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Integration von Kindern und Jugendlichen

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(1)

Heike T i e m a n n

Integration von Kindern und Jugendlichen

mit dem Förderschwerpunkt körperliche

und motorische Entwicklung

Zur Personengruppe

Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt ,körperliche und motorische

Entwicklung" bilden eine sehr heterogene Gruppe. Das ihnen gemeinsame Merkmal

sind Bewegungsbeeinträchtigungen, die in ihrer Art und Schwere vielfältig ausfallen

können. Zurückzuführen sind sie auf

eine Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks,

e i n e Schädigungen der Muskulatur oder des Skelettsystems oder

eine chronische Krankheit bzw. Fehlfunktion

v o n

Organen.

Eine

so

genannte Behinderung tritt

erst

auf,

w e n n

das beeinträchtigte

Individuum

aufgrund

v o n

Strukturen oder

Verhaltensweisen

der Umwelt in seiner gleichbe-

Techtigten Teilhabe

a m

gesellschaftlichen Leben eingeschränkt

wird."

as

ware z u m

Beispiel der Fall,

w e n n

eine Person, die sich mit einem Rollstuhl tort

DEwegt, infolge fehlender

Fahrstühle

bestimmte öffentliche Räume nicht erreichen

n

Oder w e n n

körperliches

Anderssein

dazu führt, dass die

betroffene

Person einen

EDmmten

Ausbildungsplatz

nicht erhält, weil antizipiert wird, dass sie nicht belast

a r

sei. Ein Ursache-Wirkungs-Zusamn

a m m e n h a n g

z w i s c h e n Schädigung

und

B e h i n d e -

sprochen werden, wobei die Folge

, B e h i n d e r u n g "

eine

sozial

konstruierte

ist.

rung besteht also

nur

nittelbar. Vielmehr

m u s s

von einem

G r u n d - F o l g e - V e r h ä l t n i s

ge-

schen ,Abweichungen gehören

A n s t a r r e n und A n s p r e c h e n ,

d i s k r i m i n i e r e n d e

Auße-

Zu den

R e a k t i o n e n

auf

P e r s o n e n

mit

s i c h t b a r e n

physi-

typischen Formen sozialer

rungen, Witze, Hänseleie und

8 g r e s s i v i t ä t

oder

auch

d e m o n s t r a t i v e s

W e g s e h e n .

nächst positiv erscheinen wie

z u m Beispiel

die

A u ß e r u n g

v o n

Mitleid,

a u f g e d r ä n g t e

dass die körperlichen

B e s o n d e r h e .

bei

M e n s c h e n

o h n e

B e h i n d e r u n g

G e f ü h l e wie

Hilfe oder Schein-Akzepti

ptierung

der

A b g r e n z u n g

g e g e n ü b e r d i e s e r

P e r s o n e n g r u p p e

Neben diesen

d i e n e n

häufig

auch

R e a k t i o n s f o r m e n ,

die z u -

n e g a t i v e n R e a k t i o n e n

(vgl. Cloerkes 2001, 78). Das

B e d ü r f n i s

D i s t a n z zu

schatten kann da.

D i s t a n z z u

s c h a f f e n

kann

d a r a u f

b e r u h e n ,

bis hin z u

h o c h g r a d i g e r

E r r e g t h e i t ,

die sich in m e s s -

m a n i f e s t i e r t ,

h e r v o r r u f e n

(vgl.

C l o e r k e s

1985,

Angst, Hilflosigkeit, Unbehagen

b a r e n p h y s i o l o g i s c h e n R e a k t i o n e n

V e r s t ä n d n i s v o n

B e h i n d e r u n g

o r i e n t i e r t

s i c h a n der

D e f i n i t i o n

d e s

F o r u m s

b e h i n d e r t e s

Juristinn und Juriste

v o n 1995;

n a c h z u l e s e n

in:

Heiden

Dieses

273

(2)

411 ff.). Interaktionen sind dann

oft

von Unsicherheiten und Ambivalenzen und können

zu

Strategien

der

Vermeidung solcher Begegnungen führen2 A agt

nen

mit Beeinträchtigung erleben manche Interaktionssituationen mit Mensehso Behinderung als belastend. Die Zuschreibung negativer Definitionen des eigene ,der Norm abweichenden" physischen Merkmals durch andere stigmatisiert i nicht ,,normal" beurteilt, sehen

sie

sich

mit

Diskriminierungen und Ausgrenzune L frontiert. Dieser Sachverhalt kann

sehr

unterschiedliche Strategien zur Folee a Eine ist

es,

Kontakten

zu

Menschen ohne Behinderung auszuweichen, eine andere den Kontakt

zu

Individuen

zu

suchen, denen das gleiche Stigma zugeschrieben wird Kenntnisse

um

eine

aus

dem beschriebenen Blickwinkel potenziell spannunesreicha Interaktion zwischen Personen

mit und

ohne Behinderung sind für Lehrerinnen nd Lehrer im Gemeinsamen Unterricht

von

grolSer Bedeutung.

Bei

Problemstellungen sozialen Gefüge der Lerngruppe können, aus anderer Perspektive gesehen, pädago- gisch angemessene Interventionen gegebenentalls eingeleitet werden. Eine im schulischen Zusammenhang häutig

im

Mittelpunkt stehende Frage

ist

die nach der intellektuellen Leistungstähigkeit

von

Menschen mit körperlicher Beein- trächtigung. Eine allgemein gültige Aussage

dazu

wiürde autgrund der Heterogenität der Personengruppe

dem

einzelnen Individuum nicht gerecht werden.

Die Darstellung orientiert sich

und Stadlers (1999, 157 ff.). ich dabei an der Systematik Leyendeckers (2000

b,

23

ff.)

ohne

schädigungen des Gefhirns oder des Rückenmarks

Bei der in

sehr unterschiedlichen Auspragungstormen und Schweregraden vorkom-|

menden

Infantilen Cerebralparese

(ICP)

handelt es sich um eine Bewegungsstö-

ung,

,die durch bleibende,

nicht

weiter fortschreitende Schädigungen, Verände-

rungen

oder Fehlentwicklungen der zentralen bewegungssteuernden Systeme Ge-

hirn

und Rückenmark (Zentralnervensys

tem,

insbesondere motorische Zentren) entstanden ist und imWesentlichen

zu

sensomotorischen Störungen und Ausfällen bei der Haltungs-

und

Bewegungstähigkeit,

der

Bewegungskontrolle und -koordi-

nation und beim Muskeltonus führt" (Kallenbach 2000, 55). nfantile Cerebralparese (friübkindliche Hirnschädigung)

im

Es kann jedoch festgehalten werden,

dass eine

Bewegungsbeeinträchtigung nicht zwangsläufig

zu einer

veränderten kognitiven Leistungsfähigkeit führt.

Ursachen:

Es lassen sich folgende Verursachungsfaktoren unterscheiden:

prnatale, d.

h.

vorgeburtliche (z.

B. durch Infektionen, Verletzungen),

perinatale, d. h.

während der Geburt

(z.

B. durch Sauerstoffmangel, Hirnblutun-

Bei einzelnen Schädigungsarten,

zum

Beispiel der Frühkindlichen Hirnschädigung (In- fantiler Cerebralparese), kann

es

aber

zu einer

abweichenden Intelligenzentwicklung kommen. Besonders bei Menschen

mit

cerebralen Bewegungsstörungen

sind aller-

dings Fehleinschätzungen häufig. Der veränderte Muskeltonus kann zu einer von der Norm" abweichenden Mimik und für Interaktionspartner ungewohnten, schwie- rig zu interpretierenden Ausdrucksweise führen, die oft mit einer »geistigen Behinde- rung" assoziiert wird. Nach genauerem Kennen lernen des Gegenübers entwickelt sich meistens ein der Realität näher kommender Blick auf das Leistungspotenzial.

gen) oder

postnatale, d.

h. nach der Geburt

(z.

B. durch

Infektionen, Hirnhautentzündung).

Pränatal erworbene

Defekte

sind

für

mehr

als 50 %

der

Cerebralparesen verantwort lich, postnatale Schädigungen

werden zu 10 % angenommen. Genetische Faktoren

sind von quantitativ untergeordneter Bedeutung.

Erscheinungsformen und Auswirkungen: In

Bezug auf die betroffenen Extremitäten wird die Cerebralparese differenziert in: Tetraplegie: alle vier Gliedmaßen einschließlich Hals, Kopf und Rumpf sind betrof-

fen

Krankheitsbilder: mögliche Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen, pädagogische Anregungen Diplegie: alle vier Gliedmaßen sind betroffen, wobei die Arme

nur

leicht und funk- tionell wenig beeinträchtigt sind Paraplegie:

nur

die Beine sind betroffen Monoplegie: ein Arm oder ein Bein ist betroffen (selten) Hemiplegie: Gliedmaßen einer Körperhälfte sind betroffen

Kinder

und Jugendliche

mit

schwerwiegenden

und deutlich sichtbaren

körperlichen

Beeinträchtigungen stellen

0,5

% eines

jeden Jahrganges.

Der Prozentsatz

steigt

aut bis zu 10

%,

werden auch leichtere Formen von Bewegungsbeeinträchtigungen

hinzu-

gerechnet

(vgl. Leyendecker

2000

b, 23).

Am

häufigsten

sind die cerebralen

Bewe

gungsstorungen, die bei ein bis drei Neugeborenen von 1000 auftreten

(vgl. Kallen- bach

20O0,

S6).

Inm

Vergleich

dazu sind alle anderen Ausprägungen physischer Beein-

trächtigungen deutlich seltener.

Im

Folgenden

soll ein

kurzer,

auf wesentliche

Aspekte

reduzierter

Uberblick uber

Ursachen, Erscheinungsformen und für die Unterrichtsplanung zu

bedenkende

Aspekte bei

einigen

der

häufigsten

körperlichen Beeinträchtigungen

gegeben

werac.

Dhe

Art

der Muskeltonusstörung ist kennzeichnend für die drei häufigsten Aus- pragungstormen. Mischformen können auftreten (besonders

von

Spastik und Athe- tose). Spastik (50-70 %): Die Muskelspannung ist erhöht, das Wechselspiel agonistischer nd antagonistischer Muskelgruppen ist gestört. Die Bewegungskoordination

ist

beeinträchtigt und das Bewegungsausmais verringert. SeZ030 %): Der Muskeltonus schwankt: in Ruhe eher niedrig, bei Akivi-

åt

nse nd zwischen Hypo- und Hypertonus. Haltungsanomalien tallen aut,

eine

gestörte Kontrolle der Mimik und Artikulation sind häutig.

mit Be- Detaillierte Ausführungen zu Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber

Menscnen

hinderung bei Cloerkes 2001, 73 ff.

74

(3)

unter Anwendung von Methoden und In-

Ataxie (5-10 %):

Der

Muskeltonus

ist

vermindert,

es fehlt an

Zielsicherheit, Da. sierung und

der

Fähigkeit

des

Abbremsens

von

Bewegungen. Charakteristisch

ein

staksig schwankendes

und

breitbeiniges Gangbild.

Es treten

GleichgewichtsstQ Wahrnehmungstorderung

rung der Bewegungsfäigkeit, z. B.

Förderung halten der Psychomotorik

Am Ende des ersten Schwangerschaftsmonats schlielst sich beim Embryo die Neu- ralriane nicht vollständig zum Neuralrohr.

ES

kommt zu einer Fehlbildung der Wirbelsäule, die als

Spina

bifida (gespaltener Wirbel) bezeichnet wird. Das Rük-

kenmark und seine Hüllgewebe liegen dabei an einer Stelle offen oder treten als

Ausstülpung hervor. Nach der Geburt wird ein operativer Verschluss vorgenom- rungen aut. st Bei

allen Formen

der ICP treten

Störungen

in der

Haltungs-

und

Bewegungsfähigkeir auf. Sprach- und Wahrnehmungsstörungen sowie Anfallsleiden können ebenfalls

mit einer

frühkindlichen Hirnschädigung einhergehen. Die intellektuelle Leistungsfähig. keit variiert sehr

stark. Es ist

jedoch

zu

einem erhöhten Prozentsatz

von einer

intellek- tuellen Leistungsminderung auszugehen,

wobei in der

Literatur

keine

Einigkeit dar- über besteht,

bei

welchen Formen

der ICP diese

Leistungsminderung

am

häufigsten

Ouerscnitsläbmung infolge einer angeborenen Schädigung (Spina bifida)

auttritt.

Anregungen für die pädagogische Praxis:

Die genauen

Ursachen der Schädigung sind bisher unbekannt. Es werden geneti-

sche Faktoren angenommen. men.

Angebote

von

Bewegungsformen,

die die

individuelle Handlungsfähigkeit verbes-

sern und

weitere Bewegungseinschränkungen intolge

von

Gelenkkontrakturen

und

Muskelschwäche vorbeugen, Wahrnehmungsförderung, Förderung alltagsmotorischer Fertigkeiten

durch

Bewegungsspiele

und

Sport.

Be-

sonders

die

Methoden

und

Inhalte

der

Psychomotorik

sind

geignet, physische Mobilität

zu

erhalten

und ein

positives Selbstkonzept

zu

entwickeln

bzw. zu stabi-

lisieren.

Ursachen: Spina bifida kann in

sehr

unterschiedlichen Schweregraden auftreten.

Jeder

Wir belsäulenabschnitt und unterschiedlich viele Wirbelsäulensegmente können betrof- Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Abhängig von der Höhe der Rückenmarksschädigung kommt es zu

Lähmungen

von Körperfunktionen

(z.

B. Blasen- und Mastdarmlähmungen,

Lähmungen der

Beine). Die

Gehfähigkeit

kann so weit beeinträchtigt

sein,

dass eine Rollstuhlnut- en sein.

Cerebrale Bewegungsstörungen

Cerebrale

Bewegungsstörungen gehen

auf

Hirnschädigungen zurück,

die verschie- dene Ursachen haben und in

jedem

Alter auftreten können. Mit der ICP existieren

viele Gemeinsamkeiten hinsichtlich

des

klinischen Zustandsbildes.

Das

besondere

zung notwendig ist.

Bei ca. 80 % der Kinder mit

Spina

bifida treten

Störungen

im Hirnwasser-Kreis-

lauf aut,

sie

entwickeln einen Hydrocephalus (, Wasserkopf") (vgl. Haupt 2000, 174). In diesem Fall kann die Hirnflüssigkeit nicht richtig abfließen und muss da- her mit Hilfe eines implantierten Ventilsystems

in

den rechten Herzvorhof oder in den Bauchraum abgeleitet werden. Versagt dieses Ventilsystem, kann

es zu

Kopf- schmerzen

oder

Erbrechen kommen

eine

sofortige ärztliche Behandlung

ist

nötig.

In

Bezug

auf

die intellektuelle Leistungsfähigkeit besteht in der Literatur Einigkeit darüber,

dass die

Intelligenz unterschiedlich beeinträchtigt sein kann. Merkmal einer im Laufe des Lebens ,erworbenen" Hirnschädigung ist jedoch der ,Bruch in der Biographie

mit

möglichen Folgen

auf die Persönlichkeitsentwick-

lung (vgl. Stadler 2000, 85).

Ursachen:

Verletzungen (z. B. als Folge eines Unfalls im Straßenverkehr oder beim Sport) Erkrankungen (z.

B.

Entzündungen der Hirnhäute oder des Gehirns) Anregungen für die pädagogische Praxis: Entwicklung und Stabilisierung eines positiven Selbstkonzepts Förderung der Bewegungsfähigkeit Förderung der Fähigkeiten im Umgang mit dem Rollstuhl Verbesserung der Körperfunktionen durch Rollstuhlsport Aut Symptome achten, die auf eine Dysfunktion des Ventilsystems hindeuten Das Ventilsystem kann bestimmte Bewegungsabläufe (z. B. Rollbewegungen, Wurf- und Stoßbewegungen) beeinflussen. Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Die klinischen Bilder

entsprechen weitgehend

denen

der ICP.

Die Hirnschädigun- gen

können

vegetative, sensible,

perzeptive,

motorische und

sprachliche

Störungen zur

Folge

haben. Ebenso kann ein Anfallsleidenauftreten.

Anregungen

für die

pädagogische

Praxis:

QMerschnitslähmung infolge einer erworbenen Schädigung Emotionale Stabilisierung Angebote

von Bewegungsformen, die die individuelle Handlungsfähigkeit

verbes

sern

und

weitere Bewegungseinschränkungen

infolge

von Gelenkkontrakturen und

Muskelschwäche vorbeugen

Einen Uberblick über die Psychomotorik, einem pädagogisch-therapeutischem

Konzept, das

die Wechselwirkung psychischer und motorischer Prozesse in den Mittelpunkt stellt, Bibt mer (1999).

EAneQuerschnitslähmung tritt infolge einer Rückenmarksverletzung aut. In Bezu8 etrottenen Organe (z. B. Beine) führen die Verletzungen

zu

Einschran- TIk)

der

Gefühlswahrnehmung (Sensorik) und Bewegungsaustührung (Moo

276

277

(4)

Ursachen:

a n f a l l s a u s l ö s e n d

s e i n

k ö n n e n

(z.

B.

Unfälle (z.

B.

Verkehrsunfälle, Sport- und Badeunfälle) Erkrankungen (z.

B.

Tumore, Multiple Sklerose)

e r r i c h t l i c h e

M a l a n a h m e n

u n t e r l a s s e n ,

d i e

Unterric

e i n e s p o r t l i c h b e d i n g t e

M i t

V o r s i c h t s m a ß n a h m e n

vertraut machen

(z. B.

s c h a r t k a n t i g e

G e g e n s t ä n d e

a u s

der

U m g c b u n g

der

b e t r o f t e n e n P e r s o n

b e s e i t i g e n ) A n r e g u n g e n

f ü r d i e

p å d a g o g i s c h e

P r a x i s :

t e

Atemfrequenzerhöhung k l e i n e

A n f ä l l e wie

A b s e n c e n

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Entscheidend

für die

Auswirkungen auf die Funktionen

der

Gliedmaßen

und inne.

ren

Organe

ist die

Höhe, in

der

das Ruckenmark geschadigt ist (Paraplegie

- die

Beine sind betroffern; Tetraplegie

-

Arme und Beine sind betroffen).

Ausscheidungs- und Genitalfunktionen,

die

Regulation

der

Körpertemperatur und

der Blutkreislauf können beeinträchtigt

sein.

r a n i h e r v o r r u t e n )

en

S c h ä d i g u n g e n

der

M u s k u l a t u r u n d d e s

S k e l e t t s y s t e m s

r

Anregungen für

die

pädagogische Praxis:

Entwicklung und Stabilisierung

eines

positiven Selbstkonzepts Förderung der Bewegungsfähigkeit

Förderung

der

Fähigkeiten

im

Umgang

mit

dem Rollstuhl

Verbesserung der Körperfunktionen durch Rollstuhlsport

Progressive

M u s k e l d y s t r o p h i e ist die ü b e r g e o r d n e t e

B e z e i c h n u n g für eine Gruppe

sehr verschiedener, chronisch verlautender

E r k r a n k u n g e n , die z u r D e g e n e r a t i o n

und Atrophie der

M u s k u l a t u r

unter

k o m p e n s a t o r i s c h e r

Z u n a h m e v o n Fett- und

Bindegewebe führt. Der Herzmuskel ist häutig mit b e t r o f t e n . Zu den progressiven Muskeldystrophien zählen

zahlreiche Formen. Die häufigste

Form,

die sich im

Kindesalter manifestiert, ist die M u s k e l d y s t r o p h i e

Typ

D u c h e n n e .

P r o g r e s s i v e M u s k e l d y s t r o p h i e n

Anfallsleiden (Epilepsien)

Unter epileptischen Anfällen sind Funktionsstörungen

des

Gehirns infolge

exzessi-

ver

Entladungen

von

Nervenzellen

zu verstehen. Eine

Epilepsie liegt

erst vor, wenn

ohne erkennbaren Grund mehr

als zwei

epileptische Anfälle spontan aufgetreten

sind

(vgl. Seifert 2000, 105).

Ursachen:

Schädigung

der

Muskelzellen,

die bis zur

vollständigen Zerstörung der

betroffenen Muskulatur fortschreiten kann

Ursachen:

Muskeldystrophien

sind

erblich bedingt.

Der

Typ Duchenne wird beispielsweise

x -

chromosomal-rezessiv vererbt.

Frühkindliche Hirnschädigung Geburtskomplikationen

Hirnhaut- und Gehirnentzündungen

Stoffwechselstörungen Schädelverletzungen

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Die

verschiedenen Typen der Muskeldystrophie unterscheiden sich in ihren Er

scheinungstormen.

Beim Typ Anregungen Sergewöhnlicher Zwischen Die Erkrankung benserwartung Duchenne füir die dem

8.

liegt führt Gang, pädagogische und bei kann das

zur 15.

15-30 häufiges Lebensjahr völligen Jahren (vgl. Laufen lernen Praxis: Hinfallen Bewegungsunfähigkeit. wird die Pschyrembel und verspätet eintreten, Nutzung Probleme eines 1998, 387). beim Die Rollstuhls durchschnittliche Treppensteigen früh fallen notwendig. ein auf.

au-

Le- Hirntumore

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Epilepsien stellen kein einheitliches Krankheitsbild dar. Es gibt mehr als 20 Epilep-

siearten, die unterschiedliche Erscheinungs- und Verlaufsformen aufweisen.

Kleine Anfälle (petit mal) dauern oft nur Sekunden. Die betroffene Person scheint

für kurze Momente

abwesend

zu sein. Die

Anfälle können

mit

Körperzuckungen,

Blinzeln und Nickbewegungen einhergehen. Diese werden von den Mitmenschen

oft

gar

nicht wahrgenommen.

Große Anfälle (grand mal) dauern deutlich länger. Sie führen zu Bewusstlosigkeit

und Sturz, erhöhter Speichel und Schweißsekretion und möglicherweise

zu

unkon

trollierter Stuhl- und Urinentleerung.

Bereitstellung Arbeitsmitteln

von an

(ein individuell die jeweils eingerichteter aktuellen physischen Computer Fähigkeiten angepassten

beispielsweise ermög

lieht dem betroffenen Kind oder

Jugendlichen, einerseits ohne viel Kraft

zu

Schreiben, andererseits freudvoll mit anderen bei der

Arbeit und im

Spiel

zu

interagieren)

Vermeidung Onterstürzung von bei Uberanstrengungen der bei Aktivitäten

Auseinandersetzung der betroffenen Person mit der

Krank- neit. Wichtig dabei ist die

Stabilisierung eines positiven

Selbstkonzeptes

Durch zu

hohe Anfallfrequenzen

können in den Hirnzellen

degenerative Prozesse

in

Gang

gesetzt

werden,

die

möglicherweise

eine

Verlangsamung wichtiger psychiscnr Funktionen

z. B. des

Wahrnehmens,

Denkens oder des Gedächtnisses zur

Folge haDen können (vgl. Seifert 2000, 121). Die regelmäßige Einnahme antiepileptischer Meaik

mente ist daher von großer Bedeutung.

Das Erlernen von

Entspann

Stress zu reduzieren.

nnungstechniken kann helfen, den emotional bedingten

278

(5)

Anregungern f i i r d i e

padagogische

P r a x i s :

E n t w i c k l u n g und

S t a b i l i s i e r u n g

e i n e s

p o s i t i v e n

Selbstkonzepts

S e n s i b i l i s i e r u n g

der

s o z i a l e n

U m w e l t m i t

d e m Z i e l

e i n e s

rücksichtsvollen

U m g a n g s a n g s

G e s t a l t u n g

der

R ä u m l i c h k e i t e n

i n Bezug

auf die

V e r r i n g e r u n g

d e r

V e r l e t z u n g s g e f a h r

A n g e b o t e

g e f a h r l o s e r

Bewegungsmoglichkeiten

Z .

B .

aus

d e r

P s y c h o m o t o r i k . S i e

k ö n n e n

s o w o h l in d e r

S p o r t h a l l e

a l s

a u c h i m

W a s s e r

s t a t t f i n d e n .

Achondroplasie (. Kleinwuchs ")

Diese Form des Kleinwuchses

ist

die

haufigste der

vom

Skelett ausgehenden Stä

rungen des

Knochenwachstums.

Betroffene

Erwachsene

erreichen eine

Körpererä.

Se von etwa 130 cm (vgl. Neumann 2000, 325 f.).

m i t e i n a n d e r

Unter Dysmelien

w e r d e n

F e h l b i l d u n g e n

der

G l i e d m a l s e n

v e r s t a n d e n ,

die a u f

Stö

rungen der

E x t r e m i t ä t e n e n t w i c k l u n g

zwischen

dem

2 9 .

u n d 4 6 .

Tag

d e r

S c h w a n -

gerschaft

z u r ü c k z u f ü h r e n

s i n d (vgl.

P s c h y r e m b e l 1998, 381).

Ursachen:

D i e

Achondroplasie

wird

autosomal-dominant vererbt.

E s chenwachstums zur Folge hat.

liegt eine Störung der Knorpelbildung

vor, die eine

Becinträchtigung

des kKno-

G h e d m a ß e n t e b l b i l d u n g ( D y s m e l i e n )

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Die zum

hochgewölbt. betroffene Rumpf

sind Arme und Beine Person weist veränderte

verkürzt, Körperproportionen

der

Kopt

relativ auf:

groa

Im und die

Verhältnis Stir

Zusätzlich

Kniegelenken auf. treten

gehäuft Ohrenbeschwerden

und Probleme mit den Fuß- und

Ursachen:

Exogene Ursachen z . B. durch S a u e r s t o f f m a n g e l , P h a r m a k a

Anregungen für die pädagogische Praxis:

Dysmelien treten

in vielen Ausprägungen auf. Betroffen sein kann

eine Extremität,

es können

jedoch

auch

mehrere Gliedmaiaen fehlgebildet sein.

D i e

Extremität kann

z.

B. völlig fehlen,

als

amputationsartiger Stumpf

vorhanden

ein

oder

es fehlen die

langen Röhrenknochen,

s o

dass Hand oder Fuiß direkt

a m Rumpf ansitzen.

Zum Teil wird eine prothetische Versorgung notwendig.

Abhängig schiedlichen Schweregrades vorliegen.

von

der Schädigung können Bewegungsbeeinträchtigungen sehr unter-

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Entwicklung

und

Stabilisierung

eines

positiven Selbstkonzepts

Gestaltung

bestimmter Arbeitsmittel durch

der Räumlichkeiten

z. die B. Betroffenen.

hinsichtlich

der

selbstständigen Erreichbarkeit

Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta)

Unter diesem

Begriff

wird eine

Gruppe

von

angeborenen erblichen Erkrankungen

ertasst, denen eine mangelhafte Entwicklung des Knochen- und Bindegewebes zu-

grunde liegt.

Die

Glasknochenkrankheit äußert sich

in

Verbiegungen des Skeletts

und einer erhöhten

Knochenbrüchigkeit.

Im

Erwachsenenalter

kann die

Brüchig-

keit abnehmen.

Anregungen für die pädagogische Praxis:

Entwicklung und Stabilisierung eines positiven Selbstkonzepts

Anpassung Sportliche Aktivitäten des Arbeitsplatzes jeglicher und der Art sind Arbeitsmittel

grundsätzlich möglich. Abhängig

von

der

individuellen Beeinträchtigung müssen die

Aktivitäten

an

die

körperlichen Mõgg

lichkeiten angepasst werden.

Ursachen:

Erblich bedingt mit unterschiedlichen Vererbungsmodi

Detekte

bau führen in der

Biosynthese

von

Kollagen,

die zu

Störungen

im

Knochengewebeauf Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Chronische Krankheiten und

Fehlfunktionen von

Organen

Symptomatik hochgradige Knochenbrüchigkeit, Bagatellverletzungen führen bereits zu Bruchen.

und

Verlauf sind heterogen:

Bei

bestimmten

Andere

Formen

weisen eine

geringere Gefährdung

der

Knochen

auf.

De kommen. brüche Bewegungsbeeinträchtigungen

ab. Die Es

Nutzung

kann zur eines

Gehunfähigkeit aufgrund Rollstuhls hängen

wird dann von der Art und

notwendig starker Knochendeformatuo Schwere

der

Knochen Das Körperwachstum

kann

beeinträchtigt sein.

Zu zusätzlichen Beeinträchtigungen kann es kommen bei: Augen, Gehör, Haut,

Zähnen, Gelenken, Lungenfunktion

und dem

Herz-Kreislauf-System.

rmen besteht eine

Rheumatische Erkrankungen er Segritt

,Rheumatische Erkrankungen" steht für eine

Vielzahl von

verschiede-

E Erkrankungen. Die häufigste

rheumatische

Erkrankung im Kindes-

und Ju-

alter ist die

juvenile chronische Arthritis, die

wiederum eine Reihe

von Krank-

heiten zusammenfasst.

le-

280

(6)

Ursachen:

Infektionen

Stoffwechselstörungen

Störungen des Immunsystems

Allgemeine

E m p f e h l u n g e n

z u r

Planung

i n t e g r a t i v e n

K i n d e r inder und Jugendliche

mit einer

B e w e g u n g s b e e i n t r a c h t i g u n g

stellen eine sehr hetero-

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

U n t e r r i c h t s

Die juvenile chronische Arthritis

beginnt

vor

dem 16.

Lebensjahr. Sie eeht i.

ner

Gelenkentzündung einher,

die

mehrere Monate anhält (vgl. Deutsche Rhe

gene

h ü l e r s c h a f t

onerhodischen

Vorschläge zu. Vielmehr muss die

Einzigartigkeit eines

jeden jungen

aft

dar. Die Vielfältigkeit der Personengruppe

lässt

keine rezeptartigen

Menschen

mit seinen Fähigkeiten

und

f ö r d e r b e d ü r t n i s s e n im Mittelpunkt der Pla-

nung

stehen. Bestimmte

Grundsätze sollten

jedoch berücksichtigt werden, wobei die

mehrfach

betonte Entwicklung und Stabilisierung

eines positiven Selbstkonzepts im

Mittelpunkt steht:

Liga 2001).

ei

Rheuma-

Es kann rung kommen.

zu

einer Knorpel- und Knochenschädigung bis hin

zu

einer Gelenkzeres:

Schädigungen innerer Organe und der

Augen können auftreten.

Abhängig

von

der Schädigung können

Bewegungsbeeinträchtigungen sehr

unter

schiedlichen Schweregrades vorliegen.

.Ein

Arm

ist nicht

die ganze Person".

Jedes

Individuum hat ein Recht

darauf,

nicht auf ein Merkmal

(z.

B. eine physische Abweichung) reduziert zu

werden. Der Mensch als Ganzes sollte im Mittelpunkt stehen.

Schülerinnen und Schüler mit

der gleichen physischen

Beeinträchtigung haben möglicherweise sehr unterschiedliche

Fähigkeiten

und Förderbedürfnisse.

Bewegungsbeeinträchtigungen

können

zu

eingeschränkten

Umwelterfahrungen füh-

ren. Von

großer Bedeutung

für den Unterricht ist deshalb ein

anregungsreiches

räum-

liches,

sächliches und

personelles

schulisches Umfeld des Kindes oder

Jugendlichen.

Kinder

und Jugendliche

mit einer

Bewegungsbeeinträchtigung

sollten

nicht

überbe- hütet werden, da sie sonst in ihren Möglichkeiten Erfahrungen zu sammeln einge-

schränkt werden könnten.

Mit Hilfe offener Unterrichtsmethoden, die Möglichkeiten der Binnendifferenzie-

rung und Individualisierung eröffnen, kann den individuellen Bedürfnissen von

Kindern und Jugendlichen am besten entsprochen werden.

Veränderungen von Aufgabenstellungen sollten

nur

durchgeführt werden,

wenn

sie

der

individuellen Lernförderung dienen. Sie

müssen im

Unterrichtszusammenhang

stehen

und

dürfen nicht

zur

blofßen ,Beschäftigung"

entarten.

Für

bestimmte Aktivitäten

muss

mehr Zeit eingeplant werden,

z. B.

für Toiletten-

gänge, das das Schreiben. Uberwinden

von

Distanzen innerhalb des Schulgeländes oder

auch für

Welche Grundsätze sollten bedacht werden?

Anregungern für die pädagogische Praxis:

Entwicklung und Stabilisierung eines positiven

Selbstkonzepts

Unterrichtsorganisation anpassen,

um

Belastungen der Gelenke

zu

vermeiden, die

z.

B. durch Treppensteigen, häufiges Wechseln der

Räume, Tragen schwerer Schul bücher gegeben wären.

Schreibpausen und mehr Zeit

zum

Schreiben einplanen.

Asthma bronchiale

Dieses Zustandsbild

ist

eine der häufigsten chronischen Erkrankungen,

von der

4-5 %

um

eine der Bevölkerung betroffen sind (vgl. Pschyrembel 1998, 136).

Es

handelt sich

Uberempfindlichkeit des Bronchialsystems.

Ursachen:

Allergische Reaktionen

Infektionen der oberen Atemwege

Nichtallergische körperliche Uberanstrengung, Reaktionen auf Reize psychischer

wie

Stress z. B. Luftschadstoffe, Medikamente,

Erscheinungsformen und Auswirkungen:

Der

beitsmittel tigen). Durchfahrbarkeit" Klassenraum müssen für alle sollte

mit

entsprechend dem erreichbar Rollstuhl gestaltet sein oder dem (z.

B.

werden: Sitzhöhe Rollator^

Die

im Sitzordnung ermöglichen. Rollstuhl berücksich-

muss eine

Die Ar-

Der Für ten angepasst Schreibgeräte, Arbeitsplatz bestimmte werden (z. Fixiervorrichtungen Aktivitäten und die Arbeitsmaterialien

B.

sollte höhenverstellbare Arbeitstische,

ein

für Bücher, müssen rutschfeste

an

die Unterlagen). physischen Möglichkei- individuell angepasste

,Partnersystem" entwickelt werden. Ein Kind

mit und ein Kind ohne

Beeinträchtigung bilden ein Team.

ZAsätzliche Scheidung

der

Hilfe betroffenen sollte

nur

Person angeboten diese werden,

wenn

diese benötigt wird. Die Ent abzulehnen, sollte

in

jedem Falle respektiert

werden.

Durch eine Wie

die

gesteigerte Schwellung Produktion der Atemwege, zähflüssigen besonders der Bronchialschleims, Bronchialschleimhäute,

kommt es zu an

s0

fallsweiser Atemnot.

Anregungen für die pädagogische Praxis:

Entwicklung und Stabilisierung eines positiven Selbstkonzepts

Durch

gungsasthma). Trotzdem sind sportliche Aktivitäten erlaubt, sogar erwinscht, aa körperliche Anstrengung kann

es zu einem

Asthmaanfall kommen (Anst

Sich ein guter

Trainingszustand günstig auf das Anstrengungsasthma auswirkt

a ber 2001).

Vor

dem Sport

muss

gef.

eine

medikamentöse Prophylaxe durchge Der dirtnis nach persönliche Distanz sollte Raum"

-

einschließlich des Rollstuhls bzw. das individuelle Be-

anerkannt werden. Junge Menschen mit einer körperli-

chen

Schädigung wollen nicht behandelt werden wie

kleine Kinder!

führt werden.

Notfallmedikamente Vermeidung möglicher Auslöser müssen immer mitgeführt werden.

Mit

rechnet

Angstzuständen

bei schwer betroffenen

Kindern

und

Jugendlichen muss

werden. Entspannungstechniken können hilfreich

sein.

Bei einem Rollator handelt

es

sich

um ein

fahrbares Gehgestell.

282

(7)

Zum einem Schüler Umgang mit

im

Rollstuhl: einer Schülerin

o

hes Handeln müssen

Spielregeln ggf.

verändert wer-

D i e s

kann bei den

grolaen Sportspielen, deren

Regeln die Kinder meist bereits

heherrschen (z.

B.

Fulsball), problematisch

werden

- sie wollen

,richtig"

Fußball

spielen.

In diesem Fall

sollten

Kegelveranderungen gemeinsam mit allen Schülerin-

und

Schülern erarbeitet w e r d e n . Als

Alternative

bieten sich

Spiele

an, die

oder

F ü r gemeinschaftliches s p o r t l i c

Eine Person

im Rollstuhl sollte

rekt angesprochen werden.

Bei längeren Gesprächen ist

es

wün-

schenswert,

wenn

sich die Ge-

sprächspartnerinnen oder -partner

auf die

gleiche Augenhöhe begcben,

d.

h.

sich hinsetzen.

Keine Person fremden Rollstuhl lehnen sollte sich auf oder stüt- einen

zen,

sondern

den

»persönlichen

Raum" respektieren.

Ein

ge

für andere Rollstuhl Menschen.

ist

keine Kleiderabla-

di

nicht aus dem

n o r m i e r t e n > p o r t a r t e n k a n o n stammen."

Besonders für den Sportunterricht im Primarbereich geeignet sind Methoden und Inhalte der Psychomotorik."

Kleingeräte (z. B. größere und weiche-

re Bälle), aber auch Grofßgeräte (z. B.

Balancieren auf der breiten Sitzfläche einer Langbank anstelle des Balancie- rens auf dem Schwebebalken) sollten

entsprechend den Bewegungsmöglich-

keiten der Betroffenen ausgewählt werden.

Manche Betroffene den Rollstuhl (z.

B.

können

um

Energie

mit Stützen zu

sparen). lauten,

Dieser

entscheiden ermöglicht sich

es

jedoch

einer

bewusst Person,

sich

fir unabhängig fortzubewegen.

I m Sportspiel kann es passieren, dass ein Kind aus dem Rollstuhl fällt. Fol-

gende Aspekte

sind dann zu berück-

sichtigen: Häufig

können sich die Betroffenen

eigenständig

wieder in den Rollstuhl

begeben und benötigen

keine Hilfe. Anderenfalls sollte zunächst

gefragt werden,

bevor geholfen wird. Die in der folgenden Abbildung gezeigte Hebetechnik benö- tigt zwei Helfende. Sie solten darauf achten, mit geradem Ricken und aus gebeug ten Beinen in der dargestellten Weise zu heben.°

Welche Informationen werden benötigt?

Um was für eine physische Schädigung handelt es sich? Wie ist deren individuelle Ausprägung?

Welche Bewegungsbeeinträchtigungen liegen vor (z. B. wie viele Treppen können überwunden werden, welche Strecke kann die Person selbstständig laufen,

wie

ziel

gerichtet kann eine Person greifen)?

Muss die betroffene Person regelmäßig Medikamente nehmen? Haben diese Ein

fluss auf das schulische Verhalten oder die Leistungsfähigkeit?

Bei welchen Aktivitäten wird eine Assistenz benötigt (z.

B.

Hilfe,

in

den Rollstuh

zu gelangen)?

Werden bestimmte Aktivitäten empfohlen (z. B. sind Positions- und Lageverände-

rungen

nötig, beispielsweise

ins

Stehbrett,

sind bestimmte

körperliche Ubungen notwendig)?

Welche Aktivitäten sollen unterlassen werden?

S i n d

die Räumlichkeiten, die die betroffene

Person aufsuchen

wird,

tür sie zugang

lich?

Welche Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl, Gehhilfen) werden verwendet und ggt. welce

Abmessungen/welchen

Raumbedarf haben sie?

Wie sehen NotfallmalSnahmen

aus?

Notfalltelefonnummern sollten zur Verfügung stehen.

ein Beispiel aus dem Basketball siehe bei Müller (1996 b)

Sehr geeignet

ist z u m

Beispiel

das motivierende ,Rollbrettball". Zu diesem

Spiel

und

ähnlichen vgl. 2. B. Orlik (1996). Schnell

und einfach z u verändern sind auch die beliebten Fangspiele vgl. z. B. Müller 1996 a)

Welche

Besonderheiten

sind speziell für den Sportunterricht

zu beachtens

Der integrative Sportunterricht sollte

Phasen

des gemeinschaftlichen lunsa auch Phasen

der

Differenzierung

zulassen. In diesen müssen nicht

ale n leiche tun. Bewegungsaufgaben

bieten

mehr Möglichkeiten

der

Ditrereken als methodische Reihen.

Weiterhin

kann die Sporthalle mit

Hilfe

von La An

In einzelne Bereiche

geteilt werden,

in denen

jeweils andere

Gerate, >plee regungen zur Vertügung stehen.

dazu z. B. Zimmer (1999) und Zimmer/Cicurs (1995)

Die Verwendung

der Abbildungen erfolgt

mit der freundlichen Erlaubnis des Australian Sports

Commission's Disability Education Program.

285

284

(8)

e n d e c k e r , C:

Geschädigter

K ö r p e r , b e h i n

M e n s c h " I n :

K a l l e n b a c h ,

K.

( H r s g . ) :

Korperbeninderung.

B a d

Heilbrunn

2 0 0 0 b,

1 3 - 5 2 .

Kontaktadressen

h i n d e r t e s

S e l b s t

o d e r : , I n e r s t e r

L i n i e b i

Arbeitsgemeinschaft Spina bifida

und

Hydrocephalus e. V., Münsterstraße

13. aAa

Dortmund,

Tel.:

0231/8610500,

home:

www.dsk.de/rds/07934.htm

Bundesarbeitsgemeinschaft

für

Körper-

und

Mehrfachbehinderte

e. V.,

Brehmstraße

s 7

40239

Düsseldorf,

Tel.:

0211/640040,

home:

www.bvkm.de

M ü l l e r ,

B.:

F a n g s p i e l e : T h e m a

f ü r j e d e

P r a x i s

d e r

Psychomotorik 2 1

( 1 9 9 6 a ) 1, 8 - 1 4

M a l l e ,

B.:

I n t e g r a t i v e r

s p o r t u n t e r r i c h t . I n :

Sportunterricht 4 5

( 1 9 9 6 b) 3,

1 1 3 - 1 1 7 .

N e u m a n n ,

K.:

S t ö r u n g e n

der

Knochenentwicklung

(Ossifikationsstörungen/Knochentu-

moren). In:

K a l l e n b a c h ,

K.

( H r s g . ) :

K ö r p e r b e h i n

d e r u n g . B a d

H e i l b r u n n 2 0 0 0 ,

3 2 3 - 3 5 0 .

d e n

S p o r t u n t e r r i c h t u n d

f ü r

integrationsklassen.

I n :

45

Bundesarbeitsgemeinschaft Düsseldorf,

Tel.:

0211/310060, Hilfe

home: für

Behinderte www.bagh.de e.

V.

(BAGH), Kirchfeldstraße

149,

40p1

Rundesselbsthilfeverband Kleinwüchsiger Menschen

e. V., do

Herbert Stein (1.Vors.).

Postfach

801928,

81618

München,

Tel.:

089/685217, home: www.kleinwuchs.de

Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V., Altkrautheimer

Straße 17,

7423

Krautheim-Jagst, Tel.: 06294/680, home: www.dsk.de/rds/00278.htm

5-7,

P a c h y r e m b e l K l i n i s c h e s

W ö r t e r b u c h . B e r l i n

2 5 8 1 9 9 8 .

Seifert, R.:

A n f a l l s k r a n k h e i t e n

im

Kindes-

und

J u g e n d a l t e r

und

i h r e

A u s w i r k u n g e n

a u f

die

Lebensqualität.

In:

K a l l e n b a c h ,

K. ( H r s g . ) :

Korperbehinderung. B a d

H e i l b r u n n

2000,

40215

o r l i , T.:

N e u e

k o o p e r a t i v e

S p i e l e .

W e i n h e i m 1 9 9 6 .

Deutsche Gesellschaft

für

Muskelkranke

e. V., Im Moos 4, 79112

Freiburg,

Tel.: 07665/

94470, home: www.dgm.org Stadler, H:

F ö r d e r s c h w e r p u n k t

körperliche u n d

m o t o r i s c h e

E n t w i c k l u n g .

In:

Z e i t s c h r i f t

für

H e i l p ã d a g o g i k

50 (1999)

1 5 6 - 1 6 4 .

Stadler, H.: Das

S c h ä d e l - H i r n - T r a u m a

unter

m e d i z i n i s c h e m

und

p ä d a g o g i s c h e m

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Zimmer, R./Cicurs, H.: P s y c h o m o t o r i k .

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1 0 3 - 1 3 0 .

Deutsche Rheuma-Liga

e. V.,

Maximilianstraße

14, 53111 Bonn, Tel.:

0228/766060,

home:

www.rheuma-liga.de

Deutscher Allergie und Asthmabund e. V, Hindenburgstraße 110, 41061 Mönchenglad

bach, Tel.: 02161/814940, home: www.daab.de/index.cfm

Deutscher Behinderten-Sportverband e. V., Friedrich-Alfred-Straße 10, 4705 Duisburg, Tel.: 0203/7174150, home: www.dbs-npc.de

Zimmer, R.: Handbuch der P s y c h o m o t o r i k . Freiburg 1999.

Deutscher Rollstuhlsportverband e. V., Friedrich-Alfred-Straße 10, 47055 Duisburg, Tel.:

0203/7174180, home: www.rollstuhlsport.de

Empfohlene Literatur

Verwendete Literatur

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Bergeest,H.: Körperbehindertenpädagogik. Bad Heilbrunn 2000.

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D i e Adressen entsprechen dem Stand v o m November

2001.

286

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