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Kornpostbereitung V ersuche Beschleunigung der

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(1)

DK Oxf. 232.322.44

V ersuche zur Beschleunigung der Kornpostbereitung

EMIL SURBER

Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen Birmensdorf ZH

RUDOLF BRAUN Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung und Gewässerschutz

Zürich 7/44

ERNST PETER

dipl. Ing., beratender Ingenieur für Kehrichtfragen Zürich (

t

1958)

HERAUSGEBER

PROF. DR. A. KURTH, DIREKTOR DER EIDGENÖSSISCHEN ANSTALT FÜR DAS FORSTLICHE VERSUCHSWESEN

Bd./Vol. 35 Heft/Fase. 6 1959

(2)

INHALTSVERZEICHNIS

0 Einleitung . 1 Problemstellung 2 Methodik

21 Vorversuche 211 Waldkompost 212 Müllkompost . 22 Versuchsanlage

221 Auswahl der Verfahren und 222 Ort und Art der Anlage 223 Aufbereitung der Rohstoffe 23 Versuchsverlauf

Rohstoffe

Seite

417 418 418 418 418 419 419 419 420 421 423

231 Messung der Mietentemperaturen 423

232 Allgemeiner Temperaturverlauf bei der Verrottung von Kompost 423 233 Temperaturverlauf in verschiedenen Zonen der Mieten 424 234 Temperaturverlauf bei Waldkompost mit verschiedener Aufbe-

reitung und Behandlung . 425

235 Kontrolle und Beeinflussung der Belüftung 428 236 Temperaturverlauf bei Komposten mit zusätzlichen Beimischungen 428 3 Folgerungen

4 Anleitung für die Kornpostbereitung in der Praxis.

41 Vorläufig zu empfehlende Kornpostmischungen 42 Aufbereitung der Rohstoffe

43 Aufsetzen der Mieten .

44 Kontrolle und Behandlung der Mieten 45 Abschluss der Verrottung

Zusammenfassung - Resume - Riassunto - Summary Literaturauszug

431 432 432 432 433 433 434 434 436

(3)

0 Einleitung

Bei vielen Forstgärten im nordalpinen Teil der Schweiz bilden Quartärformationen (Moränen, Alluvionen, Gehängelehme) die bodenbildende Schicht. Durch den hohen Tonanteil ist die Struktur der obersten Bodenschichten oft ungünstig für die Wurzel- entwicklung junger Waldpflanzen; Verdichtung und ungenügende Durchlüftung hem- men das Wurzelwachstum. Ist der meist an sich schon knappe Humusanteil durch längere Benützung eines Gartens abgebaut oder verlagert, so werden die Strukturverhältnisse noch kritischer. Der Boden wird «müde», selbst bei an sich günstigem Aufbau an mine- ralischen Bestandteilen; Begleiterscheinungen der Bodenmüdigkeit sind Verfärbungen (Chlorosen), verstärktes Auftreten von Parasiten (Nematoden) und unbefriedigendes Wachstum.

Mit Mineraldüngung, die oft in dieser kritischen Phase angewandt wird, ist jedoch selten eine dauernde Sanierung erreichbar. Beim frühem, extensiven Forstgartenbetrieb hat man «bodenmüde» Gärten aufgegeben und andernorts neu angelegt. Das periodische Aufgeben und Verlegen von Forstgärten läßt sich heute aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht mehr verantworten. Durch zweckmäßige Pflege des Bodens werden solche Maß- nahmen auch überflüssig. Ein wesentlicher Punkt dieser Pflege bildet die Erhaltung und Anreicherung des Humusanteils in den obersten Bodenschichten.

Humus wirkt strukturverbessernd, lockert tonreiche, bindige Böden auf und schafft günstigere Belüftungsverhältnisse. Der Humus wirkt z. T. auch als Dünger. Wenig er- faßt, aber vermutlich von bedeutenderem Einfluß auf das Wachstum der Pflanzen ist die Begleitfauna und -flora des Humus (Mykorrhiza usw.).

Die Anreicherung von Humus kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden.

1n Forstgärten ist der Anbau von Gründüngung oder das Einbringen von Mist, Torf oder Kompost üblich.

Die Bereitung von Kompost für Forstgärten erfolgte bisher auf verschiedene Arten.

In primitiven Betrieben wurden anfallendes Unkraut und abgehende Pflanzen, allenfalls noch Grabenaushub auf einen Haufen geworfen und gelegentlich umgeschichtet. Mit solchem Kompost wurden wieder Unkrautsamen und Krankheitskeime in den Garten eingeschleppt. Etwas systematischer wurde die Kornpostbereitung durch lagenweises Auf- schichten von Laub, Reisig und Erde betrieben. Infolge starker Volumenverminderung an organischer Substanz bei der Verrottung fiel bei der Beimischung von Erde ein ver- hältnismäßig humusarmer Kompost an. Einen humusreichen Kompost ergab die aus- schließliche Verwendung von organischem Material.

(4)

1 Problemstellung

Die Verrottungsdauer von Waldkompost erstreckt sich bei der bisher üblichen Berei- lungsart - lagenweises Aufschichten von Laub und ausgeschneiteltem Reisig, gelegent- liches Umschichten - auch bei der Beimischung von sogenannten Kompostiermitteln

(meist auf Kalkstickstoffbasis), über mindestens zwei bis drei Jahre. Diese lange Ver- rottungsdauer hielt manchen Förster davon ab, überhaupt mit der Kornpostbereitung zu beginnen; andere verwendeten ungenügend verrotteten Kompost, dessen grobe Bestand- teile zusätzlich ausgesiebt werden mußten oder sich in Saatbeeten ungünstig auswirkten.

Ungenügend verrotteter Kompost kann in gewissen Stadien durch toxische Abbaupro- dukte, eventuell auch durch Stickstoffestlegung und Sauerstoffverarmung im Boden wachstumshemmend wirken.

Es stellte sich daher die Versuchsfrage, durch welche Maßnahmen eine genügende Verrottung zeitlich verkürzt werden kann. Es wurde dabei das Ziel gesetzt, die Verrot- tungsdauer auf neun bis zehn Monate zu beschränken, so daß in den Forstgärten ein ein- jähriger Kompostierzyklus eingehalten werden kann.

2 Methodik

21 Vorversuche 211 Waldkompost

Eindeutig hemmend auf die Verrottung wirkt sich der langsame Abbau der Buchen- blätter aus; er wird zusätzlich verzögert durch eine auffällige Schichtungstendenz dieser Blätter. Aufgeschichtete Buchenblätter bilden schon in dünnen Schichten kompakte, faserplattenartige Lagen, die unberührt jahrelang kaum eine Spur von Abbau zeigen.

Das Nadelbaumreisig wird ausgeschneitelt und in Silohäckslern oder Futterschneid- maschinen kurzgeschnitten und baut bei günstigen Feuchtigkeitsverhältnissen rascher ah als Buchenlaub, vor allem die Nadeln.

Um das die Verrottung hemmende, einseitige Kohlenstoff: Stickstoffverhältnis von Laub und Reisig ( C: N

>

50: 1) zu korrigieren, gab man bisher beim Aufsetzen der Komposthaufen stickstoffhaltige Substanzen bei (Kalkstickstoff, Jauche u. a.), erreichte aber durch diese Maßnahme allein keine wesentliche Verkürzung der Verrottungszeit.

Ein engeres C: N-Verhältnis (

~

30: 1 - 20: 1) schafft günstige Lebensbedingungen für die bei der Verrottung wirksamen Mikroorganismen.

Beiläufig von Versuchen zur rationelleren Zerkleinerung von Ästen und Reisig mittels verschiedenen Hackgeräten wurde probeweise auch angerotteter Kompost und Laub ge- hackt bzw. zerrissen. Es zeigte sich dabei in der Folge, daß die Verrottungszeit allein durch die mechanische Zerkleinerung des Rohmaterials und periodisches Hacken des an gerotteten Kompostes etwa auf die Hälfte ( 1 ½ Jahre) verkürzt werden konnte. Ein- mal baute sich das zerrissene Laub entsprechend der wesentlich größeren Oberfläche

(5)

rascher ab und wies kaum mehr eine Tendenz zur Bildung von belüftungshemmenden Schichten auf, dann bewirkte das Hacken des angerotteten Kompostes eine wiederholte Oberflächenvergrößerung und damit Reaktivierung des Verrottungsprozesses. Mit de~

Hacken wurde das Kornpostmaterial laufend zerkleinert und homogenisiert, so daß ein Aussieben vor Gebrauch überflüssig wurde.

212 Müllkompost

Eine neuere Art der Müllverwertung (Müll= Kehricht im schweizerischen Sprach- gebrauch) ist die Aufbereitung zu Müllkompost. Nach teilweiser Aussortierung stören- der Bestandteile wird der Müll nach verschiedenen Verfahren ( «Dano», «Bühlen> und andere) zu Müllrohkompost aufbereitet. Dieser Rohkompost ist nur für beschränkte Zwecke (Wärmepackungen) direkt verwendbar; für die meisten Anwendungsarten im Freiland ist er noch ungenügend verrottet und muß daher noch weiter gelagert und umgearbeitet werden.

Die vollständige Verrottung erfolgt durch längeres Lagern auf Haufen (Mieten). Bei bloßem Lagern auf Mieten dauert die Verrottung auch unverhältnismäßig lang (meh- rere Monate) und beansprucht durch den ständigen Anfall an Kompost ausgedehnte Lagerflächen. Je nach der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials und Art der Auf- bereitung des Rohkompostes neigt dieser oft bei der Lagerung an Mieten zum Dicht- sacken und behindert damit die Durchlüftung. In solchen Fällen verläuft der Abbau- vorgang anaerob als Faulung (ohne Sauerstoff) und ergibt einen schlechten Kompost.

Durch Kontrolle und Schaffung genügender Durchlüftung kann die Verrottung aerob gestaltet und beschleunigt werden.

Ungenügende Durchlüftung tritt bei Waldkompost seltener auf als bei Müllkompost, da besonders das an sich sperrige Reisig genügend Hohlräume für den Gasaustausch schafft. Abdichtend können dicke Schichten von unbehandeltem Laub oder verwelkten Pflanzen (Gründüngung) wirken.

Gelegentlich wurde bei der Kornpostbereitung festgestellt, daß das Innere der Mieten ziemlich hohe Temperaturen aufweist. Bei Waldkompost tritt die Erwär~ung besonders bei frisch geschnittenem oder gehacktem Nadelbaumreisig auf. Größere Haufen von sol- chem Reisig können innert zwei, drei Tagen Temperaturen von über 70° C erreichen, ja sogar in Brand geraten (ähnliche Gärungsvorgänge wie bei Heustockbränden). Bei Versuchen zur Beschleunigung und Verbesserung der Müllkompostbereitung sind diese Temperaturverhältnisse erstmals systematisch erfaßt worden. Durch die Kontrolle und Steuerung der Temperatur konnte ebenfalls eine Beschleunigung der Verrottung erzielt werden.

22 Versuchsanlage

221 Auswahl der Verfahren und Rohstof Je

Aus den erwähnten Erfahrungen und Versuchen konnte angenommen werden, daß folgende Faktoren die Verrottung beschleunigen können:

(6)

- Mechanische Zerkleinerung der Rohstoffe und des angerotteten Kompostes, Einstellung eines für die Verrottung günstigen C: N-Verhältnisses,

- Kontrolle (Beobachtung) und Steuerung des Temperaturverlaufes, -- Kontrolle (Beobachtung) und Steuerung der Belüftungsverhältnisse.

Die hier angeführten Faktoren wurden kombiniert in den Versuch eingebaut, um eine resultierende Wirkung im Sinne einer maximalen Verkürzung der Verrottungszeit zu erreichen. Aus praktischen Erwägungen war angestrebt, den Zeitraum der Kornpost- bereitung auf etwa 9-10 Monate abzukürzen, um in der Praxis einen einjährigen Zyklus einführen zu können (Beginn der Kornpostbereitung April-Juni, Verwendung des Kom- postes März-Mai des folgenden Jahres) .

Je nach Landesgegend und lokalen Verhältnissen stehen verschiedene Ausgangs- materialien zur Verfügung. Um diesen Punkt zu berücksichtigen, wurden die wesent- lichsten Rohstoffgruppen bzw. Rohstoffe in den Versuch einbezogen, die heute und in Zukunft in Frage kommen:

- Waldabfälle i. w. S.:

Reisig (R) - Laub (L) - Torf (T)

- Holzindustrieabfälle:

- Sägemehl (H) - Siedlungsabfälle :

- Müllrohkompost System «Dano» (M) Klärschlamm (K)

222 Ort und Art der Anlage

Die hier beschriebenen Versuche wurden zur Hauptsache im Forstgarten Adlisberg des Stadtforstamtes Zürich angelegt und durchgeführt, da in diesem Zeitpunkt wegen der Neubauarbeiten auf dem Gelände der EAFV kein geeigneter Platz verfügbar war und auch die wichtigsten Ausgangsmaterialien im Adlisberg in nächster Umgebung und aus- reichender Menge greifbar waren.

An dieser Stelle danken wir den Herren Stadtforstmeister Gugelmann und Oldani und Herrn Stadtförster Haller für ihre freundliche und umfangreiche Hilfe bei der Anlage und Durchführung dieser Versuche.

Es wurden 8 gleichförmige Kornpostmieten aufgesetzt (Pyramidenstumpfe von drei- mal 2 m' Grundfläche und etwa 1,20 m' anfänglicher Schütthöhe). Für die einzelnen Mieten wurden folgende Mischkombinationen gewählt:

(7)

Aufbau der Versuchsmieten; Mischungsverhältnisse, Beigaben Mieten·

1

Mischungsverhältnis

1

Beigabe von Stickstoff

1

Bemerkungen bezeichnung

0 RLo 1 Teil* Reisig - Als Vergleich zur

1 Teil Laub, nicht gehackt bisherigen Bereitung von Waldkompost 1 RL+N 1 Teil Reisig 2 kg Harnstoff/m3

1 Teil Laub, gehackt

2 RLH+N 1 Teil Reisig 2 kg Harnstoff/m3 1 Teil Laub, gehackt

1 Teil Sägemehl

3 RLK 1 Teil Reisig N-Anteil des Klär- 1 Teil Laub, gehackt schlammes 1 Teil Klärschlamm

4 RL 1 Teil Reisig -

1 Teil Laub, gehackt

5 RLT+N 1 Teil Reisig 2 kg Harnstoff/m3 1 Teil Laub

1 Teil Torf

6 RLM 1 Teil Reisig N-Anteil des Müll-

1 Teil Laub rohkompostes

1 Teil Müllrohkompost

7 MK 2 Teile Müllrohkompost N-Anteile des Müll- Als Vergleich mit 1 Teil Klärschlamm rohkompostes und Müllkompost-

Klärschlammes versuchen EA W AG

* Teile= Raumteile.

Das aufbereitete Material wurde entsprechend dem Mischungsverhältnis mittels Kar- retten auf die Mieten geführt, ausgebreitet und damit auch durchmischt. Die Beigabe von Stickstoff in Form von Harnstoff erfolgte durch Ausstreuen des granulierten Harn- stoffes auf die gefüllten Karretten. Je nach Feuchtigkeitsgehalt der einzelnen Rohstoffe wurden die Mieten lagenweise durch Gießen mit Wasser befeuchtet, so daß das Material in den frisch aufgeschichteten Mieten heim Pressen in der Hand feucht, aber nicht naß anzufühlen war (Feuchtigkeitsgehalt etwa 40-50

% ) .

223 Aufbereitung der Rohstoffe

Reisig: Zur Hauptsache war Fichtenreisig vorhanden, dazu noch wenig Weißtannen- reisig. Die Äste waren soweit ausgeschneitelt, daß die stärksten Astteile noch einen Durchmesser von höchstens 15 mm aufweisen. Die Nadeln waren noch grün. Diese Äste wurden in einem Arbeitsgang mit dem Silohäcksler (Antrieb mit Landwirt- schaftstraktor) auf etwa 5 cm Länge kurzgeschnitten und kurzfristig (2-4 Tage) auf großen Haufen gelagert. Diese Haufen erhitzten sich •innert zwei Tagen bis auf über 60° C.

(8)

- Laub: Als Laub kam vorwiegend Buchenlaub zur Anwendung, das im vorhergehen- den Herbst auf Waldstraßen und -wegen gesammelt und den Winter über auf Hau- fen gelagert worden war. Dieses Laub wurde ebenfalls unmittelbar vor dem Anset- zen der Versuche mittels einer Hackmühle (Antrieb durch 8-PS-Benzinmotor) zer- rissen. Das Laub für die Miete Nr. 0 wurde entsprechend der Versuchsanordnung nicht gehackt, sondern direkt ab Haufen verwendet.

- Tod: Als Torf wurde in diesem Versuch sogenannter «Turbengüsel» eingesetzt. Es handelt sich dabei um Torf aus den obersten Schichten -von Hochmooren, der nicht gestochen, sondern als Verwitterungsschicht durch Kratzen, Wischen und Rechen gewonnen wird. Entsprechend dieser Gewinnungsart ist der Torf schon stark zerklei- nert und zerkrümelt und bedarf daher keiner mechanischen Aufbereitung.

- Sägemehl: Dieses Material stammte aus einer Zimmerei, welche vorwiegend Nadel- holz (Fichte) verarbeitet. Auch hier war eine besondere Aufbereitung nicht not- wendig.

- Müllrohkompost: Im vorliegenden Fall k_am Rohkompost zur Anwendung, der in der Müllkompostanlage der Gemeinde Rüschlikon ZH (System «Dano»-Biostabilisator) aufbereitet worden war.

Bei diesem Verfahren gelangt der Müll in eine langsam um die eigene Achse rotie- rende Längstrommel von ungefähr 9 m Länge und 2,5 m Durchmesser. Meist muß der Müll zusätzlich mit Wasser oder Klärschlamm befeuchtet werden, um für die unmittelbar nach der Einfüllung beginnende Tätigkeit der Mikroben ein günstiges Milieu zu schaffen. Durch die Drehung zerreibt sich der heterogene Müll, erfährt da- durch eine mechanische Zerkleinerung und Oberflächenvergrößerung. Da im Müll immer leicht zersetzliche organische Teile vorhanden sind, setzen bald Gärungs- und Verrottungsvorgänge ein, die auch eine Erwärmung bis zu 55-60° C bewirken. Der Durchgang durch die Trommel dauert etwa 3-5 Tage. Der aus der Trommel entnom- mene Rohkompost ist dunkelbraun gefärbt und besitzt krümelig-faserige Struktur;

größere, unvollständig zersetzte Teile gelangen nochmals in die Trommel, metallische Abfälle und größere Scherben werden anschließend ausgeschieden. Bei der Müll- kompostierung schließt dann die weitere Verrottung auf Mieten im Freiland an.

Dieses Material bedurfte ebenfalls keiner weiteren Aufbereitung.

- Klärschlamm: Der angewandte Klärschlamm wurde aus der Kläranlage «Werd- hölzli» der Stadt Zürich bezogen. Es handelte sich dabei um ausgefaulten und in Trok- kenbeeten bis zur Stichfestigkeit entwässerten Schlamm, der ziemlich mühsam mit Handgeräten zerkleinert werden mußte, da er eine lehmartige Struktur aufwies. Eine mechanische Zerkleinerung dieses Schlammes gelang mit der vorliegenden Hack- mühle nur in beschränktem Maße, da der feuchte Schlamm durch die Zentrifugal- kraft an die Wände geschleudert wurde und dort kleben blieb.

(9)

23 Versuchsverlauf 231 Messung der Mietentemperaturen

Für die Messung der Temperaturen in den Mieten wurden Bimetallsondenthermo- meter (System Rüeger, Lausanne) verwendet. Als Meßzonen wurden in der Mitte der Mieten folgende Bereiche gewählt:

Mietendach: 30 cm unter der Deckfläche Mietenmitte: Zentrum/Mitte der Mietenachse Mietenboden: 20 cm über der Grundfläche

• Bereiche der Temperatur- messungen

J;)ie Messungen erfolgten täglich, wenn hohe Temperaturen oder wesentliche Tem- peraturveränderungen auftraten, in späteren Stadien bei zurückgehenden Temperaturen und schwachen Gradienten in Zwischenräumen von einigen Tagen. Die Messungen wur- den in der Regel im Zeitraum von 0700-0900 vorgenommen.

232 Allgemeiner Temperaturverlauf,bei der Verrottung von Kompost Bei den Versuchen mit Müllkornpost hat sich gezeigt, daß der Temperaturverlauf bei günstigen Ausgangsbedingungen (Materialzusammensetzung, C: N-Verhältnis, Belüf- tung, Feuchtigkeit) eine bestimmte Gesetzmäßigkeit aufweist. Der Temperaturverlauf gibt in übersichtlicher Art Aufschluß über Stand und Aktivität des Verrottungsvor- ganges.

Kurz nach dem Aufschichten steigt die Temperatur in den Mieten rasch an (Tages- gradienten von 5° bis über 11 ° C). Diese Erwärmung ist ein durch Mikroorganismen bewirkter exothermer Vorgang. Man unterscheidet eine rnesophile Anlaufphase bis etwa 50° C, die dann in die thermophile Phase übergeht. Je nach der Art des Kornpost- materials und der Behandlung der Mieten geht die Temperatur in der thermophilen Phase bis zu Maximalwerten im Bereich von 60°-80° C und sinkt dann wieder langsam ab (abklingende thermophile Phase). In extremen Fällen kann die Temperatur in der thermophilen Phase über 80° C steigen und es können Erscheinungen auftreten, die Heu- stockselbstentzündungen ähnlich sind und auch durch entsprechende Gärungsvorgänge entstehen. Ohne weitere Behandlung geht die abklingende thermophile Phase allmäh- lich in die abklingende rnesophile Phase über und am Schluß liegt die Temperatur der Miete im Bereich der umgebenden Luft- und Bodentemperaturen. Während den einzel- nen Phasen lassen sich in den Mieten phasentypische Mikroorganismen (Bakterien und Pilze) feststellen.

(10)

Der Verlauf der Verrottungsphasen kann durch zusätzliche Behandlung·de.r lyljeten - beeinflußt werden. Durch Umschichten und in verstärktem Maße noch durch glei,<;;hzei- tiges Hacken kann eine abklingende Phase wieder zum Anlauf, d. h. Temperatmanstieg gebracht werden, solange der Verrottungsprozeß nicht abgeschlossen ist. Durch das Hacken und Umschichten wird der Verrottungsvorgang infolge Oberflächenvergröße- rung, Freilegung nicht verrotteter Gewebeteile und verbesserter Durchlüftung wieder angeregt.

Ein unmerkliches Ansteigen der Temperatur nach einer solchen Behandlung in der abklingenden mesophilen Phase ist ein untrügliches Anzeichen für die abgeschlossene Verrottung.

Durch eine zwei- bis dreimalige Umsetzung mit den entsprechenden Temperatur- reaktionen ließ sich eine wesentliche zeitliche Raffung des Temperaturverlaufes und da- mit Beschleunigung der Kornpostbereitung erreichen.

Wie aus den nachfolgenden Ausführungen zu ersehen ist, verläuft der Vorgang i11 ähnlicher Weise auch bei der Kompostierung von Wald- und Holzindustrieabfällen.

233 Temperaturverlauf in den verschiedenen Zonen der Mieten

Vorgängig der Vergleiche einzelner Gemische sind hier anhand eines Beispiels die Verhältnisse in den drei Meßbereichen dargestellt.

Temperaturverlauf in den verschiedenen Zonen (Meßbereichen) bei Miete 1 RL + N

Temperatur

•c 60

50

u

!

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f\J

30---l- ~ol-l, - - --•~ - - - - -..:.,,..,~~- + --c&,"'-- .>.-- ~ - - 40

20

10

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\J

22. 1.

Mai Juni

1. 1. 1.

Juli August September

('.'.y) Hacken und Umschichten der Miete

1.

Oktober 1.

November

Unmittelbar nach dem Aufschichten der Miete 1 RL + N nimmt die Temperatur mit einem starken Gradienten von über 5° C/Tag in der Rand- und Zentrumzone zu, schwä- cher in der Bodenzone. Ein Kälterückfall in den folgenden Tagen bewirkte einen ebenso starken Temperaturrückgang. Nach Abflauen des Kälterückfalles setzte nun der unter- brochene Verrottungsanlauf mit entsprechend starkem Temperaturanstieg (um 10° Cl Tag) in allen Zonen ein und erreichte nach 12-14 Tagen das Maximum.

(11)

Dieses Maximum lag in der Mitte am höchsten bei 59° C, im Mietendach bei 54 ° C und im Mietenboden bei 50° C. Die niedrigeren Temperaturen in diesen beiden Zonen, die sich auch im weiteren Temperaturverlauf fast durchgehend feststellen ließen, sind durch die abkühlende Wirkung der angrenzenden Medien Luft und Boden bedingt.

Beim vorliegenden Versuch wirkte sich der Boden während den mesophilen und ther- mophilen Phasen stärker abkühlend und ausgleichend auf die Bodenzone der Miete aus als die Luft auf die Dach- und Randzone. Zusätzlich scheint sich die unterschiedliche Belüftung und Feuchtigkeit (gut durchlüftete, eher trockene Randzone - mäßig durch- lüftete, eher feuchte Bodenzone) fördernd bzw. verzögernd auf die Verrottung und da- mit den Temperaturverlauf ausgewirkt zu haben. Der vorzeitige Temperaturanstieg in der Bodenzone zu Beginn der Verrottung ist auf die isolierende Wirkung der äußern Schichten zurückzuführen und ist in diesem Fall durch den Kälterückfall besonders deut- lich in Erscheinung getreten.

Mit der Annäherung der drei Temperaturkurven ist die Verrottung abgeschlossen;

eine Behandlung in dieser Phase zeigt auch keine Temperaturreaktion mehr.

In den übrigen Versuchsmieten war der Temperaturverlauf in den verschiedenen Zonen ähnlich. In den folgenden Ausführungen und Skizzen werden der Übersicht hal- ber in erster Linie die Temperaturverhältnisse in der Mietenmitte diskutiert und dar- gestellt, da sie für die Miete und den Verrottungsvorgang am zutreffendsten und von der Umgebung am wenigsten abhängig sind.

234 Temperaturverlauf bei Waldkompost mit verschiedener Aufbereitung und Behandlung

In der Folge wird der Temperaturverlauf der Mieten 0, 1, 4 verglichen, die praktisch aus dem gleichen Ausgangsmaterial bestanden (zu gleichen Teilen aus Laub und Reisig) jedoch verschieden behandelt worden sind.

Temperaturverlauf bei Waldkompost mit verschiedener Aufbereitung und Behandlung

Temperatur ( Mieten O RLo, 1 RL + N, 4 RL)

·c

22. t 1. 1. 1.

Mai Juni

t

Juli August September Oktober

(5;i Hacken und Umschichten der Miete

0

Nur Umschichten der Miete

mTT Mittlere Tagestemperatur

1.

November

(12)

Die Miete O RLo entspricht der bisher üblichen Kornpostbereitung. Laub und Reisig wurden lagenweise aufgeschichtet und von Zeit zu Zeit umgeschichtet, ohne Berücksich-

tigung des Temperaturverlaufes. Das Reisig war kurzgeschnitten, das Laub aber unbe- handelt und wies praktisch noch die intakte Blattstruktur auf. Ein Stickstoffträger wurde nicht beigemischt.

Bei den Mieten 1 RL + N und 4 RL war die Aufbereitung und Behandlung gleich bis auf die Beimischung des Stickstoffes; bei der Miete 1 wurden 2 kg Harnstoff beige- mischt, bei der Miete 4 dagegen nicht. Das Reisig war kurzgeschnitten, das Laub ge- hackt. Das Umsetzen erfolgte durch dreimaliges Hacken in der abklingenden thermo- philen, in der abklingenden mesophilen und nach abgeklungener mesophiler Phase.

Schon am Tag nach dem Aufsetzen ließ sich bei allen drei Mieten ein Temperatur- anstieg feststellen, bei der Miete O betrug er zwar nur 1

°

C, bei der Miete 4 war er schon deutlicher mit 3° C und bei der Miete 1 sogar 8° C. Der sofortige Temperaturanstieg ist weitgehend durch die Gärungserscheinungen bei kurzgeschnittenem Reisig bedingt.

Der folgende Kälterückfall (26.-28. 5. 57) bewirkte einen entsprechenden Abfall der Temperatur; ein Zeichen, daß die mesophile Phase und damit der eigentliche Verrot- tungsvorgang in seinen Anfängen unterbrochen wurde. Nach Abflauen der Kälte setzte der Temperaturanstieg wieder ein, bei der Miete 1 sofort mit einem starken Gradienten, bei den anderen beiden Mieten erst etwas zögernd, dann aber auch stark.

Ein erstes Temperaturmaximum wird erreicht:

bei Miete 1 (RL + N) bei Miete 4 (RL- N) bei Miete Ö (RLo)

nach 14 Tagen mit 59° C (erstes Maximum) nach 17 Tagen mit 47° C

nach 17 Tagen mit 39° C

Ohne den Kälterückfall in der beginnenden mesophilen Phase hätte sich das Tem- peraturmaximum bei Miete 1 noch frühzeitiger eingestellt.

Anschließend an diese Maxima folgte ein Temperaturrückgang; bei den Mieten 1 und 4 handelte es sich um normal abklingende Phasen, die praktisch nicht mehr von den Schwankungen der Außentemperatur beeinflußt wurden. Bei der Miete O dagegen be- wirkte jedes Absinken der Luftmitteltemperatur unter 15° C ein starkes Absinken der Mietentemperatur.

Die erste Behandlung der Mieten 1 und 4 erfolgte nach 24 Tagen durch Hacken und Umschichten. Die Miete O erfuhr in diesem Zeitpunkt keine Behandlung; der zufällig ähnliche Temperaturverlauf ist bei dieser Miete wohl in erster Linie durch das Absinken der Außentemperatur (Tagesmittel unter 15° C) bedingt; die gleiche Erscheinung trat etwa 15 Tage später noch einmal auf. Es könnten aber auch Umstellungen in der Mikro- flora mitgewirkt haben. Das Hacken und Umschichten hatte eine spontane starke Tem- peraturerhöhung zur Folge, die Verrottung wurde frisch angeregt. Die Miete 1 erreichte nach 6 Tagen ein neues Maximum von 56° C, die Miete 4 nach 4 Tagen ihr absolutes Maximum von 51

°

C.

Die anschließende abklingende Phase verlief bei der Miete 4 steil, in 12 Tagen (nach Höchststand) sank die Temperatur unter 30° C. Bei der Miete 1 blieb die Temperatur noch 19 Tage über 45° C und fiel erst nach 27 Tagen unter 30° C. Diese lang andauernde

(13)

Versuchsanlage Adlisberg

Kompostplatz der Eidgenössischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Birmensdorf ZH

(14)

Kompost der Miete 0 RLo nach etwa 140 Tagen.

Verrottung läu/t erst an.

Kompost der Miete 1 RL + N nach etwa 140 Tagen.

Verrottung ist abgeschlossen.

(15)

mesophile Phase förderte die Verrottung sehr wesentlich. Im gleichen Zeitraum schwankte die Temperatur der Miete 0 um 30° C (

±

5° C); wie bereits erwähnt, war dieser Tem- peraturverlauf maßgeblich durch die absinkende Außentemperatur beeinflußt. 60 Tage

(20. 7. 57) nach Versuchsbeginn fiel die Temperatur unter 25° C, also in den Bereich der Umgebungstemperatur zurück.

Da in diesem Zeitpunkt auch die beiden andern Mieten ebenfalls abgekühlt waren (außergewöhnlich tiefe Mitteltemperaturen der Luft vom 11. 7. bis 24. 7. 57, um und unter 15° C), wurde am 64. Tag nach Versuchsbeginn für die Mieten 1 und 4 die übliche Be- handlung wiederholt und die Miete 0 das erstemal umgeschichtet, jedoch ohne zu hacken.

Alle Mieten reagierten auf diese Behandlung durch erneuten Temperaturanstieg, der aber flacher verlief und geringere Höhen erreichte:

Miete 0 m 21 Tagen 26° C Miete 4 m 19 Tagen 29° C Miete 1 m 21 Tagen 34° C

Darauf folgte bei allen Mieten eine langsam abklingende Phase. Eine dritte (Miete 1 und 4) bzw. zweite Behandlung (Miete 0) 163 Tage nach Versuchsbeginn zeigte bei den Mieten 0 und 4 noch eine schwache, aber doch eindeutige Temperaturreaktion ( 5° C), ein Zeichen, daß bei diesen Mieten der Verrottungsvorgang noch nicht restlos abgeschlos- sen war. Die Miete 1 wies jedoch keine eindeutig feststellbare Reaktion mehr auf ( 1

°

C

= Meßtoleranz); die Verrottung war damit hier abgeschlossen.

Das Endprodukt der Mieten 1 und 4 war nach Abschluß des Versuches, d. h. nach etwa 140 Tagen ein homogener, fein gekrümelter Kompost, der ohne jede weitere Be- handlung für Saat und Verschulfelder verwendet werden konnte. Eine direkte Verwen- dung des Kompostes von Miete 0 war dagegen nicht möglich, da er noch zu grobe Struk- tur (Blatt- und Zweigreste) aufwies und auch später noch auf Umschichten mit merk- lichem Temperaturanstieg reagierte.

Allein das mechanische Hacken der Blätter beim Aufsetzen und des in Verrottung begriffenen Kompostes beim periodischen Umschichten hat den Temperaturverlauf (Mieten 1 und 4) wesentlich _beeinflußt, die Spitzen kamen dadurch in den Bereich der thermophilen Phase (über 50° C). Die Einengung des C:N-Verhältnisses durch die Zu- gabe von Harnstoff hat den Temperaturverlauf bei der Miete 1 noch zusätzlich verstärkt, in dem Sinn, daß die Temperatur gegenüber der Miete 4 rascher anstieg, früher und ein höheres Maximum erreichte, im ganzen Verlauf auffällig höher lag und wesentlich län- ger im thermophilen und mesophilen Bereich verlief.

Durch zweckmäßige Kombination der erwähnten Maßnahmen konnte der Verrot- tungsvorgang in vorliegendem Versuche auf 4½ Monate verkürzt werden ( Miete 1), bei ungünstigem C: N-Verhältnis (Miete 4) dauert er etwas länger, aber auf keinen Fall mehr als ein Jahr.

Nachträgliche Messungen im praktischen Betrieb haben ergeben, daß sich der Vor- gang bei ähnlichem Temperaturgang noch mehr verkürzen läßt, wenn die zweite Be- handlung etwas früher, beim Übergang von der thermophilen zur abklingenden meso- philen Phase oder bei einem Temperaturrückgang auf etwa 10-15° C unter den vorher-

(16)

gehenden Höchststand erfolgt. Die Reaktion ist dann stärker, der Kompost bleibt länger im thermophilen und mesophilen Bereich und die Verrottung ist damit noch intensiver.

Auch die allfällige dritte Behandlung wird zweckmäßig in den mesophilen Bereich vor- verlegt.

235 Kontrolle und Beeinflussung der Belüftung

Bei der Kornpostbereitung ist aerober Abbau, d. h. eine Verrottung erwünscht; ein anaerober Abbau, d. h. eine Faulung, hemmt den Vorgang, zerstört wertvolle Kornpost- bestandteile und kann wuchs- und pflanzenschädigende Stoffe erzeugen. Bei der anaero- ben Faulung wird unter anderem Schwefelwasserstoff (H2S) frei. Dieser Faktor wurde bei diesen Versuchen zur Kontrolle der Belüftung benützt.

Periodisch wurden in die Mieten stark versilberte Metallstäbe gesteckt und mehrere Tage darin belassen. Ließen sich nach dem Ausziehen der Stäbe deutliche schwarze Flecken feststellen, so deutete dies auf Zonen anaerober Faulung (Bildung von schwar- zem Silbersulfid AgS) .

Bei den Mieten 0, 1 und 4 verlief diese Kontrolle, mit wenig kleinen Flecken bei der Miete 0, durchwegs negativ. Zusätzliche Maßnahmen zur Belüftung waren somit über- flüssig. Bei der Miete 0 waren solche absichtlich nicht vorgesehen, bei den beiden andern Mieten absolut nicht notwendig.

236 Temperaturverlauf bei Komposten mit zusätzlichen Beimischungen

Die Mieten 2, 3, 5 und 6 enthielten neben je einem Raumteil Reisig und gehackten Laubes noch einen Raumteil Sägemehl, Klärschlamm, Torf oder Müllrohkompost. Bei den Mieten 2 (RLH+N) und 5 (RLT +N) wurden wieder pro m3 Kompost 2 kg Harn- stoff als Stickstofflieferant beigemischt, da Sägemehl und Torf ebenfalls ein zu weites C:N-Verhältnis aufweisen. Klärschlamm und Müllrohkompost enthalten in sich genü- gend Stickstoff für diesen Zweck.

Bei Sägemehl und Torf handelt es sich um organische Stoffe, die in bezug auf Struk- tur und Zusammensetzung verhältnismäßig homogen und an sich biologisch wenig aktiv sind. Der Temperaturverlauf bei Komposten mit diesen Beimischungen verlief sehr unter- schiedlich.

Bei der Miete 2 (RLH + N) stieg die Temperatur sofort nach dem Aufsetzen rasch an. Der Anstieg wurde durch den Kälterückfall nur unwesentlich gebremst, aber nicht im Sinne eines Rückganges beeinflußt. Nach 12 Tagen war bereits das Maximum von 61

°

C erreicht. Die Temperatur klang bis zur ersten Behandlung (nach 24 Tagen) bloß auf 45° C ab und stieg darauf innert 6 Tagen erneut auf 59° C. Vor der zweiten Be- handlung sank sie auf 22° C, erreichte aber 21 Tage darauf noch ein drittes Maximum von 40° C. Nach der dritten Behandlung setzte praktisch kein Temperaturanstieg mehr ein, die Verrottung war somit abgeschlossen.

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Temperaturverlauf bei Komposten mit zusätzlichen Beimischungen (Sägemehl H, Torf T)

Temperatur

·c

.

···••::;: ...

...

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o...L..,~~~---,---.---.---.---.---

22. 1. 1. 1. 1. 1. 1.

Mai Juni Juli August September Oktober November

Der Temperaturverlauf war bei dieser Miete ähnlich wie bei der Miete 1 (RL + N), wies aber noch höhere Spitzentemperaturen auf und stieg am Anfang noch rascher und ohne merkliche Reaktion auf die Außentemperatur an. Dieser aktivierende Einfluß der Sägemehlbeimischung ist darauf zurückzuführen, daß bei frischem Sägemehl bei gün- stigen Feuchtigkeitsverhältnissen Gärungsvorgänge auftreten können, die im vorliegen- den Fall den ähnlichen Verrottungsvorgang unterstützt bzw. verstärkt haben. Es sind ja auch Selbstentzündungen von Holzindustrieabfallagern bekannt.

Es ist noch zu erwähnen, daß die Miete 2 bei den ersten beiden Behandlungen zu- sätzlich befeuchtet werden mußte, da sie auch im Kern erheblich zu trocken war. Bei den übrigen Mieten war diese Maßnahme nie notwendig, einzelne waren eher fast zu feucht.

Im Gegensatz zur eben erwähnten Miete 2 verlief die Temperatur in der Miete 5 (RLT + N) wesentlich gedämpfter. Nach einem sehr langsamen Aufstieg mit eindeutiger Reaktion auf den Kälterückfall wurde erst nach 17 Tagen ein Höchststand von 41

°

C er- reicht. Nach der ersten Behandlung stieg die Temperatur nach 4 Tagen noch einmal auf 40° C, fiel darauf auf 32° C. Diese außergewöhnliche Temperaturschwankung ist durch einen zweiten Kälterückfall in der Zeit vom 23.-25. 6. 57 bedingt. E~ tritt auch bei den andern Mieten in Erscheinung, aber nicht so auffällig, da deren Temperaturen in die- sem Zeitpunkt wesentlich höher lagen, der Verrottungsprozeß entsprechend aktiver war und damit wenig beeinflußt wurde. Nach der zweiten und dritten Behandlung war noch eine leichte Temperaturerhöhung festzustellen; ein Zeichen, daß die Verrottung noch nicht abgeschlossen war, aber sehr schleppend vor sich ging.

Durch die Beimischung von Torf verlief der Vorgang auffällig zögernd und gedämpft.

Der Torf ist ja an sich ein bereits weitgehend abgebautes Material, das nur noch sehr beschränkt in den Verrottungsprozeß eingesetzt («reaktiviert») werden kann und daher bei erheblicher Beimischung als Ballast wirkt. Das beträchtliche W asserhaltungsvermö- gen des angewandten Torfes hat wahrscheinlich diese Ballastwirkung noch erhöht. Zu- sätzlich kann sich auch die saure Reaktion des Torfes, die bekanntlich verrottungshem- mend ist, ausgewirkt haben.

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Müllrohkompost und Klärschlamm sind je nach Herkunft, Jahreszeit und Aufberei- tung sehr unterschiedlich in der Zusammensetzung. Müllrohkompost ist biologisch sehr aktiv, da er aus einem beginnenden Verrottungsvorgang stammt; der Klärschlamm in der angewandten Form hatte bereils die biologisch aktiven Stadien seiner Aufbereitung (Ausfaulung) hinter sich.

Bei der Miete 6 (RLM) stieg die Temperatur gleich nach dem Aufsetzen der Miete steil an und erreichte schon nach 5 Tagen den Höchstwert von 66° C (absolutes Maxi- mum aller gemessenen Werte!). Dieser Höchstwert wurde ausgerechnet am Tag mit den tiefsten Außentemperaturen gemessen, ein Hinweis, daß bei richtig eingesetzter Ver- roltung der Vorgang von den Außenbedingungen wenig beeinflußt wird.

Temperaturverlauf bei Komposten mit zusätzlichen Beimischungen (Müllrohkompost M, Klärschlamm K; Vergleichsmiete mit ausschließlich Siedlungsabfällen MK)

Temperatur

·c

60

50

:

'

40

30

20

10

0

22. 1. 1. 1. 1. 1. 1.

Mai Juni Juli August September Oktober November

Diese Feststellung wurde auch durch Messungen an Kornpostmieten (RL + N) bestä- tigt, die nach Aufsetzen im Dezember, selbst bei Schneebedeckung der Mieten, im ge- wohnten Temperaturablauf Höchstwerte von über 60° C erreichten.

Die Miete 6 wie~ anschließend an die erste und zweite Behandlung Temperaturspitzen von 63° C und 4,4° C auf. Auch nach der dritten Behandlung ließ sich trotz der voran- gehenden intensiven Verrottung noch eine merkliche Reaktion erkennen. Bei der aus- gesprochen heterogenen Zusammensetzung des Müllanteils kann es immer vorkommen, daß einzelne Bestandteile erst verspätet zur Verrottung kommen. Die Beimischung des angerotteten Müllrohkompostes hat sich sehr fördernd auf den Verrottungsprozeß aus- gewirkt; diese Miete wies den Temperaturverlauf mit den höchsten Werten auf.

Wesentlich ungünstiger verlief die Temperaturkurve bei der Miete 3 ( RLK). Der Aufstieg zu Beginn verlief langsamer, die Spitzentemperatur erreichte nur 47°, 49° und 33° C. Auch nach der dritten Behandlung stellte sich noch eine merkliche Temperatur- steigerung ein. Verlief die Temperaturkurve schon nur im mesophilen Bereich, so waren dazu in dieser Miete die Belüftungsverhältnisse noch ausgesprochen ungenügend. Der zähe, lehmartige Klärschlamm konnte, wie eingangs erwähnt, nur schwer zerkleinert wer- den. Er wirkte in der Miete stark abdichtend und hemmte die Durchlüftung. In dieser

(19)

Miete und der Miete 7 (MK) ließen sich im Gegensatz zu den anderen Mieten ausge- dehnte Zonen mit anaerober Faulung feststellen. Auch die mechanische Bearbeitung an- läßlich der Behandlungen war durch den lehmartigen Zustand des Klärschlammes sehr erschwert; die erwünschte fortschreitende Zerkleinerung und Homogenisierung des Kompostes konnte nur in beschränktem Ausmaß erreicht werden.

Bei der Miete 7 (MK = Vergleich mit Versuchen EAWAG) lagen die Verhältnisse noch eher ungünstiger. Die hohe biologische Aktivität des Müllrohkompostes wurde weit- gehend durch die ungünstigen Eigenschaften des Klärschlammes aufgehoben, anderseits fehlte hier das Reisig, das wesentlich besser durchlüftend wirkt als der Müllrohkompost.

3 Folgerungen

Durch die kombinierte Anwendung beschleunigend wirkender Faktoren und Maß- nahmen konnte die Verrottungszeit von Mischkomposten mit einem wesentlichen Anteil von Waldabfällen auf etwa 4-5 Monate verkürzt werden.

Bei genauer Verfolgung des Temperaturganges und entsprechend angepaßtem Ein- satz der Behandlungen (Hacken und Umschichten im oberen Bereich der abklingenden Phasen, etwa 10-15° C unter dem vorangehenden Maximum) kann die Verrottungszeit noch mehr gerafft werden. Mit der periodischen Messung der Mietentemperaturen läßt sich der Vorgang mit einfachsten Mitteln überwachen und lenken.

Die mechanische Aufbereitung und Zwischenbehandlung des Kompostes, wie auch die Einstellung eines zweckmäßigen C: N-Verhältnisses haben sich eindeutig beschleu- nigend ausgewirkt.

Die Kontrolle der Belüftung erwies sich als weniger dringlich, besonders bei den Mieten, die einen wesentlichen Anteil an Reisig aufwiesen. Einzig der in Trockenbeeten bis zur Stichfestigkeit entwässerte Klärschlamm wirkte hemmend auf die Durchlüftung.

Reisig mit grünen Nadeln wirkte sich auf den Verrottungsvorgang sehr fördernd aus;

die Verrottung der Nadeln hebt den Temperaturverlauf, die sperrige Struktur schafft günstige Belüftungsverhältnisse. Gehacktes Laub schichtete sich erheblich weniger und verrottete viel rascher als unbehandeltes.

Torf hemmte die Verrottung merklich und wird zweckmäßig erst nach Abschluß der Wärmephasen (bei der dritten Behandlung) und in beschränktem Ausmaß beigegeben

(R: L:T = 2: 2 :1). Sägemehl förderte die Temperaturentwicklung merklich.

Müllrohkompost, als angerottetes Material, beschleunigte und hob den Temperatur- verlauf erheblich. Klärschlamm in der hier verwendeten Art wirkte dagegen auf Tem- peratur und Durchlüftung sehr ungünstig; anders aufbereiteter Klärschlamm wird noch auf seine Eignung geprüft.

Erste Saatversuche zeigten mit den Mischkomposten von Reisig, Laub, Torf und Müll- rohkompost (Mieten 1, 4, 5, 6) gute Ergebnisse. Beim Mischkompost mit Sägemehl war das Resultat weniger günstig. Die Sämlinge wiesen auffällige Chlorosen auf, deren Ur-

(20)

sachen noch abzuklären sind. Von der Beimischung von Holzindustrieabfällen•21um Korn"• post muß vorläufig noch dringend abgeraten werden. Versuche zum Einbau dieser Aus- gangsmaterialgruppe sind im Gange. Beim Mischkompost mit Klärschlamm (Miete 6) war der Saaterfolg an sich nicht schlecht, der Kompost blieb aber noch lange Zeit aus- gesprochen schollig und erschwerte daher die Anlage von Saaten. Bei der Mitverwen- dung von Siedlungsabfällen sind noch psychologische und hygienische Momente zu be- rücksichtigen. Müllrohkompost und Klärschlamm werden in sehr unterschiedlicher Form angeliefert. Der Verlauf der Verrottung ist daher verschieden und ebenso das End- produkt.

4 Anleitung für die Kornpostbereitung in der Praxis

41 Vorläufig zu empfehlende Kornpostmischungen 1 Teil Reisig

1 Teil Laub

2 kg Harnstoff pro m3 Frischkompost 2 Teile Reisig

2 Teile Laub 1 Teil Torf

2 kg Harnstoff pro m3 Frischkompost 1 Teil Reisig

1 Teil Laub

1 Teil Müllrohkompost

42 Aufbereitung der Rohstoffe

Reisig: Nadelbaumreisig mit grünen Nadeln bis zu Aststärken von höchstens 2-3 cm ausschneiteln und mit Silohäcksler oder Kurzfutterschneidmaschine auf etwa 5 cm kurz- schneiden.

Reisighäckselhaufen auf Temperatur kontrollieren, erhitzen sich rasch. Überhitzung durch sofortiges Aufsetzen der Mieten verhindern.

Laub: Mit Hackeinrichtungen (Schlagmühlen, Stiftendreschmaschinen, Mistwölfen usw.) zerreißen; feuchtes, eventuell gelagertes Laub eignet sich besser als trockenes.

Torf: Wenn notwendig, mit Hackeinrichtungen zerreißen.

Müllrohkompost: Als angerotteter Kompost von Kompostieranlagen beziehen; beson- dere Aufbereitung nicht notwendig.

Harnstoff: in granulierter Form beziehen.

(21)

43 Aufsetzen der Mieten

Auf schattiger Lage lange, schmale Mieten aufsetzen (trapezförmiger Querschnitt, Fußbreite höchstens 2 m, Höhe etwa 1-1,20 m).

Aufbereitetes Rohmaterial entsprechend beabsichtigter Mischung aufsetzen und gut durchmischen. Harnstoff lagenweise gut verteilt aufstreuen. Trockenes Material mit Wasser leicht anfeuchten; soll sich beim Pressen in der Hand feucht anfühlen, aber kein Wasser abtropfen lassen.

Querschnitt durch Kompostmiete

44 Kontrolle und Behandlung der Mieten

Randzone Verrottungszone Allfällige Faulzonen

Nach neuem Aufsetzen der Mieten und nach Umschichtung tägliche Temperatur- messung mit Heustock- oder Fühlerthermometer (Fühlerlänge mindestens 65-70 cm) in der Mietenmitte. Temperatur nach Messung aufschreiben oder als Kurve auftragen.

Wenn die Temperatur über 70° C steigt, Miete sofort hacken und umschichten (glei- che Geräte wie bei Aufbereitung von Laub).

Bei normalem Temperaturverlauf hacken und umschichten, wenn die Temperatur 15° C unter das vorhergehende Maximum gefallen ist. In der Regel genügen zwei bis drei solche Behandlungen in Abständen von etwa 4 bis 6 Wochen. Maßgebend für den Zeitpunkt der Behandlung ist aber in erster Linie der Temperaturverlauf.

Temperatur

·c

60

50

40

30 20

10

Idealer Temperaturverlauf bei der Bereitung von Waldkompost

Erstes Hocken und Umschichten

Zweites Hocken und Umschichten

Bereich der mittleren Tagestemperatur

/'"'j ev. Drittes Hacken

\T„ und Umschichten 1

0 . . . J - - - r - - r - - - . - - , - - - , - - , , - - r - - r - - . - - . - - . - - - - . - - - - . - - - - . - - - , - - - , - - - -

4 5 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Wochen

(22)

Beim Umschichten, wenn notwendig, frisch befeuchten.

Weißlicher Schimmel im Innern der Mieten ist ein Zeichen von guter, aktiver Ver- rottung.

Schwarze, speckige, nach faulen Eiern stinkende Stellen deuten auf Fäulnis, verur- sacht durch ungenügende Durchlüftung. Treten solche Stellen häufig und in größerem Ausmaß auf, so ist die Durchlüftung wöchentlich einmal mit einem versilberten Metall- slab zu prüfen (Metallstab = Rundmessing 120-140 cm lang, 1 cm Durchmesser mit Silberauflage von etwa 200 µ) . Stab senkrecht durch die Mitte der Miete stecken, zwei bis drei Tage stecken lassen; zeigen sich beim Ausziehen deutliche schwarze Flecken, so ist die Miete sofort zu hacken und umzuschichten. In Zukunft ist der Reisiganteil des Ge- misches zu erhöhen.

45 Abschluli der Verrottung

Stellt sich nach dreimaliger Behandlung kein merklicher Temperaturanstieg (mehr als 3-4° C) innert 14 Tagen ein, so kann die Verrottung als abgeschlossen betrachtet werden.

Kompost, der wesentlich wärmer ist als die durchschnittliche Außentemperatur (mehr als 5° C), noch nicht dreimal behandelt ist oder 14 Tage nach der dritten Behandlung einen deutlichen Wärmeanstieg aufweist, darf noch nicht für Saaten oder Verschulungen verwendet werden, da er die Pflanzen erheblich schädigen kann.

Wird der Kompost nicht unmittelbar nach Abschluß der Verrottung verwendet, so kann er unbedenklich auI den Mieten belassen werden. Nach längerer Lagerung (mehr als 3 Monate) empfiehlt sich, den Kompost unmittelbar vor der Verwendung durch mechanisches Hacken aufzulockern.

Zusammenfassung

Resume - Riassunto - Summary

Für die Strukturverbesserung und beiläufig auch als Düngung von Forstgartenböden wird in der Schweiz häufig Kompost angewendet. Dieser Kompost wird zur Hauptsache aus Waldabfällen i. w. S. (Nadelbaumreisig, Laub, Torf) bereitet. Bei der bisher üblichen Art der Aufbereitung dauerte die Verrottung aber bis zu drei Jahren.

Versuche zur Beschleunigung der Kompostbereitung haben ergeben, daß die V errot- tungszeit auf wenige Monate verkürzt werden kann, und zwar durch zweckmäßige Kom- bination folgender Maßnahmen:

- wiederholte mechanische Zerkleinerung der Rohstoffe und des angerotteten Kompostes - Einstellung eines für die Verrottung günstigen Kohlenstoff: Stickstoff-Verhältnisses

durch Beigabe von stickstoffhaltigen Chemikalien - Kontrolle und Steuerung des Temperaturverlaufes - Kontrolle und Steuerung der Belüftung.

(23)

In diese Versuche zur Beschleunigung der Kompostbereitung wurden weitere Roh- stoffgruppen einbezogen, die für die K.ompostversorgung in Frage kommen können, und zwar

H olzindustrieab jälle Siedlungsab fälle.

Recherches en vue de reduire la duree de preparation du compost

Le compost est utilise generalement en Suisse dans les pepinieres forestieres pour ame- liorer la structure du sol et a titre d' engrais. Ce compost est prepare principalement a l' aide de debris forestiers (Zitiere de resineux, feuillage, tourbe). En utilisant les methodes connues jusqu'ici on doit compter jusqu'a 3 ans pour obtenir la decomposition complete des debris organiques.

Des essais ont ete entrepris en vue d' accelerer ce processus et on a pu le reduire a quel- ques mois seulement en combinant judicieusement les mesures suivantes:

hacher a plusieurs reprises la matiere premiere et le compost partiellement decompose ajouter un element contenant de l' azote afin d' arriver a une relation carbone-azote qui soit favorable a la decomposition

observer et regler le GOUTS de la temperature pendant la decomposition controler et regler l' aeration des tas.

Dans le cadre des recherches entreprises pour obtenir une preparation acceleree du compost on a _egalement etudie l' emploi d' autres matieres premieres telles que

dechets de scierie - ordures menageres.

Esperimenti sul modo di accelerare la preparazione di terriccio organico

Per migliorare la struttura e occasionalmente anche per fertilizzare il terreno di vivai forestali si ja spesso ricorso, in Svizzera, ad un terriccio preparato prevalentemente con sottoprodotti del bosco (jrasche di conifere, fogliame, torba). Tuttavia, con i sistemi di preparazione finora usati, la decomposizione durava perfino tre anni.

Da esperimen_ti sul modo di accelerare la preparazione di questo terriccio e risultato ehe il periodo di decomposizione puo essere ridotto a pochi mesi, purche si combinino opportunamente le seguenti misure:

ripetuto sminuzzamento meccanico della materia prima e del terriccio gia in fase di decomposizione

aggiunta di prodotti chimici azotati per assecondare i processi di decomposizione mediante un favorevole rapporto carbonio: azoto

controllo e regolazione dell' andamento della temperatura controllo e regolazione dell'aerazione.

(24)

In questi esperimenti sull'accelerazione della preparazione del terriccio furono inclusi anche altri gruppi di materie prime, ehe entrano pure in linea di conto per la produzione di terriccio, ossia

residui della lavorazione del lcgno rifiuti di abitati.

Experiments with a view to accelerate the preparation of compost

In order to improve the soil structure and at the same time to manure forest nursery soils, compost is frequently used in Switzerland. This compost is prepared mainly from forest waste in its wider sense (fagot-wood of coniferous trees, foliage, turf ). Howevcr, with the process of preparation which has been in use up to now, the decomposition has taken up to 3 years.

Experiments with a view to accclerate the preparation of compost have shown that the decomposition period can be reduced to a few months by suitably combining the follo- wing measures:

repeated mechanical chopping of the raw material and the partly decomposed compost creation of a carbon-nitrogen ratio favouring the decomposition process by the addi- tion of nitrogenous chemicals

Control and direction of the temperature Control and direction of the aeration.

In these experiments aiming at an accelerated preparation of compost, further groups of raw materials were included as being appropriate to the supply of compost, namely:

waste from the wood industry - domestic wastc.

Literaturauszug

B rau n , R.: Grundsätzliche Fragen bei der Behandlung von Siedlungsabfällen. Enthalten in: Ar- beitsgemeinschaft für kommunale Abfallwirtschaft; Arbeitstagung in Düsseldorf vom 4. bis 6. Juli 1957, S. 57-63.

Braun, R., und A 11 e n s p ach, H.: Versuche über die gemeinsame Verrottung von Müll und Klärschlamm. Schweiz. Zeitschr. f. Hydrologie, Vol. XX, Fase. 1, 1958.

Braun, R.: Die Verarbeitung und Verwertung von Müll und Klärschlamm. Schweiz. Bauzeitung, Heft 7, LXXVII. Jahrg., 1959.

I n f o r m a t i o n s b I ä t t e r der Internationalen Arbeitsgemeinschaft fiir Müllforschung (I.A.M.), Zürich.

Richard, F., und S ur b er, E., 1955: Bodenkundliche Fragen im Forstgarten. Kurzmitteilung Nr. 7 der Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen.

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Sc h a i r er, E.: Düngung von Pflanzschulen und Kornpostbereitung. Allgemeine Forstzeitschr., XIV. Jahrg., Nr. 20, 1959, S. 377-381.

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Referenzen

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