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Archiv "Sonderunterricht für Legastheniker" (12.09.1974)

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Academic year: 2022

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Mindestnote 1,6

für die Zulassung zum Medizinstudium

Die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen hat jetzt die No- tendurchschnitte bekannt gegeben, die mindestens erreicht sein muß- ten, um in den Numerus-clausus- Fächern im kommenden Winterse- mester zum Zuge zu kommen. Da- nach hat sich die Lage für das Fach Medizin gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Während damals noch ein Notendurchschnitt von 1,8 (Wintersemester 73/74) nötig war, um bei der Studienplatzvergabe nach Leistung zugelassen zu wer- den, beträgt der Schnitt jetzt 1,6 Im Sommersemester lautete die Grenznote für Medizin sogar „nur"

2,0. — Zum Vergleich die Angaben für einige weitere Fächer: Zahn- medizin 1,8 (Vorjahr 1,9), Tiermedi- zin 2,2 (Vorjahr 2,8), Pharmazie 1,9 (Vorjahr 1,6). NJ

„Betriebsarztzentren"

des TÜV

Für mittlere und kleinere Unterneh- men, die nicht in der Lage sind, nach dem am 1. Dezember in Kraft tretenden Gesetz über Betriebsärz- te die erforderlichen Fachkräfte für Arbeitsmedizin und -sicherheit selbst einzustellen, richtet der Technische überwachungs-Verein (TÜV) Rheinland einen überbe- trieblichen Dienst ein. Im Bereich der Dienststellen Aachen, Düssel- dorf, Koblenz, Köln, Mainz, Mön- chengladbach, Trier und Wuppertal sollen „Betriebsarztzentren" einge- richtet werden, in denen Einstel- lungs-, Vorsorge- und Überwa- chungsuntersuchungen der Be- schäftigten durchgeführt werden.

Die Zentren sollen mit allen für die Arbeitsmedizin erforderlichen me- dizinisch-therapeutischen Einrich- tungen ausgestattet werden. Die Ärzte dieser „Zentren" sollen re- gelmäßig Arbeitsplatzbegehungen durchführen und Arbeitgeber und Beschäftigte in allen einschlägigen Fragen beraten. Nach Ansicht des

TÜV Rheinland können von diesen Zentren aus Betriebe betreut wer- den, die in einem Umkreis bis etwa zehn Kilometer liegen. Für Betriebe abseits der industriellen Ballungs- räume kämen nur mobile Betriebs- arztzentren in Frage, die der TÜV Rheinland später ebenfalls einset- zen will. WZ

Sonderunterricht für Legastheniker

Das Recht auf Sonderschulunter- richt für alle lese- und recht- schreibschwachen Schüler hat der Bundesverband Legasthenie kürz- lich gefordert. Nach Schätzungen des Verbandes gibt es in der Bun- desrepublik Deutschland gegen- wärtig mehr als 6,3 Millionen Leg- astheniker.

Der Verband setzt sich dafür ein, daß Grundschullehrer pra- xisbezogen ausgebildet und bes- ser bezahlt werden. Außerdem müßten für Legastheniker in allen Schulen Förderkurse eingerichtet werden. Auch die Landesarbeitsge- meinschaft Arzt-Lehrer in Bayern hat sich in München für stärkeres Engagement zugunsten der Leg- astheniker ausgesprochen. Schon bei der Schuleinschreibung müsse ein entsprechendes Vorsorgepro- gramm beginnen. Möglichst früh- zeitig müßten diagnostische Maß- nahmen einsetzen. Die Arbeitsge- meinschaft fordert weiter, daß in den Studienordnungen die Ausbil- dung aller künftigen Primarstufen- lehrer über schulische Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ver- pflichtend vorgesehen werden müsse. Dringend geboten sei auch der umfassende Ausbau der Schul- jugendberatung und des schulärzt- lichen sowie psychologischen Dienstes.

Solange diese Forderungen nicht verwirklicht seien, müßten die Be- notungsvergünstigungen bereits

„anerkannter" Legastheniker auf alle derartig behinderten Schüler ausgedehnt werden, wenn entspre- chende Fördermaßnahmen bean- tragt seien. DÄ

Vermittler

zwischen Wissenschaft und Publikum

Im „Zentrum für interdisziplinäre Forschung" der Universität Biele- feld arbeiten zur Zeit 13 Wissen- schaftler und Praktiker an einem Studienprojekt zu dem bislang we- nig untersuchten Thema. Derzeit entstehen mehrere empirische Stu- dien, so eine Totalbefragung der deutschen Chefredakteure und Programmdirektoren, Diese Umfra- ge hat bisher eine Rücklaufquote von etwa 82 Prozent. Sie soll Auf- schluß darüber geben, welchen Stellenwert die verantwortlichen Redaktionsleiter und Programm- chefs der Wissenschaftsberichter- stattung einräumen, welches die Hauptquellen sind und wie das Themenangebot beschaffen ist.

Die Zielgruppe einer zweiten Um- frage sind die Wissenschaftsjourna- listen. Auf einem 20seitigen Frage- bogen werden sie zu ihrer berufli- chen Situation, ihrer sozialen Stel- lung, ihrer Arbeitsweise, ihren Pro- blemen und ihren Hauptarbeitsge- bieten befragt. Diese Umfrage hat bisher eine Rücklaufquote von über 50 Prozent. Ein drittes empirisches Vorhaben ist die Themen- und Quellenanalyse der Wissenschafts- berichterstattung in der deutschen Tagespresse.

In dieser Untersuchung, die vom 1.

Mai bis 31. August läuft, wurden 30 Publikationsorgane, Nachrichten-

agenturen sowie Fachpressedien- ste einbezogen. Bisher wurden et- wa 3000 Artikel und Meldungen, die wissenschaftliche Themen zum In- halt haben, ausgewertet.

Eine Arbeitsgruppe „Vermittlung"

untersucht am Beispiel der Leg- asthenie die Entwicklung der ein- schlägigen Berichterstattung. Die Ergebnisse der Studien sollen be- reits im September vorliegen. Au- ßerdem wird ein „Verständlich- keits-Thesaurus" entstehen. Ver- schiedene Artikel sollen auf ihre Lesbarkeit hin untersucht werden. >

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 12. September 1974 2621

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insgesamt 1949 7479

Unfallkurve am Arbeitsplatz

Tödliche Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten (ohne Wegeunfälle)

1960 5184

1973 4195

::auf je 1Million Beschäftig

,

Schaubild: Condor

Seit 24 Jahren weist die Kurve der tödlichen Arbeitsunfälle mit nur wenigen Unterbrechungen nach unten. Im vergangenen Jahr war ein neuer Tiefstand er- reicht: 4195 Menschen verloren bei Arbeitsunfällen ihr Leben oder erlagen einer Berufskrank- heit. Das waren 128 weniger als im Vorjahr und sogar 3284 weni- ger als 1949. In diesen Zahlen sind die tödlichen Unfälle auf dem Weg zur oder von der Ar- beitsstätte nicht enthalten. Tat- sächlich verlief die Entwicklung

noch viel günstiger. Denn da die Zahl der Beschäftigten seit 1949 kräftig gestiegen ist, gibt es ein korrekteres Bild, wenn man die Unfälle auf je eine Million Be- schäftigte errechnet. Das Ergeb- nis: Die Zahl der tödlichen Un- fälle am Arbeitsplatz sank von 415 im Jahr 1949 auf rund 170 im vergangenen Jahr. Das Sicher- heitsrisiko am Arbeitsplatz ist heute also nicht einmal mehr halb so groß wie vor 24 Jahren.

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Die Studiengruppe setzt sich aus Soziologen, Kommunikationswis- senschaftlern, Psychologen und Journalisten aus Salzburg, Berlin, München, Saarbrücken und Biele- field zusammen. Mit Rücksicht auf die Journalisten wurde der Stu- dienaufenthalt auf vier Monate be- schränkt. Das Projekt soll aber in Form einer Arbeitsgemeinschaft weitergeführt werden. BMBW

Analyse

der Kostenentwicklung der Krankenhäuser

Das Batteile-Institut e. V., Frank- furt, nimmt die Kostenentwicklung im Krankenhauswesen unter die Lupe: Es ist damit beauftragt, in ei- ner wissenschaftlichen Studie die Kostenentwicklung der deutschen Krankenhäuser zu analysieren und Methoden zu entwickeln, um das Selbstkostenblatt auf seine sachli- che Richtigkeit zu prüfen und zu beurteilen.

Für eine repräsentative Auswahl von 200 Krankenhäusern soll in einem bundesweiten Ver- gleich die Betriebskostenentwick- lung und die Betriebskostensitua- tion dargestellt und ausgewertet werden. Das Battelle-Institut skiz- ziert in einem Problemaufriß die Zielrichtung der geplanten Experti- se so: „Die Untersuchung soll hel- fen, objektive Maßstäbe für die Be- urteilung der Sparsamkeit und Leistungsfähigkeit bei der Pflege- satzbemessung zu finden, so daß auch Anhaltspunkte für die Recht- fertigung der möglichen Pflege- satzschwankungen bzw. -unter- schiede bei vergleichbaren Kran- kenhäusern und Krankenhauslei- stungen gegeben werden kön- nen.

Die Untersuchung soll sich grund- sätzlich eng an den Vorschriften des Krankenhausfinanzierungsge- setzes und der Bundespflegesatz- verordnung orientieren, damit ihre Ergebnisse soweit wie möglich zur

sachlichen Prüfung der Selbstko- sten als Grundlage für die künftige Festsetzung der Pflegesätze ver- wendet werden können."

Nicht zuletzt sollen auf der Basis der Batelle-Studie der externe Be- triebsvergleich erleichtert und zu- verlässige Kriterien für die Über- prüfung der Wirtschaftlichkeit der

Krankenhausbetriebsführung erar-

beitet werden. HC

Mehr Scharlachfälle

Scharlach war im Jahr 1973 mit mehr als 43 700 Erkrankungsfällen

— 46 Prozent der Gesamtzahl — wieder die am häufigsten gemelde- te Infektionskrankheit, wie das Sta- tistische Bundesamt, Wiesbaden, bekanntgab. Die Erkrankungen nahmen um rund 7700 zu. Die Er- krankungen an infektiöser Gelb- sucht — mit einem Anteil von 27 Prozent an zweiter Stelle — stie- gen um 2600 auf 25 900. An dritter Stelle standen mit 17 Prozent aller Meldungen Erkrankungen an infek- tiöser Darmentzündung — fast aus- schließlich Salmonellose —, die sich um 2000 auf 16 000 erhöhten.

Bei der übertragbaren Hirnhautent- zündung wurde ein Rückgang um 2 Prozent auf rund 6400 Erkran- kungsfälle festgestellt. Unter den übrigen meldepflichtigen Krankhei- ten — auf die zusammen nur rund drei Prozent aller Meldungen ent- fielen — wurden u. a. 586 Erkran- kungen an Toxoplasmose, 616 Ruhr- erkrankungen sowie 137 erstmali- ge Erkrankungen an Malaria regi- striert. Die Zahl an übertragbarer

Kinderlähmung Erkrankter stieg von der bisher niedrigsten Zahl 15 (1972) auf 29 Personen. DÄ

Arbeitskreis für

Schiffshygiene gebildet

Einheitliche Grundsätze für die Ge- sundheitsfürsorge an Bord soll ein Arbeitskreis „Schiffshygiene" erar- beiten, der von den Küstenländern:

Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie von Nordrhein-Westfalen durch einen Staatsvertrag ins Leben gerufen worden ist. Wie das Niedersächsi- sche Sozialministerium dazu mit- teilt, wird der Arbeitskreis den für das Gesundheitswesen verantwort- lichen Landesbehörden und Bun- desministerien sowie der See-Be- rufsgenossenschaft Empfehlungen geben können und im Rahmen sei- ner Aufgaben mit der Vertretung und Mitarbeit in internationalen Fachgremien betraut werden. DÄ-N

2622 Heft 37 vom 12. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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