Paper-ID: VGI 190612
Versicherung der Polygonpunkte
August Semerad
11
Wien
Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen ¨ 4 (9–10), S. 129–134 1906
BibTEX:
@ARTICLE{Semerad_VGI_190612,
Title = {Versicherung der Polygonpunkte}, Author = {Semerad, August},
Journal = {{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Vermessungswesen}, Pages = {129--134},
Number = {9--10}, Year = {1906}, Volume = {4}
}
Ö:STERREICHISCHE
H
r
ORGAN DE s V J _; li E r Nr�:-;
=DER a··
._ ST ERR. K. K. VERMESSUNGSl�EAM'f'CNNr. 9 10.
lll1111.·.�·-·lll'r und \11lq�1·1.
VEREIN DEH ÖSTEBR. 1\ K. Vl·.RMf;S�UN!iSHEAM1FN Er&cholnt am 1 Jnrlen Monah
Jlihrlloh 24 Nummern In 19 Doppelhdlun.
Pr11h·
f;? l\r<11t1·11 fllr !\klit1111tf(lt.-d„r.
Wien, am 1. Mai 1906.
·xp Hiitlon ,1ntt lha1.tr1H�nr.ufflahm1!
.i1rd1 =il,·
Hurhdrt11h·r1·1 J \\ l.Hlun: l r11t ll.q'14'I
1 .1•h111 L1·i \\ i•·11 Pf\nv;tt�-.t· ä
IV.
Jalug1rng.
----����������������--�����--�������
lt l •• dt. \' • <ro1c11·11111i; . 1 11<-1 1'11lq;unpu11ktt• \1111 l>r. tr•rl111. 1\. :,11111·1 td, l,1111,1)1, . . l\i-1r.hhl1111g-1n iil11•1 1 i, '1.1pp,11 d1·s Kata,IPrs und Lruudhud11 s. \ 011 l.ud\'.1g \1 i • 11' 11I.nl1· 1. li k t ll11•ri.:""lil"t' 1 rl. 1\.
lli.; '.l;<it\1,•11rligk"11 1h:1 ){, org.111i,11 1 ung- d1·1 k.1t.1't1-.d ,\111111•r \0<dl 111,.: K 111 11111 1 11 /.ur 1trlln llit1d1. l.1111u1·1" %u1 \l111'l·hr. \'ud11'11.1rli11, Ji1,·11 kl1·111<' \l1111•ilu11�"" J,11„1:in-
�d1t·r '1011:1t�h,•rirli1. - lliirli 1 I·.i11l.rnt. Wi1 l1t.·1s1 b·111. :'-1111111di1·n !1.1!< 111 1 is1„. l'.1t• 11t·
11,•ri In. - Stcll„11.w,st li1, il11111�t·•1 f•, 111111 di<·11.•
---��������--������-��������������������-
Ni�· li•lnit·h 1l11r 1111,:11u \rt1J11·I 111:1 1111l 1·11>\·0J.;l L!Hli1H•
,lt'I J;1·,;uJdJu , j t .. J1Ht1 t.
Versicherung der Polygonpunkte.
\\111 lli 11" li11 A. Sarnorad.
1)! 11
1
'l'af1 1l>er \\'l'1 t der terl111isd1e11 .\illl'ill'll 11 iichsl 111it iltier :--.tit1.l[1·likc·i1 1111t drn1·
'1 lsprl't hcncl mi 1 il11 t·r 1 l:u1e1hat1 ig hi 1.
\\ Pllll cliesl''> 1i1 i11zip srl1011 lwi dt·11 g1•11111etri..,,·Ji,•11 „\r!Ji·it.·11 im allgl'!l\L'l!J<'I!
f,,ilti·� ist, so ist seine Be1l·rhtigu11g· 11ir die (;ru11dl:1gc11 d1t•s1•1 1\1l11•1tP11 11111"'' 1;·111!.l1•1.
1 lit• engere Crundlagc dn m11rll'r11t·11 \'1•11111·•,su11gl'1l 11.t1 lt dn 1 '„I) g1111:d- 1 % rliJ,•11-1\kthodc bildet cl:tS l'u]\golllll'll. lli1•<;r �lt ll11>1k ist .111.., rl1•111 \\·j, htige11 (;1u11d1•, dal.l si<· au! strE•11gc11 111athvm.1lis1 h1•11 hg<'lrni·.�"li li.1'1t·1 T 1'.' ilil ili<· .illi i11
1 i liti�e ll'clt11isl lw l\TC'!hudt• de1 pi:izist'll \'t•1111Pss1111µ,1·11. 1111 \\',•11 11 1 11 ·.., 11 l1<·ii 11.;,·h dadur1 11 L·1hiil1t, daf.\ dil� (�1u11dl:1g<'11 d1·1 \ c1 tlll''>'a111g1•11 cl1111 lt if i'' ,·,·lw11dc· Ei11·
ri<'11t111r�•,l'l1 cl:1uern1l \'(•tsicl1t·1 t \1'<'rik11 l"i111tl'J1.
IJi1· \'1•rsicl1<'lllilg des l'ol)g<ill111•lzi''i 1·1 l1ilgt cl11rd1 drw d 111u 1td<1 \'v1'iil"hl..'·
1 u111-: dv1 fl,>Jygcilljlltllk1e llic gr1ilk \\ i1 lttigkt·il dc1 St.d1ili"1l'l lllll� i11·1 J 'ulygt111·
r llltl'tp ist i11 tcch11is1'hc11 l\1cise11 gut lwl,.11111! 1111<1 1ks11q.�t'l1
11ircl
dl'I L11•,u111.:di1·H11
:\ufL:ahe
1 iel ,\ufnwtks:1111k1·i1 gt•11id111l t. \\",11111 1•i1w .\11l11all!11c ki.,t:i1111i;;dil• 11rs111 iing-licht• ( ;c11r1uigk··it, 11 as lit>i dt 11 St idl1·:1nl11ahw1•11 111 1•1 st"i' l\l'ilH' di1 J hupilH·dingu11g i'il, hl'lialte11 und rnil der \\'irklil'l1k1·it 1t11 Li1ild:t11g(• '>it'lll'rt •.1111,
11 n11i.., .1.•11 11ei en ( ;1 unclla"l'll l't haltv11 hl1·1licn. :\u1 dun· lt clil' l• 1 li:illtrng di('"1•r V l'lllll's'o1111gsgrundl:1gcn ist die M �li\glichkeil gcgcl!l'11, auch di1· l.i11illig·1·11 .\11dn1t11· .
130
.;._gen im Pl
a
ne mit der ursprünglichen Präzision der Originalaufnahme ausführen zu· können. Das· Polygonnetz als GruncUage der Verm
essungen
repräsentiert. be" einer so großen Unterne
ri
mung, wie
eine Stad
ta
ufo
ahme es ist, ei11 bedeutendesKapital und es ist daher schon aus ökonomischen Gründen von Wichtigkeit,
auf
die Erhaltung desselben das A
u
g' enm
erk zu· rid;
� 1ten. .· 'Es ist zweifellos uni:ikonomisch,
ja
fehlerhaft, das Polygonnetz .nicht, oder wa�
auf dasselbe hinausläuft, un
zwec
km
äßig zu stabilisieren. In jenem Falle, in welchem d;ts Stabilisierungsmaterial der Pun
kte bald verloren g·eht, ist es nö1ig, für Aufnahm
en von technischer Wichtigkeit, neuePolygonzüge
zu legen und die nötigen Messungen und Berechnungen �u)Viederholen.
Wenn man auch im günstige
n
Falle kurze Ansc
hl
üsse für diese· rfeu
e Grundlagen del' Aufnahme bekommt,. SQ . i·St di�selbe, ungeachtet der sorgfältigst�n Ausführung, gegen die Original.
. Grundl;:ige minderwertig, weil die Anschlüsse immer unter einem Zwange, welcher die. Messu11gen ungÜIJStig beeinftußt, ausgeführt werden müssen. Daß dieser Vor·
„. gang auch unökonomisch ist, e
r
hellt daraus, daOd
ie ga
nze Feld- und· Bureau. �Lrbeit, die n1it der neuen Polygon bestimmung verbunden ist, wiederholt werden muß.
Die Art der Versicherung der' Polygonnelzpunkte kann verschieden ausge·
0fühtt
·werden. Man
unterscheidet:1,
Stabilisierung
durch reelle Ver
siCherung des P�111ktortes selbst.2. Puuktversicherung auf geometrischtm Wege.
Bei Anwend1rng: d
ieses Ver·fahh.�ns wird der mathematische Ort des Pu1iktes d'Urch geometrische Messungen
. , "\rnd durch die
math
ema
tisc
he Bcarbeitu11gde
rselb
en festgelegt.· 3. Kombinierte Versicherungen .des Punktes durch das Zusammenfassen bei
·der vorerw�Urnten Methoden.
Die Stabilisierung des Punktes durch die
Vennarkui1g
des Punktortes kann·wieder
auf
folgen
de Art erfolgen:a).
alsoberirdische
Vermarkung;b) als unterirdhiche Ver
mar
kung;·
c)
durch.· Kombinationbeider
Vermarkungs·Arten.. .
Die ob c r irdische Ver m a r k u.n g
.
kann lilan in denm
eisten Fällen als'.eine }eit\veilige M
ark
ierung bezeichnen. Die Dauer derMarke ist
bei „dieser Art.. der .. Stabilisierung vom Orte, wo dieselbe skh befindet und von der Widerstands·
fähigkeit des .Materiales
geg·er1
Witterungseinlfüsse. abhängig . ..Wenn man ein geeignetes stabiles Material, su
ppo
niert, so kommt noch die" ,,, l�age· des Punktes in Betracht. .Die oberirdischen Marken. an .entlegenen Orten
\ ·:;-!'\/
werden eilie größere BestanddalJ.er
besitzen, als· dieM
ar
ken der Punkte in ver·.(.':'.'.·{
k.c h
rsrekhen
Straßen einer ·Stadt, wo ·dies�lben , durch h�ufige Ändeni.ng·en von.}!·
:;: "verschiedenen Straf�enanlagen · u11d Strnßenum1'lfü1steruilgen beschädigt, wenn n'icht�,k� ·:_'
· ganz zerstört werden. Es kommt auch vor, .da(� d.ie äußeren Merkmale aus Un·��t;�/;',:',"
. kenn!rfrs der Sache· zwar ni.cht 2:erstört1 aber 'von ilfrem richtigen Orte verschoben' . ,�;�\. ·
werd
en, was nachtrliglich zu lrrungen Ai1laß gibt . .;;,�'.th���:: ,
. . B?Jzerne Marken,was
immer für: eine Ko11struktio11, sind wegen der unge·e.·�i· /''
·y':.
nUgendcn. Widerstandsfähigkeit des. Materiales uur als provisorische Marl<en an·· ..•. i,usehen .urid können als solche hie
r außer
Acht gelassen werden.'' '11-� l :•. ·. '· „,.
. .
. '
•• ; ' <"!' .: ·• '" - ;-',' \•·' � . l • . . , - �· � . , ;
'
·�
1 3 l ·--
, Flir oberirdische l\larkierungc11, \l·L•lclic i11 rler Jlr11xi-; 1·01kcin1m1.'ll, w:iren
f•or111e11
aus Stein oder aus künstlich \'Orbereitde11 Stei11lype11, ferner au:-. l�iscn zu wählen.. . Als rlie gebräuchliclistc11 Typen diirk11 die i11 de11 Abl1ild1111g 'n \'r. 1 bi�;
rnkl. 5 (Ma!herhiiltnis J :
40)
und ;\r. (i ( 1 : �(I; <k1 bL'ik1'gelH·11c!l T:tkl d:ugL··ste1lle11 angesehen werdc1J.
Die oberirdische J\Iarkicru:n' l1;i.t de t V1irtcil, rla1/, sie vi11 cinLicLl''i 1111d schnelles Auffinden des Pu11kL's
�;
1n;1g·Jirht.Die unterirdische Versicl1eu111g der l'u11ktl· wird i111 .rilgc11ll'i11e11 lil'
dcutend dauerhafter sein, als clic oberirdische, yo1:rn�;r�esclzt, d \l.'1 si,! s1Jr;.„Llltig ausgeführt wird. Diese Art der l\'!arl�icrung lml aber den gro!.k11 ;\a1·]Jf1'il, rlai.\
das Aufsuchen der Marke zeilraubend und miL\licil ist. Ues11e�L'll 1•. ird dil· ein
fache unterirdische Punktversicherung· nur i11 den scltl'lls1en fii[k'.11 ,t.!,cWiihlt Zur u11te1irdische11 Punktversicl1en111g- werd1·11 rift Stei11pl:t1t1.·!1, l·:is1•111i)hrcn oder auch Drnimührcn Le11iilzt. Als Beispiel dien! J\hll. �r. 7 (\Ldh·cr li. 1 : ·+U·.
Die Kombination beider Vcr sichnu11gs-/\rte11 ll'itd sid1 ;ds ci11l' .wertv0l!e Versicherun� enH·isen, \\'eil die lwidc11 Typc11 i!11n·li \',,1hi11durig �irh 111 ihren wichtigen Eii:;cnscl1aftc11 gq•('fl'>C'ili� '' " teilh<tl.t c1�iim1'll. Llil· ;w! dicst' A!'I versicherten Punkte werden 11·egc11 1k1· u11le1·i1·ili.•,,:)1.·11 .t\11lni11gu11g dt.·r M:11h
1�t
Ller Beschiidig-ung und l...crstiiru11g in geniq.!_e1Hlt.·111 �fal.k g(·:;dlil1.I, :tr1dnscits· Wtrd die oberirdische l\farke �vic·dn das Aulsucl1e11 dl';; l1u11klc · lledeutt·11d er
leichtern.
Dit� Kosten einer solche11 \'ersicl1eru11g wc1cl('11 sich :dlerdi11g>; r;rllül1e11, dod1 '11ercle11 dieselben durch die Da11c1 haftigkcit des ll1'.�Lt1Jtlt.';; der 1\la1 ken :urlgc\\·ngen.
Was die Formen anbelangt, \\'clde fli1 dit.: l\1uklvcrsichl'.r1111g diesn Art
zu wlihlen wären, so können sie verschivde11artig kon�·truierl 1rC'rrkn. Es diirllc
%Ur ErLiuterung
dieser Frage viel beitragen, wenn zurdchst jc!il' Typt�11 in lktr:wht g-ezogcn werden, welche in der Praxis eingcflihrt si11d. Aus dil�sem (;runtk• !ivlkoeinige
;\hbildungen der Pu11ktvcrsi1:heru11g-, \\il' �;ic aur der S1iidtt-.1.u:-,Sll'l!u11g· in Dresden imJahre
1903 vom Stadtvcr rncssu11gs:t111t' w Llr\:"ide11 :lu·.�·�.1.:sttlll 11tmk11, r�prodtJziert werden. Dazu habe id1 einige Typen, welche rnir ;t11s l1iforrn:liic•m'11 g.elegentlich meiner diesjährigen Studienreise 1m Auslande bebn11t wurrkn,· h1nzui..\'efligt.
}:· . Ich finde mich �·erp1iichtet, _bei dies�r C1'iq�·cnlwit 1
i�r
dit� . ]1('/.'.!glicl1cn Fr<tuteu111g-c11, welche nm von den %entr:1!-l\aL1slr:tli>ureaus 111 l'aris, ht:il111, I 11 L's
.
�en
und �Ilinchen sowie vor1 den StndtvermessungslJUrcau�; in Urcsdi::11, 1.L·ipzi;;, B�
rli n, Charluttenburg und Zlirich. erteilt wurden, den lwlrefl1'1J1l«n l lcrr,•11 \'nrßlanclen mci11en i1111ige11 Dank zum Ausdruck zu bringen.
%urn Schlusse crw:ihne ich noch die iil der iisten·1•ii.:lii'.,<'li(:11 Jn�truklitill !'lir Polygonal-V c rntes�;u 11gen <.l arges tel 1te11 S tei 1u11ark e11-\' <" 1sid11:ru11 ��1 • ·;
, Die Arte11 der kombinierten Versichcrn11g �;ind i11 d1•11 1\h„,!11n;·y11 0:1. 7 bis inkl, 35 (im �1af!1verlüiltnissc 1 : .30, flir ElbcrCe1d·l\ar 111cn 1 : :?ll1 rl:1r;�v:;trlli
W1,:1m auch manche Konstrukliune11 sid1 1:in!:Lch1:r :ils die a1tgl·Ciiln 1e11 T� pv11
· geBtaiten
lassen, so wen.Jen die neuen Formen von 1knsclhl:11 illl !"ri1;1:ipv nui' '
i32
ünwesentlich abweichen. Darnach bleibt es' ct
4
n Vermessungstechnikern Übe1'lassen ' eine gute Wald nach den angegebenen Anh� ltspunkten zu treffen.Als
zweckmäf.lig·
möchte man die inFrankreich aus
rein ökonomischen Rück·skhten :111gewandte i;eomelrische
Ü
bertragungder
Punkt
e auf scharf und stabilmarkierte Objekte
ats Ansclllußpunkte stellenweise em
pfehlen, wodurch die Dauer·solcher Marken erhöht wird.
Durch das Vorg-esagte ist die erste Methode der Versicherung
der
Polygonpunkte im allgem inen erschöpft Die L
ö
sung der Frage beschränkt sich bloll auf eine spezielle Wahl der Form in den einzelnenFällen. Man
wird schwer ganz . a!Jgen:iein geltende Vorschrifte11aufstelleü
können, wyil bei einer solchenWahl
auch die Mi
t
tel und die Ansicht
en der maß
geb
ende
n Personen ausschlaggebend sind, Von der ersten Art, nämlich der reellen Punktversicherung, ist die g eom et r i s c h e Versicherung des rr.atliematischen Punktortes zu unterscheiden.
Diese Methode basiert darauf, die Lage des Polygonpunktes auf geometri
schem Wege von den nahegelegten Fixmarken m
i
t mathematischer Sclüirfo zubestimmen. ·
Die Lösung dieser Aufg;:ibe
ka11nauft
zwei Wegen erfolgen:a)
durch Längenmessungen der Strahlen von Fixmarken gegen den zu besti.1n,menden Punkt,
·, "
b)
durch Winkelmessung auf dem Poly
gonpunkte al'> Zentrum der Winkel,wekhe die
S t r
ahlen 11ach den einzelnen Fixmarken untereinander einschließen. Für·die Lösung der Aufgabe ist es n
ö
tig, die Strahlenlängen nur annähernd zu kennen.Was die
erste Methode, welche auf den Lilngcnrllet\sungcn von Strahlen basiert, a11belangt, so kann dieselbe in den meisten Ffülen nur als approximative Bestimmung der mathematischen Lage des Pu
nkt
es dienen. Es ist bekannt)wie
sdnvierig es
ist, mathematischpdizise
Uing·enmessung·en auszuführen, weil sehr viele;. oftau
sgie
bige Fehlerquellen· die Längenmessungen· beharten, und wekhenJ!infhlß
diese Messung-sfehler � \vas immerfiii·
einer Art - auf die mathematische ' Bestil1lmung derLage des Punktes
·a
usübe
n.Bei der einfachen
sowie
bei der {iberschiißigen Punktbesti1i1mung mittelst. . der Strahlenfängen gehen die Messtmgsfehler der
bestimmenden Strahlen
n1it ihrem: : g�nze1i
Betrage
auf die U11sicherheit der mathematischen L<1ge. des Punktes iiber.Aus diesem Grunde ersieht 'man, daß die l\Icthode der Strahl1�11\ängemessu11g . .. zUr Bestimmung der ·mathematischen Läge ci11es Punktes d11rcliaus ungeeignet .
. , erscheint.
· . ,.. , _ :.. Eine bedeute.nd
·empfindlichere
unds·<(härfere Methode
zurBestimmung-
derLage
eine�Punk;tes ist
jene, welche auf derWinkelmessung
von dem zu versichern·,.
q en -·Pu11kte
aus als Station beruht.Diese
Methode ver.langt __die
Erri�htung · einer · entsprechc11dc11 Anzali.I von'·. schärf�n Fixnlarken, deren Lage .geon1etrisch annähernd bestii11111t wi1·d. Die Fix· . . mar�en müssen in der Natur d�uerhaft markiert \Verden, . weil sie im Felde die
-:Grundlage z�r Punkt-ßestimmuD!f .bilden . .. ·
. .. . .
, Auf dem P
u
nkte selbst .als Zenfrum werde1.i. qie Winkelmessungen nach den ·-l'�ixmarken mit der g-röl3ten Sorgfalt aus_gefübrt u11<l �t'US
de
nselben der mathema·· · ,1 :i·
-- 133 ----
tisch� Ort
lies Punktes in Bezug· auf die Fi\111arkr·11 k-,tgl'lt:gt. l li\'s1· /\rt dn Bestimmung der Lag·e des Punkte s ist mit dn �kth1)ilv 1kr l 1u11ktlil'�,ti111m1111�;durch l\u"cl' ,\\Lll .:- ·t-se1nsc · t· rne1 ·d en Hlc11t1sc · · ! i urH 1 ca 1rn1 1 1 c11 c \' I\: \' ·"1k1 ·1 ,. d1l'si.;r · � l'th11tk 1 .
11�1
gri.i!�ten Maße ausgenützt·, weil rn:w meiste11s nu1 sc:l1r kim'.c Visurcn u11deine zentrale Lage des zu versichernden Punkil's a11wL·111k11 wirr!.
Die eig-enlliche Kontrolle der Vcrlindcr1111g 1[er Lage dC's 1>11nk!(l1 il's irn . engeren Sinne
<�usgeführt
und aus wird durclr den Abwcid1u11gcn Ko11lrol111·i11kclrnt'ssu11i'. de1· 11eue11 au! h'.csult.dc dc111 111:1rki11rlL'11 V1ltl <kll P1111l-:!i'.v11lrutn uro.;priin�l
�
chen mit l�iicksicl1t auf die Lage der Fi\pu11k!c die ;\1Hkru1q_�- des n1arkicrtc11 f llnkte s ennittelt. Der Voq.;a11g zur Lösu!lg dieser Auf-h:tl1r: ist, 11i(· gesagt, n1it dem Vorgange zur JJestimmung des Punktes durch h'.ikk11 iirlsl'insd111eidc11 idc·111isch,es genügt sobin, darauf liinzu- wciscn
Hiebei sei erwähnt , clal!i das Hursk�'schc Diagra111rn :,ich Zltr prdl;ti�;clicn Lösung der Auigabc empfehk11 \\ird, dc.ssc11 t\11wt·nd1111g au�; der ,:recl111i'-'clte11 Anleitung zur Ausführung der trig-ono111t:triscl1l�JJ 1 l1wrntio11c11 de"> l':llaslnsi \'Oll
J
Mr1.rck und aus der österreichischen «l11st1 uk1i\Jll liir l 'ulygo11al\'ernll'ss111i�l'n»heka1.nt
ist. „Als Fehle rquellen dicse1· �letl10tle sind diL' ci11er \\ i11kel111L·ssu11�; ;,u crw:.�gcn.
Die Fixmarken müssen scharfe l'.ick darhick11. !Ja'> 111slrumc11t mtif� lilJcr d .m zu versidicrnden Punkt g·enau ze11t1
i<-:L'li
:1ufgcstdl1 1\·erden, de1111 <kr /e11-'trieru11gsieliler iibergeht mit dem ganze11 lktraße in die P1111k1l1t:"ti111rnung. lkskdh
:
mpfiehlt es sich, einen Zcn1ricr;1pparat a11wwc111lc11. IJi\' l),·,;ii:1chtu11�e11 11·1'nk11 HI verschiedenen Kreislac:en ausPefiilirl und durch Allt)I d11u1w der �1ess111J!..' Cll diel ' ,, ,.., ,.., . '
n 11 ltu tn en te 11 fehle r e li m i 1iiert.
Es liegt wohl in unserer ,\lacht, die nwiilintvn l·'el1krquclll'll a11t" e111 Minini11m zu brillgen u11d J11rch sorgfliltige Wi11kelmess11ni< diL' Lage� des l\1uk1cs
. ,s harf �u bestimmen. Bei dc11 ziemlich k11rzc11 VistHL'll, ll'l'iclie h!n!.11 in dil'sem
· 1"ä1le in Betracht kommen, iibcn die unv 'r111eidlichc11 \\'inkelrne:-.s11ngsrdi!c1·
$chliel;\ltch nur einen ganz geringen Ei1ifluf� auf das Sclilußrt'.s11llal, i11<krn sie
in
<fassdbc
bloU als Funktionen der Bi5gc11 der ge111css(•11c11 \\'inkl'\ L'ingr!H·11 . . , Diese .Methode ßCS(;dtet, diu l\nstcn der �tabilisieru11g bedn1k11d rn 1cduziere11; es kommen dabei
jedoch
die 1.u wicderhuknde11 ML·<-:�,ungs- u1HI l�(·(l111u11��s··
arbeite1t
in Bc1racht. -. . Es
w�ire uicht ratsam, bei soq{s:lll1C11 P1111k1 H:rsirl1L'r1111yy11 1fas St.Lliili:-.icre11tl�R
Punktes überhallpi' aufzugc1Je11 und hlnfJ zur ��'2·>111c·trisl'he11 \lc tlirnlc', 11 i1: �.i1·hi-e·· · e1nlach · - behandelt wurde, - zu grellen. . .
Diese
Art
der Punktversid1eru11� erfurdcrt auch in pr;il;tisclw11 Fiilleii einengroßen Zeitaufwand. ·-
Die
St:tdt Berlin hat die Punktversichern11g bloß aur dil'se �letlll>lk ikr--.
, g-eometrischen
Bestimmung der Lage der Punkte p;estiitzt.. Als eine �ute Lösung der Aufgabe E'i11cr g-L�wissc11h:tflei1 P1111k tvcn:icherun�;
se � c�ic
Verwendung der kombinierten Stabilisicr1.111�� des ,l)unktortes mit dt>r !];L'0- 1�1etrischen Bestimmung der Lage des Punktes durcl1 W 111kelrness11n� en1pluhle11.Wle
bereits erwähnt,i�UH
sich keine· allgemeine Regel für die Stabilisierunf!: d(;r134. �
Punkte
a
uf
ste
llen, wenn llliLll auf die vi e
len,i
Faktoren, welche
bei der Au sführu ng perselben e1 ne Holle spielen, Bedacl1t nim�
t.Die letz tangeführtc Methode, wel
c
he für die Stabilisie
rung
der Polygonpu nkte'in
Sfaclten als die zweckmüßi gste zu bezeich nen i st, kann bei ihrer A nwenduugdurch
gewisse Ei n richtung·en noch ve
reinf
ac
ht werden. Es istnicht
nötig, spezielleFi xmarken vielleicht m o nt i
e
ren zulassen,
sondern es genügt, an deren Stelle scharfe Kanten der G ebäude zu be
nüt,zen oder scharfe R itzen ·im Mauerwerke -herzurichten . Auch bei der Winkelmessung wäre es überfl üssig, die Genauigkeit_ über die Grenzen, welche der
Praxis
entsprechen, steigern zu wollen - Beider
_ .·Markierung des Punkto r tes sind die einfachsten der früher darges1-ellten un teri r
dischen Marken snmt Sch u tzkasten hinreiche11d geniigcncL
Diese 'Methode hat sich schon in der Prax:is bewährt und hat bei umfang;
reichen Vermessungen die besten Resultate einer zwecken tsprechenden Stab il isie
rung ergeßen .
Ei ne zweckm�ißige Poly gonpunkt-Vcrs'icherung wird wohl immer d e n Wert ucr, At1fn11h1iie bedeutend erhöhen un<l es i s t deswegen beachtenswert, da.ß man dieser wich t igen Frage i n den fachmi:i.nnisc,.hen Kreisen geg��n wiirtig mehr Aurmerk·
sanikeit widmet , als <lies früher der Fall gewesen L t.
Diese Frage
kommt
daher in dem gi.i n stige n Augenbli cke zurErört�r:_ung-,
- .·wo eine - große J', nzab l Öf;terrcichischer
Städte einer
neuen Vermessung e,ntgegensieht.
Es· wäre sohin nur
e
rwlinsc
ht, die mal�gebendcn K örperseharten Wich tig ke i t ei11gel1encl zu i n form iere n. i\l öge diese.Abhandlung
ü��r die, „Lös_µng- derselben recht viel Nutzen
bringen.
_·.; � :· t� \ �
W i e n, m} Oktober 1 90 5 . · - ·-
Kr i t i s c hie ":-· .· Betr a c �'P,� , $1 e n
' ·> . -'11)..·''.'! ·"f
Ober die '
Mappen q�a Katasters unCJ Grundbuches.*)
� - . � · - -Von Ludwfg M i c· H c h h o f e r, k k;Otierii cotnetcr -Cl„. R.
libe1�'ihrc techn!Sc.he
. ' .i ,. ,.
Da� i\lto stµrzt·, es
ilnclert
sich die 7.eit Und ,neues ,Lcb-n li!!i1lt aüs 11c11 R u i n e n , • i �, , „ -Die Gru ndlage aller i m Gebrauch stehenden l{ni tlichen Plline si nd die .sog-. · -· ·-
�W;,.;/,:.0:Öriginalurnppcn ; · d .
· s.
u i e l\foßtischbmtter cter· irli: J ;ihre
1,e 11: - beg·onnenen undf<::•;;;- : '.'· � S.':„; l �� l
be�ndetcn K at\tstrahufnahme, �ilso ,_.d ie_ u n nüttclb1re n Er§l;cbn isse dieser -s�t�;: ': �� p"'�'g'.f,ö.�en:
Ul\d" iluß�rst "wichtigenstaatlic he�:··
Verm'essu11gsttn
ternchn�u pg. -N�\G)ldem�(ih/,:;-j1·· ·�J�es�,�)figin '.llmappen eine Rei he von
J
ähren\ler
Finamvern"al tttng flir .cli�,,
Z�v ecke��as ; ;·t·;3�),
<<lt'H', C:rptnds��l!�revid.enz als Plan m a terial • gcd ien t haben , \vurd_cr1'tlles� {ben
- :ws[ �1M{�t'-,_�·[:; }� i�N:
J)eg�eiflichen. SchoriungsrUcksichten nach· tt ncl 11ach n1facr G�bi;:wch gcsctr.t -' · '"
;;:-�·):,��."' ·';;1·-... ·-:- , • · . · , - ,
1 '"' · · .'.;
. : -:1.Es W'ire �ehr ai1_gezd;(t uncl erwünscht, w e n ndJc
Herren J{ol!ege11, angereg t durch d ie, . . Jeil�nfiills sehr heaclttenswerte1I Ausführu11ge11 des' �esclüt 1.ten Herrn V