Das diesem Dokument zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
unter dem Förderkennzeichen 16OH21005 gefördert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt
beim Autor/bei der Autorin.
Inhalte der Veranstaltung
1
UN TE RN HE ME NS ÜF HR UN G
Inhalte der Veranstaltung
Grundlagen der Unternehmensführung
Grundlagen Management
Strategisches Management
Prozess des Strategischen Managements
Normatives Management
Strategische Analyse - Ziele
- Instrumente
Strategie- entwicklung
Strategieim- plementierung
Strategische Kontrolle
Grundgedanken und Ziele der Strategischen Analyse
Warum ist es wichtig, vor der eigentlichen
Strategieentwicklung eine umfassende strategische Analyse vorzunehmen?
2
Grundgedanken und Ziele der Strategischen Analyse
• Unternehmen sind Teil eines umfassenderen Ganzen:
– Branchenzugehörigkeit – Gesellschaftlich-
rechtliches Umfeld – ...
• Unternehmen bestehen aus vielen Teilen:
- Materielle/technische, personelle Ressourcen - Unterschiedliche
Funktionsbereiche (Einkauf, Produktion, Absatz, etc.)
- ...
3
Grundgedanken und Ziele der Strategischen Analyse
4
Welche Herausforderungen ergeben sich in Bezug auf die Strategische Analyse?
Frühe Gedanken zur Strategischen Analyse
„Wenn Du den Feind und Dich selbst kennst,
brauchst Du den
Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.“
(ca. 350 v. Chr.)
5
Grundgedanken und Ziele der Strategischen Analyse
• Ausgangspunkt des strategischen Planungsprozesses ist die Schaffung einer Informationsbasis in Form einer umfassenden und systematischen strategischen Analyse.
• Die strategische Analyse ist unterteilbar in:
– Externe Analyse / Umweltanalyse („Blick nach außen“)
– Interne Analyse / Unternehmensanalyse („Blick nach innen“)
– Gegenüberstellung von Umwelt- und Unternehmensanalyse zur Ermittlung strategischer Schlüsselfaktoren à Prognose
• Eine SWOT-Analyse kann dabei den Rahmen bilden. Zur
Informationsbeschaffung in den jeweiligen Bereichen des SWOT-Rahmens dienen eine Vielzahl weiterer Instrumente, die im folgenden integriert sind.
6
Gegenüberstellung:
Prognose
Strategische Schlüsselfaktoren
Interne Analyse Externe Analyse
Aufbau der Strategischen Analyse
7
Opportunities Threats Strengths Haben wir die
Stärken, um Chancen zu nutzen?
Haben wir die Stärken, um Risiken zu bewältigen?
Weaknesses Welche Chancen verpassen wir wegen unserer Schwächen?
Welchen Risiken sind wir wegen unserer
Schwächen ausgesetzt?
Interne Analyse:
Ressourcen und
Fähigkeiten
Externe Analyse:
Makro- und Branchenumwelt
Vgl. Hungenberg (2014), S.
Aufbau der Strategischen Analyse: Externe Perspektive
8
Opportunities Threats Strengths Haben wir die
Stärken, um Chancen zu nutzen?
Haben wir die Stärken, um Risiken zu bewältigen?
Weaknesses Welche Chancen verpassen wir wegen unserer Schwächen?
Welchen Risiken sind wir wegen unserer
Schwächen ausgesetzt?
Interne Analyse:
Ressourcen und
Fähigkeiten
Externe Analyse:
Makro- und Branchenumwelt
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 87ff.
Externe Analyse
9
Die externe Analyse dient dazu, Chancen zu erkennen und auf Risiken aufmerksam zu machen, die sich aus der externen Umwelt für das
Unternehmen ergeben.
Grundprobleme der externen Analyse 1/4:
Hohe Dynamik
10 Hohe Ähnlichkeit der Umwelt vor
und nach der Veränderung
Radikaler Wandel der Umwelt durch die Veränderung
Steigende Intensität der Veränderung
Seltene Veränderung der Umwelt innerhalb einer Periode
Häufige Veränderung der Umwelt innerhalb einer Periode
Steigende Häufigkeit der Veränderung
S te ig en de In te nsi tä t d er Ve rä nd er un g
Unsicherheit in
Bezug auf eine sich stark verändernden Umwelt
Hohe Unsicherheit über die Entwicklung der Umwelt
Relative Stabilität der Umwelt
Unsicherheit in Bezug auf stetig wechselnde Umweltbedingungen Steigende Häufigkeit der Veränderung
St eigende Int ensit ät von Ve rä n d er u n g en
Steigende Häufigkeit von Veränderungen
Grundprobleme der externen Analyse 2/4:
Unsicherheit
• Resultat der Dynamik: Unsicherheit
• Unsicherheit kann nicht vollständig beseitigt werden, es bleiben immer Risiken bestehen.
11
Zeit
Umsatz der Unternehmens
?
Grundprobleme der externen Analyse 3/4:
eingeschränkte Wahrnehmung
Annahme beschränkter Rationalität: Individuen nehmen die Umwelt subjektiv verzerrt wahr
12
Manager orientieren sich bei ihren Einschätzung an
Sachverhalten, die in der Vergangenheit wichtig waren
Neuartige, bzw.
kontroverse Sachverhalte werden oft übersehen oder untergewichtet
Manager lassen sich bei ihren Einschätzungen von Werten leiten
Manager lassen sich durch ihre Erfahrungen aus der
Vergangenheit leiten
Neuartige, bzw.
kontroverse Sachverhalte werden oft übersehen oder
untergewicht et
Heterogenes Analyseteam, Einsatz
Externer (Berater),
„Advocatus Diaboli“
Wichtig daher:
Grundprobleme der externen Analyse 4/4:
hohe Komplexität
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Ökologische Umwelt
§ Standorte
§ Verfügbarkeit von natürlichen
Ressourcen
§ Emissionen
§ …
Ökonomische Umwelt
§ Wirtschaftswachstum
§ Zinsniveau
§ Inflation
§ Arbeitslosigkeit
§ Konjunkturelle Lage
§ Wechselkurse
§ …
Technologische Umwelt
§ Basistechnologien
§ Schlüsseltechnologien
§ Schrittmachertechnologien
§ …
Gesellschaftliche Umwelt
§ Bevölkerungsstruktur
§ Bildungswesen
§ Kulturelle, ethische und religiöse Werte und Einstellungen
§ …
Politisch- rechtliche Umwelt
§ Rechtliche Normen
§ Rechtshandhabung
§ Organisation und Stabilität des politischen Systems
§ …
Unternehmen
Kunden
Wettbewerber
Makroumwelt Branchenumwelt
Unüberschaubarviele Einflussfaktoren aus der externen Umwelt
Einflussfaktoren beeinflussensich gegenseitig
Veränderung an einer Stelle führen zu mehreren gleich- oder gegenläufigen Entwicklungen an anderer Stelle
Ziel:Komplexität der Umwelt auf ein fassbares Maß zu reduzieren
In Anlehnung an Hungenberg (2014), S. 95
Analyse der globalen Umwelt (Makroumwelt) mit der PESTEL-Analyse
• Die Analyse der globalen Umwelt bezieht sich auf Faktoren, die
branchenunabhängig auf eine Vielzahl von Unternehmen einwirken und von ihnen nicht beeinflussbar sind.
• Das PESTEL-Framework bietet einen umfassenden analytischen Rahmen für die Untersuchung der globalen Umwelt:
• Vorgehensweise:
1. Identifikation potentieller, relevanter Einflussfaktoren
2. Priorisierung der Einflussfaktoren zur Auswahl von 15-30 Schlüsselfaktoren 3. Analyse der Schlüsselfaktoren mittels weiterer Informationsquellen
4. Erstellung einer Prognose über mögliche Entwicklungen der Faktoren (z.B.
Szenarien)
5. Prüfung der Auswirkungen und der Interdependenzen auf die Unternehmenszukunft 6. Ableitung strategischer Maßnahmen
Vgl. Reisinger/Gattringer/Strehl (2013) 14
Analyse der globalen Umwelt (Makroumwelt) mit der PESTEL-Analyse
Reisinger/Gattringer/Strehl (2013) 15
Branchenstrukturanalyse nach Porter
16
Analyse der
Wettbewerbssituation und der Branchenentwicklung
Ist die Branche für das Unternehmen
langfristig profitabel?
Potenzielle Konkurrenten
Abnehmer Lieferanten
Branchen- wettbewerb
Rivalität zwischen den bestehenden Wettbewerbern
Ersatzprodukte Marktmacht
der
Lieferanten Bedrohung durch Ersatzprodukte Bedrohung durch
potenzielle Konkurrenten
Marktmacht der Abnehmer
Vgl. Hungenberg (2014), S. 105
Branchen im Wandel
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Auslöser: Verändertes Kundenverhalten
Analyse sich verändernder Wettbewerbsmuster
Wettbewerbsvorteile durch neue Geschäftsmodelle
Hotels
Bio- technologie Agrarindustrie
Auto- Bank Transport-
dienstleistungen
Benzin
TV, Hifi Krankenhäuser
Managed Care
Catering
Pharmaindustrie
Nutra- ceuticals Konsumgüter
Auto- Supermärkte Automobil Flotten-
management
Banken
All-Finanz Versicherungen
Tankshops
Lebensmitteleinzelhandel
Öl-Industrie
Wasser
Multi- Utility
Energieversorger
Telekom IT Consulting
IT- Out- sourcing Software
Computer
Multi- Media
Neue Märkte Etablierte Branchen
Vgl. Hungenberg (2014), S. 115
Konkurrenzanalyse
18
• Die Analyse der Konkurrenten sollte die wichtigsten aktuellen
Konkurrenten, aber auch potentielle künftige Konkurrenten abdecken.
Reisinger/Gattringer/Strehl (2013)
Markt- und Kundenanalyse
19
Kriterium Konsumgütermarkt Investitionsgütermarkt Art der Kunden
Kaufgewohnheiten
Kundenbedürfnisse/
-präferenzen
§ Alter
§ Geschlecht
§ Einkommen
§ Haushaltsgröße
§ Lebensstil
§ Einkaufsmenge
§ Markenloyalität
§ Nutzungsgewohnheit
§ Bedeutung des Kaufs
§ Entscheidungskriterien
§ Preispräferenz
§ Markenpräferenz
§ Gewünschte Funktionen
§ Qualität
§ Branche
§ Produkt-/Serviceangebot
§ Standort
§ Unternehmensgröße
§ Technologie
§ Bedeutung des Kaufs
§ Einkaufsvolumen
§ Einkaufshäufigkeit
§ Einkaufsverhalten
§ Entscheidungskriterien
§ Produkt-/
Leistungsansprüche
§ Markenpräferenzen
§ Gewünschte Funktionen
§ Serviceansprüche
Ziel: Identifikation der Bedürfnisse und des
Kaufverhaltens der Kunden
Kategorisierung
möglichst homogener Kundengruppen
Markt- und Kunden-
segmentierung
Kunden = Konsumenten
Kunden = Unternehmen Je stärker der
Einfluss auf die Kaufentscheidung, desto höher die Bedeutung des Kriteriums
Zusammenfassung externe Analyse
20
Bestandteile der externen Analyse („Opportunities“ & „Threats“)
Allgemeine Umweltentwicklung
§ Ökologische Umwelt, Technologie, allgemeine Wirtschaftssituation
§ Demografische und sozialpsychologische Entwicklungstendenzen
§ Politische und rechtliche Rahmenbedingungen und Entwicklungstendenzen Branchenstruktur und Wettbewerbssituation
§ Anzahl und Unterschiedlichkeit der Anbieter
§ Beschäftigungslage: Auslastung und Ausweitung der Kapazitäten
§ Erfolgsfaktoren: z. B. Qualität, Beratung, Preis, Lieferanten Analyse relevanter Märkte in quantitativer Dimension
§ Marktvolumen, -anteil, -wachstum, Preiselastizität
§ Und qualitativer Dimension:
§ Kundenbedürfnisse, -struktur und -motive Analyse der wichtigsten Konkurrenten
§ Stärken und Schwächen
§ Strategische Absichten
Vgl. Ulrich/Fluri (1995), S. 117
Rechercheauftrag
„Welches sind für Ihr Unternehmen:
– Chancen, die sich für Ihr Unternehmen am Markt ergeben,
– Risiken, die für Ihr Unternehmen am Markt eine Gefahr darstellen?“
• In Kleingruppen von ca. 4-5 Personen aus möglichst gleichen Unternehmen
• Gegenseitige Vorstellung der identifizierten Chancen/Risiken und Diskussion
• Machen Sie sich Notizen (kein Flipchart) zu den wesentlichen Ergebnissen für ein betrachtetes Unternehmen
21
Aufbau der Strategischen Analyse: Interne Perspektive
22
Opportunities Threats Strengths Haben wir die
Stärken, um Chancen zu nutzen?
Haben wir die Stärken, um Risiken zu bewältigen?
Weaknesses Welche Chancen verpassen wir wegen unserer Schwächen?
Welchen Risiken sind wir wegen unserer
Schwächen ausgesetzt?
Interne Analyse:
Ressourcen und
Fähigkeiten
Externe Analyse:
Makro- und Branchenumwelt
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 144ff.
Ziele und Grundgedanken der Internen Analyse
23
Interne Analyse / Unternehmensanalyse:
Ziel ist die Bestimmung der Stärken und Schwächen des
eigenen Unternehmens, was über eine umfassende Analyse aller Ressourcen, Funktionsbereiche und Aspekte der Unternehmung erfolgt.
„Um den Fehler zu identifizieren, müssen wir mit der Analyse an
der Wurzel ansetzen.
Ich beginne gleich mal damit, indem ich sage, dass es nicht
mein Fehler ist!“
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 144ff.
Ziele und Grundgedanken der Internen Analyse
• Durch die externe Analyse können Chancen und Risiken der Umwelt ermittelt werden.
• Inwieweit das Unternehmen diese Chancen nutzen und die Risiken bewältigen kann, hängt davon ab, wie es gerüstet ist: von seinen internen Stärken und Schwächen.
• Neben der externen Analyse ist daher auch die interne Situation für die Strategieentwicklung zu analysieren.
• Es muss eine Übereinstimmung zwischen den externen Chancen und Risiken mit den internen Stärken und
Schwächen bestehen à Strategic Fit.
• Grundlage für die Strategieformulierung ist die Kompetenzbasis.
Vgl. grundlegend Hungenberg (2014), S. 144ff. 24
Kompetenzen als Ursachen von Stärken und Schwächen
25
Ressourcen
materiell
àz.B. Maschinen, Anlagen, Rohstoffe, Gebäude, finanzielle Mittelimmateriell
àz.B. Know-how der Mitarbeiter, Patente, Markennamen, UnternehmensimageBestandteile der Kompetenzbasis:
Ausmaß, indem ein Unternehmen in der Lage
ist, seine Ressourcen durch eine zielorientierte
Ausrichtung und Koordination zu nutzen
Fähigkeiten
Organisation Prozesse
Führungssysteme
àz.B. Planungs-und Kontrollsysteme, Anreizsystemeàz.B. Funktionale, Divisionale oder Matrixorganisation
àz.B. Produktionsprozess, Kundenakquise, Kundenbetreuung
Die Ressourcen und Fähigkeiten, die unter den Wettbewerbsbedingungen
besonders erfolgskritisch sind, werden als Kernkompetenzen bezeichnet.
Kompetenzen als Ursachen von Stärken und Schwächen
26
Inwiefern sind Ressourcen und Fähigkeiten:
• Wertvoll?
(stiften Leistungs- oder Kostenvorteile)
• Selten?
(nicht bei allen Wettbewerbern gleichermaßen vorhanden)
• Nachhaltig?
(nicht einfach von
Wettbewerbern imitierbar oder substituierbar)
Kompetenz- Gaps
Kompetenz- Standards
Kern- kompetenzen
Kompetenz- Potentiale
Kundenwert
hoch
niedrig
niedrig Relative Kompetenzstärke hoch
Wie sind Ressourcen und Fähigkeiten im eigenen Unternehmen relativ zum stärksten Wettbewerber ausgeprägt?
§ „Irrläufer“, bei denen das
Unternehmen die „Zeichen der Zeit“ noch nicht erkannt hat
§ Wettbewerbsvorteile können nicht aufgebaut werden
§ Hohes Potential für
Verbesserungsmöglichkeiten
§ Leider oftmals von Unternehmen nicht erkannt
§ Kundenbedarf wurde nicht
richtig verstanden
§ Märkte eventuell im hohen
Reifestadium
§ Wertvoll
§ Knapp
§ Schwer substituierbar
§ Schwer imitierbar
In Anlehnung an Hungenberg (2014), S. 151
Vorgehensweise zur Analyse von Kernkompetenzen
27
Schritt 1: Identifikation der Kernkompetenzen
Welche Faktoren bestimmen, warum einige Unternehmen in einer Branche erfolgreicher sind als andere und auf welchen Ressourcen/Fähigkeiten bauen dieses Faktoren auf?
Schritt 2: Beurteilung der Ressourcen und Fähigkeiten Bedeutung: Welche Ressourcen und Fähigkeiten sind die
wichtigsten, um einen
nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu begründen?
Vergleich: Wo liegen die Stärken im Vergleich zur Konkurrenz (relative Stärken)
Grant/Nippa (2006) , S. 203
Vorgehensweise zur Analyse von Kernkompetenzen
28
Schritt 1: Identifikation der Kernkompetenzen
Welche Faktoren bestimmen, warum einige Unternehmen in einer Branche erfolgreicher sind als andere und auf welchen Ressourcen/Fähigkeiten bauen dieses Faktoren auf?
Schritt 2: Beurteilung der Ressourcen und Fähigkeiten Bedeutung: Welche Ressourcen und Fähigkeiten sind die
wichtigsten, um einen
nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu begründen?
Vergleich: Wo liegen die Stärken im Vergleich zur Konkurrenz (relative Stärken)
Grant/Nippa (2006) , S. 203
Ressourcen- und Fähigkeitsanalyse auf Basis der Wertschöpfungskette nach Porter
Reisinger/Gattringer/Strehl (2013) 29
Vorgehensweise zur Analyse von Kernkompetenzen
30
Schritt 1: Identifikation der Kernkompetenzen
Welche Faktoren bestimmen, warum einige Unternehmen in einer Branche erfolgreicher sind als andere und auf welchen Ressourcen/Fähigkeiten bauen dieses Faktoren auf?
Schritt 2: Beurteilung der Ressourcen und Fähigkeiten Bedeutung: Welche Ressourcen und Fähigkeiten sind die
wichtigsten, um einen
nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu begründen?
Vergleich: Wo liegen die Stärken im Vergleich zur Konkurrenz (relative Stärken)
Grant/Nippa (2006) , S. 203
Instrument: Stärken-Schwächen-Profil
Grant/Nippa (2006) 31
Zusammenfassung interne Analyse
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Bestandteile der internen Analyse („Strengths“ & „Weaknesses“)
Bisherige Unternehmungspolitik: Bestehen klare Zielsetzungen und
Verhaltensgrundsätze und werden diese Verhaltensgrundsätze gelebt? Sind die Verhaltensgrundsätze der Situation der Unternehmung angemessen?
Organisation und Leitung des Unternehmens: Organisationsstruktur und -kultur, Informations-systeme, Entscheidungsprozesse
Personal: Qualifikation, Altersstruktur, Nachwuchspotenzial
Marketing: Marktstellung, -leistungen, -bearbeitung; Distribution
Forschung und Entwicklung: Forschungsaufwendungen, -qualität und -organisation
Produktion und Beschaffung: Produktionsanlagen, Produktionsplanung und -steuerung, Flexibilität und Reserven, Rohstoffversorgung
Finanzsituation: Vermögens- und Kapitalstruktur, Liquidität, Finanzierungspotenzial Kosten- und Ertragssituation: Deckungsbeitragsanalyse
Vgl. Ulrich/Fluri (1995), S. 118
Instrument: SWOT Analyse
• Auswertung und Gegenüberstellung von externer und interner Analyse
• Zur Darstellung der Gegenüberstellung von Umwelt- und Unternehmensanalyse wird häufig eine SWOT Analyse genutzt
Vgl. Hungenberg (2014), S. 86 33
SWOT-Analyse: Mögliche Inhalte
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Strengths
• Technologien, Fertigung
• Erfahrungen, Wissen, Motivation der Mitarbeiter
• Finanzielle Ressourcen
• Innovationsfähigkeit, Patente
• Standort
• Vertriebskanäle
• Prozesse, Systeme, IT
• Vision, Philosophie
• Starkes Image
• Marketingaktivitäten
• USP‘s (Unique Selling Points)
• Hoher Deckungsbeitrag
Weaknesses
• Unklare strategische Richtung
• Geringe Marktkenntnisse
• Fehlende Spezialfähigkeiten
• Aufwändige, langwierige Abläufe
• Hohe Kosten
• Ressourcenknappheit (Personal, Kapital, etc.)
• Imitierbarkeit der Produkte
• Schlechtes Image
• Unrentable Produkte/Geschäftsbereiche
• Unflexible Strukturen
Opportunities
• Marktentwicklungen
• Neue Märkte, Segmente
• Produktentwicklung, Innovationen
• Vorwärtsintegration
• Differenzierung
• Schwächen der Konkurrenten
• Globale, wirtschaftliche Tendenzen
• Industrielle oder Lifestyle-Trends
• Partnerschaften
Threats
• Gesetzgebung/Politik
• Wirtschaftlicher Abschwung
• Krisen, Katastrophen
• Neue Wettbewerber/Produkte
• Stagnierende Märkte
• Neue Konkurrenten/Stärkung der Marktposition von Konkurrenten
• Wandel Kaufgewohnheiten
• Demografie/Abwanderung wichtiger Mitarbeiter
• Neue Technologien
• Kurzfristige Partnerschaften
Rechercheauftrag
„Welches sind für Ihr Unternehmen:
– Stärken, die Ihr Unternehmen erfolgreich machen,
– Schwächen, die Ihr Unternehmen nicht Ihr volles Potenzial ausschöpfen lassen“
• In Kleingruppen von 4-5 Personen aus möglichst gleichen Unternehmen
• Gegenseitige Vorstellung der identifizierten Stärken/Schwächen und Diskussion
• Erstellen Sie ein Flipchart mit einer SWOT-Analyse für ein betrachtetes Unternehmen
• Gruppenarbeit, anschließend gemeinsame Diskussion
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Ermittlung strategischer Schlüsselfaktoren
• Die Ermittlung strategischer Schlüsselfaktoren stellt die eigentliche strategische Problemdiagnose dar.
• Hierbei sollen diejenigen Faktoren erfasst werden,
– die einerseits strategische Chancen beinhalten, auf denen zukünftige Strategien aufgebaut werden können oder
– die andererseits kritische Risiken darstellen, die sich ohne entsprechende Maßnahmen in Zukunft negativ auswirken können.
36
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse als Ausgangspunkt zur Strategieentwicklung
37
Opportunities 1.
2.
3.
Threats 1.
2.
3.
Strengths 1.
2.
3.
SO-Strategien
à Nutzung interner Stärken des Unternehmens, um Chancen zu realisieren
ST-Strategien
à Durch den Einsatz von Stärken externe
Bedrohungen abschwächen/
neutralisieren Weaknesses
1.
2.
3.
WO-Strategien
à An Chancen partizipieren, um Schwächen zu
beseitigen bzw. „weniger wichtig werden zu lassen“
WT-Strategien
à Durch Abbau von Schwächen Gefahren reduzieren
Müller-Stewens/Lechner (2011), S. 212
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Beispiel: Strategieentwicklung auf Basis einer SWOT Analyse eines europäischen Verteidungsunternehmens (EADS)
Müller-Stewens/Lechner (2005), S. 225
Übung zur SWOT Analyse
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Kleingruppenarbeit (Gruppen à 5 Personen)
Aufgabe: Ermitteln Sie Strategiealternativen auf Basis einer SWOT- Analyse zu den in der letzten Übung behandelten Unternehmen.
Betrachten Sie dazu die bereits identifizierten Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.
Aufgabe:
§
Identifizierung strategischer
Schlüsselfaktoren.
§
Entwicklung erster Strategien
(SO, ST, WO, WT)
(Zeit: 30 Minuten)
Fazit
• Bei jedem Managementproblem, insbesondere aber bei der
Strategieentwicklung, sollte die Situation des Unternehmens in systematischer Weise analysiert werden.
• Die Wirkungszusammenhänge zwischen Situationsfaktoren und unternehmerischem Erfolg sind nicht mechanistisch.
• Als generelle Aussage lässt sich festhalten, dass ein Unternehmen in einer
– komplexen, turbulenten und unsicheren Situation grundsätzlich anders zu „managen“ ist,
– als ein Unternehmen in einer einfachen, statischen und transparenten Situation.
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Ergebnissicherung
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