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Dieses E-Book ist ein Verlagsprodukt, an dem viele mitgewirkt haben, insbesondere:

Lektorat Franziska Pendelin

Korrektorat Annette Lennartz, Bonn Herstellung E-Book Maxi Beithe

Typografie und Layout Christine Netzker Covergestaltung Bastian Illerhaus Coverbilder Marion Hassold

Fotos auf der Buchrückseite Marion Hassold, Barbara Schuckmann Satz E-Book Christine Netzker

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8362-6819-6

1. Auflage 2020

© Rheinwerk Verlag GmbH, Bonn 2020 www.rheinwerk-verlag.de

Impressum

(3)

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein runder Bauch als Inbegriff der Vorfreude, ein verzauberndes Engels- lächeln und die großen Augen beim Probieren der ersten Torte – diese Momente sind unwiederbringlich und sind es allemal Wert, in Bildern bewahrt zu werden. Damit Ihnen einmalige und besondere Aufnahmen gelingen, zeigen Ihnen Marion Hassold und Barbara Schuckmann in die- sem Buch, wie Sie werdende Mütter und die kleinsten Modelle in den eigenen vier Wänden, im Freien oder auch im Studio ablichten.

Damit Sie sich gezielt zu dem Thema informieren können, das Sie am meisten interessiert, ist der Schwangerschafts-, der Neugeborenen- und der Babyfotografie jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet. Sie erfahren dort alles, was Sie für Ihr erstes Shooting wissen müssen – von der Ge- staltung des Hintergrundes über den Einsatz von natürlichem Licht und Kunstlicht bis zu geeigneten Posen. Haben Sie Ihre ersten Aufnahmen gemacht, schauen Sie sich im Kapitel zur Bildbearbeitung an, wie Sie Hauttöne optimieren, Belichtungskorrekturen vornehmen, kleine Ma- kel entfernen und Ihre Bilder ansprechend präsentieren. Wenn Sie mit der Fotografie eher am Anfang stehen, interessiert Sie sicher auch das Kapitel zur Aufnahmetechnik und Ausrüstung, in dem Sie nicht nur ei- nen Überblick über die wichtigsten fototechnischen Grundlagen bekom- men, sondern auch alles Wissenswerte über eine sinnvolle Ausrüstung nachlesen können. Falls Sie schon länger Fotografieren und überlegen, Ihr Hobby zum Beruf zu machen, finden Sie im letzten Kapitel viele hilf- reiche Hinweise und Tipps zum Start in die Selbstständigkeit und zur Selbstvermarktung.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Stöbern, Lernen und natür- lich beim Fotografieren. Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, kön- nen Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen.

Ihre Franziska Pendelin Lektorat Rheinwerk Fotografie

franziska.pendelin@rheinwerk-verlag.de www.rheinwerk-verlag.de

Rheinwerk Verlag · Rheinwerkallee 4 · 53227 Bonn

(4)

Inhalt

Vorwort ... 8

1 Schwangerschafts fotografie

... 20

1.1 Besondere Herausforderungen in der Schwangerschaftsfotografie ... 20

Körperliche und psychische Veränderungen ... 21

Positive Kommunikation ... 23

Fotografieren zur richtigen Zeit ... 24

1.2 Die Vorbereitung ... 25

Das Vorgespräch ... 25

EXKURS Leitfaden für ein geschäftliches Vorgespräch .... 27

Das Styling – den Wohlfühlfaktor steigern ... 30

1.3 Ein Schwangerschafts-Shooting on Location ... 34

Location und Bildgestaltung ... 34

Licht und Tageszeiten ... 38

Blick auf die Details: Kleidung, Accessoires und Co. ... 50

1.4 Ein Schwangerschafts-Shooting im Studio ... 54

Wohlfühlatmosphäre im Studio ... 55

Eine Frage des Typs – Auswahl geeigneter Studio­Outfits ... 56

Im richtigen Licht ... 58

1.5 Posen und Blickwinkel – den Bauch perfekt in Szene setzen ... 61

Perspektive und Wirkung ... 62

Die Grundpose ... 66

Die beliebtesten Posen und Motive ... 68

Generelle Tipps zum Posing ... 76

EXKURS Motive und Posen planen ... 83

1.6 Motivideen ... 88

(5)

2 Neugeborenenfotografie

... 110

2.1 Die besonderen Herausforderungen der Neugeborenenfotografie ... 110

2.2 Die beste Zeit ... 110

2.3 Gut vorbereitet und auf alles eingestellt ... 113

Erste Gespräche ... 113

Zeitaufwand ... 116

Wünsche der Eltern ... 117

Hinweise für die Eltern ... 118

2.4 Atmosphäre und Miteinander ... 120

Umgang mit den Eltern ... 121

Umgang mit dem Neugeborenen: Sicherheitsaspekte ... 122

Beruhigungstechniken ... 126

EXKURS Wickeltechnik zum Beruhigen des Babys ... 128

2.5 On Location: Die Umgebung kennenlernen und vorbereiten ... 130

2.6 Licht in der Neugeborenenfotografie ... 136

Das beste Licht finden ... 136

Kunstlicht oder Tageslicht? ... 144

2.7 Vor dem Shooting ... 149

EXKURS Einstieg in ein Studioshooting ... 151

2.8 Posing für die Kleinsten ... 154

Typische Posen auf dem Posing Beanbag ... 155

Requisiten und Accessoires ... 170

Familienbilder ... 173

EXKURS Interview mit Dr. Julia Schönemeier ... 188

2.9 Motivideen ... 192

3 Babyfotografie

... 214

3.1 Ein Jahr voller Meilensteine ... 214

3.2 Vor dem Shooting ... 214

Erstgespräch mit den Eltern ... 215

Umgang mit dem Baby ... 218

Vorbereitung des Baby­Shootings ... 221

(6)

3.3 Das Baby-Shooting ... 222

Licht­Setup in Innenräumen ... 222

Posen im ersten Lebensjahr ... 224

Aufnahmen gestalten ... 230

Der Cake Smash zum ersten Geburtstag ... 232

3.4 Motivideen ... 236

4 Bilder bearbeiten und präsentieren

... 244

4.1 Bildbearbeitung ... 244

Dateiformat ... 244

Farbmanagement ... 245

Vorauswahl ... 245

Basiskorrekturen in Lightroom ... 246

EXKURS Presets verstehen und anlegen ... 252

Bildretusche in Photoshop ... 254

4.2 Bildverwaltung und Bildarchivierung ... 263

Drohende Gefahren ... 263

Ein Bildarchiv anlegen ... 264

Bilder aufbewahren ... 265

4.3 Präsentationsformate ... 265

5 Aufnahmetechnik und Ausrüstung

... 274

5.1 Die Technik im Griff ... 274

Kameramodus ... 274

Der Fokus ... 274

Blende, Belichtungszeit und ISO­Wert ... 275

Weißabgleich ... 276

Das Licht unterstützen und lenken ... 277

EXKURS Bildgestaltung ... 279

(7)

5.2 Tipps zur notwendigen Ausrüstung ... 282

Ausrüstung für Shootings on Location ... 282

EXKURS Reflektoren ... 290

Ausstattung für die Studiofotografie ... 293

6 Professionell durchstarten

... 304

6.1 Kernfrage Selbstständigkeit ... 304

Für wen eignet sich die Selbstständigkeit? ... 304

Beratung, Finanzierung und Förder programme ... 306

Freiberufler oder Handwerker ... 306

Die Gewerbeanmeldung ... 306

Beim Finanzamt ... 307

Versicherungen ... 307

Kalkulation und Preisgestaltung ... 308

6.2 Den Markt erobern ... 310

Marktentwicklung und Marktsituation ... 311

Ihre Ziele ... 311

Ihre Zielgruppe ... 314

Sich von der Masse abheben ... 316

Marketing und Werbemaßnahmen ... 318

Einen Kundenstamm pflegen ... 323

6.3 Bildstil und Bildsprache ... 325

Einen eigenen Stil entwickeln ... 325

Über den Umgang mit (Selbst­)Kritik und Inspirationsquellen ... 327

Am Ball bleiben – Aus­ und Weiterbildung ... 329

Index ... 332

(8)

Vorwort

Eine Herzensangelegenheit – Marion Hassold

Neugeborenenfotografen haben ein ganz großes Herz und lieben den Menschen. Davon bin ich überzeugt, denn Einfühlungsvermögen und tiefes Mitgefühl sind meiner Meinung nach nicht nur eine Voraussetzung, um erfolgreich mit Menschen arbeiten zu können, sie dienen gleichzeitig auch als wichtiges Werkzeug – ein Werkzeug, das notwendig ist, um ausdrucksstarke und berührende Aufnahmen anfertigen zu können. Be- gegne ich anderen Fotografen derselben Nische, fällt mir immer wieder auf, wie sanft und höflich diese Menschen sind, oft etwas schüchtern, nachdenklich, im Grunde zurückhaltend. Stehen sie jedoch hinter der Kamera, verwandeln sie sich, da strahlen sie auf einmal Stärke und Selbstvertrauen aus, geben ihren Modellen ganz selbstsicher klare Anweisungen. Es ist ganz schön schwer, sich selbst zu beschreiben, aber ich vermute, auch ich gehöre zu dieser Sorte Mensch.

Porträts zu fotografieren erfordert neben fotogra- fischen Kenntnissen immer noch etwas mehr. Sie müssen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen und an- dere anleiten können. Das gilt ganz besonders für die Arbeit mit feinfühligen Schwangeren und sensiblen jungen Babys. Da Sie dieses Buch gerade in den Hän- den halten, haben Sie sich wahrscheinlich genauso

»schockverliebt« in die Fotografie von Neugeborenen und Schwangeren wie ich damals als junge Fotografin.

Wie ich Fotografin wurde

Obwohl bei uns zu Hause früher große hölzerne Ka- merakästen aus dem Studionachlass meines Opas herumstanden und mein Vater seine Leicas hegte und pflegte, interessierte ich mich kaum für die Fotografie.

Aus einem zu spontan geplanten Kunststudium wurde nichts und mein hart erkämpfter Ausbildungsplatz als Mediengestalterin wurde in der ersten großen Krise der Werbebranche drei Tage vor Antritt gestrichen. Von kreativen Jobs hatte ich die Nase voll. Letzten Endes entschied ich mich, Informatikerin zu werden. Doch ich kaufte mir noch während meiner Abschlussprüfun- gen nebenbei eine Kamera, weil ich an den Wochen- enden Kinder schminkte und mein kleines Business bewerben wollte. Und dann machte es im wahrsten Sinne des Wortes ganz laut Klick in meinem Kopf. Von da an habe ich für die Fotografie gebrannt. Auf einmal gab es keinen Zweifel mehr: Ich wollte unbedingt Fo- tografin werden!

(9)

Gelernt habe ich die Fotografie dann von der Pike auf, in einem traditionellen Atelier für Porträtfotografie.

Damals gab es noch keine Neugeborenenfotografie wie heute. Schwangere fotografierte ich im Studio, meis- tens unbekleidet als klassischen Akt mit Zangenlicht.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich das erste Mal Bilder von Neugeborenen entdeckte. Ich hatte gerade eine Festanstellung in einem modernen Fotostudio angetreten. Babys fotografierte ich mehr- mals am Tag. Neugeborene verirrten sich selten ins Studio. Im Internet entdeckte ich dann zum ersten Mal

Neugeborenenfotos aus den ersten Lebenstagen. Ich war absolut hingerissen. Die Nahaufnahmen mit den kleinen Details, die entzückenden eingerollten Posen, die sanften Farben, die so friedlich schlafenden Babys, die minimalistische und klare Bildsprache … Tags dar- auf erzählte ich meinem Vorgesetzten und dem Team begeistert davon. So etwas sollten wir auch machen – so traumhaft schöne Bilder! Meine Kollegen teilten meine Begeisterung jedoch überhaupt nicht.

Ich ging also meinen eigenen Weg. Bücher gab es noch keine, auch nicht zur Porträtfotografie. Ich las Helle sanfte Farbtöne, ein friedlicher Gesichtsausdruck, ein weich verschwimmender Hintergrund,

ein wenige Tage altes Baby: So sehen meine persönlichen Lieblingsbilder von Neugeborenen aus.

50 mm | ƒ2,5 | 1/125 s | ISO 50 | MH

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verstreicht, beginnt sie zu fliegen, sobald das Kind ge- boren ist. Wie gerne schaue ich mit meinen Kindern in Ruhe unsere Fotos an. Fotos sind ein Teil unserer Iden- tität als Familie. Wir hängen sie uns auf und betrachten sie, weil wir einander wichtig sind. Familienfotos sind Symbole für Zusammenhalt und Liebe. Sie sind mein persönlicher gedanklicher Anker und Schatztruhen, in denen besondere Erinnerungen schlummern.

Ich arbeite immer noch an mir, daran, die Dinge

»wahrhaftiger« festzuhalten, die Essenz eines Mo- ments noch besser einzufangen, die Bedeutung klarer herauszuarbeiten. Bilder zu lesen und fotografisch zu sehen kann man lernen. Jeder von uns bringt dabei etwas Eigenes und Besonderes mit. Fotografieren Sie alles, was Ihnen von Bedeutung erscheint – mit offe- nen Augen und aus ganzem Herzen.

Danksagung

In dieses Buch flossen unglaublich viel Zeit und Auf- merksamkeit, die an anderer Stelle fehlten. Ich möchte mich daher herzlichst bedanken für das Verständnis Bücher über die Pflege von Babys, über Geburten

und die Schwangerschaft. Ich schaute mir spät nachts Workshops an, weil sie live kostenlos gestreamt wur- den. Endlich fotografierte ich meine ersten Babys als freie Fotografin, kurz darauf sehr aufgeregt und ner- vös meine ersten Neugeborenen. Die Begeisterung und Freude sind mir über die Jahre immer geblieben.

Inzwischen bin ich selbst Mutter von zwei wundervol- len Töchtern und arbeite weiterhin hauptberuflich als selbstständige Familienfotografin.

Die Bedeutung von Baby- und Familienfotos Die Kennenlernzeit mit dem eigenen Baby ist voller

»erster Male«, voll kleiner flüchtiger Momente, die ver- gänglich und kostbar sind. Nichts verändert das Leben so nachhaltig wie eine Schwangerschaft, der Kraftakt der Geburt, das Aufziehen von Kindern. Es erfordert ein neues inneres Wachstum. Es ist ein langsamer Prozess voller tiefer Veränderungen, die einem oft erst Jahre später im Rückblick wirklich bewusst werden. Und ob- wohl die Zeit in der Schwangerschaft zunächst langsam

Ich bin eine leidenschaft- liche On-Location-Foto- grafin. Auch mitten im Win- ter, wie hier im Dezember, fotografiere ich draußen.

In unseren Breiten wird es dann früher dunkel, so fin- det man bereits am frühen Nachmittag goldenes Ge- genlicht vor. Unter freiem Himmel – das ist mein liebs- ter Arbeitsplatz für Schwan- gerschaftsaufnahmen.

135 mm | ƒ2,8 | 1/640 s | ISO 320 | MH

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haben. Danke an die Lieferanten, das Café Kauz, an die beteiligten Firmen und Kollegen, die dazu beigetragen haben, dieses Buch mit Inhalt zu füllen. Ein großer Dank für die Hilfe beim Schreiben an meine immer erreichbare Lektorin Frau Dr. Franziska Pendelin und den Rheinwerk Verlag, der uns dieses Buch ermöglicht hat. Ein besonderer Dank gilt meiner lieben Co-Auto- rin Barbara Schuckmann für die so angenehme Zusam- menarbeit.

und die Geduld meines Ehemannes Thomas und mei- ner kleinen Töchter. Ich danke meiner Mutter für die Hilfe im Haushalt und bei der Kinderbetreuung; ich danke auch meiner Schwiegermutter fürs Babysitten und Familie und Freunden für ihre Unterstützung.

Danke an alle meine Kunden für ihr großes Vertrauen und besonders für die freundliche Erlaubnis, ihre Bil- der zeigen zu dürfen. Danke an meine schwangeren Modelle, die sich Zeit für unser Shooting genommen

Ein Neugeborenes, eingeschlafen an der Brust der Mutter. Es berührt mich immer wieder sehr, diese besonderen Momente im Leben einer Familie miterleben zu dürfen.

50 mm | ƒ2,8 | 1/125 s | ISO 500 | MH

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Die (erwartete) An- kunft eines Babys ist immer etwas Beson- deres, egal, ob es das erste oder ein weiteres Kind ist. Die Dynamik einer Familie ist ver- änderlich, und es ist erfüllend, sie für einen Moment begleiten und fotografieren zu dürfen.

50 mm | ƒ4 | 1/320 s | ISO 320 | MH

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Der schönste Job der Welt – Barbara Schuckmann

Die Baby- und Familienfotografie fordert von mir je- den Tag volle Aufmerksamkeit, viel Feingefühl, Ruhe und Geduld. Dennoch kann ich mir keinen schöneren Job vorstellen. Jeden Tag darf ich neue Familien ken- nenlernen, Menschen, denen ich sonst wahrscheinlich nie begegnet wäre, die ihre ganz persönliche Lebens- geschichte haben. Ich darf mit meiner Fotografie Teil ihres Lebens werden und für sie unwiederbringliche Momente festhalten. Sie vertrauen mir ihr wertvollstes Gut an – ihre Kinder –, und ich habe das Privileg, sie fo-

tografieren zu dürfen. Das Gefühl, anderen Menschen eine große Freude zu bereiten, ist einfach wundervoll und zeigt mir jeden Tag aufs Neue, wie wertvoll meine Arbeit ist.

Wie ich zur Fotografie kam

Die Fotografie fasziniert mich seit meiner Jugend, und schon immer fotografierte ich am liebsten Menschen, damals noch mit einer analogen Spiegelreflexkamera.

Ein ausdrücklicher Kunden- und Herzenswunsch – genauso hatte sich das Modell die Aufnahme ausgemalt. Später wurde sie um ein ähnliches Motiv gemeinsam mit dem Neugeborenen ergänzt.

70 mm | ƒ3,2 | 1/250 s | ISO 160 | MH

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sehr viel Spaß, ich lernte viel Neues. Nach meinem Dip- lom arbeitete ich zunächst einige Jahre als Angestellte im Marketing, verlor dabei aber nie meine Liebe zur Fotografie.

Die Geburt meines ersten Kindes war ein sehr ein- schneidendes Ereignis. In dem Moment, als mein Sohn zum ersten Mal auf meinem Bauch lag, habe ich erfah- ren, wie groß und bedingungslos die Liebe sein kann.

Von jetzt auf gleich war ich Mama und hatte eine ganz neue Rolle in meinem Leben, die schöner nicht sein konnte. Zwei Jahre später wurde meine Tochter gebo- ren, die unsere Familie erst komplett gemacht hat. Je- den Tag aufs Neue sind mein Mann und ich dankbar, dass diese beiden kleinen Menschen unser Leben er- füllen, dass wir für sie da sein dürfen, dass wir erleben dürfen, wie sie sich weiterentwickeln und ihre eigenen Erfahrungen machen. Meine Kamera war – insbeson- dere nach der Geburt meiner Kinder – mein ständiger Begleiter. Jeden noch so kleinen Moment hielt ich fest, meist sehr dokumentarisch.

Ich war so fasziniert von der emotionalen Fotografie von Babys und dem Festhalten inniger Familienbezie- hungen, dass ich mir wünschte, in diesem Bereich be- ruflich tätig sein zu können. Mit der großen Unterstüt- zung meines Mannes nutzte ich die Elternzeit dazu, auszuprobieren, ob der Berufszweig für mich infrage käme. Jede noch so kleine Information zu dem Thema saugte ich auf und machte meine ersten Fotosessions mit Babys. Als meine Elternzeit vorbei war, fasste ich den Entschluss, meinen eigenen Weg zu gehen – als selbstständige Baby- und Familienfotografin.

Meine Motivation

Mein Antrieb ist es, Bilder für Familien zu kreieren, die ihr Herz berühren und die von Tag zu Tag wertvoller für sie werden. Wenn Sie selbst Familie haben, wissen Sie, wie kostbar die Zeit mit Ihren Lieben ist. Es gibt so viele flüchtige Momente, die zu schnell vergehen und nicht zurückgeholt werden können. Diese in Bildern festzuhalten ist unheimlich wichtig, und mich moti- Angefangen mit klassischen Porträts, Akt und Beau-

ty-Shootings im Freundeskreis und mit Modellen auf TFP-Basis entwickelte sich aus der Leidenschaft immer mehr. Ebenso großes Interesse hatte ich für die Ver- wendung von Bildern in Medien und deren grafische Gestaltung. Als die Zusage der Universität für das Stu- dium der Medienwissenschaft kam, ergriff ich meine Chance und schrieb mich ein. Das Studium machte mir

Familie beginnt schon mit der Vorfreude auf die Ankunft des kleinen Sprösslings. Dieses Glücks gefühl in Bildern festzu- halten ist etwas ganz Besonderes.

90 mm | ƒ4 | 1/640 s | ISO 250 | BS

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Und auch ich habe während des Buchschreibens eine Menge dazugelernt. Sich so ausführlich mit Themen zu beschäftigen, die man im Alltag routiniert umsetzt, bringt einen an manchen Stellen dazu, seine Techniken zu hinterfragen, besser zu werden. Auch meine Arbeit ist ein stetiger Entwicklungsprozess.

Nun ist das Buch fertig und ich hoffe, dass es Ihnen als Inspirationsquelle dienen wird, um Ihre ganz ei- viert jede Erinnerung, die ich für eine Familie fotogra-

fisch einfangen darf.

Genauso liegt es mir am Herzen, auch anderen Fo- tografen und an der Fotografie Interessierten mein Wissen weiterzugeben. Als die Anfrage des Rheinwerk Verlags kam, sagte ich kurzentschlossen und voller Vorfreude zu. Viel Arbeit lag vor mir, doch es moti- viert mich, immer wieder neue Dinge anzugehen.

Pur und auf das Wesentliche beschränkt – so liebe ich die Neugeborenenfotografie.

70 mm | ƒ2,8 | 1/125 s | ISO 320 | BS

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Als Erstes möchte ich meinem Ehemann Thorsten dan- ken. Wenn er nicht immer an mich und meine Vision geglaubt hätte, wäre ich nicht dort, wo ich jetzt stehe.

Dann möchte ich unseren gemeinsamen Kindern dan- ken, die mich auf meinem Weg immer wieder inspirie- ren und mir durch ihre Liebe so viel Kraft geben. Ihr seid für mich das Wichtigste auf der Welt! Ein großer Dank gilt auch meiner Familie, meinen Freunden und Kollegen für ihren Rückhalt und ihre stetige Unterstüt- zung. Danke möchte ich auch all den Familien sagen, deren Bilder ich hier zeigen darf, sowie den Unterneh- men, deren Produkte im Buch Verwendung finden.

genen Baby- und Familien-Sessions zu verwirklichen.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben oder mit mir in Kontakt treten möchten, freue ich mich, von Ihnen zu hören.

Danksagung

Ich bin unendlich stolz, glücklich und dankbar, dass ich dieses Buch schreiben durfte. Mein ganz besonderer Dank gilt all den lieben Menschen, die mich während des Entstehungsprozesses durch positiven Zuspruch und Anteilnahme unterstützt haben.

Ein Neugeborenes in Pose zu legen, sodass es dennoch entspannt und zufrieden wirkt, muss geübt sein. Auch ich habe viele Babys fotografiert, bis ich meine Posen perfektioniert hatte.

70 mm | ƒ2,8 | 1/125 s | ISO 125 | BS

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Zwar ist es wichtig, die Technik zu beherrschen, aber es geht uns auch um den künstlerischen Aspekt, darum, was und wie Sie selbst sich ausdrücken möchten, wo- für Sie brennen und was Sie motiviert. Was treibt Sie an, was für ein Fotograf möchten Sie sein? Vielleicht verspüren auch Sie etwas von dem ganz besonderen Zauber und der tiefen inneren Zufriedenheit, die uns beim Fotografieren von werdenden Müttern und Babys erfassen und uns bei der Arbeit immer wieder selig lä- cheln lassen. Gehen Sie nun ein Stück mit uns auf Ih- rer eigenen fotografischen Reise. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Schmökern und gute Lernerfolge mit unserem Buch.

Ihre

Marion Hassold, www.neugeborenenfotos.de und Barbara Schuckmann, www.nesthaekchenfotografie.de

Dieses Buch möchten wir unserer größten Inspiration, unseren wundervollen Kindern, widmen: Josephine Grace, Malina Rose, Isabella Louisa und Leonhard Louis.

Sie füllen das Buch mit Leben, und ohne sie wäre die Umsetzung gar nicht möglich gewesen.

Zu guter Letzt danke ich dem Rheinwerk Verlag und insbesondere meiner Lektorin Frau Dr. Franziska Pen- delin dafür, dass sie während der Schreibphase immer für mich da war. Auch danke ich meiner Co-Autorin und Kollegin Marion Hassold für die allzeit gute Zu- sammenarbeit.

Was Sie in diesem Buch erwartet

In diesem Buch möchten wir Ihnen umfassende Infor- mationen über unser Lieblingsgenre im Traumberuf Fotograf an die Hand geben sowie jede Menge Inspira- tion, Ideen und Anregungen, damit Sie vollgetankt mit neuem Wissen Ihren eigenen Weg finden und gehen können. Damit Sie auch am Bild lernen, geben wir zu den meisten Fotos die Aufnahmedaten an. In nach- folgender Reihenfolge finden Sie dort: Brennweite | Blende | Verschlusszeit | ISO-Wert | Namenskürzel der Fotografin.

Ich möchte bei jeder Fotosession den einen besonderen Moment einfangen, in dem die innige Verbundenheit, das große Glück und die unsagbare Liebe innerhalb der Familie spürbar werden.

55 mm | ƒ2,8 | 1/125 s | ISO 200 | BS

Ein Kinderporträt, das von seinen authentischen Emoti- onen lebt, ist es, was ich mit meiner Fotografie festhalten möchte. Dafür warte ich gerne länger auf den richtigen Moment.

70 mm | ƒ2,8 | 1/200 s | ISO 320 | BS

(18)

Schwangerschafts­

fotografie

Die Schwangerschaftsfotografie ist ein wunderschönes, aber fotografisch forderndes Genre. Die werdende Mutter durchlebt viele Höhen und Tiefen auf dem emotionalen Weg

zur Geburt. Sie verändert sich nicht nur äußerlich. Mit einer einfühlsamen Beratung, guten Vorbereitung, der richtigen Ausrüstung und Aufnahmetechnik wird es Ihnen gelingen, Bilder anzufertigen, die Ihr Modell glücklich machen und ein

Leben lang an diese ganz besondere Zeit erinnern.

KAPITEL 1

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Schwangerschafts­

fotografie

Die Schwangerschaftsfotografie ist ein wunderschönes, aber fotografisch forderndes Genre. Die werdende Mutter durchlebt viele Höhen und Tiefen auf dem emotionalen Weg

zur Geburt. Sie verändert sich nicht nur äußerlich. Mit einer einfühlsamen Beratung, guten Vorbereitung, der richtigen Ausrüstung und Aufnahmetechnik wird es Ihnen gelingen, Bilder anzufertigen, die Ihr Modell glücklich machen und ein

Leben lang an diese ganz besondere Zeit erinnern.

KAPITEL 1

(20)

KAPITEL 1

Schwangerschafts fotografie

1.1 Besondere

Herausforderungen in der Schwangerschaftsfotografie

Eine Schwangerschaft verändert das ganze Leben.

Vielen Frauen sind professionell angefertigte Erin- nerungsbilder an diese besondere Zeit mit dem run- den Babybauch sehr wichtig. Für Sie als Fotograf ist es gar nicht so einfach, eine werdende Mutter so zu fotografieren, dass sie sich selbst auf den Bildern gut gefällt. Sie stehen vor der Aufgabe, die Vorstellungen und Wünsche Ihres Modells zu berücksichtigen sowie der Besonderheit der Situation gerecht zu werden. Sie müssen Bildaufbau, Posen, Perspektive und Beleuch- tung meistern, die passende Ausrüstung und einen Aufnahmeort auswählen. Oftmals ist zudem eine gute Beratung, zum Beispiel bezüglich der Auswahl passender Kleidung, unerlässlich für den Erfolg Ihres Vorhabens. In den folgenden Abschnitten finden Sie alle wichtigen Informationen zur umfassenden Vor- bereitung und Durchführung eines Fotoshootings im Freien oder im (Home-)Studio.

Um eine gute Vertrauensbasis zu schaffen, sollten Sie versuchen, sich in Ihr schwangeres Modell hinein- zuversetzen. Bei der Anweisung zu bestimmten Posen und beim Smalltalk in den Pausen ist außerdem etwas Hintergrundwissen hilfreich, um die Vertrauensbasis

Es heißt, eine Schwangerschaft sei keine Krankheit – ein Spaziergang ist sie deshalb aber noch lange nicht!

50 mm | ƒ2 | 1/160 s | ISO 125 | MH

(21)

zu vertiefen. Eine Frau erfährt während der Schwan- gerschaft starke Veränderungen innerhalb sehr kurzer Zeit – und dies nicht nur körperlich, sondern auch psy- chisch. Bei jeder Frau verläuft jede Schwangerschaft an- ders, sodass kaum allgemeingültige Aussagen über den Verlauf getroffen werden können. Es gibt sie, die völlig unbeschwerten und komplikationslosen Schwanger- schaften. Meistens sieht die Realität jedoch anders aus.

Körperliche und psychische Veränderungen Die Medien vermitteln uns oft ein geschöntes Schwan- gerschaftsbild: Prominente, Influencerinnen und Ade- lige zeigen sich stets glücklich zu festgelegten Termi- nen, oftmals in hohen Schuhen und engen Kleidern vor den Kameras, perfekt geschminkt und frisiert, sel- ten mit Übergewicht dank eines strengen Sport- und Ernährungsprogramms. Über Probleme wird wenig berichtet. Dabei ist die Belastung für den Körper hoch, er verändert sich, um das Baby gebären zu können. Der Bauch wächst, die Gebärmutter wächst, die Mutterbän- der dehnen sich, die Plazenta wächst, das Baby wächst, Organe werden verschoben, das Herz pumpt literweise mehr Blut, es werden mehr Nährstoffe benötigt und jede Menge Hormone ausgeschüttet. Zudem lockern sich die Bänder und die Brüste nehmen an Volumen zu.

Es gibt unzählige unangenehme Dinge, die bei Frauen für leichtes bis starkes Unwohlsein im und mit dem eigenen Körper sorgen können. Darunter fallen zum Beispiel die stetige Gewichtszunahme, Haut- und Haarprobleme, Stimmungsschwankungen, mehr oder weniger starke Brust-, Rücken- und Unterleibsschmer- zen, wochenlange Übelkeit – manchmal mit Erbrechen –, Kreislaufprobleme, bleierne Müdigkeit und Erschöp- fung, Schlaflosigkeit, innere Unruhe und weitere Fol- gen hormoneller Veränderungen. Wassereinlagerun- gen lassen das Gesicht »aufgeplustert« wirken und bedingen schmerzende Beine und Füße. Gegen Ende der Schwangerschaft reißt bei manchen Frauen die Haut an Brust und Bauch zu Schwangerschaftsstreifen ein und brennt. Der Nabel kann sich nach außen stül- pen. Manche Frauen mögen ihren nackten Bauch nun

nicht mehr (schon gar nicht auf Fotos), manche ekeln sich vor ihrem Bauchnabel. Dazu kommen mitunter psychische Belastungen wie Existenz- und Zukunfts- sorgen, Ängste um die Gesundheit des Kindes und die Sorge, ob man gut genug vorbereitet ist, ob die Geburt schmerzhaft wird und ob man eine gute Mutter sein wird. Manche Frauen bekommen leichte bis schwere Komplikationen wie vorzeitige Wehen, starke Blutun- gen, unklare Untersuchungsergebnisse. Manche haben bereits Fehlgeburten oder traumatische Geburtserleb- nisse hinter sich, die sie seelisch vorbelasten.

Gleichzeitig bedeutet eine Schwangerschaft aber auch unfassbar viel Glück, riesige Vorfreude, sehr viel Liebe und Aufregung, unvergessliche Momente, wie der, in dem man das sanfte Strampeln des Babys das erste Mal spürt oder das Herzchen zum ersten Mal im Ultraschall pochen sieht. Es ist eine Zeit des inneren und äußeren Wachstums und oftmals eine Achter- bahnfahrt der Gefühle. Eine Schwangerschaft und ein neues Kind verändern alles. Es lohnt sich sehr, diese

Eine Zeit der tief greifenden Veränderungen: Eine Frau wird nicht erst mit der Geburt zur Mutter; bereits in der Schwangerschaft verändert sie sich und baut eine Bindung zu ihrem Kind auf.

85 mm | ƒ3,5 | 1/250 s | ISO 100 | MH

(22)

Unvergessliche Mo- mente und viele »erste Male« – auch die Paar- beziehung verändert sich durch die Schwan- gerschaft.

135 mm | ƒ3,5 | 1/640 s | ISO 320 | MH

(23)

besondere Zeit im Leben einer Frau und eines Paares in Bildern zu verewigen und damit die werdende Mutter zu feiern.

Positive Kommunikation

Im Umgang mit Schwangeren ist Feingefühl gefragt.

Schwangere Frauen sind aufgrund ihrer geschärften Sinne besonders sensibel, empfindsam und phasen- weise sehr emotional. Das ist zum einen hormonell bedingt, zum anderen dient es dem Schutz des un- geborenen Kindes vor Gefahren von außen. Seien Sie daher sehr behutsam in Ihrer Wortwahl, und ermuti- gen und bestärken Sie Ihr Modell stets mit positiven Worten. Vergessen Sie nicht, dass alles, was Sie sagen, möglicherweise ernst genommen und lange erinnert wird. Normalerweise ist ein bisschen Humor bei einem Shooting nichts Verkehrtes. Bei Schwangeren sollten Sie vorsichtshalber keine Scherze oder Witze über die Geburt oder das Elternsein machen. Im besten Fall lo- ckert es die Stimmung auf, im schlimmsten Fall wird

es falsch verstanden oder trifft einen wunden Punkt, von dem Sie nichts ahnen.

Es ist wichtig, dass Sie während des Shootings nicht in Schweigen verfallen. Wenn ich nervös bin, neige ich dazu, zu schnell und zu viel zu reden, und muss mich oft etwas bremsen. Für die Person vor der Kamera ist es aber ebenso irritierend und verunsichernd, wenn der Fotograf schweigt und wortlos vor sich hin arbeitet.

Erklären Sie zum Beispiel, was Sie gerade tun: ein Test- bild machen, eine Perspektive ausprobieren, die Ka- mera einstellen oder die Schärfe kontrollieren. Zeigen Sie Ihrem Modell auf keinen Fall unvorteilhafte Bilder auf dem Display oder Bildschirm (gelungene können und sollen Sie zeigen), und vermeiden Sie Formulie- rungen, die dem Modell das Gefühl geben könnten, et- was falsch zu machen (»Das funktioniert mit Ihnen gar nicht« oder »Bei Ihnen sieht das aber wirklich komisch aus«). Falls die werdende Mutter doch etwas auf dem Display erblickt, das ihr nicht gefällt, seien Sie nicht gekränkt. Hören Sie aufmerksam zu. Beim nächsten Bild achten Sie verstärkt darauf, es besser zu machen.

Unverkrampft und liebe- voll: Diesem Elternpaar ist ihre innige Beziehung zu- einander und die Vorfreude förmlich anzusehen. Wir nutzten einen Spätsommer- abend, um das goldene, durch Baumschatten gefil- terte Gegenlicht nutzen zu können. Sie können sehr viele der Posen, die aus der Hochzeits- und Paarfotogra- fie bekannt sind, adaptieren, wenn Sie genug Raum für den Bauch lassen.

70 mm | ƒ3,2 | 1/250 s | ISO 160 | MH

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Fotografieren zur richtigen Zeit

Eine durchschnittliche Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Der Entbindungstermin ist der geschätzte Geburtstermin. Er wird auf Grundlage von Ultraschall- untersuchungen in den ersten Wochen berechnet. Die meisten Babys kommen etwa zum errechneten Termin zur Welt, manche auch einige Wochen vor oder sogar bis zu zwei Wochen nach dem Termin.

Ein guter Zeitraum für Fotoaufnahmen liegt zwi- schen der 28. und 36. Schwangerschaftswoche. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase noch wohl und fit, was man auch auf den Bildern sehen kann. Der Baby- bauch ist gut erkennbar und groß genug, um auf Bil- dern in den Mittelpunkt gerückt werden zu können.

Theoretisch können Sie bis kurz vor der Geburt Fotos machen, wenn sich die werdende Mutter gut fühlt. Ge- gen Ende der Schwangerschaft bereitet sich der Körper allerdings langsam auf die Geburt vor. Das Kind sinkt tiefer ins Becken, die Form des Bauches verändert sich.

Erste Senk- und Übungswehen können nun auftreten, besonders bei Anstrengung. Die Schwangerschaft

wird zusehends beschwerlich und ermüdend, und die Lust auf ein Fotoshooting schwindet bei den meisten Frauen.

Eine meiner Kundinnen musste die meiste Zeit der Schwangerschaft liegen. Sie hatte schon viele Jahre pro- biert, ein Kind zu bekommen, und nun hatte es endlich geklappt. Zum Zeitpunkt des Shootings durfte sie wie- der aufstehen. Wir gingen nur wenige Schritte hinter dem Haus auf einem Feldweg spazieren und machten dort die Aufnahmen – sehr vorsichtig und langsam. Die Angst, dass noch etwas schiefgehen könnte, war groß.

Gemeinsam mit ihrem Mann achtete ich darauf, dass sie sich nicht überanstrengte, doch es ging ihr gut. Sie bekam einige Wochen später ein gesundes Mädchen.

Dieses Shooting war eines meiner ersten in der Selbst- ständigkeit. Es hat mich besonders tief berührt und tut es noch heute, da ich selbst ein ähnliches Erlebnis hatte. Bis heute schickt mir diese liebevolle Familie gelegentlich Bilder von ihrem »kleinen Wunder«, das inzwischen schon ganz schön groß geworden ist.

Diese Mutter hatte vor dem Shooting den Wunsch nach einer sol- chen Aufnahme geäu- ßert. Die Striche stehen für die vergangenen Schwangerschafts- wochen.

50 mm | ƒ4 | 1/320 s | ISO 100 | MH

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Das macht mir immer wieder bewusst, dass ein Baby- bauch eine schützende Hülle für ein kleines Kind ist.

Riskieren Sie bitte nichts. Die Gesundheit von Mutter und Kind geht immer vor!

1.2 Die Vorbereitung

Damit sowohl Ihr Modell als auch Sie selbst mit den Bildergebnissen des Schwangerschafts-Shootings zu- frieden sind, müssen Sie beide sich vorher ausführlich Gedanken dazu machen. Ihr Modell sollte sich über- legen, welche Art Bilder es sich wünscht, und mit Ih- nen besprechen, ob die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Klären Sie, ob Vorbereitungen getroffen oder Be- sorgungen gemacht werden müssen. Machen Sie sich

gemeinsam Gedanken zur passenden Umgebung, zu Kleidung und Styling, Bildstil und Motiven. Termine sollten Sie insbesondere bei Außenaufnahmen früh- zeitig vereinbaren.

Die meisten Menschen lassen sich selten und eher ungern fotografieren. Nicht jedem fällt es daher leicht, Wünsche klar zu formulieren. Häufig verlassen sich Modelle auf den Fotografen, insbesondere, wenn Sie Berufsfotograf sind und mit Ihren Kunden ein Ge- schäftsverhältnis eingehen. Aus Kundensicht sind Sie der Profi mit der Erfahrung. In diesem Fall sind ein runder Ablauf des Fotoshootings und die Erfüllung der Kundenwünsche auch entscheidend für gute Bildver- käufe, Weiterempfehlungen und damit für den Aufbau eines treuen Kundenstamms. Nehmen Sie sich also Zeit für ein ausführliches Vorgespräch. Es dient nicht nur als Grundlage für die weitere Planung, sondern schafft auch erstes Vertrauen in Ihre Person.

Das Vorgespräch

Auch wenn es sich bei Ihrem Modell um eine Ver- wandte, Freundin oder Bekannte aus Ihrem näheren Umfeld handelt, sollten Sie die Vorplanung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gerade im privaten Bereich TIPPS ZUM UMGANG MIT IHREM MODELL

K Planen Sie Fotoshootings mit Müttern, die Zwil- linge oder Mehrlinge erwarten, früher ein.

Mehrlingsschwangerschaften sind anstrengen- der, und die Kinder müssen in manchen Fällen früher geholt werden.

K Achtung Fettnäpfchen: Machen Sie lieber kei- nerlei Bemerkung über einen sehr großen oder kleinen Babybauch. Das könnte Ihr Modell ver- letzen oder ihm Sorge machen.

K Bitte bedenken Sie, dass eine Überanstrengung Stress und Wehen auslösen und im schlimmsten Fall zu einer verfrühten Geburt führen kann. Be- halten Sie Ihr Modell im Auge, und fragen Sie bei der Schwangeren nach, ob sie eine Pause braucht, wenn sie erschöpft wirkt.

K Vorsicht bei Komplikationen: Es kommt immer mal wieder vor, dass gesundheitliche Beschwer- den bei einer Schwangeren auftreten. Das Fo- toshooting sollte dann angepasst oder abge- sagt werden.

Ein Vorgespräch schafft die Basis für eine gute Kundenbeziehung und erfolgreiche Fotoshootings.

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sind Absprachen unerlässlich, damit es später nicht zu Enttäuschungen und Missverständnissen kommt, die zu Streit führen. Sie sollten dabei die gleichen Punkte ansprechen wie in einem Geschäftsgespräch, haben aber vermutlich mehr kreativen Spielraum, den Sie auch nutzen sollten. Klären Sie im Vorfeld unbedingt, welchen Bildstil sich Ihr Modell vorstellt. Lassen Sie sich dazu Beispielbilder zeigen, die Ihrem Modell be- sonders gut gefallen. Vereinbaren Sie möglichst bin- dende Termine. Besprechen Sie, wie stark die Retusche ausfallen soll und welche Daten und Bilder übergeben werden. Wenn Sie die Bilder veröffentlichen möchten, lassen Sie sich sicherheitshalber ein Model Release unterschreiben. Holen Sie sich außerdem am besten schriftlich eine Auftragsbestätigung ein, oder schlie- ßen Sie einen formellen Vertrag. Terminabsprachen für kostenlose Shootings werden manchmal nicht ernst genommen. Nichts ist frustrierender als ein Mo- dell, das jeden Termin kurzfristig absagt. Achten Sie also darauf, dass man Ihren Arbeitseinsatz auch zu schätzen weiß.

Ob Sie das Vorgespräch persönlich, telefonisch oder per Videochat führen, bleibt Ihnen überlassen und ist natürlich auch abhängig von der jeweiligen Situation.

Sollten Sie Ihr Modell nicht kennen, kann ein persön- liches Gespräch dazu dienen, sich kennenzulernen und festzustellen, ob die Chemie stimmt. Wenn Sie ein eigenes Fotostudio betreiben, ist ein persönliches Treffen auch eine großartige Gelegenheit, Ihren po- tenziellen Kunden vor Ort Produkte und Beispielfotos zu präsentieren und die Räumlichkeiten zu zeigen. Al- ternativ bietet sich ein Treffen in einem gemütlichen Café an, wo Sie über Geschäftliches reden können. Ar- beitsproben und Musterprodukte haben Sie im besten Fall dabei. Das Vorgespräch schriftlich zu führen, sollte nur eine Notlösung sein, da Sie dann nicht spontan auf neu aufkommende Fragen eingehen können. Als Er- gänzung im Anschluss an das Gespräch kann es aber sinnvoll sein, das wichtigste in einer E-Mail oder einem Brief zusammenzufassen und eventuell noch eine Bro- schüre beizulegen.

Für Berufsfotografen ist es ratsam, besonderen Wert auf eine gute Kundenbeziehung zu legen. Sie kann die Basis für ein Einkommen über mehrere Jahre bilden und manchmal sogar der Grundstein einer Freundschaft sein.

(Foto: Thomas Krüger Fotografie)

ALLER ANFANG IST SCHWER:

ÜBERWINDEN SIE IHRE SCHEU!

Besonders wenn Sie eher schüchtern sind, Sie Ihr Modell nicht kennen und Ihnen das Vorgespräch daher unangenehm ist, möchten Sie es vielleicht überspringen oder schnell hinter sich bringen. Ich rate Ihnen, Ihre Scheu zu überwinden. Nach dem Gespräch werden Sie viel motivierter und selbstsi- cherer in das Fotoshooting gehen. Es nimmt Ihnen Nervosität, liefert Planungssicherheit und gibt Ih- nen ein Gefühl für die Person, die Sie fotografie- ren werden. Vor Ihrem inneren Auge formt sich ein Bild, in dem sich Wünsche, Sorgen und Ängs- te, aber auch Vorlieben und Stil zu einer Persön- lichkeit zusammenfügen. Ich habe es noch nie erlebt, dass dieses Bild nicht mit der Realität über- einstimmte, und habe von den so gewonnenen Er- kenntnissen immer profitiert.

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wichtig. Vielleicht möchte die Kundin Sie später für ein Neugeborenen- oder Familien-Shooting buchen.

Dazu braucht es Vertrauen. Bleiben Sie in jedem Fall professionell, auch wenn Sie sich mit Ihrer Kundin be- sonders gut verstehen. Aus Kunden können nette Be- kannte und gute Freunde werden, aber vorher sollten Sie die Geschäftsbeziehung abgewickelt haben.

Eine werdende Mutter ist an einem Shooting bei Ih- nen interessiert: Perfekt! Bevor Sie einen Termin zum Vorgespräch vereinbaren, klären Sie Ihre potenzielle Kundin über die derzeit aktuellen Datenschutzbe- stimmungen und weitere Bedingungen, die an ein Fotoshooting bei Ihnen geknüpft sind, sorgfältig auf.

Preise, Bildpakete und Ihr Honorar sollten klar kom- muniziert werden. Sind diese ersten Details geklärt, steht einer Terminvereinbarung für das Vorgespräch nichts mehr im Weg.

Ich empfehle Ihnen, Ihre Fragen in einer Checkliste zu sammeln, für die Sie auf diesen Seiten Vorschläge finden. Mit der Zeit werden Sie die Liste um eigene Fragen, die zu Ihrem persönlichen Arbeitsmodell pas- sen, erweitern oder Inhalte austauschen. Ihre Kunden dürfen meiner Meinung nach bemerken, dass Sie eine Liste mit Fragen dabeihaben – schließlich möchten Sie guten Service bieten. Vermeiden Sie es aber, Ihre Fra- gen vorzulesen. Lassen Sie sie stattdessen locker in das Gespräch einfließen. Diese Vorgehensweise ist anfangs etwas mühselig, aber auf diese Art vermeiden Sie Miss- verständnisse aufgrund unterschiedlicher Erwartungs- haltungen und Vorstellungen, die auf beiden Seiten für Frustration und Ärger sorgen können.

Finden Sie mit einfachen Fragen heraus, wen Sie vor sich haben. Stellen Sie offene Fragen. Lassen Sie Ihre potenzielle Kundin von sich erzählen. Jede Infor- mation ist hilfreich. Sie möchten ein Gefühl für Ihr Modell bekommen und eine freundliche Atmosphäre schaffen. Sich näher kennenzulernen, ist daher sehr

EXKURS

Leitfaden für ein

geschäftliches Vorgespräch

Ihre Bilder gefallen und eine Kundin hat Interesse an einem Shooting? Ein großer Grund zur Freude! Investieren Sie Zeit in eine gute Vorplanung und ein Gespräch, damit Ihre Kunden beim Shooting so viel Spaß haben, wie diese kleine Familie!

135 mm | ƒ4 | 1/800 s | ISO 200 | MH

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selbst geben wird. Überlegen Sie auch, ob eine Erwei- terung des Shootings innerhalb Ihres Angebots Sinn macht. Falls ja, stimmen Sie natürlich zu.

»Was möchten Sie später mit den Bildern machen?«

Diese Frage erscheint im ersten Moment vielleicht et- was seltsam. Es macht jedoch schon beim Fotografie- ren einen Unterschied, für welchen Zweck die Bilder später bestimmt sind. Die anderen Fragen verraten Ih- nen viel über die persönlichen Vorlieben Ihrer Kundin und warum gerade Sie für die Aufnahmen ausgewählt wurden – wertvolle Informationen, die Ihnen weiter- helfen werden.

Für die Terminplanung ist es wichtig zu wissen, wer Ihre Kundin begleiten wird. Bilder mit dem Partner sind häufig nur an Wochenendterminen möglich oder müssen frühzeitig vereinbart werden, damit sich der Partner frei nehmen kann. Wenn Kleinkinder mitkom- men, bietet sich ein Zeitraum vor oder nach dem Mit- tagsschlaf an.

Manche Frauen möchten das Shooting gerne dazu nutzen, um neben den eigenen Porträts Familienbil- der, Bilder der Kinder oder Paarfotos machen zu lassen.

Sie sollten diesen Punkt abklären, da es sich dann nicht mehr um ein reines Babybauch-Shooting handelt und es womöglich weniger Bilder von der Schwangeren

Neben dem Partner kann auch ein Haustier mitgebracht werden. Die kleinen Familienmitglieder können so in schönen Erinnerungsbildern gleich mit verewigt werden.

135 mm | ƒ4 | 1/500 s | ISO 250 | MH

Süße Accessoires: Die leckeren Lebkuchen hatte die wer- dende Mama für das Fotoshooting selbst gebacken und mitgebracht. Beim späteren Neugeborenen-Shooting gab es noch einen mit dem Namen des Babys und schließlich bekam sogar ich ein Lebkuchenherz – mit einem Danke-Schriftzug verziert!

50 mm | ƒ3,5 | 1/500 s | ISO 100 | MH

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Checkliste für das Vorgespräch

Diese Fragen können Sie Ihren Kunden stellen:

Datum, Ort und Uhrzeit:

Wann möchten Sie das Shooting durchführen?

Haben Sie am Shooting-Tag frei oder stehen Termine an? (Ein Shooting, insbesondere im Freien, ist anstrengend. Weisen Sie Ihr Modell freundlich darauf hin. Vielleicht zieht es dann in Betracht, weitere Termine zu verschieben.) Möchten Sie im Fotostudio, bei sich zu Hause

oder an einem anderen Ort fotografiert wer- den, der von besonderer Bedeutung für Sie ist?

(abhängig von Ihren Möglichkeiten; falls Ihre Kundin keine genauen Vorstellungen hat, schla- gen Sie etwas Passendes vor.)

Darf ich Ihnen eine Uhrzeit vorschlagen?

Begleitung:

Wird Sie jemand begleiten?

Möchten Sie Ihren Partner/Ihre Kinder mit auf den Bildern haben?

Können Sie weitere Personen begleiten, um sich um die Kinder zu kümmern?

Styling und Accessoires:

Wissen Sie bereits, was Sie bei dem Shooting tragen möchten?

Brauchen Sie Hilfe bei der Auswahl geeigneter Kleidung?

Möchten Sie professionell frisiert und/oder geschminkt werden?

Möchten Sie mit Accessoires fotografiert werden? (Nennen Sie ein paar Beispiele, wie ein Ultraschallbild, eine Spieluhr oder Baby- kleidung.)

Bildbearbeitung und Retusche:

Haben Sie Fragen zur Bildbearbeitung? Gibt es etwas, dass auf jeden Fall retuschiert werden soll (Narben, Muttermale, Hautprobleme)?

Gibt es etwas, dass nicht retuschiert werden soll?

Gibt es etwas an Ihnen, was Sie auf Bildern überhaupt nicht mögen (Profil, Doppelkinn, Falten)?

Motive und Produkte:

Haben Sie bereits ein Motiv im Kopf, wenn Sie an das Shooting denken?

Gibt es ein Wunschbild, das wir auf jeden Fall fotografieren sollen?

Welches meiner Bilder gefällt Ihnen besonders gut?

Was möchten Sie später mit den Bildern machen?

Möchten Sie die Bilder einrahmen? Haben Sie bereits Rahmen dafür? Wie sind Format und Größe der Rahmen?

Möchten Sie Bilder verschenken?

Möchten Sie Bilder online teilen und daher in einer kleineren Auflösung nutzen?

Käme eine Leinwand oder ein Fotobuch für Sie infrage (oder andere Produkte, die Sie in Pake- ten anbieten)?

Falls ein Fotobuch geplant ist – möchten Sie es selbst gestalten oder kann ich das für Sie über- nehmen?

Darf ich Ihnen Muster meiner Produkte vorstel- len und Sie dazu beraten?

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Ihr Modell sollte sich überlegen, wie es gekleidet sein möchte: ähnlich wie im Alltag, etwas festlicher oder gar aufwendig in Szene gesetzt? Es gibt eine Nische für glamouröse Babybauch-Shootings in opulenten Tüllroben und farbigen, eng anliegenden Kleidern mit langen Schleppen, die häufig im Wind zu wehen schei- nen. Manche Fotografen bieten eine größere Auswahl an Kleidung in einer eigenen Garderobe an, die speziell für Babybauch-Shootings entworfen wurde und dem Stil des jeweiligen Fotografen entspricht. Im Studio und im Sommer besteht die Möglichkeit, Aktaufnah- men anzufertigen. Stilvoll ausgeleuchtete Aufnahmen unbekleideter Modelle im Studio, meist vor schwarzem Hintergrund, haben in der Porträtfotografie eine lange Tradition. In diesen Fällen sind Dessous und passende Unterwäsche ein Thema.

Haben Sie schon etwas Erfahrung, beraten Sie Ihr Modell hinsichtlich der Zusammenstellung passender Farben, Stoffe und Outfits (auch der Begleitpersonen).

Behalten Sie dabei immer den Ort des Shootings und die geplanten Posen im Hinterkopf. Ihr Modell soll sich zu keinem Zeitpunkt unwohl oder verkleidet fühlen, sondern sich selbst treu bleiben.

Soll es aufwendiger sein, bietet sich ein professio- nelles Styling samt Make-up und Frisur von einem/

einer Visagist*in, Stylist*in oder Friseur*in an. Entwe- der vereinbart Ihr Modell selbst die entsprechenden Termine, oder Sie kümmern sich darum, dass am Tag des Shootings eine entsprechende Person vor Ort ist.

Weitere Tipps zur Kleiderwahl finden Sie in den Ab- schnitten »Blick auf die Details: Kleidung, Accessoires und Co.« ab Seite 50 und »Eine Frage des Typs – Aus- wahl der Studio-Outfits« ab Seite 56.

Das Styling – den Wohlfühlfaktor steigern Die Kleidung hat einen großen Einfluss auf das fertige Bild. Schon bei der Planung sind Outfit und Styling daher wichtige Punkte, denn ausreichend Vorlaufzeit ist in manchen Fällen essenziell. Es gibt immer mehr modische und stilvolle Kleidung für werdende Mütter, aber es braucht Zeit, diese zu bestellen, anzuprobieren und gegebenenfalls umzutauschen. Der Umfang des Bauches und die neue Kleidergröße lassen sich nicht immer gut einschätzen. In manchen Monaten sind ei- nige Größen ausverkauft und das Angebot spärlich. Es lohnt sich also, frühzeitig zu planen. Für eine Frau, die zum ersten Mal schwanger ist, ist Schwangerschafts- mode Neuland.

Kleidung hat einen großen Einfluss auf die Wirkung eines Bildes. Für Shootings im Freien empfehle ich meinen Kundin- nen Kleider, die sich gut vom Grün der Umgebung abheben.

135 mm | ƒ2,8 | 1/500 s | ISO 320 | MH

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FARBHARMONIEN UND FARBKONTRASTE Farben können miteinander kontrastieren, harmonieren und in ihrer Kombination besondere Wirkung entfalten.

Sowohl im Studio als auch im Freien haben Sie die Kon- trolle darüber, indem Sie Outfits und Hintergründe gezielt auswählen und aufeinander abstimmen. Es wirkt besonders schön im Bild, wenn die Farben der Kleidung mit den Umgebungsfarben entweder harmo- nieren oder im deutlichen Kontrast dazu stehen, wie dies bei Komplementärfarben der Fall ist. Fotografie- ren Sie Ihr Modell zum Beispiel in einem dunkelroten Maxikleid auf einer grünen Wiese. Im Sommer darf es passend zur Jahreszeit farblich bunt sein. Sehr grelle und intensive Farben wie Neontöne können allerdings vor allem im Sonnenlicht Farbstiche auf der Haut ver- ursachen und das Auge des Betrachters irritieren. Im Herbst können Sie sich farblich an der Natur und der Mode orientieren: Karos, Fell, Leder und Strick sind im- mer im Trend, Sie müssen nur die Farbe wählen. Gut

geeignet sind Beigetöne, Dunkelrot und allgemein warme Farben. Lila, Blau und Türkis sind in den grauen Wintermonaten schöne Farbtupfer, und im Dezember passt Rot als klassische weihnachtliche Farbe. Für alle Jahreszeiten geeignet sind feminine, sanfte und nicht zu dunkle Farben, wie Erd- und Pastelltöne.

Farben, die starke Kontraste bilden, liegen einander auf dem Farbkreis gegenüber: Rot und Grün, Orange und Cyan, Lila und Gelb. Diese Farben erzeugen Span- UNTENDRUNTER

Trägt Ihr Modell Alltags- beziehungsweise Frei- zeitkleidung, sollten Sie darauf achten, dass die Unterwäsche zur Oberbekleidung passt. Empfeh- len Sie zum Beispiel weiße oder hautfarbene BHs unter hellen Oberteilen und schwarze unter dunk- ler Kleidung. Bei ausgefallenerer Garderobe und speziell für Aufnahmen in den Shooting-Kleidern empfehle ich, möglichst hautfarbene Unterwä- sche zu tragen oder mitzubringen und einen BH, an dem sich die Träger entfernen lassen. Sollte Ihr Modell keine passende Unterwäsche haben, kön- nen die BH-Träger auch in den BH-Cup gesteckt werden. Ein farblich unpassender Slip kann gege- benenfalls mit einer aufliegenden Hand kaschiert werden. Sie können für den Fall der Fälle ein paar hautfarbene Pants vorrätig halten, die die Schwan- gere bei Studioaufnahmen über ihren eigenen Slip ziehen kann.

Das rote Maxikleid steht in starkem Komplementärkontrast zum Grün der Umgebung. Die Familie trägt für dieses Motiv zurückhaltendere Kleidung. Die Mama wird dadurch optisch in den Mittelpunkt gerückt.

50 mm | ƒ2,8 | 1/250 s | ISO 160 | MH

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nung im Bild, manchmal auch Abneigung. Liegen sie nebeneinander, entsteht eine harmonischere Wirkung.

Ein Farbklecks in einer farblosen, gleichförmigen Land- schaft kann toll wirken. Drucken Sie sich beispielsweise den Farbkreis nach Itten aus, und hängen Sie ihn sich über Ihren Arbeitsplatz. So können Sie immer mal wie- der einen Blick darauf werfen, und mit der Zeit wissen Sie dann auswendig, welche Farben sich gegenüber- liegen.

Der Farbkreis nach Johannes Itten (1961)

Ob Sie Ihr Modell auch in dunklen Kleidern fotogra- fieren, hängt in erster Linie von Ihrem und dem Ge- schmack der werdenden Mutter ab. Daneben spielen die Location, Ausleuchtung und Bildbearbeitung eine Rolle. Je nach Umgebung können Schwarz, Dunkelgrün und Dunkelblau großartig aussehen. Meistens heben sich helle Töne aber besser vom Hintergrund ab und bilden keinen zu starken Kontrast mit der Umgebung und dem Gesicht. Doch auch reines Weiß kann prob- lematisch sein, wenn es sehr grell und hell ist. Es kann mit einem hellen Hintergrund verschmelzen, das Licht zu hell in das Gesicht reflektieren und Farbstiche aus der Umgebung aufnehmen.

Wenn Ihr Modell trotz einer ausführlichen Beratung Ihrerseits mit ungeeigneter Kleidung zum Shooting er- scheint, kritisieren Sie es nicht. Die richtige Kleidung auszuwählen fällt nicht immer leicht. Vermutlich hat die werdende Mutter einfach nichts Passendes gefun- den oder fühlt sich in dieser Kleidung wohl. Machen Sie dann das Beste aus der Situation, und arbeiten Sie mit dem, was Sie haben.

Ein Farbtupfer im verreg- neten Grau dieses Frühlings- tages! Das Rot des Mantels passte gut zum frischen Grün auf den Wiesen. Die einzigen Blüten, die wir finden konnten, waren die gelben Forsythien. So wurde aus einem grauen Tag ein bunter.

135 mm | ƒ3,5 | 1/500 s | ISO 250 | MH

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Im Freien steht Ihnen eine große Palette an Farben zur Verfügung, mit deren Wirkung Sie spielen können. Das freundliche Rosa und das sanfte Hellgrün liegen sich im Farbkreis gegenüber und erzeugen eine harmonische Wirkung. Durch das rosafarbene Shirt hebt sich das kleine Mädchen zudem besser vom grünen Hintergrund ab und zieht die Auf- merksamkeit des Betrachters auf sich.

85 mm | ƒ3,5 | 1/400 s | ISO 500 | MH

BESSER NICHT

Besprechen Sie möglichst schon bei der Planung des Shootings die Kriterien zur Auswahl gut geeigneter Kleidungstücke. Vermeiden sollten Sie Folgendes:

K Kleidung, die sich nicht vom Hintergrund abhebt, wie grüne oder dunkle Kleidung bei einem Shooting in Wald und Wiese K sehr wilde oder sehr kleinteilige Muster, da sie ein Moiré verur-

sachen können und das Auge irritieren

K große Aufdrucke, Logos oder große Schriftzüge, die vom Motiv ablenken

K sehr grelle Farben/Neonfarben

Dasselbe gilt natürlich auch für die Kleidung anderer Personen, die im Bild zu sehen sein werden.

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beispielsweise den Sonnenstand zu einer bestimmten Uhrzeit an einem gewünschten Ort zeigen. Empfeh- len kann ich Ihnen aktuell zum Beispiel The Photo- grapher’s Ephemeris TPE und Sun Seeker Sun Tracker Compass (für iOS) oder Sun Locator Lite (für Android).

Teuer (derzeit etwa 10 €), aber dafür unerwartet um- fangreich ist die App PhotoPills (für Android und iOS).

Die Investition lohnt sich insbesondere für Fotografen, die zusätzlich gerne Sterne oder Landschaften fotogra-

1.3 Ein Schwangerschafts- Shooting on Location

In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie die besten Stellen zum Fotografieren im Freien ausfindig machen.

Sie lernen, wie Sie Ihr Modell an wechselnden Orten ansprechend in Szene setzen, wie Sie mit unterschied- lichen Licht- und Wetterverhältnissen umgehen und welche Accessoires sich eignen.

Location und Bildgestaltung

Grundsätzlich können Sie ein Schwangerschafts-Shoo- ting überall durchführen. Zunächst sollten Sie mit Ih- rem Modell jedoch klären, was es sich vorstellt. Es bie- ten sich beispielsweise Orte an, die eine symbolische Bedeutung für die Schwangere haben oder die sie ganz besonders schön findet. Möglicherweise geht die wer- dende Mutter häufiger dort spazieren oder hält sich im Alltag sehr gerne dort auf.

Sollte Ihr Modell keine eigenen Wünsche oder Vor- stellungen haben, schlagen Sie verschiedene Mög- lichkeiten vor. Ich persönlich treffe mich mit meinen Kundinnen gerne an einem Aussichtspunkt, umgeben von vielen Wiesen und Wegen. Bei jedem Shooting ist das Licht anders, und so sieht auch die Umgebung bei jedem Mal anders aus. Kein Shooting gleicht dem ande- ren, selbst wenn ich auf bewährte Posen zurückgreife, die sich an bestimmten Stellen als besonders schön erwiesen haben.

SCOUTING – EINE LOCATION ENTDECKEN Es ist sinnvoll, dass Sie Ihnen unbekannte Locations vor dem Shooting scouten, also erkunden. Nehmen Sie eine Testperson mit, und probieren Sie aus, welche Ecken sich zum Fotografieren besonders gut eignen. Wich- tig ist auch, welche Lichtstimmung zur Uhrzeit des Fotoshootings dort vorherrscht. Nicht immer ist ein solches Scouting notwendig, es ist aber eine gute Hil- festellung, wenn Sie noch nicht viel Erfahrung haben.

Sollten Sie den Ort im Voraus nicht besuchen können, gibt es hilfreiche Apps und Computerprogramme, die

Meine Ausrüstung: Reflektoren, ein Reflektorhalter, zur Jahreszeit passende Decken, ein Klapptritt, meine Kamera- tasche mit Objektiven und Kamera, eine Graukarte, ein Stift, der Vertrag und die Datenschutzerklärung, Flyer, Visiten- karten und meine Posing-Skizzen.

Referenzen

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