Institut f¨ur Theoretische Physik der Prof. Dr. Joachim Krug Universit¨at zu K¨oln, Sommersemester 2018 Benjamin Schmiegelt
Theoretische Physik II (Lehramt)
5. ¨ Ubung
http://www.thp.uni-koeln.de/~schmiegb/sose18/
Abgabe: Dienstag, 15. Mai 2018 bis 12:00 Uhr im Kasten vor der Theoretischen Physik
16. Kommutatoren
10+10=20 PunkteDer Kommutator zweier linearer Operatoren ˆA und ˆB ist definiert durch [ ˆA,Bˆ] = ˆABˆ−BˆA.ˆ a) Zeigen Sie f¨ur beliebige lineare Operatoren ˆA, ˆB und ˆC und λ∈C:
i) Linearit¨at:
1) [ ˆA+ ˆB,C] = [ ˆˆ A,C] + [ ˆˆ B,C]ˆ 2) [λA,ˆ B] = [ ˆˆ A, λB] =ˆ λ[ ˆA,Bˆ] ii) Antisymmetrie: [ ˆA,Bˆ] =−[ ˆB,A]ˆ
iii) Produktregel: [ ˆAB,ˆ C] = ˆˆ A[ ˆB,C] + [ ˆˆ A,C] ˆˆ B und [ ˆA,BˆC] = ˆˆ B[ ˆA,C] + [ ˆˆ A,B] ˆˆ C iv) Jacobi-Identit¨at: [ ˆA,[ ˆB,C]] + [ ˆˆ B,[ ˆC,A]] + [ ˆˆ C,[ ˆA,B]] = 0ˆ
b) Der Kommutator kann nicht nur f¨ur lineare Operatoren auf dem Hilbertraum gebildet wer- den, sondern auch f¨ur andere mathematische Objekte. F¨ur Skalare (d.h. komplexe oder reelle Zahlen) ist der Kommutator immer null. F¨ur Matrizen ist dies aber nicht generell der Fall.
Betrachten Sie die folgenden reellen Matrizen:
A=
1 0 0 −1
B =
−1 0 0 −1
C =
0 −1
1 0
D=
0 1
−1 0
Welche geometrischen Transformationen in der Ebene stellen diese Matrizen dar?
Bilden Sie f¨ur alle Paare aus den vier Matrizen den Kommutator und interpretieren Sie die Ergebnisse geometrisch.
17. Hermitesche Operatoren
6+14=20 Punkte a) Gegeben seien die Eigenzust¨ande|ψiund|φieines hermiteschen Operators ˆAzu den Eigen- wertenaund b. Zeigen Sie, dass die beiden Eigenzust¨ande zueinander orthogonal sind, falls a6=b. Verwenden Sie, dass die Eigenwerte hermitescher Operatoren immer reell sind.b) Verifizieren Sie die Aussage in a) am Beispiel der Eigenzust¨andeun(x) des Kastenpotentials von ¨Ubungsblatt 3. Um die auftretenden Integrale zu l¨osen, schreiben Sie die Sinus- und Kosinusfunktionen mithilfe von Euler’s Formel als komplexe Exponentialfunktionen.
18. Harmonischer Oszillator
Pr¨asenzaufgabe In der Vorlesung wurde gezeigt, dass die Grundzustands-Wellenfunktion u(0) des eindimensio- nalen harmonischen Oszillators durch die Gleichung ˆau(0) = 0 bestimmt ist, wobei ˆa den Ab- steigeoperator bezeichnet. Durch Einf¨uhrung der dimensionslosen Ortskoordinateξ =xpmω/~ lautet diese Gleichung explizit
√1 2
ξ+ d
dξ
u(0)(ξ) = 0. (1)
a) Zeigen Sie, dass eine Gauss-Funktion A e−βξ2 eine L¨osung von Gleichung (1) ist. Bestimmen Sie ihre Breiteβ und die Normierungskonstante A.
b) Weitere Eigenfunktionenu(n) lassen sich durch Anwenden des Aufsteigeoperators ˆ
a†= 1
√2
ξ− d dξ
auf u(n−1) gewinnen. Bestimmen Sie auf diese Weise u(1) und u(2). Verifizieren Sie f¨ur die beiden Beispiele, dass u(n) von der Formu(n)(ξ)∼Hn(ξ)u(0)(ξ) ist, wobeiHn ein Polynom vom Grad nist.