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Möglich, dass er einen von den Drackausgaben abweichen¬ den Text benützt hat, von dem ich dann vermuthen würde, dass er in kurzen Verszeilen abgefasst war

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693

Ein Nachtrag zu der Abhandlung über „Gebrauch

von Psalmen zur Zauberei".

Im letzten Hefte dieser Zeitschrift ') hat Hr. C. Kayser einige Notizen aus einer syrischen Hs. mitgetheilt , aus denen die magische Kraft, die vom ursprünglichen Verfasser dieser Notizen den Psalmen

beigelegt wird, hervorgeht. Die eigentliche Quelle dieser Notizen

wird aber nicht ermittelt. Diese ist eine jüdische, nämlich das oft

gedruckte und mehrmals — z. B. von Theophrastus Paracelsus —

in modernen Sprachen bearbeitete , sogenannte D-'bi-in TSViiä icö

„Buch über die [magische] Verwendung der Psalmen' Doch hat

der syrische Bearbeiter, der ja überhaupt nicht wie das hebräische Buch allen Psalmen ihre Verwendung zuweist, sondern nur einzelnen,

nicht einfach übersetzt, sondem gekürzt und umgestellt und auch

zugesetzt. Möglich, dass er einen von den Drackausgaben abweichen¬

den Text benützt hat, von dem ich dann vermuthen würde, dass

er in kurzen Verszeilen abgefasst war. Dadurch würde sich nämlich

die Besonderheit erklären (vgl. p. 461), dass im syrischen Texte Vers¬

abtheilungen stehen, die flir das Syrische nicht zutreffend sind.

Der Syrer hätte dann in seiner Wiedergabe einfach die Bezeichnung

für die Ausgänge der hebräischen Verszeilen bewahrt. Da der ge¬

drackt vorliegende hebräische Text stark mit aramäischen Stücken

versetzt ist , wUl ich die MögUchkeit nicht unerwähnt lassen , dass

der Syrer eine ganz aramäische Vorlage benützte.

Zur Erhärtung meiner obigen Behauptung diene folgendes:

Ps. 5 ist nach S. zu gebrauchen „Wenn du vor dem Richter

erscheinen musst". Aehnlich H. mi2T C DN „Wenn

du bei dem Machthaber ein Geschäft hast".

Ps. 10 ist, „über Wasser gelesen", nach S. gegen Pieber nützüch.

Aehnlich H., nur dass er gleich den Urheber solcher Krankheit,

den Dämon, bekämpft '). (Wenn nicht etwa einfach zwischen nttz5

und NnisN eine Verwechslung stattgefunden hat).

Ps. 11 dient dem S. zur Besiegung seiner Peinde. Ebenso

lässt ihn H. gegen m:3DT D"'3'"i D''a:N „schlechte Menschen und Gefahren" anwenden.

1) p. 456 ff.

2) s. Wolf, ßibl. Hebr. IV pag. 1060—4, Steinschneider, Cat. Bibl. Hebr. in B. Bodleyana p. 644. Vor mir habe ich die Ausgabe Amsterdam 1658 kl. 8"

(H) und eine deutsche Bearbeitung von G. Selig: Sepher Schimusch Tehillim oder Gebrauch der Psalmen zum leiblichen Wohl der Menschen (Neudruck) Stuttgart 1849 kl. 8" (D ). Kayser's syrischen Text nenne ich S.

3) Hier kommt in H. die 9 vor, die Kayser p. 461 A. 3 bei S. vermisst.

(2)

694 Simonsen, Ein Naclitrag über „ Gebraucii von Psalmen z. Zauberei".

Ps. 19 soll nach S. gut für „Kopfschmerz' sein, nach H. für

abn nnTiB „Aufthun des Herzens' d.h. des Verstandes (D.: offenes

und erweitertes Herz zum Studiren), also auch eine Art Beseitigung einer „Kopfbeschwerde'.

Ps. 20 S. )^ nach Kayser nicht (geistig) : Herzleid,

sondem (körperlich): Herzweh. Doch scheint nilt bei H. („Gefahr

und Plage' bei D.) darauf zu deuten, dass das Wort geistig zu

fassen ist.

Ps. 21 hat nach S. zwei Verwendungen (H. hat bei vielen

Psalmen mehrfache Verwendungen) ; nur die zweite : „Wenn du zu

Machthabem gehst' findet sich bei H. in 31 •'rob biinb n'^S'n -'S

■jitab© „Wenn Du vor einen Grossen oder einen Machthaber gehen

willst". Die erste steht nicht in H., ebensowenig wie die ähnliche

Verwendung von Ps. 22.

Eine weitere Untersuchung im Einzelnen lohnt kaum. Ueber¬

einstimmung zwischen S. und H. findet weiter Statt z. B. bei Ps.

25, 29, 30 Anfang u. a. , Disharmonie dagegen bei 32, 33 u. a.

Auf eine stattgehabte Verschiebung deutet, dass S. 75 mit H. 71,

S. 80 mit H. 78 und S. 93 mit H. 89 stimmt. Die verschiedene

Zählung der Capitel im Psalter erklärt die Abweichung nicht.

D. Simonsen.

(3)

695

Dem Andenken

Heinrich Leberecht Fleischer's,

geb. 21. Februar 1801, gest. 10. Februar 1888.

In wenigen Tagen ist ein Jahr vergangen, seitdem unser Alt¬

meister, Geh. Rath H. L. Pleischer, Ritter des Ordens pour le

merite u. s. w. von uns geschieden ist, und so soll das letzte Heft

unsrer Zeitschrift für das Jahr 1888 nicht hinausgehen, ohne ein

Blatt bewundernder und dankbarer Erinnerung an den seltenen

Mann, dem auch unsre Deutsche Morgenländiscbe Gesellschaft bei

ihrer Gründung und Weiterentwicklung zu voller Blüthe mehr zu

verdanken hat als irgend einem andem Mitglied. Pleischer starb

am Abend des 10. Februar 1888 und wurde am 13. auf dem

Johannisfriedhof in Leipzig zur letzten Ruhe bestattet, nachdem in

den Räumen, in denen er über 28 Jahre gelebt und gelehrt hatte,

an seiner Bahre Prof. Windisch , als zeitiger Dekan im Namen der

Fakultät und Universität wie auch unsrer Gesellschaft, und darauf

Prof. Delitzsch, als ältester Schüler Fleischers im Namen derselben

weihevolle Worte gesprochen hatten '). Ein äusserlich wenig be¬

wegtes , innerlich um so reicheres Leben , von einer Dauer wie es

Wenigen beschieden ist, lag hinter ihm ; bis zum letzten Athemzuge

erfreute er sich völliger geistiger Frische. Die böse Krankheit,

welche zuerst 1884 in Reichenhall, dann heftiger im Frühjahr 1885

auftrat, weiterhin aber wie es bei Hochbetagten öfter der Fall ist,

nur in grösseren Zwischenräumen und dann auch minder heftig

sich zeigte, auch sie vermochte uicht, weder die Thätigkeit des

Gelehrten, noch des Lehrers ganz zu unterbrechen. Während er

die Sommermonate auf Rath seines Arztes in der Nähe von Leipzig,

zuerst in Altschönefeld, das letzte Jabr in Gaschwitz zubrachte und

dort rüstig an seinen Beiträgen zu Dozy's Supplement und an der

Herausgabe seiner kleinen Schriften weiter arbeitete, führte ihn der

Winter in seine Behausung zurück, wo er seine Lehrthätigkeit

1) Beide Reden hat Unterzeichneter gehiirt und auch im Manuscript vor sicli gehabt. Es ist natürUch, dass er sich in seinen Gedanlcen rait den Rednern vielfach begegnete.

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