Fachübergreifendes Kommunikationstraining mit Simulationspatienten: ein Pilotprojekt ins Curriculum
Cadja Bachmann
1Anne Barzel
1Sebastian Dunkelberg
1Kerstin Schrom
1Maren Ehrhardt
1Hendrik van den Bussche
11 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
Text
Hintergrund: Die Medizinische Fakultät der Universität Hamburg unterstützt durch einen „Förderfonds Lehre (FFL)“ innovative didaktische Lehrangebote mit dem Ziel, erfolgreiche und gut evaluierte Lehrprojekte in das Curri- culum zu überführen. Zur Verbesserung des zentralen Lernziels "ärztliche Kommunikation" wurde im Rahmen des FFL-Projektes vom Institut für Allgemeinmedizin ein neues Unterrichtskonzept mit Simulationspatienten ent- wickelt.
Methode: Das Unterrichtskonzept "Fachübergreifendes Kommunikationstraining mit Simulationspatienten" be- rücksichtigt neben ärztlichen Gesprächsführungstechni- ken auch fachspezifische Lernziele und Anregungen von Dozenten und Studierenden. Die Fächer Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik, Medizini- sche Soziologie und Allgemeinmedizin sind im Kommuni- kationstraining mit je einem Fallbeispiel/ Konsultations- anlass vertreten. Eine Unterrichtseinheit ist für 25 Studie- rende konzipiert. Aufgeteilt in Kleingruppen à 5 Studie- rende führt jede/r Studierende ein Arzt-Patienten-Ge- spräch mit einem Simulationspatienten und erhält im Anschluss ein strukturiertes Feedback von Simulations- patient, studentischer Gruppe und Dozent/in. Das Unter- richtskonzept wird von den Studierenden und Dozenten evaluiert.
Ergebnisse:Seit Oktober 2006 wurde das Kommunikati- onstraining dreimal als freiwillige Pilot-Lehrveranstaltung angeboten. Insgesamt haben 97 Studierende teilgenom-
men. Das Unterrichtskonzept wird sowohl von Studieren- den als auch Dozenten sehr positiv evaluiert. Die Studie- renden bewerteten das Kommunikationstraining mit der Schulnote 1,1. Auch die teilnehmenden Fachdozenten äußerten sich in Freitextkommentaren durchweg positiv („...das Konzept ist 100% überzeugend...“, „ ...beste Lehrveranstaltung, die ich bislang in der Lehre erlebt habe...“).
Nach erfolgreicher Pilotphase wurde seit November 2006 die Überführung in die Regellehre vorbereitet. Hierbei traten fachübergreifende Abstimmungsschwierigkeiten hinsichtlich der Lehrdeputate, der personellen Besetzung und der Verteilung von Seminaren und Kleingruppenun- terrichten auf. Inzwischen haben Fachvertreter und Cur- riculum-Komitee, als übergeordnete Instanz, der curricu- laren Integration des Lehrprojektes zugestimmt.
Fazit:Der Förderfonds Lehre ermöglicht die Entwicklung innovativer Lehrkonzepte. Die Integration eines erfolgrei- chen Unterrichtkonzeptes in die Regellehre verläuft nicht immer reibungslos, insbesondere wenn mehrere klinische Fächer beteiligt sind. Bei der Konzeption neuer fachüber- greifender Lehrveranstaltungen sollten Aspekte wie Lehrdeputate, Zeitaufwand und personelle Ressourcen bereits in der Planung berücksichtigt werden.
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Cadja Bachmann
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Martinistr.52, 20246 Hamburg, Deutschland, Tel.:
040/42803-4200
c.bachmann@uke.uni-hamburg.de
Bitte zitieren als
Bachmann C, Barzel A, Dunkelberg S, Schrom K, Ehrhardt M, van den Bussche H. Fachübergreifendes Kommunikationstraining mit Simulationspatienten: ein Pilotprojekt ins Curriculum. GMS Z Med Ausbild. 2008;25(1):Doc58.
Artikel online frei zugänglich unter
http://www.egms.de/en/journals/zma/2008-25/zma000542.shtml
Eingereicht:02.11.2007 Überarbeitet:06.11.2007 Angenommen:14.11.2007
Copyright
©2008 Bachmann et al. Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen
(http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.
1/1 GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung 2008, Vol. 25(1), ISSN 1860-3572
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