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Archiv "Test gut, alles gut" (20.10.1988)

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Test gut, alles gut

Die Vorhersage raft des „Tests für medizinische Studiengänge"

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

I

n knapp drei Wochen, am 9.

November, erreicht die Span- nung für die Bewerber um ei- nen medizinischen Studien- platz einen vorläufigen Höhepunkt:

Zum vierten Mal seit Einführung des „Besonderen Auswahlverfah- rens" im Wintersemester 1986/87 müssen alle deutschen Erststudien- bewerber am „Test für medizinische Studiengänge" (TMS) teilnehmen.

Entwickelt wurde der jährlich veran- staltete Test vom Institut für Test und Begabungsforschung der Stu- dienstiftung des Deutschen Volkes.

Doch wie aussagefähig ist er im Hin- blick auf spätere Studienerfolge?

Hier einige Untersuchungs-Ergeb- nisse , die das Institut selbst anhand der Testergebnisse vom November 1986 ermittelte.

Am TMS vom 5. November 1986 nahmen 22 655 Studienbewer- ber teil. Sie hatten rund fünf Stun- den Zeit, um insgesamt 204 ver- schiedene Aufgaben zu lösen. 178 davon wurden bewertet, 26 „Ein- streu-Aufgaben" dienten lediglich dazu, neu konstruierte Fragen für den späteren „Ersteinsatz" zu er- proben.

Im Durchschnitt lösten die Test- teilnehmer 59 Prozent der Aufga- ben. Als „etwas leichtere" Aufga- bengruppen erwiesen sich dabei

„Muster zuordnen" , „Medizinisch- naturwissenschaftliches Grundver- ständnis" und „Schlauchfiguren" . Vergleichsweise schwierigster Un- tertest waren die „Quantitativen und formalen Probleme". Der

„Konzentrationstest" fiel dagegen deutlich zu leicht aus: Durchschnitt- lich 75 Prozent der Aufgaben wur- den dabei richtig beantwortet. Um die Differenzierungsfähigkeit dieses Untertests wiederherzustellen, soll sein Schwierigkeitsgrad in Zukunft erhöht werden.

Die von den Teilnehmern erziel- ten Gesamtergebnisse im TMS lagen zwischen acht und 168 Punkten. Daß unter den rund 23 000 Bewerbern niemand den Maximalwert von 178 erreichte, wertet das Institut als In- diz für die gute Differenzierungsfä- higkeit des TMS auch im Bereich ex- trem hoher Leistungen. Der Kenn- wert für die Enge des Zusammen- hangs zwischen Testergebnis und

Durchschnittsnote im Abitur oder im Versetzungszeugnis der Jahr- gangsstufe 12 hat sich gegenüber dem ersten Testdurchgang erhöht, ein solcher Zusammenhang kann nun also sicherer angenommen wer- den.

Aus einer Fragebogenaktion er- gab sich, daß der Anteil der Testteil- nehmer, deren Eltern ein höheres Bildungsniveau haben, seit dem er- sten Test etwas gestiegen ist; in der Regel geht ein höherer Bildungsab- schluß der Eltern mit einer besseren Testleistung des Kindes einher.

Beim Bildungshintergrund der Be- werber selbst entdeckten die Aus- werter weitere Zusammenhänge:

Diejenigen, die sich in der Schule besonders für Mathematik oder Na- turwissenschaften interessiert hat- ten, erreichten die besseren Tester- gebnisse. Dasselbe gilt für Besucher regulärer Gymnasien, im Unter- schied zu Absolventen von Abend- gymnasien. Etwas bessere Ergebnis-

se wiesen auch die Teilnehmer auf, die noch nie berufstätig gewesen wa- ren, im Vergleich mit solchen, die bereits über Berufserfahrung verfüg- ten.

Die Kernfrage, wie genau sich aus dem Testergebnis und der Ab- iturnote auf spätere Prüfungsleistun- gen im Fach Humanmedizin schlie- ßen läßt, untersuchten die Wissen- schaftler gesondert anhand von rund 7000 Ergebnissen aus den ersten vier TMS-Durchgängen des Übergangs- verfahrens (vor dem Wintersemester 1986/87). Die Testpersonen waren in der Folgezeit zum Medizinstudi- um zugelassen worden und hatten zumindest an der Ärztlichen Vor- prüfung teilgenommen. Dabei kam heraus:

• Gruppiert nach den verschie- denen Zulassungsquoten, über die sie ihre Studienplätze erhalten hat- ten, schnitten mit Abstand am gün- stigsten diejenigen ab, die als „Test- beste" zugelassen worden waren.

Zweitbeste waren die nach der Ab- itur-/Testquote Zugelassenen, die schlechtesten Durchschnitts-Ergeb- nisse erzielten die Studenten, auf die das „leistungsgesteuerte Los" gefal- len war. Als etwas niedriger bezüg- lich des Gesamtergebnisses in der Ärztlichen Vorprüfung erwies sich die Vorhersagekraft der Abitur- durchschnittsnote. Durch Kombina- tion beider Auswahlkriterien, so die Experten, läßt sich also die Validität der Erfolgsvorhersage deutlich erhö- hen. Einzige Ausnahme: das Fach Physik in der Vorprüfung. Hier ist die Vorhersagekraft der TMS-Er- gebnisse deutlich höher als die der Abiturnote.

Noch eine Tendenz hat sich er- härtet: Wer sich anhand der Informa- tionsbroschüre und der veröffentlich- ten Originalversion des TMS intensiv auf seinen Test vorbereitet, erzielt nicht nur durchschnittlich die besten Testergebnisse. Er ist auch im Studi- um, zumindest in der Ärztlichen Vor- prüfung, erfolgreicher. OD

Literatur

Institut für Test- und Begabungsforschung der Studienstiftung des Deutschen Volkes:

Test für medizinische Studiengänge (TMS):

Studien zur Evaluation; 12. Arbeitsbericht, Bonn 1988 (Anschrift: Koblenzer Straße 77, 5300 Bonn 2)

Foto: d-e-w

Dt. Ärztebl. 85, Heft 42, 20. Oktober 1988 (23) A-2883

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