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Handlungsempfehlungen für den Effizienzhaus Plus Standard

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Academic year: 2022

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Handlungsempfehlungen für den Effizienzhaus Plus Standard

Expertenbefragung und Best-Practice Beispiele Anhang I des Endberichtes: Expertenbefragung

Forschungsprogramm

Zukunft Bau, ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat

Projektlaufzeit

14. Februar 2017 bis 30. April 2019 Aktenzeichen

SWD – 10.08.17.7-16.17 im Auftrag

des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Projektleitung

Dr. Eva Schulze, Berliner Institut für Sozialforschung GmbH bearbeitet von

Dr. Eva Schulze Janika Gabriel Karoline Dietel Anne Engler

(2)

BIS Berliner Institut für Sozialforschung GmbH Brandenburgische Straße 16

10707 Berlin Tel: (030) 31 00 09 0 Fax: (030) 31 00 09 66 E-Mail:mail@bis-berlin.de Internet: www.bis-berlin.de

(3)

Inhalt

1 Hintergrund und Zielstellung der Onlinebefragung 8

2 Methode 10

2.1 Befragungsinstrument – Onlinefragebogen 10

2.2 Grundgesamtheit 11

2.3 Sample – Untersuchte Fälle 11

2.4 Analyse nach Berufsgruppen 12

3 Bekanntheit des Effizienzhaus Plus Standards 14

3.1 Bekanntheit unter den Befragten 14

3.2 Erwünschte bzw. notwendige Informationen 17 3.3 Zusammenfassung – Bekanntheit des Effizienzhaus Plus

Standards 21

4 Der Effizienzhaus Plus Standard – die Theorie 23 4.1 Theoretisch – Vor- und Nachteile für und gegen den Bau des

Effizienzhaus Plus Standards 23

4.2 Weiterempfehlung des Effizienzhaus Plus Standards 32

4.3 Bausteine Ist/Soll 34

4.4 Zusammenfassung – Der Effizienzhaus Plus Standard – die

Theorie 37

5 Der Effizienzhaus Plus Standard – die Praxis 39

5.1 Erfahrungen der Experten in der Praxis 39

5.2 Hürden, Hemmnisse und Lösungsvorschläge 48

5.2.1 Planung 49

5.2.2 Wissen und Qualifikation 50

5.2.3 Wirtschaftlichkeit/ Kosteneffizienz/ Förderung 51 5.2.4 Rechtliche Aspekte (Politik/Kommunikation) 52

5.2.5 Normen/ Bewertung 52

5.2.6 Technische Grenzen 53

5.2.7 Handwerkersicht 55

5.3 Exkurs: Geplante sowie tatsächliche Überschüsse bzw.

Verbräuche, Arbeitsaufwand und Kosten 57

5.3.1 Überschüsse und Verbräuche 58

5.3.2 Arbeitsaufwand 59

5.3.3 Kosten 61

5.4 Zusammenfassung – Der Effizienzhaus Plus Standard –

die Praxis 64

6 Schwerpunkt Initiatoren (Investoren, private Bauherren,

Wohnungsbaugesellschaft/-genossenschaft) 67

6.1 Einschätzung und Notwendigkeit von Energieberatung 67

6.2 Monitoring 69

6.3 Zusammenfassung – Initiatoren – Energieberatung und

Monitoring 70

(4)

7 Schwerpunkt Hersteller 71

7.1 Interesse der Hersteller 72

7.2 Marktattraktivität 74

7.3 Zusammenfassung – Hersteller – Interesse und

Marktattraktivität 75

8 Expertenbefragung zeigt Handlungsfelder auf: Wissen, Können,

Rahmenbedingungen 76

8.1 Wissen: Kennen, Entscheiden, Planen, Realisieren 77 8.2 Können: Produkte, Fachleute, monetäre Mittel 78 8.3 Rahmenbedingungen: Standard(s)?, Förderprogramm,

Umgang mit erzeugtem Strom 79

9 Literaturverzeichnis 82

10 Anhang 83

Abbildungen 5

Tabellen 7

(5)

Abbildungen

Abbildung 2.1: Link zur Onlinebefragung 10

Abbildung 2.2: Professionen der Befragten (N = 442) 12

Abbildung 2.3 Professionen der Befragten nach Gruppen (in Prozent) 13 Abbildung 3.1: Bekannte Gebäudestandards im energieeffizienten Bauen (N = 444) 14 Abbildung 3.2: Bekanntheit des Effizienzhaus Plus Standards (in Prozent) 15 Abbildung 3.3: Erfahrung in Bau oder Sanierung (in Prozent) 15 Abbildung 3.4: Gebäudearten, die Experten gebaut/geplant/beraten/investiert haben

(N = 120) 16

Abbildung 3.5: Anzahl der Wohneinheiten, gebaut/geplant/beraten/investiert

(Mehrfamilienhaus, in Prozent) 17

Abbildung 3.6: Themen im Bereich Effizienzhaus Plus, zu denen vertiefende Informationen gewünscht werden (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent) 18 Abbildung 3.7: Fänden Sie Veranstaltungen und Weiterbildungen zum "Effizienzhaus Plus-

Standard" sinnvoll? (in Prozent) 19

Abbildung 3.8: Sinnvolle Veranstaltungen und Weiterbildungen (N = 95) 20 Abbildung 3.9: Voraussetzung für Interesse an Fort- oder Weiterbildung (Mehrfachnennungen

möglich, in Prozent) 21

Abbildung 3.10: Maximale Kursgebühr (N = 23) 21

Abbildung 4.1: Pro - Anwendung Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich,

in Prozent) 24

Abbildung 4.2: Contra - Anwendung Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen

möglich, N = 1 120, in Prozent) 25

Abbildung 4.3: Entwicklungsbedarf - Ungenügender Stand der Technik (Mehrfachnennungen

möglich, in Prozent) 26

Abbildung 4.4: Verbesserungsbedarf - Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen

möglich, N = 1 341) 28

Abbildung 4.5: Hilfreich für Weiterverbreitung - Effizienzhaus Plus Standard

(Mehrfachnennungen möglich, in Prozent) 29

Abbildung 4.6: Vorteile für Unternehmen/Branche - Realisierung Effizienzhaus Plus Standard

(N = 40) 32

Abbildung 4.7: Empfehlung an Bauherren - Effizienzhaus Plus Standard gegenüber anderen

Gebäudestandards (in Prozent) 33

Abbildung 4.8: Einschätzung der Wichtigkeit von Bausteinen (Schlüsselparametern) zur

Umsetzung des Effizienzhaus Plus Standards 34

Abbildung 4.9: Bausteine zur sinnvollen Ergänzung des Effizienzhaus Plus Standards

(Mehrfachnennungen möglich, in Prozent) 36

Abbildung 5.1: Stromerzeugung und Stromspeicher (N = 333 bis 345) – praktische Erfahrungen

der Planer 39

Abbildung 5.2: Wärmeerzeugung und Wärmespeicher (N = 338 bis 343) – praktische

Erfahrungen der Planer 41

Abbildung 5.3: Lüftung (N = 339 bis 340) – praktische Erfahrungen der Planer 42 Abbildung 5.4: Smart Home, Elektromobilität und Übrige (N = 333 bis 344) – praktische

Erfahrungen der Planer 43

Abbildung 5.5: Stromerzeugung und Stromspeicher (N = 25 bis 26) – praktische Erfahrungen

der Handwerker 45

Abbildung 5.6: Wärmeerzeugung und Wärmespeicher (N = 24 bis 27) – praktische Erfahrungen

der Handwerker 46

Abbildung 5.7: Lüftung (N = 25 bis 26) – praktische Erfahrungen der Handwerker 46 Abbildung 5.8: Smart Home, Elektromobilität und Übrige (N = 25 bis 26) – praktische

Erfahrungen der Handwerker und im Vergleich zu den Planern 47 Abbildung 5.9: Ausgewählte Komponenten, Produkte und Technologien – praktische

Erfahrungen von Handwerkern und Planern 48

(6)

Abbildung 5.10: Vorhandensein konkreter Hürden bei der bisherigen Umsetzung eines oder mehrerer Gebäude im Effizienzhaus Plus Standard (in Prozent) 49 Abbildung 5.11: Hemmnisse bei Umsetzung Effizienzhaus Plus - Handwerker

(Mehrfachnennungen möglich, N = 58) 56

Abbildung 5.12: Sinnvolle Maßnahmen zur Qualitätskontrolle (Mehrfachnennungen möglich,

in Prozent) 57

Abbildung 5.13: Vergleich Erfahrung und vorherige Prognose bzw. Berechnungen (N = 10) 59 Abbildung 5.14: Verhältnis realer und geplanter Arbeitsaufwand (N = 106) 59 Abbildung 5.15: Bereiche mit erhöhtem Planungsaufwand durch den Effizienzhaus Plus

Standard (N = 107) 60

Abbildung 5.16: Verhältnis realer und geplanter Instandhaltungsaufwand (N = 13) 61 Abbildung 5.17: Amortisierung der Mehrkosten für die Errichtung im Effizienzhaus Plus

Standard wie erwartet (in Prozent) 61

Abbildung 5.18: Kostengruppe, in der sich gegenüber einer Bauweise im EnEV-Standard die höchsten Mehrkosten ergeben haben (in Prozent) 62 Abbildung 5.19: Zustimmung zu Aussagen über Kosten/ Nutzen (N = 13) 62 Abbildung 5.20: Potentiale, zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit eines Effizienzhaus Plus

(N = 14) 63

Abbildung 6.1: Wichtigkeit der Energieberatung, um ein Effizienzhaus Plus zu bauen (N = 14) 67 Abbildung 6.2: Inanspruchnahme einer Energieberatung im Rahmen des Bauvorhabens (in

Prozent) 68

Abbildung 6.3: Standardmäßige Durchführung eines Monitorings (N = 14) 69 Abbildung 6.4: Wichtigkeit einer Rückmeldung des Energieverbrauches für die Bewohner/

Nutzer (N = 14) 69

Abbildung 6.5: Sparsamerer Umgang der Nutzer/ Bewohner mit Energie aufgrund der

Rückmeldung (N = 14) 69

Abbildung 6.6: Sinnvoller Turnus für Rückmeldung (N = 10) 70 Abbildung 7.1: Einbau von eigenen Produkten in Effizienzhäuser Plus (in Prozent) 72 Abbildung 7.2: Effizienzhaus Plus Standard als Marktpotential (N = 22) 73 Abbildung 7.3: Einbau von eigenen Produkten in Effizienzhäuser Plus und Effizienzhaus Plus

Standard als Marktpotential 73

Abbildung 7.4: Effizienzhaus Plus Standard als Marktpotential und Entwicklung von

Produkten, konzipiert für Einsatz in Effizienzhäusern Plus 73 Abbildung 7.5: Einbau von eigenen Produkten in Effizienzhäuser Plus und Entwicklung von

Produkten, konzipiert für Einsatz in Effizienzhäusern Plus 74 Abbildung 7.6: Hilfen zur Beschleunigung der Entwicklung innovativer Produkte (N = 22) 74 Abbildung 8.1: Übersicht Handlungsfelder Effizienzhaus Plus Standard 76 Abbildung 8.2: Notwendige Informationen zur Weiterverbreitung eines Effizienzhaus Plus

Standards im Detail 78

Abbildung 8.3: Notwendige Maßnahmen, zur Verfügbarkeit von passenden Produkten, Fachleuten und monetären Mitteln für die Umsetzung des Effizienzhaus Plus

Standards 79

Abbildung 8.4: Handlungsfelder der Rahmenbedingungen 81

Abbildung 10.1: Professionen der Befragten nach Gruppen (Mehrfachnennungen möglich,

in Prozent) 83

(7)

Tabellen

Tabelle 3.1: Themen im Bereich Effizienzhaus Plus, zu denen vertiefende Informationen

gewünscht werden (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent) 18 Tabelle 4.1: Pro - Anwendung Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich) 24 Tabelle 4.2: Hilfreich für Weiterverbreitung - Effizienzhaus Plus Standard

(Mehrfachnennungen möglich) 30

Tabelle 4.3: Übrige Bausteine zur sinnvollen Ergänzung des Effizienzhaus Plus Standards

(Mehrfachnennungen möglich) 36

Tabelle 5.1: Branchen, in denen befragte Handwerker tätig sind 44 Tabelle 5.2: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Planung 50 Tabelle 5.3: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Wissen und Qualifikation 51 Tabelle 5.4: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Wirtschaftlichkeit/

Kosteneffizienz/ Förderung 51

Tabelle 5.5: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Rechtliche Aspekte 52 Tabelle 5.6: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Normen/ Bewertung 53 Tabelle 5.7: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Technische Grenzen I 54 Tabelle 5.8: Hürden/ Hemmnisse und Lösungsvorschläge – Technische Grenzen II 55 Tabelle 5.9: Maximale Mehrkosten pro m² Nutzfläche gegenüber den Anforderungen der

EnEV, damit investiert wird (in €/m²) 63

Tabelle 7.1: Branche(n) der Hersteller (Mehrfachnennungen möglich) 71 Tabelle 10.1: Profession der Befragten – Energieberater (Mehrfachnennungen möglich) 83 Tabelle 10.2: Befragte, die mehreren Gruppen zugeordnet werden 83

(8)

1 Hintergrund und Zielstellung der Onlinebefragung

Bis zum Jahr 2050 soll der Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Dies erfordert eine energetische Sanierung vorhandener Gebäude, eine Dekarbonisierung der Energieversorgung (Strom, Gas) sowie die Umsetzung energieeffizienter Standards in Neubauten. Das wird nur gelingen, wenn im Bauwesen neue Entwicklungen und neue Technologien in den Markt eingeführt werden, die zu einer deutlichen Erhöhung der Sanierungsrate führen. Eine erfolgreiche Marktdurchdringung wird sich für Systeme mit hoher energetischer Effizienz nur dann einstellen, wenn diese wirtschaftlich sind. Der Effizienzhaus Plus Standard ist eine Entwicklung, die dafür einen innovativen Ansatz bietet.

(Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 2016) Der Energiebedarf für den Betrieb von Wohngebäuden (Heizen, Kühlen, Beleuchten, Erzeugung von Warmwasser etc.) verbraucht derzeit gut ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Ein Großteil dieser Energie wird durch fossile Energieträger, wie Kohle, Mineralöl und Erdgas, gedeckt. Die damit verbundenen negativen ökologischen Folgen und die Vorgaben der EU, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts der gesamte Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein soll, stellen eine der großen Herausforderungen unserer Generation dar.

Der Effizienzhaus Plus Standard kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten.

Ohne Verzicht auf Ästhetik und Lebensqualität wird es möglich Gebäude zu errichten, die über den Zeitraum von einem Jahr bilanziell mehr erneuerbare Energie zur Verfügung stellen, als sie verbrauchen. Die Häuser im Effizienzhaus Plus Standard ermöglichen die Nutzung eines hohen Anteils an erneuerbaren Energien und tragen dadurch erheblich zum Klimaschutz bei.

Es ist anerkannt, wie wichtig es ist, dieses Thema nicht nur zu erforschen und exemplarisch umzusetzen, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um zur Nachahmung anzuregen. Hierzu wurde das preisgekrönte Gebäude der TU Darmstadt des Solar Decathlon-Wettbewerbes 2007 in vergrößerter Ausführung als Vortrags- und Ausstellungspavillon nachgebaut und tourte 2009 bis 2011 als Mobiles Plus-Energie-Haus durch Deutschland. So hatten Interessierte in ganz Deutschland die Chance sich über energieeffizientes Bauen zu informieren. Parallel wurde der Effizienzhaus Plus Standard entwickelt.

Es folgte ein Förderprogramm des Bundesbauministeriums für Modellhäuser, die den Effizienzhaus Plus Standard erfüllen. Mit dem Programm wurden Bauherren unterstützt, die Gebäude errichten, die deutlich mehr Energie zur Verfügung stellen, als für deren Betrieb notwendig ist. Die lokal erzeugte Energie soll dabei möglichst im Gebäude direkt genutzt werden und Überschüsse für die Elektromobilität zur Verfügung stehen.

2011 wurde das Modellvorhaben der Bundesregierung „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ – hervorgegangen aus einem ausgelobten Architektur- und Hochschulwettbewerb – von der Bundeskanzlerin in der Fasanenstraße in Berlin

(9)

eröffnet. Nachdem dort zwei Familien 15 und 12 Monate gelebt haben, um die Alltagstauglichkeit des Hauses und der E-Mobilität zu testen (Schulze, et al., 2015) kann man sich heute im Informations- und Kompetenzzentrum für zukunftsgerechtes Bauen über bau- und klimapolitisch zentrale Themen und Inhalte des Modellvorhabens „Effizienzhaus Plus“ sowie die Arbeit der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ informieren.

Die bisherigen und laufenden Modellprojekte des Förderprogramms sind in einem Netzwerk zusammengefasst und werden im Rahmen eines wissenschaftlichen Begleitprogramms ausgewertet. Das Ziel des Netzwerks ist die Identifikation und Optimierung von innovativen und funktionierenden Technologien für den Einsatz in Effizienzhaus Plus Gebäuden. Vielversprechende Ideen und Versorgungsansätze sollen dadurch schneller den Weg in die Praxis finden. (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 2016)

Das Projekt „Handlungsempfehlungen für den Effizienzhaus Plus Standard – Expertenbefragung und Best-Practice Beispiele“ hat das Ziel, Empfehlungen für die praktische Umsetzung des Effizienzhaus Plus Standards zu entwickeln und vorbildliche Bauten aufzuzeigen. Die Handlungsempfehlungen richten sich vor allem an die Planenden bzw. an Personen, die sich tiefer mit dem Standard auseinandersetzen möchten. Grundlage der Entwicklung dieser Empfehlungen bildet die hier vorgestellte Online-Befragung von Experten und Fachleuten, die am Baugeschehen beteiligt sind. Es wurden Architekten, Ingenieure, Energieberater Handwerker, Hersteller, Investoren, Wissenschaftler, Vertreter von Wohnungsbaugesellschaften und Personen aus der Weiterbildung einbezogen.

Ziel der Befragung ist es, deren Expertenerfahrungen und -meinungen zum Thema Effizienzhaus Plus Standard zu erfassen.

Zentrale Themen der Befragung waren:

Kenntnisstand und Praxiserfahrungen

Einschätzung der Hemmnisse und Hürden

Entwicklungs- und Verbesserungsbedarf

Wichtige Bausteine und Argumente für den Effizienzhaus Plus Standard

Unterstützungsmaßnahmen zur Verbreitung des Effizienzhaus Plus Standards

(10)

2 Methode

2.1 Befragungsinstrument – Onlinefragebogen

Es wurde eine Online-Befragung mit allgemeinen Fragen für alle und spezifischen Fragen für einzelne Berufsgruppen durch das BIS Berliner Institut für Sozialforschung durchgeführt. Die Befragung lief von Januar bis Ende September 2017.

Abbildung 2.1: Link zur Onlinebefragung

(11)

2.2 Grundgesamtheit

Es wurden über 2 500 Experten per Email zur Befragung eingeladen. Dabei wurden recherchierte Einzelpersonen persönlich per Mail angeschrieben.

Weiterhin wurde die Befragung auch auf Veranstaltungen, Messen, über Newsletter usw. verbreitet. Nach dem Schneeballsystem wurde die Einladung zum Fragebogen auch über Kontakte weitergetragen und verteilt. Insgesamt haben 4441 Personen den Fragebogen beantwortet.

2.3 Sample – Untersuchte Fälle

Die Zielgruppe der Befragung setzt sich aus Experten verschiedener Professionen zusammen, wobei Mehrfachnennungen möglich waren.

Jeweils circa 40 Prozent der Befragten ordneten sich als Energieberater (181) und/ oder Ingenieure (171) ein. Gut ein Viertel (124, 28 %) gaben „Architekt“ als Profession an. Die übrigen Professionen – Wissenschaftler, Handwerker, Hersteller, private Bauherren, Weiterbildung – wurden von 15 Prozent und sechs Prozent der Befragten gewählt. Die Investoren und Wohnungsbaugesellschaft/

Wohnungsgenossenschaft (WBG) nehmen mit drei bzw. zwei Prozent Nennungen nur einen geringen Anteil ein. (Vgl. Abbildung 2.2 oder auch Abbildung 10.1)

1 Die Befragten-ID’s sind nicht fortlaufend nummeriert.

(12)

Abbildung 2.2: Professionen der Befragten (N = 4422)

2.4 Analyse nach Berufsgruppen

Zur Vergleichbarkeit und besseren Auswertung wurden die Teilnehmenden vier Gruppen zugeordnet. Mehrfachnennungen wurden dabei ausgeschlossen (Vgl.

Abbildung 2.3 und Tabelle 10.2)

Ein Großteil (395, 89 %) der Befragten lässt sich genau einer Gruppe zuordnen.

Zu der Gruppe der Investoren bzw. Initiatoren zählen die Bauherren, Investoren und Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften – insgesamt fünf Prozent (21) der Befragten sind hier verortet.

Der Gruppe Planung werden Architekten, Ingenieure sowie Personen aus Weiterbildung und Wissenschaft zugeordnet. Mit knapp zwei Dritteln (280, 63 %) ist diese Gruppe die größte.

Die Handwerker (33, 7 %) und Hersteller (27, 6 %) stellen jeweils eine eigene Gruppe dar.

Die Energieberatung wird für die Auswertung als Zusatzqualifikation eingestuft.

Falls zu der Energieberatung eine weitere Profession angegeben wurde, wird diese weitere als Hauptprofession behandelt. (Vgl. auch Tabelle 10.2) Acht Prozent der Befragten (34) sind reine Energieberater.

2 Zwei weitere Befragte haben keine Profession angegeben, und kennen auch keine Details zum Effizienzhaus Plus Standard, deshalb haben sie nur die allgemeinen Fragen beantwortet.

Prozent der Befragten

41 39

28

15

11 10

6 6

3 2

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Energie- berater Inge-

nieure Archi-

tekten Wissen-

schaftler Hand-

werker Her-

steller Private herrenBau-

Weiter-

bildung Inves-

toren WBG/

WG

(13)

Ein Zehntel (47, 11 %) hat mehrere Professionen angegeben, sodass sie in zwei Gruppen eingeordnet werden. (Vgl. Abbildung 10.1)

Abbildung 2.3 Professionen der Befragten nach Gruppen (in Prozent)

5 63 7 6

10 8

Planung

Investoren (Initiatoren) Handwerker

Hersteller Zwei Gruppen Drei Gruppen Energieberater 442 Befragte

0

(14)

3 Bekanntheit des Effizienzhaus Plus Standards 3.1 Bekanntheit unter den Befragten

Alle Befragten (mit einer Ausnahme) kennen Gebäudestandards im energieeffizienten Bauen. Am bekanntesten sind EnEV 2016, KfW-Effizienzhaus 55 und das Passivhaus – jeweils circa 90 Prozent der Befragten (N = 444) benannten diese Standards. Den Effizienzhaus Plus Standard kennen 63 Prozent der Befragten – er ist damit wesentlich weniger bekannt als die KfW- oder EnEV- oder Passivhausstandards. (Vgl. Abbildung 3.1)

Weitere Gebäudestandards die genannt wurden, waren zum Beispiel Baubiologische Häuser, Effizienzhaus Baudenkmal, EnerPHit, KfW-Effizienzhaus Denkmal, MINERGIE(-P) (-A) (-ECO), Sonnenhaus oder auch generell Sanierungsstandards. Bei der Kategorie Sonstige wurden auch weitere Zertifizierungssysteme wie DGNB, BNB, LEED oder BREEAM aufgeführt. Insgesamt wurden diese Benennungen von acht Prozent der Befragten geäußert.

Abbildung 3.1: Bekannte Gebäudestandards im energieeffizienten Bauen (N = 444)

Explizit nach der Bekanntheit des Effizienzhaus Plus Standards gefragt, zeigt, dass die meisten Befragten diesen Standard dennoch kennen. Nur fünf Prozent ist der Standard völlig unbekannt. Der Großteil kennt den Standard hat jedoch keine Praxiserfahrung hiermit (288, 66 %). Knapp ein Drittel der Befragten (126, 29 %) sammelte auch schon in der Praxis Erfahrungen mit dem Effizienzhaus Plus Standard. Berührungspunkte in der Praxis hatten die Befragten vor allem in der Planung und Sanierung (je 70, 29 %) aber auch im Bau bzw. der Sanierung (59, 25 %). Nur wenige benannten den Produktverkauf (21, 9 %) bzw. die Investition

Prozent der Befragten

93 91 88 85

73

63

40

7 0

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

EnEV2016 KfW- Effizienz-

haus55

Passiv-

haus KfW- Effizienz-

haus40

Effizienz-KfW- 40 Plushaus

Effizienz- hausPlus

AktivPlus Sonstiges keine

(15)

(13, 5 %) als Praxiserfahrung mit dem Effizienzhaus Plus Standard. (Vgl. Abbildung 3.2)

Abbildung 3.2: Bekanntheit des Effizienzhaus Plus Standards (in Prozent)

Die Hälfte der Befragten (59, 49 %) hat ausschließlich im Bau des Effizienzhaus Plus Standards Erfahrung, und fast die Hälfte (53, 44 %) mit dessen Bau und Sanierung.

Abbildung 3.3: Erfahrung in Bau oder Sanierung (in Prozent)

Nur sieben Prozent haben ausschließlich Erfahrung in der Sanierung des Effizienzhaus Plus Standards. Dieses Ergebnis weist auch auf eine gewisse Grundproblematik hin. Die Neubaurate liegt etwa bei 1,1 Prozent und die jährliche Modernisierungsrate bei ca. 1 Prozent im Zeitraum von 2010 bis 2016.

(Cischinsky, et al., 2018) D.h. es werden jährlich etwa gleich viele Gebäude energetisch modernisiert, wie neu gebaut. Bei energetischen Sanierungen ist die resultierende CO2-Einsparung allerdings bedeutend größer, als bei

5

66 29

1

Gar nicht In der Theorie In der Praxis Sonstiges 29

29 25

9 53 Darunter in %

(Mehrfachantworten möglich, N = 240):

Effizienzhaus Plus Standard …

… sonstiges

… investiert

… Produktverkauf ... gebaut/saniert

… beraten

... geplant

439 Befragte

49

44

7

Bau

Bau und Sanierung Sanierung

120 Befragte

(16)

energieeffizienten Neubauten ggü. der grundlegenden Erfüllung der EnEV.

Diesbezüglich sollte die Gebäudesanierung in den Fokus rücken. (Vgl. Abbildung 3.3)

Der Großteil (69, 58 %) der Befragten hat sich in der Praxis3 auf eine Gebäudeart spezialisiert. Generell stehen allerdings immer Wohngebäude als häufigste Gebäudeart im Vordergrund. Im Vergleich dazu werden öffentliche Gebäude oder Gewerbe u. Ä. in der Praxis seltener im Effizienzhaus Plus Standard umgesetzt.

Abbildung 3.4: Gebäudearten, die Experten gebaut/geplant/beraten/investiert haben (N = 120)

Die Erfahrung der Befragten lässt sich auch in der Anzahl der Wohneinheiten, die im Effizienzhaus Plus Standard in der Praxis begleitet wurden, einschätzen. Gut

3 Alle, die einen Effizienzhaus Plus Standard gebaut, geplant, beraten oder darin investiert haben.

0 2 4 6 8 10 12 14 16

GebäudeartEine

Ein-/

Mehrfamilienhäuser Bildungsbau/ Öffentliche Gebäude

Gewerbe/ Büro/

Industrie

GebäudeartenZwei

Bildungsbau/ Öffentliche Gebäude und Gewerbe/ Büro/

Industrie

Ein-/ Mehrfamilienhäuser und Gewerbe/ Büro/ Industrie Ein-/ Mehrfamilienhäuser und Bildungsbau/ Öffentliche Gebäude

GebäudeartenDrei

Ein-/ Mehrfamilienhäuser, Bildungsbau/ Öffentliche Gebäude und Gewerbe/

Büro/ Industrie Prozent

(17)

ein Drittel (42) hat bis zu 20 Wohneinheiten umgesetzt. Ein Viertel (16) zwischen 21 und 500 Wohneinheiten. Ein Zehntel (7) der Befragten hat mit bereits mindestens 500 begleiteten Wohneinheiten eine große Erfahrung vorzuweisen.

Abbildung 3.5: Anzahl der Wohneinheiten, gebaut/geplant/beraten/investiert (Mehrfamilienhaus, in Prozent)

3.2 Erwünschte bzw. notwendige Informationen

Diejenigen, die keinen förderfähigen Gebäudestandard im energieeffizienten Bauen kennen bzw. über den Effizienzhaus Plus Standard „gar nichts“ bzw. „keine Details“ wissen, wünschen sich ausgewogen zu allen Bereichen Informationen.

Gewünscht sind dabei allgemein Informationen zu Planung und Umsetzung aber auch zur Entscheidung über die Anwendung des Standards. Die Umsetzung des Standards im Detail ist dabei ebenfalls von großem Interesse.

25 65

5 6

1 bis 20 21 bis 500 501 bis 5000 5000 und mehr 65 Befragte

(18)

Abbildung 3.6: Themen im Bereich Effizienzhaus Plus, zu denen vertiefende Informationen gewünscht werden (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent)4

„Wünschenswert ist die Umsetzung einer Integralen Planung und ganzheitlichen entworfenen und geplanten Gebäuden! Wenn jeder Beteiligte "nur" sein Gewerk verteidigt und keinen Anreiz sieht bei dem Verständnis eines Gebäudes im Zusammenspiel der Nutzung und der Wechselwirkung mit seiner Umgebung und damit mit der ganzheitlichen Betrachtung, ist es unwahrscheinlich, dass die Umsetzung eines energieeffizienten Gebäudes gelingt. Damit sind vor allem die Architekten berufen sich zu engagieren, da sie die Fäden in der Hand halten. Jedoch sind der Anreize und der zeitliche Raum, welchen die HOAI bietet eher beschränkt...“ (Befragter 451) 5

Tabelle 3.1: Themen im Bereich Effizienzhaus Plus, zu denen vertiefende Informationen gewünscht werden (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent)

Antwortmöglichkeiten Nennungen Prozent

Befragten der N Prozent

Planung und Umsetzung 749 40 86

Planungshinweise/Handlungsleitfaden TGA in Bezug auf

Zusammenspiel der Anlagenkomponenten 192 10 60

Best-Practice-Beispiele für Neubauten 168 9 53

Best-Practice Beispiele zur Sanierung im Effizienzhaus Plus

Standard 168 9 53

Planungshinweise/Handlungsleitfaden Architektur in Bezug

auf Anforderungen der Technik 154 8 48

4 Diese Zahlen ergeben sich aus der Zusammenfassung der Kategorien. Aufgrund von Mehrfachnennungen ist die Anzahl der Nennungen bei der Zusammenfassung geringer als bei der detaillierten Darstellung. Zur Übersicht über die detaillierten Nennungen siehe Tabelle 3.1.

5 Die Befragten-ID’s sind nicht fortlaufend nummeriert.

34

33 31

1 1

Planung und Umsetzung Entscheidung für Standard Umsetzung im Detail Keine

Sonstiges 802 Nennungen

(19)

Antwortmöglichkeiten Nennungen Prozent Weiterbildungsmöglichkeiten Planung/Umsetzung 67 4 d 21

Entscheidung für Standard 652 35 83

Darstellung von Vor- und Nachteilen einzelner

Technologien/Konzepte und Bauweisen 163 9 51

Einfacheres Verfahren der Bilanzierung/Nachweisführung 122 6 38 Darstellung sinnvoller Ergänzungen zum Effizienzhaus Plus

(u. a. Batteriespeicher) 118 6 37

Berechnungshilfsmittel (Projektbeispiele, Software) 117 6 37

Leitfaden für Mieterstrom 80 4 25

Liste von Effizienzhaus Plus – Experten (Architekten,

technische Gebäude Ausrüstung, Handwerker, ...) 52 3 16

Umsetzung im Detail 460 25 78

Darstellung der Wirtschaftlichkeit 168 9 53

LifeCycleAnalysis/ Betriebskostenvergleich von Gebäuden im

Effizienzhaus Plus Standard zu EnEV Gebäuden 153 8 48

Übersicht von Förderprogrammen 139 7 44

Sonstiges 5 0 2

Keine 12 1 4

Insgesamt 1878 100 591

Zwei Drittel (94) der Experten (ohne Hersteller) fänden Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote zum „Effizienzhaus Plus Standard“ sinnvoll. Knapp ein Drittel (46) ist unentschlossen und sieben Prozent (11) erachten sie nicht als sinnvoll.

Abbildung 3.7: Fänden Sie Veranstaltungen und Weiterbildungen zum

"Effizienzhaus Plus-Standard" sinnvoll? (in Prozent)

„Bitte nicht für jeden Punkt eine Veranstaltung, sondern alles kombiniert. Macht es bitte einfach!“ (Befragter 314)

62

7 30

ja nein Weiß nicht 151 Befragte

(20)

„Der Bedarf ist zu organisieren!!“ (Befragter 164)

Für den Großteil (rund 80 %) der Befragten, die Veranstaltungen und Weiterbildungen zum "Effizienzhaus Plus-Standard" sinnvoll einstuften, sind vor allem Themen wie die Konzeption der Gebäudetechnik, die Wirtschaftlichkeit und die Inhalte und Ziele des Standards interessant (siehe Abbildung 3.8).

Abbildung 3.8: Sinnvolle Veranstaltungen und Weiterbildungen (N = 95)

Um Interesse an einer Fort- oder Weiterbildung zu haben, sind für die Befragten der Erwerb einer Zusatzqualifikation (24 %) und dass es eine zertifizierte bzw.

akkreditierte Fort- oder Weiterbildung ist (23 %), sehr wichtig. Für mehr Befragte war zwar ein eintägiges Seminar von Interesse (23 %), dennoch spielt auch ein mehrtägiges Seminar mit 18 Prozent der Nennungen eine größere Rolle. Die optimale Dauer einer Fort- bzw. Weiterbildung scheint sehr individuell und nicht allgemeingültig zu sein. Dies zeigt sich auch an der Aussage eines Befragten, der ein „mehrmals eintägiges“ (Befragter 285) Seminar vorziehen würde.

„Webinar“ (Befragter 406)

„Wenn der Zugang zu einem Nachfragemarkt damit verbunden ist!“ (Befragter 164)

„Wenn es dafür eine Nachfrage seitens mehrerer Bauherren gäbe.“ (Befragter 234)

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

Konzeption Gebäudetechnik Wirtschaftliches EH+

Inhalte und Ziele EH+ Standard Gebäudeentwurf und -hülle Umsetzung für Bauherren und Betreiber Workshop Entwicklung Musterplanung Lebenszykluskosten EH+

Workshop Weiterentwicklung EH+

Prozent der Befragten

(21)

Abbildung 3.9: Voraussetzung für Interesse an Fort- oder Weiterbildung (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent)

Gut zwei Drittel (15, 65 %) der Befragten, würden maximal 200 Euro für eine Fort- oder Weiterbildung ausgeben. Ein Fünftel (5, 22 %) würde eine Fort- bzw.

Weiterbildung mit bis zu 300 Euro finanzieren und drei Befragte (13 %) sogar mit bis zu 1 000 Euro.

Abbildung 3.10: Maximale Kursgebühr (N = 23)

3.3 Zusammenfassung – Bekanntheit des Effizienzhaus Plus Standards

Der Effizienzhaus Plus Standard ist unter den Befragten nicht so bekannt wie die KfW Effizienzhäuser oder das Passivhaus. Der Neubau im Effizienzhaus Plus Standard steht bei den Befragten eher im Mittelpunkt als die Sanierung.

Wohngebäude werden am häufigsten in diesem Standard umgesetzt.

Diejenigen, die den Standard nicht kennen, wünschen sich Informationen dazu.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen allgemein Informationen zu Planung und Umsetzung aber auch zur Entscheidung über die Anwendung des Standards oder

24

23 23 18

6

2 2 3

Erwerb einer Zusatzqualifikation eintägig

Zertifizierte / akkreditierte Fort- oder Weiterbildungen

Förderung der Weiterbildung mehrtägig

unter keiner Voraussetzung Inhalt muss passen

Sonstiges 262 Nennungen

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

bis 100 € 101 € bis 200 € 201 € bis 300 € 500 € bis 1000 €

Prozent

(22)

die Umsetzung des Standards im Detail. Wenn der Standard bekannt ist, werden Zusatzqualifikationen bzw. akkreditierte Fort- oder Weiterbildungen – vor allem zu den Themen Konzeption der Gebäudetechnik, Wirtschaftlichkeit bzw. Inhalte und Ziele des Standards – dennoch als sinnvoll erachtet.

(23)

4 Der Effizienzhaus Plus Standard – die Theorie

Die Analyse der Befragungsergebnisse umfasst zum einen die theoretische Experteneinschätzung des Standards und zum anderen die tatsächlich gemachten praktischen Erfahrungen (siehe Kapitel 5).

Der Effizienzhaus Plus Standard wurde durch die Experten zunächst in der Theorie eingeschätzt. Dabei standen Vor- und Nachteile, die für bzw. gegen die Umsetzung des Standards sprechen und welcher Verbesserungsbedarf besteht im Mittelpunkt. Die Befragten gaben zudem Hinweise darauf, wie der Standard weiterverbreitet werden kann und welche Vorteile für Unternehmen, die den Standard realisieren, existieren. Würden die Experten den Standard weiterempfehlen? Auch dies wurde erfragt. Des Weiteren haben die Befragten bestehende und ergänzende Bausteine des Effizienzhaus Plus Standards angegeben.

4.1 Theoretisch – Vor- und Nachteile für und gegen den Bau des Effizienzhaus Plus Standards

Welche Vor- und Nachteile ein Gebäude im Effizienzhaus Plus Standard zu bauen bzw. darin zu investieren existieren in der Theorie?

Für die Befragten sprechen in der Theorie verschiedene Gründe für die Anwendung des Effizienzhaus Plus Standards, wobei die vorrangigsten das Ökologische betreffen. So sprechen vor allem die Nutzung erneuerbarer Energien, Ressourcenschonung und die Unabhängigkeit (von fossilen Energieträgern) mit jeweils circa 200 Nennungen der Experten für den Standard.

Auch, dass der Standard zukunftsorientiert ist, spricht für ihn. Weitere Aspekte wie der Wohnkomfort oder Marketingmehrwert sind für die Befragten weniger zentral. (Vgl. Abbildung 4.1 und Tabelle 4.1)

(24)

Abbildung 4.1: Pro - Anwendung Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent)6

Tabelle 4.1: Pro - Anwendung Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich)

Antwortmöglichkeiten Nennungen Prozent

Befragten der

N Prozent

Ökologie 725 55 92

Nutzung erneuerbarer Energien 229 17 81

Ressourcenschonung 204 15 72

Unabhängigkeit (von fossilen Energieträgern) 196 15 69

Lebenszykluskosten 96 7 34

Zukunftsorientiert 250 19 65

Zukunftssichere Investition 137 10 48

Vorreiterrolle/ Innovationen (Early Adopter) 113 9 40

Übrige 350 26 -

(Wohn-)Komfort 114 9 40

Technologieoffenheit 110 8 39

Marketingmehrwert 81 6 29

Einhaltung gesetzlicher Standards 35 3 12

Sonstiges 3 0 1

Weiß ich nicht 7 1 2

Insgesamt 1325 100 467

6 Diese Zahlen ergeben sich aus der Zusammenfassung der Kategorien. Aufgrund von Mehrfachnennungen ist die Anzahl der Nennungen bei der Zusammenfassung geringer als bei der detaillierten Darstellung. Zur Übersicht über die detaillierten Nennungen siehe Tabelle 4.1.

33

14 10

24 15

4

Ökologie

Technologieoffenheit Marketingmehrwert Zukunftsorientiert (Wohn-)Komfort

Einhaltung gesetzlicher Standards 785 Nennungen

(25)

Grundsätzlich sehen die Befragten auch Hemmnisse bei der Umsetzung des Effizienzhaus Plus Standards, die sich vor allem auf fehlende Kompetenzen und finanzielle Aspekte begründen. Die Untergruppen wie fehlende Kompetenzen bei der tatsächlichen Ausführung oder hohe Anfangsinvestition sind relativ gleichrangig. Die Ästhetik, der Entwicklungsstand der Technologien oder steuerrechtliche Unsicherheiten werden nicht als Hemmnis für den Standard gesehen. (Vgl. Abbildung 4.2)

Abbildung 4.2: Contra - Anwendung Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich, N = 1 120, in Prozent)

„Bevor es zur Umsetzung kommt muss erstmal eine umfassende Beratung durch die Planer erfolgen. Erst wenn der Kunde die Vorteile und Einflüsse kennen lernt, weiß er sich dafür zu entscheiden.“ (Befragter 64)

„Bisher keine systematische Gesamtintegration des öffentlichen und privaten Sektors.“

(Befragter 448) 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45

Fehlende Kompetenzen Risiko schlechter Beratung Gefahr von Planungsfehlern fehlende

Kompetenzen bei der Ausführung

Finanzielles Steuerrechtliche Unsicherheiten/

Nachteile zu lange

Amortisierungsdauer zu hohe

Anfangsinvestitionen

Besonderheit des Standards

Energiekonzept (Lastspitzenausgleich)

Ästhetik der Architektur/ Weniger Gestaltungsfreiheiten (z.B. Verhältnis Außenfläche/ Volumen)

Ungenügender Entwicklungsstand der Technologien

zu aufwendige Nachbetreuung/

Qualitätssicherung

zu hohe technische und bauliche Anforderungen

Prozent

(26)

„Datensicherheit“ (Befragter 90) oder „zu starke Technikfokussierung (High-Tec)“

(Befragter 211)

„Stimmt Grenznutzenbetrachtung des Materialeinsatzes“ (Befragter 101)

„Desinformation durch ‚Baufachleute‘“

„Postfaktische Informationen renommierter öffentlich-rechtlicher Sender (WDR etc.)“

„Mit wärmebrückenfreier Bauweise und auf die Hülle abgestimmte Haustechnik lässt sich ein Standard erreichen, der nur knapp unter dem Plusenergie- oder Passivhaus liegt. Der Kostenaufwand ist zu hoch bei Passiv- und Plusenergiehäusern im Verhältnis zur erreichten Einsparung“ (Befragter 375)

Die Befragten, die der Meinung waren, dass der Entwicklungsstand der Technik ungenügend ist – und dies auch gleichzeitig als ein Hemmnis für die Umsetzung des Konzeptes sehen –, hatten die Möglichkeit diese Einschätzung zu spezifizieren.

Vor allem in der Entwicklung der Speichertechnologien sehen die Befragten einen Bedarf. Ein Resultat aus der tendenziell spät angelaufen gesetzlichen Förderung dieses Forschungsgebietes. Neben den Speichertechnologien werden auch für das Monitoring und die PV-Technik Entwicklungsbedarf gesehen. (Vgl. Abbildung 4.3)

Abbildung 4.3: Entwicklungsbedarf - Ungenügender Stand der Technik (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent)

Sonstiges:

34

16 21 14

11

4

Speichertechnologien Weitere Baukomponenten Monitoring-Technologien PV-Technik (z.B.

BuildingIntegratedPhotoVoltaik) Gebäudeautomation

Sonstiges

Darunter Weitere Baukomponenten (N = 156):

748 Nennungen

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Wärmepumpen Lüftungsanlagen Wärmedämmung

Heizungsanlagen Fenster / Verglasung

Prozent

(27)

„baubiologische Lösungen“ (Befragter 215)

„Industrialisierung des Bauwesens“ (Befragter 103)

„Integration Technik in Gebäudehülle z.B. Rückkühler“ (Befragter 28)

„Low Tech – Gebäudekonzepte“ (Befragter 379)

Als Sonstiges auch: E-Mobilität und Planungssoftware/ Integrationsplattformen

„Einbindung E Mobilität“ (Befragter 373) oder „Speicher in Verbindung mit Elektromobilität“ (Befragter 370)

„genauere Planungswerkzeuge“ (Befragter 211) „Integrationsplattformen“ (Befragter 448) oder „Planungsmethoden“ (Befragter 66)

Wärmedämmung:

„Die üblichen Glaswollmatten lassen sich nicht hohlraumfrei und lückenlos verarbeiten, daher gibt es immer eine Diskrepanz zwischen berechnetem und tatsächlichem Wärmewiderstand. […] Weg von Dämmatten, mehr Dämmung mit eingeblasener Zellulose.“ (Befragter 399)

Speichertechnologien:

„vernetzte Steuerung Verbraucher, Speicher (Auto!), und Erzeugung (aber ohne Internetzugang wg. Datensicherheit), bidirektionales Laden Autobat. Gebäude (Japan vorhanden, D kann es nicht?)“ (Befragter 21)

Über die technischen Aspekte hinaus, haben die Befragten drei verbesserungswürdige Bereiche identifiziert: An erster Stelle stehen hier die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit, die Qualifikation aller am Bau beteiligter und das Zusammenwirken der Prozesse, zum Beispiel mit Hilfe einer koordinierten Ausführung

Die Unterkategorien wie bspw. die Regulierung der Weitergabe von PV-Strom, mehr Fortbildung für Planer und Architekten oder die Begleitung von Planung und Ausführung, werden auch hier als relativ gleichrangig eingeschätzt. (Vgl.

Abbildung 4.4)

(28)

Abbildung 4.4: Verbesserungsbedarf - Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich, N = 1 341)

Koordinierte Ausführung:

„Integrierter digitaler Prozess für alle Beteiligten von der Konzeption über die Planung, die Bauphase bis einschließlich der Nutzungsphase“ (Befragter 183)

„Kombination aller rechtlichen, technischen, investiven Bereiche mit Prozessausrichtung“

(Befragter 448)

Technische Interoperabilität/Standardisierung:

„langlebigere Komponenten - längere Wartungszyklen, Möglichkeit des modularen Aufbaus und Austauschs“ (Befragter 449)

Förderanreize/-programme:

„Einfache Förderprogramme“ (Befragter 212)

„fehlende Steuermodelle (z.B. Umsatzsteuerbefreiung für Produkte etc.)“ (Befragter 211) Prozent

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Gesetzlicher Rahmen/

Finanzielle Vorteile Bauvorschriften vereinfachen

Transparenz der Ressourcen- schonung/ Kosteneinsparung in Nutzungsphase*

Mehr Förderanreize/

-programme

Weitergabe PV-Strom / rechtliche Rahmen- bedingungen vereinfachen

Qualifikation

Mehr Fortbildung für Planer/ Architekten

Qualitätssicherung in der Planungsphase

Mehr Qualifikations- angebote für Handwerker

Zusammenwirken der Prozesse

Technische Interoperabilität/

Standardisierung Koordinierte Ausführung

Begleitung von Planung und Ausführung

* gegenüber Gebäuden im Mindeststandard nach Energie-Einsparverordnung

(29)

„Förderanreize nur für über den EU-Standard NZE hinausgehende Gebäude, Förderung nur der Mehrkosten gegenüber ENEV, aber dann zu 80% (gleiches Subventionsniveau wie bisher die Vollkostenförderung) “ (Befragter 21)

„höhere konsistente Energiebesteuerung besonders bei Heizöl, Erdgas, Flüssiggas und Kohle“ (Befragter 274)

„politische Klärung der Finanzierung“ (Befragter 131) Qualifikation:

„Zur Umsetzung des momentan angestrebten Standards, halte ich es für wichtig, dass alle vom Bauherrn und insbesondere Planer und Ausführenden die Standards umsetzten können. Hierzu sind geschultes Planerpersonal und ausgebildete (! - Lehre / Meister) Handwerker notwendig.“ (Befragter 120)

„Koordination der Fortbildungspflicht für Planer und Architekten“ (Befragter 121)

Wenige Befragte (10, 1 %) gaben sonstigen Verbesserungsbedarf an, eine Auswahl an Antworten:

„Aus Bauherrensicht ist immer ein verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner wünschenswert.“ (Befragter 18)

„Glaubhaftigkeit des Standards muss gewahrt werden. Es gibt so viele Baustandards:

Plusenergie, Energie Plus mit anscheinend beliebigen Bilanzgrenzen (Primärenergie) etc.“

(Befragter 241)

„Mittelfristige Gestaltung von Netzentgelten klären“ (Befragter 13)

„Begleitung der Einregulierung/Monitoring verbessern“ (Befragter 180)

„Betriebsoptimierung nach Fertigstellung“ (Befragter 159)

„Ausbau dezentraler Energieversorgung“ (Befragter 170)

Abbildung 4.5: Hilfreich für Weiterverbreitung - Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich, in Prozent)7

7 Diese Zahlen ergeben sich aus der Zusammenfassung der Kategorien. Aufgrund von Mehrfachnennungen ist die Anzahl der Nennungen bei der Zusammenfassung geringer als bei der detaillierten Darstellung. Zur Übersicht über die detaillierten Nennungen siehe Tabelle 4.2.

32

30 21

18

Finanzielle Aspekte betreffend Informationsangebot ausbauen Sonstiges

Ökologische Aspekte betreffend 833 Nennungen

(30)

Die Befragten sollten angeben, was ihrer Meinung nach helfen würde, dass häufiger Gebäude im Effizienzhaus Plus Standard gebaut werden. Aus den Antworten ergeben sich vier Kategorien. Dabei werden die finanziellen Aspekte, und der Ausbau des Informationsangebotes mit jeweils ca. einem Drittel der Nennungen als am hilfreichsten gesehen. Die Unterkategorie „Information über wirtschaftlichen Mehrwert“ steht für die Experten an erster Stelle. (Vgl.

Abbildung 4.5 und Tabelle 4.2)

Tabelle 4.2: Hilfreich für Weiterverbreitung - Effizienzhaus Plus Standard (Mehrfachnennungen möglich)

Antwortmöglichkeiten Nennungen Prozent

Befragten der

N Prozent

Finanzielle Aspekte betreffend 519 33 94

Information über wirtschaftlichen Mehrwert 212 13 75

Attraktivere Förderungen 158 10 56

Förderung alternativer Wirtschaftlichkeitsmaße (z. B.

Belohnung von CO2-Einsparungen) 149 9 52

Informationsangebot ausbauen 645 41 87

Information über (Wohn-) Komfort 143 9 50

Mehr Transparenz in der Förderlandschaft 140 9 49

Information über technischen Mehrwert 118 7 42

Bündelung der Informationen (zentrale Anlaufstelle) 91 6 32 Kopplung der Informationsangebote mit Empfehlung

zu planenden und ausführenden Akteuren 80 5 28

Offensivere Kommunikation vorhandener

Informationsangebote 73 5 26

Sonstiges 220 14 61

Zertifizierung von Gebäuden zur Erhöhung der

Sichtbarkeit/Öffentlichkeitswirksamkeit 78 5 27

Weiterbildungsangebote 66 4 23

Verbesserung der Technik 60 4 21

Verbesserung/ Anpassung des Standards 12 1 4

Sonstiges 4 0 1

Ökologische Aspekte betreffend 195 12 54

Information über ökologischen Mehrwert 159 10 56

Einrichtung von 'Green Image'-Awards 36 2 13

Insgesamt 1579 100 557

Information über wirtschaftlichen Mehrwert

„Tatsächlicher wirtschaftlicher Mehrwert“ (Befragter 13)

Eine Bündelung der Informationen (zentrale Anlaufstelle) verhilft auch die:

„Neutralität der Beratung [zu] wahren ggü. Verbraucherbauherren“ (Befragter 12) Mehr Transparenz in der Förderlandschaft

(31)

„Gebündelte und verlässliche Förderung“ (Befragter 93)

„Integrative Finanzierungssystem für Förderung, öffentlicher und privater Finanzierung von der Grundstücksentwicklung bis zum Endinvestment“ (Befragter 183)

Verbesserung der Technik

„Den technischen Mehrwert halte ich für problematisch als Mehrwert zu definieren, da eine "Vertechnisierung" der eigenen vier Wände in der breiten Masse nicht gewollt ist. Es muss gelten "keep it simple"- natürlich gehört da Technik zu aber die sollte für den Endnutzer einfach gehalten sein. Da ich selber rechnerisch Ökobilanzen, LCC etc. rechne, halte ich es ebenfalls zum jetzigen Zeitpunkt für problematisch mit den Ergebnissen zu werben, da sie in der Praxis noch nicht richtig ausgereift sind (z. B. Kostengruppe 400 der DIN 276 in der Ökobilanz bis heute so gut wie nie abgebildet).“ (Befragter 120)

Offensivere Kommunikation vorhandener Informationsangebote

„Kommunikation an Entscheider“ (Befragter 90)

„mehr zugängliche Demonstrationen für Bauherren, Betreiber, Finanzierer, Planer, Handwerker in den Regionen (Städten/Landkreisen) “ (Befragter 78)

„Reduzierung Postfaktischer Aussagen in öff. rechtlichen und ggf. privaten Sendern, Presse etc.“ (Befragter 21)

Weiterbildungsangebote

„Könnte mir so einen Tagesworkshop vorstellen "Richtig hausen". Nutzungsverhalten, Praxis-Tipps im Alltag, Rebounds vermeiden, etc. “ (Befragter 18)

„Steigerung des Fachwissens auf kommunaler Ebene“ (Befragter 448) „Fortbildungsverpflichtungen“ (Befragter 121)

Verbesserung/Anpassung des Standards:

„Ehrliche Betrachtung und Bewertung der Bauweise“ (Befragter 67)

„Einfachere Lüftungsanlagen wie z.B. Fensterfalzlüfter sollten erlaubt sein und die Lüftungsanlagen sollten nicht zur Nennlüftung nach DIN 1946-6 ausgelegt werden müssen.

Feuchteschutz reicht“ (Befragter 333)

„Festsetzung von energetischen Vorgaben bei Baufeldern mit mehr als 5 EFH oder ...

Wohnungen“ (Befragter 388)

„Koordinierung der Standards, Anpassung KFW Förderung an Stand der Technik (sehr restriktiv in Hinblick auf Technologien) “ (Befragter 66)

„politische Anforderungen für Sanierungen“ (Befragter 131) Darunter dem Standard generell kritisch gegenüberstehend:

„Nichts, da ich dieses Modell für falsch halte. “ (Befragter 228)

„Wäre das wirklich zielführend?“ (Befragter 368)

Auch allgemein die Bauwirtschaft betreffende Probleme werden aufgegriffen (Sonstige):

„Mehr Kooperation in der Bauwirtschaft statt gewerkeweise Vergabe“ (Befragter 379)

Pragmatischer Vorschlag:

„als Standard festlegen“ (Befragter 274)

(32)

Die Befragten, die sich als Handwerker einordneten und ein Effizienzhaus Plus Standard Haus gebaut bzw. saniert haben sehen größtenteils Vorteile für Unternehmen bzw. die Branche in der Realisierung des Standards.

Vor allem der Marktvorteil gegenüber anderen Firmen wird als Vorteil für die Unternehmen bzw. für die Branche gesehen, wenn Bauobjekte im Effizienzhaus Plus Standard realisiert werden (Zustimmung von zehn bzw. knapp drei Viertel der Antwortenden). Der Beitrag zum Klimaschutz oder die Erschließung neuer Kunden wird als weiterer Vorteil betrachtet. (Vgl. Abbildung 4.6)

Abbildung 4.6: Vorteile für Unternehmen/Branche - Realisierung Effizienzhaus Plus Standard (N = 40)

4.2 Weiterempfehlung des Effizienzhaus Plus Standards

Planende8, die ein Effizienzhaus Plus Standard bereits gebaut/saniert, geplant oder beim Bau beraten haben und Handwerker, die einen solchen Standard gebaut/saniert haben, wurden gefragt, ob sie den Effizienzhaus Plus Standard gegenüber anderen Gebäudestandards empfehlen würden.9

Der überwiegende Teil (94, 84 %) dieser Gruppe würde den Effizienzhaus Plus Standard weiterempfehlen. Die übrigen 16 Prozent der Befragten würde ihn nicht weiterempfehlen. Sie sollten anschließend angeben, welchen Gebäudestandard sie eher empfehlen würden. Hier würden ein Drittel der Experten das KfW- Effizienzhaus 55 eher empfehlen. Allerdings würde gut ein Viertel davon keinen

8 Professionen: Architekten, Ingenieure, Energieberater, Wissenschaft, Weiterbildung

9 Eine getrennte Betrachtung der beiden Gruppen ist an dieser Stelle aufgrund der geringen Fallzahlen und aufgrund der Möglichkeit zur Mehrfachnennung und daraus folgende Überschneidungen bei den Professionen nicht sinnvoll.

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Marktvorteil gegenüber anderen Firmen

Beitrag zum Klimaschutz

Erschließung neuer Kunden

Auseinandersetzung mit zukunftsfähigen Technologien

Keine

Prozent der Befragten

(33)

anderen Gebäudestandard eher empfehlen, es wird eine an den Kunden bzw. an die Situation angepasste Empfehlung bevorzugt. Als Antwortkategorie wurde auch „AktivPlus“ zur Auswahl gestellt, keiner der Befragten würde diesen Gebäudestandard eher empfehlen. (vgl. Abbildung 4.7)

Abbildung 4.7: Empfehlung an Bauherren - Effizienzhaus Plus Standard gegenüber anderen Gebäudestandards (in Prozent)

Keine direkte Empfehlung:

„Anlehnung an den Effizienzhausstandard. Es MUSS kein Plus übers Jahr erwirtschaftet werden. Man sollte eine sinnvolle Kombination von Dämmung, Gebäudetechnik und EE realisieren“ (Befragter 299)

„Ganzheitliches, bezüglich Ressourcen- und Energieeinsatz und -verbrauch sowie gebäudehülle- und haustechnikoptimiertes Gebäude, wenn möglich mit anderen Gebäuden vernetzt und hinsichtlich seiner Speichermassen im lokalen Stromnetz integriert“

(Befragter 101)

„Ich würde ihn nicht grundsätzlich, aber häufig empfehlen. Die Empfehlung hängt von Gebäudegröße, -nutzung und Lage ab. “ (Befragter 410)

„Ich empfehle dem Kunden den Standard den er möchte und berate ihn immer gerne über andere und sinnvolle Standards. Auch den Effizienzhaus-Plus-Standard. “ (Befragter 389)

„Wir raten generell zu ressourcensparender behutsamer Altbausanierung. Hohe Standards sind für viele in der Bestandsanierung zu teuer, Anreize setzen, damit überhaupt energetisch gut und fachlich korrekt saniert wird. “ (Befragter 397)

KfW-Effizienzhaus 40 Plus

„mind. EnEV X -30%. Ansonsten Abwägung zw. Ökologie u. Ökonomie“ (Befragter 420) 84 16

Ja Nein 33

28 17 1166 Darunter

(Mehrfachantworten möglich, N = 18):

Würde ... eher empfehlen KfW-Effizienzhaus 40 Plus KfW-Effizienzhaus 40 Passivhaus

EnEV 2016

Keinen

KfW-Effizienzhaus 55

112 Befragte

Referenzen

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