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Predigt am Hochfest der Erscheinung des Herrn im Linzer Mariendom.

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Der Stern hat sich nicht geirrt

Predigt am Hochfest der Erscheinung des Herrn

6. Jänner 2018, Linzer Mariendom

Der Stern hat sich nicht geirrt, als er die Fernsten rief,

aufzubrechen zum nahen Gott Der Stern hat sich nicht geirrt, als er den Wüstenweg wies,

den untersten, den härtesten Weg.

Der Stern hat sich nicht geirrt,

als er stehen blieb über dem Haus der kleinen Leute:

Dort ist die große Zukunft geboren.

Dein Herz hat sich nicht geirrt, als es sich aufmachte,

den Unbekannten zu suchen.

Dein Herz hat sich nicht geirrt, als es nicht aufgab

in der sichtlosen Ungeduld.

Dein Herz hat sich nicht geirrt, als es sich beugte

vor dem Kind.

(Klaus Hemmerle)

Wo ist das Morgenland? Es ist die heute von Krisen und Kriegen heimgesuchte Welt des Nahen und Mittleren Ostens, die Region, die von Iran über den Irak bis nach Syrien, Jordanien und den Libanon reicht. Anfang des 20. Jahrhunderts stellten die Christen im Nahen Osten noch etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Heute sind sie in fast allen Ländern der Region eine in ihrer Existenz bedrohte Minderheit. Den Christen kann in der krisengeschüttelten Region aber eine besondere Funktion zukommen, als Brückenbauer zwischen den verfeindeten Gruppen. Die Weisen aus dem Morgenland sind einst dem Stern gefolgt, der sie nach Bethlehem führte. Welcher Stern zeigt uns heute den Weg zum Frieden und zur Verständigung zwischen den Völkern? (Kardinal Schönborn)

Vor Weihnachten haben wir (Kardinal Schönborn und ich) in einem Schreiben an den chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako unsere Solidarität mit den Christen im Orient bekundet. Wir haben dem Patriarchen bzw. den Christen vor Ort weitere materielle Unterstützung zugesagt.

Die Sternsinger, die in diesen Tagen in den Häusern unterwegs sind, sind nicht naiv mit ihrer Botschaft der Menschlichkeit. Sie irren sich nicht mit der Bitte um Solidarität und um das Teilen mit den Menschen in den Ländern des Südens. Und die Sternsinger sind nicht von gestern, wenn sie die Weihnachtsbotschaft in die Häuser bringen. Und sie sind Segensbringer nicht

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nur zum Schein. Segnen, d. h. die Hand auf etwas legen und sagen: Du gehörst in allem und trotz allem Gott. Einen Menschen segnen, d. h. ihn gutheißen, ihn bejahen, für ihn sorgen.

Segen ist die „Inanspruchnahme des irdischen Lebens für Gott“ (Dietrich Bonhoeffer). Der Segen hat eine gemeinschaftsbildende Kraft in Situationen des Übergangs und des Abschieds. Dem Tod zum Trotz stiftet er vielmehr Trost und Lebenskraft. Der Segen Jesu überwindet den Fluch, er überwindet die Spirale er Gehässigkeit, der Gewalt, der Lüge und der Banalität.

+ Manfred Scheuer Bischof von Linz

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