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Archiv "Diuretika und Schenkelhalsfrakturen" (04.09.1992)

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Academic year: 2022

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6.5.

Nach zerebralen Insulten sollte eine primäre Blutung (zum Beispiel hyperdense Zone im CT) möglichst ausgeschlossen werden. Bis dahin oder im Zweifelsfall schadet der Kal- ziumantagonist Nimodipin auch im Falle einer Blutung nicht.

6.6.

Für andere Plättchenhemmer oder für fixe Kombinationen liegen gegenüber ASS bisher nur Erfahrun- gen an kleineren Gruppen oder un- einheitliche Ergebnisse vor.

6.7.

Obwohl die großen randomisier- ten Studien anfänglich mit hohen ASS-Dosen durchgeführt wurden, sprechen alle experimentellen und die neueren klinischen Ergebnisse für eine niedrige Dosierung. Nach den bisher vorliegenden (zur Zeit di- vergierenden) Angaben sind langfri-

stig 30 bis 75 mg mit einem Optimum um 50 mg oder 0,45 bis 0,50 mg/kg Körpergewicht angezeigt. Auch 100 mg jeden zweiten Tag können gege- ben werden. Die Einleitung sollte für ein bis zwei Tage mit 100 bis 200 mg durchgeführt werden, bei Kombina- tion mit Heparin oder Thrombolyti- ka unter Laborkontrollen. In Zu- kunft dürfte es auch retardierte Prä- parate geben, die im Darm stündlich kleine Mengen ASS freisetzen.

6.8

Mit den genannten Dosierungen werden die sonst häufigen Magen- Darm-Störungen weitgehend ver- mieden. Da jede Art von Plättchen- hemmung mit der Bildung eines pri- mären oder Plättchenthrombus in- terferiert, läßt sich eine gewisse — nach den bisherigen Erfahrungen nicht gravierende — Erhöhung der Blutungsbereitschaft nicht vermei- den.

6.9.

Ob bei längerer Behandlung ei- ne „biochemische Selektivität", das heißt: eine weitgehende Hemmung der Thromboxansynthese bei nicht beeinträchtigter Prostacyclinproduk- tion, erreicht werden kann, erscheint zweifelhaft. Die günstigste Schaden-/

Nutzenrelation ist von den genann- ten niedrigen Dosierungen zu erwar- ten.

Dt. Ärztebl. 89 (1992) A 1 -2867-2876 [Heft 36]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Dr. h. c.

Rudolf Gross

Auf dem Römerberg 40 W-5000 Köln 51

Diuretika und

Schenkelhalsfrakturen

Schenkelhalsfrakturen stellen bei alten Patienten ein zunehmendes Problem dar. Die jährliche Inzidenz bei Frauen wird mit 1 Prozent ange- geben, mit dem 90. Lebensjahr ha- ben bereits 33 Prozent aller Frauen und 17 Prozent aller Männer in den Vereinigten Staaten eine solche Ver- letzung durchgemacht.

Die Autoren analysierten die Hypothese, ob die Verwendung von Thiazid-Diuretika vor solchen Fak- toren schützt. Analysiert wurden die Daten von 462 geriatrischen Patien- ten, die mit einer alters- und ge- schlechtskorrelierten Kontrollpopu- lation verglichen wurden. Das Risi- ko, eine Schenkelhalsfraktur durch- zumachen, war unter den Patienten, die Thiazid einnahmen, um den Fak- tor 1,6 erhöht. Noch ausgeprägter war dieser Risikofaktor bei Patien- ten, die unter einer Furosemid-Dau- ermedikation standen. Hier war das

Risiko um den Faktor 3,9 er- höht. Die Hypothese, das unter Thi- azid-Diuretika die Kalziumausschei- dung im Urin vermindert und damit die Knochenentkalkung angehalten werden könnte, traf somit nicht zu.

w

Heidrich, F. E., A. S. Tergachis, K. M.

Gross: Diuretic Drug Use and the Risiko for Hip Fracture. Ann. Int. Med. 115: 1-6, 1991.

Group Health Cooperative of Puget Sound and the University of Washington, Seattle, WA 98112, USA.

Filterkaffee günstig bei Hypercholesterinäinie

Kaffeekonsum korreliert signifi- kant mit dem Cholesterinspiegel.

Zum Teil dürfte diese Korrelation durch diätische Begleitfaktoren be- dingt sein, zum Teil spielt jedoch ein Faktor eine Rolle, der in einigen Kaffeesorten enthalten ist. Offen- sichtlich wird der hypercholesterin- ämische Faktor durch normales Fil- terpapier stark ausgefiltert, wie eine Studie aus Finnland zeigt. 20 Frei- willige tranken in randomisierter

Reihenfolge 6 bis 10 dl starken ge- kochten Kaffee über vier Wochen. In einer zweiten Crossover-Design-Stu- die wurde Filterkaffee getrunken.

Während des Zeitraums, in dem die Probanden Filterkaffee konsumier- ten, lagen die Cholesterin- und LDL- Werte, die Triglyzeride und Apopro- tein-B-Werte und die LDL-HDL- Ratio signifikant niedriger als in der Periode ungefilterten Kaffeekon- sums. HDL-Cholesterin und Apo- protein-A-1-Spiegel änderten sich nicht. Durch das Filterpapier wur- den 80 Prozent der lipidlösli- chen Substanz entfernt, die in ge- kochtem Kaffee nachgewiesen wer- den kann

Ahola, I., M. Jauhiainen, A. Aro: The hy- percholesterolaemie factor in boiled coffee is retained by a paper filter. J. Inter. Med.

230: 293-297, 1991.

Department of Biochemistry, National Public Health Institute, Helsinki, Finn- land.

Lindahl, B., I. Johansson, F. Huhtasaari, G. Hallmans, K. Asplundt: Coffee drinking and blood cholesterol effects of brewing method, food intake and life style. J. In- tern. Med. 230: 299-305, 1991.

Department of Nutritional Research, Uni- versity of Umeä, Sweden.

A1-2876 (60) Dt. Ärztebl. 89, Heft 36, 4. September 1992

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