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04. Allgemeine Vektorr¨ aume

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Academic year: 2021

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(1)

04. Allgemeine Vektorr¨ aume

Definition. Ein Vektorraum (oder auch linearer Raum) ist eine be- liebige nichtleere Menge V von Objekten (welche dann Vektoren genannt werden), f¨ ur die eine Addition und eine Multiplikation mit Skalaren (meist aus R oder C ) erkl¨ art ist.

Die zuvor genannten Rechenregeln betreffend Addition und Multiplikation mit Skalaren m¨ ussen analog erf¨ ullt sein.

Beispiel. R

2

, R

3

, R

n

(siehe zuvor)

Beispiel. Sei X eine Menge und F (X, R ) = { f : X R} die Menge aller Abbildungen (Funktionen) von X nach R .

F¨ ur f, g F (X, R ) und λ R erkl¨ aren wir die Funktionen f + g und λf durch

(f + g)(x) := f (x) + g(x) x R (λf )(x) := λ · f (x) x R

Dann ist F (X, R ) ein Vektorraum. Der Nullvektor ist hier die Nullfunk- tion, die jedem x X den Wert Null zuordnet.

Definition. Ein Teilraum (oder auch Untervektorraum) eines Vek- torraumes V ist eine nichtleere Teilmenge U V mit den folgenden Eigenschaften:

1. x, ⃗ y U x + y U 2. x U , λ R λ · x U

(D.h. bei der Addition von zwei Vektoren aus U und der skalaren Multi- plikation eines Vektors aus U wird der Teilraum nicht verlassen.)

Bemerkung. Ein Teilraum ist selbst wieder ein Vektorraum.

(2)

Beispiel. Eine Gerade im R

2

oder R

3

, die den Ursprung enth¨ alt, ist ein Teilraum.

Eine Ebene im R

3

, die den Ursprung enth¨ alt, ist ein Teilraum.

Definition. Sei V ein Vektorraum (mit Skalaren aus R )

1. Seien x

1

, . . . , ⃗ x

k

V und λ

1

, . . . , λ

k

R . Dann heißt der Vektor

v = λ

1

x

1

+ λ

2

x

2

+ . . . + λ

k

x

k

eine Linearkombination der Vektoren x

1

, . . . , ⃗ x

k

.

2. Die Vektoren x

1

, . . . , ⃗ x

k

V heißen linear unabh¨ angig, wenn gilt λ

1

x

1

+ λ

2

x

2

+ . . . + λ

k

x

k

= 0 λ

1

= λ

2

= . . . = λ

k

= 0

Das bedeutet, dass sich der Nullvektor nur auf triviale Weise, also mit λ

i

= 0 i darstellen l¨ asst.

Umgekehrt heißen x

1

, . . . , ⃗ x

k

linear abh¨ angig wenn sie nicht linear un- abh¨ angig sind, es also eine nichttriviale Darstellung des Nullvektors gibt.

Beispiel. Gegeben seien x

1

= ( 2

1 )

und x

2

=

( 1 1

) .

λ

1

x

1

+ λ

2

x

2

= λ

1

( 2

1 )

+ λ

2

( 1 1

)

=

( 2λ

1

λ

2

λ

1

+ λ

2

)

!

= ( 0

0 )

impliziert 2λ

1

λ

2

= 0 , λ

1

+ λ

2

= 0 λ

1

= λ

2

= 0 . Die beiden Vektoren sind damit linear unabh¨ angig.

Beispiel. Die Vektoren x

1

=

 1

1 0

, ⃗ x

2

=

1 2 1

, ⃗ x

3

=

1 4 3

 sind linear abh¨ angig, weil

2⃗ x

1

+ 3⃗ x

2

x

3

= 0 .

(3)

x

1

, . . . , ⃗ x

k

linear abh¨ angig, dann existiert ein i ∈ { 1, . . . , k } mit λ

i

̸ = 0 und folglich gilt

x

i

=

λ1i

1

x

1

+ . . . + λ

i1

x

i1

+ λ

i+1

x

i+1

+ . . . λ

k

x

k

) .

D.h. einer der Vektoren l¨ asst sich als Linearkombination der ¨ ubrigen darstellen.

Gilt also etwa 2⃗ x

1

+ 3⃗ x

2

x

3

= 0 , dann erh¨ alt man

x

1

=

12

(3⃗ x

2

x

3

) , ⃗ x

2

=

13

(2⃗ x

1

x

3

) , ⃗ x

3

= 2⃗ x

1

+ 3⃗ x

2

Bemerkungen.

1. Drei Vektoren ⃗a,⃗b, ⃗c R

2

sind immer linear abh¨ angig.

2. Zwei Vektoren ⃗a,⃗b R

2

sind genau dann linear abh¨ angig, wenn sie parallel sind, d.h. einer der Vektoren ist ein Vielfaches des anderen.

3. Drei Vektoren des R

3

sind genau dann linear abh¨ angig, wenn sie in einer Ebene liegen, die den Ursprung enth¨ alt.

4. Ist f¨ ur x

1

, . . . , ⃗ x

k

der Vektor x

i

= 0 , dann sind die Vektoren linear abh¨ angig, weil

0 · x

1

+ . . . 0 · x

i1

+ 1 · x

i

+ 0 · x

i+1

+ . . . + 0 · x

k

= 0

Definition.

1. Die maximale Anzahl linear unabh¨ angiger Vektoren aus einem Vektor- raum V heißt die Dimension von V , dim V .

2. Ist dim V = m , dann heißt ein System (⃗ x

1

, . . . , ⃗ x

m

) von linear unabh¨ angigen Vektoren eine Basis von V .

Bemerkung. Ein und derselbe Vektorraum kann viele verschiedene Basen haben.

Bemerkung. Im R

n

ist

(4)

e

1

=

 

 

  1 0 ...

0 0

 

 

 

, ⃗ e

2

=

 

 

  0 1 0 ...

0

 

 

 

, . . . , ⃗ e

n

=

 

 

  0 0 ...

0 1

 

 

 

die sogenannte Standardbasis (bzw. kanonische Basis).

Definition. Seien v

1

, . . . , ⃗ v

k

Vektoren des Vektorraums V . Die Menge aller Linearkombinationen v = λ

1

v

1

+ . . . + λ

k

v

k

mit beliebigem λ

i

R heißt der von den Vektoren (⃗ v

1

, . . . , ⃗ v

k

) aufgespannte Raum bzw. der Span von (⃗ v

1

, . . . , ⃗ v

k

) .

Span { v

1

, . . . , ⃗ v

k

} = { v : v = λ

1

v

1

+ . . . + λ

k

v

k

, λ

i

R}

Bemerkung. Span { v

1

, . . . , ⃗ v

k

} ist wieder ein Vektorraum.

Satz. Ist (⃗ v

1

, . . . , ⃗ v

n

) eine Basis des Vektorraums V , dann l¨ asst sich jeder Vektor v V in eindeutiger Weise als Linearkombination der Basisvektoren schreiben.

Beispiel. Seien x = ( 1

5 )

, ⃗a = ( 2

1 )

, ⃗b =

( 1 1

)

R

2

Dann ist ( ⃗a,⃗b) eine Basis des R

2

.

Bez¨ uglich der kanonischen Basis (⃗ e

1

, ⃗ e

2

) gilt

x = 1 · e

1

+ 5 · e

2

Bez¨ uglich der Basis ( ⃗a,⃗b) gilt

x = 2⃗a + 3 ⃗b = 2 ( 2

1 )

+ 3

( 1 1

)

Definition. Eine Basis ( ⃗b

1

, . . . ,⃗b

n

) des R

n

heißt eine Orthonormal-

(5)

stehen und normiert sind (d.h. die L¨ ange 1 haben). D.h.

⃗b

i

,⃗b

j

= δ

ij

=

{ 1 wenn i = j 0 wenn i ̸ = j

Gegeben sei nun ein System von m linear unabh¨ angigen Vektoren ⃗b

1

, . . . ,⃗b

m

im Vektorraum V . Sei W = Span( ⃗b

1

, . . . ,⃗b

m

) . Dann ist ( ⃗b

1

, . . . ,⃗b

m

) eine Basis von W .

Im Orthonormalisierungsverfahren nach Gram-Schmidt wird da- raus eine Orthonormalbasis ( ⃗b

1

, . . . ,⃗b

m

) von W konstruiert.

1. Schritt: Bilde den Vektor ⃗b

1

= ⃗b

1

und weiters sukzessive

⃗b

k

= ⃗b

k

⃗b⃗bk,⃗b1

1,⃗b1

· ⃗b

1

⃗b⃗bk,⃗b2

2,⃗b2

· ⃗b

2

. . .

⃗b⃗bk,⃗bk1

k1,⃗bk1

· ⃗b

k1

, k = 2, . . . m ( ⃗b

1

, . . . ,⃗b

m

) bilden dann ein orthogonales System.

2. Schritt: Die erhaltenen Vektoren werden nun normiert

⃗b

i

=

⃗bi

|⃗bi|

f¨ ur i = 1, . . . , m

und wir erhalten die gesuchte Orthonormalbasis f¨ ur W .

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