Heike T i e m a n n
Integration von Kindern und Jugendlichen
mit dem Förderschwerpunkt körperliche
und motorische Entwicklung
Zur Personengruppe
Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt ,körperliche und motorische
Entwicklung" bilden eine sehr heterogene Gruppe. Das ihnen gemeinsame Merkmal
sind Bewegungsbeeinträchtigungen, die in ihrer Art und Schwere vielfältig ausfallen
können. Zurückzuführen sind sie auf
eine Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks,
e i n e Schädigungen der Muskulatur oder des Skelettsystems oder
eine chronische Krankheit bzw. Fehlfunktion
v o nOrganen.
Eine
sogenannte Behinderung tritt
erstauf,
w e n ndas beeinträchtigte
Individuumaufgrund
v o nStrukturen oder
Verhaltensweisender Umwelt in seiner gleichbe-
Techtigten Teilhabe
a mgesellschaftlichen Leben eingeschränkt
wird."as
ware z u mBeispiel der Fall,
w e n neine Person, die sich mit einem Rollstuhl tort
DEwegt, infolge fehlender
Fahrstühlebestimmte öffentliche Räume nicht erreichen
n
Oder w e n nkörperliches
Andersseindazu führt, dass die
betroffene
Person einen
EDmmten
Ausbildungsplatznicht erhält, weil antizipiert wird, dass sie nicht belast
a r
sei. Ein Ursache-Wirkungs-Zusamn
a m m e n h a n gz w i s c h e n Schädigung
und
B e h i n d e -sprochen werden, wobei die Folge
, B e h i n d e r u n g "eine
sozialkonstruierte
ist.rung besteht also
nurnittelbar. Vielmehr
m u s svon einem
G r u n d - F o l g e - V e r h ä l t n i s
ge-
schen ,Abweichungen gehören
A n s t a r r e n und A n s p r e c h e n ,
d i s k r i m i n i e r e n d e
Auße-
Zu den
R e a k t i o n e n
auf
P e r s o n e nmit
s i c h t b a r e nphysi-
typischen Formen sozialer
rungen, Witze, Hänseleie und
8 g r e s s i v i t ä t
oder
auchd e m o n s t r a t i v e s
W e g s e h e n .
nächst positiv erscheinen wie
z u m Beispieldie
A u ß e r u n gv o n
Mitleid,
a u f g e d r ä n g t e
dass die körperlichen
B e s o n d e r h e .bei
M e n s c h e n
o h n e
B e h i n d e r u n g
G e f ü h l e wie
Hilfe oder Schein-Akzepti
ptierungder
A b g r e n z u n g
g e g e n ü b e r d i e s e r
P e r s o n e n g r u p p e
Neben diesen
d i e n e n
häufig
auchR e a k t i o n s f o r m e n ,
die z u -
n e g a t i v e n R e a k t i o n e n
(vgl. Cloerkes 2001, 78). Das
B e d ü r f n i s
D i s t a n z zu
schatten kann da.
D i s t a n z z u
s c h a f f e n
kann
d a r a u f
b e r u h e n ,
bis hin z u
h o c h g r a d i g e r
E r r e g t h e i t ,
die sich in m e s s -
m a n i f e s t i e r t ,
h e r v o r r u f e n
(vgl.
C l o e r k e s
1985,
Angst, Hilflosigkeit, Unbehagen
b a r e n p h y s i o l o g i s c h e n R e a k t i o n e nV e r s t ä n d n i s v o n
B e h i n d e r u n g
o r i e n t i e r t
s i c h a n der
D e f i n i t i o n
d e s
F o r u m s
b e h i n d e r t e s
Juristinn und Juriste
v o n 1995;n a c h z u l e s e n
in:
HeidenDieses
273
411 ff.). Interaktionen sind dann
oftvon Unsicherheiten und Ambivalenzen und können
zuStrategien
derVermeidung solcher Begegnungen führen2 A agt
nenmit Beeinträchtigung erleben manche Interaktionssituationen mit Mensehso Behinderung als belastend. Die Zuschreibung negativer Definitionen des eigene ,der Norm abweichenden" physischen Merkmals durch andere stigmatisiert i nicht ,,normal" beurteilt, sehen
siesich
mitDiskriminierungen und Ausgrenzune L frontiert. Dieser Sachverhalt kann
sehrunterschiedliche Strategien zur Folee a Eine ist
es,Kontakten
zuMenschen ohne Behinderung auszuweichen, eine andere den Kontakt
zuIndividuen
zusuchen, denen das gleiche Stigma zugeschrieben wird Kenntnisse
umeine
ausdem beschriebenen Blickwinkel potenziell spannunesreicha Interaktion zwischen Personen
mit undohne Behinderung sind für Lehrerinnen nd Lehrer im Gemeinsamen Unterricht
vongrolSer Bedeutung.
BeiProblemstellungen sozialen Gefüge der Lerngruppe können, aus anderer Perspektive gesehen, pädago- gisch angemessene Interventionen gegebenentalls eingeleitet werden. Eine im schulischen Zusammenhang häutig
imMittelpunkt stehende Frage
istdie nach der intellektuellen Leistungstähigkeit
vonMenschen mit körperlicher Beein- trächtigung. Eine allgemein gültige Aussage
dazuwiürde autgrund der Heterogenität der Personengruppe
demeinzelnen Individuum nicht gerecht werden.
Die Darstellung orientiert sichund Stadlers (1999, 157 ff.). ich dabei an der Systematik Leyendeckers (2000
b,
23ff.)
ohne
schädigungen des Gefhirns oder des Rückenmarks
Bei der in
sehr unterschiedlichen Auspragungstormen und Schweregraden vorkom-|menden
Infantilen Cerebralparese(ICP)
handelt es sich um eine Bewegungsstö-ung,
,die durch bleibende,nicht
weiter fortschreitende Schädigungen, Verände-rungen
oder Fehlentwicklungen der zentralen bewegungssteuernden Systeme Ge-hirn
und Rückenmark (Zentralnervensystem,
insbesondere motorische Zentren) entstanden ist und imWesentlichenzu
sensomotorischen Störungen und Ausfällen bei der Haltungs-und
Bewegungstähigkeit,der
Bewegungskontrolle und -koordi-nation und beim Muskeltonus führt" (Kallenbach 2000, 55). nfantile Cerebralparese (friübkindliche Hirnschädigung)
im
Es kann jedoch festgehalten werden,
dass eineBewegungsbeeinträchtigung nicht zwangsläufig
zu einerveränderten kognitiven Leistungsfähigkeit führt.
Ursachen:Es lassen sich folgende Verursachungsfaktoren unterscheiden:
prnatale, d.
h.vorgeburtliche (z.
B. durch Infektionen, Verletzungen),perinatale, d. h.
während der Geburt(z.
B. durch Sauerstoffmangel, Hirnblutun-Bei einzelnen Schädigungsarten,
zumBeispiel der Frühkindlichen Hirnschädigung (In- fantiler Cerebralparese), kann
esaber
zu einerabweichenden Intelligenzentwicklung kommen. Besonders bei Menschen
mitcerebralen Bewegungsstörungen
sind aller-dings Fehleinschätzungen häufig. Der veränderte Muskeltonus kann zu einer von der Norm" abweichenden Mimik und für Interaktionspartner ungewohnten, schwie- rig zu interpretierenden Ausdrucksweise führen, die oft mit einer »geistigen Behinde- rung" assoziiert wird. Nach genauerem Kennen lernen des Gegenübers entwickelt sich meistens ein der Realität näher kommender Blick auf das Leistungspotenzial.
gen) oderpostnatale, d.
h. nach der Geburt(z.
B. durchInfektionen, Hirnhautentzündung).
Pränatal erworbene
Defekte
sindfür
mehrals 50 %
derCerebralparesen verantwort lich, postnatale Schädigungen
werden zu 10 % angenommen. Genetische Faktorensind von quantitativ untergeordneter Bedeutung.
Erscheinungsformen und Auswirkungen: In
Bezug auf die betroffenen Extremitäten wird die Cerebralparese differenziert in: Tetraplegie: alle vier Gliedmaßen einschließlich Hals, Kopf und Rumpf sind betrof-
fenKrankheitsbilder: mögliche Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen, pädagogische Anregungen Diplegie: alle vier Gliedmaßen sind betroffen, wobei die Arme
nurleicht und funk- tionell wenig beeinträchtigt sind Paraplegie:
nurdie Beine sind betroffen Monoplegie: ein Arm oder ein Bein ist betroffen (selten) Hemiplegie: Gliedmaßen einer Körperhälfte sind betroffen
Kinderund Jugendliche
mitschwerwiegenden
und deutlich sichtbarenkörperlichen
Beeinträchtigungen stellen
0,5
% einesjeden Jahrganges.
Der Prozentsatzsteigt
aut bis zu 10%,
werden auch leichtere Formen von Bewegungsbeeinträchtigungenhinzu-
gerechnet
(vgl. Leyendecker
2000b, 23).
Amhäufigsten
sind die cerebralenBewe
gungsstorungen, die bei ein bis drei Neugeborenen von 1000 auftreten
(vgl. Kallen- bach
20O0,S6).
InmVergleich
dazu sind alle anderen Ausprägungen physischer Beein-trächtigungen deutlich seltener.
Im
Folgenden
soll einkurzer,
auf wesentlicheAspekte
reduzierterUberblick uber
Ursachen, Erscheinungsformen und für die Unterrichtsplanung zu
bedenkende
Aspekte beieinigen
derhäufigsten
körperlichen Beeinträchtigungengegeben
werac.Dhe
Artder Muskeltonusstörung ist kennzeichnend für die drei häufigsten Aus- pragungstormen. Mischformen können auftreten (besonders
vonSpastik und Athe- tose). Spastik (50-70 %): Die Muskelspannung ist erhöht, das Wechselspiel agonistischer nd antagonistischer Muskelgruppen ist gestört. Die Bewegungskoordination
istbeeinträchtigt und das Bewegungsausmais verringert. SeZ030 %): Der Muskeltonus schwankt: in Ruhe eher niedrig, bei Akivi-
åtnse nd zwischen Hypo- und Hypertonus. Haltungsanomalien tallen aut,
einegestörte Kontrolle der Mimik und Artikulation sind häutig.
mit Be- Detaillierte Ausführungen zu Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüberMenscnen
hinderung bei Cloerkes 2001, 73 ff.
74
unter Anwendung von Methoden und In-
Ataxie (5-10 %):
DerMuskeltonus
istvermindert,
es fehlt anZielsicherheit, Da. sierung und
derFähigkeit
desAbbremsens
vonBewegungen. Charakteristisch
einstaksig schwankendes
undbreitbeiniges Gangbild.
Es tretenGleichgewichtsstQ Wahrnehmungstorderung
rung der Bewegungsfäigkeit, z. B.
Förderung halten der Psychomotorik
Am Ende des ersten Schwangerschaftsmonats schlielst sich beim Embryo die Neu- ralriane nicht vollständig zum Neuralrohr.
ES
kommt zu einer Fehlbildung der Wirbelsäule, die alsSpina
bifida (gespaltener Wirbel) bezeichnet wird. Das Rük-kenmark und seine Hüllgewebe liegen dabei an einer Stelle offen oder treten als
Ausstülpung hervor. Nach der Geburt wird ein operativer Verschluss vorgenom- rungen aut. st Bei
allen Formen
der ICP tretenStörungen
in derHaltungs-
undBewegungsfähigkeir auf. Sprach- und Wahrnehmungsstörungen sowie Anfallsleiden können ebenfalls
mit einerfrühkindlichen Hirnschädigung einhergehen. Die intellektuelle Leistungsfähig. keit variiert sehr
stark. Es istjedoch
zueinem erhöhten Prozentsatz
von einerintellek- tuellen Leistungsminderung auszugehen,
wobei in derLiteratur
keineEinigkeit dar- über besteht,
beiwelchen Formen
der ICP dieseLeistungsminderung
amhäufigsten
Ouerscnitsläbmung infolge einer angeborenen Schädigung (Spina bifida)auttritt.
Anregungen für die pädagogische Praxis:
Die genauen
Ursachen der Schädigung sind bisher unbekannt. Es werden geneti-sche Faktoren angenommen. men.
Angebote
vonBewegungsformen,
die dieindividuelle Handlungsfähigkeit verbes-
sern undweitere Bewegungseinschränkungen intolge
vonGelenkkontrakturen
undMuskelschwäche vorbeugen, Wahrnehmungsförderung, Förderung alltagsmotorischer Fertigkeiten
durchBewegungsspiele
undSport.
Be-sonders
dieMethoden
undInhalte
derPsychomotorik
sindgeignet, physische Mobilität
zuerhalten
und einpositives Selbstkonzept
zuentwickeln
bzw. zu stabi-lisieren.
Ursachen: Spina bifida kann insehr
unterschiedlichen Schweregraden auftreten.Jeder
Wir belsäulenabschnitt und unterschiedlich viele Wirbelsäulensegmente können betrof- Erscheinungsformen und Auswirkungen:Abhängig von der Höhe der Rückenmarksschädigung kommt es zu
Lähmungen
von Körperfunktionen
(z.
B. Blasen- und Mastdarmlähmungen,Lähmungen der
Beine). DieGehfähigkeit
kann so weit beeinträchtigtsein,
dass eine Rollstuhlnut- en sein.Cerebrale Bewegungsstörungen
Cerebrale
Bewegungsstörungen gehen
aufHirnschädigungen zurück,
die verschie- dene Ursachen haben und injedem
Alter auftreten können. Mit der ICP existierenviele Gemeinsamkeiten hinsichtlich
desklinischen Zustandsbildes.
Dasbesondere
zung notwendig ist.Bei ca. 80 % der Kinder mit
Spina
bifida tretenStörungen
im Hirnwasser-Kreis-lauf aut,
sieentwickeln einen Hydrocephalus (, Wasserkopf") (vgl. Haupt 2000, 174). In diesem Fall kann die Hirnflüssigkeit nicht richtig abfließen und muss da- her mit Hilfe eines implantierten Ventilsystems
inden rechten Herzvorhof oder in den Bauchraum abgeleitet werden. Versagt dieses Ventilsystem, kann
es zuKopf- schmerzen
oderErbrechen kommen
einesofortige ärztliche Behandlung
istnötig.
InBezug
aufdie intellektuelle Leistungsfähigkeit besteht in der Literatur Einigkeit darüber,
dass dieIntelligenz unterschiedlich beeinträchtigt sein kann. Merkmal einer im Laufe des Lebens ,erworbenen" Hirnschädigung ist jedoch der ,Bruch in der Biographie
mitmöglichen Folgen
auf die Persönlichkeitsentwick-lung (vgl. Stadler 2000, 85).
Ursachen:
Verletzungen (z. B. als Folge eines Unfalls im Straßenverkehr oder beim Sport) Erkrankungen (z.
B.Entzündungen der Hirnhäute oder des Gehirns) Anregungen für die pädagogische Praxis: Entwicklung und Stabilisierung eines positiven Selbstkonzepts Förderung der Bewegungsfähigkeit Förderung der Fähigkeiten im Umgang mit dem Rollstuhl Verbesserung der Körperfunktionen durch Rollstuhlsport Aut Symptome achten, die auf eine Dysfunktion des Ventilsystems hindeuten Das Ventilsystem kann bestimmte Bewegungsabläufe (z. B. Rollbewegungen, Wurf- und Stoßbewegungen) beeinflussen. Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Die klinischen Bilder
entsprechen weitgehend
denender ICP.
Die Hirnschädigun- genkönnen
vegetative, sensible,perzeptive,
motorische undsprachliche
Störungen zurFolge
haben. Ebenso kann ein Anfallsleidenauftreten.Anregungen
für diepädagogische
Praxis:QMerschnitslähmung infolge einer erworbenen Schädigung Emotionale Stabilisierung Angebote
von Bewegungsformen, die die individuelle Handlungsfähigkeitverbes
sern
und
weitere Bewegungseinschränkungeninfolge
von Gelenkkontrakturen undMuskelschwäche vorbeugen
Einen Uberblick über die Psychomotorik, einem pädagogisch-therapeutischem
Konzept, das
die Wechselwirkung psychischer und motorischer Prozesse in den Mittelpunkt stellt, Bibt mer (1999).
EAneQuerschnitslähmung tritt infolge einer Rückenmarksverletzung aut. In Bezu8 etrottenen Organe (z. B. Beine) führen die Verletzungen
zuEinschran- TIk)
derGefühlswahrnehmung (Sensorik) und Bewegungsaustührung (Moo
276277
Ursachen:
a n f a l l s a u s l ö s e n d
s e i n
k ö n n e n
(z.
B.Unfälle (z.
B.Verkehrsunfälle, Sport- und Badeunfälle) Erkrankungen (z.
B.Tumore, Multiple Sklerose)
e r r i c h t l i c h e
M a l a n a h m e n
u n t e r l a s s e n ,
d i e
Unterric
e i n e s p o r t l i c h b e d i n g t e
M i t
V o r s i c h t s m a ß n a h m e n
vertraut machen
(z. B.
s c h a r t k a n t i g e
G e g e n s t ä n d e
a u s
der
U m g c b u n g
der
b e t r o f t e n e n P e r s o n
b e s e i t i g e n ) A n r e g u n g e n
f ü r d i e
p å d a g o g i s c h e
P r a x i s :
t e
Atemfrequenzerhöhung k l e i n e
A n f ä l l e wie
A b s e n c e n
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Entscheidend
für dieAuswirkungen auf die Funktionen
derGliedmaßen
und inne.ren
Organe
ist dieHöhe, in
derdas Ruckenmark geschadigt ist (Paraplegie
- dieBeine sind betroffern; Tetraplegie
-Arme und Beine sind betroffen).
Ausscheidungs- und Genitalfunktionen,
dieRegulation
derKörpertemperatur und
der Blutkreislauf können beeinträchtigt
sein.r a n i h e r v o r r u t e n )
en
S c h ä d i g u n g e n
der
M u s k u l a t u r u n d d e s
S k e l e t t s y s t e m s
r
Anregungen für
diepädagogische Praxis:
Entwicklung und Stabilisierung
einespositiven Selbstkonzepts Förderung der Bewegungsfähigkeit
Förderung
derFähigkeiten
imUmgang
mitdem Rollstuhl
Verbesserung der Körperfunktionen durch Rollstuhlsport
Progressive
M u s k e l d y s t r o p h i e ist die ü b e r g e o r d n e t e
B e z e i c h n u n g für eine Gruppe
sehr verschiedener, chronisch verlautender
E r k r a n k u n g e n , die z u r D e g e n e r a t i o n
und Atrophie der
M u s k u l a t u r
unter
k o m p e n s a t o r i s c h e rZ u n a h m e v o n Fett- und
Bindegewebe führt. Der Herzmuskel ist häutig mit b e t r o f t e n . Zu den progressiven Muskeldystrophien zählen
zahlreiche Formen. Die häufigste
Form,
die sich imKindesalter manifestiert, ist die M u s k e l d y s t r o p h i e
Typ
D u c h e n n e .P r o g r e s s i v e M u s k e l d y s t r o p h i e n
Anfallsleiden (Epilepsien)
Unter epileptischen Anfällen sind Funktionsstörungen
desGehirns infolge
exzessi-ver
Entladungen
vonNervenzellen
zu verstehen. EineEpilepsie liegt
erst vor, wennohne erkennbaren Grund mehr
als zweiepileptische Anfälle spontan aufgetreten
sind
(vgl. Seifert 2000, 105).
Ursachen:Schädigung
derMuskelzellen,
die bis zurvollständigen Zerstörung der
betroffenen Muskulatur fortschreiten kannUrsachen:
Muskeldystrophien
sinderblich bedingt.
DerTyp Duchenne wird beispielsweise
x -chromosomal-rezessiv vererbt.
Frühkindliche Hirnschädigung Geburtskomplikationen
Hirnhaut- und Gehirnentzündungen
Stoffwechselstörungen Schädelverletzungen
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Die
verschiedenen Typen der Muskeldystrophie unterscheiden sich in ihren Er
scheinungstormen.
Beim Typ Anregungen Sergewöhnlicher Zwischen Die Erkrankung benserwartung Duchenne füir die dem
8.liegt führt Gang, pädagogische und bei kann das
zur 15.15-30 häufiges Lebensjahr völligen Jahren (vgl. Laufen lernen Praxis: Hinfallen Bewegungsunfähigkeit. wird die Pschyrembel und verspätet eintreten, Nutzung Probleme eines 1998, 387). beim Die Rollstuhls durchschnittliche Treppensteigen früh fallen notwendig. ein auf.
au-Le- Hirntumore
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Epilepsien stellen kein einheitliches Krankheitsbild dar. Es gibt mehr als 20 Epilep-
siearten, die unterschiedliche Erscheinungs- und Verlaufsformen aufweisen.Kleine Anfälle (petit mal) dauern oft nur Sekunden. Die betroffene Person scheint
für kurze Momente
abwesend
zu sein. DieAnfälle können
mitKörperzuckungen,
Blinzeln und Nickbewegungen einhergehen. Diese werden von den Mitmenschen
oft
garnicht wahrgenommen.
Große Anfälle (grand mal) dauern deutlich länger. Sie führen zu Bewusstlosigkeit
und Sturz, erhöhter Speichel und Schweißsekretion und möglicherweise
zuunkon
trollierter Stuhl- und Urinentleerung.
Bereitstellung Arbeitsmitteln
von an(ein individuell die jeweils eingerichteter aktuellen physischen Computer Fähigkeiten angepassten
beispielsweise ermög
lieht dem betroffenen Kind oder
Jugendlichen, einerseits ohne viel Kraft
zuSchreiben, andererseits freudvoll mit anderen bei der
Arbeit und im
Spiel
zuinteragieren)
Vermeidung Onterstürzung von bei Uberanstrengungen der bei Aktivitäten
Auseinandersetzung der betroffenen Person mit der
Krank- neit. Wichtig dabei ist die
Stabilisierung eines positiven
Selbstkonzeptes
Durch zu
hohe Anfallfrequenzen
können in den Hirnzellendegenerative Prozesse
inGang
gesetztwerden,
diemöglicherweise
eineVerlangsamung wichtiger psychiscnr Funktionen
z. B. desWahrnehmens,
Denkens oder des Gedächtnisses zurFolge haDen können (vgl. Seifert 2000, 121). Die regelmäßige Einnahme antiepileptischer Meaik
mente ist daher von großer Bedeutung.
Das Erlernen von
Entspann
Stress zu reduzieren.
nnungstechniken kann helfen, den emotional bedingten
278
Anregungern f i i r d i e
padagogische
P r a x i s :
E n t w i c k l u n g und
S t a b i l i s i e r u n g
e i n e s
p o s i t i v e n
Selbstkonzepts
S e n s i b i l i s i e r u n g
der
s o z i a l e nU m w e l t m i t
d e m Z i e l
e i n e s
rücksichtsvollen
U m g a n g s a n g s
G e s t a l t u n g
der
R ä u m l i c h k e i t e n
i n Bezug
auf die
V e r r i n g e r u n g
d e r
V e r l e t z u n g s g e f a h r
A n g e b o t e
g e f a h r l o s e r
Bewegungsmoglichkeiten
Z .B .
aus
d e rP s y c h o m o t o r i k . S i e
k ö n n e n
s o w o h l in d e r
S p o r t h a l l e
a l s
a u c h i m
W a s s e r
s t a t t f i n d e n .
Achondroplasie (. Kleinwuchs ")
Diese Form des Kleinwuchses
ist
diehaufigste der
vomSkelett ausgehenden Stä
rungen des
Knochenwachstums.
BetroffeneErwachsene
erreichen eineKörpererä.
Se von etwa 130 cm (vgl. Neumann 2000, 325 f.).
m i t e i n a n d e r
Unter Dysmelien
w e r d e n
F e h l b i l d u n g e n
der
G l i e d m a l s e n
v e r s t a n d e n ,
die a u f
Stö
rungen der
E x t r e m i t ä t e n e n t w i c k l u n g
zwischen
dem
2 9 .u n d 4 6 .
Tag
d e rS c h w a n -
gerschaft
z u r ü c k z u f ü h r e n
s i n d (vgl.
P s c h y r e m b e l 1998, 381).
Ursachen:
D i e
Achondroplasie
wirdautosomal-dominant vererbt.
E s chenwachstums zur Folge hat.
liegt eine Störung der Knorpelbildung
vor, die eineBecinträchtigung
des kKno-G h e d m a ß e n t e b l b i l d u n g ( D y s m e l i e n )
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Die zum
hochgewölbt. betroffene Rumpf
sind Arme und Beine Person weist veränderteverkürzt, Körperproportionen
derKopt
relativ auf:groa
Im und dieVerhältnis Stir
Zusätzlich
Kniegelenken auf. tretengehäuft Ohrenbeschwerden
und Probleme mit den Fuß- undUrsachen:
Exogene Ursachen z . B. durch S a u e r s t o f f m a n g e l , P h a r m a k a
Anregungen für die pädagogische Praxis:
Dysmelien treten
in vielen Ausprägungen auf. Betroffen sein kanneine Extremität,
es können
jedoch
auchmehrere Gliedmaiaen fehlgebildet sein.
D i e
Extremität kann
z.B. völlig fehlen,
alsamputationsartiger Stumpf
vorhandenein
oder
es fehlen dielangen Röhrenknochen,
s odass Hand oder Fuiß direkt
a m Rumpf ansitzen.Zum Teil wird eine prothetische Versorgung notwendig.
Abhängig schiedlichen Schweregrades vorliegen.
vonder Schädigung können Bewegungsbeeinträchtigungen sehr unter-
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Entwicklung
undStabilisierung
einespositiven Selbstkonzepts
Gestaltung
bestimmter Arbeitsmittel durchder Räumlichkeiten
z. die B. Betroffenen.hinsichtlich
derselbstständigen Erreichbarkeit
Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta)
Unter diesem
Begriff
wird eineGruppe
vonangeborenen erblichen Erkrankungen
ertasst, denen eine mangelhafte Entwicklung des Knochen- und Bindegewebes zu-
grunde liegt.
DieGlasknochenkrankheit äußert sich
inVerbiegungen des Skeletts
und einer erhöhten
Knochenbrüchigkeit.
ImErwachsenenalter
kann dieBrüchig-
keit abnehmen.
Anregungen für die pädagogische Praxis:
Entwicklung und Stabilisierung eines positiven Selbstkonzepts
Anpassung Sportliche Aktivitäten des Arbeitsplatzes jeglicher und der Art sind Arbeitsmittel
grundsätzlich möglich. Abhängig
vonder
individuellen Beeinträchtigung müssen die
Aktivitäten
andie
körperlichen Mõgg
lichkeiten angepasst werden.
Ursachen:
Erblich bedingt mit unterschiedlichen Vererbungsmodi
Detekte
bau führen in derBiosynthese
vonKollagen,
die zuStörungen
imKnochengewebeauf Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Chronische Krankheiten und
Fehlfunktionen von
Organen
Symptomatik hochgradige Knochenbrüchigkeit, Bagatellverletzungen führen bereits zu Bruchen.
undVerlauf sind heterogen:
Beibestimmten
Andere
Formen
weisen einegeringere Gefährdung
derKnochen
auf.De kommen. brüche Bewegungsbeeinträchtigungen
ab. Die EsNutzung
kann zur einesGehunfähigkeit aufgrund Rollstuhls hängen
wird dann von der Art undnotwendig starker Knochendeformatuo Schwere
derKnochen Das Körperwachstum
kannbeeinträchtigt sein.
Zu zusätzlichen Beeinträchtigungen kann es kommen bei: Augen, Gehör, Haut,
Zähnen, Gelenken, Lungenfunktion
und demHerz-Kreislauf-System.
rmen besteht eine
Rheumatische Erkrankungen er Segritt
,Rheumatische Erkrankungen" steht für eine
Vielzahl von
verschiede-
E Erkrankungen. Die häufigste
rheumatische
Erkrankung im Kindes-
und Ju-
alter ist die
juvenile chronische Arthritis, die
wiederum eine Reihe
von Krank-
heiten zusammenfasst.
le-
280
Ursachen:
Infektionen
Stoffwechselstörungen
Störungen des Immunsystems
AllgemeineE m p f e h l u n g e n
z u r
Planung
i n t e g r a t i v e nK i n d e r inder und Jugendliche
mit einer
B e w e g u n g s b e e i n t r a c h t i g u n g
stellen eine sehr hetero-
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
U n t e r r i c h t s
Die juvenile chronische Arthritis
beginnt
vordem 16.
Lebensjahr. Sie eeht i.
ner
Gelenkentzündung einher,
diemehrere Monate anhält (vgl. Deutsche Rhe
gene
h ü l e r s c h a f t
onerhodischen
Vorschläge zu. Vielmehr muss die
Einzigartigkeit einesjeden jungen
aft
dar. Die Vielfältigkeit der Personengruppelässt
keine rezeptartigenMenschen
mit seinen Fähigkeitenund
f ö r d e r b e d ü r t n i s s e n im Mittelpunkt der Pla-nung
stehen. BestimmteGrundsätze sollten
jedoch berücksichtigt werden, wobei diemehrfach
betonte Entwicklung und Stabilisierungeines positiven Selbstkonzepts im
Mittelpunkt steht:
Liga 2001).
ei
Rheuma-
Es kann rung kommen.
zueiner Knorpel- und Knochenschädigung bis hin
zueiner Gelenkzeres:
Schädigungen innerer Organe und der
Augen können auftreten.
Abhängig
vonder Schädigung können
Bewegungsbeeinträchtigungen sehr
unterschiedlichen Schweregrades vorliegen.
.Ein
Armist nicht
die ganze Person".Jedes
Individuum hat ein Rechtdarauf,
nicht auf ein Merkmal
(z.
B. eine physische Abweichung) reduziert zuwerden. Der Mensch als Ganzes sollte im Mittelpunkt stehen.
Schülerinnen und Schüler mit
der gleichen physischen
Beeinträchtigung haben möglicherweise sehr unterschiedlicheFähigkeiten
und Förderbedürfnisse.Bewegungsbeeinträchtigungen
können
zueingeschränkten
Umwelterfahrungen füh-ren. Von
großer Bedeutung
für den Unterricht ist deshalb einanregungsreiches
räum-liches,
sächliches undpersonelles
schulisches Umfeld des Kindes oderJugendlichen.
Kinder
und Jugendliche
mit einerBewegungsbeeinträchtigung
solltennicht
überbe- hütet werden, da sie sonst in ihren Möglichkeiten Erfahrungen zu sammeln einge-schränkt werden könnten.
Mit Hilfe offener Unterrichtsmethoden, die Möglichkeiten der Binnendifferenzie-
rung und Individualisierung eröffnen, kann den individuellen Bedürfnissen von
Kindern und Jugendlichen am besten entsprochen werden.
Veränderungen von Aufgabenstellungen sollten
nurdurchgeführt werden,
wennsie
der
individuellen Lernförderung dienen. Sie
müssen imUnterrichtszusammenhang
stehen
unddürfen nicht
zurblofßen ,Beschäftigung"
entarten.Für
bestimmte Aktivitäten
mussmehr Zeit eingeplant werden,
z. B.für Toiletten-
gänge, das das Schreiben. Uberwinden
vonDistanzen innerhalb des Schulgeländes oder
auch fürWelche Grundsätze sollten bedacht werden?
Anregungern für die pädagogische Praxis:
Entwicklung und Stabilisierung eines positiven
Selbstkonzepts
Unterrichtsorganisation anpassen,
umBelastungen der Gelenke
zuvermeiden, die
z.
B. durch Treppensteigen, häufiges Wechseln der
Räume, Tragen schwerer Schul bücher gegeben wären.
Schreibpausen und mehr Zeit
zumSchreiben einplanen.
Asthma bronchiale
Dieses Zustandsbild
isteine der häufigsten chronischen Erkrankungen,
von der4-5 %
umeine der Bevölkerung betroffen sind (vgl. Pschyrembel 1998, 136).
Eshandelt sich
Uberempfindlichkeit des Bronchialsystems.
Ursachen:
Allergische Reaktionen
Infektionen der oberen Atemwege
Nichtallergische körperliche Uberanstrengung, Reaktionen auf Reize psychischer
wieStress z. B. Luftschadstoffe, Medikamente,
Erscheinungsformen und Auswirkungen:
Derbeitsmittel tigen). Durchfahrbarkeit" Klassenraum müssen für alle sollte
mitentsprechend dem erreichbar Rollstuhl gestaltet sein oder dem (z.
B.werden: Sitzhöhe Rollator^
Dieim Sitzordnung ermöglichen. Rollstuhl berücksich-
muss eineDie Ar-
Der Für ten angepasst Schreibgeräte, Arbeitsplatz bestimmte werden (z. Fixiervorrichtungen Aktivitäten und die Arbeitsmaterialien
B.sollte höhenverstellbare Arbeitstische,
einfür Bücher, müssen rutschfeste
andie Unterlagen). physischen Möglichkei- individuell angepasste
,Partnersystem" entwickelt werden. Ein Kind
mit und ein Kind ohne
Beeinträchtigung bilden ein Team.
ZAsätzliche Scheidung
derHilfe betroffenen sollte
nurPerson angeboten diese werden,
wenndiese benötigt wird. Die Ent abzulehnen, sollte
injedem Falle respektiert
werden.
Durch eine Wie
diegesteigerte Schwellung Produktion der Atemwege, zähflüssigen besonders der Bronchialschleims, Bronchialschleimhäute,
kommt es zu ans0
fallsweiser Atemnot.
Anregungen für die pädagogische Praxis:
Entwicklung und Stabilisierung eines positiven Selbstkonzepts
Durch
gungsasthma). Trotzdem sind sportliche Aktivitäten erlaubt, sogar erwinscht, aa körperliche Anstrengung kann
es zu einemAsthmaanfall kommen (Anst
Sich ein guter
Trainingszustand günstig auf das Anstrengungsasthma auswirkt
a ber 2001).
Vordem Sport
mussgef.
einemedikamentöse Prophylaxe durchge Der dirtnis nach persönliche Distanz sollte Raum"
-einschließlich des Rollstuhls bzw. das individuelle Be-
anerkannt werden. Junge Menschen mit einer körperli-
chen
Schädigung wollen nicht behandelt werden wie
kleine Kinder!
führt werden.
Notfallmedikamente Vermeidung möglicher Auslöser müssen immer mitgeführt werden.
Mit
rechnetAngstzuständen
bei schwer betroffenenKindern
undJugendlichen muss
werden. Entspannungstechniken können hilfreich
sein.Bei einem Rollator handelt
essich
um einfahrbares Gehgestell.
282
Zum einem Schüler Umgang mit
imRollstuhl: einer Schülerin
ohes Handeln müssen
Spielregeln ggf.
verändert wer-D i e s
kann bei dengrolaen Sportspielen, deren
Regeln die Kinder meist bereitsheherrschen (z.
B.Fulsball), problematisch
werden- sie wollen
,richtig"
Fußballspielen.
In diesem Fallsollten
Kegelveranderungen gemeinsam mit allen Schülerin-und
Schülern erarbeitet w e r d e n . AlsAlternative
bieten sichSpiele
an, dieoder
F ü r gemeinschaftliches s p o r t l i c
Eine Person
im Rollstuhl sollte
rekt angesprochen werden.
Bei längeren Gesprächen ist
eswün-
schenswert,
wennsich die Ge-
sprächspartnerinnen oder -partner
auf die
gleiche Augenhöhe begcben,
d.
h.sich hinsetzen.
Keine Person fremden Rollstuhl lehnen sollte sich auf oder stüt- einen
zen,
sondern
den»persönlichen
Raum" respektieren.
Ein
gefür andere Rollstuhl Menschen.
istkeine Kleiderabla-
di
nicht aus dem
n o r m i e r t e n > p o r t a r t e n k a n o n stammen."
Besonders für den Sportunterricht im Primarbereich geeignet sind Methoden und Inhalte der Psychomotorik."
Kleingeräte (z. B. größere und weiche-
re Bälle), aber auch Grofßgeräte (z. B.Balancieren auf der breiten Sitzfläche einer Langbank anstelle des Balancie- rens auf dem Schwebebalken) sollten
entsprechend den Bewegungsmöglich-
keiten der Betroffenen ausgewählt werden.Manche Betroffene den Rollstuhl (z.
B.können
umEnergie
mit Stützen zusparen). lauten,
Dieserentscheiden ermöglicht sich
esjedoch
einerbewusst Person,
sichfir unabhängig fortzubewegen.
I m Sportspiel kann es passieren, dass ein Kind aus dem Rollstuhl fällt. Fol-
gende Aspekte
sind dann zu berück-sichtigen: Häufig
können sich die Betroffeneneigenständig
wieder in den Rollstuhlbegeben und benötigen
keine Hilfe. Anderenfalls sollte zunächstgefragt werden,
bevor geholfen wird. Die in der folgenden Abbildung gezeigte Hebetechnik benö- tigt zwei Helfende. Sie solten darauf achten, mit geradem Ricken und aus gebeug ten Beinen in der dargestellten Weise zu heben.°
Welche Informationen werden benötigt?
Um was für eine physische Schädigung handelt es sich? Wie ist deren individuelle Ausprägung?
Welche Bewegungsbeeinträchtigungen liegen vor (z. B. wie viele Treppen können überwunden werden, welche Strecke kann die Person selbstständig laufen,
wieziel
gerichtet kann eine Person greifen)?
Muss die betroffene Person regelmäßig Medikamente nehmen? Haben diese Ein
fluss auf das schulische Verhalten oder die Leistungsfähigkeit?
Bei welchen Aktivitäten wird eine Assistenz benötigt (z.
B.Hilfe,
inden Rollstuh
zu gelangen)?
Werden bestimmte Aktivitäten empfohlen (z. B. sind Positions- und Lageverände-
rungennötig, beispielsweise
insStehbrett,
sind bestimmtekörperliche Ubungen notwendig)?
Welche Aktivitäten sollen unterlassen werden?
S i n d
die Räumlichkeiten, die die betroffene
Person aufsuchenwird,
tür sie zuganglich?
Welche Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl, Gehhilfen) werden verwendet und ggt. welce
Abmessungen/welchen
Raumbedarf haben sie?Wie sehen NotfallmalSnahmen
aus?Notfalltelefonnummern sollten zur Verfügung stehen.
ein Beispiel aus dem Basketball siehe bei Müller (1996 b)
Sehr geeignet
ist z u mBeispiel
das motivierende ,Rollbrettball". Zu diesemSpiel
undähnlichen vgl. 2. B. Orlik (1996). Schnell
und einfach z u verändern sind auch die beliebten Fangspiele vgl. z. B. Müller 1996 a)Welche
Besonderheitensind speziell für den Sportunterricht
zu beachtensDer integrative Sportunterricht sollte
Phasendes gemeinschaftlichen lunsa auch Phasen
derDifferenzierung
zulassen. In diesen müssen nichtale n leiche tun. Bewegungsaufgaben
bietenmehr Möglichkeiten
derDitrereken als methodische Reihen.
Weiterhinkann die Sporthalle mit
Hilfevon La An
In einzelne Bereiche
geteilt werden,
in denenjeweils andere
Gerate, >plee regungen zur Vertügung stehen.dazu z. B. Zimmer (1999) und Zimmer/Cicurs (1995)
Die Verwendung
der Abbildungen erfolgt
mit der freundlichen Erlaubnis des Australian SportsCommission's Disability Education Program.
285
284
e n d e c k e r , C:
Geschädigter
K ö r p e r , b e h i n
M e n s c h " I n :
K a l l e n b a c h ,
K.
( H r s g . ) :
Korperbeninderung.
B a dHeilbrunn
2 0 0 0 b,
1 3 - 5 2 .
Kontaktadressen
h i n d e r t e s
S e l b s t
o d e r : , I n e r s t e r
L i n i e b i
Arbeitsgemeinschaft Spina bifida
undHydrocephalus e. V., Münsterstraße
13. aAaDortmund,
Tel.:0231/8610500,
home:www.dsk.de/rds/07934.htm
Bundesarbeitsgemeinschaft
fürKörper-
undMehrfachbehinderte
e. V.,Brehmstraße
s 740239
Düsseldorf,
Tel.:0211/640040,
home:www.bvkm.de
M ü l l e r ,
B.:
F a n g s p i e l e : T h e m a
f ü r j e d e
P r a x i s
d e r
Psychomotorik 2 1
( 1 9 9 6 a ) 1, 8 - 1 4
M a l l e ,
B.:
I n t e g r a t i v e rs p o r t u n t e r r i c h t . I n :
Sportunterricht 4 5
( 1 9 9 6 b) 3,
1 1 3 - 1 1 7 .
N e u m a n n ,
K.:
S t ö r u n g e n
der
Knochenentwicklung
(Ossifikationsstörungen/Knochentu-
moren). In:
K a l l e n b a c h ,
K.
( H r s g . ) :
K ö r p e r b e h i n
d e r u n g . B a d
H e i l b r u n n 2 0 0 0 ,
3 2 3 - 3 5 0 .
d e n
S p o r t u n t e r r i c h t u n d
f ü r
integrationsklassen.
I n :45
Bundesarbeitsgemeinschaft Düsseldorf,
Tel.:0211/310060, Hilfe
home: fürBehinderte www.bagh.de e.
V.(BAGH), Kirchfeldstraße
149,40p1
Rundesselbsthilfeverband Kleinwüchsiger Menschen
e. V., doHerbert Stein (1.Vors.).
Postfach
801928,
81618München,
Tel.:089/685217, home: www.kleinwuchs.de
Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V., Altkrautheimer
Straße 17,7423
Krautheim-Jagst, Tel.: 06294/680, home: www.dsk.de/rds/00278.htm
5-7,
P a c h y r e m b e l K l i n i s c h e s
W ö r t e r b u c h . B e r l i n
2 5 8 1 9 9 8 .
Seifert, R.:
A n f a l l s k r a n k h e i t e n
im
Kindes-und
J u g e n d a l t e r
und
i h r eA u s w i r k u n g e n
a u f
die
Lebensqualität.In:
K a l l e n b a c h ,
K. ( H r s g . ) :
Korperbehinderung. B a d
H e i l b r u n n
2000,
40215
o r l i , T.:
N e u e
k o o p e r a t i v e
S p i e l e .
W e i n h e i m 1 9 9 6 .
Deutsche Gesellschaft
fürMuskelkranke
e. V., Im Moos 4, 79112Freiburg,
Tel.: 07665/94470, home: www.dgm.org Stadler, H:
F ö r d e r s c h w e r p u n k t
körperliche u n d
m o t o r i s c h e
E n t w i c k l u n g .
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Z e i t s c h r i f t
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H e i l b r u n n 2000, 8 5 - 1 0 2 .
Zimmer, R./Cicurs, H.: P s y c h o m o t o r i k .
S c h o r n d o r f 1995.
1 0 3 - 1 3 0 .
Deutsche Rheuma-Liga
e. V.,Maximilianstraße
14, 53111 Bonn, Tel.:0228/766060,
home:www.rheuma-liga.de
Deutscher Allergie und Asthmabund e. V, Hindenburgstraße 110, 41061 Mönchenglad
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Deutscher Behinderten-Sportverband e. V., Friedrich-Alfred-Straße 10, 4705 Duisburg, Tel.: 0203/7174150, home: www.dbs-npc.de
Zimmer, R.: Handbuch der P s y c h o m o t o r i k . Freiburg 1999.
Deutscher Rollstuhlsportverband e. V., Friedrich-Alfred-Straße 10, 47055 Duisburg, Tel.:
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