Einstiege (Klasse 5–10)
Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10 1von 26
VII
Wie war das doch gleich? – Einstiegsstunden nach den Sommerferien
Dr. Sabine Wierlemann, Karlsruhe
Mit A usma lbilde rn,
Rätse ln und Spielen !
Das Wichtigste auf einen Blick
Aus dem Inhalt
• Kreuzworträtsel von der Vorgeschichte bis zum Römischen Reich
• Ratespiel von der Unabhängigkeit Amerikas bis zur Russischen Revolution
• Podiumsdiskussion „Warum Geschichtsunter- richt?“
Zeichnung: Liliane Oser
D
ie erste Stunde nach den Sommerferien gestaltet sich oft schwer. Die Bücher sind noch nicht aus- gegeben und die Erinnerung an den Stoff des ver- gangenen Schuljahres hat sich über die Ferien ver- flüchtigt.Dieser Beitrag bietet Ideen für Einstiegsstunden nach den Sommerferien – von Klasse 5 bis 10. Er zeigt Wege, die Jugendlichen neu für ein altes Fach zu begeistern und den Stoff des vergangenen Jah- res in spielerischer Weise wieder aufzugreifen. Ne- ben dem vergnüglichen Rätselspaß und der Er- kenntnis, wie viel Vorwissen noch vorhanden ist, be- steht ebenso die Möglichkeit, Themen noch einmal zu problematisieren und ihre Bedeutung für die wei- tere historische Entwicklung aufzuzeigen.
Klasse: 5–10
Dauer: je 1 Stunde pro Klassenstufe Kompetenzen: • Den Unterrichtsstoff des vergan-
genen Schuljahres festigen
• Den eigenen Lernstand feststel- len und individuelle Wissens - lücken schließen
• Mit Partnern und Gruppen ziel- gerichtet arbeiten und Ergeb- nisse präsentieren
Ausmalbilder, Rätsel, Spiele – motivierende Einstiege nach den Sommer- ferien
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Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10
2von 26 Einstiege (Klasse 5–10) VII
Rund um die Reihe
Was Sie zum Thema wissen müssen
Dieser Beitrag greift einzelne Aspekte des Unterrichtsstoffs der Jahrgangsstufen 5 bis 10 exemplarisch heraus.
Da es sich um eine spielerische Wiederholung des im Vorjahr thematisierten Stoffs handelt, kann hier keine in- haltliche Vollständigkeit erreicht werden. Individuelle Vertiefungen oder wiederholende Erklärungen liegen in der Hand der jeweiligen Lehrkraft. Lösungen zu allen Aufgaben finden sich in den Erläuterungen.
Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung
Ziel dieser einführenden Stunden ist es, Freude am Fach Geschichte zu wecken, Selbstsicherheit über erinnerten Stoff zu vermitteln und gemeinschaftliches Arbeiten zu fördern. Von Lerngruppe zu Lerngruppe wird das Tempo bei der Bearbeitung der Aufgaben unterschiedlich sein. Wichtig ist, genügend Raum für Nachfragen einzupla- nen, damit sich die Einzelthemen des vergangenen Unterrichtsstoffs in der Wiederholung erneut vernetzen.
Aufbau der Reihe
Für die Schülerinnen und Schüler des ersten Lernjahres bieten die Materialien einen Einstieg in das neue Fach Geschichte: Die Kinder malen Bilder zu Themen des ersten Lernjahres aus und formulieren eigene Fragen dazu.
Zur Wiederholung der Themen des ersten Lernjahres füllen die Kinder ein Kreuzworträtsel aus. Die Themenge- biete vom Mittelalter bis zum Absolutismus werden wiederholt, indem aus Wortreihen falsche Begriffe aussor- tiert werden. Wichtige Begriffe von der Unabhängigkeit Amerikas bis zur Russischen Revolution ordnen die Schülerinnen und Schüler in einem Ratespiel zu. Themen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts wiederholen die Lernenden, indem sie historische Fotografien zunächst Bildunterschriften zuordnen und an- schließend Aussagen und Gedanken der abgebildeten Personen formulieren. Auf Grundlage eines Interviews und eines Zeitungsartikels führen die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Geschichte – was soll dieses Fach noch länger an unseren Schulen?“.
Tipps zur Differenzierung
Das Rätsel zur Wiederholung wichtiger Begriffe aus dem ersten Lernjahr Geschichte liegt in drei Anforderungs- stufen vor (M 2–M 4). Die Schülerinnen und Schüler entscheiden selbst, ob sie die leichte, mittelschwere oder an- spruchsvolle Version des Rätsels bearbeiten.
Bei der Podiumsdiskussion für die Klasse 10 (M 8 und M 9) sollten leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler den Text M 9 bearbeiten, da dieser sprachlich anspruchsvoller ist.
Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler
Die Schülerinnen und Schüler können …
– den Unterrichtsstoff des vergangenen Schuljahres festigen.
– den eigenen Lernstand feststellen und individuelle Wissenslücken schließen.
– wichtige historische Schlagworte thematisch korrekt zuordnen und in einen sinnvollen Zusammenhang brin- gen.
– mit Partnern und Gruppen zielgerichtet arbeiten und Ergebnisse präsentieren.
– die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Geschichtsunterricht begründen.
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Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10 3von 26
VII
Die Reihe im Überblick
Ab Klasse 5 Eine Einführung in das neue Fach Geschichte M 1 (Bd/Ab) Geschichte in Bildern – Bildergeschichte
Ab Klasse 6 Von der Vorgeschichte bis zum Römischen Reich M 2 (Ab) Ein Kreuzworträtsel voller Geschichte – Stufe A M 3 (Ab) Ein Kreuzworträtsel voller Geschichte – Stufe B M 4 (Ab) Ein Kreuzworträtsel voller Geschichte – Stufe C
Ab Klasse 7 Vom frühen Mittelalter bis zum Absolutismus M 5 (Ab) Vorsicht, Falle! – Den falschen Begriffen auf der Spur
Ab Klasse 8 Von der Unabhängigkeit Amerikas bis zur Russischen Revolution M 6 (Ab) Gewusst: wer – wie – was?
Ab Klasse 9 Von der Weimarer Republik bis zur Wiedervereinigung M 7 (Bd/Ab) Deutschland im 20. Jahrhundert – Geschichte in Bildern
Klasse 10 Geschichtsunterricht kritisch hinterfragt – eine Podiumsdiskussion M 8 (Tx) Podiumsdiskussion: Warum Geschichte? – Gruppe 1
M 9 (Tx) Podiumsdiskussion: Warum Geschichte? – Gruppe 2
Abkürzungen
Ab = Arbeitsblatt, Bd = Bild, Tx = Text, Stufe A = leicht, Stufe B = mittel, Stufe C = anspruchsvoll
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Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10 5von 26
VII
Aufgaben
1. Male die Zeichnungen farbig aus.
2. Formuliere Fragen, die dir zu den Darstellungen einfallen.
3. Schneide die Zeichnungen aus und klebe sie zusammen mit den passenden Fragezetteln so auf ein Plakat, dass eine sinnvolle Reihenfolge entsteht.
4. Stellt euch gegenseitig eure Plakate vor und vergleicht die Fragen. Gibt es Fragen, die ihr schon jetzt ge- meinsam beantworten könnt?
Meine Fragen
Meine Fragen
Meine Fragen
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Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10 7von 26
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Ein Kr e u z w o rt rä ts e l v o lle r G e sc h ic h te – S tu fe A
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Ein Kr e u z w o rt rä ts e l v o lle r G e sc h ic h te – S tu fe B
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M 5 Vorsicht, Falle! – Den falschen Begriffen auf der Spur
1. Lehen * Vasall * Lehnsherr * Kirchensteuer * Treue * Lehnseid
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2. Tanzstube * Schreibstube * Kirche * Kloster * Werkstätten * Garten
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3. Papst * Investiturstreit * Kaiser * Bischöfe * Heinrich IV. * Gang nach Córdoba
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4. Burg * Badezimmer * Brunnen * Kemenate * Schildmauer * Zugbrücke
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5. Schwertleite * Knappe * Page * Ritterschlag * Priesterweihe
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6. Zunft * Aktien * Regel * Zunftordnung * Meister * Genossenschaft
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7. Kathedrale * Münster * Synagoge * Kirche * Dom * Kapelle
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8. Kreuzzüge * Verfolgung * Christen * Ausschluss aus Berufen * Pest * Schutzgeld
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9. Hanse * Kontor * Städtebund * Kaufleute * Süddeutschland
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M 7 Deutschland im 20. Jahrhundert – Geschichte in Bildern
Bild: Bettmann/CORBISBild: bpk/Wolfgang Albrecht
Bild: Corbis
Bild: Hulton-Deutsch Collection/CORBISBild: bpk
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Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10 19von 26
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Boykott jüdischer Geschäfte Mauerbau
Aufstand im Warschauer Ghetto
„Trümmerfrauen“ beim Wiederaufbau
Bundeskanzler Willy Brandt am Mahnmal im ehemaligen Warschauer Ghetto Volksaufstand in der DDR
Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann Fall der Berliner Mauer
Aufgaben
1. Ordne den Fotos die passenden Bildunterschriften zu.
2. Schneide alle Elemente aus und klebe sie untereinander in dein Heft oder als Zeitstrahl nebeneinander auf ein großes Blatt Papier.
3. Formuliere für jedes Bild passende Sprech- und/oder Gedankenblasen. Wichtig ist, dass du darauf achtest,
Bild: Bettmann/CORBIS Bild: Bettmann/CORBIS
Bild: Robert Wallis/Corbis
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Geschichte im Längsschnitt • Beitrag 10 21von 26
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Podiumsdiskussion: Warum Geschichte? – Gruppe 1 M 8
Für eine Studie der Freien Universität Berlin hat Professor Klaus Schroeder über 4000 Schülerinnen und Schüler über ihre Kenntnisse zu verschiedenen geschichtlichen Themen befragt. Die Wochenzeitung ZEIT hat 2012 mit Professor Schroeder ein Interview über die Ergebnisse der Studie geführt.
Gestapo? Voll normal!
Was wissen Schüler über die NS-Zeit und die DDR? Ein Gespräch mit dem Po- litologen Klaus Schroeder über seine neue Studie
DIE ZEIT:Herr Schroeder, Sie und Ihre Kollegen vom Forschungsverbund SED-Staat haben 4 600 Neunt- und Zehntklässler nach ihren Kenntnissen und Urteilen zur Nazi-Zeit, zur DDR sowie der alten und der wiedervereinigten Bundesrepublik befragt. Die Studie trägt den Titel Später Sieg der Diktatu- ren?.Sind unsere Schüler keine Demokraten?
Klaus Schroeder:Zu viele wissen leider gar nicht, was Demokratie eigentlich bedeutet. Unsere Ergebnisse sind schockierend: Ein Teil der Schüler identifi- ziert die alte Bundesrepublik nicht als Demokratie und den Nationalsozia- lismus und die DDR nicht als Diktatur. Jeder vierte Schüler glaubt zum Beispiel, das Nazi-Regime sei durch freie Wahlen legitimiert gewesen.
ZEIT:Jeder Dritte ist außerdem der Ansicht, auch in der DDR habe es freie Wahlen gegeben. Wie kommt es zu solchen Ergebnissen?
Schroeder:Dieser Teil der Schüler weiß zu wenig über politische Systeme, et- wa was eine demokratische Wahl auszeichnet.
ZEIT:Das vereinte Deutschland wird von den Schülern immerhin am positiv- sten bewertet, dennoch vermag ein Viertel nicht zu erkennen, dass es in ihrem Land freie Wahlen gibt. Wie kann man so etwas nicht wissen?
Schroeder:Das sind Schüler, die fast überhaupt keine politischen Kenntnisse haben. Sie identifizieren sich mit der Bundesrepublik und ihrem Leben hier, können sich aber unter Begriffen wie Meinungsfreiheit, Wahlen oder Men- schenrechte nichts vorstellen. Ein Drittel der Befragten war der Auffassung, dass alle vier Systeme, vom NS-Staat über die BRD und die DDR bis zur Bundesrepublik, keine Rechtsstaaten waren.
ZEIT:Kinder von Eltern, die in der DDR aufgewachsen sind, bewerten diese positiver als Kinder von BRD-Eltern, obwohl sie mehr über den SED-Staat wissen. Wird die DDR zu Hause verklärt?
Schroeder:In den Familien mit DDR-Hintergrund wird mehr über diesen Teil der Geschichte erzählt. Dabei fällt das Urteil der Älteren oft positiv aus, was bei den Schülern für ein geschöntes Bild sorgt. Die Schule ist hier das entschei- dende Korrektiv. Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Image der DDR negati- ver wird, je länger diese Zeit im Unterricht behandelt wurde.
ZEIT:Auffallend ist auch: Kinder von Migranten bewerten die DDR und das Dritte Reich durchschnittlich positiver als deutschstämmige Schüler.
Schroeder:Das liegt ebenfalls an den mangelnden Kenntnissen. Migranten- kinder wissen von allen Gruppen im Durchschnitt am wenigsten und können Diktatur und Demokratie am schlechtesten unterscheiden. Viele fasziniert zu- dem die Idee der Volksgemeinschaft und der scheinbar besseren Fürsorge des Staates im Nationalsozialismus.
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Historisches Wissen in Werte umsetzen
ZEIT:Wissen sie denn nicht, dass sie zur Volksgemeinschaft nicht dazugehört hätten?
Schroeder:Ein vergleichsweise großer Anteil weiß zum Beispiel nicht, was der Ausdruck Nazi, mit dem einige von ihnen Einheimische beschimpfen, ei- gentlich bedeutet. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie in ihrem Urteil Eigenschaf- ten von repressiven Diktaturen gutheißen, unter denen sie selber gelitten hät- ten – etwa durch eine Geheimpolizei wie die Gestapo, die 40 Prozent der Mi- granten für eine normale Sonderpolizei halten.
ZEIT:Wird der Geschichtsunterricht in Deutschland seiner Aufgabe nicht ge- recht?
Schroeder:Geschichte oder Sozialkunde werden oft zu wenig oder nicht gut genug unterrichtet. Erst recht seit die Lehrpläne zusammengestaucht wurden.
Über die Zeit nach der Wiedervereinigung wissen die Schüler am allerwenig- sten. Vor allem aber mangelt es an einer werteorientierten Vermittlung von Zeitgeschichte.
ZEIT:Was heißt das?
Schroeder:Wenn überhaupt Kenntnisse vermittelt werden, geht es oft nur um reine Fakten. Weniger als die Hälfte der von uns Befragten wusste etwa, was den Kern der nationalsozialistischen Ideologie auszeichnet: die behaup- tete Ungleichwertigkeit von Menschen. Die Schüler müssten erkennen lernen, was Demokratie im Alltag bedeutet. Es geht also darum, historisches Wissen in Werte umzusetzen. Ohne diese Fähigkeit sind junge Menschen anfällig für diktatorische Verführungen.
[…]
Aus: Interview mit Prof. Klaus Schroeder „Gestapo? Voll normal!“, in: Die Zeit Nr. 27 vom 28. Juni 2012, Autor: Philipp Alvares de Sousa Soares, zu fin- den unter www.zeit.de/2012/27/C-Interview-Studie-Geschichte.
Begriffe:
alte Bundesrepublik= die Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung Korrektiv= verbessernder Ausgleich
repressiv= unterdrückend
Aufgaben
1. Lies dir das Interview durch. Markiere, wo ein neuer Gedankengang beginnt.
2. Formuliere jeden neuen Gedankengang des Textes zu einer These um und notiere sie rechts am Rand.
3. Nimm stichwortartig Stellung zu den einzelnen Thesen. Du kannst dabei Fragen, Gegenargumente oder er- läuternde Beispiele notieren.
4. Bereite eine Stellungnahme vor zu der provokanten Frage „Geschichte – was soll dieses Fach noch länger an unseren Schulen?“.
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