ■■ ^ -j^ j .

. . "Cl Ä^ V.t^A.'^ J >. „^i„ A J ..t;I ß^\M.j ^j*^<.^j^ ^-^"-^ er;i

^_5lA-*t ~ e5J'"*' 4^"*^

^jj^s öi. J51. c)bi

(11)

494 Blau, über Ni'met-ullah's persisch-türkisches Wörterbuch.

«5s.iUii, a^ix^j und «5^^^ erklärt Ni'met-ullah folgender¬

massen: ji_>_5>- jJ^-aJs |J.jJ «itV»- 8j»_A_5'^_j ^^b! vjU^L^o

^ L>»:>-^i ^j:^ [f!^

^Jnyji hat auch der türk. Kamus s. v. ^Jaj für die Frucht des

^i>Lcl OiijiL»; ji^i.« steht dazu, wie meneksche „Veilchen"

neben menefsche; iüjc> mir neu, und zweifelhaft, vielleicht

corrumpirt aus kj5bJjli^^. oder e5w.JLX5>, wie Kamus als Synonym

von ijij,iv6 bietet.

Dergleichen liesse sich noch eine Menge Stoff aus dem Buche

ziehen.

üeber andere in europäischen Bibliotheken vorhandene Hand¬

schriften von Ni'met-ullahs Wörterbuch bieten die mir hier zn Ge¬

bote stehenden Hülfsmittel keine Auskunft, mit Ausnahme der Er¬

wähnung eines aus Akhalzikh stammenden Exemplars in Dorn's

Asiat. Mus. S. 359 No. 96; näher beschrieben in desselbeu Catalog

d. Mscr. p. 426 No. XDI.

1) Nach Dorn sind solche in Wien, Leyden, Paris, British Museum, Oxford, Dresden (von Fleischer beschrieben) und in Breslau vorhandeu.

(12)

495

Ueber -karta, -kerta in Ortsnamen.

Von Dr. 0. Blau.

Seit zweitausend Jahren wird über die Bedentung von - k e r t a in

Ortsnamen etymologisirt. Der älteste Deuter ist Anaximenes (3.

Jahrh. V. Chr.), der IlaQaa-yccgSa^) durch Uegowv axQaxonBSov

erklärt, was Eustatbius ad Dionys. 1069 ans Stephanus von Byzanz

ihm nachschreibt. Doch mag und muss gerade dieser Versuch auf sich

beruhen bleiben, da hier die Form -garda, obwohl Sillig bei

Plin. N. H. VI, 29 §. 116 Passagarda in den Text genommen

hat, nicht alt genug beglaubigt scheint, so wenig, als urkundlich

feststeht, dass Parsakarta der persische Name von Usgainohg

gewesen sei, wie jetzt seit Lassens Vorschlag Z. f K. d. M. VI,

576 gemeinhin vorgetragen wird (z.B. Forbiger,alte Geogr.S. 163,

Bensei er, griech. Eig. 1179).

Ferner wäre, — wenn richtig citirt , — Plinius anzuführen,

in dessen N. H. VI, 11, nach Meineke Steph. Byz. S. 623 Note zu

TtyQavoxsgta , stehen soll: „...a Tigrane conditum, unde

et nomen accepit qnasi Tigranis eivitas, nam certa

orientis lingua urbem sonat". Dies Citat ist aber falsch;

ich finde die Stelle ira Plinius nirgends — und würde für den

Nachweis dankbar sein.

Deutlicher reden schon, im 2. Jahrh. u. Chr., Appian Bell.

Mithr. 57: {Tiygdvrjg) ... ^ugiov ...'/^QfiEviug ... TiygavoxtQTU

ä(p iavrov ngoaünt ■ Svvarai. S' elvai TiygavoTioXig , und

Asinius Quadratus Parth. fragm. 14'): xai wxias ra Tiyga-

voxegra' ro 8' tari rfj Uag&vaiwv q^uvr, Tiygdvov noXig.

Daran schliesst sich sodann: Movoxagrov in Mesopota¬

mien hei Menand. Protect, fragm. 60, Mavvccxngra bei Steph.

1) Bei Steph. Byz. s. v. IJaaagydSat.

2) Das ist die ron Indjidji gemeinte Stelle bei Steph. Byz. s. v. TiyQa- vöxegTa.

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