Paper-ID: VGI 191037
Max Hildebrand †
Eduard Doleˇzal
11
o. ¨o. Professor an der k. k. technischen Hochschule in Wien
Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen ¨ 8 (8), S. 283–284 1910
BibTEX:
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Title = {Max Hildebrand $\dagger$}, Author = {Dole{\v z}al, Eduard},
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Number = {8}, Year = {1910}, Volume = {8}
}
'.?83
Max Hildebrand t.
Z u E n de des verfl ossenen J ahres, am 23 . Dezem ber 1 909, feierte Herr
Dr. Ing. h .
c. .
M axH i
1 d e b r a n <l, ei
n er der h ervomq.�en dstcn Präzisionsmechan i ker Deutsch lands, zu Freiberg
i n
Sach sen
seinen 70. G ebu rtstag. Der Wunsch des „D e u t s c h e n M a r k s c h e i d e r - V e r e i n e s" : „!\l ö g e Y o r a l l e m d i es
ch
w e r c E r k r a n k u n g, di
ci h n s e i t
l:i n g e r e r
Z c it
d a r ni
e derz w i n g-
t , b a 1 d w ei
ch
en ,
d am i t
d e r · l\il e i s t c r d e r F e in
m c c h an
i k n o c l t c in
e H e i h e, v o n J a h r e n
a nd e r
W e i t e r e n t w i c k l u n � s e i n e s Fach e sf ii h r e n d e n
A n t e i l n e h m e nk a n n",
ist l e ider n i c h t i nE
rfüllu ng· gcgang·en undi m Juni
d . J. sch l oß MaxHildebra n d ,
dieserBah nbrecher i n
dergeod;it isch
markscheiderischen
Präzis.ionsmechanik,
sei n e Augen fü r i m m er.A m 23.
D
ezem
be
r 1 839 zu Falkenberg im K reiseLuc ka u gcbt1ren, brsuch t e
H i l debran d
vorerst
dieVorschule i n
Sorau u n d d a n n das C y m nasiurn i n l'ra n k furt a.0., welches er
abe rn ach ei nigen Jahren vcrl id3,
um sei nerNeigung
fo l gend, sich d erFei nmechanik
zu w i d m e n . J n einer kleinen mechanischen \Ver kstätte in
Berli n i n
der Lehre steh e n d , benü t zte er die freienStunden
u n d hauteaus seinen
Ersparn issenWerkzeug-masch incn. Eine
Schi ffchen-Nähmasch ine, die er sei ner :Mutter verfertigte, sowieeine Drehbank m i t
verbessert e r G e radfü h ru n g·u .
a. m, gabenProben
seiner ausgespro chenen Befäh igung u n d sei n er E rli11Jcrg-abe.Tn
derdamals
berüh mte
n rnath.-mcch. vVcrkstä t tc VOilPistor u n d
� l ar t i 1 1s in Berl i n warHil debra n d
neben l\ cich c l , Wans
chafTu n d Bamberg
tiit ig-, s l a n d b a l d a l s erster G eh i l fe a nd e r
Spitzeder
\i\'erkstllttcu n J
n a c h Pistors TPck wurde ihmdas
ehrende A n gebot zutei l , alsTeil haber
i n d ie Firma e i n zu t re t e n , doch H i l debrn.nJ zog-d as
Streben ,sich vielsei tiger ausrnbi l dc n ,
in d ie Fremd e ; er arbei tete inverschiedenen
Werksß t t cn i n Parisu n d i n Engfand.
I n d i e /.citsei ner
'Litigk e i t i nFr;�nkrcich
fal l t die Bcteil
i�u n
g an der französi�-;i:hc11 Ex ped i t ion nach
In dien ,w elche
zumZwecke der
Beobachtung der :)on11 c n fi 11stc rn i s vom 1 8. August 1 868dah i n
en tsendet wurde.Nach sei ner
H ü ck k ehr aus Engl
an
d (Endeder
GOcrJ
ahre)
gTii n < l c t c l l i l dcbrnnd
einekleine
eigene W-erksfattei n Berli n , t rat i n
Hc1i clnrng·cn m i t der Sternwarte,m i t
d e r Normal -Eicl1u ng-skommissio11, m i t demC cncr:tlstabc u .
s. \\·.,gab jedoch
die Berlin
erPHine a
uf u n dw urde
Teilhaber der fci11 mcch a11ischen Werkstatt August Li ngke & C o .in
Freibergin Sachsen.
Was Hi
ld
ebr
and
i nlangjäh riger,
unerm üd licher Tii l i g k c i t a u s der mechan isch e n
\�erkstatt
in Freib
erggemacht hat,
können \\ ohl nur jene voll u n d g;rnz w ü rd .igen , die das m a tl 1 e m at: isch-mc�hanischc Institu t �lax H i l deb randsin
Freibergwi ederholt
besucht
un d dessen Einr ich tungen stud iert haben.
Die
Hildebrnnd
's
chcn
I ns t ru m e n te sindi n
ihrer Funktion bis in d ie k l c i 11 stl'11 Det ails scharf dur.cl1dac h t, vcrsülnd n isinnig- konstru iert, praktisch eing·cric h t ct undmit einer Präzision
ausgeführt, die wohl kau m übert roffen werd e n b11 11.Es
würde wohl
zu wei t führen , wollte
man d i e Bedeu t u n g H i l debrands fii r den Insrumen tenbaui n
dem be
sche
i<le11cn T�ahmen eines kurzen Nck r( Jlog·esbieten ,
dies hat Prof. Dr. P. Wilskii n
der Abhandh1 n g „Zum siebz igsten Ce-284
burtstage Max Hildebrands" in der „ Zei tsch rift für Vermessungswesen " 1 90 9 getan. Es mag nur bemerkt werden, daß Hildebrand's I nstrumente au f d em ganzen Erdball bekannt ttnd gewürdigt sin d u n d d aß der Markscheider sich der
g
ediegenen Ausführun g seiner I nstrumente täglich freut.Als an fangs der 7 0er
J
a�re de
r Staat daran gi ng·, eine geordnete S taatsfürsorge der Präzisionsmech an i k zu widmen, ergi ng a n Hil debrand die ehren
vol l e A u fforderu ng, n ach Berl i n zu rückzukeh ren , um
dort
ein math-.mech. lnstit�t ersten R anges zu grü n den . H i ld ebrand stel l te u neigen n ü tzi� seine l�rfah ru n gen zur Verfügu ng-, wirkte bei den grundlegenden Beratun gen m i t , kon n te sich aber 11icht en tschl ießen, seine neue Heimat zu verl assen .Das verdienstvoll� Wirken Hildebran ds fan d, wenn auch sehr
verspätet,
Würdigu ng u n d Anerkennun g ; er wurde in das Kura torium der teclmich-physi
kalischen R eichsanstalt berufen, sein Landesherr, König Fri edrich A ugust von Sachsen, verlieh-ihm im Jah re 1 908 das H i tterkreu z J. Klasse des A l brechtsordens trnd der König von Preußen
z
eichnete· ihn kurz vor seinem Ableb e n 1 9 1 0 m i t d e m Roten Adlerorden JV. Klasse aus.D
ie höchste Ehrung, die ilun zuteilgeworden,
drückt sich woh l in <lern Titel eines D o k t o r - I n g e n i e u r Ehr enhalbe r(Dr.-Ing.
h. c.) aus, welchen ihm die Bergakade m i e in Frei berg in G emei nschaft m i t der Technischen Hochschule in Dresden im
J
ahre1 909
verlieh
en hat.Nun
ist er zur
ewigen R uhe .heimgegangen, l\fax H i 1 d e b r a n <l, der fei ne Denker und Künstler in der Pr:izisionsmechanik.Friede seiner Asche ! D.
Kleine Mitteilungen.
Förderung der Vermarkung du { ch den nlederösterrelchlschen Landesauschuß.
1 n cter 3 v . Sitzung des 11 .-ö. Landesaussch1p;ses vom 4 . Juni 1 9 1 0 referierte Landes ;LUsscliuß S t ö c k l e r über das A n suchen der Gemeinde Berg in Niederßsterreil:h um Subvent ion zur Förderung · der Vermarkung und beantragte die Bewill igung einer Subvention von 2 000 /(. (Angenommen . )Wiener Gemelndegrenzinderung.
Die «Wiener Zeitung )) vom 1 2 . J u li 1 9 1 0 teil t mit, daß der Kaiser mit Entsch licßung vom 6 . J u l i dem vom n iederösterreichischcn Landtage beschlossenen Entwurfe eines Gesetzes, betreffend die Vereinigung des restlichen Teiles der Orts- nnd Katastralgemeinde in Strebe rsdorf, eines Teiles der Katastra l parielle 6 9/ 1 , Katastralgemeinde
Auhof
(Ortsgemeinde H adersdorf- Weidl ingan), so w ie ein es Teiles der Ortsgemeinde .Mauer bei Wien mit der Reichshaupt- und Rcsidenr.stadt Wien, die Sanktion erteilt . hat.Ursprung der Camera obscura.
Nach den neuesten Forschungen wäre der Ursprnng der C a m e r a o b s c u ra in den A n fang des1 1 . Jahrhunderts
zu verlege n . E. W i e d e rn a n n soll nämlich an der Hand von L e i d e n e r Handschri ften nachgewiesen hahen , daß dieeinfac
h
ste Form der Camera obscura schon den Arabern bekan nt war und zwar sol l sie I b n a 1 H a i t a m , gestorben etwa 1 0 3 9 , z u r Beobachtung eine Sonnenfinsternis benützt haben, während der Bearbeiter von Heitam's Optik, K a m <t 1 a 1 D
i n
eine Beschreibung des Apparates, sowie eine Erklärung des Zustandekommens des Bildes gibt.
Er zeigt auch, warum das Licht der Sonne, das durch enge Oeffnungen tritt , nuf parallelen Wänden kreisförmig erscheint, welche Gestalt auch das Loch haben mag und