Energetische Optimierung des
wasserwirtschaftlichen Gesamtsystems
Talsperren/Fließgewässer • Trinkwasseraufbereitung • Transport-Speicherung-Verteilung
Wolf Merkel (IWW)
ERWAS-Statuskonferenz – Essen (02. Februar 2016)
Energetische Optimierung des
wasserwirtschaftlichen Gesamtsystems
■ Talsperren/Fließgewässer
■ Trinkwasseraufbereitung
■ Transport‐Speicherung‐Verteilung
■ Praxisnahe Forschung in Modellregionen
■ 15 Verbundpartner
■ Koordination: IWW Zentrum Wasser
■ Laufzeit 3 Jahre
■ Gesamtmittel 3,9 Mio € (82 % Förderanteil)
2
Untersuchungsbereiche
Schwerpunkte
1. Dynamisierter Anlagenbetrieb
2. EN-Effizienz (Teil- und Gesamtsystem)
Untersuchungen in Talsperren und Gewässern
x x x x x x x
■ Dynamisierung der Wasserentnahme aus Talsperren
■ umfassendes Monitoringprogramm im Staukörper
■ Untersuchungen des ökologischen Zustandes im Unterlauf
0 10 20 30
22.6.15 0:00 23.6.15 0:00 24.6.15 0:00 25.6.15 0:00 Pegel Attendorn/Bigge Q [m³/s]
Zeitpunkt der Messungen
Zwischenergebnisse Staukörper
■ keine signifikante Beeinflussung der Rohwasserqualität
■ Reduzierung des Hypolimnions von ca. 22,5 m auf ca. 15,5 m
dennoch stabile Temperaturschichten des Staukörpers, keine Kurzschlussströmungen
frühere Zirkulation durch leichte Erwärmung des Tiefenwassers
■ kein vertikaler Trübungstransport
■ niedrigere Eutrophierung
■ im Unterlauf: deutliche Auswirkungen der Talsperre, aber biologische Effekte einer Dynamisierung bislang nicht
erkennbar (Auswertung laufend)
0 10 20 30 40
0 6 12 18
18.06.2013
0 6 12 18
16.07.2013
0 6 12 18
13.08.2013
0 10 20 30 40
0 6 12 18
24.06.2014
0 6 12 18
22.07.2014
0 6 12 18
26.08.2014
0 10 20 30 40
0 6 12 18
23.06.2015
0 6 12 18
25.08.2015
0 6 12 18
21.07.2015
Wassertiefe [m]
Turbinen im Ablauf von Talsperren
■ Turbineneinsatz in Talsperre mit Rückwirkung auf Abflussregime
Exemplarische Pegelstände des Unterlaufs nach Simulation
Gleichmäßiger Pegel im Unterlauf ohne Dynamisierung Strompreisabhängiger Pegel durch Dynamisierung
Untersuchung weiterer Einschränkungen des Abflussregimes
0 20 40 60 80
0 1 2 3 4
Ohne Dynamisierung Ökonomische Dynamisierung
Ökologische Dynamisierung Spotpreis
Strompreis
m3 s
Pegel
Cent kWh
Turbinen im Ablauf von Talsperren
■ Einfluss einer Dynamisierung von Talsperre auf Stromerlöse
Verwendung derselben Wassermenge (m3/d) Optimale Nutzung
Steigende Erlöse (5,3%/a) durch zeitlich optimierte Stromerzeugung Leichte Reduktion der Erlöse (-0,8%/a) durch ökologische Einschränkung im Unterlauf (Schwallbetrieb)
Flexible Stromerzeugung aus energiewirtschaftl. Sicht sinnvoll
94%
96%
98%
100%
102%
104%
106%
Ohne Dynamisierung
Ökonomische Dynamisierung
Ökologische Dynamisierung
Erlöse Stromerzeugung
+5,3%/a
-0,8 %/a
Referenz
Untersuchungen in Wasserwerken
■ Untersuchungen zum Einfluss von Durchsatzschwankungen auf Aufbereitungsanlagen
Ultrafiltrationsanlage Flockung
Ozonung –Tiefenfiltration – Aktivkohle
■ Energetische Optimierung von Filterspülregimen
■ Energetische Potenziale Heizung/Entfeuchtung
Zwischenergebnisse Wasseraufbereitung
■ Analyse eines Beispiel-Wasserwerkes:
Energieeinsparpotential von über 200 T kWh/a
Zwischenergebnisse Wasseraufbereitung
■ Untersuchungen zu
Durchsatzschwankungen auf Aufbereitungsanlagen
Einsparpotential:
11 % bei Mindestdurchsatz 25 % wenn Abschaltung
zulässig
Zwischenergebnisse Wasseraufbereitung
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Folge:
Belastung der nachfolgenden
Mehrschichtfiltration Verkürzung der
Spülintervalle
Nächste Analyseschritte:
Bewertung von
Einsparpotenzial und Mehraufwand
Technische / ökonomische Optimierung
■ Einfluss auf die Wasserqualität am Beispiel der Flockung
Zwischenergebnisse Verteilungsnetze
eine verbundene Hochzone zwei getrennte Hochzonen
Beispiel für optimale Druckzonengestaltung
■ Anteil der Hochzonen am Gesamtbedarf der Druckzone: ca. 3 %
■ Reduktion des Einspeisedrucks: -1,1 bar
■ Barwert der eingesparten Energiekosten über 30 Jahre:
171.000 € Legende: 220.000 €
Leitungen der Tiefzone
Höchst gelegene Abnehmer für die Hochzone
Leitungen in die Hochzone zum Anschluss eines weiteren Hochpunkts Leitungen in die Hochzone (zunächst) für den Zusammenhang des Netzes
Zwischenergebnisse Verteilungsnetze
■ Maßnahme 1: Dezentrale Druckerhöhung in Gebäuden zwar
energiesparend, aber nicht wirtschaftlich darstellbar (Investitionskosten)
■ Maßnahme 2: optimale Druckzonen- gestaltung aus Geodäsie,
Geschosshöhen und Wasserbedarf:
energetisch: fast so sinnvoll (geringfügig weniger) wie die Maßnahme 1 wirtschaftlich: deutlich besser als Maßnahme 1
Gesamtwirtschaftlichkeit (Kosten vs. Nutzen): noch offene Frage (wird untersucht, sobald alle Modelldaten vorhanden sind)
■ Maßnahme 3: an Energiepreis angepasste Fahrweise von Pumpen und Behältern spart Kosten
■ Identifikation und Beschreibung von Abhängigkeiten
Trigger-Response-Beziehungen
■ Tool für Kausalkettenanalyse
Generisch: beliebige TR-Beziehungen Unsicherheiten und Kosten können berücksichtigt werden
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AP C: Management im Verbund
Trübung
= f(Abfluss)
Druck- verlust
= f(Trübung)
Aufbereitungs- menge
= f(Druckverlust)
Trinkwasser- menge
= f(Speicher-
volumen)
Bürgerbeteiligungsverfahren
■ 16 Fachvorträge und Referenten
■ 54 Teilnehmer
„Unser Wasser im Bergischen: Talsperren im Fokus vielfältiger Interessen“
■ Thema: Energetische Optimierung (III):
Optimierung des Gebrauchs und Verbrauchs von Wasser
■ Frage: Welche
Möglichkeiten zur Optimierung
erkennen Sie im
Umgang mit Wasser?
Bürgerbeteiligungsverfahren
ENERWA: Erfahrung, Wissen, Potenziale
Erfahrung, Wissen und Potenziale verfügbar machen und an die richtigen Adressaten weitergeben …
■ … Erfahrungen und Wissen aus ENERWA, zum Beispiel
Best-Practice Handbuch „Energieeffiziente Wasserwirtschaft“
- Entwicklungsszenarien „kosten-, ökologisch-, lastoptimierte Versorgung“
- Leitfaden „Energiepotenziale bei der Wasseraufbereitung“
- Optimierungsverfahren in Verteilungsnetzen
- Einsparpotenziale der deutschen Wasserversorgung
■ … Potenziale und Hürden
Empfehlungen zum Rechtsrahmen und zum Regelwerk
■ … Schulungsmaterialien
Curricula zum Thema „Energieeffizienz“
■ … Web-Dienst zur Energieeffizienz ENERWA Web-Portal:
Informationen, Modellansätze und standardisierte Lösungen für EN-Effizienzfragen
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Ihre Ansprechpartner zu ENERWA
■ Koordination ENERWA
IWW - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH
Dr.-Ing. Wolf Merkel Dipl.-Ing. Anja Rohn Gesamtkoordination
Moritzstr. 26 · 45476 Mülheim an der Ruhr +49-208/40303-384
w.merkel@iww-online.de a.rohn@iww-online.de