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Versicherung neu denken. Mit dem Insurance Value Indicator

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Academic year: 2022

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Versicherung

neu denken

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Immer mehr Handlungsbedarf

Ein zunehmend komplexes Umfeld stellt Versicherungsma- nager vor große Herausforderungen. Sie sind zunehmend gefordert, das bestehende Versicherungsportfolio mit Blick auf die Gesamtkosten kritisch zu hinterfragen und neue Entscheidungen zu treffen. Gesucht werden neue Wege, die wesentlichen Risiken methodisch zu quantifizieren und neue Antworten auf steigende Versicherungskosten zu finden.

ƒ Doch welchen „Wertbeitrag“ leistet welche Versicherung überhaupt und wie kann der Wert von Versicherungsva- rianten miteinander verglichen werden?

ƒ Welche Anforderungen müssen erfüllt werden, damit eine (neue) Entscheidung wirklich nachvollziehbar ist?

ƒ Und wann sollte auf eine Versicherung sinnvollerweise verzichtet werden?

Intuition und qualitative Methoden reichen nicht (mehr)

Um Fragen wie diese klar zu beantworten, helfen das klassische Bauchgefühl oder traditionelle Benchmarks nicht weiter. Zielführender ist eine methodische und glei- chermaßen praxistaugliche Herangehensweise, mit der Risiken analysiert und Versicherungslösungen metho- disch fundiert bewertet werden können; dies immer eng verknüpft mit der Finanzplanung des Unternehmens.

Das Gute: Es muss nicht kompliziert sein

Es geht auch ohne großen Projektaufwand, sondern mit einem schlanken Vorgehen und wenigen Daten. Gehen Sie mit uns dazu einen neuen, einfachen Weg mit unserer Insu- rance-Value-Indicator-Methode (iVi) – sie basiert auf einer entscheidenden Überlegung: Für eine Versicherung sollten Sie sich nur dann entscheiden, wenn sie für Ihr Unterneh- men einen ökonomischen Wert schafft, der größer ist als die Eigentragung des entsprechenden Risikos.

Aktuelle Herausforderungen

erfordern neue Vorgehensweisen

Unsere Insurance-Value-Indicator-Methode

Was sind die Auslöser für eine neue Herangehensweise?

Steigende Anforderungen an fundierte Entscheidungs- grundlagen

Forderungen nach wirkungs- vollem Risiko­

management Mehr regulatorische Vorgaben und Neu fassung (Juni 20) Wirtschaftsprüfer Standards IDW PS 340

Kostendruck

Schwierige Entwicklung Versiche- rungsmarkt

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Richtige Entscheidungen für den Versicherungseinkauf treffen

Wenn Sie mit uns diesen Prozess durchlaufen, gewinnen Sie eine belastbare Entscheidungsgrundlage, um Ihr Ver- sicherungsportfolio sinnvoll mit Ihrem Risikomanagement zu verbinden.

Ein pragmatisches Vorgehen

Um den ökonomischen Wert Ihrer Versicherungen zu ermit- teln, bieten wir Ihnen mit unserem Insurance Value Indicator (iVi) ein pragmatisches Vorgehensmodell:

ƒ Wir bestimmen mit Ihnen in einem Workshop Ihre Top­Risiken.

ƒ Dann definieren wir gemeinsam die Risikotragfähigkeit bzw. Risikoakzeptanz Ihres Unternehmens.

ƒ Wir quantifizieren mit Ihnen Ihre Risiken mit stochasti- schen Szenarioanalysen.

ƒ Wir verknüpfen die Risikobewertung mit Ihrer Finanz- planung.

ƒ Und um Ihre Risiken zu begrenzen, modellieren wir alter- native Maßnahmen zur Mitigation (z. B. Versicherungen).

iVi

Vorgelagerte Risikoanalyse für einen zielgerichteten und ökonomisch optimierten Versicherungseinkauf

Klare Entscheidungsgrundlage für das Management,

inwieweit Versicherungen sinnvoll sind (als Eigenkapitalersatz)

Transparenz über die Risikosituation und Wirkungsweise von Versicherungen macht robuster und wirtschaftlich erfolgreicher

Kostenoptimierung durch Ermittlung des ökonomischen Nutzens der Versicherung

Risikobasierte Versicherungsstrategie schafft Unabhängigkeit vom Ver sicherungsmarkt und ermöglicht einen positiven Einfluss auf Preise

Überraschungen werden reduziert Der neue Weg – Effekte unserer Insurance-Value-Indicator-Methode (iVi)

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Wie können wir den Wertbeitrag einer Versicherung berechnen?

Im Risikomanagement wird die Wirksamkeit von Maß- nahmen zur Risikobegrenzung häufig durch den „Return“

dieser Maßnahmen auf das erforderliche Eigenkapital („Risk Adjusted Capital“) ermittelt. In analoger Weise lässt sich der Wert („Return“) einer Versicherung transparent machen.

Dazu werden in einer Simulation die wichtigsten KPIs der Finanzplanung (z. B. EBITDA) sowohl mit den versiche- rungsbedingten Kosten als auch den zuvor modellierten Risiken verknüpft.

Wichtige Fragen kurz beantwortet

Wenn Sie sich folgende Fragen stellen, bringt Sie unsere Insurance­Value­Indicator­Methode weiter

Diese dann „risikoadjustierte Planung“ zeigt auf, ob eine Versicherung oder auch eine neue Versicherungsvariante eine positive Wirkung auf die Erwartungswerte der KPIs hat bzw. deren Volatilität reduziert. In vielen Fällen ist dies ausreichend, um den Wert einer Versicherungslösung zu veranschaulichen.

Diese Betrachtung kann im Sinne des „Returns“ wie oben beschrieben erweitert werden, indem die Ratios von finanzi- eller Zielgröße (z. B. EBITDA) und dem Risk Adjusted Capital für verschiedene Varianten verglichen werden.

Vergleich des ökonomischen Wertbeitrages unterschiedlicher Versicherungslösungen (Sicherheitsgrad 99 Prozent)

n

Ist EBITDA

n

Abweichung EBITDA vom Planwert ohne Risikoadjustierung 60

50

40

30

20

10

0

heutige

Versicherungslösung Alternative Versicherungslösung I

In Mio. Euro

Alternative

Versicherungslösung II Alternative

Versicherungslösung III Alternative Versicherungslösung IV

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Wie können wir das Sicherheitsmaß einer Versicherungslösung ermitteln?

Wie bei jeder stochastischen Betrachtung gibt es bei der Risikosimulation Extremszenarien, die in aller Regel nicht abgesichert werden. Häufig wird dann auch von

„Expected Shortfall“ gesprochen. Dabei handelt es sich um simulierte Schadenszenarien, die von ihrem Schadenaus- maß größer sind als das, was versichert wird und die sehr selten eintreten. Dieses lässt sich an folgendem Beispiel verdeutlichen:

ƒ Worst Case (Zerstörung aller Assets durch ein Ereignis an einem Standort, ohne Berücksichtigung etwaiger Ge- bäudeabstände oder Löschtechnik): 500 Mio. Euro

ƒ Größte Wertkonzentration, die nach technischem Er- messen durch ein Ereignis betroffen sein kann (possible maximum loss): 250 Mio. Euro

ƒ Expertenschätzung zur Eintrittswahrscheinlichkeit: ein Mal in 100 Jahren (Sicherheitsmaß: 99 Prozent aller Schaden- fälle sind nicht größer als 250 Mio. Euro)

ƒ Eingekauftes Versicherungslimit: 250 Mio. Euro

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Schadens ober- halb von 250 Mio. Euro eher theoretischer Natur ist und weniger als ein Mal in 100 Jahren eintritt, so sind dennoch Schadenszenarien kalkulierbar. Das hier gewählte Muster- unternehmen hat aber für sich festgelegt, dass nicht mehr als 250 Mio. Euro versichert werden sollen. Alle größeren Schadenszenarien fallen somit in den Expected Shortfall und sind nur bis zu einer Summe von 250 Mio. Euro abge- sichert. Darüber hinausgehende Schadenanteile gehen zu Lasten des Unternehmens und werden aufgrund ihrer gerin- gen Eintrittswahrscheinlichkeit bewusst in Kauf genommen.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass jedes Unternehmen das Sicherheitsmaß einer Versicherungslösung auf Basis der simulierten Schadenbandbreite bestimmen kann.

Was müssen wir tun, um uns auf Basis klarer Fakten auch gegen Versicherung entscheiden zu können?

Bei vielen Unternehmen liegt das Hauptaugenmerk darauf, die Konditionen bestehender Versicherungen zu optimieren. Sel- ten wird dagegen die „Grundsatzfrage“ gestellt. Sehr häufig ist auch nicht mehr nachvollziehbar, auf welcher Faktenbasis ursprünglich für die Versicherung entschieden wurde und es besteht die Sorge, für die Konsequenzen einer „Fehlent- scheidung“ bei Versicherungsverzicht persönlich eintreten zu müssen.

Wichtigste Basis für oder gegen eine Versicherung ist zu- nächst die quantitative Eingrenzung eines Risikos, zumindest in Form einer Bandbreite. Mit einfachen Modellierungen lässt sich dann ermitteln, in welcher Größenordnung und Häufig- keit sich ein Risiko realisieren kann. Liegt dieser Wert z. B.

deutlich unterhalb der Eigentragungs-Philosophie eines Unternehmens, wäre dies eine valide Grundlage, eine Ver- sicherung zu beenden.

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Mit welchen Methoden können wir unterschiedliche Risiken quantifizieren – auch ohne eigene Daten?

Die Mehrzahl der versicherbaren Risiken ist volatil, realisieren sich also in Bandbreiten. Insofern ist es irreführend, wenn von den „Risk Owners“ eine eindeutige Bestimmung von Risi- koausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit eingefordert wird.

In Ermangelung belastbarer Daten wird regelmäßig auf vergleichbare Unternehmen geschaut, um sich an „Bench- marks“ zu orientieren. Dies ist kritisch zu hinterfragen, denn selbst bei Unternehmen der gleichen Branche und ähnlicher Größenordnung sind die allermeisten Risiken sehr stark beeinflusst von unternehmens­ und produkt- spezifischen Gegebenheiten.

Was sich hingegen als praxistaugliche Methode bewährt hat, ist die Einbindung von internen Experten, die mit dem Unternehmen vertraut sind und unterschiedliche Perspek- tiven auf Risiken einbringen können. Mit diesen gemeinsam werden die Top­Szenarien hinsichtlich der zu bewertenden Risiken erfasst und in möglichen Ausprägungen (z. B. worst, realistic und best case) beschrieben.

Die in dieser Form beschriebenen Szenarien lassen sich dann unter Zuhilfenahme stochastischer Simulationen modellieren. Diese Modellierung veranschaulicht, wie sich Risiken unter Zugrundelegung unterschiedlicher Eintritts- intervalle realisieren können und bietet damit eine belastbare Entscheidungsgrundlage.

Methodische Möglichkeiten zur Bewertung von Risiken

Methodische Komplexität

Aussagekraft

Bauchgefühl

Benchmark-Daten

Einfache

Modellierungstools (Industriedaten)

Szenarioanalyse / iVi-Modell

Individuelle, aktuarische Modellierungen auf Basis eigener Daten Quantitative

Methoden

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(8)

Das Besondere an unser iVi-Methode ist, dass sie sich für alle Fragestellungen eignet, bei welchen eine quantitative Risikoeingrenzung aufgrund fehlender Daten zunächst nicht möglich erscheint. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse relativ leicht mit den wesentlichen Finanz­KPIs verknüpft und damit Budgetplanungen risikoadjustiert überprüft und angepasst werden können. Zugleich ist der gesamte Prozess durch den vergleichsweise geringen Aufwand auch für mittelständische Unternehmen handhabbar und deutlich fundierter als das sehr oft genutzte „Bauchgefühl“.

Folgende Anwendungsbeispiele aus der Praxis veranschau- lichen das breite Anwendungsspektrum:

Breites Anwendungsspektrum und wenig Aufwand

Beispiele aus der Praxis – wie unsere Insurance­Value­Indicator­

Methode Sie wirkungsvoll unterstützen kann

1. Compliance-Risiken und Vertrauens- schadenversicherung

Situation

Aktuell reduzieren viele Versicherer zur Vertrauens- schadenversicherung unabhängig vom Einzelrisiko die Versicherungssummen – häufig bei gleicher oder sogar erhöhter Prämie. Auf die Frage, ob die Versicherung trotzdem weiter Sinn macht, gibt es häufig keine fundierte Antwort. Dies auch deshalb, weil regelmäßig keine Transparenz über die Com- pliance­Risiken besteht.

2. Forderungen nach Investitionen in technischen Brandschutz

Situation

Die Bemühungen vieler Feuer-Versicherer, die Schaden-Kosten-Quoten ihrer Portfolien zu ver- bessern, gehen einher mit klaren Forderungen nach Investitionen in automatisierte Löscheinrichtungen.

Dies bringt viele mittelständische Unternehmen in ein Entscheidungsdilemma, denn die Investitions- volumen sind zumeist sehr hoch und stehen „im Wettbewerb“ zu Investitionen in Produktionserwei- terungen oder Entwicklung.

Gleichzeitig sind die dafür in Aussicht gestellten Prämienreduzierungen meist gering oder gar nicht gegeben. Auf der anderen Seite trägt eine automati- sche Löschanlage ohne jeden Zweifel dazu bei, dass die Dimension von Schäden durch Feuer wirksam reduziert und damit die Lieferfähigkeit aufrecht- erhalten werden kann.

Unterstützung mit der iVi-Methode

Mit unserer Methode können die wesentlichen Compliance­Risiken gemeinsam ermittelt und auch quantifiziert werden. Zudem kann der „versicher- bare Teil“ eingegrenzt und dann abschließend be- urteilt werden, ob die verfügbaren Versicherungs- angebote eine sinnvolle Absicherung darstellen.

Unterstützung mit der iVi-Methode

Mit unserer Methode können wir eine Entschei- dungsunterstützung geben, indem wir die unter- schiedlichen Wirkungen der Investition in eine Löscheinrichtung (u. a. Abschreibungsaufwand, reduziertes Schadenausmaß und reduzierte Ver- sicherungsprämie) ermitteln.

Aus der vergleichenden Betrachtung der Varianten

„mit oder ohne Löschanlage“ lässt sich dann die Wirkung auf die Finanzziele veranschaulichen, was eine fundierte Entscheidung ermöglicht.

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3. Produktfehler und

Produkthaftpflichtversicherung

Situation

In den Geschäftsberichten vieler Unternehmen finden sich regelmäßig Hinweise, wie z. B. „für Produktfehler ist eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen“. Aussagen wie diese suggerieren eine wirksame Absicherung, die in der Praxis nicht gegeben ist. Dies schon deshalb, weil die verfüg- baren Versicherungslösungen grundsätzlich die Schäden am gelieferten Erzeugnis bzw. dessen Nachproduktion vom Versicherungsschutz aus- klammern. In vielen Fällen machen konkrete Pro- dukthaftpflichtschäden deutlich, dass diese nicht versicherbaren Schadenbestandteile häufig sogar höher sind als der versicherte Teil und insbeson- dere bei großen Chargen mangelbehafteter Teile die Risikotragfähigkeit übersteigen.

4. Ausmaß der aggregierten Eigen- tragung zu allen versicherten Risiken

Situation

Die Vereinbarung von Selbstbehalten war viele Jahre ein probates Mittel, um Versicherungsprä- mien zu reduzieren und vorhersehbare Klein- und Frequenzschäden selbst zu tragen. Dabei be- schränkte sich die Betrachtung regelmäßig auf eine spezifische Versicherung (z. B. Feuer, Trans- port etc.). Eine Gesamtbetrachtung und auch eine Gesamtstrategie der Eigentragung zum Versiche- rungsportfolio bestand in den meisten Fällen nicht.

Infolge der aktuellen Forderungen vieler Versiche- rer nach deutlich erhöhten Selbstbeteiligungen zu unterschiedlichen Versicherungen (Feuer, Vertrau- ensschäden, Cyber, Produktrückruf etc.) kann der von den Unternehmen selbst zu tragende Gesamt- aufwand bei Schadenfällen die Liquiditätslage kri- tisch beeinträchtigen und insofern selbst ein Risiko darstellen.

Unterstützung mit der iVi-Methode

Die kritischsten Produkthaftungsszenarien zu identi- fizieren, die damit verbundenen Kosten einzuschät- zen und in versicherte und nicht versicherbare An- teile aufzuteilen ist eine gängige Aufgabenstellung, die wir mit der iVi­Methode zielorientiert begleiten können.

Am Ende steht ein klares Bild vom „Restrisiko“

aus Produktfehlern und den Anforderungen an Versicherungsschutz, das ein angemessenes Sicherheitsniveau gewährleistet. Im Rahmen einer Risiko­ / Chancenabwägung können auch „make or buy“­Überlegungen ergänzt werden.

Unterstützung mit der iVi-Methode

Eine Vielzahl unserer iVi-Projekte beinhaltet eine Analyse der Gesamteigentragung zum gesamten Versicherungsportfolio, u. a. Selbstbeteiligungen und nicht versicherte, schadenbedingte Kosten.

Dazu werden historische Schadendaten zum Versi- cherungsportfolio ergänzt um vorstellbare Scha- denszenarien, die von internen Experten beschrie- ben werden. Mittels einer Modellierung lässt sich hieraus die Eigentragung über das gesamte Versi- cherungsportfolio eingrenzen oder bestimmen und der Effekt auf die finanziellen KPIs aufzeigen.

Dies ermöglicht eine bewusste Festlegung der Selbstbeteiligungen zu allen Versicherungsverträ- gen, die aggregiert im Einklang zur Risikotoleranz des Unternehmens stehen.

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Versicherungen mit einer weitreichenden Absicherung von Produkthaftpflicht­ / Rückrufrisiken waren bis vor zwei, drei Jahren noch leicht und günstig zu haben. Allerdings hat sich das Blatt gewendet: Die geforderten Prämien und Selbst- behalte steigen, gleichzeitig reduzieren die Versicherer die Deckungssummen, vor allem in bestimmten Industrien.

Um dennoch wirtschaftliche Versicherungen einkaufen zu können, müssen sich Unternehmen jetzt noch inten- siver fragen: Welche versicherbaren Risiken kann und will ich selbst tragen? Passt meine heutige Versicherung zu meiner Risikoexponierung? Wie wirken sich mögliche Schadenszenarien auf meine „Key Financials“ aus? Und schließlich: Welche Versicherungslösung ist für mein Unternehmen die wirtschaftlich sinnvollste?

Diese Fragen kann ein Unternehmen jedoch nur dann beant- worten, wenn es seine Risikoexponierung kennt – also weiß, in welcher finanziellen Bandbreite sich ein Risiko realisieren und damit zu einer Abweichung relevanter Finanzkennzahlen von ihren Planwerten führen kann.

Auch mittelständische Unternehmen können die genannten Fragen und Themen recht einfach und pragmatisch klären und dann klar entscheiden, welche Versicherungslösung für sie die beste ist.

Robuste Entscheidungen in

anspruchsvollen Versicherungsmärkten

Fallbeispiel: Quantitative Beurteilung von Produkthaftpflicht­/

Rückrufrisiken

Unsere entsprechenden Erfahrungen haben wir in einem typisierten Fallbeispiel zusammengeführt:

Unser Musterunternehmen ist ein Hersteller von Metall- teilen, das Unternehmen der Automobilbranche und der Energietechnik beliefert. Der budgetierte Jahresumsatz beträgt 630 Mio. Euro, bei einem EBITDA von 88,2 Mio.

Euro. Aktuell verfügt das Unternehmen über eine Produkt- haftpflicht­ / Rückrufkostenversicherung mit 60 Mio. Euro Deckungssumme.

In einem aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld fordert der Versicherer eine deutlich höhere Prämie, die zusätzlich verbunden ist mit einer erhöhten Selbstbeteiligung. Des Wei- teren beabsichtigt der Versicherer, die Versicherungssumme auf 50 Mio. Euro zu reduzieren.

ƒ Also was tun? Damit das Unternehmen diese Frage beantworten kann, haben wir mit Experten des Unter- nehmens in einem Workshop erst einmal gemeinsam unterschiedliche Produkthaftplicht­ / Rückrufszenarien beschrieben und solche Szenarien identifiziert, die für das Unternehmen besonders kritisch sein können. Ent- scheidend dabei waren das Wissen und die Einschät- zungen der internen Unternehmensexperten aus unter- schiedlichen Blickwinkeln (Finanzen, Einkauf, Recht, Qualität etc.): Welche Szenarien treten wie oft auf? Wie groß sind die jeweiligen Schäden im schlechtesten, im besten und in einem realistischen Fall?

ƒ Danach haben wir mit Blick auf die Szenarien und auf re- levante Versicherungsparameter wie Prämien, Deckungs- summen und Limite stochastische Simulationen durchge- führt. Die Ergebnisse waren zum Teil recht überraschend.

Wir konnten etwa zeigen, dass der Jahresschadenaufwand über alle Produktgruppen hinweg knapp 75 Mio. Euro be- trägt, bei einem Sicherheitsniveau von 99 Prozent.

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ƒ Auffällig war auch, dass je nach Produktgruppe nur etwa zwischen 44 Prozent und 52 Prozent der Kosten überhaupt versichert sind, weil die Nachfertigung und die Nachlieferung von Teilen vom Versicherungsschutz ausgenommen sind: Das Unternehmen trägt also ein sehr hohes Risiko selbst, viel höher als es den Stakeholdern vorher bewusst war.

ƒ Weil vom errechneten Jahresschadenaufwand also nur etwa 40 Mio. Euro versicherbar sind, konnte das Unter- nehmen die Versicherungssumme auf diesen Betrag re- duzieren und lag damit sogar noch unter der Forderung des Versicherers. Zudem wurde klar, dass wegen einer zu geringen Prämienersparnis ein höherer Selbstbehalt nicht sinnvoll ist.

Die Ergebnisse liefern interessante Erkenntnisse für die Praxis

Ergebnisse, die ohne das Projekt nie erkannt worden wären

Ohne Versicherung übertreffen beiden o. g. Szenarien die Tragfähigkeit des Unternehmens.

Auffällig ist der hohe Anteil nicht versicherbarer Kosten insbesondere resultierend aus der Nachproduktion.

Die vom Versicherer geforderte Reduzierung der Versicherungs­

summe auf 50 Mio. Euro könnte in diesem Fall nicht nur akzeptiert, sondern im Interesse der Kosten- optimierung sogar bis auf 40 Mio.

Euro reduziert werden.

Eine höherer Selbstbehalt von 1 Mio. Euro zur Minimierung der Versicherungskosten ist aufgrund zu geringen Prämien- ersparnis nicht sinnvoll.

Schäden durch Konstruktionsfehler treten durchschnittlich alle 10 Jahre ein.

Schäden aufgrund eines Produktionsfehlers treten wesentlich häufiger auf (ein bis zwei Mal pro Jahr).

Szenarioanalyse unter Berücksichtigung eingeschätz­

ter Schadenhäufigkeiten ergibt einen kalkulierten Jahres- schadenaufwand über alle Produkte von 74,9 Mio. Euro.

Davon beträgt der versicherbarer Anteil je nach Produkt­

gruppe 44 bis 52 Prozent. Mit einer Sicherheit (Konfidenz) von 99 Prozent wird dieser Wert nicht überstiegen.

1 2

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Über Willis Towers Watson

Willis Towers Watson (NASDAQ: WLTW) gehört zu den weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Advisory, Broking und Solutions. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, aus Risiken nachhaltiges Wachstum zu generieren. Unsere Wurzeln reichen bis in das Jahr 1828 zurück – heute ist Willis Towers Watson mit 45.000 Mitarbeitern in über 140 Ländern und Märkten aktiv. Wir gestalten und liefern Lösungen, die Risiken beherrschbar machen, Investitionen in die Mitarbeiter optimieren, Talente fördern und die Kapitalkraft steigern. So schützen und stärken wir Unternehmen und Mitarbeiter. Unsere einzigartige Perspektive bietet uns einen Blick auf die erfolgskritische Verbindung personalwirtschaftlicher Chancen, finanzwirtschaftlicher Möglichkeiten und innovativem

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Bei Fragen oder wenn Sie weiteres Infomaterial wünschen sind wir gern für Sie da:

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Head of Automotive Practice Group nadine.kuegler@willistowerswatson.com +49 89 848455­3113

Sylvester Lahmann Senior Account Manager

sylvester.lahmann@willistowerswatson.com +49 511 84859­1829

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