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Archiv "Ausstellung: „Rassenhygienische“ Propaganda" (30.04.2010)

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A 826 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 17

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30. April 2010

AUSSTELLUNG

„Rassenhygienische“ Propaganda

G

enau hinzuschauen, dazu lädt die Ausstellung „Ge- lenkte Blicke – rassenhygienische Propaganda und Politik im Kon- text des Nationalsozialismus“ in der Medizinhistorischen Samm- lung der Ruhr-Universität Bochum ein. Sie ist das Ergebnis eines im hochschulinternen Wettbewerb prä - mierten Projekts, das für Medizin- und Geschichtsstudierende ange- boten wurde.

Die rassenhygienische Propa- ganda in der NS-Zeit war ausge- sprochen gerissen, so dass es dem Betrachter auf den ersten Blick kaum gelang, sich ihrer Wirkung zu entziehen. Mit perfiden grafischen Methoden entstanden Bedrohungs- szenarien, die sich den Anstrich von Wissenschaftlichkeit gaben. Die Grenze zwischen wissenschaftli- cher Darstellung und Propaganda verschwamm.

Auf sieben Ebenen des Mala- kowturms präsentiert die Ausstel- lung fünf große Bereiche, ange- fangen bei der Evolutionstheorie, die allem vorausging. Zu jedem Bereich gibt es einen Einleitungs-

text und eine Säule mit Erläute- rungen der Exponate, meist Bild- tafeln und Bücher, dazu zwei Filmausschnitte. An einigen Stel- len können die Besucher die Mate- rialien direkt in die Hand nehmen.

Da gibt es etwa eine Schulszene mit Kopien von Originalunter- richtsmaterialien, mit denen die damaligen Schüler zu eigenen Ak- tivitäten angeleitet wurden. „Tra- ge Deine Sippe in den Stamm- baum ein“, lautete die Aufgabe in Biologie, „Was kostet die Betreu- ung Erbkranker? Wie viele Arbei- ter müssen dafür ihren Jahreslohn hergeben?“ in Mathematik.

Gleichzeitig wurde Angst er- zeugt vor dem, was bei der Vermeh- rung angeblich mangelhaften Erb- guts aus dem Volk zu werden droh- te. Bedrückende Szenarien wurden entworfen und reißerisch bebildert, in denen bis ins Jahr 2000 voraus- berechnet wurde, wie groß die Last durch die Alten, die Minderwerti- gen, Kriminellen oder die Auslän- der für die jungen, gesunden Deut- schen sein würde.

Die Ausstellung versucht, diese Propaganda durchschaubar zu ma- chen. Das Material, das sonst nicht öffentlich gezeigt wird, bedarf der genauen Betrachtung, um entlarvt

zu werden. TG

Öffnungszeiten vom 17. April bis zum 6. Juni im Malakow - turm Julius Philipp, Markstraße 258 a, 44799 Bochum:

Mi. 9–12 Uhr und 14–18 Uhr; Sa. 14–18 Uhr; So. 11–18 Uhr;

Sonntags werden um 15 Uhr kostenfreie, öffentliche Führungen angeboten. Gruppenführungen zu anderen Terminen, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten, sind möglich.

Anfragen per E-Mail: gelenkte-blicke@rub.de mehr. Portovenere zieht alljährlich

Heerscharen von Touristen an.

Schmale, bunte Häuser flankieren den Hafenkanal und bilden mit den kleinen Straßencafés eine bühnen- reife Kulisse. Unter der weithin sichtbaren gotischen Streifenkirche

liegt die vielbesuchte Arpaia-Grot- te, in der Lord Byron nach ausgie- bigen Schwimmtouren stimmenge- waltig seine Verse deklamiert haben soll. Heute stürzen sich internatio- nale Wettspringer von den 20 Meter hohen Klippen – vor klickenden Di- gitalkameras – ins Ligurische Meer.

An Urlaubern hat es an der Ri- viera noch nie gefehlt. Aber erst seit Beginn des organisierten Reisens lebt die Küste fast ausschließlich vom Tourismus. Nur die Cinque Terre, inzwischen zum Weltkultur- erbe erklärt und lediglich zu Fuß er- reichbar, haben sich damit lange schwergetan. Verschachtelt und wie zu einer Kasbah getürmt, krallen sich die „Fünf Dörfer“ zwischen terrassierten Rebenfeldern an das schroffe Steilufer. Verwinkelte

Wanderpfade und schweißtreibende Treppenwege verbinden, neben ei- ner kurvenreichen Stichstraße, die Ortschaften miteinander. Die ein- malige Kulturlandschaft mit ihren Trockenmauern, die die tief abfal- lenden Terrassen stützen, wurde in mühevoller Arbeit über zig Genera- tionen modelliert. Jetzt droht die atemberaubende Land-Art zu rut- schen, weil niemand mehr dafür schuften will.

Das Aushängeschild der Küste aber ist immer noch Portofino. An den Wochenenden kommen sint- flutartige Besucherströme, um für ein paar Stunden das Flair einer mondänen Ferienenklave und den vielleicht teuersten Eisbecher ihres Lebens zu genießen. ■

Sigrid Mölck-Del Giudice Mondän gibt sich

Rapallo. Die Rei- chen und Schönen kommen immer noch gern hierher.

K U L T U R

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