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bewunderten Mediciner die Sache zu unternehmen. Schon aus Patriotismus muss ich wünschen, dass dies ein Deutscher seyn möchte. Sollte nicht gerade Herr Dr. Sontheimer Zeit und Kräfte diesem gewiss höchst ehrenvollen und verdienstlichen Werke widmen wollen ?
Berlin, d. 26. Febr. 1847.
Dr. J. G. Wetzstein.
Die neusten Fortschritte im türkischen Unterrichtswesen.
Der Plan einer völ ligen Umgestaltung des türkischen niedern und höhern l'iilerrichtswescns war im vorigen Jahre entworfen und zu seiner Ausführung
ein (Jonseil des öffentlichen Unterrichtes niedergesetzt worden,
dessen Vorschläge gegen die Mitte desselben Jahres die kaiserliche Geneh¬
migung erlangten. Ihnen zufolge sollen die bereits bestehenden Kinderschulen verbessert, Religionsschulen für Jedermann organisirt und vor allein ein Oär-ul- fuuün, eine Hochschule für den Gelehrten- und Beamtenstand, in Constantinope]
errichtet werden. Schon erhebt sich zu diesem Zweck ein eignes Gebäude, in welchem die Sludircnden Wohnung, Unterhalt und Unterricht in allen Fächern des Wissens erhallen sollen. — Damit verbindet sich nun die Errichtung eines literarischen Comite's, dessen Hauptgeschäft darin bestehen soll,
die Arbeiten zur Abfassung einer türkischen Grammatik und eines
türkischen Wörterbuchs zu leiten. Dieses Comite besteht nach dem
Journal de Constantinoplc aus JJ. EE. 1) Es'ad Effendi, Chef der Emire und Historiographcn des Reichs, 2) Em in Pas'a, Generallieutenant und Prä¬
sidenten des obersten Kriegsrathes, d) Fuad Effendi, erstem Pfortendol- nietsch , und 4) Mutergim Mehemed Pas'a, Mitglied des Rciehsrathes.
Diesen vier Oberbeamten von allgemein anerkannter hoher wissenschaftlicher Bildung hat die Regierung als Gehülfen beigegeben: 1) Ibrähim Pasa,
Director der Vorbereitungsschule von Macka, 2) Ncgib Effendi, einen
der Vorsitzenden des Handelstribunals und ausgezeichnetes Mitglied der Ulema,
3) Säkir Effendi, Mitglied des Ackerbaurathcs, 4) Riza Effendi, ehe¬
maliges Mitglied desselben Rathes. Am 18. Jan. 1847 ist dieses litera¬
rische Comite eingesetzt worden und hat seine Arbeiten begonnen.
Die beiden ägyptischen Gesellschaften.
Nach der uns gütig mitgetheilten Notiz eines unserer geehrten Corre-
•pondenten wurde die ägyptische Gesellschaft (the Egyplian So¬
ciety, la Societe egyptienne) 1836 in Aegypten auf besonderen
Betrieb des englischen Consuls Dr. VValne vorzüglich von Engländern, aus¬
serdem von einigen Franzosen und Deutschen gegründet. Ihr erster Zweck war die Anlegung einer Bibliothek, welche alles auf Aegypten und die um-
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liegenden Länder Bezügliche In sich vereinigen soll, wa« auch theils durch die Geld- und andern Beiträge der Mitglieder, theils durch Schenkungen von Ehrenmitgliedern, Reisenden u. s. w. schon ziemlich vollständig erreicht wor¬
den ist- Wie Statuten besagen ausdrücklich , dass die „eollcction of valuable uutiecs" den Fremden nicht nur durch die Benutzung der Bibliothek , sowohl ihres gedruckten als ihres handschriftlichen Theiles, sondern auch durch die ihnen zu diesem Bchufe angebotene persönliche Beihülfe und Verwendung der in Aegypten lebenden Gescllschaftsmitgliedcr erleichtert werden soll. Nicht selten werden schriftliche Aufsätze über die Ergebnisse neuer Forschungen ii. dgli in dem Archive niedergelegt. In den letzten Jahren bcschloss mau, ein Drittel der Fonds alljährlich zum Drucke von Schriften zu verwenden,
«eiche Mitglieder der Gesellschaft zu diesem Zwecke liefern würden. Das erste und bis jetzt einzige Werk, welches auf diesem Wege erschienen ist,
Li n aut de Bellefonds' Memoire sur le lac Moeris, Alexandrien
1843, verdankt die Bibliothek unserer Gesellschaft der Güte des Herrn Dr.
Gruner. — Jener altern ägyptischen Gesellschaft gegenüber gründete Dr.
Abbot vor einigen Jahren die Egyptian litterary Society, welch»
sich vorzugsweise mit der Herausgabe von Abhandlungen beschäftigen soll.
Bis jetzt isl erst ein Band Miscellanea aegyptiaca erschienen.
Keisende im Morgenlande.
Dr. Barl Ii aus Hamburg, der zur V ervollständigung des Materials einer
Geschichte des griechischen Handels, namentlich zur Aufsuchung
der allen Handelsstrassen, die Küsten des nördlichen Afrika und des rothen Meeres besucht hat, war gegen das Ende des vorigen Jahres in Cairo einge¬
troffen , von wo aus er seine Reise über Palästina und Syrien nach Klein asien fortzusetzen gedachte.
Dr. VV a 11 i n , Docent an der Universität Helsingfors, seit mebrern Jah¬
ren mit Unterstützung der russischen Regierung auf einer Reise in Arabien begriffen, lebt jetzt in Higaz und beabsichtigt, einen Bericht über seine For¬
schungen, welche sich auch auf die miltlern und südlichen Theile von Ara¬
bien erstreckt haben, an das französische Institut einzusenden.
Herr Arnaud, der Entdecker so vieler südarabischer Schriftdenkmale, hat von der französischen Regierung die sehnlich gewünschten Mittel zu einer auf drei Jahre berechneten zweiten Reise nach und in Jemen erhalten, so dass wir einer neuen reichen Ernte himjaritiseher Inschriften entgegensehen können.
Ein Mitglied unserer Gesellschaft, Dr. Wolff, Stadtpfarrer in Roltweil, isl Anfang April d. J. über Tricst, Smyrna und Beirut auf sechs Monate nach Jerusalem gereist, dessen Topographie und Alterthümer sich von einein so wohl vorbereiteten Gelehrten neue interessante Beiträge versprechen dürfen ').
1) Nach der Leipz. Zeil, vom 10. Apr. d. J. berichtet der „Rottweiler Anzeiger", dass der dortige evangelische Stadtpfarrer Dr. Wolf (so, statt
