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Der Wert von alter Natur in der Stadt

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Academic year: 2022

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Der Wert von alter Natur in der Stadt

Entomologische Bedeutung von Gehölzbeständen in der Stadt

UPM 1, WS 2018/2019, Referat von Lutz Hoffmann

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UPM 1, WS 2018/2019, Referat von Lutz Hoffmann

1. Einführung: alte (Stadt - Natur und Biodiversität 2. Beispiel: Der Hamburger Jenischpark

3. Die Käfer

4. Habitatkontinuität in Eichenbeständen

Inhalt

(3)

Scherzinger 1996 (Walentowski, UPM 8, SS 2018)

alte Natur und Biodiversität

(4)

alte Natur und Biodiversität

historische Gründe für die Erhaltung alter Natur (Wälder):

• alte Rechte an bäuerlichen- oder genossenschaftlichen Wäldern

• beibehaltene Tradition (Rechte) von Hutewald-Wirtschaft

• Jagdbannwälder, Güter, feudale Tierparke

• gemilderte wirtschaftliche Interessen in Gutsbezirken

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alte Natur und Biodiversität

historische Gründe für die Vernichtung alter Natur (Wälder):

Land unter Renditezwängen

• Bodenreinertragslehre und Altersklassenwälder (Preßler 1858)

• Zurückdrängen von kleinbäuerlichen Wäldern (Plenterwälder)

• Wälder unter nationalstaatlichen Interessen (Kriege, Reparationsleistungen)

• Flurbereinigungen

(6)

Hermann Kauffmann 1808 – 1889 Altonaer Museum

alte Natur und Biodiversität

(7)

ursprüngliche Natur in der Stadt ?

…der Hamburger Jenischpark

(8)

der Jenischpark in Hamburg

Ornamental Farm

Caspar Voght (1752 – 1839) Hamburger Kaufmann erwirb größere Flächen um 1800

• Englischer Landschaftspark

• soziales Projekt für die verarmte Bevölkerung

• landwirtschaftliche Schule

• humanistische Erziehungseinrichtung

• landwirtschaftliche Versuchseinrichtung

ein Schüler: Johann Heinrich von Thünen

(9)

der Jenischpark in Hamburg

(10)

der Jenischpark in Hamburg

42 Ha, davon 8 Ha Naturschutzgebiet

ehemalig landwirtschaftlich genutztes Gebiet Hute-Landschaft mit alten Eichen

Ornamental Farm

ab 1939 im öffentlichen Besitz als Parkanlage

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

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der Jenischpark in Hamburg

Schalltomogramm Picus

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der Jenischpark in Hamburg

Arche-Noah-Bäume

Trittstein- und Quellbiotope für Wiederbesiedlung Inseln in der Zeit

Exil für seltene Organismen

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die Käfer

Untersuchung von Stephan Gürlich 2017 an 4 toten Eichen mit

Lufteklektoren:

183 Käferarten in 3.659 Individuen

54 in den Roten Listen

29,5 % des erfassten

Arteninventars. Lufteklektor

(3)

(22)

die Käfer

• 3 Urwaldrelikt-Arten

Der Eremit (Osmoderma eremita),

Ein Buntkäfer (Dermestoides sanguinicollis) Ein Schwarzkäfer (Corticeus fasciatus)

• Wiederfund einer extrem seltenen xylobionten Rüsselkäferart (Dryophthorus corticalis) für Hamburg / Schleswig-Holstein

• Erstnachweis für Hamburg / Schleswig-Holstein und die gesamte Norddeutsche Tiefebene, Düsterkäfers (Abdera biflexuosa)

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

(23)

die Käfer

Lufteklektor Nummer 1 2 3 4 Artenzahl 89 96 84 87 Xylobionte (gesamt = 107) 59 60 56 61 Exklusive Xylobionte 10 12 10 13

Jeder Einzelbaum ist wichtig:

Käfer, die nur an einem Baum gefunden wurden

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

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die Käfer

Der Eremit als Schirm- und Zeigerart

Eiche BHD 1,8 m Juli 2014

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

Osmoderma

eremita

(25)

die Käfer

Stephan Gürlich

Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz

Die Bedeutung von Eichen und

Eichenwäldern für xylobionte

Käfer, Flintbek 20.11.2018

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die Käfer Buntkäfer …

Dermestoides sanguinicollis F., 1787 (Cleridae)

Urwaldrelikt - Art der Kategorie 1

Erstnachweis für Hamburg / Schleswig-Holstein Der Seltenste unten den Anspruchsvollen!

wie alle Vertreter der Familie

Buntkäfer (Cleridae) räuberisch, bevorzugt entrindete Stammpartien, die stark von Insekten-Bohrlöchern durchsetzt

sind.

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

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die Käfer Schwarzkäfer…

Corticeus fasciatus F., 1790

Urwaldrelikt-Art gebunden an Eiche Die Art lebt an exponierten,

entrindeten, weißfaul-harten Stamm- und Starkastpartien, die meist intensiv von

Bohrlöchern verschiedener Käferarten durchsetzt sind.

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

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die Käfer Düsterkäfer…

Abdera biflexuosa (CURT., 1827) (Melandryidae)

Erstfund für die Norddeutsche Tiefebene

Aktuell ist Abdera biflexuosa aus Deutschland nur für zwei Regionen – aus Hessen und der Pfalz – mit Einzelmeldungen bekannt

Die Art entwickelt sich an verpilzten Eichenästen.

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

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die Käfer

Wildnis und Kulturlandschaft ein Widerspruch?

„Urwald Relikt Arten“

nicht im Urwald

sondern in der Stadt!

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Infotafel zu Alteichen aus Südschweden

Skogsstyrelsen (1996), Jönköping,

Illustrator Martin Holmer

Habitatkontinuität in Eichenbeständen

(31)

Habitatkontinuität in Eichenbeständen

Käferarten

(32)

Habitatkontinuität in Eichenbeständen

Alter des Standortes und das Alter der Bäume

(33)

Andreas Fichtner

Universität Lüneburg - Institut für Ökologie Bedeutung für die Artenvielfalt und

Ökosystemfunktionen Flintbek, 20. November 2018

Habitatkontinuität in Eichenbeständen

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Habitatkontinuität in Eichenbeständen

Stephan Gürlich

Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz

Die Bedeutung von Eichen und

Eichenwäldern für xylobionte

Käfer, Flintbek 20.11.2018

(35)

Habitatkontinuität in Eichenbeständen

Faktoren für den Artenreichtum an Käfern

Totholzmengen

stark dimensioniertes Totholz

Kontinuität der Habitatstrukturen in Raum und Zeit Höhlenbäume / Baumveteranen als

Schlüsselstrukturen

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Habitatkontinuität in Eichenbeständen

• Eiche bietet langlebige Habitatstrukturen

• Eichenbestände werden bedrängt durch Buchen- (PNV) und Nadelwälder (Wirtschaftswälder)

Die Buche:

ein invasiver

Neophyt ?

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Habitatkontinuität in Eichenbeständen

„Starke Eingriffe erhöhen die

Wahrscheinlichkeit, heute einen vitalen Eichenhabitatbaum vorzufinden“

Andreas Mölder: Aktuelle Forschung zur dauerhaften Sicherung der

Habitatkontinuität von Eichenwäldern,

Flintbeck 20.11.2018

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UPM 1, WS 2018/2019, Referat von Lutz Hoffmann

ursprüngliche Natur in der Stadt ?

vielen Dank für Euer Interesse

(39)

UPM 1, WS 2018/2019, Referat von Lutz Hoffmann

Quellen

G ÜRLICH , S TEPHAN ; 2017: Xylobionte Käfer an abgestorbenen Eichen im Jenischpark, als Beitrag zur Diskussion um die naturschutzfachliche Einordnung, Stichprobe 2017.

Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische Fachgutachten, Buchholz, Die Bedeutung von Eichen und Eichenwäldern für xylobionte Käfer, Flintbek 20.11.2018

Andreas Mölder: Aktuelle Forschung zur dauerhaften Sicherung der Habitatkontinuität von Eichenwäldern, Flintbeck 20.11.2018.

Andreas Fichtner, Universität Lüneburg - Institut für Ökologie, Bedeutung für die Artenvielfalt und Ökosystemfunktionen, Flintbek, 20. November 2018

www.waldwissen.de

Geoportal der Stadt Hamburg

Referenzen

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