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Griechenland: Neue Kürzungen verschärfen die Krise!

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Nr. 18/2017 5. Mai 2017

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Griechenland: Neue Kürzungen verschärfen die Krise!

Schon wieder wird Griechenland zu sozialen Einschnitten gezwungen und schon wieder trifft es die Schwächsten:

Laut Zeitungsberichten hat sich die griechische Regie- rung mit ihren Gläubigern über die Bedingungen zur Aus- zahlung einer weiteren Tranche der zugesagten Hilfskre- dite geeinigt. Auch angetrieben von der deutschen Bundesregierung regieren EU-Kommission, Zentralbank und der IWF mit einem neuen fünfzigseitigen „memoran- dum of understanding“ detailliert in die griechische Steuer-, Sozial- und sonstige Gesetzgebung hinein.

Demnach muss ein Sparpaket in Höhe von mehr als 3,6 Milliarden Euro umgesetzt werden. Ab 2019 sollen die Renten, die in den vergangenen Jahren bereits um durchschnittlich rund 25 % gesunken sind, erneut ge- kürzt werden – diesmal um bis zu 18 %. Privatisierungen werden weiter vorangetrieben. Auch neue Einschnitte beim Arbeits- und Streikrecht, sowie bei den Rechten von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern und eine Aufweichung des Kündigungsschutzes sind offenbar ge- plant. Massenentlassungen sollen künftig leichter wer- den. Als gäbe es angesichts der Arbeitslosenquote von mehr als 23 % in Griechenland nicht schon genug Men- schen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben. Der Grund- freibetrag in der Einkommensteuer wird von 8.636 auf 5.681 Euro im Jahr gesenkt – eine krasse Steuererhö- hung für Niedrigstverdiener. Ein Rentner, der bislang mo- natlich 720 Euro brutto bekam, müsste dann laut Zei- tungsberichten beispielsweise 600 Euro Steuern im Jahr zusätzlich entrichten.

Insgesamt werden die neuen Reformen die Armut in Griechenland weiter verschärfen. Dabei ist der Anteil der extrem Armen, die noch nicht einmal grundlegende Le- bensbedürfnisse decken können, bereits durch die bishe- rige Kürzungspolitik deutlich gestiegen: Laut einer Studie

des Sozialforschungsinstituts Dianeosis von 8,9 % in 2011 auf 15 % in 2015. Die Kreditgeber begründen die Auflagen immer wieder damit, Griechenland setze zu wenige Reformen wirklich um. Deshalb sei auch die Krise noch nicht beendet. Vor wenigen Wochen erst betonte beispielsweise Bundesfinanzminister Schäuble, die Grie- chen könnten wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn sie wenigstens „zu etwas über 50 Prozent“ zu ihren Ver- sprechen stünden. In Wirklichkeit ist Griechenland aller- dings so etwas wie der Reform-Weltmeister: Die Organi- sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt anhand eines Indikators auf, dass das Ausmaß umgesetzter neoliberaler Reform-Emp- fehlungen in Griechenland deutlich höher ist als in allen anderen OECD-Staaten (siehe Grafik).

Das Problem: Die Reformempfehlungen laufen stets auf eine Kürzung der Masseneinkommen und der Staatsaus- gaben hinaus. Folglich schwindet die Kaufkraft und mit ihr auch der Markt. Sparen in der Krise führt in den wirt- schaftlichen und sozialen Abgrund. Andere Krisenländer – Spanien und Portugal etwa – erholen sich wirtschaft- lich, weil sie den Kürzungskurs gelockert haben. Das wäre auch für Griechenland besser als weitere Ein- schnitte. Damit die griechische Tragödie ein Ende haben wird.

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