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Energetische Optimierung des wasserwirtschaftlichen Gesamtsystems

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Academic year: 2021

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Energetische Optimierung des wasserwirtschaftlichen Gesamtsystems

Talsperren/Fließgewässer • Trinkwasseraufbereitung • Transport-Speicherung-Verteilung Wolf Merkel (IWW)

ERWAS-Abschlusskonferenz – Berlin (16. Mai 2017)

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Energetische Optimierung des

wasserwirtschaftlichen Gesamtsystems

■ Talsperren/Fließgewässer

■ Trinkwasseraufbereitung

■ Transport‐Speicherung‐Verteilung

■ Praxisnahe Forschung in Modellregionen

■ 15 Verbundpartner

■ Koordination: IWW Zentrum Wasser

■ Laufzeit 3 Jahre

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Untersuchungsbereiche

2

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1. Dynamischer Talsperrenbetrieb

■ Dynamisierung der Wasserentnahme aus der Bigge-TS

Insgesamt 39 Mio. m³ (30 % des Stauvolumens), Absenkung: 12 m 1,5 m³/s bis 30 m³/s

■ Umfassendes Monitoringprogramm im Staukörper

(Temperatur, Trübung, Sauerstoff)

■ Untersuchungen des ökologischen Zustandes im Unterlauf

(benthische Wirbellosenfauna, Feinsedimente, Scherkräfte)

0 10 20 30

22.6.15 0:00 23.6.15 0:00 24.6.15 0:00 25.6.15 0:00

Abfluss [m³/s]

Pegel Attendorn/Bigge Q [m³/s]

Zeitpunkt der Messungen

3

Sondermessprogramm an der Biggetalsperre Hypolimnion

Metalimnion Epilimnion

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Wirkungen der Dynamisierung auf den Staukörper

■ Stabile Temperaturschichtung

■ Keine Kurzschlussströmungen

■ Verstärkte Abführung hypolimnischen Wassers führt zu

Verringerung der vertikalen Ausdehnung des Hypolimnions leichter Erwärmung des Tiefenwassers (+ 2,5°C)

früherer Zirkulation und Destratifikation bereits im September

höherer Sauerstoffsättigung, geringeren Chlorophyll-a-Konzentrationen durch Nährstoffabfuhr Verschiebung der Trübungskonzentrationen im Hypolimnion hin zum Grundablass

Fazit (zur Dynamisierung der ABFLUSS-Dynamik)

Keine negativen Auswirkungen auf die Rohwasserqualität

Indizien für Verbesserung des Nährstoffhaushalts

4

Hypolimnion Metalimnion Epilimnion

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Ist-Zustand mit Nachteilen verbunden

■ Störung im Temperaturregime: Abkühlung unterhalb von Talsperren im Frühjahr und Sommer

 Entwicklungsverzögerung

■ Störung im Geschieberegime: Akkumulation von Feinsedimenten unterhalb von Talsperren

 Habitatverlust

■ Verarmte Wirbellosengemeinschaften unterhalb von Talsperren

 Diversitätsverlust

Wirkungen der Dynamisierung auf die Ökologie im Unterlauf

Höhere Abflussdynamik wirkt sich ökologisch positiv aus (im untersuchten Rahmen eindeutig belegbar)

Im Sommer: häufigere, jedoch nicht längere NQ-ähnliche Abflüsse

Im Winter: häufigere, schneller ansteigende HQ-ähnliche Abflüsse, weniger häufige und deutlich kürzere NQ-ähnliche Abflüsse

Ganzjährig: höhere tägliche Anstiegsraten

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Maximale energetische Nutzung der Wasserabgabe durch optimierten/erweiterten Turbineneinsatz

■ Steigerung der Stromerlöse durch optimierten Turbineneinsatz möglich (Wiehl-TS)

Größte Erlössteigerung bei kurzen Dynamisierungsperioden (max. 24 h):

Mehrerlös: 14,4 Tsd. €/a

Flussänderungsgeschwindigkeit

Geringer Einfluss auf Erlöskomponente

2. EN-Potenziale eines dynamischen TS-Betriebes

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EN-Potenziale eines dynamischen TS-Betriebes

DB: Deckungsbeitrag = Stromerlöse – Stromkosten

SKW: Speicherkraftwerk ; PSKW: Pumpspeicherkraftwerk

■ Steigerung der Stromerlöse durch erweiterten Turbineneinsatz möglich (Große Dhünn TS)

■ Trade-off zwischen Aufwand durch Einsatzplanung/Speicherung und Erlöspotential erforderlich

geringere Auslastung der Turbinen führt zu sinkendem spez. Deckungsbeitrag

(ohne Abbildung)

Pumpspeicherbetrieb aufgrund hoher Investitionskosten (aktuell) nicht lukrativ

ENERWA-Webtools

7

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3. Energiepotenziale in der Wasseraufbereitung

Dynamisierung von Aufbereitungsanlagen

Untersuchungen zu Durchsatzdynamisierungen auf Ultrafiltrationsanlage

Flockung

Ozonung – Tiefenfiltration – Aktivkohle

 Limitierender Leitparameter: Trübung

Keine Auswirkungen auf die Trinkw-Qualität (in 6 W-Werken)

Energetisches/wirtschaftliches Einsparpotenzial gering

Standortspezifische Bewertung erforderlich

Einsparpotenziale durch Verfahrensoptimierung/Modernisierung

Stilllegung/Umgehung von nicht mehr benötigten Anlagenkomponenten

Austausch energieintensiver Bauteile

Vielfältige Ansatzpunkte zur energetischen Verfahrensoptimierung

Webtool: Dynamisierung

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Wasseraufbereitung: Ergebnisse zur Energieoptimierung

Empfehlungen

■ Einsparpotenzial „Wasseraufbereitung“ angepasst an Strompreiskurven – aufmerksam verfolgen

■ Einsparmöglichkeiten auf der direkten Verbrauchsebene konsequent realisieren

■ Aufbereitung kann „mit dynamisiert“ werden, wenn für Netzeinspeisung energetisch sinnvoll

Ergebnisse aus ENERWA

■ Dynamisierung der Aufbereitung ist mit allen Verfahrenskombinationen möglich - auch mit Tiefenfilterbetrieb (aber gut gesteuert und individuell zu erproben)

■ Verbesserungen für Wasserwerke mit verschiedenen Verfahrensstufen wurden erarbeitet

■ Ansatzpunkt: Vermeidung von hohen Netznutzungsentgelten („atypische Netznutzung“)

ENERWA-Webtools

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4. Energiepotenziale in der Wasserverteilung

■ Druckzonenoptimierung

Reduktion des Energiebedarfs um ca. 10 – 60 %

■ Optimierung der Betriebsweise und EN-Rückgewinnung Reduktion der Energiekosten um 20 – 25 % möglich

Reduktion der reinen Stromkosten (Spotmarkt) um max. 5 % Hauptersparnis durch die Nutzung atypischer Netzentgelte

ENERWA-Optimierungsmodelle

Strukturoptimierung von Verteilungsnetzen

Energie- und kostenoptimierte Betriebsweise

ENERWA-Webtools

Typisierte Verteilungsnetze

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5. Energieoptimierung im Verbund

Höhenunterschied (Meist) kein Speicher

Abgabe(TS) = Zulauf WA Wasserqualität

Reinwasser- behälter

Höhenunterschied Speicher

Durchsatz WA Entnahme WV

Wasserqualität

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Energieoptimierung im Verbund

Einzeloptimierung

Verbundoptimierung

TS optimiert WW optimiert Verteilnetz optimiert

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EN-Optimierung im Verbund

Talsperre fluktuiert innerhalb der 24-h Abgabe

Verteilungsnetz bewegt sich am eigenen Optimum Aufbereitung nutzt

Nachtstunden

Verteilungsnetz gibt Abgabemuster vor ENERWA-Ergebnisse

■ Verbund-Optimierung ist konzeptionell und funktional entwickelt

■ Umsetzung als Web-Tool: möglicher Entwicklungsschritt (als Fortsetzung)

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■ Wasserwirtschaft ist kein Spezialgebiet für Experten

■ Langfristig Auswirkungen auf Umwelt- und Lebensqualität möglich

■ Notwendigkeit von Transparenz und gesellschaftlicher Akzeptanz

Wissenschaftlich fundierter Ansatz der Bürgerbeteiligung wurde entwickelt und erfolgreich erprobt

Ergebnis: Das ENERWA-Bürgergutachten „Unser Wasser im Bergischen Land –

Talsperren im Fokus vielfältiger Interessen“

6. Gesellschaft ist Teil des wasserwirtschaftlichen Systems

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Bürgerbeteiligungsverfahren

1. Stakeholder-Meeting

Wupperverband/ Wasserbehörde/ Stadtwerke/ Naturschutz/ Forst- & Gesundheitsamt/

Sportvereine/ Tourismus/ Regionalplanung etc.

Ermittlung der Fragestellungen

2. Planungszelle (Bürgerbeteiligung)

3. Einspeisung der Ergebnisse in die politischen Arenen

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Unterschiedliche Rechtsbereiche

Hohe Komplexität und Planungsunsicherheit

Unterschiedliche Rechtsetzungsebenen (EU, Bund, Land, Satzungen/Verträge)

Vielzahl von Regelungen: nicht abgestimmt, hohe Änderungsfrequenz

Feststellung der Zulässigkeit von Maßnahmen

Stark einzelfallabhängig, aber in der Regel gegeben oder kann ggf. durch Änderungen von wasserrechtlichen Genehmigungen bzw. Verträgen hergestellt werden

Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen

Nur sehr beschränkte wirtschaftlichen Anreize aus den derzeitigen energierechtlichen Förderinstrumentarien

7. Rechtsrahmen setzt der EN-Optimierung Grenzen

Öffentliches Wasserrecht

Wasserver-

sorgungsrecht Energierecht

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8. Wissen verbreiten - Ergebnisse per Web zugänglich machen

■ Leitfaden

kompakte und allgemein verständlicher

Beschreibung der Untersuchungen und Ergebnisse in Form von Antworten auf standardisierte

Energieeffizienz-Fragen

Broschüre Wiki (www.enerwa.org)

■ Web-Dienste

Didaktisch aufbereitete Optimierungstools

Anwendungswissen interaktiv erfahren

ENERWA-Tools (www.enerwa.org)

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Web-Dienste: Ausbaupotenzial für ERWAS-Ergebnisse

■ Web-Dienste zur Energieeffizienz

Didaktisch aufbereitete Optimierungsprobleme

Einführung in Themen und Konzepte mit möglichst wenig Dateninput verständlich machen Hinweise zur eigenen Herangehensweise geben

Ausbaupotenzial: „Energie-Plattform für die Wasserwirtschaft“

Beratungspartner für nächste Schritte vermitteln (Wachstumspotenzial)

Multiplikatoreffekt z.B. durch die Verbände DVGW/DWA/ATT

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1. Dynamischer Talsperrenbetrieb: ökologisch verträglich bei guter Rohwasserqualität 2. Wirtschaftlichkeit verbessern: Energiebedarf UND Kosten senken

3. Wasseraufbereitung: EN-Effizienz steigern bei hoher Qualität

4. Wassernetze: bessere Netzstruktur und optimierter Betrieb senken EN-Bedarf 5. EN-Optimierung im Verbund ist realisierbar

6. Gesellschaft ist Teil des wasserwirtschaftlichen Gesamtsystems 7. Rechtsrahmen setzt der EN-Optimierung Grenzen

8. Neue Wege der Verbreitung von Forschungsergebnissen per Web

ENERWA im Überblick

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Der ENERWA-Projektverbund

Koordination ENERWA

IWW - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH

Dr.-Ing. Wolf Merkel Dipl.-Ing. Anja Rohn Gesamtkoordination

Moritzstr. 26 · 45476 Mülheim an der Ruhr +49-208/40303-384

w.merkel@iww-online.de a.rohn@iww-online.de

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