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108 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2014 | www.pta-aktuell.de

T

oxoplasma gondii

ist weltweit verbrei- tet. Die Infektion mit dem Erreger verläuft bei gesunden immun- kompetenten Erwachsenen überwiegend asymptomatisch und hinterlässt meist eine le- benslange Immunität. Beson- ders bedeutsam ist die primäre Infektion während der Schwan- gerschaft, da diese eine ernst- hafte Bedrohung für den Feten

darstellt. Man verringert die Wahrscheinlichkeit einer Er- krankung erheblich, wenn man bestimmte Risikofaktoren mei- det. Es empfiehlt sich, werdende Mütter darüber aufzuklären, da der Toxoplasmosetest nicht mehr von der Gesetzlichen Kran- kenkasse übernommen wird und dieses Thema mit viel Un- sicherheit behaftet ist – insbe- sondere, was das beliebte Haus- tier Katze betrifft.

Risikofaktor rohes Fleisch Endwirt dieses Parasiten ist die Katze, in deren Darm er sich vermehrt. Vorstadien des Erregers werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Übertra- gung erfolgt aber nur in den seltensten Fällen darüber oder die Katze selber, wie es leider immer noch häufig behauptet wird. Die Hauptinfektions- quelle für Tier und Mensch liegt vielmehr im Verzehr von

rohem oder nicht völlig durch- gegartem Fleisch und Geflügel wie Mett oder Tartar, denn über die Nahrungskette kann Toxoplasma gondii fast alle landwirtschaftlichen Nutztiere erreichen, in denen sich die Parasiten weiter vermehren und besonders in den Muskeln Zysten bilden.

Weitere mögliche Anste- ckungswege sind ungenügend gewaschenes kontaminiertes rohes Gemüse sowie Salat und Früchte, die in der Nähe des Erdbodens wachsen, zum Bei- spiel Erdbeeren. Ebenso kann man sich über Erde mit Toxo- plasmose anstecken, etwa bei der Gartenarbeit. Der Erre- ger kann unter günstigen Be- dingungen, beispielsweise in feuchter Erde, einige Monate überleben.

Meist unspezifische Symp- tome Die meisten Betroffenen bemerken gar nicht, wenn sie sich damit angesteckt haben.

Bei manchen treten auch Fieber oder grippeähnliche Symptome auf, eventuell mit Lymphkno- tenschwellungen – allerdings erst zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung. Die Toxo- plasmose muss in der Regel nicht behandelt werden; der Betroffene ist später lebenslang gegen eine weitere Ansteckung immun. Tritt die Erstinfektion jedoch in der Schwangerschaft auf, kann sie für das Ungebo- rene gefährlich werden. Schät- zungen zufolge kommt es bei etwa 1 bis 6 von 1000 Schwan- geren zu einer Toxoplasmose- erstinfektion.

Übertragung Wird eine Toxoplasmose während der Schwangerschaft nicht behan- delt, kann über die Plazenta auch das Kind infiziert werden.

Eine Fehl- oder Totgeburt kann die Folge sein: Laut Zahlen des Robert Koch-Instituts aus dem

Rohe Gefahr

© ssnegireva / fotolia.com

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Die Toxoplasmose ist eine Infektions- krankheit, die von einem mikroskopisch kleinen Parasiten verursacht wird. Auf-

passen müssen vor

allem Schwangere, die

eine Katze zuhause

haben – stimmt das?

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Jahr 2000 in etwa 17 Prozent der Fälle während des ersten Schwangerschaftsdrittels, rund 24 Prozent während des zweiten und circa 64 Prozent während des letzten Drittels. Je später die Infektion während der Schwan- gerschaft erfolgt, umso höher ist demnach das Ansteckungs- risiko für das Kind. Das Risiko für schwere Schäden ist dagegen umso geringer. Bei einer Anste- ckung innerhalb der ersten drei Monate besteht kaum Gefahr, dass die Toxoplasmoseparasi- ten das Ungeborene erreichen, aber wenn, sind die Folgen für das Kind sehr schwerwiegend:

Netzhautentzündung, Erblin- dung, Schädigungen und Ver- kalkungen im Gehirn, der Leber und Milz, Wasserkopf, Epilep- sie und Gehörlosigkeit können die Folgen sein.

Vorbeugen Schwangere Frau- en ohne Antikörper im Blut sollten konsequent auf rohes oder ungenügend gekochtes beziehungsweise gebratenes

Fleisch inklusive Geflügel ver- zichten. Ebenso sollten Hände und Küchengeräte nach der Verarbeitung von rohem Fleisch stets gründlich gewa- schen werden. Es wird außer- dem empfohlen, nach Kontakt mit Sand oder Erde die Hände gründlich zu reinigen.

Keine Verbannung Die Ab- schaffung der Katze zur Minde- rung des Toxoplasmoserisikos, wie häufig noch angeraten wird, ist absolut nicht erforderlich.

Erkrankt diese an Toxoplas- mose, scheidet sie mit ihrem Kot die Erreger aus, die erst nach 24 Stunden ansteckend werden. Bei täglicher Reini- gung der Katzentoilette besteht auf diesem Weg folglich kaum Infektionsgefahr. Schwangere Katzenhalterinnen sollten aber

dennoch nicht die Katzentoi- lette reinigen, sondern dies anderen Familienmitgliedern überlassen, oder zumindest Handschuhe tragen. Auch

Haustiere sollten kein rohes Fleisch bekommen, solange eine Schwangere im gleichen Haushalt lebt. ■

Dr. Astrid Heinl-Zapf, Tierärztin

»Die Abschaffung der Katze, wie häufig noch angeraten wird, ist absolut nicht erforderlich.«

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