• Keine Ergebnisse gefunden

Batteriespeicher in Handwerksbetrieben

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Batteriespeicher in Handwerksbetrieben"

Copied!
34
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Batteriespeicher in Handwerksbetrieben

Dr.-Ing. Johannes Weniger Forschungsgruppe Solarspeichersysteme pvspeicher.htw-berlin.de Online-Seminar der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz | 29.09.2021

(2)

2

1 Grundlagen und Unterscheidungsmerkmale

2 Kenngrößen zur Systemauslegung

3 Lastganganalyse und Systemauslegung

4 Empfehlungen zur Systemauswahl

Schwerpunkte

(3)

3

1 Grundlagen und Unterscheidungsmerkmale

2 Kenngrößen zur Systemauslegung

3 Lastganganalyse und Systemauslegung

4 Empfehlungen zur Systemauswahl

Schwerpunkte

(4)

4

Stromspeicher im Gewerbe und Handwerk: Zahlen und Fakten

> 1900

Installierte Batteriesysteme in Deutschland (30 kWh bis 100 kWh)

Quelle: Marktstammdatenregister Stand September 2021

> 50

Gewerbespeicheranbieter

Quelle: pv magazine Marktübersicht Gewerbespeicher März 2021

≈ 800

€/kWh Mittlerer Preis für Batteriesysteme bis 100 kWh

Quelle: pv magazine Marktübersicht Gewerbespeicher März 2021

> 95

% Marktanteil von Lithium-Ionen-Batteriesystemen

Quelle: RWTH Aachen

(5)

5

Systemkonzepte zur Speicherung von Solarstrom

Verbraucher

Batterie- speicher

Netz

BAT

DC DC

DC AC

DC AC DC

DC

AC-gekoppelte Systeme

AC AC

PV

PV-Wechsel- richter

Batterie- wechsel- richter

AC

BAT PV

DC DC

DC DC

DC-gekoppelte Systeme

DC AC PV-Generator

Verbraucher

Batterie- speicher

Netz PV-Batterie-

wechselrichter

(6)

6

Häufigkeit der Kapazitätsangaben auf Datenblättern

Quelle: Stromspeicher-Inspektion 2018, 60 Datenblätter von Batteriesystemen

(7)

7

Speicherkapazitätsangaben von Batteriesystemen

• Der Energieinhalt eines Batteriespeichers (Einheit Kilowattstunden) wird umgangssprachlich als Speicherkapazität bezeichnet.

• Auf Datenblättern wird häufig nur die nominale Speicherkapazität angegeben.

nominale Kapazität

• Die nutzbare Speicherkapazität ist in der Regel kleiner als die nominale Speicherkapazität, da der Ladezustandsbereich zum Alterungs- und Tiefenentladeschutz eingeschränkt wird.

• Die Entladetiefe (engl. depth of discharge, DOD) gibt das Verhältnis von nutzbarer Speicherkapazität zu nominaler Speicherkapazität an.

• Batteriespeicher sollten vorrangig anhand der nutzbaren Speicherkapazitäten verglichen werden.

nutzbare Kapazität

(8)

8

Alterung von Lithium-Ionen-Batterien

• Im Betrieb kommt es zu einem alterungsbedingten Kapazitätsverlust der Batterie.

• Alterungsmechanismen von Batterien:

Zyklische Alterung: Alterung während des Lade- und Entladevorgangs.

Kalendarische Alterung: Alterung, die unabhängig von der Nutzung auftritt.

• Die Überlagerung der zyklischen und kalendarischen Alterung ist unvermeidbar.

• Eine Abschätzung der Batterielebensdauer nur anhand der angegebenen Zyklenanzahl ist nicht ratsam.

Hohe Temperaturen und lange Verweilzeiten bei hohen Ladezuständen beschleunigen die kalendarische Alterung.

Hohe Lade- und Entladeströme wirken sich negativ auf die zyklische Alterung aus.

• Die erwartete Restkapazität einer Lithium-Batterie zum Ende der Nutzungsdauer wird häufig mit 60 % bis 80 % der Anfangskapazität angegeben.

(9)

9

Leistungsfähigkeit von Batteriesystemen

• Die Leistungsfähigkeit eines Batteriesystems wird durch das Verhältnis der Nennleistung zur Speicherkapazität angegeben.

Leistung in kW/kWh

Zeit in h 1

0,5

0 2

0 1

1 kW/kWh

0,5 kW/kWh

(10)

10

Weitere Unterscheidungsmerkmale von Batteriesystemen

Skalierbarkeit

und Erweiterbarkeit

Kommunikations- schnittstellen

zulässiger Temperaturbereich

Ersatzstromversorgung

Wirkungsgrad

Stand-by-Verbrauch

Einschwingzeit

IP-Schutzart

Batterietechnologie

Energiemanagement

(11)

11

1 Grundlagen und Unterscheidungsmerkmale

2 Kenngrößen zur Systemauslegung

3 Lastganganalyse und Systemauslegung

4 Empfehlungen zur Systemauswahl

Schwerpunkte

(12)

12

Batterieentladung Direktverbrauch

Netzbezug

Batterieladung

Energieflüsse in Gebäuden mit Photovoltaik-Batteriesystemen

Netzeinspeisung

Netz elektrische

Verbraucher

Photovoltaik- system

Batterie- speicher

(13)

13

Energetische Bewertung von PV-Speichersystemen

Eigenverbrauchsanteil

42 % 23 % 58 %

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

35 % Direktverbrauch

Batterieladung Netzeinspeisung

Beispiel: Produktionsbetrieb, PV-Leistung 100 kWp, Speicherkapazität 100 kWh, Stromverbrauch 100.000 kWh/a

(14)

14

Energetische Bewertung von PV-Speichersystemen

Autarkiegrad

42 % 20 % 38 %

Direktverbrauch Batterieentladung Netzbezug

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Beispiel: Produktionsbetrieb, PV-Leistung 100 kWp, Speicherkapazität 100 kWh, Stromverbrauch 100.000 kWh/a

(15)

15

Praxisbeispiel

Bäckerei Mertens (Paderborn, NRW)

Speichersystem Tesvolt TS HV 70 Speicherkapazität 140 kWh

PV-Leistung 54 kWp

Stromverbrauch 195.000 kWh/a Vermiedener Netzbezug 42.000 kWh/a

Autarkiegrad 22 %

Quelle: tesvolt.com

(16)

16

Praxisbeispiel

Tischlerei Rasche (Delbrück-Ostenland, NRW)

Speichersystem VARTA ELEMENT 12 Speicherkapazität 23,4 kWh

PV-Leistung 74 kWp

Stromverbrauch 56.000 kWh/a Vermiedener Netzbezug 31.000 kWh/a

Autarkiegrad 55 %

Quelle: varta-ag.com, paul-arens.de

(17)

17

1 Grundlagen und Unterscheidungsmerkmale

2 Kenngrößen zur Systemauslegung

3 Lastganganalyse und Systemauslegung

4 Empfehlungen zur Systemauswahl

Schwerpunkte

(18)

18

Praxisbeispiel

Wird die PV-Anlage zu klein dimensioniert, kann der Speicher nicht „atmen“.

: „Wochenendspeicher“ in einem Gewerbebetrieb

(PV-Leistung abzgl. Verbrauch)

(19)

19

Unterschiede im Tagesverlauf von verschiedenen Betrieben

(20)

20

Näher betrachtete Gewerbebetriebe

Bäckerei Tischlerei

Jährlicher Stromverbrauch 202.000 kWh/a 158.000 kWh/a

Mittlerer Leistungsbedarf 23 kW 18 kW

Minimaler Leistungsbedarf 4 kW 0,2 kW

Maximaler Leistungsbedarf 72 kW 99 kW

(21)

21

Unterschiede im saisonalen Verlauf

(22)

22

Unterschiede im Wochenverlauf

(23)

23

Rahmenbedingungen der Simulationsanalysen

Simulation des PV-Systems

• Wetterdaten der DWD-Wetterstation Lindenberg bei Berlin (2017) mit einer zeitlichen Auflösung von 1 min

• PV-Generator mit einer südlichen Ausrichtung und einer Neigung von 25°

• Die Nennleistung des PV-Wechselrichters beträgt 1 kW/kWp

• Der resultierende AC-Jahresertrag des PV-Systems beträgt 1000 kWh/kWp

Simulation des Batteriesystems

• Mittlerer Umwandlungswirkungsgrad des Batteriewechselrichters im Lade- und Entladebetrieb von jeweils 94 %

• Mittlerer Umwandlungswirkungsgrad des Batteriespeichers von 95,8 %

(24)

24

Erläuterungen zur Normierung der Systemparameter

• Die Nennleistung des PV-Systems und die Speicherkapazität des Batteriesystems werden zur besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse auf den jährlichen

Stromverbrauch der einzelnen Gebäude normiert (1 MWh entspricht 1000 kWh).

• Die Speicherleistung des Batteriesystems wird als Verhältnis der Nennleistung zur Speicherkapazität angegeben.

• Beispiel: Bäckerei mit einem jährlichen Strombedarf von 200 MWh

• Bei einer normierten PV-Leistung von 1,5 kWp/MWh hat die Bäckerei eine PV- Leistung von 300 kWp.

• Ist zusätzlich ein Batteriespeicher mit einer normierten Speicherkapazität von 1 kWh/MWh installiert, beträgt die Speicherkapazität 200 kWh.

• Beträgt die Speicherleistung in diesem Fall 0,5 kW/kWh, kann das

Batteriesystem mit einer Leistung von max. 100 kW be- und entladen werden.

(25)

25

Einfluss der PV-Leistung auf den Eigenverbrauchsanteil

Ohne Batteriesystem, Normierung der PV-Leistung auf den jährlichen Stromverbrauch (1 MWh entspricht 1000 kWh)

(26)

26

Einfluss der PV-Leistung auf den Autarkiegrad

Ohne Batteriesystem, Normierung der PV-Leistung auf den jährlichen Stromverbrauch (1 MWh entspricht 1000 kWh)

(27)

27

Einfluss der Speicherkapazität auf den Autarkiegrad

PV-Leistung 1 kWp/MWh, Speicherleistung 0,5 kW/kWh, Normierung der Speicherkapazität auf den jährlichen Stromverbrauch

(28)

28

Erreichbare Autarkiegrade in unterschiedlichen Betrieben

PV-Leistung 1 kWp/MWh, Speicherleistung 0,5 kW/kWh, Normierung der Speicherkapazität auf den jährlichen Stromverbrauch

(29)

29

Empfehlungen zur PV- und Speicherauslegung im Gewerbe

• Die

PV-Anlage

sollte ...

• möglichst groß sein und die geeignete Dachfläche vollständig belegen.

• nicht auf die bilanzielle Deckung des Stromverbrauchs beschränkt werden.

• Der

Batteriespeicher

sollte ...

• nur installiert werden, wenn ausreichend Solarstromüberschüsse anfallen.

Hierzu ist eine PV-Leistung von mind. 0,5 kWp je 1 MWh Stromverbrauch pro Jahr erforderlich.

• im Verhältnis zur PV-Anlage nicht zu groß sein. Die nutzbare Speicher- kapazität sollte max. 1 kWh bis 1,5 kWh je 1 kWp PV-Leistung betragen.

• unter Berücksichtigung des individuellen Lastprofils ausgelegt werden.

Die nutzbare Speicherkapazität sollte 1 kWh bis 1,5 kWh je 1 MWh Stromverbrauch pro Jahr nicht überschreiten.

(30)

30

Hinweise zur Lastprofilanalyse und Systemauslegung

• Sind Zähler zur registrierenden Leistungsmessung (RLM- Zähler) vorhanden und kann ein vorliegendes Lastprofil zur Systemdimensionierung verwendet werden?

• Ob sogenannte Standardlastprofile (SLP) geeignet sind, hängt sehr stark vom Gewerbetyp und vom individuellen Verbrauchsverhalten ab.

• Werden in den nächsten Jahren signifikante Änderungen des Stromverbrauchs durch zusätzliche Verbraucher (z. B.

Elektrofahrzeuge, Klimaanlagen oder Wärmepumpen)

erwartet und wurden diese bei der Planung berücksichtigt?

• Wurden die Lastprofile bei der Systemauslegung sowie bei der Abschätzung der erzielbaren Eigenversorgung mit einem professionellen Simulationsprogramm berücksichtigt?

(31)

31

1 Grundlagen und Unterscheidungsmerkmale

2 Kenngrößen zur Systemauslegung

3 Lastganganalyse und Systemauslegung

4 Empfehlungen zur Systemauswahl

Schwerpunkte

(32)

32

Hinweise zur Produktauswahl

• Ist die nutzbare Speicherkapazität auf dem Datenblatt angegeben?

• Kann der Hersteller Referenzprojekte vorweisen?

• Stellt der Hersteller einen Zugang zum Monitoringportal für ein Beispielsystem bereit?

• Hinterlässt der Hersteller den Eindruck, dass er auch noch in 10 oder 15 Jahren im Service-Fall weiterhelfen kann?

• Wie lange werden Software-Updates für das Batteriesystem bereitgestellt?

• Welche Leistungen werden im Garantiefall übernommen?

• Auf welcher Basis hat der Hersteller die Aussagen zur Batterielebensdauer abgeleitet?

(33)

33

Marktübersichten und Speichervergleiche

pv-magazine.de carmen-ev.de stromspeicher-inspektion.de

(34)

Dr.-Ing. Johannes Weniger Forschungsgruppe Solarspeichersysteme pvspeicher.htw-berlin.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Beifahrersitz 8-fach elektrisch einstellbar mit 2-fach elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze, Memory-Funktion für Fahrersitz, Sitzventilation vorn,. Sitzheizung hinten (Sitz

Kraftstoffverbrauch und CO 2 -Emissionen eines Fahrzeuges hängen nicht nur von der effizienten Ausnutzung des Kraftstoffs durch das Fahrzeug ab, sondern werden auch vom

A titre d’exemple, il s’avère impossible d’évaluer, par année, la puissance installée des pompes à chaleur et la surface des capteurs solaires, faute de bases

Auch wenn viele Meisterinnen und Meister gerade Migrantenjugendlich- en eine Chance auf eine Ausbildung bieten, sind sie bei vielen Konfl ik- ten und Problemen allein gelassen

Baltic Sea Philharmonic Leitung: Kristjan Järvi 14.58 SWR2 Programmtipps 15.00 Nachrichten, Wetter 15.05 SWR2 Leben. Im Fokus der Behörden – Eine IS-Rückkehrerin und ihre

Querverkehr-Warner hinten (RCCW) – für iMT Querverkehr-Assistent hinten (RCCA) – für DCT Toter-Winkel-Assistent (BCA) – für DCT Toter-Winkel-Warner (BCW) – für iMT

Die Entgelte enthalten die Nutzung des Netzes der Stadtwerke Schönebeck GmbH und der vorgelagerten Netzbetreiber, Kosten für die Abrechnung, Systemdienstleistungen sowie

50 % für 20 Jahre oder fernsteuerbar nach EEG § 9 Abs. • Mindestverhältnis für Förderung: 1,2 kWp PV-Leistung pro