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ELISABETH GRÜMMER. singt sings. Mozart Schubert Brahms Wolf

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ELISABETH GRÜMMER

singt | sings

Mozart Schubert

Brahms Wolf

1956 • 1958

(2)

3

Elisabeth Grümmer singt | sings

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791)

1

Non temer, amato bene 7:17 Szene für Sopran, Violine und

Orchester KV 490

2

Basta vincesti … Ah non

lasciarmi, no 6:50 Rezitativ und Arie für Sopran

und Orchester KV 295a (486a)

3

Im Frühlinganfang KV 597 2:28

4

Abendempfindung KV 523 5:24

5

Die Verschweigung KV 518 3:03

6

Das Veilchen KV 476 2:36

FRANZ SCHUBERT(1797–1828)

7

Suleika II D 717 4:32

8

Dass sie hier gewesen D 775 3:34

9

Rastlose Liebe D 138 1:24

bl

Wiegenlied D 867 5:13

bm

Frühlingsglaube D 686 2:54

JOHANNES BRAHMS(1833–1897)

bn

An eine Äolsharfe op. 19 Nr. 5 4:02

bo

Von waldbekränzter Höhe

op. 57 Nr. 1 2:26

bp

Geheimnis op. 71 Nr. 3 2:00

bq

Das Mädchen op. 95 Nr. 1 2:30

HUGO WOLF(1860–1903) Lieder aus dem Spanischen Liederbuch

br

Sie blasen zum Abmarsch

(Nr. 28) 2:28

bs

Liebe mir im Busen zündet

(Nr. 17) 1:12

bt

Mögen alle bösen Zungen

(Nr. 13) 1:53

bu

Bedeckt mich mit Blumen

(Nr. 26) 3:28

cl

In dem Schatten meiner Locken (Nr. 2) 2:14 Total Time: 67:58

Violine | violin Arthur Grumiaux1

Klavier | piano Hugo Diez3cl

Stuttgarter Kammerorchester Dirigent | conductor Karl Münchinger1, 2

Digitales Remastering der SWR-Originalbänder | Digitally remastered from the original SWR tapes

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eine Sopran-Partie, wurde von dem Tenor Ba- ron Anton Pulini gesungen, das anspruchsvolle Violinsolo spielte der mit Mozart befreundete August Clemens Graf Hatzfeld. Neun Monate später vertonte Mozart den gleichen Text noch- mals, diesmal mit obligatem Klavier, als Ab- schiedsgeschenk für die nach London zurück- kehrende Sängerin Nancy Storace (KV 505).

Rezitativ und Arie Basta, vincesti … Ah non las- ciarmi, noKV 295a nach einem Text aus Pietro Metastasios Didone abbandonataschrieb Mo- zart 1778 in Mannheim für Dorothea Wend- ling, die Frau des Hofflötisten Johann Baptist Wendling. In einem Brief an seinen Vater be- richtete er: „Gestern habe ich beym Wendling die aria die ich ihr versprochen scizirt; mit ei- nem kurzen Rezitativ. Die Wörter hat sie selbst verlangt, aus der Didone … Sie und ihre Tochter ist ganz närrisch auf diese aria.“

Schwetzinger Festspiele 1958

Im Rahmen eines Gastspiels der Städtischen Oper Berlin sang Elisabeth Grümmer 1957 die Figaro-Gräfin im Schwetzinger Rokokotheater.

Ein Jahr später kehrte sie mit einem Lieder- abend nach Schwetzingen zurück, dessen sorg- fältig zusammengestelltes Programm sich auf die vier Komponisten Mozart, Schubert, Brahms und Wolf konzentrierte. Die Vortrags- folge verband geschickt bekannte mit weniger

bekannten Titeln und zeigte vielerlei inhaltli- che und musikalische Querverbindungen auf.

Fast alle Lieder kreisten um das Thema Liebe in seinen vielfältigen Erscheinungsformen – von Mozarts leicht frivoler Verschweigungbis zu Wolfs hochromantischem Bedeckt mich mit Blumenaus dem Spanischen Liederbuch. Aus diesem stammt auch das berühmte In dem Schatten meiner Locken, an dem sich ebenso wie an Schuberts selten zu hörendem Dass sie hier gewesenElisabeth Grümmers sensible Kunst der Nuancierung erwies. Von über- schwänglichem Gefühl in Brahms’ Von wald- bekränzter Höheoder Schuberts Goethe-Verto- nung Rastlose Liebereichte die Ausdrucksskala bis zur wunderbaren Verinnerlichung von Mo- zarts Abendempfindungund Schuberts Wie- genliednach Johann Seidl, in dem die Stimme Elisabeth Grümmers, die in einzigartiger Weise ein klares, jugendliches Timbre mit fraulicher Wärme verband, vielleicht am Schönsten zur Geltung kam.

Als die Sängerin 1986 starb, war in der Zeitzu lesen: „Sie war immer eine Erste Dame: Bei Mo- zart eine Gräfin, die Tochter einer Königin oder eines Komturs, bei Strauss eine Feldmarschal- lin oder eine Gräfin, bei Wagner eine Elsa oder Elisabeth – aber sie hat nie die Attitüden einer Primadonna gezeigt. Sie war die Unschuld vom Lande: bei Wagner eine Eva, bei Weber eine Agathe – und selbst in den Metropolen des Starkults, in Salzburg und Bayreuth, in Wien,

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er immer Elisabeth Grümmer hat sin- gen hören, kann nicht vergessen haben, wie die liebliche Stimme, zugleich ätherisch und vollklingend, mühelos dahinströmte“, schrieb Lanfranco Rasponi. „Keine andere hat je wieder eine so innige Spiritualität und eine so romantische Empfindsamkeit in der Musik zur Geltung gebracht.“ Diese auf die großen Opernpartien der Sängerin bezogene Charak- terisierung hat gleichermaßen Gültigkeit für ihre Konzertauftritte und Liederabende.

Elisabeth Grümmer wurde 1911 in Elsass-Loth- ringen geboren und wuchs in Meiningen auf, wo sie eine Ausbildung als Schauspielerin ab- solvierte und in klassischen Rollen am Theater auftrat. Nach ihrer Heirat beendete sie die Schauspiel-Karriere und zog nach Aachen, wo ihr Mann als Konzertmeister an der Oper tätig war. Sie nahm Gesangsunterricht und wurde durch Herbert von Karajan, den jungen Gene- ralmusikdirektor des Hauses, entdeckt, der ihr 1941 die Rolle eines Blumenmädchens in Par- sifalanbot. Es folgten weitere Rollen (darunter Octavian im Rosenkavalier, in dem sie später ebenso überzeugend die Marschallin verkör- perte), Engagements in Duisburg und Prag und schließlich 1946 die Verpflichtung an die Städ- tische Oper Berlin, wo sie zur herausragenden Sängerin lyrischer Sopranpartien avancierte.

1951 debütierte sie in London als Eva in den Meistersingernunter Sir Thomas Beecham, 1953 in Salzburg als Donna Anna in Don Gio- vanniunter Furtwängler, von 1957 bis 1961

trat sie alljährlich bei den Bayreuther Festspie- len auf. Sie gastierte an allen großen Opern- häusern der Welt, blieb aber der Berliner Oper bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1972 treu.

Sie unterrichtete an der Berliner Hochschule und gab Meisterkurse in Paris und Salzburg.

Gemessen an Elisabeth Grümmers Rang als Sängerin ist die Anzahl ihrer Schallplattenauf- nahmen beschämend gering, sodass den vor- liegenden Rundfunkmitschnitten besondere dokumentarische Bedeutung zukommt.

Ludwigsburger Schlosskonzerte 1956

Im Sommer 1956 gastierte Elisabeth Grümmer mit zwei selten zu hörenden Mozart-Arien beim 5. Mozartfest der Deutschen Mozart-Ge- sellschaft im Rahmen der Ludwigsburger Schlosskonzerte. Ihre Partner waren das Stutt- garter Kammerorchester, das sich unter sei- nem Gründer Karl Münchinger (1915–1990) zu einem der erfolgreichsten Ensembles im Nach- kriegs-Deutschland entwickelt hatte, und der Geiger Arthur Grumiaux (1921–1986), der als einer der besten Mozart-Spieler seiner Zeit galt.

Die Arie Non temer, amato beneKV 490 kom- ponierte Mozart nebst einem einleitenden Re- zitativ 1786 für eine private Aufführung der Oper Idomeneoim Palais des Fürsten Karl Au- ersperg. Die Rolle des Idamante, ursprünglich

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houses in the world, but remained true to the Berlin Opera until her farewell to the stage in 1972. She taught at the Berlin music school and held master courses in Paris and Salzburg.

Compared to Elisabeth Grümmer’s rank as a singer, her recordings are shamefully few in number, giving these radio recordings a special documentary significance.

Concerts at Ludwigsburg Palace in 1956

In the summer of 1956, Elisabeth Grümmer made a guest appearance singing two rarely heard Mozart arias at the fifth Mozart Festival of the German Mozart Society held in Ludwigs- burg Palace. Her partners were the Stuttgart Chamber Orchestra which, under its founder, Karl Münchinger (1915–1990), had come to be one of the most successful ensembles in post- war Germany, and the violinist Arthur Grumi- aux (1921–1986), who was considered to be the best Mozart performer of his time.

Mozart composed the aria Non temer, amato beneK.490 for a private performance of the opera Idomeneoin the palace of Prince Karl of Auersperg in 1786. The role of Idamante, ori - ginally a soprano part, was sung by the tenor Baron Anton Pulini, the demanding violin solo was played by Mozart’s friend, August Clemens, Count of Hatzfeld. Nine months later,

Mozart put the same text to music once again, this time with an obbligato piano, as a farewell gift for singer Nancy Storace, who was return- ing to London (K.505).

Mozart wrote the recitative and aria Basta, vincesti … Ah non lasciarmi, noK.295a, after a text from Pietro Metastasios Didone abbando- natain Mannheim for Dorothea Wendling, wife of court flutist Johann Baptist Wendling, in 1778. In a letter to his father he reported, “At Wendling’s yesterday I sketched the aria that I promised her; with a brief recitative. She her- self demanded the words, from Didone … She and her daughter are crazy about this aria.”

Schwetzingen Festival 1958

Elisabeth Grümmer sang the part of the count- ess in Figaroat the Rococo theatre in Schwet- zingen during a guest appearance of the Berlin City Opera in 1957. One year later, she returned to Schwetzingen with a song recital whose carefully compiled program concentrated on four composers, Mozart, Schubert, Brahms and Wolf. The sequence of performance combined well-known with lesser-known numbers and exhibited a great many cross-references in terms of content and music.

Nearly all the songs revolved around the topic of love in all its many and varied manifesta- tions – from Mozart’s light-hearted, frivolous Verschweigung to Wolf’s highly romantic

W

hoever has heard Elisabeth Grümmer singing cannot forget the way this lovely voice, at once ethereal and yet full sounding, effortlessly flows along,” wrote Lanfranco Rasponi. “No other has ever brought such intim ate spirituality and such romantic sensi- tivity into music.” This characterization, refer- ring to the singer’s major opera roles, applies equally to her concert appearances and song recitals.

Elisabeth Grümmer was born in Alsace-Lor- raine in 1911 and grew up in Meiningen, where she trained as an actress and appeared in clas- sical roles at the theater. After her marriage, she put an end to her acting career and moved to Aachen, where her husband worked as con- cert-master at the opera. She took voice lessons and was discovered by Herbert von Karajan, the young General Music Director at the opera at the time, who offered her a role as a flower girl in Parsifalin 1941. More roles followed (including Octavian in Der Rosenkava- lier, in which she later played the Marschallin just as convincingly), engagements in Duisburg and Prague and finally at the Städtische Oper Berlin in 1946, where she evolved into an ex- cellent singer of lyrical soprano parts. In 1951 she debuted in London as Eva in the Meis- tersingerunder Sir Thomas Beecham, in 1953 in Salzburg as Donna Anna in Don Giovanniun- der Furtwängler, from 1957 to 1961 she ap- peared each year at the Bayreuth Festival. She made guest appearances at all the major opera London, Berlin, in Mailand, Paris oder Buenos

Aires hat sie sich nur unwillig und selten ins grelle Rampenlicht stellen lassen. Dass der in der Regel dem italienischen Fach zugesproche- ne Belcanto auch eine deutsche Variante hat, dass dieser ,Schöngesang‘ sich bei uns verbin- det eher mit Innigkeit als mit bloßer Virtuosi- tät, mit Lyrik statt Koloraturartistik, mit feiner und intelligenter Nuance mehr als mit der sieg- haften Stretta – dies hat sie uns in der Oper, deutlicher noch in ihren Konzerten gezeigt.

Wer des Trostes bedarf, mag noch einmal hi- neinhören in das ,lhr habt nun Traurigkeit‘ aus dem ,Deutschen Requiem‘ von Johannes Brahms: Überzeugender, wahrhaftiger, glaub- würdiger – schöner hat das nie jemand gesun- gen als Elisabeth Grümmer.“

Peter T. Köster

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Bedeckt mich mit Blumenfrom the Spanisches Liederbuch. This is also the source of the famous In dem Schatten meiner Locken, in which Elisabeth Grümmer displayed her highly nuanced artistic sensibilities as well as in Schu- bert’s rarely heard Dass sie hier gewesen. Her scale of expression ranged from ebullient feel- ing in Brahms’ Von waldbekränzter Höheor Schubert’s Goethe-lied Rastlose Liebe, up to the wonderfully heartfelt Abendempfindungby Mozart and Schubert’s Wiegenliedafter Jo- hann Seidl, which may well be the loveliest ex- ample of Elisabeth Grümmer’s voice, which combined a clear, youthful timbre with woman ly warmth in its own inimical way.

When the singer died in 1986, the newspaper Die Zeitwrote, “She was always a ‘first lady’: a countess, the daughter of a queen or a com- mander in Mozart, a Marschallin or a countess in Strauss, an Elsa or Elisabeth in Wagner – but she never exhibited the attitudes of a prima donna. She was a babe in the woods: Wagner’s

Eva, Weber’s Agathe – and even in the metropolises of the celebrity cult, Salzburg and Bayreuth, Vienna, London, Berlin, Milan, Paris or Buenos Aires, she rarely, and then only reluc- tantly, let herself be put in the harsh limelight.

She showed us in her operas, and yet more dis- tinctly in her concerts, that the belcanto usu- ally attributed to the Italian profession also has a German counterpart, that this ‘lovely singing’

in our part of the world is bound together more with intimacy than with mere virtuosity, with lyricism rather than coloratura artistry, with fine, intelligent nuance more than victorious stretta. Whoever feels need of consolation can listen once again to her rendition of ‘Ihr habt nun Traurigkeit’ from the ‘Deutsches Requiem’

by Johannes Brahms. No one has ever sung this more convincingly, truthfully, credibly or beau- tifully than Elisabeth Grümmer.’’

Peter T. Köster

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Aufnahme | Recording08.07.1956 Tr. 1, 2 Ludwigsburg, Schloss, Ordenssaal (live recording); 30.05.1958 Tr. 3–20 Schwetzinger Schloss (live recording) • Künstlerische Aufnahmeleitung | Artistic DirectorTr. 1, 2 Erich Prümmer •

Tr. 3–20 Rudolf Mittag • Toningenieur | Sound EngineerTr. 1, 2 Walter Siemienski; Tr. 3–20 Bernd Lossen • Digital Remastering & CD PremasteringIrmgard Bauer, Andreas Priemer • Ausführender Produzent | Executive

producerDr. Sören Meyer-Eller • Einführungstext | Booklet notesPeter T. Köster • Coverphotoullstein-bild • Redaktion Beiheft | Booklet EditingSME • DesignWolfgang During • Übersetzung | TranslationMiguel Carazo

& Associates • Verlag | PublishingTr. 1, 2 Breitkopf & Härtel • Tr. 3–20 Edition Peters Digitales Remastering der SWR-Originalbänder | Digitally remastered from the original SWR tapes

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