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Archiv "MEDIZINETHIK: Vertretene Gesinnungsethik undiskutabel" (06.12.1990)

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chen menschlichen Beziehun- gen und auch für die zwischen Arzt und Patient. Überhaupt braucht man nur möglichst oft in die „Mokassins" des an- deren zu schlüpfen, um „rich- tig" zu handeln; nur in die- ser Richtung, der Empathie, kann enge Ideologie sowie oft armselige gesellschaftliche Ethik überstiegen werden hin zu einem Gewissen mit (mit)- menschlichem Antlitz.

Dr. med. J. v. Mittelstaedt, Bussemergasse 24, 6900 Hei- delberg

Heiligenschein ablegen

So sehr ich den Aufsatz des Herrn Sonnenfeld als Be- reicherung für die eigene Ge- dankenarbeit empfand, so sehr erlitt all das Dargestellte eine empfindliche Entwer- tung durch die Einflechtung des Beispiels des Chefarztes einer Abtreibungsklinik.

Mir ist es unerklärlich, mit welcher souveränen Sicher- heit - mag man den hippokra- tischen Eid auch auf sei- ner Seite haben - hier ein Chef einer Abtreibungsklinik pauschal als gescheiterter Mensch dargestellt wird, ob- gleich er es nicht war, der sich verantwortungslos dem Sexu- alverkehr hingab. Er war es auch nicht, der sich für eine Abtreibung entschloß, weil er die Elternschaft nicht über- nehmen konnte und wollte.

Indem er das längst ausge- sprochene Urteil der Akteure eines unreifen Sexualspiels öffentlich vollzog, hat er in der Wertewelt des Autors als Mensch versagt, gerade noch gut genug als Zielscheibe für ethische Unwerturteile.

Was hat sich doch in der Menschheit für ein affektiv aufgeheizter Streit an der Ab- treibung entzündet, wo ein je- der gern als Anwalt des un- geborenen unschuldigen Le- bens sich bequem einen Or- den des Tugendhaften verdie- nen wollte. Vor lauter Tu- gendhaftigkeit vergaß man, daß der Mensch im Gegen- satz zum Tier eine physiologi- sche Frühgeburt ist und nach der Geburt eines sozialen

Uterus bedarf, der aus dem biologischen Funktionieren der elterlichen Fortpflan- zungsorgane nicht zwingend erwächst.

Bei dieser emotional über- hitzten Diskussion schien nie- mand die Folgen für das neue Leben zu bedenken.

Wo waren sie alle, die sich damals so vehement für das werdende Leben im Mutter- leib einsetzten, als es um die Sozialisation des Neugebore- nen ging? Wer wollte diesem Kind eine Basis (nicht materi- ell) für das Leben in seiner ganzen Schwere geben, wenn die Eltern durch den Wunsch zur Abtreibung ein klares Nein zum Kind signalisieren?

Zur verantwortungsvollen El- ternschaft lassen sich die Menschen auch durch ein Abtreibungsverbot nicht zwingen. Vielleicht wäre es bei aller Tugendhaftigkeit an der Zeit, daran zu denken, wie tragisch und grausam zu- gleich für das einst so un- schuldige Wesen die Er- kenntnis sein wird, als sexuel- les Verschleißmaterial auf die Erde gelangt zu sein; und das in einer Zeit, in der der Mensch schon lange die Ge- setze der Fortpflanzung durchschaute, sowie über ei- ne große Palette von Verhü- tungsmethoden verfügte.

Warum also den Chefarzt einer Abtreibungsklinik zum gescheiterten Menschen ab- stempeln, wenn es die gesam- te Menschheit selber ist, die nicht in der Lage ist, die Se- xualität zu veredeln, statt des- sen einen Sumpf von Genera- tion zu Generation weiter- gibt. Die Tugendhaften wer- den ihren Heiligenschein ab- legen müssen, um so unbehin- dert an der Entwicklung einer reifen Sexualität mitwirken zu können.

Sabine Wenzel, 7909 Tem- menhausen, Hardtweg 5

Vertretene Gesinnungs- ethik urdiskutabel

Dieser Artikel ist gerade- zu ein Musterbeispiel für das Vorgehen eines beinharten Ideologen; in Kürze:

Baymycard®/Baymycard® 10. Zusammen- setzung: Eine Filmtablette enthält 5 mg bzw. 10 mg Nisoldipin. Anwendungsgebiet:

Koronare Herzkrankheit. Gegenanzeigen:

Baymycard ® nicht anwenden bei Nisoldipin- Überempfindlichkeit, im Schock, während der Schwangerschaft, in der Stillzeit. Aus Tier- experimenten mit sehr hoher Dosierung lie- gen Hinweise auf Mißbildungen vor. Baymy- card® nicht einsetzen bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen, da die Wirkung verstärkt und verlängert werden kann. Bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (systolisch unter 90 mm Hg) ist Vorsicht geboten. Wegen fehlender Erfahrungen sol- len Kinder nicht mit Baymycard ® behandelt werden. Nebenwirkungen treten vorzugs- weise zu Behandlungsbeginn oder bei hoher Dosierung auf und sind meist leichter und vorübergehender Natur. Es kann zu Gesichts- rötung, Wärmegefühl und Kopfschmerzen kommen. In Einzelfällen wurden Schwindel, Müdigkeit, Herzklopfen, Hautreaktionen, Kribbeln in Armen und Beinen, Magen-Darm- Beschwerden, Blutdrucksenkung unter die Norm, beschleunigter Puls, Knöchelödeme, Atembeschwerden und Leberfunktionsstö- rungen beobachtet. Äußerst selten kön- nen unter Baymycard ® nach der Einnahme Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umständen Angina-pectoris-artige Beschwer- den) auftreten. In diesem Fall sollte Baymy- card® abgesetzt werden. Nach plötzlichem Absetzen von Baymycard® bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit kann in Einzel- fällen eine myokardiale Ischämie ausgelöst werden. Äußerst selten wurden bei struktur- ähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva-Hyperplasie und Gynäkomastie sowie bei Hypertoniepatienten nach plötz- lichem Absetzen in Einzelfällen eine hyper- tensive Krise beschrieben, die möglicher- weise unter der Behandlung mit Baymycard ®

auch auftreten können, bisher aber unter Bay- mycard ® nicht beobachtet wurden. Hinweis:

Die Behandlung mit Baymycard® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wer- den. Dies gilt insbesondere bei Behandlungs- beginn, bei Präparatewechsel und im Zusam- menwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Der blutdrucksenkende Effekt von Baymycard ® kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie durch trizyklische Antidepressiva verstärkt wer- den. Dies gilt insbesondere für die gleichzei- tige Anwendung mit Betarezeptorenblockern, auch können in diesem Fall gelegentlich Zeichen einer Herzinsuffizienz auftreten. Die Wirkung von Nisoldipin kann durch eine gleichzeitige Cimetidin-Behandlung erhöht werden. Bei gleichzeitiger Digoxin-Behand- hing kann eine Erhöhung des Digoxin-Plas- maspiegels um ca. 10% auftreten, die jedoch klinisch nicht bedeutsam sein muß. Bayer/

Bayropharm GmbH, Leverkusen.

Dosierungsanleitung: Möglichst individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung wird als Richtdosis 2x täglich 5 -10 mg Nisoldi- pin, entsprechend 2 Filmtabletten Bay- mycard® bzw. Baymycard 10 ®, empfohlen.

Handelsformen und Preise: Baymycard ®, Baymycard 10 ® : (N 1) DM 22,25; DM 39,30;

(N 2) DM 49,10; DM 89,75; (N3) DM 92,50;

DM 167,50. Stand 10/1990.

Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- bzw.

Gebrauchsinformationen, deren aufmerk- same Durchsicht wir empfehlen.

Bayer e Bayropharm

A-3892 (8) Dt. Ärztebl. 87, Heft 49, 6. Dezember 1990

(2)

Salhumin ®

Rheuma-Bad

natürlich die Heilkraft des Moores

transdermal die Wirkung der Salicylsäure

Die chronischen Formen des Rheumas erfordern eine chronische Therapie. Nutzen und Risiko bestimmen die Wahl der Arzneimittel im Therapie- Plan.

Salhumin Rheuma-Bad wirkt systemisch und transdermal.

Deshalb sind auch die Risiken minimiert.

Die natürliche Heilkraft des Moores und die antirheuma- tische Potenz der Salicylsäure:

Salhumin Rheuma-Bad ist natürlich transdermal wirksam.

Zusammensetzung: 1 Beutel mit 37 g ~ 1 Voll- bad, 100 g enthalten: 67 g Salicylsäure, 2,5 g salicylierte Huminsäuren. Anwendungsgebiete:

Rheumatismus, Ischias, Gicht, Adnexitiden.

Gegenanzeigen: Fieberhatte Erkrankungen, Tuberkulose, schwere Herz-und Kreislaufinsuf- fizienz, Hypertonie, vorgeschädigte Niere und Schwangerschaft. Dosierung und Anwendung:

Alle 2 Tage ein Vollbad. Handelsformen und Preise: DP 3 Vollbäder DM 14,84, DP6 Vollbäder DM 28,20, DP 12 Vollbäder DM 51,00, AP 100

Vollbäder. Stand 9190

Obwohl Ideologen (wie auch der Autor) die "Mehr- heits-Unabhängigkeit" ihrer

"objektiven" Erkenntnisse

reklamieren, nehmen sie doch alle gemeinhin positiv besetzten Begriffe für sich in Beschlag. So bewegt sich der Autor ständig in Querverwei- sen zwischen Begriffen wie

"Glück", "rechter" oder "na-

türlicher Vernunft", "Gut- sein", "Wirklichkeit der menschlichen Natur", "natür- licher Ordnung", "objektiven Seins", "Wirklichkeit über- haupt", "richtiger Auffassung der Weltordnung" und "wahr- haft sittlichen Urteilen", ohne auch nur einen einzigen die- ser Begriffe zu definieren. In einem Artikel für eine allge- mein interessierte Öffentlich- keit wäre dies jedoch sehr notwendig gewesen, da die wissenschaftliche Forschung längst nachgewiesen hat, daß Begriffe wie "objektive Wirk- lichkeit" außerhalb der zu- grundeliegenden Theorie wi- dersprüchlich werden.

Ideologen sind schnell da- bei, Andersmeinende für Mißstände verantwortlich zu zeigen. So macht der Autor einen - völlig undurchsichti- gen - Unterschied zwischen einer "natürlichen" und einer

"berechnenden Vernunft der Neuzeit". Er verhält sich wi- dersprüchlich wie etwa je- mand, der gegen den Deich- bau polemisiert und dann, wenn durch verfallende Dei- che die Zahl der Über- schwemmungen zunimmt, die Deiche als Einfallstor für Sturmfluten hinstellt. Natür- lich ist nicht die Vernunft

"Einfallstor für in rasanter Folge sich ablösende Ideolo- gien", sondern gerade das Bollwerk gegen Ideologien al- ler Art, wo sie denn konse- quent gepflegt und ange- wandt wird. An der Vernunft scheitern alle Ideologien; daß sich junge Machteliten da- nach gerne neue Ideologien zurechtlegen, hat mit Ver- nunft nichts zu tun.

Ideologen empfehlen an- deren gerne eifrige Wahr- heitserforschung, sie selbst haben das jedoch nicht nötig.

Der Autor verhält sich so

peinlich wie jemand, der zur Erforschung etwa der Farbe der Venusoberfläche aufruft und im selben Atemzug er- klärt, daß sie aber jedenfalls nur rotbraun sein könne.

Warum sollte sich der Mit- mensch des Autors denn überhaupt die Mühe machen,

"im Licht seiner natürlichen

Vernunft und seines infor- mierten Gewissens die besse- re Entscheidung" zu finden, wenn ihm der Autor diese Mühe wenige Sätze später schon abgenommen hat, in- dem er gleich "beispielswei- se" die "allgemeine Gültig- keit bestimmter Handlungs- normen" postuliert?

Hier läßt der Autor die Maske des um die Fortent- wicklung des Menschen Be- sorgten fallen: gerade hat er

die "Tugend der Ehrfurcht

oder Achtung" beschworen, wenige Absätze später maßt er sich die ungeheuerliche Entgleisung "Dieser Mann ist . . . als Mensch geschei- tert" über einen Mitmen- schen an, von dem er über- haupt nichts anderes voraus- setzt, als daß dieser Chef ei-

ner "Abtreibungsklinik" (!)

sei. Ebenso ungeheuerlich ist es, einem Kollegen wahrhafte Sittlichkeit abzusprechen, der in einer Notstandslage zur Rettung einer Schwangeren eingreifen muß (! !), selbst wenn dadurch der Tod der Leibesfrucht beschleunigt oder verursacht würde. Selbst als bloße Minderheitsmei- nung steht diese Auffassung gegen Rechtslage, Standes- ethik und Patientenerwar- tung gleichermaßen.

Völlig indiskutabel ist die vom Autor (wie auch sonst von Ideologen aller Art) ver- tretene Gesinnungsethik wer

ein "wahrhaft sittliches Urteil

vollzieht" - wer bestimmt denn das im Einzelfall? -, sei für die Folgen nicht verant- wortlich. Wer ein Gewehr, ei- ne Atomwaffe für die gute Sache abschießt, ist für den Tod des Mitmenschen nicht verantwortlich, weil Unterlas- sen die gute Sache gefährden würde. So wird Ethik im End- .,. Fortsetzung auf Seite A-3896

A-3894 (10) Dt. Ärztebl. 87, Heft 49, 6. Dezember 1990

(3)

ektive ß-Blocker

MetoHexal 9 50 MetoHexal® 100

20 Tabletten (N1) 50 Tabletten (N2) 100 Tabletten (N3) 20 Tabletten (N1) 50 Tabletten (N2) 100 Tabletten (N3)

DM 11,65

DM 25,80

DM 43,95

DM 16,95

DM 38,85

DM 69,90

Metohexa1 11 50, Metohexar 100. Zus.: 1 Tablette enthält: 50 mg bzw. 100 mg Metoprololtartrat. Anwend.: Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris), Bluthochdruck Funktionelle Herz-Kreislauf-Be schwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom), zur Akut- und Langzeitbehandlung bei und nach Herzinfarkt. Gegenanz.: Nicht anwenden bei Erregungsleitungsstörungen (AV-Block 2. und 3. Gra- des), Sinusknoten-Syndrom, höhergradigen SA-Blockierungen, Schock, Herzmuskelschwäche, Bradykardie, Hypotonie, Azidose. Während der Schwangerschaft nur bei strenger Indikation. Meto- prolol geht in die Muttermilch über. Nebenwirk.: Gelegentlich zentralnervöse Störungen, Magen-Darm-Beschwerden, Belastungsdyspnoe, Kribbeln und Kältegefühl. Selten Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe, orthostatische Hypotonie, Mundtrockenheit, Konjunktivitis, überempfindlichkeitsreaktionen. Wechselwirk. sind zu beachten bei gleichzeitiger Anwendung von Metroprolol und: Insulin oder oralen blutzuckersenkenden Medikamenten, Antihypertensiva, Nitroglycerin, Calciumantagonisten, Adrenalin, Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin, Guanfacin oder Herz- glykosiden, Rifampicin, Cimetidin, Indometacin. Dos.: Die Dosierung ist individuell anzupassen. Bei koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck, funktionellen Herz-Kreislauf-Beschwerden wird im all- gemeinen 2 mal täglich eine Tablette Metohexar 50 gegeben (ggf. Steigerung auf 3 mal täglich 1 Tablette). Werden höhere Dosen benötigt, ist die Anwendung von Metohexa1 1° 100 (Tabletten mit 100 mg) angezeigt. Zur Akut- und Langzeitbehandlung bei und nach Herzinfarkt werden zur Erhaltungstherapie oral 200 mg pro Tag, auf mindestens 2 Einzelgaben verteilt, verabreicht. Weite- re Angaben siehe Gebrauchsinformation. Hexal"-Pharma GmbH & Co. KG, 8150 Holzkirchen

Mittwoch, 16. Januar 1991, 14.00 Uhr:

Eröffnungsreferat: Bedeu- tung der Sexualität für die Persönlichkeit

Referent: Prof. Dr. W.

Pöldinger, Basel.

Mittwoch, 16. Januar 1991, 15.00 bis 18.15 Uhr:

Thema I: Fertilitäts- und Potenzstörungen

Moderator: Prof. Dr. M.

Ziegler, Homburg/Saar.

Donnerstag, 17. Januar 1991, 9.00 bis 13.00 Uhr:

Thema II: Touristisch im- portierte Infektionserkran- kungen

KONGRESS AKTUELL

Moderator: Prof. Dr. W.

Siegenthaler, Zürich.

Donnerstag, 17. Januar 1991, 15.00 bis 18.15 Uhr:

Thema III: Teilleistungs- schwächen im Kindes- und Jugendalter

Moderator: Prof. Dr. Dr.

H. Remschmidt, Marburg.

Freitag, 18. Januar 1991, 9.00 bis 13.00 Uhr:

Thema IV: Ärztliche Be- treuung des älteren Kraftfah- rers: Neue Erkenntnisse in der Verkehrsmedizin

Moderator: Prof. Dr. H.-J.

Wagner, Homburg/Saar.

Freitag, 18. Januar 1991, 15.00 bis 18.15 Uhr:

Thema V: Neue Entwick- lungen für Diagnose, Progno- se und Therapieplanung in der Onkologie (einschließlich Tumor-Zytogenetik)

Moderator: Prof. Dr. K.

Wilms, Würzburg.

Samstag, 19. Januar 1991, 9.00 bis 12.30 Uhr:

Thema VI: Wandel und heutige Indikationen des Ein- satzes moderner bildgebender Verfahren

Moderator: Prof. Dr. P. E.

Peters, Münster.

• Weitere Auskünfte:

I

Kongreßbüro der Bundesärztekammer Postfach 41 02 20 5000 Köln 41 Tel. 02 21/4 00 42 22

Themen des

15. Interdisziplinären Forums der Bundesärztekammer

„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin"

in Köln vom 16. bis zum 19. Januar 1991

Dt. Ärztebl. 87, Heft 49, 6. Dezember 1990 (11) A-3895

(4)

Quecksilber

zählt zu den wichtigsten Gefahrstoffen und Umwelt- giften. ln bestimmten Industriegebieten liegen hohe Belastungen der Ökosysteme durch Quecksilber und andere toxische Schwermetalle vor. Diese Fremdstoffe können bei chronischer Einwirkung, auch in Verbindung mit anderen Belastungsquellen (z. B. Direktkontamination, belastete Nahrungsmit- tel, Amalgamfüllungen), zunächst zu unspezifi- schen, später zu typischen Krankheitsbildern füh- ren.

Dimaval® (DMPS)

gilt heute als das effektivste Arzneimittel zur Be- handlung chronischer und akuter Quecksilbervergif- tungen.

Dimaval® (DMPS)

Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 100 mg 2,3-Dimercaptopropansulfonsäure, Natriumsalz.

Anwendungsgebiete: Vergiftungen durch organi- sche und anorganische Quecksilberverbindungen. Nebenwirkungen: ln Einzelfällen können Hauter- scheinungen auftreten, die nach Absetzen des Prä- parates reversibel sind.

Packungsgrößen und Preise: 3 Kapseln 59,06 DM;

20 Kapseln 311 ,90 DM (AVP inkl. MwSt.).

Wir bieten zum Problem Quecksilber unseren wis- senschaftlichen Literaturservice "ANTIDOTA-HEYL"

an. Bitte fordern Sie weitere Informationen unter dem Stichwort D11 an.

HEYL

Chem.-pharm. Fabrik Goerzallee 253 W-1 000 Berlin 37

..". Fortsetzung von Seite A-3894 effekt beliebig verfügbar; eine Haltung, die die Menschheit an den Rand der Selbstver- nichtung geführt hat (was den echten Ideologen nie an- ficht).

Stefan F. J. Langer, Ham- sunstraße 31c, 3 Hannover 51

Moralisierendes Gerede

Man kann dieses (freund- lich gemeinte, aber moralisie- rende) Gerede von ärztlicher Moral, ärztlicher Gesinnung und was sonst noch an Schuld-, Ausbeutungs- und Unterdrückungstechniken ge- gen die Ärzte erfunden wur- de, nicht mehr ertragen.

Täglich werden die Ärzte von faschistoiden Parteien, politischen Lügnern und Fle- geln psychisch und beruflich

AIDS

Zu dem Kurzbericht "AIDS- -Enquete-Bericht: Kropf und Zopf' in Heft 41/1990:

Arroganz

Zielgruppe des Aids-En- quete-Berichts sind sicherlich nicht in erster Linie Arzte.

Dennoch finde ich es uner- träglich, mit welcher Arro- ganz auf diesen Bericht ein- gegangen wird, der zumindest für viele Menschen, die un- mittelbare Aids-Arbeit lei- sten, sehr wertvoll ist.

Vielleicht ist diese aus meiner Sicht Fehlbeurteilung des Autors aber auch ledig- lich auf seine mangelnde grammatikalische Kenntnis zurückzuführen: bei dem Ti- tel "Gefahren von Aids und wirksame Wege zu ihrer Ein- dämmung" ist ja wohl erkenn- bar, daß das Reflexivprono- men "ihrer" sich auf das Wort

"Gefahren" bezieht (und nicht auf Aids). Es macht schon einen Unterschied, ob es um die Eindämmung von Aids geht, ober um die Ein- dämmung der Gefahren von Aids. Für den Verfasser könnte dahinter ein Sinn

verprügelt. Pseudopolitische Schreihälse verwechseln un- geborene Kinder mit Kröten- zügen und betreiben fana- tisch die Abtreibung weiterer 200 000 in Entwicklung be- griffener Menschen.

Unter diesen Aspekten an ärztliche Würde zu appellie- ren, zeigt zwar vornehme Ge- sinnung und Achtung vor dem Berufsstand. Der Hin- weis auf moralisches Handeln sollte sich an Herrn Blüm, seinen Kampfpanzer Jung und die Abtreiberfans der lin- ken Politszene richten, nicht an die Ärzte. Hätten diese die Moral ihrer Kontrahenten, gäbe es keine Medizin.

Dr. med. Hanswilhelm Beil, Volksdorfer Damm 34, 2000 Harnburg 67

Das Schlußwort kann wegen des Umfangs erst im nächsten Heft

gebracht werden. DA

stecken: von der Eindäm- mung von Aids zu der Forde- rung, "Aids unter Kontrolle"

zu bekommen (so der Verfas- ser). Dazu würde dann auch das fehlende Interesse daran passen, welche Argumente Andersdenkende haben.

Noch etwas zur ( ehrli- chen?) Enttäuschung des Verfassers darüber, in dem Bericht nichts Neues gefun- den zu haben: Wer alles über Aids weiß, braucht nirgends nachzuschlagen. Aber deswe- gen braucht doch die Not- wendigkeit von Kompendien nicht angezweifelt zu werden:

Hier ist zusammengetragen, was interdisziplinär zur Ein- dämmung der Gefahren von Aids zu sagen ist (daß dabei Mediziner eine wichtige, aber nicht unbedingt die majorisie- rende Rolle spielen, kann nur der bedauern, dem am fakul- tativen Dialog nicht gelegen ist).

Ich hoffe, daß dies nicht die einzige Würdigung der Arbeit der Aids-Enquete- Kommission in Ihrem Heft ist.

Rainer Jarchow, Deutsche AIDS-Stiftung, Pipinstraße 7, 5000 Köln 1 [>

A-3896 (12) Dt. Ärztebl. 87, Heft 49, 6. Dezember 1990

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